[GERMAN]
Die heutige dynamische Arbeitswelt stellt im Zuge von Globalisierung, Digitalisierung und Wettbewerb immer höhere Anforderungen an ihre Mitarbeiter
und Führungskräfte. Hierarchische Organisationsstrukturen weichen neuen
Führungs- und Organisationsformen, um auf die zunehmende Komplexität und
Volatilität angemessen schnell reagieren zu können. Das dies Stress aufgrund
erhöhter Anforderungen und gestiegener Unsicherheit mit sich bringt, ist unbestritten. Auch die Anforderungen an die Führungsfähigkeiten jedes Einzelnen
haben sich verändert: Führung ist nicht mehr Sache weniger, sondern Führung
verteilt sich immer mehr auf viele Schultern. Authentizität und dienende Führung füllen die Leere, die veraltete Führungsparadigmen hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Individuen hinterlassen hat. Gleichzeitig
hielt in den letzten Jahren das ursprünglich aus der buddhistischen Philosophie
stammende Achtsamkeitskonzept auch in die Arbeitswelt Einzug. Über Jahrzehnte bereits erfolgreich zur Behandlung psychischer Leiden eingesetzt, fand
sich im organisationalen Bereich schnell der gestresste Mitarbeiter als Anwendungsbereich für die im klinischen Kontext entworfenen und validierten Achtsamkeitstrainings. Seit kurzem setzen Unternehmen vermehrt auf Achtsamkeitstrainings speziell für Führungskräfte. Doch wie genau wirkt Achtsamkeit
im Kontext Führung? Und welche Auswirkungen ergeben sich intra- und interindividuell sowie organisatorisch, wenn Führungspersonen Achtsamkeit einsetzen. Was bedeutet es, wenn Führende in Achtsamkeit „trainiert“ werden sollen?
Die vorliegende Arbeit stellt die relevanten theoretischen Grundlagen zu Achtsamkeit und Führung kompakt dar, bevor die Wirkmechanismen von Achtsamkeit im Führungskontext aufgezeigt werden. Neben den Auswirkungen werden
dann Führungskräftetrainings und die Weiterentwicklung von Führungspersonen beleuchtet. Die Richtung ist hierbei klar ersichtlich – Identitäts- und Bewusstseinsentwicklung der Führungspersonen ist zentral – auf den Führungskontext wirklich maßgeschneiderte sowie empirisch abgesicherte Trainings-
konzepte stehen noch aus.