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Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde Chemnitz – eine Zeitreise zu den Wurzeln der Paläobotanik

Authors:
  • Museum für Naturkunde Chemnitz

Abstract and Figures

The palaeontological collection of Chemnitz has been a constantly growing, developing and limitless source of knowledge on the relation of earth’s history and the development of life on earth, for over three centuries. Initially founded by science interested citizens on a voluntary basis, only with the premise to enable public access to collections and scientific information, it has developed and has been structuralized based on professional geoscientific considerations. Today, the collection is preserved, added to through selected purchases, diversely used and it serves as a foundation for globally linked up scientific research, as well as for interdisciplinary exhibitions and diverse educational programs and activities. The essence of the collection documents the evolution and preservation of terrestrial ecosystems with a special emphasis on volcanic environments and petrified wood.
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Veröff. Museum für Naturkunde Chemnitz 40 2017 5-30
Anschrift der Autoren
Prof. Dr. Ronny Rößler, Dr. Thorid Zierold, Museum für Naturkunde Chemnit z, Moritzstraße 20, 09111 Chemnitz
Die paläontologische Sammlung des Museums
für Naturkunde Chemnitz – eine Zeitreise
zu den Wurzeln der Paläobotanik
Ronny Rößler und Thorid Zierold, Chemnitz
Kurzfassung
Die paläontologische Sammlung der Stadt Chemnitz ist eine seit über drei Jahrhunderten gewachsene und
gezielt weiterentwickelte, reichhaltige Quelle, aus der sich neue Erkenntnisse und Zusammenhänge zur Erd-
und Lebensgeschichte ableiten lassen. Einst von naturwissenschaftlich interessierten Chemnitzer Bürgern
angelegt und unter der Prämisse der öffentlichen Zugänglichkeit in städtische Hand gegeben, wurde sie
von ehrenamtlichen Kustoden akquiriert, entwickelt und nach fachwissenschaftlichen Prinzipien gegliedert.
Heute wird die Sammlung bewahrt, durch gezielten Erwerb ausgebaut und vielfältig genutzt für international
vernetzte Forschung genauso wie für fachübergreifende Ausstellungsvorhaben und Bildungsprogramme. Der
Kern der Sammlung dokumentiert die Evolution und Überlieferung terrestrischer Ökosysteme. Besonderer
Sammel- und Arbeitsschwerpunkt liegt auf vulkanischen Environments und versteinerten Hölzern.
Abstract
The palaeontological collection of Chemnitz has been a constantly growing, developing and limitless source
of knowledge on the relation of earth’s history and the development of life on earth, for over three centu-
ries. Initially founded by science interested citizens on a voluntary basis, only with the premise to enable
public access to collections and scientific information, it has developed and has been structuralized based
on professional geoscientific considerations. Today, the collection is preserved, added to through selected
purchases, diversely used and it serves as a foundation for globally linked up scientific research, as well as for
interdisciplinary exhibitions and diverse educational programs and activities. The essence of the collection
documents the evolution and preservation of terrestrial ecosystems with a special emphasis on volcanic
environments and petrified wood.
Einleitung
Die Gründung des Museums für Naturkunde Chemnitz und der Ursprung seiner Sammlungen können bis
in das Jahr 1859 zurückverfolgt werden. Chemnitz befand sich damals an der Schwelle einer sich rasch ent-
wickelnden Industriemetropole in Sachsen. Im Gegensatz zu ihrer wachsenden ökonomischen Bedeutung
waren Wissenschaft und Kultur zu diesem Zeitpunkt nur spärlich vertreten im öffentlichen Leben der Stadt.
Als 1859 sechzehn Bürger einen Lesezirkel für Fachzeitschriften und damit den Vorläufer der Naturwissen-
schaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz gründeten, gab es weder eine altehrwürdige Universität noch wis-
senschaftliche Bibliotheken, die die Rolle eines intellektuellen Zentrums hätten einnehmen können (Barthel
2001). Und so waren es die Mitglieder der aus dem Lesezirkel hervorgegangenen Naturwissenschaftlichen
Gesellschaft, unter ihnen Lehrer, Ärzte, Wissenschaftler, Händler und Geschäftsleute, die mit Vorträgen und
6Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Exkursionen von sich reden machten und mit ihrem naturwissenschaftlichen Engagement zunehmend über-
regional ausstrahlten. Schließlich wurden die wissenschaftlichen Ergebnisse in einer eigens dafür gegründeten
Schriftenreihe, den Berichten der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz, publiziert. Die Schrif-
ten fanden über Zeitschriftentausch europaweit Verbreitung. Zugleich legte der Tausch den Grundstein für
eine heute außerordentlich kostbare fachwissenschaftliche Bibliothek. Dem Gründungsziel der Gesellschaft
folgend, wuchs der Bestand der naturhistorischen Sammlungen und der Spezialbibliothek rasch an. Im Jahr
1864 wurden die Sammlungen der Stadt als Schenkung angetragen – eine Offerte, die erst vier Jahre später,
1868, angenommen wurde und so das erste und älteste Museum der Stadt Chemnitz begründete. Doch es
dauerte noch bis 1875, bis eine zentrale Auflage der Schenkung erfüllt werden konnte: die Sammlungen und
die Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ehrenamtliche Kustoden aus dem Kreise der Na-
turwissenschaftlichen Gesellschaft sicherten die weitere wissenschaftliche und sammlungspflegerische Be-
treuung. Dank der vielfältigen Beiträge aktiver Mitglieder wurden mehrere Spezialsammlungen entwickelt,
darunter eine besondere paläontologische Sammlung. Dem Interesse und der wissenschaftlichen Betätigung
der Mitglieder geschuldet, war der Fokus der Sammeltätigkeit in der Paläontologie auf fossile Floren aus
dem Karbon und Perm gelegt worden. Basierend auf den seit über 100 Jahren Aufsehen erregenden Funden
versteinerter Hölzer (Abb. 1-3) in der Stadt (Frenzel 1759, Geinitz 1862) wurden Versteinerungen weltwei-
ter Fundorte akquiriert, durch Tausch, eigene Aufsammlungen oder Kauf. Hinzu kamen Schenkungen von
Sammlern und in begrenztem Umfang auch Ankäufe, z. B. von der Fa. Krantz in Bonn.
Heute besteht die paläontologische Sammlung aus ca. 27.000 Inventarpositionen. Sie beinhaltet in erster
Linie Fossilmaterial, das die Evolution und Überlieferung terrestrischer Ökosysteme in der Erdgeschichte do-
kumentiert und dabei insbesondere auf vulkanische Landschaften und versteinerte Hölzer abzielt. Ein weite-
rer Aspekt betrifft Zeugen der lokalen und regionalen Erdgeschichte, auch bedeutender Fossilfundpunkte in
Deutschland. Die Sammlung gliedert sich in mehrere Teile mit unterschiedlicher Bedeutung und Verbindung
zu aktiver Grundlagenforschung.
Abb. 1
Achat-gefüllte Luftwurzeln eines
Psaronius-Baumfarns. Die erste Verwendung
versteinerter Hölzer aus Chemnitz Mitte
des 18. Jahrhunderts betraf die Gewinnung
von Schmucksteinen. 80 x 150 mm, K4984b.
Abb. 3 (Seite 7)
Eröffnungskonzert für das Ende 2016 erschienene Album ‚Petrified Forest‘.
Der Chemnitzer Klangkünstler Uwe Rottluff verarbeitete in seinen Kompositionen elektronischer Musik
die Entstehung des Versteinerten Waldes – des ersten weltweit mit eigenem Soundtrack. Foto: Mike Flemming.
7
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Abb. 2 Sonderpostwertzeichen “Versteinerter Wald Chemnitz” von 2003. Als Teil der Serie “Geologische
Naturdenkmale“ erschien es in einer Auflage von 29 Millionen. Design: Joachim Ries.
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2 Das Sammeln und Bewahren von Naturobjekten – Quelle und Resultat von Wissen
Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde Chemnitz besteht aus der Sammlung versteiner-
ter Hölzer und aus einer allgemeinen Fossiliensammlung. Im Folgenden wird ein Überblick über Entstehung,
Entwicklung und Einbindung dieser Sammlungen in aktuelle Forschungen und Bildungsprogramme gegeben.
2.1 Die Sammlung versteinerter Hölzer
Die Sammlung versteinerter Hölzer enthält ca. 7.000 katalogisierte Objekte (gekennzeichnet mit dem Kürzel
K oder KH, gefolgt von einer fortlaufenden Nummer), von 20 Gramm bis zu 12,5 Tonnen Einzelgewicht, und
repräsentiert eine einzigartige Zusammenstellung anatomisch erhaltener fossiler Pflanzen aus unterschied-
lichen Erdzeitaltern (Abb. 4). Die kostbarsten Objekte umfassen das Typusmaterial sowie Abbildungsori-
ginale zu den Arbeiten u. a. von Carl Bernhard von Cotta (1808–1879), Johann Heinrich Robert Göppert
(1800–1884), Karl Gustav Wilhelm Stenzel (1826–1905), Johann Traugott Sterzel (1841–1914), Hermann Ma-
ximilian Carl Ludwig Friedrich Graf zu Solms-Laubach (1842–1915), Otto Weber (1858–1910), Birbal Sahni
(1891–1949), Manfred Barthel (geb. 1934) und Ronny Rößler (geb. 1965).
2.1.1 Chemnitz – Pompeji des Perms
Diese Sammlung umfasst überwiegend versteinerte Hölzer, die in Chemnitz seit etwa 1740 gesammelt wur-
den und werden: Aktuell liefern wissenschaftlich begleitete Grabungen einzigartiges Material, das den hi-
storisch gewachsenen Bestand ergänzt und vermehrt. Das erste Mal Erwähnung fanden die hiesigen verstei-
nerten Hölzer durch Georgius Agricola (1494–1555), zeitweise Stadtarzt und Bürgermeister von Chemnitz.
Er führte das Wort “Fossil” in die Literatur ein, welches auf das bereits seit der Antike gebräuchliche “fossilis”
(Latein: das aus dem Boden Gegrabene) zurückgeht.
Abb. 4
Tubicaulis solenites (SprenGel 1828) Cotta 1832, Querschnitt eines
Baumfarn-Einzelfundes aus dem Oberkarbon (Bolsovian) von Flöha,
Durchmesser 116 mm, K4798.
Abb. 5
Medullosa stellata (Cot ta 1832) WeBer et Sterzel
1896, historischer Dünnschliff vom Holotypus
eines Farnsamer-Stammes, Perm von Chemnitz,
80 x 110 mm, K3004-DS.
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Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Der „Wald aus Stein“ rückte insbesondere zwischen 1740 und 1750 in das Zentrum der Aufmerksamkeit, als
unter nicht unbeträchtlichem Aufwand besonders große und instruktive Exemplare entdeckt und geborgen
werden konnten (Frenzel 1759). So wurde unter reger öffentlicher Anteilnahme im Jahre 1752, auf einem
speziell angefertigten Wagen, von angeblich 28 Pferden, ein etwa 3,7 m langer, im Querschnitt reichlich 1,5
m messender, verkieselter Baumstamm von Chemnitz in die kurfürstliche Residenz nach Dresden geschafft.
Wäre er besser in Chemnitz geblieben, denn in Dresden zerbarst er, als er beim Zwingerbrand 1849 von
seinem Sockel stürzte (röSSler 2001 und die dort angegebene Literatur). Im Auftrag des Sächsischen Kur-
fürsten entdeckte der Mineraloge und Edelgestein-Inspektor David Frenzel (1691–1772) auf der Suche nach
Schmuckstein-Rohmaterialien weitere Vorkommen versteinerter Hölzer auf Hilbersdorfer Flur, der bis heute
reichsten und vielseitigsten Fundstelle (UrBan 1970, 1980).
Die Kunde davon verbreitete sich schnell und Sammlungen wie die des Naturalienkabinetts Waldenburg
bergen bis heute Belege aus der Zeit Mitte des 18. Jahrhunderts (röSSler 1999, Mieth & MUSeUM WaldenBUrG
2011). Unter den frühesten Funden finden sich Objekte, die vom Apotheker Hermann Ottomar Leuckart
(1818–1902) gesammelt und sorgfältig etikettiert worden waren. Die besonders umfassende und kostbare
Sammlung des Pfarrers Gottfried Hermann Schreckenbach (1807–1875) konnte nach seinem Tode, 1875,
von der Witwe übernommen werden. Etwa 5.000 Objekte, unter ihnen 480 Kieselhölzer und seltene paläo-
botanische Fachliteratur, bereicherten von nun an die städtische naturwissenschaftliche Sammlung (Barthel
2001).
Was aber macht die Chemnitzer Fossillagerstätte so besonders im Vergleich zu anderen versteinerten Wäl-
dern mit in situ überlieferten Baumstümpfen? Es ist ihre wissenschaftshistorische und geologische Bedeutung.
Das Sammeln hier reicht bis in das frühe 18. Jahrhundert zurück, und mehrere namhafte Sammlungen und
Institutionen weltweit nennen Objekte von Ausstellungsqualität aus dem Versteinerten Wald Chemnitz ihr
Eigen. Pflanzenfossilien aus Chemnitz bildeten seit den Gründerjahren der Paläobotanik als Wissenschaft
wiederholt die Basis für neue Taxa.
Einige bis heute gebräuchliche und nomenklatorisch gültige Gattungen spätpaläozoischer Pflanzen, für die
Chemnitz locus typicus ist, sind beispielsweise Psaronius, Calamitea und Medullosa (Cotta 1832). Hier in
Chemnitz wurde eine bewaldete Oase des unteren Perms an Ort und Stelle durch vulkanische Ablagerun-
gen, Aschenfälle und Absätze pyroklastischer Dichteströme verschüttet und als herausragende Fossilverge-
sellschaftung mit zahlreichen Stämmen in Wuchsposition konserviert.
Eine Serie vulkanischer Eruptionen im Gebiet des heutigen Chemnitz ließ eine Reihe pyroklastischer Ab-
lagerungen entstehen, die heute als Zeisigwald-Tuff der oberen Leukersdorf-Formation zusammengefasst
werden (lUthardt et al. 2017). Mittels U-Pb-Datierung an magmatischen Zirkonen wurde ein Eruptionsalter
von 290.6 ±1.8 Ma ermittelt (röSSler et al. 2009).
Während der Wohnbebauung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs die Kieselholzsammlung
beträchtlich an. Sterzel, neben seinem Beruf als Bürgerschullehrer ehrenamtlicher Kustos der paläontologi-
schen Sammlung, wurde nachhaltig unterstützt durch Ortsansässige, wie den Sammler Otto Weber (1858-
1910) oder den Bauunternehmer Max Güldner (1872–1947), aber auch durch den Grundstückseigner August
Orth (nötzold 1966). Zur Sammlung gehören u.a. etwa 300 Dünnschliffe, auf private Initiative und Kosten
von Weber angefertigt, die insbesondere seine eigenen Studien über Medullosen betreffen. Viele der Schliffe
wurden zu Abbildungsoriginalen (WeBer & Sterzel 1896) und sind bis heute für Untersuchungen verfügbar.
Jüngst tauchten in Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau in der Sammlung Paul Rudolf Geipel
(1869-1956), einem Dresdner Arzt und Pathologen, fotographische Platten aus der ersten Hälfte des 20. Jh.
auf, die einige dieser Weber‘schen Dünnschliffe abbilden und das rege frühe Interesse an der Chemnitzer
Sammlung über die enge Fachwissenschaft hinaus belegen.
Eine Zäsur brachte der 2. Weltkrieg. Die Naturwissenschaftliche Gesellschaft löste sich auf. Glücklicherwei-
se gingen infolge der Zerstörungen und der Nachkriegswirren nur wenige Objekte der paläontologischen
Sammlung verloren. Selbst die kostbare paläobotanische Fachbibliothek überstand die zerstörerischen An-
griffe und Brände, die Chemnitz im Zuge der anglo-amerikanischen Bombardements am 5. Februar 1945 in
Schutt und Asche legten.
Obwohl seit den 1970er Jahren zahlreiche neue Funde während Bauarbeiten geborgen werden konnten,
handelt es sich dabei durchweg um Zufallsfunde in einem dicht urbanisierten Gebiet. Doch museale Samm-
10 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
lungen sind nichts Starres und Endgültiges. Ihr gezielter Ausbau ist ein entscheidender Prozess auf dem Wege
des heutigen und künftigen Erkenntnisgewinns. Wissenschaftliche Grabungen eröffnen dabei ein weites Feld
von Aktivitäten, wie erfolgreiche Beispiele aus den letzten Jahren in Chemnitz zeigen. Zwischen 2008 und
2011 lieferte die wissenschaftliche Grabung in Chemnitz-Hilbersdorf das erste Mal einen vollständigeren
Einblick in eine lokale Taphozönose des Versteinerten Waldes (Abb. 6). Eine nie dagewesene Fülle von Daten
konnte gewonnen werden, der ein riesiges Potenzial für die detaillierte, wenngleich räumlich begrenzte Re-
konstruktion des urzeitlichen Waldhabitats innewohnt (KretzSChMar et al. 2008, röSSler et al. 2008, 2009,
2010, 2012, 2015). Der Fossilbericht der Hilbersdorfer Grabung umfasst ein weites Spektrum von Pflan-
zen- und Tierresten, weit vollständiger als jemals zuvor dokumentiert und erwartet (Abb. 7-11). Aufrecht an
ihrem Wuchsort stehende versteinerte Bäume wurzelten noch im verfestigten Sediment ihres ehemaligen
Substrates, dem heutigen Paläoboden und waren gemeinsam mit parautochthonen Stämmen und Verzwei-
gungen eingebettet worden. Eine unzählige Fülle von Blattabdrücken, -hohldrücken und Hohlraumfüllungen,
assoziiert mit verschiedenen Arthropoden- und Wirbeltierresten, wurde aus einem feinkörnigen Aschenho-
rizont an der Basis des Zeisigwald-Tuffs gewonnen (dUnlop & röSSler 2013; FenG et al. 2014, dUnlop et al.
2016, lUthardt et al. 2016, 2017; lUthardt & röSSler 2017). Innerhalb einer Entfernung von ca. 2 km von
der Grabung im Ortsteil Hilbersdorf konnte ab 2009 eine weitere Grabung in Chemnitz-Sonnenberg (Abb.
12) ins Leben gerufen und seit 2014 als “Fenster in die Erdgeschichte“ entwickelt werden (röSSler & Mer-
Bitz 2009). Es ist beabsichtigt, diese neue Grabung in den nächsten Jahren fortzusetzen und die Kenntnis
über den inzwischen als weltweit einzigartiges Ökosystem des Perms etablierten Versteinerten Wald zu
verifizieren und zu erweitern. Im Fokus steht dabei vor allem die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten und de-
ren räumliche Verteilung. Auch die Variationsbreite fundortspezifischer Eigenschaften und Bedingungen der
permischen Umwelt in weiterer Entfernung vom Vulkan und damit ursächlich im Zusammenhang stehende
taphonomische Unterschiede sollen untersucht werden.
Abb. 6 Wissenschaftliche Grabung Chemnitz-Hilbersdorf (2008-11) – Schlüssel zur drittmittelgeförderten
gegenwärtigen Forschung am Museum für Naturkunde.
11
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abb. 7
Ascendonanus nestleri Spindler et al. 2017,
erster baumkletternder Pelycosaurier
(Synapsida: Varanopidae) aus dem Perm
von Chemnitz, Länge 174 mm, TA1045.
Abb. 8
Opsieobuthus tungeri dUnlop et al. 2016,
erster Skorpion aus dem Perm weltweit,
Chemnitz, TA1126.
Abb. 9
Die Rekonstruktion von O. tungeri zeigt den
Skorpion in seinem originalen Lebensraum am
Eingang seiner Bodenhöhle im Baumwurzel-
geflecht. Zeichnung: Dr. Frederik Spindler.
1 cm
12 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abb. 10
Sterzelitheca chemnitzensis FenG et roeSSler 2013, Fieder
eines Farnsamers mit ansitzenden Pollenorganen, Perm
von Chemnitz, Länge 72 mm, TA0201.
Ab b. 11
Computertomographische Aufnahme von Sterzelitheca
chemnitzensis – Werkzeug zur zerstörungsfreien Diagnos-
tik und Rekonstruktion.
Abb. 12
Wissenschaftliche Grabung
Chemnitz-Sonnenberg –
Freiluftausstellung und Ort
vielgestaltiger Aktionen,
Museums- und Bildungs-
veranstaltungen, 2016,
Foto: Mike Flemming.
13
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2.1.2 Versteinertes Holz – detaillierte Zellerhaltung aus geologischer Vergangenheit
Die Sammlung versteinerter Hölzer enthält außerdem fossile Hölzer aus zahlreichen, mittlerweile z. T. nicht
mehr zugänglichen Fundstellen von allen Kontinenten weltweit inklusive der Antarktis. Die Belege stammen
aus sämtlichen geologischen Systemen vom Devon bis zum Quartär. Darunter befinden sich aus historischer
Zeit Sachspenden, Sammlungsankäufe oder Einzelobjekte bis hin zu eigenen Aufsammlungen aus verschie-
denen geologischen Formationen und taphonomischen Gegebenheiten. Von besonderem Interesse sind
Sammlungsgegenstände, bei denen unterschiedliche Mineralien die organische Substanz ersetzt haben (SiO2,
CaF2, Karbonate, Eisenoxide und -sulfide) oder Hölzer unterschiedlicher botanischer Zugehörigkeit (Pterido-
phyten, Gymnospermen, Angiospermen). Oftmals zeigt sich erst nach Jahrzehnten, das einzelne Objekte mit
weiter professionalisierter Untersuchungsmethodik neue Erkenntnisse preisgeben (Galtier et al. 2017).
Im Jahre 1907 wurde eine Sammlung von 127 Dünnschliffen anatomisch erhaltener Coal-Ball-Pflanzen aus
dem Oberkarbon Englands von dem englischern Geologen James Lomax (1857–1937) angekauft (Abb. 13).
Diese exzellenten Schliffpräparate werden auch künftig von hohem wissenschaftlichem Interesse sein, hat
sich doch erst jüngst herausgestellt, dass sie diverse Formen pilzlicher Mikroorganismen erkennen lassen
(taylor et al. 2014), die eng mit den pflanzlichen Geweben interagieren oder diese begonnen hatten zu
zersetzen.
Gemeinsam mit Freizeitforschern und brasilianischen Kollegen gelang es, Sammlungsobjekte aus Südamerika
zu akquirieren und vergleichend zu den Chemnitzer Funden zu bearbeiten. In einer seit nunmehr fast 2
Dekaden währenden, engen gemeinsamen Forschungstätigkeit konnten mehrere Pflanzengruppen aus dem
permischen versteinerten Wald des Parnaíba-Beckens im Nordosten Brasiliens erforscht werden (röSSler &
noll 2002, röSSler & Galtier 2002a, b, 2003, diaS-Brito et al. 2007, röSSler 2006, röSSler 2014, röSSler
et al. 2014). Nachdem die ersten fossilen Pflanzen Ende des 20. Jahrhunderts kurioserweise in farbenfrohen,
zu Buchstützen und Schalen verarbeiteten Anschliffen auf der Münchner Mineralienmesse entdeckt wurden,
begann neben der Akquise von Kooperationspartnern und vertraglichen Bindungen auch das detaillierte
Studium der geologisch-paläontologischen und sedimentologisch-stratigraphischen Gegebenheiten im Her-
kunftsland Brasilien. Das optisch attraktive, von zahlreichen Händlern verbreitete Fossilmaterial war viele
Jahre auf dem internationalen Markt auffindbar (Abb. 14-16). Ulrich Dernbach (geb. 1939) und seine Partner
haben vor allem für Museen Material von Ausstellungsqualität und wissenschaftlichem Interesse beschafft.
Nach professioneller Präparation und aktiver Beteiligung an der Erforschung übergab der Freizeitforscher
Robert Noll (geb. 1961) seine umfangreiche Sammlung brasilianischer Kieselhölzer dem Chemnitzer Museum
und legte damit nicht zuletzt den Grundstein für mehrere Promotionsvorhaben brasilianischer Nachwuchs-
wissenschaftler (KUrzaWe et al. 2013, tavareS et al. 2014, nereGato et al. 2015, 2017).
2.2 Die Fossiliensammlung: Überreste von Pflanzen, Tieren, biosedimentären Strukturen
Die Fossiliensammlung des Museums für Naturkunde besteht aus ca. 20.000 katalogisierten Objekten (be-
zeichnet mit F oder TA sowie der laufenden Nummer) arrangiert in geographischer und stratigraphischer
Ordnung vom Präkambrium bis zum Quartär. Beachtung genießen klassische Fossillagerstätten in Deutsch-
land, beispielsweise Solnhofen, Holzmaden, der Fränkische Jura, der Mansfelder Kupferschiefer, das Silur
Thüringens, die Sächsische und Rügener Kreide und der Baltische Bernstein (Abb. 17).
Mittelpunkt dieser Sammlung ist eine Anzahl von Lokalsammlungen aus Karbon- und Perm-Becken Deutsch-
lands, Böhmens, Spaniens, den USA und Russlands einschließlich der größten Sammlung des terrestrischen
Unterkarbons von Chemnitz und des Oberkarbons von Zwickau und Lugau-Oelsnitz (Abb. 18). Typusmate-
rial und Abbildungsoriginale stammen aus Publikationen von Geinitz, Sterzel, Walter Gothan (1879–1954),
Wolfgang Hartung (1907–1995), Georg Mayas (1880–1965), Friedrich Nindel (1887–1960), Rudolf Daber
(geb. 1929), Manfred Barthel (geb. 1934), Jürgen Meyer (geb. 1964) und Ronny Rößler.
Ein weiterer Teil der Sammlung umfasst fossilführende Silizite (Hornsteine). Ausgenommen davon ist der
Hornstein von Chemnitz-Altendorf, der seit jeher in die Kieselholzsammlung eingeordnet wurde. Die Ob-
jekte stammen vor allem aus dem Oberkarbon und Perm von Deutschland (Freital, Zwickau, Donnersberg,
NW-Sachsen), aber auch von anderen Fundorten und aus anderen geologischen Systemen weltweit, wie z. B.
von Rhynie, Sardinien und Brasilien (Abb. 19).
14 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abb. 13
Erste Seite einer
Aufstellung zum
Erwerb von 127
Dünnschliffen –
angefertigt von
fossilreichen
Coal Balls von
dem englischen
Geologen James
Lomax, Archiv
des Museums
für Naturkunde
Chemnitz.
15
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Stromatolithen unterschiedlichen geologischen Alters vom Präkambrium bis zum Neogen vervollständigen
diese Sammlung. Unter ihnen sind solch bekannte Lokalitäten vertreten wie Warrawoona/Australien (Abb.
20), Minnesota/USA oder Hebei Provinz/China (Präkambrium), aber auch Vorkommen in Deutschland, wie
z. B. das Saar-Nahe-Becken, das Thüringer-Wald-Becken und der NW-Sächsische Vulkanitkomplex (Perm)
oder das Mainzer Becken (Neogen).
Abb. 14
Dernbachia brasiliensis
röSSler et Galtier 2002,
Baumfarn aus dem Perm
des Parnaíba-Beckens,
NE Brasilien.
Eingebettet in einen Luft-
wurzelmantel wird die
altertümliche Aktinostele
spiralig von Wedelstiel-
Leitbündeln umgeben,
die eine eher moderne
Geometrie aufweisen
(Heterobathmie!), K5782.
1 cm
16 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abb. 15
Calamitenstamm vom Arthropitys-Typ,
Querschnitt eines basalen Stammes mit
zahlreich ansitzenden Wurzeln unter-
schiedlicher Größe, Perm des Parnaíba-
Beckens, NE Brasilien, 330 x 430 mm,
K5258.
Abb. 16
Calamitenwurzel vom Typ Astromyelon
mit polyarcher Stele, die aus einem zentralen
Markraum, Primär- und Sekundärxylem sowie
umschließendem Rindengewebe (Phloem?)
besteht. Perm des Parnaíba-Beckens,
NE Brasilien, Durchmesser 1,6 mm, K5486.
17
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
2.3 Personal, Infrastruktur und Perspektiven
Das mit geowissenschaftlichen Projekten und Aufgaben befasste Personal umfasst derzeit einen Kustos (Geo-
ökologie/Biologie), einen Geologen/Paläontologen und einen Geotechniker, letztere beiden drittmittelfinan-
ziert, einen wissenschaftlichen Volontär (Geologie/Paläontologie), einen geologischen Präparator und den
Museumsdirektor (Geologie/Paläontologie).
Zur Gebäude-Infrastruktur gehören Arbeits- und Sammlungsräume, Büros, die naturwissenschaftliche Hand-
bibliothek und Labore, einige davon außer Haus, z. B. für Gesteinssäge-, Schleif- und Polierarbeiten, Dünn-
schliffherstellung, Auflicht- und Durchlicht-Mikroskopie, Makro- und Mikrofotographie (Abb. 21, 22).
Neben temporären Sonderausstellungen zeigt das Museum folgende ständige Ausstellungen: (1) Versteinerter
Wald, (2) Sterzeleanum, (3) Insektarium, (4) Grabung „Fenster in die Erdgeschichte”.
Finanzielle Unterstützung für die Arbeit in den Sammlungen, für Bildungsprogramme und Ausstellungen
wird von der Stadt Chemnitz und dem Freistaat Sachsen (Kulturraummittel) gewährt. Forschungsaktivitäten
und spezielle Bildungsprogramme beruhen zu großen Teilen auf akquirierten Drittmitteln, z. B. von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, der VolkswagenStiftung und dem Förderverein ‚Freundeskreis des Mu-
seums für Naturkunde Chemnitz e. V.‘, der im Februar 1996 in der Nachfolge der Naturwissenschaftlichen
Abb. 17
Pseudoskorpion (Fam. Chernetidae / Cheliferidae) in Bernstein,
Eozän des Baltikums, Russland, Länge des Tieres 3,7 mm, F11933.
Abb. 18
Pycnotarbus verrucosus daBer 1990, fossiles Spinnentier (Phalangio-
tarbide) aus dem Oberkarbon (Westfal D) von Oelsnitz, 11 x 25,5 mm, F15184a.
18 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abb. 19
Hornstein mit anatomisch erhaltenen
Scolecopteris-Fiederchen, Unterperm von
Sardinien, Italien, 4.7 x 6.2 mm, F15368.
Abb. 20
Der Stromatolith entstand vor 3,5 Milliarden
Jahren durch die ältesten, bislang nachge-
wiesenen Lebensformen auf der Erde, Prä-
kambrium von Warrawoona, W-Australien,
165 x 178 mm, F13904.
19
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Gesellschaft zu Chemnitz gegründet wurde. Darüber hinaus beruht die Forschungstätigkeit des Museums
häufig auf der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Universitäten und Firmen, die oftmals spezielle
Analysetechnik einbringen. Künftige Vorhaben zielen einerseits darauf ab, sammlungsbasierte Forschung vor-
anzubringen, die Ergebnisse daraus für zeitgemäße Ausstellungen, Veranstaltungen und die Kommunikation
mit dem Publikum zu nutzen und andererseits die wissenschaftliche Grabung „Fenster in die Erdgeschichte”
weiter zu entwickeln.
3 Forschung – Schlüssel zu Vergangenheit und Zukunft
3.1 Entwicklung der Forschungsschwerpunkte
Die Entwicklung der paläontologischen Sammlung ist eng mit der Forschung in einem internationalen Koo-
perationsnetzwerk verbunden (Abb. 23). Bereits im 19. Jahrhundert waren Chemnitz und seine versteinerten
Hölzer Ziel von Wissenschaftlern aus verschiedenen Universitäten und Museen. Unter ihnen waren die Bo-
taniker Franz Joseph Andreas Nicolaus Unger (1800–1870) aus Graz, August Karl Joseph Corda (1809–1849)
aus Prag und für mehrere Dekaden Göppert mit seinem Schüler Stenzel aus Breslau, die an fossilen Gym-
nospermen und Baumfarnen forschten. August Joseph Schenk (1815–1891), tätig an der Universität Leipzig,
war vor allem an den Medullosen interessiert. Solms-Laubach aus Strasbourg arbeitete über Baumfarne und
Medullosen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es Paul Charles Édouard Bertrand (1879–1944) aus dem
nordfranzösischen Lille, der an den seltenen Farnen von Chemnitz und Flöha interessiert war, wie auch
Birbal Sahni, Paläobotaniker aus Lucknow/Indien. Schließlich arbeitete Carl Rudolf Florin (1894–1965) aus
Stockholm an ausgewählten fossilen Taxa aus dem Altendorfer Hornstein, der bereits ab 1872 die Aufmerk-
samkeit von Geinitz auf sich gezogen hatte. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Sterzel diverse fossile Hölzer
von Domenico Lovisato (1842–1916), Geologe aus Cagliari, Sardinien, für Forschungszwecke (Abb. 24) und
publizierte in der Folge über Palmen aus dem Oligozän (Sterzel 1900).
Mit wenigen Ausnahmen durch UrBan (1974, 1983) wurde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an den
Objekten der Chemnitzer paläontologischen Sammlung fast ausschließlich von Wissenschaftlern aus anderen
Institutionen geforscht, so beispielsweise für die Monographie der Rotliegendflora Sachsens (Barthel 1976)
oder an neuen Ur-Saurier-Funden aus dem Chemnitz-Becken (WerneBUrG 1993).
Heute versteht sich die museale Forschungsarbeit auch als Synthese zwischen den anderen Eckpfeilern des
Museums, dem Bewahren, dem Sammeln und dem Präsentieren gleichermaßen. Basierend auf den histo-
risch gewachsenen Schwerpunkten fokussieren unsere Sammlungs- und Forschungskonzeptionen auf traditi-
onellen Themen, wie Vorkommen, Entstehung und Fossilbericht versteinerter Wälder, insbesondere des Kar-
bons und Perms sowie auf Systematik, Taphonomie und Evolution paläozoischer Arthropoden. Damit bildet
das Studium fossiler und rezenter Lebewesen, welches immer wieder neue Erkenntnisse über das Kommen
und Vergehen vielgestaltiger Lebensformen auf unserem Planeten gestattet, die zentrale Mission unseres
Museums. Folgerichtig sind wir davon überzeugt, dass Sammlungen als reichhaltiger Quell wissenschaftlicher
Erkenntnisse nie abgeschlossen sind und permanent die Erweiterung und stets neue Interpretation der in
ihnen bewahrten Sachzeugen brauchen. Unsere derzeitigen Grabungen im Stadtgebiet von Chemnitz bilden
eine exzellente Verbindung zwischen den Sammlungsschätzen unserer Vorgänger und neuen Forschungsan-
sätzen. Wie in einem Museum nicht anders zu erwarten, stehen die Mitarbeiter nahezu täglich im Austausch
mit dem Publikum. In Gesprächen, Veranstaltungen und Führungen offerieren sie Erkenntnisse aus erster
Hand, profitieren von der Gelegenheit des Diskurses mit dem Besucher und werden mit dessen Perspektive
belohnt (röSSler & zierold 2016).
3.2 Aktuelle Forschungsarbeit – vom Freizeitforscher bis zum internationalen Netzwerk
Interdisziplinäre, netzwerkbasierte Forschung ist geradezu notwenig, um die komplexen Fragestellungen der
hiesigen Fossillagerstätte zu erhellen. Dazu gehört vielfältige Forschungskommunikation vom Versenden des
klassischen Sonderdruckes, heute meist elektronisch in Form einer PDF-Datei bewerkstelligt, bis hin zum
Austausch mit Kollegen über die internationalen Wissenschaftsportale „Research Gate“ oder „Academia.edu“.
20 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abb. 21
Geologisch-Paläontologisches Labor in der Außenstelle
PRC des Museums für Naturkunde Chemnitz, 2017.
Abb. 22
Blick in die Paläontologische Sammlung des Museums
für Naturkunde Chemnitz, 2017.
Abb. 23 (Seite 21)
Sammlungsetiketten aus 3 Jahrhunderten Forschung
geschrieben von Kuratoren und Gastwissenschaftlern:
Heinrich Robert Göppert: 1880,
Johann Traugott Sterzel: 1897,
Klaus-Ulrich Leistikow: 1967,
Manfred Barthel: 1975,
Eberhard Kahlert und Stephan Schultka: 2000.
21
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
22 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Nur durch permanente Forschung und internationale Publikation der Ergebnisse kann es gelingen, erfor-
derliche Drittmittel einzuwerben. Aber das Museum für Naturkunde arbeitet nicht nur mit internationalen
Spezialisten zusammen, sondern legt Wert auf die Zusammenarbeit mit regionalen Universitäten und ande-
ren Bildungsinstitutionen, um „Jugend forscht“-Projekte oder akademische Qualifikationsarbeiten voran zu
bringen.
Forschungsnetzwerke gestatten die Kommunikation über Grenzen hinweg, mehren den Nutzen der Erkennt-
nisse und teilen die Verantwortlichkeiten, um gleichzeitig mit gemeinsamen Publikationen mehr Wirkung
in Fachzeitschriften zu erzielen. Mit der Initiative „Forschung in Museen“ der VolkswagenStiftung erhielten
wir erstmals die privilegierte Möglichkeit der Akquise dringend benötigter finanzieller Ressourcen für unser
Projekt „Versteinerter Wald Chemnitz – Vom Vulkanismus konservierte Momentaufnahme aus dem Perm“
(AZ: I/84638). Die vielversprechenden Ergebnisse gestatteten die Etablierung einer ganz neuen Dynamik
paläontologischer Forschung am Museum, die von der Öffentlichkeit sehr positiv aufgenommen wurde. Da-
rüber hinaus ebnete die Anschubförderung durch die VolkswagenStiftung den Weg für anschließende For-
schungsvorhaben, aber auch für Bildungsprogramme und die in Vorbereitung befindliche Neukonzeption
der Dauerausstellung.
Abb. 24
Palmoxylon lovisatoi Sterzel 1900, anatomisch erhaltener Palmenstamm, dessen Art zu Ehren von Prof. Domenico Lovi-
sato benannt wurde, Holotypus, Oligozän von Sardinien, Italien, 94 x 112 mm, F7556a.
23
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Abgeleitet aus den Inhalten der Sammlungen und der Expertise der Mitarbeiter stehen folgende Forschungs-
themen im Mittelpunkt der Museumsarbeit:
Systematik, Morphologie, Anatomie und Ökologie spätpaläozoischer Pflanzen,
Systematik, Evolution, Ökologie und Taphonomie spätpaläozoischer Arthropoden,
vulkanisch beeinflusste Paläo-Ökosysteme und deren Rolle in der Evolution der Organismen,
vulkanische Taphonomie und in situ-Erhaltung von Pflanzen und Tieren (sog. T0-Vergesellschaftungen),
Wege der Silifizierung und anatomischen Überlieferung von Pflanzen, Bildung von Siliziten,
Umweltanalyse permokarbonischer Wälder,
Paläoklimatologie spätpaläozoischer terrestrischer Ökosysteme,
Bedeutung und Aussagekraft natürlicher Datenarchive und
geologische Entwicklung und Stratigraphie der Chemnitzer Region.
Die folgenden Forschungs- und Bürgerwissenschaftsprojekte tragen zum wissenschaftlichen Output des Mu-
seums bei:
Analyse eines frühpermischen in situ, durch Vulkanismus überlieferten Waldökosystems (Chemnitz-
Becken, SE-Deutschland) (röSSler et al. 2012a, b, 2015, 2017; FenG et al. 2012, 2014; lUthardt & röSSler
2017; lUthardt et al. 2016, 2017),
Dynamik oberkarbonischer Beckenrand- und Upland-Environments – eine Fallstudie stephanischer Fluss-
ablagerungen des Kyffhäusers (Saale-Senke, Mitteldeutschland) (trüMper & röSSler 2017),
Untersuchung eines vulkano-sedimentären Komplexes der mitteleuropäischen Varisciden (Oberkarbon,
Flöha-Becken, SE-Deutschland, löCSe et al. 2013, 2015, 2017a, b),
paläoökologische und paläogeographische Bedeutung der äquatornahen Paläofloren Gondwanas (Perm,
Parnaíba-Becken, NE-Brasilien) (röSSler 2006, 2014; röSSler & noll 2002, röSSler & Galtier 2002a, b,
2003; röSSler et al. 2014; KUrzaWe et al. 2013; tavareS et al. 2014; nereGato et al. 2015, 2017) und die
Untersuchung eines permischen Schlüsselvorkommens und seine Perspektiven beim Verständnis und der
Rekonstruktion von Klima, Umwelt, Ökologie und Taphonomie (Manebach-Formation, Thüringer-Wald-
Becken, E-Deutschland) (Barthel et al. 2010, KrinGS et al. 2017).
Sowohl drittmittelfinanzierte Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft als auch die Integration der
Forschung in die akademische Lehre an der TU Bergakademie Freiberg befruchtet die laufende Forschung
am Museum. Gemeinsam mit Lutz Kunzmann, Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden, bie-
tet Ronny Rößler ununterbrochen seit 1995 die Vorlesungsreihe Paläobotanik am Geologischen Institut der
TU Bergakademie Freiberg an. Als Teil des Lehrmoduls “Evolution der Organismen” sind die Vorlesungen,
Übungen und Exkursionen obligatorischer Bestandteil der Diplom- und Masterstudenten im Studiengang
Geologie/Paläontologie, aber traditionell auch offen für internationale Masterprogramme und das „studium
generale“ (http://tu-freiberg.de/geo/palaeo/lehre).
Volontäre, Studenten und Doktoranden werten die Museumsarbeit enorm auf und bringen Innovationen
und Erfahrungen ihrer Protagonisten ein. So wie Universitäten die kostenfreien Beiträge externer Fachkräf-
te zur Lehre und Ausbildung der Studenten schätzen, so erhöht die Kooperation mit Museen die Chance
der erfolgreichen Akquise von Fördermitteln oder der gemeinsamen Erschließung von Kostbarkeiten in den
Sammlungen.
Das Museum für Naturkunde Chemnitz engagiert sich auf dem Gebiet der vulkanischen Taphonomie durch
Teilnahme und mehrfache Ausrichtung des jährlichen „International Workshop on Plant Taphonomy“. Die
an der Fossilisation von Pflanzen und deren Organe beteiligten Vorgänge werden hier durch Vorträge und
Diskussionen thematisiert. Die Entschlüsselung taphonomischer Besonderheiten hilft beim Verständnis, wel-
che biologischen und geologischen Informationen auf dem Wege der Fossilwerdung verloren gegangen sind
und wie sich fossile Pflanzenvergesellschaftungen von den ehemals lebenden Pflanzengesellschaften in ihren
Ursprungshabitaten unterscheiden.
Im Unterschied zu anderen Forschungseinrichtungen ist es eines der vordringlichsten Ziele von Museen, Wis-
senschaft mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Dies wird nicht nur in Ausstellungen und Veranstaltungen
erreicht, sondern auch mit allgemeinverständlichen Veröffentlichungen. Aus diesem Grund gibt das Muse-
um in jährlichem Rhythmus seine eigene Schriftenreihe „Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde
Chemnitz” heraus. Mit diesem Medium ermutigen wir sowohl Wissenschaftler als auch Freizeitforscher, ihre
24 Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
Ergebnisse zu publizieren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Oftmals sind Forschungs-
themen am Museum eng verbunden mit der Kooperation mit Sammlern und Bürgerwissenschaftlern, einem
jüngst zunehmend etablierten Begriff für all jene, die in ihrer Freizeit Forschungsthemen bearbeiten. Letztere
werden rege in die Museums- und Forschungsarbeit einbezogen, sie haben Zugang zu Geräten und Analyse-
technik, schätzen die wissenschaftliche Diskussion mit den Museumskollegen und regen mitunter auch die
Bearbeitung des einen oder anderen neuen Forschungsfeldes an. Nicht selten führt die langjährige, für beide
Seiten fruchtbare Zusammenarbeit zur wirksamen Unterstützung von Grabungen oder zur Sachspende pri-
vater Sammlungen.
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beinhalten auch die aktive Teilnahme an Workshops und Konfe-
renzen bzw. auch deren Ausrichtung. Zwischen 2002 und 2015 beherbergte das Museum für Naturkunde
das jährlich stattfindende Hornsteintreffen, das die Erforschung fossilführender Silizite und ihre Entstehung
zum Inhalt hatte. Ungeachtet ihrer oftmals exzellenten Erhaltung zellulärer Details erhalten Hornsteine noch
nicht immer die ihnen gebührende Aufmerksamkeit, da sie häufig als verfrachtete Fragmente und Gerölle
gefunden werden. Der Workshop entwickelte sich zu einer Diskussionsplattform für Geologen, Paläontolo-
gen und Sammler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland, zeigte aber auch, dass die Erhaltung der
organischen Reste dem Erkenntnisgewinn Schranken setzt.
4 Didaktische Konzepte, öffentliches Engagement und Bildungsarbeit
Das Museum für Naturkunde befindet sich nach mehreren Stationen heute im Herzen von Chemnitz, im
Kultur- und Bildungszentrum TIETZ. Einst im Oktober 1913 als vornehmstes Warenhaus Sachsens eröffnet,
beherbergt es heute neben dem Museum die Volkshochschule, die Stadtbibliothek, die Neue Sächsische
Galerie, das Städtische Kulturmanagement sowie verschiedenartige Einzelhändler. Besucher werden im Atri-
um durch den bis in 15 Meter Höhe ragenden versteinerten Wald begrüßt. Die Ausstellung „Sterzeleanum“
macht den Besucher mit der spannenden Erdgeschichte vor der Haustür bekannt. Die Animation eines
Vulkanausbruchs, zahlreiche zum Berühren einladende Großexponate, Podcasts und zweisprachige Texte
(Deutsch und Englisch) sorgen für einen unterhaltenden wie bildenden Aufenthalt.
In der Ausstellung „Insektarium“ kann der Besucher lebende Blattschneiderameisen bei deren emsigem
Treiben beobachten, aber auch Honigbienen bei ihrer Arbeit im lebenden Bienenstock. Ferner zeigen wir in
lebensraumnahen Terrarien Spinnen, Skorpione, Tausendfüßer und Krebse, die zusammen mit den Insekten
die größte Tiergruppe auf der Erde, die Arthropoden (Gliederfüßer), ausmachen. Deren Stammesgeschichte
wird ebenfalls thematisiert. Die Schönheit und der federleicht-elegante Flug tropischer Schmetterlinge zie-
hen den Besucher genauso in ihren Bann wie die perfekte Tarnung von Schrecken und Gottesanbeterinnen.
Die Sonderausstellungen des Museums bieten eine Plattform für aktuelle Themen aus den Naturwissen-
schaften und sind gleichermaßen Herausforderung und Chance, über diese Themen zu informieren und mit
einer breiten Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen. Das verbindende Element in jeder Sonderausstellung
ist unser Anliegen, die Botschaft der fossilen Sachzeugen in den Sammlungen zu erschließen, neue For-
schungsergebnisse zu präsentieren und das Interesse für die Naturwissenschaften und MINT-Fächer in den
Heranwachsenden zu wecken. Innerhalb der letzten 10 Jahre schauen wir zurück auf mehrere Vorhaben mit
Kindern, Studenten, aber auch zeitgenössischen Künstlern, wie z. B.:
Im Extremen zu Hause (zierold & FröBel 2011, zierold 2014a, b)
Neues aus dem Perm – internationale zeitgenössische Schmuckkunst und der Versteinerte Wald Chemnitz
(Museum für Naturkunde 2013)
Sonderausstellungen fußten mehrfach auf der engen Zusammenarbeit mit Freizeitforschern, wovon die nach-
folgende Auswahl Zeugnis ablegt:
Vulkanische Pflanzen vom Donnersberg (2014)
Vom Zufallsfund zur Rarität – die Rätsel eines 310 Millionen Jahre alten Mosaiksteins aus der Evolution der
Farne (löCSe et al. 2015, 2017a)
Rock Fossils – Ja, es ist Liebe (2016/17)
Arbeitsgemeinschaften eröffnen Heranwachsenden die Möglichkeit, sich auszuprobieren und besondere
Neigungen zu professionalisieren (KUtloCh & zierold 2012). Unter Anleitung des wissenschaftlichen Personals
25
Rößler, R. & Zierold, T. Die paläontologische Sammlung des Museums für Naturkunde...
können die Kinder an sammlungbezogenen Arbeiten mitwirken, taxonomische Kenntnisse erweitern und die
Atmosphäre hinter den Kulissen eines Museums inhalieren. Oft bleiben die Heranwachsenden auch nach
dem altersbedingtem Ausscheiden aus der Arbeitsgemeinschaft mit dem Museum verbunden.
Der Bundesfreiwilligendienst und das Freie Ökologische Jahr am Museum sind hervorragend geeignet, um
erste praktische Arbeitserfahrungen zu sammeln. Manch einer nutzt diese mit einem Taschengeld honorierte
Arbeitsmöglichkeit zur gezielten Studienvorbereitung.
Die Öffentlichkeitsarbeit des Museums erstreckt sich von der Schaupräparation über Social Media und
Website-Auftritte hin zu Radio- und Fernsehbeiträgen. Von besonderer Ausstrahlung sind Teilnahmen der
Wissenschaftler an Science Slams. Dieses beliebte Format, bei dem innerhalb von 10 Minuten Inhalt und
Ziel der eigenen Forschung einem größeren Publikum präsentiert wird, konnten bereits mehrere Mitarbeiter
des Museums gewinnen.
Dank
Dank gilt all den Generationen von Gastwissenschaftlern, u.a. Prof. Dr. Manfred Barthel, Dr. Stephan Schult-
ka, Eberhard Kahlert und Dr. Jason Dunlop, Berlin, Prof. Dr. Klaus-Ulrich Leistikow (†), Frankfurt, Prof. Dr.
Gar. W. Rothwell und Prof. Dr. Ruth Stockey, Athens, Prof. Dr. Robert H. Wagner, Cordoba, Prof. Dr. Jean
Galtier, Montpellier, Dr. Evelyn Kustatscher, Bozen, Prof. Dr. Paul Selden, Lawrence, Dr. Josef enička,
Pilsen, Dr. Zbyniek Šimůnek, Prag, Dr. Andrew Milner, London, Dr. Florian Witzmann, Dr. Rainer Schoch,
Stuttgart, Berlin, Dr. Ralf Werneburg, Schleusingen, Dr. Genaro-Hernandez-Castillio, Mexico, Prof. Dr. Ha-
rald Walther (†) und Dr. Lutz Kunzmann, Dresden, Dr. Ilja Kogan, Chemnitz, Prof. Dr. Jörg W. Schneider und
Dr. Frederik Spindler, Freiberg, Dr. Sebastian Voigt, Thallichtenberg, Dr. Carla Harper, Lawrence und Prof.
Dr. Zhuo Feng, Kunming, die durch ihren Besuch und die Arbeit mit den Objekten den Wert der Sammlungs-
gegenstände beträchtlich erweiterten und dabei halfen, deren Geheimnisse zu enthüllen.
Die im Falle von Kieselhölzern besonders aufwändigen Präparations- und Schleifarbeiten wurden in dankba-
rer Weise ausgeführt von Eckehard Müller, Cunnersdorf, Tristan Roscher, Deutschneudorf, Herbert Dreher
(†), Fischbach, Hubert Bieser, Carlsberg, Robert Noll, Tiefenthal und dem Team des Chemnitzer Museums für
Naturkunde, vor allem Mathias Merbitz und Evgeniy Fridland.
Ein breites internationales Kooperationsnetzwerk war häufig der Schlüssel zum Erfolg bei der Erforschung
von fossilen Überresten der Erd- und Lebensgeschichte. Die dafür im eigenen Hause nicht vorhandenen
analytischen Möglichkeiten wurden kompensiert durch kollegiale Unterstützung zahlreicher Kollegen, wie
insbesondere Dr. Dagmar Dietrich, Prof. Dr. Thomas Lampke und Prof. Dr. Günter Marx, Chemnitz, Dr.
Klaus Witke, Berlin, Prof. Dr. Wilhelm Püttmann, Frankfurt, Prof. Dr. Jens Götze, Prof. Dr. Klaus-Peter Stanek,
Prof. Dr. Norbert Volkmann und Dr. Harald Walter, Freiberg und Prof. Dr. Ulf Linnemann, Dresden.
Ein besonderes Dankeschön gilt auch all denjenigen Sammlern, Freizeitforschern, Geologen und Händlern,
die mit ihren Funden die Chemnitzer Sammlung bereicherten. Dazu gehören Bernd Tunger, Sven Eulenber-
ger, Reinhard Brettschneider, Fred Richter, Andreas Vorsatz, Ralph Kretzschmar, Volker Annacker, Arne Loh,
Chemnitz, Dr. Silvio Brandt, Halle, Raimund Rojko, Mönchengladbach, Robert Noll, Tiefenthal, Ulrich Dern-
bach, Heppenheim, Karl-Heinz Thuß, Hartenstein, Joachim Wördemann, Halstenbek, Jens Urban, Haini-
chen, Dr. Angelika Hesse, Dessau, Prof. Dr. Andreas Weiß, Freiberg, Wolfgang Witter, Schönbrunn, Berthold
Lugert, Manebach, Rolf List, Lugau, Karl Neef, Oberlungwitz, Ralph Klein, Flöha, Jürgen Meyer, Lichtentanne,
Wolfram Modaleck, Chemnitz, Dr. Hans-Jürgen Weiß, Rabenau, Dr. Wolfgang Schwarz (†), Dresden, Helmut
Knoll, Alsdorf, Dr. Hartmut Knappe, Wernigerode, Gerald Urban, Leubsdorf, Jens Wohlfahrt, Bad Hersfeld,
Prof. Dr. Jörg Schneider, Freiberg und Frank Löcse, Uhlsdorf.
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... Obwohl Kieselhölzer auch in rein klastischen Sedimenten vorkommen (Schüssler & Simon 2007, Philippe et al. 2013, Trümper et al. 2020a, zeigen häufig solche Regionen eine besonders hohe Funddichte, in denen vulkanische Prozesse die Landschaft geprägt haben oder vulkanische Gesteine das Aufschlussbild dominieren. Bekannte Beispiele sind das Chemnitz-Becken mit der permischen Fossillagerstätte Chemnitz sowie weiteren Fundstellen und Fundhorizonten versteinerter Hölzer , Löcse et al. 2013Rößler & Zierold 2017) oder auch der Nordwestsächsische Vulkanitkomplex (Walter & Rößler 2006). Der Raum Meißen ist seit langem bekannt für sein breites Spektrum magmatischer Gesteine (Stutzer 1910, Beeger & Quellmalz 1994, Czoßek 2002, 2008, Felsche 2012, Hoffmann et al. 2013. ...
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Silicified gymnospermous woods are presented from Canitz-Nord open kaolin pit near Meißen. The investigation area is situated in the middle Elbe Zone, a region characterised by several intrusive and extrusive Carboniferous magmatites in Saxony (E-Germany). The up to several metres long trunk fragments were transported and buried by repeated plastic debris flows on a palaeorelief formed by the Meißen Massif in pre-Cretaceous-early Cenozoic times. The petrified wood is poorly preserved exhibiting only rare and patchy anatomical structure and hampering identification. Further, the stems are widely fissured according to abrasion during the trunks' entombment and transport and compaction due to overburden. Cathodoluminescence properties and a common green UV-C fluorescence indicate monophase silicification of the stems accompanied by widespread incorporation of uranium traces by quartz. The results provide the first proof of petrified wood-containing sediments overlying the Meißen Massif and demonstrate the potential of spectroscopic methods to enlighten the provenance of anatomically preserved plants.
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Recently, the forgotten fossil wood collection of Dresden’s pathologist and patron Paul Geipel was rediscovered. Today, the collection is stored at the Museum and Art Collections Schloss Hinterglauchau, Germany, as part of the Prof. Dr. Paul Geipel Foundation. The collection may be one of the largest and most important former private collections of the Chemnitz Fossil Lagerstätte. The well-preserved specimens include major fossil-genera of the tree-shaped plants from the central European early Permian and several specimens from other sites. In addition, this investigation provided insight into a historical period of collection research at the beginning of the 20th century, as well as onto an international network of collectors, such as Max Güldner, Richard Baldauf and Adolf Theodor Zacharias, and scientific writers, such as the palaeobotanist Karl Rudolph, the mineralogist Richard Beck and the geologist Leo Wehrli.
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According to mineralogical literature, some of the finest opalized wood in the world was discovered in Idaho c.1895, originating in a unique deposit along Clover Creek in Lincoln County (now Gooding County). The American mineral dealer Dr A. E. Foote acquired and processed the bulk of the discovery into specimens that were advertised between 1896 and 1904. Over a period of four years, we have identified sixteen natural history museums in Europe, North America, and Australia in possession of Clover Creek opalized oak today. Many museum acquisitions and the fossil’s taxonomic affinity, Quercinium pliocaenicum, resulted from collective networking between mineral dealers, private collectors and scientists – evidence of a common interest among a diversity of people – contributing the best specimens for museums of natural history.
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The 200th anniversary of the discovery of the silicified tree fern Tubicaulis solenites has provided an opportunity to examine the discovery and long-term collection history of this fossil, and to cast light on the location of the various fragments into which the specimen had been cut. So far, the species has been recorded only from the Gückelsberg quarry at Flöha (Germany). During the investigations it emerged that parts of the original specimen had been distributed to several collections worldwide; after almost two years of research, we can say that several fragments of this find are identifiable in European collections and beyond. This study of T. solenites aims to contribute to the history of European natural science in the late nineteenth and early twentieth centuries, by exploring an extensive network of local and professional collectors that has existed since the time of its discovery.
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Permineralized samples of the tree fern Psaronius sp. belong to the spectacular discoveries of the Lower Permian Rotliegend ‘Petrified forest of Chemnitz’, one of the most famous palaeontological sites in the world. The cellular tissues of the 280 million years old fossil fern show a delicate three-dimensional preservation by permineralization. Moreover, anatomical detail can be distinguished very well because of the black coloured former cell walls. By means of Raman spectroscopy this fossilised tissue of the adventitious roots is revealed to be carbon which structure seems to correspond to anthracite. The aim of this work is the experimental confirmation of the carbon structure by means of thermogravimetry and Raman spectroscopy on coal samples of different rank, especially anthracite samples from different times and localities. Coal maturation involves the sequence peat–lignite–coal–anthracite-microcrystalline graphite by incresasing the density and specific energy. The loss of in situ moisture (typically up to 200 8C) and volatile organic matter (up to 600 8C) has been acquired by thermogravimetry. The increasing carbon content, density resp. structure results in Raman spectra with typical band shape of the D- and G-peaks. We used these methods to characterise and compare the separated coal samples to the dispersed carbon inclusions in permineralized Psaronius.
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The 1895 discovery of a petrified tree near Clover Creek in south-central Idaho, USA, attracted worldwide attention and resulted in the naming of a new species of ancient oak, Quercinium pliocaenicum Schuster. For more than a century, the discovery has largely been forgotten, even though specimens reside in reputable museums. Reinvestigation of the locality in 2014/2015 resulted in newly-collected specimens and a wealth of new data. Optical microscopy confirms the cellular anatomy used for the original taxonomic study. X-ray diffraction, scanning electron microscopy, energy-dispersive electron spectroscopy, Raman spectroscopy and cathodoluminescence microscopy reveal details of the mineralization, showing the presence of opal-CT as the primary component, with chalcedony as a lesser constituent. This mineralogy suggests petrifaction occurred in at least two stages, beginning with opalization of cellular tissue, leaving open vessels that became filled with chalcedony during a later mineralization episode. Clover Creek oak represents relict flora growing in a wetter climate before the uplift of the Cascade Range created a rain shadow that caused profound desertification of the inland Pacific Northwest.
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Background: Paleozoic scorpions (Arachnida: Scorpiones) have been widely documented from the Carboniferous Period; which hosts a remarkable assemblage of more than sixty species including both putative stem- and crown-group fossils. By contrast the succeeding Permian Period is almost completely devoid of records, which are currently restricted to a trace fossil from the early Permian of New Mexico, USA and some limb fragments from the late Permian of the Vologda Region, Russia. Results: ?Opsieobuthus tungeri sp. nov. from the Petrified Forest of Chemnitz, Germany represents the first complete body fossils of scorpions from the Permian. Explosive volcanism preserved these remarkable specimens in situ as part of the palaeosol horizon and bedrock of the Petrified Forest, immediately beneath the Zeisigwald tuff horizon. This dates to the early Permian (Sakmarian) or ca. 291 Ma. Intriguingly, the specimens were obtained from a palaeosol horizon with a compacted network of different-sized woody roots and thus have been preserved in situ in their likely life position, even within their original burrows. Differences in the structure of the comb-like pectines in the two fossils offer evidence for sexual dimorphism, and permit further inferences about the ecology and perhaps even the reproductive biology of these animals. Conclusions: As putative members of a Coal Measures genus, these fossils suggest that at least some Carboniferous scorpion lineages extended their range further into the Permian. This contributes towards a picture of scorpion evolution in which both basal and derived (orthostern) forms coexisted for quite some time; probably from the end of the Carboniferous through to at least the mid Triassic.
Book
Transformative Paleobotany: Papers to Commemorate the Life and Legacy of Thomas N. Taylor features wide-ranging coverage that includes the broadest possible spectrum of topics analyzing the structure, function and evolution of fossil plants, microorganisms, and organismal interrelatedness in fossil ecosystems (e.g., plant paleobiography, paleoecology, early evolution of land plants, fossil fungi and microbial interactions with plants, systematics and phylogeny of major plant and fungal lineages, biostratigraphy, evolution of organismal interactions, ultrastructure, Antarctic paleobotany). The book includes the latest research from top scientists who have made transformative contributions. Sections are richly illustrated, well concepted, and characterize and summarize the most up-to-date understanding of this respective and important field of study. Link: https://www.elsevier.com/books/transformative-paleobotany/krings/978-0-12-813012-4
Article
The early Permian Chemnitz Fossil Lagerstätte (Leukersdorf Formation, Chemnitz Basin, SE Germany) represents a diverse T⁰ assemblage of a fossil forest ecosystem around the Sakmarian-Artinskian transition (290.6 ± 1.8 Ma), which was preserved by pyroclastic deposits of a multi-phased volcanic eruption. The multi-aged plant community consists of predominantly hygrophilous elements, which grew on an alluvial plain mineral substrate under sub-humid conditions, representing a wet spot environment. Strong seasonality triggered the formation of annual tree rings in arborescent woody plants, such as pycnoxylic gymnosperms, medullosan seed ferns and calamitaleans. From several hundred fossil trees, the 53 best-preserved specimens were selected and investigated in detail by measuring 2,081 tree rings in individual sequences of up to 77 rings. Ring sequences were analysed by standard dendrochronological methods to determine both annual growth rates and mean sensitivity. Morphological and statistical analyses on single tree rings reveal different tree-ring types according to the different plant groups. Pycnoxylic gymnosperms have distinct and regular tree rings, whereas medullosan seed ferns and calamitaleans show indistinct and regular tree rings as well as so called event rings. Results reveal differences between plant groups regarding their physiological reactions or adaptations to seasonal fluctuations. In comparison to pycnoxylic gymnosperms, both medullosan seed ferns and calamitaleans exhibit reduced growth rates and more sensitive reaction to environmental perturbances as water deficiency pointing to comparably lower adaptation to seasonally dry palaeoclimate. In this context, event rings are in many cases traced back to plant physiological stress during particularly severe drought periods. Altogether, these fossil trees serve as sensitive environmental archives, which shed light on growth conditions several decades back in time from the entombing eruption.
Article
Continuing palaeofloristic studies in the Northern Tocantins Fossil Forest, we describe two new calamitalean species from the Permian of the Parnaíba Basin (central-north Brazil). The fossils comprise axes of various sizes, preserved anatomically as siliceous petrifactions, and found in highly mature sandy fluvial deposits of the Motuca Formation. Based on anatomical and morphological characteristics, Arthropitys tocantinensis sp. nov. and Arthropitys barthelii sp. nov. are described. They share a small central pith cavity (extremely reduced in the latter), scalariform tracheid pitting, and prominent pitting of the ray parenchyma. However, they differ markedly in their branching system: the former having 3–12 branches per node either with or lacking secondary growth, the latter showing 2–17 branches without any secondary growth. However, in A. tocantinensis sp. nov., the presence of large woody branches supports a more complex architecture with at least three successive orders of branches. The extensive secondary tissue in both species is homogeneous; clear segmentation is only visible in the proximal wood of A. tocantinensis sp. nov., but completely absent in A. barthelii sp. nov.