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Motive in der Selbstverteidigung – Eine qualitative und quantitative Studie am Beispiel Krav Maga und Wing Chun

Authors:
  • Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen
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: Motive in der Selbstverteidigung
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Motive in der Selbstverteidigung – Eine qualitative und quanti-
tative Studie am Beispiel Krav Maga und Wing Chun
1 Einleitung
Die Attraktivität verschiedener Kampfkünste und -sportarten auf der Ebene individu-
eller Motive wurde unlängst in verschiedenen Forschungsprojekten im deutschspra-
chigen Raum untersucht (Meyer, 2012; Hamperl, Küppershaus, Schemmerling, End-
ler, Happ & Liebl, 2014; Kuhn & Macht, 2014; Liebl & Happ, 2015). Motive (lat. movere
= bewegen) bezeichnen veränderbare persönlichkeitsspezifische Handlungsziele,
welche Menschen dazu veranlassen, bestimmte Situationen zu bewerten und indivi-
duell in diesen zu handeln (Gabler, 2002; Enders, 2007).
Für Systeme, die dezidiert den Aspekt der Selbstverteidigung in den Mittelpunkt stel-
len, liegen bisher noch keine Daten zur Motivstruktur der Ausübenden vor. So stellt
sich hier unter anderem die Frage, ob der Sicherheitsaspekt in Selbstverteidigungs-
systemen in der Motivstruktur einen höheren Stellenwert einnimmt als dies für die
traditionellen Kampfsportarten der Fall ist. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob sich die
Motive zwischen den Selbstverteidigungssystemen Krav Maga und Wing Chun1 un-
terscheiden. Um diese Fragen zu beantworten, wurden im Rahmen eine Onlineum-
frage die Motive für eine Trainingsbeteiligung im Krav Maga und im Wing Chung
erhoben.
2 Methode
2.1 Stichprobe
Zweiundneunzig unterschiedlich organisierte Anbieter (Krav Maga: n = 40; Wing
Chun: n = 52) wurden per Email angeschrieben und gebeten, einen Onlinefragebo-
gen zur Motivstruktur im Krav Maga bzw. Wing Chun an ihre Mitglieder zu verteilen.
Für Wing Chun sagten 4 Anbieter (7,69%) eine Beteiligung an der Studie zu (Gary
Lam Wing Chung Frankfurt, International Wing Tjun Kung Fu Association, Wing Tsun
Concepts, Yong Chun Kung Fu Street Concepts). Im Krav Maga sicherten 3 Anbieter
(7,50%) eine Beteiligung an der Studie zu (Deutscher Krav Maga Verband, train2sur-
vive, You Can Fight! Netzwerk). Des Weiteren wurden die Fragebögen – getrennt
nach den beiden Selbstverteidigungssystemen – über soziale Medien im Zeitraum
vom 01.12.2015 bis zum 31.06.2016 beworben.
1 Im vorliegenden Beitrag wird „Wing Chun“ stellvertretend für alle Schreibweisen (z. B. Wing Tsun, Ving
Chun) verwandt.
dvs Band 266 © Edition Czwalina 147
Die auswertbare finale Stichprobe bestand aus n = 280 Probanden (Krav Maga,
n = 217; Wing Chung: n = 63). Die Aufteilung der Probanden nach Anbietern ist in
Tab. 1 dargestellt. Die Krav Maga Stichprobe bestand aus n = 71 Frauen und n = 139
Männern. Das durchschnittliche Alter betrug M = 40,12 (SD = 11,49) Jahre, die durch-
schnittliche Trainingszeit im Krav Maga M = 3,52 (SD = 3,21) Jahre. Für 7 Probanden
lagen keine soziodemographischen Daten vor. Die Wing Chung Stichprobe bestand
aus n = 17 weiblichen und n = 42 männlichen Personen. Das mittlere Alter betrug
M = 37,48 (SD = 11,49) Jahre, das mittlere Trainingsalter M = 12,21 (SD = 9,09)
Jahre. Vier Teilnehmer gaben keine soziodemographischen Daten an.
Tab. 1. Aufteilung der Stichprobe im Krav Maga/Wing Chun nach Anbietern
Krav Maga Wing Chun
Anbieter TN Anbieter TN
train2survive 57 Gary Lam Wing Chun Frankfurt 13
You Can Fight! – Netzwerk 55 Yong Chun Kung Fu Street Concepts 13
International Krav Maga Federation 10 Wing Tsjun Boehlig Defense Systems 6
Krav Maga Force 4 International Wing Tjun Kung Fu Association 4
Krav Maga Union 4 Wing Tsun Kuen & Escrima Martial Arts 2
Krav Maga Street Defence 3 Classic Dynamik Wing Tsun 1
Krav Maga Global 3 Association for Traditional Ving Tsun Kung Fu 1
World Krav Maga Federation 3 Wing Chun Verband Deutschland 1
International Military Krav Maga 3 Gary Lam Wing Chun Oldenburg 1
German Krav Maga Federation 2 International Academy of WingChun 1
Deutscher Krav Maga Verband 2 Wing Chun Sachsen e.V. 1
Krav Maga Germany Organisation 1 Wing Tsun Concepts 1
Krav Maga Sicherheitstraining 1 Wing Tsun Escrima System 1
Triple-i Krav Maga 1 Europäische Wing-Tsun Organisation 1
Krav Core 1 Yong Chun Kung Fu 1
Krav Maga Self Defence Fighting Skills 1 Wing Tsjun International 1
Krav Maga Self-Protect Association 1
Austrian Krav Maga Association 1
Protactics MSE Germany 1
Krav Maga RSC Göttingen 1
weiß es nicht 1 weiß es nicht 1
kein Verband 52 kein Verband 8
keine Angabe 9 keine Angabe 5
Summe 217
Summe 63
Anmerkung: TN = Teilnehmer
2.2 Material
Der Onlinefragebogen bestand aus einem qualitativen und einem quantitativen Teil.
Im ersten Teil wurde in einer offenen Fragestellung nach den Gründen für die Aus-
übung des Selbstverteidigungssystems gefragt. Den Teilnehmer wurden die folgen-
den Fragen gestellt:
Wieso haben Sie mit dem Krav Maga/Wing Chun Training begonnen?“
Wieso gehen Sie aktuell ins Krav Maga/Wing Chun Training?“
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: Motive in der Selbstverteidigung
„Was sind/wären für Sie Gründe, Krav Maga/Wing Chun nicht mehr zu betrei-
ben?“
Im zweiten Teil wurden die Motive mit Hilfe des Berner Motiv- und Zielinventars
(BMZI) von Lehnert, Sudeck und Conzelmann (2011) erfasst, das basierend auf den
Ergebnissen von Meyer (2012) um Items zu den Kategorien Kämpfen und Macht
modifiziert wurde. Die finalen Motivkategorien der Fragebogen-Items waren:
Kontakt
Wettkampf/Leistung
Ablenkung/Katharsis
Gesundheit/Fitness
Aktivierung/Freude
Ästhetik
Schutz/Sicherheit
Macht
Kampfeslust
Beruf
Blessuren
Um Anderen wehzutun
Zusätzlich wurden soziodemografische Daten erhoben.
2.3 Auswertung
Der Fragebogen konnte im Zeitraum vom 01.12.2015 bis zum 31.06.2016 auf SoSci
Survey (https://www.soscisurvey.de) aufgerufen und ausgefüllt werden. Nach Been-
digung des Befragungszeitraums wurden die erhobenen Daten in eine Exceltabelle
exportiert. Für die Auswertung der drei offenen Fragestellungen kam die qualitative
Inhaltsanalyse zur Anwendung. Aus den Antworten der Teilnehmer wurden für die
jeweiligen Fragestellungen Motivkategorien gebildet.
Die geschlossenen Fragestellungen (BMZI plus zusätzliche Items zu den Kategorien
Kämpfen und Macht) wurden statistisch mit SPSS für Windows (Version 24.0) sowie
Excel für Windows (Version 2007) durchgeführt. Für jede Motivkategorie wurde der
Z-Transformierte Mittelwert (zM) ermittelt. Die Berechnung orientiert sich an den An-
gaben des Manual BMZI (Lehnert et al., 2011) und wird wie folgt am Beispiel der
Kategorie Wettkampf/Leistung durchgeführt. Der zM ergibt sich aus dem Mittelwert
der Kategorie Wettkampf/Leistung minus dem Mittelwert aller Kategorien, geteilt
durch die Standartabweichung aller Kategorien. Das Ergebnis wird mit zehn multipli-
ziert und mit der Zahl 100 addiert.
Für den Vergleich der Geschlechter und der Selbstverteidigungssysteme wurden
t-Tests für unabhängige Stichproben mit einem Signifikanzniveau von p = .05 be-
rechnet.
dvs Band 266 © Edition Czwalina 149
3 Ergebnisse
Im Folgenden werden zunächst die Ergebnisse der qualitativen Auswertung darge-
stellt, gefolgt von der quantitativen Auswertung.
3.1 Qualitative Auswertung
Die Motivkategorien sind absteigend in der Relevanz für die jeweiligen Fragestellun-
gen in den Tabellen 2-4 abgebildet. Hier wird der prozentuale Anteil der Probanden
für Krav Maga und Wing Chun sowie die Verteilung der Geschlechter dargestellt. In
der Spalte „Erklärung“ sind die Motivkategorien weitergehend erläutert.
3.1.1 „Wieso haben Sie mit dem Training begonnen?“
Im Krav Maga geben die Trainierenden mit 80,32% an, dass sie Selbstverteidigung
erlernen möchten, gefolgt von Fitness mit 38,04% und dem Wunsch den Kampfsport-
horizont zu erweitern (17,18%). Der Anteil der Frauen, die Selbstverteidigung erler-
nen möchten, ist mit 91,52% höher als der Anteil der Männer mit 74%. Der Fitness-
aspekt weist bei Männern mit 47,12% eine höhere Relevanz auf als bei Frauen
(22,03%). Wing Chun Trainierende nennen als Hauptmotivation Selbstverteidigung
mit 60 % und Kultur als zweiten Punkt mit 45,45%. Als dritte Motivkategorie geben
sie Fitness an (30,91%). Die Motivlage Selbstverteidigung zu erlernen ist mit 86%
deutlich höher bei den Frauen als bei Männern mit 50%.
Im Vergleich der beiden Selbstverteidigungssysteme weist die Motivkategorie
Selbstverteidigung einen höheren Prozentanteil bei den Krav Maga Trainierenden
auf. Die Motivlage der Krav Maga Ausübenden ist eher fitness-, kampfsport- und
selbstverteidigungsorientiert, während die Motivlage der Wing Chun Trainierenden
in Richtung Kultur und Selbstverteidigung tendiert.
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: Motive in der Selbstverteidigung
Tab. 2. Qualitative Auswertung Frage 1: „Wieso haben Sie mit dem Training begonnen?“
System Motivkategorie Prozentualer Anteil Erläuterung
Krav Maga 1. Selbstverteidigung
80,32% gesamt
74,0% der Männer
91,52% der Frauen
Effektive SV, realistische Szenarien,
Umgang mit Gefahrensituationen, Angst
vor Macht- und Hilfslosigkeit
2. Fitness
38,04% gesamt
47,12% der Männer
22,03% der Frauen
Leistungsfähigkeit steigern
3. Kampfsporthorizont erweitern
17,19% gesamt
24,04% der Männer
6,78% der Frauen
Fortsetzung der Kampfsporterfahrung
4. Sonstige:
Neugierde 6,75% gesamt
Selbstvertrauen stärken 6,75%
Dienstlich 4,29%
Stressabbau 1,84%
Soziale Motivation 1,84%
Persönliche Weiterentwicklung 0,61%
Wing Chun 1. Selbstverteidigung
60% gesamt
50% der Männer
86% der Frauen
Nahkampftechniken erlernen, Eigen-
schutz, Schutz der Familie, Verhalten in
Gefahrensituationen
1. Kultur
45,45% gesamt
45% der Männer
46,66% der Frauen
Interesse an asiatischer Kampfkunst
und Philosophie, Filme über Bruce Lee
und Kung Fu
2. Fitness
30,91% gesamt
27,5% der Männer
40% der Frauen
Körperlich fit bleiben, körperliche Be-
schwerden vermindern, Koordination
verbessern
3. Sonstige
Mentales Training 14,55%
Selbstvertrauen 10,9%
Durch Bekannte 5,46%
Trainingsort 1,82%
3.1.2 „Wieso gehen Sie aktuell ins Training?“
Im Krav Maga sind die Motivkategorien Selbstverteidigung und Fitness beständig im
Vergleich zur ersten Fragestellung. Der prozentuale Anteil für Fitness steigt auf
49,08% und der Selbstvereidigungsanteil sinkt auf 59,05%. Als neue Kategorie wird
an dritter Stelle Spaß mit 25,15% genannt. Wing Chun Trainierende geben als ein-
flussreichste Kategorie die philosophische Dimension von Wing Chun (41,83%) an.
Danach folgt die soziale Motivation mit 36,36%. An dritter Stelle wird Fitness mit
36,36% genannt.
Im Vergleich ist die Motivation für Selbstverteidigung bei den Krav Maga Trainieren-
den mit 59,05% deutlich her als bei den Wing Chun Trainierenden mit 34,04%. Die
soziale Motivation weist im Wing Chun einen höheren Anteil auf (36,06%) als im Krav
Maga (17,79%). Des Weiteren ist die philosophische Dimension ein wichtiger Punkt
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in der Motivlage der Wing Chun Trainierenden (41,81%) und findet sich in der Motiv-
lage der Krav Maga Trainierenden nicht wieder.
Tab. 3. Qualitative Auswertung Frage 2: „Wieso gehen Sie aktuell ins Training?“
Sportart Motivkategorie Prozentualer Anteil Erläuterung
Krav Maga 1. Selbstverteidigung
59,05% gesamt
57,69% der Männer
62,61% der Frauen
Effektive und realistische Selbstverteidigung
Umgang mit Gefahrensituationen, Angst vor
Macht- und Hilfslosigkeit in SV Situationen,
aufmerksam gegenüber Umwelt zu sein,
frühzeitig Gefahren erkennen, taktisches
Verhalten in SV Situationen
2. Fitness
49,08% gesamt
49,03% der Männer
49,15% der Frauen
Leistungsfähigkeit steigern
3. Spaß
25,15% gesamt
24,03% der Männer
25,42% der Frauen
4. Sonstiges
Soziale Motivation 17,79%
Kampfsport 15,33%
Selbstbewusstsein 14,11%
Leistungssteigerung 9,2%
Stressabbau 9,2%
Trainerkompetenz 8,59%
Selbst Trainer 1,22%
Wing Chun 1. Philosophische Dimension
41,82% gesamt
37,5% der Männer
53,33% der Frauen
Einklang Körper und Geist, Prinzipien des
Kung Fu, Faszination innerer Kraft
2. Soziale Motivation
36,36% gesamt
37,5% der Männer
33,3% der Frauen
Respektvoller Umgang, familiäre Atmo-
sphäre
3. Fitness
36,36% gesamt
35% der Männer
40% der Frauen
Gesundheit stärken, Körper und Geist trainie-
ren, Körpergefühl steigern
4. Sonstiges
Selbstverteidigung 34,54%
Leistungssteigerung 29,09%
Spaß am Training 21,82%
Mentaler Ausgleich 16,33%
Gute Ausbildung für Schüler 10,9%
Selbstbewusstsein 9,09%
Motivation durch Trainer 1,82%
Selbst Trainer 1,22%
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: Motive in der Selbstverteidigung
3.1.3 „Was sind/wären Gründe für Sie das Training nicht mehr zu betreiben?“
Im Krav Maga wird als erste Motivkategorie gesundheitliche Probleme genannt
(43,56%). 21,74% der Teilnehmer geben an, dass sie das Training durch soziale
Demotivation nicht mehr besuchen würden, gefolgt von der Inkompetenz des Trai-
ners (14,11%). Der Frauenanteil ist mit 30,51% niedriger als der Anteil der Männer
mit 50,96% in der Kategorie gesundheitliche Probleme. 17,31% der Frauen sowie
28,81% der Männer würden das Training durch soziale Demotivation abbrechen.
Wing Chun Trainierende nennen mit 39,81% gesundheitliche Probleme als Grund für
die Aufgabe des regelmäßigen Trainings. Weiterhin geben 23,61% der Befragten an,
dass sie sich keinen Grund vorstellen könnten, das Training nicht mehr zu besuchen.
Für 14,56% wäre ein fehlendes Interesse ein Grund, das Training aufzugeben.
In der Kategorie Gesundheit machen beide Gruppen ähnliche Angaben (Krav Maga:
43,56%, Wing Chun: 39,81%). Die Motivlage der Krav Maga Trainierenden ist mit
21,47% im höheren Maße durch soziale Demotivation beeinflusst als im Wing Chun
(12,73%).
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Tab. 4. Qualitative Auswertung Frage 3: „Was sind/wären Gründe für sie das Training nichtmehr zu betrei-
ben?“
Sportart Motivkategorie Prozentualer Anteil Erläuterung
Krav Maga 1. Gesundheitliche Probleme
43,56% gesamt
50,96% der Männer
30,51% der Frauen
Verletzungen, körperliche Beschwer-
den
2. Soziale Demotivation
21,47% gesamt
17,31% der Männer
28,81% der Frauen
Unsympathische Trainingsgruppe,
schlechte Gruppendynamik, aggres-
sive Trainingspartner
3. Inkompetenz des Trainers
14,11% gesamt
16,35% der Männer
10,16% der Frauen
Keine neuen Herausforderungen,
keine realistischen Selbstverteidi-
gungstechniken, keine Hilfe bei Fra-
gen und Problemen, Training steht
nicht im Mittelpunkt sondern der
Trainer
4. Sonstige
Zeitmangel 17,79%
Kein Grund 11,04%
Finanzielle Probleme 5,52%
Hohes Verletzungsrisiko 5,52%
Geld steht im Vordergrund 3,06%
Schwangerschaft 1,84%
Fokus zu traditioneller Kampfkunst 2,45%
Kein Interesse 1,84%
Zu viele Anfänger 1,23%
Verein löst sich auf 0,61%
Wing Chun 1. Gesundheitliche Probleme
39,18% gesamt
37,5% der Männer
40% der Frauen
Verletzungen, Krankheit
2. Kein Grund
23,63% gesamt
27,5% der Männer
13,33% der Frauen
Teilnehmer bezeichnen Wing Chun
als Lebenseinstellung und können
sich keinen Grund vorstellen
3. Kein Interesse mehr
14,56% gesamt
17,5% der Männer
6,6% der Frauen
4. Sonstige
Soziale Demotivation 12,73%
Weite Anfahrt 10,96%
Streit mit dem Trainer 7,27%
Auflösung des Vereins 7,27%
Zeitmangel 5,45%
Hoher Mitgliedsbeitrag 3,64%
3.1.4 Zusammenfassung Qualitative Auswertung
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Motivlage Selbstverteidigung zu erlernen
bei Frauen höher ist als bei Männern. Krav Maga Trainierende beginnen mit dem
Training, da sie Selbstverteidigung erlernen wollen und ihre körperliche Leistungsfä-
higkeit (Fitness) verbessern wollen. Im Wing Chun spielt das Erlernen einer Selbst-
verteidigung, um den Umgang mit Gefahrensituationen zu erlernen, ebenfalls eine
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prominente Rolle bei der Entscheidung mit dem Training zu beginnen. Kultur und
Fitness sind weitere Motive, wobei der Fitnessaspekt weniger häufig genannt wird im
Vergleich zu den Krav Maga Trainierenden.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich die Motive seit Beginn des Trainings im
Vergleich zu den aktuellen Gründen des regelmäßigen Trainingsbesuches verscho-
ben haben. Während das Motiv der Selbstverteidigung in beiden Systemen weiterhin
wichtig erscheint, sind im Krav Maga Fitness und Spaß wichtige Motive, wohingegen
die philosophische und soziale Dimension im Vordergrund stehe. Besonders gesund-
heitliche Probleme würden in beiden Systemen die Trainierenden dazu veranlassen,
das Training nicht mehr zu besuchen.
3.2 Quantitative Auswertung
Die transformierten Mittelwerte orientieren sich an den Normwertem der Motivberei-
che aus dem Manual BMZI (siehe Tab. 5; Lehnert et al., 2011)
Tab. 5. Normwerte der transformierten Mittelwerte gemäß Manual BMZI (Lehnert et al., 2001)
Wichtigkeit Mittelwerte
Sehr hohe Wichtigkeit 115
Hohe Wichtigkeit 105 bis 114
Mittlere Wichtigkeit 95 bis 104
Niedrige Wichtigkeit 85 bis 94
Sehr niedrige Wichtigkeit < 85
In den folgenden Ergebnissen werden besonders die Motivkategorien mit einer ho-
hen Wichtigkeit und einer niedrigen Wichtigkeit betrachtet. Eine sehr hohe Wichtig-
keit und eine sehr niedrige Wichtigkeit existierten bei dieser Stichprobe nicht.
3.2.1 Krav Maga
Krav Maga Trainierende bewerten die nachfolgenden Kategorien mit einer hohen
Wichtigkeit: Gesundheit/Fitness (zM = 108, 74), Schutz/Si cherheit ( zM = 114,17), per-
sönliche Weiterentwicklung (zM = 109,09), Kampfeslust (zM = 106,43) und Beruf
(zM = 109,66). Eine niedrige Wichtigkeit weisen folgende Motivkategorien auf: Kon-
takt im Sport (zM = 93,01), Ästhetik (zM = 86,59), Macht (zM = 94,17) und Um An-
deren wehzutun (zM = 86,23).
Im Vergleich der Geschlechter weist die Motivkategorie Wettkampf/Leistung höhere
Mittelwerte bei den Männern (M = 4,10; SE = 0,21) als bei den Frauen (M = 3,41;
SE = 0,25) auf. Dieser Unterschied, -0,69, 95% CI [-1,35; -0,02] ist signifikant,
t(169) = -1,04, p = .043, bei einer kleinen Effektstärke, d = 0,31. Der Mittelwert der
Motivkategorie Gesundheit/Fitness unterscheidet sich bei Männern (M = 7,31;
SE = 0,21) und Frauen (M = 6,53; SE = 0,34). Dieser Unterschied von -0,77, 95% CI
[-1,51; -0,03] ist signifikant, t(169) = -2,06, p = .041, bei einer kleinen Effektstärke
von d = 0,31. Die Motivkategorie Kampfeslust unterscheidet sich in den Mittelwerten
der Männer (M = 3,97; SE = 0,23) und Frauen (M = 3,08; SE = 0,30). Die Differenz,
0,25, 95% CI [-0,81; 0,31] ist signifikant, t(169) = -2,34, p = .02 bei einer kleinen
dvs Band 266 © Edition Czwalina 155
Effektstärke, d = 0,36. Die Kategorie Blessuren weist ebenfalls Unterschiede zwi-
schen Männern (M = 3,7; SE = 0,27) und Frauen (M = 2,4; SE = 0,28) auf. Hier ist
die Differenz -1,3, 95% CI [-2,11; -0,47] signifikant, t(169) = -3,09, p = 0.002 bei einem
kleinem bis mittleren Effekt, d = 0,47.
3.2.2 Wing Chun
Bei den Wing Chun Trainierenden weisen die folgenden Motivkategorien eine hohe
Wichtigkeit auf: Gesundheit/Fitness (zM = 106,6), Aktivierung/Freude (zM = 108),
Schutz/Sicherheit (zM = 106,67), persönliche Weiterentwicklung (zM = 111,07) und
Beruf (zM = 114,79). Eine niedrige Wichtigkeit weisen folgende Motivkategorien auf:
Wettkampf/Leistung (zM = 83,24), Ablenkung/Katharsis (zM = 94,59), Um Anderen
wehzutun (zM = 88,75).
Im Vergleich der Geschlechter weisen die Ergebnisse einen signifikanten Unter-
schied in der Motivkategorie Macht zwischen Männern (M = 2,06; SE = 0,24) und
Frauen (M = 1,24; SE = 0.16) auf. Die Differenz von -0,82, 95 % CI [-1,6; -0,05], ist
signifikant, t(57) = -2,13, p = .038, mit einem mittlerem Effekt, d = 0,56. In der Kate-
gorie Kampfeslust zeigen die Ergebnisse ebenfalls einen Unterschied zwischen Män-
nern (M = 3,20; SE = 0,30) und Frauen (M = 1,73; SE = 0,32). Diese Differenz von
-1,46, 95% CI [-2,49; -0,43], ist signifikant, t(57) = -2,83, p = .006, bei einer mittleren
bis hohen Effektstärke, d = 0,78. Die Kategorie Blessuren weist ebenfalls Unter-
schiede zwischen Männern (M = 3,48; SE = 0,40) und Frauen (M = 1,88; SE = 0,30)
auf. Die Differenz von -1,59, 95% CI [-2,19; -0,28], ist signifikant t(57) = -2,42,
p = .019, mit einer mittleren Effektstärke, d = 0,64.
3.2.3 Vergleich Krav Maga Wing Chun
Krav Maga Wing Chun
Hohe Wichtigkeit
Schutz / Sicherheit
Persönliche Weiterentwicklung
Beruf
Gesundheit / Fitness
Kampfeslust
Wettkampf
Kontakt
Um Anderen wehzutun
Macht
Ästhetik
Schutz / Sicherheit
Persönliche Weiterentwicklung
Beruf
Gesundheit / Fitness
Aktivierung / Freude
Wettkampf
Kontakt
Um Anderen wehzutun
Kampfeslust
Ablenkung / Katharsis
Niedrige Wichtigkeit
Abb. 1. Gegenüberstellung der Motivkategorien.
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: Motive in der Selbstverteidigung
Abbildung 1 zeigt die Wichtigkeit für Krav Maga und Wing Chun in den Motivkatego-
rien im Vergleich: Schutz/Sicherheit, pernliche Weiterentwicklung, Kampfeslust,
Beruf und Gesundheit/Fitness haben in beiden Systemen eine hohe Wichtigkeit.
Zusätzlich empfinden die Krav Maga Trainierenden die Motivkategorie Kampfeslust
als sehr wichtig, wobei Wing Chun Trainierende der Kategorie Aktivierung/Freude
eine hohe Wichtigkeit zuweisen. Folgende Kategorien zeigen eine niedrige Wichtig-
keit bei beiden: Wettkampf, Kontakt, um anderen wehzutun. Zusätzlich geben Krav
Maga Ausübende eine niedrige Wichtigkeit bei den Kategorien Macht und Ästhetik
und Wing Chun Ausübende bei Kampfeslust und Ablenkung/Katharsis an.
Abb. 2. Gegenüberstellung Z-standardisierte Mittelwerte Krav Maga/Wing Chun.
Abbildung 2 zeigt die Z-standardisierten Mittelwerte der Motivkategorien für die Krav
Maga und Wing Chun Trainierenden sowie der Normstichprobe von Lehnert (Lehnert
et al., 2011). Ein signifikanter Unterschied konnte in der Kategorie Aktivie-
rung/Freunde zwischen Wing Chun (M = 7,6; SE = 0,27) und Krav Maga (M = 6,39;
SE = 0,18) festgestellt werden. Die Differenz von 1,12, 95% CI [0,41; 1,82], ist signi-
fikant, t(236) = 0,12, p = .002, mit einer kleinen bis mittleren Effektstärke, d = 0,41.
Die Mittelwerte von Wing Chun (M = 6,74; SE = 0,36) und Krav Maga (M = 3,46;
SE = 0,20) unterscheiden sich in der Motivkategorie Ästhetik. Diese Differenz, 3,27,
95% CI [2,49; 4,1], ist hoch signifikant t(236) = -2,3, p < .001, mit einer großen Ef-
fektstärke, d = 1,1. In der Kategorie Schutz/Sicherheit unterscheiden sich die Mittel-
werte von Wing Chun (M = 7,28; SE = 0,29) und Krav Maga (M = 7,95; SE = 0,14).
Die Differenz von -0,67, 95%, CI [-1,24; -0,10], ist signifikant, t(236) = -2,3, p = .022,
mit einem kleinen Effekt d = 0,30. Die Mittelwerte der Kategorie persönliche Weiter-
entwicklung sind bei Wing Chun (M = 8; SE = 0,31) und Krav Maga (M = 6,85;
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SE = 0,20) unterschiedlich. Diese Differenz von 1,20, 95% CI [0,4; 1,92] ist signifi-
kant, t(236) = 2,97, p = .003, bei einem niedrigem Effekt, d = 0,35. In der Kategorie
Kampfeslust unterscheiden sich die Mittelwerte von Wing Chun (M = 2,77; SE = 0,25)
und Krav Maga (M = 3,71; SE = 0,18) ebenfalls. Die Differenz, -0,94, 95% CI [-1,62;
0,26] ist signifikant, t(235) = -2,71, p = .007, bei einem kleinen Effekt, d = 0,35.
4 Diskussion
Die vorliegende Studie behandelt die Frage, ob in Bezug auf die Motivlage der Si-
cherheitsaspekt in den beiden Selbstverteidigungssystemen Wing Chun und Krav
Maga im Vergleich mit anderen Kampfsportarten einen erhöhten Stellenwert ein-
nimmt. Des Weiteren wurden mögliche Unterschiede zwischen den Selbstverteidi-
gungssystemen Krav Maga und Wing Chun untersucht. Zusammenfassend ist die
Motivlage der Krav Maga Trainierenden kampfsport-, fitness- und selbstverteidi-
gungsorientiert. Die Motivlage der Wing Chun Trainierenden ist kultur-, fitness- und
selbstverteidigungsorientiert. Die Kategorie Persönliche Weiterentwicklung ist für
Ausübende beider Systeme bedeutend.
Die qualitative Befragung wurde von anderen Studien in diesem Kontext bisher noch
nicht durchgeführt und sollte neue Motivlagen aufdecken. Absicht der Studie war es,
abseits des terminologisch unscharfen Begriffs der „Faszination“ in eine neue Rich-
tung zu forschen, indem die Fragestellung „Wieso gehen Sie ins Training?“ unter-
sucht wurde. Teilnehmer, die Selbstverteidigung aus beruflichen Gründen erlernen,
sollten hier mitberücksichtigt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass der Beruf der Trai-
nierenden in beiden Systemen eine positive Motivlage aufzeigt. Auch wurden Motive
festgestellt, welche Teilnehmer demotivieren, vor allem soziale Demotivation durch
Trainingspartner und gesundheitliche Aspekte wie Krankheit.
Eine quantitative Befragung mit den hier eingesetzten Items wurde bereits für die
Sportart Judo durchgeführt (Liebl & Happ, 2015). Im Judo ergibt sich in allen Motiv-
kategorien eine mittlere Wichtigkeit, während die Motivkategorien im Krav Maga und
Wing Chung ein größeres Spektrum (zwischen hoher Wichtigkeit und niedriger Wich-
tigkeit) aufweisen. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass Judo mit einer Mitglie-
derzahl 2016 von 150.279 eine größere Anzahl an Trainierenden anspricht (DOSB,
2017). Die Motivlage könnte damit breiter gestreut sein, während im Krav Maga und
Wing Chun die Trainierenden eher spezifisch trainieren möchten und hier Schwer-
punkte auf bestimmte Motivkategorien gelegt werden.
Bei der quantitativen Befragung wurden im Vergleich zu anderen Motivstudien im
Kampfsport im deutschsprachigen Raum zusätzlich „negative Items“ gewählt („Um
Anderen wehzutun“, „Macht“), was im Einklang mit Ergebnissen der Studie von
Meyer (2012) steht. Die negativen Items zeigen eine niedrige Wichtigkeit in der Mo-
tivlage auf.
Erwähnenswert erscheint weiterhin, dass die Motivation zum Erlernen von Selbstver-
teidigung für den Beginn eines regelmäßigen Trainings beider Selbstverteidigungs-
systeme recht ausgeprägt ist. Im Wing Chun s ticht hier zusätzlich die Motivation nach
158 H
EIL
,
S
TALLER
&
K
ÖRNER
: Motive in der Selbstverteidigung
kultureller Erfahrung hervor. Bezüglich der Gründe für das aktuelle Ausüben des Sys-
tems wurden im Krav Maga ergänzend die Motivkategorien Fitness und Spaß ge-
nannt. Im Wing Chun spielt die kulturelle Erfahrung keine wesentliche Rolle mehr,
dafür soziale Gründe wie die familiäre Atmosphäre. Die Erkenntnisse sind aus trai-
ningspädagogischer Sicht interessant: Zum einen erscheint ein funktional effektives
Training (Kompetenzsteigerung im Umgang mit Gewalt) in der Wahrnehmung der
Teilnehmer von zentraler Bedeutung zu sein. Weiterhin erscheinen Gestaltungsele-
mente des Trainings, die auf ein soziales Miteinander, Fitness und Spaß abzielen,
ebenfalls für die dauerhafte Ausübung eines Selbstverteidigungssystems relevant.
Mit dem Bedürfnis nach Kompetenz und sozialer Verbundenheit finden sich auch
zwei wesentliche Faktoren aus der Selbstbestimmungstheorie nach Ryan und Deci
(2000) wieder.
Die Beteiligung an der vorliegenden Studie war sehr gering und lag deutlich unter
dem Niveau anderer deutschsprachiger Motivstudien im Kampfsport (Liebl & Happ,
2015). Neben zeitlichen Restriktionen und einem denkbaren Desinteresse in der Sa-
che liegt ein weiterer möglicher Erklärungsansatz in der Anlage der Untersuchung
selbst. In der Bundesrepublik Deutschland existieren gegenwärtig zahlreiche Krav
Maga und Wing Chun Organisationen, die als korporative Akteure auf dem Markt der
Anbieter für Selbstverteidigung inter- und intragruppal um das knappe Gut sozialer
Aufmerksamkeit und um Abnahmechancen konkurrieren. Mit Blick auf die vorherr-
schende Konkurrenzsituation kann das von außen herangetragene Anliegen der Er-
forschung von Binnenverhältnissen (hier: Motivstrukturen von Mitgliedern) Vorbehalte
und Ablehnung hervorrufen, trotz Zusicherung von Anonymität und offengelegter Ver-
fahrensweise. In soziologischer Hinsicht stellt eine kognitive Schließung von Organi-
sationen gegenüber externen Zumutungen der „Fremdaufklärung“ keine Überra-
schung dar. Schließlich könnten sozial negativ und mit Devi anz assoziierte Items („Ich
prügle mich gerne.“) abschreckend auf einige Probanden gewirkt haben.
4.1 Limitationen der Studie
Die vorliegende Studie weist einige Limitationen auf. Zum einen ist ihre empirische
Aussagekraft aufgrund der sehr geringen Beteiligung von Krav Maga und Wing Chun
Anbietern begrenzt. Durch die Konzentration auf wenige Anbieter sind die Ergeb-
nisse nicht oder nur bedingt generalisierbar. Es könnte sein, dass gerade die sich an
der Studie beteiligten Anbieter sich in wesentlichen Elementen des Trainingssettings
unterscheiden (z. B. Fokus auf körperliche Fitness vs. Fokus auf philosophische Ele-
mente des Systems), was wiederum einen Selektionsprozess der dort trainierenden
Personen nach sich ziehen könnte. Zielnftiger Erhebungen muss es sein, eine
größere Anzahl unterschiedlicher Anbieter einzubeziehen. Inwiefern dies angesichts
hier vorfindlicher Reaktanzen machbar erscheint, bleibt abzuwarten.
Für die Interpretation der Ergebnisse wäre ebenfalls genauer zu prüfen, ob und in-
wiefern die erhobenen individuellen Motivlagen und -hierarchien den Selbstbeschrei-
bungen der jeweiligen Systeme, Organisationen sowie den dahinter befindlichen kul-
turellen Formatierungen entsprechen. Die von Wing Chun Ausübenden u. a. als
dvs Band 266 © Edition Czwalina 159
wichtig eingestufte „soziale Motivation“ folgt beispielsweise der stabilen Selbstbe-
schreibungen des Wing Chun als „Familiensystem“, was sich u. a. in der Unterrichts-
organisation und der Bezugnahme auf chinesische Traditionen widerspiegelt. Die
Frage sozialer Anlieferung von Motiven und damit die Frage nach dem Einfluss von
Sozialstrukturen auf die individuelle Motivation von Wing Chun und Krav Maga Prak-
tizierenden ist bislang unerforscht.
4.2 Schlussbemerkung
Die vorliegende Studie unternimmt einen ersten Versuch einen Einblick in die Motiv-
lage von Krav Maga und Wing Chun Trainierenden zu erhalten. Die Ergebnisse stel-
len deutlich heraus, dass in beiden Systemen das Motiv Selbstverteidigung zu erler-
nen und das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz prominent sind. Dennoch zeigt
die vorliegende Studie, dass andere Motive ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
Literatur
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medien/downloads/statistiken/
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tion Kampfsport? Handlungsleitende Aspekte am Beispiel Judo. In J. M. Meyer (Hrsg.), Mar-
tial Arts Studies in Germany – Defining and Crossing Disciplinary Boundaries – Kampfkunst
und Kampfsport in Forschung und Lehre 2015 (S.71-81). Hamburg: Feldhaus.
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terperspektive. In A. Marquard & P. Kuhn (Hrsg.) Von Kämpfen und Kämpferinnen – Kampf-
kunst und Kampfsport aus der Genderperspektiven Kampfkunst und Kampfsport in For-
schung und Lehre 2014. (S. 57-66). Hamburg. Feldhaus.
Meyer, J. M. (2012). Motive im Shotokan-Karate: eine qualitative Studie. Hamburg: Kovač.
... Hier zeigte sich, dass die Motivkategorien Kontakt, Wettkampf/ Leistung, Ablenkung/Katharsis, Gesundheit/Fitness, Aktivierung/Freude, Ästhetik sowie Schutz/Sicherheit und persönliche Weiterentwicklung von den über 1270 befragten Personen ab 13 Jahren im Mittel alle weitgehend gleich bedeutsam eingeschätzt werden. Für das Krav Maga und Wing Chun (Heil et al. 2017) zeigen sowohl qualitative als auch quantitative Daten, dass beide Kampfsysteme v. a. aus Selbstverteidigungs-und Fitnessgründen ausgeübt werden. Quantitativ erweisen sich außerdem die Motivkategorien Relevanz für den Beruf und persönliche Weiterentwicklung als bedeutsam. ...
... Zudem etablieren sich Kampfkunstsysteme, die exklusiv auf Selbstverteidigung ausgerichtet sind (bspw. Krav Maga oder Wing Chun) und durch die Sportwissenschaft zunehmend analysiert werden (Heil et al. 2017;Judkins and Nielson 2015;Körner et al. 2018a, b). ...
Chapter
Das Ziel des Beitrags besteht darin, einen Einblick in die Gestalt und Bedeutung des Handlungsfelds Kampfsport und Kampfkunst zu vermitteln. Nach der Darstellung von Heuristiken zur Strukturierung des Feldes wird dessen gesellschaftliche Relevanz erörtert. Aus der Perspektive von neun wissenschaftlichen Disziplinen werden dann exemplarische Fragestellungen und Erkenntnisse referiert. Den Abschluss bildet eine Einschätzung künftiger Entwicklungen und Trends. Dieser Beitrag ist Teil der Sektion Sportarten und Bewegungsfelder, herausgegeben von Arne Güllich, innerhalb des Handbuchs Sport und Sportwissenschaft, herausgegeben von Arne Güllich und Michael Krüger.
... The reluctance to take part in research surrounding self-defence training could be seen in other projects (Heil, Staller and Körner, 2017b;Körner and Staller, 2018a). Second, the diversity of self-defence training practices and styles may limit the practical implications of this research to the investigated style or system. ...
... In order to answer these questions, we choose to tap into the knowledge of the individuals in charge, when it comes to designing curriculums for coping with physical conflict: expert self-defence coaches. Since self-defence systems are highly likely to behave competitively among each other due to economic interests Körner and Staller, 2018a) and we already encountered reluctance of gateway keepers of self-defence systems to take part in self-defence research (Heil, Staller and Körner, 2017b), we choose the Delphi method with its anonymous format to reduce competitiveness and reluctance to take part in the study. ...
Thesis
Full-text available
Doctoral thesis (submitted September, 2020): The thesis focuses on coaching in preparing police officers for conflict situations in the institutionalised setting of police training. The aim was to provide (a) empirical data about different relevant aspects associated with coaching in the domain of police training and (b) guidance for optimising coaching in police training based on these results. Based on the who-what-how model of coaching decision-making, the studies within this thesis investigate the wants and needs of learners, the current coaching practice in police training and the sources, topics and application of coaching knowledge by police trainers. Drawing from data from a German police academy (Study 1, 2, 4), German speaking police trainers (Study 5) and an expert panel of self-defence coaches (Study 3), the thesis provides evidence for (a) the wants and needs of the learner in police training; (b) the content that is needed in order cope with the demands in the field; (c) positive and negative aspects of the structure and delivery of police training; (d) problems in skill development associated with a modularised and linear approach to learning in police training; and (e) shortcomings in domain-specific coaching knowledge and coach learning. Based on the findings, ten recommendations for optimising coaching in police training emerged, which target both coaches and the institution they serve.
... In 2015, approximately 181,000 criminal offenses within the civilian domain are documented in Germany, including 127,395 cases of grievous bodily harm and dangerous bodily injury (BMI, 2016, p. 3). As we have identified in our own study, the motive "can defend oneself" is one of the leading motives among Wing Tsun and Krav Maga practitioners (Heil et al, 2017). Taking personal responsibility for preventing potential violent risks appears as a special form of modern individualization (Beck, 1992). ...
... Splitting up the representativeness of a learning task (figure 8) allows the self-defence coach to "play" in a way that is similar to playing at a mixing desk. In the totality of the simulations performed in a training program, it can thus be ensured that central elements of the criterion environment must be played in step by step, varied gradually, and treated by learners (Korner & Staller, 2017). While under "normal" training conditions, martial arts training aims to ensure a high overall representativeness of tasks, current coaching contexts require an increased splitting up of representativeness and ensuring that a high representativeness is maintained in the sum of individual tasks and exercises. ...
Thesis
Full-text available
Doctoral thesis (submitted march, 2021): Police training is training for deployment and as such a globally encountered facility within police education. It intends to equip police officers with skills needed for frontline policing, especially for the coping with conflict and violence. Thus, police training, and police self-defence training in particular, is a pedagogical endeavor: Trainers teach and learners learn in there. Despite this fact, neither police training itself nor contemporary challenges of policing (e.g. the coping with violence) have been seriously recognised as to being of pedagogical relevance yet. In response to this "blindness on the eye of pedagogy" in police practice and research, the cumulative thesis sheds light on the role of pedagogy for contemporary demands at the interface of deployment and training. To this end, the paradigm of nonlinear pedagogy currently applied in the sports domain is presented. Even less than pedagogy, nonlinear pedagogy has so far received the attention of police education and related research. On a theoretical level, the underlying principles as well as resulting concepts and possible applications of nonlinear pedagogy are presented and reflected through the lenses of a model of professional coaching. On an empirical level, the effect of nonlinear and linear police training on knife defence performance has been investigated. As research on police training, the thesis contributes to the academic debate on its further professionalisation. As research for police training, it aims to show what practical implications a nonlinear approach to police training entails.
... Krav Maga's famous 'kick in the nuts', highlighted in literally every Krav Maga book on the German market [Draheim 2018;Madsen 2014;Sde or & Yanilov 2008;Wahle 2016], is emblematic of the whole system. Of course, when asking Krav Maga trainees about their motives for training, the core motive of learning how to defend oneself is often accompanied by discussion of health, fitness and socialising motives [Heil et al. 2016]. ...
Article
Full-text available
Despite its worldwide popularity, Israel originated Krav Maga is still remarkably unexplored. With regards Krav Maga´s global spread, the article focuses on the social career of Krav Maga in Germany and asks about the conditions for its success. Beginning in the 2000s, Krav Maga has rapidly resonated throughout Germany, nowadays showing a high degree of social connectivity and differentiation. Analysed through the lenses of social systems theory, Krav Maga´s German career appears not least being an effect of globalised streams of communication – in particular realized through the marking of relevant differences to existing practices and systems of self-defence and serving of contemporary social and individual needs and expectations (e.g. the ability to effectively defend oneself). Following initial analyses of the spread of Wing Chun in Germany, this case study makes a further contribution to an understanding of the socio-cultural evolution of self-defense systems in Germany.
... Krav Maga´s famous ´kick in the nuts´, highlighted in literally every Krav Maga book on the German market (Draheim 2018;Madsen 2014;Sde or & Yanilov 2008;Wahle 2016 ), is emblematic for the whole system. Of course, when asking Krav Maga trainees about their motives for training, the core motive of learning how to defend oneself is accompanied by health, fitness and social motives (Heil et al. 2016). ...
Preprint
Full-text available
Despite its worldwide popularity, Israel originated Krav Maga is still remarkably unexplored. With regards Krav Maga´s global spread, the article focuses on the social career of Krav Maga in Germany and asks about the conditions for its success. Beginning in the 2000s, Krav Maga has rapidly resonated throughout Germany, nowadays showing a high degree of social connectivity and differentiation. Analysed through the lenses of social systems theory, Krav Maga´s German career appears not least being an effect of globalised streams of communication-in particular realized through the marking of relevant differences to existing practices and systems of self-defence and serving of contemporary social and individual needs and expectations (e.g. the ability to effectively defend oneself). Following initial analyses of the spread of Wing Chun in Germany, this case study makes a further contribution to an understanding of the socio-cultural evolution of self-defense systems in Germany.
... Motive studies on fight systems revealed that although sometimes fight systems and spirituality motives of practitioners correlate (see chapter 1; see also Meyer 2012;Kuhn & Macht, 2014;Heil, Körner & Staller 2017;Meyer & Bittmann 2018), spiritually influenced motives only take a small part in the motive spectrum. Several aggression studies failed to prove significant influence of the Chōjun Miyagi, founder of gōjūryū karatedō, stated in 1934, "According to 22 oral deliveries, the course of instruction of old times lied mainly on the art of self-defense. ...
Book
Looking at the multi-faceted spectrum of worldwide martial arts, one key question in Martial Arts Studies has been how to formulate specific characteristics which encompass the phenomenon of martial arts as part of a scientific conception or definition of martial arts. The obvious problem here is to acknowledge historically, culturally and linguistically different terminologies. In academic and non-academic contexts, martial artists actually imply individual beliefs what martial arts is and what it is not. These perceptions are strongly based on subjective experiences and preferences. The main goal of this book is to elaborate an empirically supported, academically valuable definition model which constitutes a framework of attributes to support researchers who proceed to classify and describe martial arts and similar phenomena. For the empirical study, participants were shown a total of 53 video clips which represented a wide range of activities that are commonly associated with martial arts. The video clips were each about 15-25 seconds long and had no sound, descriptions or titles. The video queue was digitally randomised for each participant to minimise halo effects between the videos. Answering two Likert items, the study participants had to judge for each video if it depicted a martial art or a combat sport (or neither). An introductory demographic question evaluated the participants’ individual connection to martial arts, categorised as nonprofessional, observer, practitioner and scholar. The questionnaire was provided in English, German and Japanese. In total, 136 valid answer sheets were included in the evaluation. Based on the empirical results, phenomenological and hermeneutic analysis, consecutively the six-attribute model was developed. The six attributes describe the key characteristics of martial arts according to the study results. Attribute III is a prerequisite for attribute IV, while attribute V is a prerequisite for attribute VI. The attributes I and II represent fundamental characteristics.
... By referring to these terms, they show that they belong. Research in the context of martial arts describes belonging as an essential motive in martial arts (Heil et al., 2017). Concerning wing tsun especially, but also other systems like krav maga, speak of practitioners of the system as "family" (Koerner et al., 2019). ...
Article
Full-text available
Police training and learning settings focusing on physical conflict management skills regularly comprise at least two parties: on the one side the individuals learning and developing their conflict management skills and on the other side the individuals in charge of planning and delivering the training sessions. While the first category refers to learners, the latter category is referred to, among others, as instructor, trainer, coach, sifu or professor, depending on contextual constraints. While it seems arbitrary to use different terms for describing the learner's counterpart in a learning setting, we argue for a sensible consideration of manifest and latent implications of how these individuals are referred to-and how they perceive their role. Drawing from autoeth-nographic data in various conflict management training settings, we identify functional, dysfunc-tional and irritating aspects of different terms used. By reflecting through the lenses of functio-nality from a systemic perspective, we aim at providing insights towards a more nuanced understanding of contextual constraints and reflexive use of these terms.
Chapter
Self-defense is the ultima ratio in a massively conducted conflict. It is required if all attempts to calm down an opponent fail. A combative solution should only be sought to protect life and limb. If it comes to the inevitable at the end of an escalation chain, only the quickly achieved victory counts. Elaborate, technically brilliant sporting action falls behind effective combat forms. The defense against a current attack is covered by the right to self-defense. This chapter provides hints on how such training for an emergency should look like and how the importance of defensive aids is to be assessed. It will be examined whether they may have a certain deterrent effect in connection with self-defense or rather pose a risk of self-endangerment. Exemplary behaviour of children and adolescents is presented, among other things, in the school context, as schools are increasingly confronted with the question of how to effectively train for self-protection.
Chapter
Selbstverteidigung beschreibt den körperlichen Teil einer Gegenwehr gegen einen oder mehrere Aggressor(en). Sie kann dann erforderlich werden, wenn alle anderen Versuche einen Kontrahenten von einem Gewaltakt abzuhalten, missglücken. Um in der Lage zu sein, eine Leib und Leben bedrohende Auseinandersetzung zu bewältigen, hilft eine nachhaltige und professionelle Beschäftigung mit dem Thema. Neben einer physischen ultima ratio, die den Gegner kampfunfähig macht, werden häufig aus diversen Gründen auch mildere Mittel der Gegenwehr gewünscht. Diese werden im Kapitelverlauf exemplarisch dargestellt und einer Bewertung unterzogen. Eine kämpferische Lösung sollte nur zum Schutz von Leib und Leben gesucht werden und zeitnah zum Ziel führen. In diesem Kapitel wird beleuchtet, wie ein entsprechendes Training für den Notfall aussehen sollte.
Article
Full-text available
The article (in German language) reports on a qualitative study using an open online survey of karateka on the question what fascinates them about karate. The basis of the interest is the finding of Meyer (2012), according to which "fascination" is a bundle of motives in martial arts. The sample comprises 195 adults and 30 children. The entries made by the test persons were subjected to a qualitative content analysis and validation in a team. As superordinate categories, which constitute "Fascination in Karate", the adults were mainly found to be community, body and mind, education, self-esteem and tradition, the children fun, friends and balance.
Article
Zusammenfassung. Der Bedarf an einer multidimensionalen Erfassung von Motiven und Zielen im Freizeit- und Gesundheitssport wird von vorliegenden Testinventaren nur unzureichend befriedigt. Das BMZI schliest diese Lucke. Es ist spezifisch fur Personen im mittleren und hoheren Erwachsenenalter konzipiert und ermoglicht eine Individualdiagnose von Motivprofilen. Das BMZI erfasst mit 24 Items die sieben Dimensionen Kontakt, Wettkampf/Leistung, Ablenkung/Katharsis, Figur/Aussehen, Fitness/Gesundheit, Aktivierung/Freude und Asthetik. Die psychometrische Qualitat des Inventars wurde in mehreren Studien mit 1098 Erwachsenen explorativ analysiert und konfirmatorisch kreuzvalidiert. Hierbei konnte eine gute Modellanpassung festgestellt werden. Die internen Konsistenzen sowie die konvergente und diskriminante Validitat konnen als gut bewertet werden. Die Validierung mit dem Konstrukt Selbstkonkordanz ergab erwartungsgemase Korrelationen. Mit dem BMZI liegt ein okonomisches, reliables und valides Instrument vor, welc...
Bestandserhebung 2016 Zugriff am 10 Januar 2017 unter https
DOSB (2017). Bestandserhebung 2016. Zugriff am 10. Januar 2017 unter https://www.dosb.de/de/ medien/downloads/statistiken/
Motivationale und selbstkonzeptbezogene Aspekte im Fitness-Sport
  • E Enders
Enders, E. (2007). Motivationale und selbstkonzeptbezogene Aspekte im Fitness-Sport. Hamburg: Kocač.
Faszination Kampfsport? Handlungsleitende Aspekte am Beispiel Judo
  • C Hamperl
  • J Küppershaus
  • N Schemmerling
  • G Endler
  • S Happ
  • S Liebl
Hamperl, C., Küppershaus, J., Schemmerling, N., Endler, G., Happ, S. & Liebl, S. (2015). Faszination Kampfsport? Handlungsleitende Aspekte am Beispiel Judo. In J. M. Meyer (Hrsg.), Martial Arts Studies in Germany -Defining and Crossing Disciplinary Boundaries -Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2015 (S.71-81). Hamburg: Feldhaus.
ist signifikant, t(57) =-2,13, p = .038, mit einem mittlerem Effekt, d = 0,56. In der Kategorie Kampfeslust zeigen die Ergebnisse ebenfalls einen Unterschied zwischen Männern (M = 3,20; SE = 0,30) und Frauen (M = 1,73; SE = 0,32)
  • Frauen
Frauen (M = 1,24; SE = 0.16) auf. Die Differenz von-0,82, 95 % CI [-1,6;-0,05], ist signifikant, t(57) =-2,13, p =.038, mit einem mittlerem Effekt, d = 0,56. In der Kategorie Kampfeslust zeigen die Ergebnisse ebenfalls einen Unterschied zwischen Männern (M = 3,20; SE = 0,30) und Frauen (M = 1,73; SE = 0,32). Diese Differenz von-1,46, 95% CI [-2,49;-0,43], ist signifikant, t(57) =-2,83, p =.006, bei einer mittleren bis hohen Effektstärke, d = 0,78. Die Kategorie Blessuren weist ebenfalls Unterschiede zwischen Männern (M = 3,48; SE = 0,40) und Frauen (M = 1,88; SE = 0,30) auf. Die Differenz von-1,59, 95% CI [-2,19;-0,28], ist signifikant t(57) =-2,42, p =.019, mit einer mittleren Effektstärke, d = 0,64.
Hrsg.) Von Kämpfen und Kämpferinnen-Kampfkunst und Kampfsport aus der Genderperspektiven-Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre
  • S Liebl
  • S Happ
Liebl, S., & Happ, S. (2015). Welches Trainingsangebot für wen? Motive im Judo aus der Geschlechterperspektive. In A. Marquard & P. Kuhn (Hrsg.) Von Kämpfen und Kämpferinnen-Kampfkunst und Kampfsport aus der Genderperspektiven-Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2014. (S. 57-66). Hamburg. Feldhaus.
Bestandserhebung 2016. Zugriff am 10
  • Dosb Literatur
Literatur DOSB (2017). Bestandserhebung 2016. Zugriff am 10. Januar 2017 unter https://www.dosb.de/de/ medien/downloads/statistiken/
Welches Trainingsangebot für wen? Motive im Judo aus der Geschlechterperspektive
  • S Liebl
  • S Happ
Liebl, S., & Happ, S. (2015). Welches Trainingsangebot für wen? Motive im Judo aus der Geschlechterperspektive. In A. Marquard & P. Kuhn (Hrsg.) Von Kämpfen und Kämpferinnen -Kampfkunst und Kampfsport aus der Genderperspektiven -Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2014. (S. 57-66). Hamburg. Feldhaus.