Dieser Aufsatz ist in erster Linie ein theoretischer Beitrag, der mein Verständnis
von Rhythmus anhand einer internationalen Videokonferenz über eine sequenzielle
Rekonstruktion des von den Beteiligten im zeitlichen Verlauf konstituierten
Moments hinweg erlaubt. Basierend auf den soziokulturellen Theorien der mediatisierten
Diskursanalyse (Scollon 1998, 2001; Wertsch 1998; Norris/Jones
2005a) und der multimodalen (Inter-)Aktionsanalyse (Norris 2004, 2011a,
2013b; Pirini et al. 2014) beleuchtet dieser Aufsatz: (1) wie eine internationale
Videokonferenz durch rhythmische Zeitgeber (Scollon 2005) beeinflusst wird
und (2) wie die Videokonferenz durch große (Inter-)Aktionsrhythmen koordiniert
wird (Lemke 2000). Insbesondere befasst sich dieser Beitrag mit Rhythmen, die
den emergenten Rhythmen im zeitlichen Verlauf des konstituierten Moments
übergeordnet sind.