Da das Besondere der Figuren im Film in Abgrenzung zu den Figurenkonzepten anderer Medien besteht in ihrer seh- und hörbaren, dynamischen Verfasstheit. Daher wird in diesem Beitrag vor allem die mediale Vielfalt der filmischen Figur betont: So lassen sich Figuren problemlos als anthropologisch, kulturell, sozial, ästhetisch, mental sowie emotional wirksame Attraktoren profilieren. Dabei werden einerseits Ansätze thematisiert, die Figuren primär als Handlungsträger begreifen, die in der Rezeption ›identifizierende‹ sowie ›distanzierende‹ Bezüge herausfordern. Andererseits wird betont, dass die funktionalen Dimensionen von Filmfiguren sich keineswegs auf die Erzeugung von Subjekteffekten reduzieren lassen, denn die potenziell auf sie gerichteten rezeptiven Bezüge, werden durch die Figur-Grund-Relation determiniert, das heißt, es geht um das Verhältnis der Figurenkonzeption zum narrativ-dramatisch, ludisch oder deskriptiv strukturierten Kontext. Vor diesem Hintergrund werden figurale Entitäten als telische oder paratelische Attraktoren vorgestellt. Zudem wird exemplarisch erläutert, wie Figuren zu filmischen Spielfiguren werden können, was wiederum Auswirkungen auf ihre funktionale Einbettung in den Film und auf die Rezeption nach sich zieht.