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Stefan Benedik
Irritierte Körper, verfestigte Ordnungen –
Einübungen hegemonialer Geschlechter- und Körperbilder in
einem Metamorphosen-Kartenlegespiel1
Auf dem Umschlag dieses Buchs sind quadratische Karten mit Darstellungen
von Kopf-, Rumpf- und Fußteilen unterschiedlicher menschlicher bzw. men-
schenartiger Figuren zu sehen, die in der Betrachtung eine ungemeine Anzie-
hungskraft entwickeln. Dieser Reiz speist sich wohl aus der unauflösbaren
Ambivalenz zwischen der repräsentierten Inkompatibilität zwischen den Ele-
menten ungleicher Körper und ihrer unbestreitbaren, sichtbaren Passgenauig-
keit. Zierliche Arme fügen sich exakt auf breite Schultern, klobige Stiefel eines
alten Mannes passen haargenau zum Rock eines Mädchens. Hinter diesen Bil-
dern steht eine für die Moderne charakteristische Erzählung von Körper und
Geschlecht, die vordergründig dem Verlust des Ganzen und der Abkehr von der
großen Erzählung entspricht, am sichtbarsten hier in der Fragmentierung und
Einladung zur völlig beliebigen Neukonstruktion von Körpern.2Das hat mit dem
technischen Aspekt der Ausführung der Körperbilder zu tun, die an den Naht-
stellen von Ellbogen/Taille und Knie jeweils an der gleichen Stelle in der gleichen
Stärke (sei es vonunbekleideten oder bekleideten Armen bzw. Beinen) ansetzen.
In diesem kurzen Beitrag werde ich argumentieren, dass diese scheinbare Auf-
lösung von Ordnungen aber untrennbar mit einer Begrenzung von Körperbil-
dern und vor allem einer starken Markierung dessen verbunden ist, was als
1 Ich danke der Besitzerin Elfriede Karner fürdieZurverfügungstellung des Spiels zur Analyse
und die bereitwillige und fortwährende Diskussion seiner Verwendung von ganzem Herzen.
Ursula Mindler-Steiner bin ich fürdieLektüre ebenso dankbar wie Heidrun Zettelbauer, mit
der ich über mehrere Jahre immer wieder Ideen diskutieren konnte, die sich in diesem Text
finden. Helmut Eberhart, Nicole-Melanie Goll, Beatrix Müller-Kampel und Monika Strom-
berger haben mir in der Auseinandersetzung mit Detailfragen sehr weitergeholfen.
2 Vgl. beispielhaft Hannelore Bublitz,DasGeschlechtderModerne:ZurGenealogieund
Archäologie der Geschlechterdifferenz, in: Hannelore Bublitz (Hg.) Das Geschlecht der Mo-
derne: Genealogie und Archäologie der Geschlechterdifferenz, Frankfurt/New York 1998,
26–47; Ulrike Brunotte/Rainer Herrn,StatteinerEinleitung:M
ännlichkeiten und Mo-
derne, Pathosformeln, Wissenskulturen, Diskurse, in: Ulrike Brunotte/Rainer Herrn (Hg.)
Männlichkeiten und Moderne: Geschlecht in den Wissenskulturen um 1900, Bielefeld 2008,
9–23, hier bes. 20–23.
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hegemoniale und was als subversive Repräsentation von Geschlecht zu werten
ist. Dabei erscheint mir die für die Geschlechtertheorie insgesamt ja zentrale
Frage der kulturellen Dimension des Zusammenhangs zwischen Ordnung und
Unordnung, Auflösung und Verfestigung, Irritation und Absicherung interes-
sant zu sein.3Darüber geben neben den Kartenbildern selbst vor allem ihre
Verwendungsformen durch die Spieler_innen Auskunft.
Zur Geschichte des Spiels können abgesehen von Überlieferung und Rezep-
tion kaum konkrete Aussagen gemacht werden. Es ist in der privaten Sammlung
einer Familie aus der Obersteiermark ohne Schachtel in 63 von ursprünglich
wohl 72 Einzelstücken erhalten geblieben, die vermutlich mit Chromolitho-
graphie bedruckten Karten selbst verraten nichts Explizites über ihre Produk-
tion.4In der Bildsprache finden sich Verweise auf die Darstellungstraditionen
von zentraleuropäischen Kinderspielen um 1900, einige Details in der Kleidung
nehmen Bezug auf die Zeit vor 1900, was aufgrund der historisierenden Aus-
führung jedoch nicht zu vorschnellen Schlüssen verleiten darf.5Sehr viel mehr
geben die Karten hingegen über ihre Verwendung preis. An den auf allen Seiten
abgeschobenen Rändern und völlig abgerundeten, teils abgebrochenen Ecken
lässt sich die Beliebtheit des Spiels erahnen, auf den Rückseiten legen hand-
schriftliche Notizen sogar ein Netzwerk von Zuordnungen und Zusammenle-
gungen offen, auf das ich noch eingehen werde.
Die Motive der Karten richten sich an Kinder und betten sie mit Christkind,
Weihnachtsmann und Nussknacker in einen weihnachtlichen Zusammenhang
ein.6Die Figuren stammen häufig aus Kindergeschichten oder -spielen und
3 Vgl. dazu die grundsätzlichen Texte von Rada Ivekovic
´,EthnicStereotypesandCultural
Boundaries, New Delhi 2005; Joan W. Scott, Rewriting History, in : Margaret Higonnet et al.
(Hg.) Behind the Lines: Gender and the Two World Wars, New Haven 1987, 19–30.
4 Das Spiel taucht in Familienerinnerungen das erste Mal bei der ab 1920 geborenen Generation
auf, wobei sich deren Erinnerungen mit den Spielerlebnissen der Folgegeneration vermi-
schen. Es ist als naheliegende Option zu betrachten, dass die Karten zu diesem Zeitpunkt
bereits gebraucht übernommen wurden. Vgl. Interview 1, Stefan Benedik mit Anna Fritz,
geb. 1931, 3.9.2015.
5 Die Taillen bei Schulm
ädchen, Athletin, Gärtnerin und Dame im Sonntagsstaat (enge Kor-
sagen noch ohne „Sans Ventre“-Korsett) verweisen auf die 1890er-Jahre. Vgl. Ingrid Loschek,
Reclams Mode- und Kostümlexikon, Stuttgart 1987, 318. Die bunten, breiten und mehrfach
gebundenen Krawatten lassen sich im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts verorten, vgl.
ebd. 327–328, die unterschiedlichen Hauben und Hüte verweisen großteils auf die Jahrzehnte
um 1850, mit der Ausnahme einer Schirmkappe, die aus dem Ende des 19. Jahrhunderts
stammt, vgl. ebd. 311–313.
6 Auch die Darstellung von Christkind und Weihnachtsmann ist frühestens in das letzte Viertel
des 19. Jahrhunderts zu datieren, der graubraune Pelzmantel des Weihnachtsmanns bewegt
sich in der typischen Darstellungstradition dieser Zeit. Vgl. Martina Eberspächer,Der
Weihnachtsmann : Zur Entstehung einer Bildtradition in Aufklärung und Romantik, Stuttgart
2002, 168. Helmut Eberhart bin ich fürdenHinweisaufdenUrsprungdieserFarbgebungdes
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repräsentieren Protagonist_innen des Imaginären in einer Kinder-Populärkul-
tur (vgl. Abb. 1): Durch Zahlen auf der Rückseite wurden die 23 wenigstens
teilweise erhaltenen Gestalten (wohl hierarchisch) von den Spieler_innen in eine
ideale Ordnung gebracht, die sich (als dominanter Grundton neben vielen an-
deren marginalen Varianten) in der folgenden Weise rekonstruieren lässt: ein
Christkind mit Gebetbücherl (oder Bibel) und Christbaum, ein Artist im Zir-
kuskostüm mit Rüschenkragen und Oberarmreifen, ein Weihnachtsmann mit
Geschenken und Christbaum, eine „Zigeunerin“ mit Tamburin, ein Schulmäd-
chen mit roter Haube, ein Schulbub mit gebrochener Tafel, ein Schusterlehrling
mit Schürze und drei Schuhen, eine Artistin mit Peitsche im Zirkuskostüm mit
grüner Schärpe und goldenem Haarreifen, Rotkäppchen mit Korb, eine Gärt-
nerin mit Korb und Sichel, ein Nussknacker, ein Polichinelle-Kasperl7(die
Rumpf-Karte fehlt), eine Dame mit Blumenkörberl, ein Höfling in geschlitztem
und gefüttertem Renaissance-Wams mit Falke, ein junger Mann mit Reservis-
tenpfeife, Proviantbehältern, Zylinder, Gehstock und Rucksack mit Ersatzstie-
feln, ein „Indianer“ mit Tomahawk und Speer, ein Maler in historisierendem
Justaucorps mit Palette und Pinseln, ein Ritter in Rüstung mit Schwert, ein
Lehrling mit roter Zipfelhaube und Holzschlapfen, mit einer roten Krawatte
gebundenem hohen Kragen und Holzschuhen (die Rumpf-Karte fehlt), ein
Abbildung 1
Mantels in der stark popularisierten Darstellung Moritz von Schwinds fürdenMünchner
Bilderbogen 1847 sehr dankbar. Vgl. ebda. Kat 87/1–2.
7 Ich danke Beatrix M
üller-Kampel sehr herzlich fürdieEinordnungdieserFigurunddie
erfrischende Diskussion seiner Bedeutung. Vgl. zur Kontextualisierung auch Anonym,Ce
Farceur De Polichinelle! Pellerin o. J., nach den Fotografien auf: http://lithes.uni-graz.at/
zw_farceur_polichinelle.html (6.1.2016).
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Gärtner mit Pfeife, Blumentopf und geschnittenem Reisig in der Schürze, ein
Feuerwehrmann in grüner Uniform mit Spritzschlauch und Hacke sowie ein
Rauchfangkehrer (die Rumpf- und die Fußkarte fehlen), und zuletzt ein Mäd-
chen im roten Kleid mit Puppe (die Kopf- und die Fußkarte fehlen).
In einem Vergleich mit anderen erhaltenen Metamorphosenspielen sticht
dieses Spiel neben einigen materiellen Aspekten (Haltbarkeit der Ausführung,
Präzision der Lithographie8) dadurch hervor, dass es keine vordergründig iro-
nischen Darstellungen gibt, während andere Beispiele häufig „übertrieben
drollig gezeichnet [waren] , wobei besonders die Köpfe […] zusammen mit ihren
Hüten, Helmen und Hauben in enormen Ausmaßen in Erscheinung traten.“9
Diese Verzerrung der noch unveränderten Figuren kündigt ein britisches Me-
tamorphosenbuch aus dem frühen 19. Jahrhundert den Leser_innen/Spie-
ler_innen folgendermaßen an: „Such odd folks here you hold in thrall / Within
this pretty little book / With heads so large and arms so small / They’ll make you
laugh only to look.“10 Das hier vorliegende Spiel verzichtet sowohl auf diese
karikaturenhafte Ausführung der Figuren selbst wie auch auf eine Übertreibung
des komischen Effekts der Verwandlungen durch eine Einbeziehung von Tieren,
die sonst charakteristisch für das Genre zu sein scheint. Mit dem Beispiel eines
Metamorphosenspiels als Ausschneidebogen, das Heiner Vogel auf die Zeit um
1870/80 datiert, hat das hier analysierte Exemplar zahlreiche Figuren (Ritter,
bürgerliche Dame mit Blumen, Mädchen mit Puppe, Artistin, Kasperl, Mann mit
Reservistenpfeife) ebenso gemeinsam wie die Anzahl von 24 Figuren, was wohl
mit der Nähe der beiden Beispiele in Bezug auf Zeit und Zielgruppe erklärbar
ist.11 Die gleichmäßige Dreiteilung ist typisch für diese Art von Klapp- oder
Legespielen. Der Vergleich zeigt aber auch, dass die hier besprochenen Karten
einen untypisch starken Bezug zu Kinderpopulärkultur aufweisen und macht
auf deren Wandel in Zentraleuropa um 1900 aufmerksam, beispielsweise in
Hinblick auf die stärkere Präsenz exotisierter Figuren („Indianer“, „Zigeune-
rin“). Im britischen Raum ist diese Entwicklung deutlich früher anzusetzen, wie
ein auf vor 1817 zu datierendes Mixies-Buch zeigt, das (meist heteronormativ)
8WasanderAusführung als tatsächliches Legespiel, nicht als Ausschneidebogen oder Buch
liegt. Vergleichbar ist es in der Hinsicht mit einem von einem Verkäufer wohl fälschlich auf
ca. 1830 datierten Beispiel, vgl. die Fotografien auf https://www.flickr.com/photos/
58644704@N04/8913871478/ (9.1.2016).
9HeinerVogel,Bilderbogen,Papiersoldat,W
ürfelspiel und Lebensrad: Volkstümliche Gra-
phik fürKinderausfünf Jahrhunderten, Würzburg 1981, 134.
10 N.N., Surprising Comical Charactars [sic]: Transforming Picture Book. Capable of over five
Hundred Metamorphoses, London o. J. [vor 1817] s.p. [1] , nach den Fotografien auf : https://
www.flickr.com/photos/movable-books/13174061604/in/album-72157642398111124/ (18. 9.
2015).
11 Vgl. N.N., Bilderbogen mit Metamorphosenfiguren zum Zerschneiden, „No. 6811“, ver-
mutlich Neuruppin um 1870/80, als Faskimile bei Vogel:Bilderbogen,Abb.110.
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paarweise angeordnete Figuren nicht nur aus dem menschlichen und tierischen
Bereich, aus unterschiedlichen Lebensaltern und sozialen Zugehörigkeiten frei
kombinierbar macht, sondern dabei auch koloniale Bildtraditionen zur per-
formativen Einübung aufbereitet. Auf eine Reihe weißer, häufig historisiert
dargestellter Archetypen folgen jeweils zwei „afrikanische“ und „asiatische“
Figuren.12 Die weite Verbreitung lässt sich auch mit der Zugabe von extrem billig
produzierten Faltbildchen nach dem gleichen Prinzip zu Tabakwaren erklären,
die als Harlekinaden häufig Clownfiguren verwandelten.13 Die Zielgruppe dieser
Bilder war insgesamt durchaus nicht, wie es im vorliegenden Fall war, auf Kinder
beschränkt – für die Analyse hier ist dieser Befund deshalb zentral, weil die
vorhandenen Beispiele für Metamorphosenspiele, die sich an Erwachsene
richten, häufig ausschließlich männliche Figuren umfassten.14 Obwohl sie es
durch ihre austauschbare Anordnung sichtlich auf den ironischen Effekt ange-
legt hatten, schien die Überschreitung des binär gedachten Geschlechterkörpers
hier als nicht geduldete Transgression eingestuft worden zu sein. Ein deutsches
Beispiel aus 1910 erlaubt so nur die Vermischung von Berufsgruppen und ein-
geschlechtlichen Physiognomien in der Neuordnung von segmentierten Poli-
zisten, Maronibratern, Oberkellnern, Hausierern oder Friseuren.15 Ein franzö-
sisches Spiel mit dem Titel La Transformation des Boches en 52 tableaux aus der
populärkulturellen Propaganda des 1. Weltkriegs wiederum stellt Soldaten der
französischen Kriegsgegner aus, die mit Schweinen, Hunden, und Affen ver-
wachsen sind, bindet aber ebenso keine weiblichen Figuren ein.16 An Mädchen
wandten sich hingegen solche Varianten, in denen Frauenkörperteile unterein-
ander zu kombinieren waren.17 Für die Entwicklung des Genres, die bis in die
Gegenwart anhält, kann diese Beschränkung auf den eingeschlechtlichen, aber
radikal unterschiedlichen Körper noch immer ein zentrales Movens sein, wie die
seriell produzierte Arbeit Make Your Own Man der australischen Künstlerin
12 Vgl. N.N., Surprising Comical Charactars.
13 Vgl. zahlreiche undatierte, jeweils in Bayern gedruckte Beispiele in Fotografien auf https://
www.flickr.com/photos/movable-books/16655332986/in/album-72157650683654529/ (18. 9.
2015), sowie Vogel,Bilderbogen,134;150.
14 Die Zielgruppe ist hier etwa an einem politischen Unterton oder expliziter Sexualisierung
erkennbar.
15 Vgl. das vom Taska Verlag produzierte Spiel Die verwandelten Gesichter,o.J.,vomVerk
äufer
auf die Zeit um 1910 datiert, 60-teilig. Vgl. die Verkaufsangaben und Fotografien auf http://
www.mp-rarebooks.de/asp/pBuchsuch.asp?gebiet=Spiele (18.9.2015).
16 Vgl. N.N., La Transformation des Boches en 52 tableaux, o.O., o.J. [in der Bildunterschrift
der Fotografie auf 1917/18 datiert]. Vgl. die Fotografien und Angaben auf https://
www.flickr.com/photos/58644704@N04/8185174098/in/photostream/ (19. 11.2016).
17 Vgl. besonders das Titelbild im folgenden Spiel des 19. Jahrhunderts, in dem die pädago-
gische Beziehung zwischen den Eltern, der Tochter und dem Spiel illustriert wird, http://
www.the-saleroom.com/en-gb/auction-catalogues/maxwells-of-wilmslow/catalogue-id-
srmaxw10028/lot-a89455a0–8663-412f–828 f-a45100a5be97 (29. 2.2016).
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´aus dem Jahr 2010 prototypisch demonstriert. In ihr können
vier Archetypen von Männern („Four species of the modern Melbourne man“)
zum „Traummann“ kombiniert werden (der athletische Hunk, der draufgän-
gerische Rock’n Roll Star, der adrette Business Man und der sensible Öko-
Hausmann).18 Bei kommerziellen Kinderspielen mit ähnlichem Prinzip liegt die
Pointe hingegen seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts häufig in der Vermi-
schung/Ordnung von Figurenkörpern anhand der Differenzkategorien Ge-
schlecht und Berufsgruppe.19
18 Vgl. http://sandraeterovic.blogspot.co.at/2010/01/make-your-own-man.html (9.1.2016).
19 Vgl. das 1972 vom Otto Maler Verlag Ravensburg herausgebrachte „Figurenkarten“-Spiel mit
dem Namen Mix Max, mit 15 jeweils vierteiligen Karten.
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Für den Reiz des hier analysierten Spiels sind große Unterschiede zwischen
den Figuren entscheidend, maßgeblich entlang der Kategorien Alter, soziale
Zugehörigkeit (die durch Kleidung und Haare vermittelt wird), Berufe (durch
Attribute ausgedrückt), „Rasse“ (repräsentiert durch Attribute, Kleidung und
Physiognomie) und durch die Verortung im Bereich von Fiktion oder Realität.
Im Vergleich dazu stellt aber das Verlassen der Sphäre eines eindeutigen Ge-
schlechts die bei weitem größte Spannung her, an diesem Punkt gestaltet sich die
Überschreitung der Grenzen des homogen vergeschlechtlichten Körpers als
entscheidenden Schritt hin zu Irritation und Komik. Durch Verschiebungen
jener Elemente, die diese Differenzkategorien signifizieren, reiht sich das Spiel in
die Darstellungstradition der verkehrten Welt ein.20 Manchmal wechseln die neu
geschaffenen Figuren dabei das Geschlecht, ein anderes Mal auch wieder nicht,
vor allem aber werden sie uneindeutig, geprägt von einem bestimmten Körper,
der aber geschlechtlich im Gesamten nicht mehr festgelegt erscheint. Gerade die
potentielle Auflösung der „Eindeutigkeit“ des Geschlechtskörpers ist jedoch als
seine Verfestigung lesbar, als ein Verweis auf die vermeintlich „tatsächlichen“
Verhältnisse. Die Grenzen von Geschlechtszugehörigkeit und Geschlechterper-
formanz werden im Spiel nicht nur in die auseinander- und wieder zusam-
mengesetzten Körper eingeschrieben, sondern dabei auch von den Spieler_in-
nen eingeübt. Zweifellos hat sich die Ritualisierung allgemeiner Geschlechter-
rollen mit insgesamt fiktiven Figuren auf eine Selbstverortung der Spielenden
ausgewirkt – und das wohl nicht nur abstrakt, sondern auch konkret durch die
Darstellung eines Mädchens und eines Buben, die sich (neben anderen Prot-
agonist_innen) als Identifikationsfiguren prominent anbieten. Dabei sind beide
in ihrer Ausgangsform von einer stark geschlechterdifferenzierenden und -ste-
reotypen Bildsprache geprägt, das Mädchen in extrem ordentlicher Kleidung
mit gesenktem Blick und im Schoßgeschlossenen Händen neben dem Buben mit
zerzausten Haaren und nackten Füßen mit einer zerbrochenen Tafel in der Hand
(vgl. Abb. 2). Solche Visualisierungen von „idealen“ Geschlechtertypologien
stehen augenscheinlich in radikalem Widerspruch zur Kompatibilität und
Austauschbarkeit der verschiedenen Körperelemente. Dabei stellt sich die
zentrale Frage, welche Auswirkungen die mögliche Überschreitung der Ord-
nung von Körpern hat. Mit den Worten von Anne Brüske et al. ließe sich kon-
statieren, dass „Subversion oder Verweigerung […] von der Affirmation einer
20 Andere Beispiele aus dem 19. Jahrhundert zeigen sehr deutlich, dass Geschlecht im Vergleich
zu anderen Differenzkategorien durchaus nicht zwangsläufig besti mmend fürdieErzeugung
von ungeordneten Repräsentationen war. Vgl. N.N., Die verkehrte Welt, Nürnberg o.J.
[1835–1837], als Faksimile in Vogel, Bilderbogen, Abb. 107; im Vergleich zu N.N., Weib-
liche Beschäftigungen, Düsseldorf o.J. [um 1840], als Faksimile in Wolfgang Brückner,
Populäre Druckgraphik Europas: Deutschland, München 1975, Abb. 145.
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Geschlechterdifferenz [leben]“.21 Was sie in ihren Untersuchungen zur Wider-
spenstigkeit festhält, lässt sich auf das hier untersuchte Metamorphosenspiel
genau so gut umgekehrt anwenden: „Die symbolische Geschlechterordnung
wird jeweils aufgerufen, gleichzeitig aber umgearbeitet.“22 Wird Hegemonie als
Ursache und Effekt von Irritation (oder möglicherweise sogar Subversion)
verstanden, so ist das Spiel als Übung begreifbar, das die hegemonialen Ord-
nungen gerade dadurch markiert, dass sie überschritten werden können, dass
daraus jedoch stets eine ganz klar als solches etikettierte Unordnung entspringt.
In der Konzeption von Körper ist dieser damit nur scheinbar überschreitbar,
uneindeutig und unklar, aber eben lediglich vor dem Hintergrund eines Bild-
regimes, das ihn unhintergehbar festlegt und in der oberflächlichen, aber
grundsätzlichen Herangehensweise keinen Zweifel daran lässt, worin der „ei-
gentliche“ Körper, die „korrekte“ Form besteht.
Dieser paradoxe Zusammenhang wird auch in den Erinnerungen von ehemaligen
Spieler_innen der Legekarten manifest, die durchwegs als Ziel des Spiels defi-
21 Anne Brüske u. a., Szenen von Widerspenstigkeit: Geschlecht zwischen Affirmation, Sub-
version und Verweigerung, in: Anne Brüske u.a. (Hg.) Szenen von Widerspenstigkeit: Ge-
schlecht zwischen Affirmation, Subversion und Verweigerung, Frankfurt 2011, 13–25, hier 24.
22 ebd.
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nieren, alles so zusammenzufinden, wie es „richtig“ zusammengehören würde.23
Dementsprechend weist die Rückseite wie bereits erwähnt handschriftliche Zah-
len auf, die eine Überwindung des Chaos und eine rasche wie widerspruchsfreie
Wiederherstellung einer Ordnung versprechen, ein System, das in rezenten Va-
Abbildung 4
23 Das folgende Zitat ist hier aus Gründen der linguistischen Präzision und um die Komplexität
der Argumentation zwischen den eigenen Bedürfnissen bzw. Erwartungen und dem Spiel-
erlebnis zugänglich zu machen, in einer die gesprochene Sprache möglichst differenziert
wiedergebenden Transkription notiert: „Na, i bin eher auf dejs gwejsn, dass die Sochn so
zaummkejmman, wie sie ghern. Es wor scho witzig, wennsd daunn an aundern Fuaßdazua
tau host, weisd dejs nejt gfundn host, oder wennsd noch die Nummern gehst hinten noch, is
jo ob und zua gaunz a aunderer Fuaßder dazua is, aber im Prinzip haun i…, is mir scho um
dejs gaung, dass die richtigen zaum kejmman.“ Interview 2, Stefan Benedik mit Elfriede
Karner, geb. 1951, 6.9. 2015.
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rianten des Spiels durch Kontrollsymbole auf der Vorderseite der Karten verankert
wurde.24 Wie die Abbildung 3 zeigt, handelt es sich bei den Notizen auf den
Kartenrückseiten um ein Palimpsest, das die fortwährende Verhandlung der
„richtigen“ Ordnung dokumentiert.25 Die Schrift und die Erinnerung der ehe-
maligen Spieler_innen legt nahe, dass das das Werk von Erwachsenen war, die
aber durchaus im Interesse der Kinder nach einer „Lösungsangabe“ handelten, die
ihnen das zukünftige Suchen nach der „richtigen“ Legeform erleichtern sollte.26
Erhellend scheint dabei, dass in der Herstellung einer zentralen Ordnung des
großen Ganzen wie der einzelnen Körper sichtbar unterschiedliche Menschen zu
unterschiedlichen Anlässen mit völlig widersprüchlichen Ergebnissen arbeiteten.
Unter den 63 erhaltenen Karten weisen nur 19 nicht mehrmals oder mit der
gleichen Zahl überschriebene Angaben auf, daraus ergeben sich überhaupt nur
drei immer gleich zusammengestellte Figuren, nämlich Christkind, Athlet und
Rotkäppchen. Daraus den Schluss abzuleiten, dass die Körper immer völlig un-
terschiedlich zusammengefügt wurden, wäre allerdings auch falsch. Vielmehr war
es die große Gesamtordnung, die immer wieder neu verhandelt wurde. Aus der
Repositionierung der immer in ähnlicher Weise zusammengefügten Figuren zu-
einander entstanden dabei offenkundig öfters neue Nummerierungen. Die Körper
blieben in sich gleich, wurden aber in der Hierarchie des Gesamteindrucks auf-
oder abgewertet. Außerdem war das Spiel zum Zeitpunkt der Eintragung von
Zahlen wohl schon nicht mehr vollständig, sodass auch eine als „final“ gedachte
Ordnung immer unbefriedigend bleiben musste und dazu provozierte, den
fragmentiert gebliebenen Körpern doch noch Elemente hinzuzufügen und die
Zerstückelung anderer Figuren in Kauf zu nehmen. Diese Zuordnung einzelner
Karten an vorhin frei gebliebene Stellen bewirkte ein Vorrücken um eine Stelle.
Diese Prozesse der Neuauflegung und Nachverhandlung der „richtigen“ Ordnung
wurde allerdings zumindest über einen (anhand der unterschiedlichen Hand-
schriften erkennbaren) Zeitraum nicht nur permanent fortgeführt, sondern auch
nie mit dem Notieren einer verbindlichen Reihenfolge und dem endgültigen Lö-
schen der „falschen“ Ordnung abgeschlossen. Es blieben und bleiben unter-
schiedliche Möglichkeiten präsent, und selbst die Differenz zwischen Bleistift und
Kugelschreiber, großunterstrichenen und nur klein notierten Zahlen ergibt keine
abschließende Lösung. Aus dem vorhandenen Palimpsest lassen sich unter-
schiedliche Ordnungen rekonstruieren, eine finale Struktur, eine endgültige Sys-
tematik fehlt jedoch. Dabei legt die innere Logik des Spiels eine Aufteilung in
24 Vgl. etwa Mix Max, Ravensburg 1972.
25 Eingesetzt wurden Tinte, Tintenstift, Kugelschreiber und auch Bleistift, wobei die mit
Bleistift geschriebenen Ziffern nur mehr in Ausnahmefällen gelesen werden können.
26 Vgl. Interview 1, Stefan Benedik mit Anna Fritz, geb. 1931, 3.9.2015; Interview 3, Stefan
Benedik mit Elfriede Karner, 6. 9.2015. Den Angaben der Besitzerin zufolge war der Num-
merierungsprozess zum Zeitpunkt ihres Spielens schon lange abgeschlossen.
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Paaren nahe, etwa Schulmädchen- und Bub (Abb. 2), Ritter und Falkner (Abb. 4)
oder Artistin und Artist (Abb. 5), um nur wenige Beispiele zu nennen. Diese
offensichtlich möglichen Zweierkombinationen wurden in den notierten Lege-
ordnungen jedoch nur selten berücksichtigt, manche davon wurden zueinander
gelegt und wieder aufgelöst. Die meisten der Körper blieben also über die Prozesse
des Neuauflegens und Umordnens gleich und veränderten nur ihre Position zu-
einander oder Teile ihres Aussehens, was die vorhin ausgeführte Analyse stützt,
dass das Spiel nicht so sehr Alternativen zu Hegemonie einübte als vielmehr die
Ordnung als Prinzip, das zwar temporär und unter klaren Bedingungen unter-
laufenwerden kann, aber dabei immer zu Irritation und Komik führt, wodurch die
Nichtzusammengehörigkeit, die Unordnung, dem Spott preisgegeben wird. Das
ergänzt noch den Aspekt, dass selbst wenn der Reiz darin gelegen wäre, Körper-
und Geschlechterbilder gegen den Strich zu lesen, dies noch nicht zwangläufig zu
ihrer Auflösung führt, sondern sie ex negativo absichert. Im Verlauf der nicht
abgeschlossene Nummerierung sind dennoch Verschiebungen aufgezeichnet, die
in einer geschlechteranalytischen Lektüre Berücksichtigung verdienen. In der
Abbildung 6 ist etwa ein Gärtner zu sehen, der den Rumpfteil eines Kleides mit
einem Blumenkorb trägt. In einer frühen Nummerierung waren diese drei Teile
zueinander gezählt worden (wohl wegen der thematischen und farblichen Ähn-
lichkeit). Unübersehbar ist bei genauerer Betrachtung aber, wie die Schürze des
Ober- und das Korsett des Rumpfteils nicht zueinander passen, womit die
Transgression klar markiert wird. Der der Kleidung nach dazugehörige Oberteil
einer bürgerlichen Dame wurde stattdessen als Kopf der Darstellung einer „Zi-
geunerin“ aufgesetzt (vgl. in der später veränderten Version Abb. 7). Das stellt das
einzige Beispiel für eine offensichtliche Überschreitung einer anderen als der
Geschlechtergrenze dar, deren Korrektur die Trennung der Paarkonstellation von
„Zigeunerin“ und „Indianer“ zufolge hatte. Nicht so eindeutig erkennbar ist die
fehlende Zusammengehörigkeit in den Abbildungen 8 und 9, wo mit dem gleichen
Stift mit den Zahlen zehn bis zwölf festgehalten wurde, dass die Elemente von
Mann, Mädchen und Artistin einen „korrekten“ Körper ergeben. Aus diesen auf
Unklarheiten zurückzuführenden Vermischungen lässt sich ableiten, dass unge-
achtet derBestätigung der hegemonialen Ordnung von Geschlecht, Beruf, „Rasse“,
Alter etc. in der Verwendung des Spiels keine unumstrittene Gesamtzusammen-
stellunggelungen ist (nicht nur aufgrund der fehlenden Teile), dass das Verlangen
nach Klarheit in letzter Konsequenz immer enttäuscht wurde. Dies scheint ei-
nerseits zwar auf das Spiel und seine scheinbaren Defizite übertragen worden zu
sein, gleichzeitig machte es aber die Ergebnisse von den jeweiligen Kontexten
abhängig und wies die Hoheit über die Deutungen dem spielenden, agierenden,
ordnenden Subjekt zu.27
27 Vgl. Interview 2 und Interview 3, beide Stefan Benedik mit Elfriede Karner, 6.9.2015.
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Auch wenn das vorgestellte Metamorphosenspiel eine sehr klare Lösung für die
fragmentierte Wahrnehmung von Körper und Geschlecht und den Verlust
großer Ordnungen in der Moderne paradigmatisch abbildet, zeigt ein Blick auf
seine Rezeption und Verwendung ein differenzierteres Bild. Zwar entsteht aus
der Auflösung von Ordnungen und der Neuzusammenstellung Irritation und
Komik, welche die neu zusammengestellten Figuren, die Abweichungen von der
Hegemonie, lächerlich machen. Aber nichtsdestoweniger scheitert auch die
Konstruktion einer großen Erzählung und einer gesamten Ordnung der fiktiven
und realen Figuren, die – und darin besteht zweifellos das Ziel des Spiels – von
den Spieler_innen sichtlich angestrebt werden sollte bzw. zu erreichen versucht
wurde. Der Irritation, die sich aus der im Spiel bewusst angelegten extremen
Differenz und gleichzeitigen Universalität der Körperelemente ergibt, wird in
Abbildung 5
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der klaren Markierung einer „richtigen“ Zusammenstellung jedoch die poten-
tielle Bedrohlichkeit für hegemoniale kulturelle Wahrnehmungsformen ge-
nommen. Die Überschreitung der Ordnung kann nur vor dem Hintergrund
ihrer gleichzeitigen Verfestigung stattfinden und wird daher auch zum Akt ihrer
Festschreibung. Dadurch, dass die konkrete Einübung des Zueinander- und
Auseinanderlegens nie vollständig gelingen konnte, lag und liegt aber zumindest
in der Unvollständigkeit des Spiels das Potential zur unaufhörlichen Neuver-
handlung der Zusammengehörigkeiten, die einerseits als so unverrückbar gal-
ten, dass sie mit nicht reversibler Kugelschreiberschrift ein für alle Mal notiert
werden konnten undandererseits als so unsicher betrachtet wurden, dass sie mit
ebendieser verordnend festgeschrieben werden mussten.
Abbildung 6
Irritierte Körper, verfestigte Ordnungen 99