Es nicht eine einzige Technologie oder Loesung, die in Zukunft die Fahrzeugtechnik bestimmt, sondern wir sehen einer Zeit entgegen, in der eine Vielzahl von Fahrzeugkonzepten und Antriebstechnologien erforderlich sein wird, um den unterschiedlichen markt- und kundenspezifischen Anforderungen Rechnung zu tragen. Es lassen sich drei uebergeordnete Gestaltungsziele identifizieren, naemlich Effizienz, Fahrerlebnis und Sicherheit. Diese spannen die Ecken eines Zielkonfliktdreiecks auf, aus welchem wesentliche Forschungsschwerpunkte fuer das Automobil der Zukunft resultieren. So erfordert der Zielkonflikt zwischen Fahrerlebnis und Sicherheit die Entwicklung innovativer, vernetzter Fahrerassistenzsysteme. Auf der Ebene der Fahrzeugkomponenten stellt der Leichtbau ein zweites wesentliches Forschungsfeld dar, um den Zielkonflikt zwischen Sicherheit und Effizienz zu adressieren. Leichte Fahrzeuge haben nicht nur optimale Voraussetzungen fuer Effizienz, sondern bieten auch ein hohes Mass an Agilitaet und gute Fahrleistungen. Das Aufloesen des Zielkonflikts zwischen Effizienz und Fahrerlebnis bedarf jedoch weiterer Ansatzpunkte als nur des Leichtbaus. Ein (teil-)elektrifizierter Antriebsstrang kann bis zu 30 Prozent der kinetischen Energie des Fahrzeugs rekuperieren. Die Betrachtung des Fahrzeugs als thermodynamisches Gesamtsystem bietet weitere Moeglichkeiten, Energiefluesse umzuwandeln, zu speichern und damit zu verknuepfen. Im Zentrum des Zieldreiecks steht die Frage nach innovativen Fahrzeugkonzepten. Gleichzeitig muessen jedoch zukuenftige Mobilitaetskonzepte einen weiteren Forschungsschwerpunkt darstellen. Eine "Leichtfahrzeugzone" in Kombination mit einem intermodalen Verkehrskonzept anstelle der klassischen Trennung in Fussgaenger einerseits und Radfahrer bis 40t-Lkw andererseits koennte nicht nur eine physikalische Integration der Verkehrstraeger, sondern auch eine vollstaendige energetische und informatorische Vernetzung ermoeglichen.