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ProfiL – Professionalisierung durch Beratung im Lehramtsstudium

Authors:

Abstract

ProfiL – Professionalisierung durch Beratung im Lehramtsstudium
Tübingen School
of Education (TüSE)
Teilprojekt der Tübingen School of Education --- Projektposter
ProfiL
Professionalisierung durch Beratung im Lehramtsstudium
Tübingen-School-of-Education > Arbeitsbereiche > Professionsbezug
Professionalisierungsprozesse angehender Lehrer*innen
werden durch prominente professionstheoretische Ansätze z.T. unterschiedlich
gefasst. In der Bedeutung, die Reflexion als Instrument zur Steigerung von
Professionalität (Combe/Kolbe 2008; Reh 2004) zugeschrieben wird, treffen
sich die Konzepte.
Reflexion kann dabei prospektive Funktionalität gewinnen, wenn sie Fenster zu
professionalisierungsrelevanten subjektiven Voraussetzungen von Lehramts-
studierenden öffnet, die Einfluss auf den Professionalisierungsprozess und
damit auf die Berufseignung nehmen (Cramer 2016). Dabei ergeben sich aus
berufsbiografischer Sicht jeweils ganz eigene Entwicklungserfordernisse.
Das Beratungsangebot ProfiL rückt diese personengebundenen
Professionalisierungsaspekte ins Zentrum der Reflexionsbemühungen und
arbeitet mit den Teilnehmenden an individuell zu bestimmenden Entwicklungs-
aufgaben (Hericks 2006), die im Zusammenwirken von Anforderungen und
Aufgaben des Lehrerinnen- und Lehrerberufs und subjektiven Voraus-
setzungen definiert werden.
Das Konzept der professionsbezogenen Beratung ProfiL
bietet
konstante kollegiale Beratungsgruppen (5 Studierende)
hochqualifizierte, externe Berater*innen
bewertungs- und abhängigkeitsfreien Raum für individuelle Themen
5 Semester lang je 2 Beratungseinheiten
theoriegestützte Manualisierung der Beratungssitzungen bei
Teilstandardisierung der Inhalte
Bearbeitung der Themen im gruppenorientierten Wahlpflicht-Modus
Begleitmaterial für Studierende
ProfiL - ein hochindividualisiertes, den Professionalisierungsprozess
langfristig begleitendes Setting auf systemisch-konstruktivistischer
Grundlage, das mehrperspektivisch angelegte Reflexion professions-
bezogener Anforderungen ermöglicht.
Literatur:
Combe, A./Kolbe, F. (2008): Lehrerprofessionalität: Wissen, Können, Handeln. In: Helsper, W./Böhme, J. (Hrsg.): Handbuch der Schulforschung. (2. erw. Aufl.)
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 857-878.
Cramer, C. (2016): Berufswahl Lehramt: Wer entscheidet sich warum? In: Rothland, M. (Hrsg.) Beruf Lehrer/in. Ein Studienbuch. Münster: Waxmann, 261-276.
Hericks, U. (2006): Professionalisierung als Entwicklungsaufgabe. Rekonstruktionen zur Berufseinstiegsphase von Lehrerinnen und Lehrern. Wiesbaden: VS.
Reh, S. (2004): Abschied von der Profession, von Professionalität oder vom Professionellen? In: ZfPäd 50 (3), 358-372.
Mixed-Methods-Ansatz
Statistische Modellierung von Effekten
Qualitative Rekonstruktion der
Professionalisierungsprozesse
Theoretisches Sample (n=8) nach dem Prinzip der maximalen
Variation aus der Fragebogenstudie
Think-Aloud-Interviews zu Fragen gelingenden Lehrerhandelns
entlang einer videographierten Arbeitsprobe
berufsbiografische Interviews
Erfassung der Beratungsprozesse
aus Sicht der Berater*innen
Teilstandardisierte Kurzprotokolle nach jeder Sitzung
Gruppendiskussionen während der Pilotphase von ProfiL
Projektteam:
Prof. Dr. Petra Bauer
Prof. Dr. Marc Weinhardt
(Projektleitung) Kristin Carfagno, M.A.
Dipl. Päd. Aline Christ
Kathrin Kniep, M.A.
Marie Thomas, M.A.
Markus Urban, M.A.
Forschungsfragen:
Einfluss professionsbezogener
Beratungsangebote auf Professionalisierungs-
prozesse angehender Lehrer*innen
Thematisierung & Bearbeitung von Entwicklungs-
aufgaben in den Beratungsgruppen
Vermittlung professionsbezogener formaler und
informeller Wissensbestände und institutioneller
Wissensorte aus biografischer Perspektive
Effekte in Bezug auf die Reflexionsfähigkeit
professionsbezogener Anforderungen
Prä-Test ProfiL Post-Test
Fragebogen
Prä-Test Post-Test
Fragebogen
EG
KG
Chapter
Der vorliegende Text konzeptualisiert die Professionalisierung von Fachkräften als komplexen Lern- und Bildungsprozess, der an verschiedenen Lernorten stattfindet, dabei weit über die Phase des Studiums und der Berufsausbildung hinausgeht und formale, non-formale und informelle Bildungsprozesse umfasst. Das vorgestellte Professionalisierungsmodell nimmt Bezug auf eine längere Beschäftigung mit Handlungskompetenzentwicklung unter der Lern- und Bildungsperspektive von Beratungsfachkräften in der Sozialen Arbeit. Die darin eingegangenen Befunde und Konzepte wurden zu einem Modell subjektorientierter Professionalisierung verdichtet, das derzeit in unterschiedlichen Kontexten pädagogischen Handelns zur Anwendung kommt (z.B. in Lehrerbildung und Sozialpädagogik). Vertieft werden zwei Aspekte: Zum einen das Konzept der Identifikation und Lösung individueller fachlicher Entwicklungsaufgaben als Kernbestandteil des Professionalisierungsprozesses angehender Fachkräfte sowie die Berücksichtigung und Gestaltung der hierzu gehörigen Professionalisierungskulturen, die an verschiedenen Lernorten- und situationen als Antworten auf kontingente (Aus)bildungsoptionen gelesen werden können und die für die Soziale Arbeit bisher wenig stringent behandelt sind. Eine aus einer Praxistheorie der Wissensgenese informierte Perspektive macht dann deutlich, dass individuellen Entwicklungsaufgaben im Kontext der sie strukturierenden Strukturen ganz unterschiedlich professionalisierungskulturell gerahmt werden.
Article
Summary Subject-oriented professionalization, lifelong learning and EQR/DQR in systemic education and training The article describes subject-oriented professionalization, lifelong learning and the German qualification framework (DQR) along current changes in continuing education. Zusammenfassung Der Artikel beschreibt aktuelle Veränderungen in der Fort- und Weiterbildung entlang subjektorientierter Professionalisierung, lebenslangem Lernen und dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR).
Abschied von der Profession, von Professionalität oder vom Professionellen?
  • U Hericks
Hericks, U. (2006): Professionalisierung als Entwicklungsaufgabe. Rekonstruktionen zur Berufseinstiegsphase von Lehrerinnen und Lehrern. Wiesbaden: VS. Reh, S. (2004): Abschied von der Profession, von Professionalität oder vom Professionellen? In: ZfPäd 50 (3), 358-372.