Subjektivierung von Arbeit: Freiwillige Selbstausbeutung
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Mit welcher inneren Logik haben wir es zu tun, wenn vor allem hochqualifiziert Beschäftigte in autonomen Arbeitsverhältnissen einen völlig übersteigerten Arbeitseinsatz an den Tag legen und freiwillig und mit zunehmender Häufigkeit – trotz Risiko der Gesundheitsgefährdung – ihre physischen und psychischen Grenzen überschreiten? Anders gefragt: Warum arbeitet jemand bis zur Besinnungslosigkeit und riskiert ein Burnout? Soziologisch weiter gedacht: Welche strukturellen Konsequenzen hat diese Handlungswahl?
Das Postulat für Soziologen lautet, im Zuge von Beobachtungen stets auf Distanz zu gehen, um wertfrei und abstrahierend die gesellschaftlichen Phänomene reflektieren und analysieren zu können. Was allerdings nicht ausschließt, selbst von einem Phänomen der sozialen Wirklichkeit betroffen zu sein: Warum habe ich jahrelang wie manisch gearbeitet, ohne überhaupt einen Gedanken darauf zu verschwenden, ich könnte mich damit einem gesundheitlichen Risiko aussetzen? Aus welchen Gründen habe ich mich dieser Situation über lange Strecken hinweg nie widersetzt? Wie war es möglich, auch die 60-Stundenwoche noch zu überbieten – mit einer 70-Stundenwoche? Und was hat schließlich dazu geführt, irgendwann doch aus diesem Kreislauf ausbrechen zu wollen? Inwieweit es gelingt, über die Selbstbetroffenheit einen interessanten Fall abzuleiten und eine gute Idee zu legitimieren, wird der Leser entscheiden. Zumindest aber soll die biografische Komponente selbstbewusst eingebracht und als methodischer Moment verortet werden. Dem Prädikat „unwissenschaftlicher Subjektivismus“ (Heinze 1995: 10) wird damit jedenfalls die Stirn geboten: Indem der Entdeckungszusammenhang unter Berücksichtigung von Erklärungsbedürftigem und Anschlussfähigem in eine wissenschaftliche Untersuchung überführt wird.
Will man für die Verausgabungsbereitschaft Hochqualifizierter einen geeigneten Begründungszusammenhang ausmachen, hat die Arbeits- und Industriesoziologie einiges zu bieten: Ein historisch gewachsenes Verständnis von Arbeit, das sich an analytische und begriffliche Instrumentarien rückbinden lässt, weiters eine kaum überschaubare Vielfalt an zeitdiagnostischen Perspektiven und schließlich ein ungebrochenes Interesse an Subjektivierungsphänomenen. Ausgerichtet an ihren bevorzugten Gegenständen Technik, Qualifikation und Arbeitsorganisation sowie dem Anspruch, sich in arbeits- und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einzumischen, verfügt die Arbeits- und Industriesoziologie damit über eine ausgeprägte „Thematisierungskompetenz“ (vgl. hierzu Braczyk 2000). Vor diesem Hintergrund wird nun quer zu prominent vertretenen Positionen zur Subjektivierung von Arbeit eine Kontrastfolie gespannt. Gesucht wird nach Diskussionslinien, welche das Thema freiwillige Selbstausbeutung mehr oder weniger explizit aufgreifen. Im Zuge dessen gilt es, das Phänomen 1) angemessen zu verorten und 2) analytisch-empirisches Potenzial ebenso wie Schnittstellen ausfindig zu machen, die für das skizzierte Erklärungsmodell anschlussfähig sind. Den notwendigen Überblick verschafft ein Suchraster, das in erster Linie die unterschiedlichen Zugänge von SubjektivierungstheoretikerInnen strukturiert: metaphorisch und mit Hilfe von „Unterwerfungs- und Entfaltungsthesen“ (vgl. zu dieser Heuristik neuerlich Holtgrewe 2003b).
Folgt man zeitdiagnostischen Perspektiven zur qualitativen Veränderung der Arbeit, so ist im Hinblick auf neue Belastungssituationen und psychosomatische Beschwerdebilder von einer „selektiven Wahrnehmung“ auszugehen. Beobachtet wird von ArbeitssoziologInnen einerseits, dass aufgrund der angespannten Arbeitsvermarktverhältnisse der Arbeitsplatz einen immer größeren Stellenwert bekommt und sich beginnt, als reines „Existenzsicherungsinstrument“ abzuheben. Andererseits, so die Diskussion, scheinen „Inhalt, Form und Qualität der Arbeit selbst“ immer weniger zu interessieren. Dass sich aber neben der Arbeit auch das Krankheitspanorama wandelt, darauf wird erst ansatzweise Bezug genommen. Dennoch ist die Reaktion auf obige Entwicklung als vorausschauend und damit „strategisch“ zu typisieren. Der einstimmige Tenor lautet nämlich, dass sich der Arbeitsbegriff der „Reformulierung“ und „Neufokussierung“ stellen müsse (vgl. Dunkel/Sauer, Hg., 2006). Unter diesem Gesichtspunkt wird denn auch ausgelotet, wie sich Arbeit neu fassen und analysieren lässt, und es wird gefordert, dass sich Arbeitsforschung verstärkt in arbeits- und gesellschaftspolitische Zusammenhänge einmischen sollte (vgl. Sauer 2006: 241). Auf diesen Aspekt verweist an anderer Stelle auch Moldaschl: „Wenn sich in empirischen Studien der Eindruck erhärtet, dass ausgepowerte und ausgebrannte Arbeitende sich kaum noch in der Lage sehen, über ihre eigene Reproduktion hinaus Verantwortung zu übernehmen, so hat auch das eine unmittelbar gesellschaftspolitische Dimension“ (vgl. Moldaschl 2003a: 52).
Ein Erhebungs- und Analyseinstrument wie das subjektgebundene „Arbeitsvermögen“ von Pfeiffer (2004a), das zwar dialektisch ausgerichtet ist, aber dennoch auf das Widerständige im Subjekt abzielt, muss auch auf neue und subjektivierte Belastungsphänomen anwendbar sein. Diese Überlegung gewinnt umso mehr an Bedeutung, als Subjektivierungstheoretiker wie Kleemann et. al (2003) vermerken, dass in Hinkunft die Arbeitskraft in ihrer „individuellen Besonderheit“ und nicht in ihrer Austauschbarkeit ins Blickfeld rücken sollte.
Arbeitshandeln in flexiblen Arbeitsstrukturen ist nicht per se mit freiwilliger Selbstausbeutung gleichzusetzen und die freiwillige Selbstausbeutung wiederum keine zielgerichtete Intention der beteiligten Akteure. Weder externe Rahmenbedingungen noch subjektiver Wille umtreiben nämlich aus der Perspektive „nicht-ökonomischer Aneignung“ den sozialen Akteur, der sich im subjektivierten und wissensbasierten Arbeitsprozess „freiwillig selbst ausbeutet“, sondern interne Triebkräfte. Und diese Kräfte arbeiten als unbewusster Vorgang auf der Subjektebene dem Arbeitsvermögen zu, das sich engagiert um die Aufrechterhaltung autonomer Selbsttätigkeit bemüht.
Im letzten Kapitel dieser Studie werden die verschiedenen Erklärungsschritte freiwilliger Selbstausbeutung zusammengeführt und zueinander in Beziehung gestellt. Eingangs folgt die Beschreibung einer Theoriearchitektur. Darauf aufbauend werden die Verausgabungsbereitschaft und das Überengagement von Hochqualifizierten analytisch wie empirisch fassbar. Im zweiten Abschnitt geht es um die kritische Würdigung der Subjektivierungsdebatte. Dies vor dem Hintergrund der internationalen Burnoutforschung und danach suchend, inwieweit gesellschaftstheoretische Aussagen zum Arbeitswandel auch disziplinübergreifend verwertbar sind. Der dritte Abschnitt berücksichtigt schließlich, dass in Ergänzung zur „Mikrofundierung“ freiwilliger Selbstausbeutung auch ein Makrobezug herzustellen ist. Allerdings breiter angelegt, das heißt über die Selbstausbeutungsdynamik hinausgehend und ausgerichtet am Phänomen Burnout.
... Eine mögliche Ursache könnten Veränderungen der arbeitsbezogenen Belastungen durch den Wandel von Arbeit 3 darstellen (Rau 2012;Ahlers 2011). Arbeit und Arbeitsaufgaben der Beschäftigten sind vermehrt durch die Megatrends Globalisierung, Finanzmarktkapitalismus und Digitalisierung bestimmt (Moosbrugger 2012;Sauer 2013;Dragano 2007). Dies führte für Unternehmen oftmals zu einer stärken Ausrichtung zum Markt, Rationalisierung und mehr Flexibilität. ...
... Größere Freiräume bei der Ausgestaltung von Arbeit zur Zielerreichung können sich zugleich positiv auf Beschäftigte auswirken, da die Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen und Entfaltung vermehrt ermöglicht wird (Sauer 2013;Moosbrugger 2012 (Sauer 2013;Ahlers 2011;Laimer 2015), aber auf der anderen Seite auch zunehmende Autonomie und mehr Freiräume, die ebenso positiv eingeschätzt werden können (Minssen 2019;Voß und Pongratz 1998 ...
... Da die Ziele, denen sich die Subjektive verpflichten, nicht die ihren sind, "besteht bei einer Führungsstrategie, die auf Commitment (Selbst-Verpflichtung) setzt, für die Individuen potentiell die Gefahr (…) des Verlusts von Authentizität" (Senghaas-Knobloch, 2008, S. 113). Während in der industriellen Arbeit zumindest jenseits des Fabriktores noch eine authentische Haltung möglich schien, absorbiert die neue Subjektivität den ganzen Menschen, was zur Entfremdung führt, wenn dessen Subjektivität im Dienste der Gewinnorientierung steht (ebd., S. 120; Moosbrugger, 2008). ...
... Andererseits kann die Vermischung aus Privatem und Organisationalem zu Entfremdung im Sinne eines Verlusts von Authentizität führen, wie sie von Fleming & Spicer (2004) oder Senghaas-Knobloch (2008) beschrieben wird. Sie ist Bestandteil eines generellen Trends zur Subjektivierung von Arbeit (Moldaschl & Voß, 2003), welche sowohl Autonomiespielräume öffnet als auch Gefahren der Selbstausbeutung beinhaltet (Moosbrugger, 2008;Krause, Dorsemagen, Stadlinger & Baeriswyl, 2012). Authentizität ist zudem riskant, da man sich als Person erkennbar und verletzbar macht. ...
... Diesen Balanceakt angesichts stark flexibilisierter Rahmenbedingungen zu managen, stellt eine zentrale Herausforderung im Kontext der Diskussion um Arbeitszeitsouveränität dar. Einerseits kann Arbeitszeitsouveränität in diesem Kontext als wünschenswerte Errungenschaft in einer flexibilisierten Arbeitsgesellschaft verstanden werden, auf der anderen Seite werden Selbstausbeutung, unbezahlte Überstunden und die schwere Trennung zwischen Arbeit und Nichtarbeit thematisiert (Moosbrugger 2012). ...
Der Beitrag stellt Ergebnisse einer quantitativen Untersuchung zur individuellen Zeitkompetenz und Arbeitszeitsouveränität vor und liefert durch das Konzept der erwerbsbiographischen Gestaltungskompetenz einen möglichen Ansatz zur Herausbildung und Wahrung der individuellen beruflichen Interessen.
The chapter presents economy as an essential part of the culture of modern societies. As a role-based und symbolically mediated interaction system created by the exchange of economic goods, it has a profound influence on social action and the constitution of individuality. Within the framework of a cultural psychology of the economy, the phenomena of work, market, consumption, and money are particularly highlighted. As an example of a cultural psychological analysis of the modern economic world, the emotionalization of capitalism and the emotional character of goods are discussed.
The independent performing arts are establishing themselves as an independent organizational field operating across Europe. The focus is not on artistic form or aesthetics, but on structural and organizational features that define the field institutionally in many countries of Northern, Eastern, Southern and Western Europe alike. The presented consideration of these features is specified in an analysis of the socio-economic situation in the field, especially in light of the new challenges of the Coronavirus pandemic. Subsequently, the actions taken by different advocacy groups to improve the precarious situation across countries and their effectiveness in governance are described to illustrate international coalition patterns, the development of mutual awareness and isomorphic alignment in the structuring of the field beyond nation-state borders. The research is based on 1031 survey responses from artists and cultural professionals as well as expert interviews with the management staff of the interest groups of independent performing arts from 12 European countries (This paper is an elaboration of the following work published in French: Eder, Thomas Fabian. 2022. “Rapport Intermédiaire : Les Arts Du Spectacle Indépendants Entre Consolidation Institutionnelle et Précarité – Une Perspective Comparative Européenne.” D’Allemagne d’Aujourd’hui (No 241)).
Von Fitnessstudios über Schlaf-Apps bis hin zu Heilsteinen - das Streben nach Selbstoptimierung hat einen festen Platz in der Alltagskultur der Gegenwart. Was unter dem ubiquitären Begriff zu verstehen ist, wird allerdings kontrovers diskutiert. Selbstoptimierung provoziert: Kritiker*innen lehnen sie als Teil eines neoliberalen Zwangs ab, Befürworter*innen deuten sie als Ausdruck von Autonomie. Die Beiträger*innen des interdisziplinären Bandes differenzieren den Diskurs über die Selbstoptimierung: Sie hinterfragen gegenwärtige Wertungsmuster, heben Ambiguitäten und Brüche hervor und decken die kulturelle Komplexität des Phänomens auf.
Zusammenfassung
Unser Beitrag betrachtet Psychotherapie als soziale Praxis. Sie ist Phänomen ihrer Zeit, historisch situiert und aus groß angelegten, gesellschaftlichen Formierungsbewegungen gespeist. Ihr zentral ist die Befassung mit persönlichem Leid und dessen Einbettung in ökologische und dialektische Wirkfelder, die es aktiv mitgestalten. Der Text zieht vor allem wissenschaftshistorische, kulturanalytische und sozialwissenschaftliche Quellen heran. Entlang einer Theorie der Praxis argumentieren wir, dass Psychotherapie als spätmoderne Hervorbringung Individualisierung zuspitzen und zugleich lebensweltliche Bezogenheit, im Sinne einer Rekontextualisierung fördern kann. Es werden Beispiele aus integrativen und systemischen Therapieansätzen diskutiert, um deren Umwelt‑, Resonanz- und Kontextsensitivität zu beleuchten und Ausblicke auf eine allgemeine Psychotherapie als dialektisch-ökologische Praxeologie (Fischer 2008) zu geben. Psychotherapiewissenschaften haben Positionen von Gesellschaft, Intersubjektivität und sozialer Kognition zentral in ihre Erkenntnis- und Praxiswege mit einzubeziehen. Der Text argumentiert für die Stärkung sozialwissenschaftlicher, beispielsweise praxistheoretischer, phänomenologisch-lebensweltlicher und enaktiver Zugänge innerhalb der Psychotherapieforschung. Hiermit sind sowohl Ansätze einer 4e-cognition sowie kulturanalytische, sozialphänomenologische oder interaktionssoziologische Beiträge angesprochen.
Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, welche neuen Anforderungen sich aus Digitalisierung und VUCA-Welt an die Max-Weber-Verwaltung ergeben und wie dem durch das Prinzip der Agilität begegnet werden kann. Zudem erläutert er kurz die Beiträge dieses Sammelbandes.
Zusammenfassung
Dieser Beitrag in der Zeitschrift „Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO)“ nimmt auf den Einfluss von Algorithmen der Video-Plattform YouTube auf den Arbeitsalltag von Content-Creator:innen Bezug. Für den Aufbau eines erfolgreichen, also Abonnent:innen-starken Kanals und einer beruflichen Tätigkeit als Content-Creator:in, müssen YouTuber:innen sich der Wirkweisen der eingesetzten Algorithmen bewusst sein. Es wird dargestellt, welchen Einfluss Spracherkennungs- und Analysealgorithmen auf die Sprache und das Verhalten vor der Kamera haben und welcher Logik die von YouTube eingesetzten Algorithmen zu folgen scheinen. Haupt- und nebenberufliche YouTuber:innen sind von YouTube, Änderungen in den Wirkweisen der Algorithmen und technischen Störungen in gewisser Weise abhängig. Diese Abhängigkeit und gefühlte Machtlosigkeit kann unter bestimmten Umständen zu einer übermäßigen beruflichen Belastung führen und eine Ursache für einen Burnout sein. Im Widerspruch zur Abhängigkeit wird die Tätigkeit als Content Creator:in gleichzeitig auch als große Freiheit wahrgenommen.
Basierend auf den Erkenntnissen aus den zuvor präsentierten Praxisanwendungen werden im Folgenden Leitlinien für Unternehmen formuliert, welche eine Neuausrichtung ihrer Unternehmensstrategie im Sinne von Social Business anstreben. Dabei wird insbesondere auch auf Herausforderungen und Hindernisse im Transformationsprozess eingegangen. Daran anschließend werden zentrale Leitlinien und Empfehlungen für Social Business formuliert. Diese bieten Unternehmen eine Orientierungshilfe, welche einerseits anwendungszentrierte Probleme behandelt und andererseits allgemeine Handlungsstrategien enthält.
Zusammenfassung
Von der Beobachtung miteinander korrespondierender Zeitdiagnosen ausgehend, wird in diesem Beitrag eine weite Perspektive auf Ökonomisierung eingenommen. Es wird der Frage nachgegangen, wie und warum sich Ökonomisierung nach wie vor so hartnäckig hält. Wir schlagen in Abgrenzung zu einschlägigen aktuellen Theorieangeboten vor, einer institutionentheoretischen Deutung zu folgen, die eine gesellschaftstheoretische Ebene der funktionalen Differenzierung mit der subjektiven Ebene der Handlungspraxis dergestalt verbindet, dass die ökonomische Intrusion sinnrekonstruktiv erschlossen werden kann. Zentral für unsere Argumentation sind normative Leitbilder, die für jede Institution charakteristisch sind. In einem sozialkonstruktivistischen Verständnis arbeiten wir heraus, dass in der Spätmoderne Institutionen maßgeblich von den autonomiegetriebenen Gestaltungsabsichten der Subjekte erhalten und verändert werden. Mit dieser Perspektive wollen wir am Beispiel des Arbeitslebens mithilfe des Konzeptes des Berufsethos zeigen, wie sich die Logik der Ökonomisierung typischerweise als praktisches Ausbalancieren von Leitbildkonkurrenz manifestiert. Wir arbeiten dabei heraus, dass Ökonomisierung idealtypisch auf drei Arten subjektiv bewältigt wird: durch offensive Verweigerung, affirmative Anpassung oder widerwillige Anpassung. Anhand einer sekundäranalytischen Rekapitulation dreier empirischer Studien in unterschiedlichen professionellen Feldern, versuchen wir nahezulegen, wie der dritte Typus wirksam ist. Die Subjekte institutionalisieren damit, so unser Fazit, einen Dauerkonflikt zwischen ökonomischen und nicht-ökonomischen Leitbildern, und verhindern sowohl eine vollständige Entdifferenzierung, als auch eine autonome Weiterentwicklung normativer Leitbilder.
Das Verhältnis von Männlichkeit und Erwerbsarbeit gilt gemeinhin als absolutes Entsprechungsverhältnis und eine Distanzierung männlicher Beschäftigter von Vollzeiterwerbsarbeit und Karriere als entsprechend unwahrscheinlich. Während der vorübergehende oder dauernde Rückzug von Frauen aus der Erwerbstätigkeit – in der Regel aufgrund familiärer Verpflichtungen – vielfach erforscht wurde, ist nur wenig über das Reproduktionshandeln männlicher Beschäftigter bekannt, vor allem wissen wir wenig über dessen eigensinnige Seite. Auf Basis narrativer problemzentrierter Interviews mit Beschäftigten, die freiwillig beruflich ‚runtergeschaltet‘ haben, verdeutlicht der vorliegende Beitrag, dass auch männliche Beschäftigte der Erwerbsarbeit eigensinnig und durchaus widerspenstig Grenzen setzen. Erklären lässt sich dies sowohl aus dem Wandel der Geschlechterordnung wie aus dem Wandel der Arbeitsbedingungen und ihrer Kontrollmechanismen.
Zusammenfassung Crowdwork erscheint als ein spannungsreiches Phänomen: es ist sowohl Instrument zur Verwirklichung individueller erwerbsbezogener Präferenzen, als auch Ausdruck eines digitalen Kapitalismus, der wettbewerbliche Steuerungs- und Ausbeutungsmechanismen von Arbeit verschärft. Mit der Plattform-Arbeit sind dabei heterogene bzw. individuelle Erwerbskonstellationen verbunden, die sich zwischen den beiden Extremen ‚Selbstverwirklichung‘ und ‚Selbstausbeutung‘ bewegen und vom Zusammenspiel vielfältiger strukturierender Elemente von Erwerbsarbeit abhängen. Der vorliegende konzeptionelle Beitrag geht der Frage nach, wie diese individuellen Erwerbskonstellationen theoretisch erfasst und im Weiteren differenziert analysiert werden können. Hierzu wird das Konzept der erwerbsstrukturierenden Institutionen (Pries 1998; 2005) vorgestellt und seine theoretischen Implikationen für das Feld Crowdwork herausgearbeitet. Abstract: Between Self-realization and Self-exploitation: Considerations for the Analysis of Individual Employment Constellations of Crowdworkers as Interaction of Institutions Structuring Employment Crowdwork appears to be an ambivalent phenomenon: it is both an instrument for realizing individual work-related preferences and an expression of a digital capitalism that intensifies the exploitation of labor. Crowdwork goes along with heterogeneous, individual constellations of employment that move between the two extremes of ‘self-realization’ and ‘self-exploitation’. They depend on the interplay of various structuring elements of employment. This article examines the question of how these individual employment constellations can be analyzed in a differentiated way. The concept of institutions that structure employment (Pries 1998; 2005) and its theoretical implications for the field of crowdwork are worked out.
Die Modernisierung der Arbeitswelt verändert tiefgreifend die Personalarbeit. Die Wirtschaftspsychologie unterstützt die Personalarbeit durch Methoden zum Erhalt und zur Förderung menschlicher Arbeitskraft in einem agilen Arbeitsumfeld. Die Psychologisierung der Personalarbeit bedeutet, dass der Mensch als Potenzial- und Wertschöpfungsträger zum Erfolgsfaktor guter Personalarbeit aufrückt. Das Kapitel beschreibt Herausforderungen, zeigt Reaktionen des Personalmanagements auf und endet mit der Forderung nach neuen Spielregeln im Umgang mit der fragilen, knappen und wertvollen Ressource Mensch.
Das Trendkonzept der „Resilienz“ ist im Arbeitskontext aus normativ-ethischer Perspektive kritisch zu bewerten, wie der vorliegende Beitrag argumentiert. Unser Befund ist das Resultat einer interdisziplinären Reflexion. Die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu Arbeitsbelastungen von Wissenarbeiter*innen werden mit der normativen Perspektive der Capability Ansatzes verknüpft. Wir gehen in vier Schritten vor. Zur Absteckung des Kontextes stellen wir zuerst den Bereich der Wissensarbeit mit den für ihn typischen Belastungen dar, auf die im Folgenden die normative Perspektive des Capability Ansatzes gerichtet wird, deren Grundannahmen zunächst herausgearbeitet werden. Im Mittelpunkt steht eine vom Capability Ansatz gestützte Begriffsbestimmung des menschlichen Wohlergehens als sozial geprägte Freiheitsräume, welche wir für geeignet halten, um einen Begriff von echter, nachhaltiger Resilienz zu definieren. Auf dieser Basis schlagen wir in Teil drei vor, dass der normative Fokus von Resilienzförderung auf die Arbeitsbedingungen verschoben und damit die derzeit omnipräsente Überforderung des Individuums abgefedert wird. Dies zeigt, so unser Fazit, einen weiteren Forschungsbedarf in Bezug auf die normative Diskussion um Resilienz im Arbeitskontext, aber auch für den Capability Ansatz selbst auf.
Digitalization is classified as one of the main developments in the professional world as we know it, bringing about far-reaching changes within the work processes and working conditions. This article looks at the phenomenon of the dissolution of boundaries between professional and private spheres of life in connection with digitalization and discusses the consequences of this development with a particular focus on gender relations and the family unit. Flexibility in terms of both time and location has the potential to facilitate a more successful reconciliation of professional and private areas of life, offering new opportunities with regard to shaping family work and ideas of parenting. However, the increasing dissolution of boundaries between these areas of life also bears risks, not only in straining and overburdening individuals but also in counteracting hopes of modernizing gender relations. The digitalization process in the professional field would therefore neither be considered a useful tool for the adjustment of the gender bias regarding the overall social division of tasks nor for the conceptualizing of parenthood, but rather as part of the trend to re-traditionalize gender roles within the family unit.
Das berufsvorbereitende Medizinstudium soll „eine umfassende Gesundheitsversorgung der Bevölkerung“ (ÄApprO, § 1 Abs. 1 Satz 2) gewährleisten, also einen System- und Zielgruppenansatz verfolgen. Notwendig bereitet ärztliche Ausbildung zudem „praxis- und patientenbezogen“ (ÄApprO, § 1 Abs. 1 Satz 3) auf einzelfallorientierte Krankenversorgung vor. Das Studium steht also in einem spannungsreichen Anforderungsprofil zwischen Einzelfall- und Systembezug. Das Fach Medizinische Soziologie kann dabei einen wichtigen vermittelnden Beitrag zur Professionalisierung des ärztlichen Nachwuchses leisten.
Erziehungswissenschaft – Pädagogik
Ob Sie Erziehungswissenschaft oder eine verwandte Disziplin studieren (wollen), Lehrer/in sind oder werden wollen oder einfach nur wissen wollen, warum, wozu, wo, wann und wie „erzogen“ wird, in diesem Buch finden Sie einen umfassenden und wissenschaftlich fundierten Einstieg in Theorien, Modelle und empirische Befunde der Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Es werden die Grundbegriffe der Erziehungswissenschaft und ihrer Teildisziplinen ebenso behandelt wie ihre wissenschaftstheoretischen und forschungsmethodischen Grundlagen sowie die Jahrtausende umfassende Geschichte der Pädagogik.
Dieses umfassende abbildungsreiche und didaktisch hochwertige Lehrbuch orientiert sich am Kerncurriculum Erziehungswissenschaft der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, wie es den meisten Studiengängen im Bereich der Erziehungswissenschaft an deutschen Hochschulen zugrunde liegt. Lernziele am Kapitelanfang geben einen guten Überblick und Cartoons mit den kleinen Dialogen bieten Lese-und Lernfreude. Checklisten, Tabellen und Aufgaben als Denkanstoß, zum Festigen neuen Wissens und zur weitergehenden Beschäftigung holen den Leser optimal ab und werden durch humorvoll-kreative Zusammenfassungen abgerundet. So nimmt das Werk den Leser an die Hand und bietet eine unersetzliche Hilfestellung für Klausuren und Abschlussprüfungen.
Doch auch wenn Sie ‚nur‘ an dieser Thematik interessiert sind und sich nicht auf Prüfungen vorbereiten, wird Ihnen dieses Buch dennoch Gewinn bringen, denn:
die öffentliche Meinung wird von Alltagstheorien über Erziehung beherrscht, die mehr auf persönlichen Erfahrungen und Vorurteilen beruhen als auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Damit Sie in Zukunft die besseren und wissenschaftlich gesicherten Argumente parat haben, bietet Ihnen dieses Lehrbuch einen umfassenden Einblick in eine der faszinierendsten Wissenschaftsdisziplinen überhaupt.
Autoren <
Prof. Dr. Norbert M. Seel ist emeritierter Professor für Erziehungswissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er ist/war Gastprofessor an der Florida State University, Syrcause University und der German University in Kairo.
Dr. Ulrike Hanke ist Privatdozentin am Institut für Erziehungswissenschaft der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Dozentin für Hochschuldidaktik und Bibliotheksdidaktik an verschiedenen Hochschulen und Hochschulbibliotheken im In- und Ausland.
Das Zusammendenken der medialen Praktiken von Kindern einschließlich ihrer potenziellen Wirkungen sowie ihrer familialen Kontextbedingungen im weitesten Sinne ist eine schwierige und reizvolle Aufgabe zugleich. Schwierig erstens deshalb, weil sowohl » Kinder « als auch » Familien « im Zentrum nicht nur wissenschaftlicher Diskurse stehen, sondern seit längerer Zeit auch Gegenstand heftiger politischer und weltanschaulicher Kontroversen sind. Im Falle der Familien sind dies im Jahr 2012 beispielsweise Debatten um die kontraproduktiven Effekte des Betreuungsgeldes auf der einen Seite und die Notwendigkeit, Familien zeitpolitisch zu unterstützen auf der anderen Seite. Im Falle der Kinder sind es gerade deren mediale Praktiken und deren » Konsumverhalten «, welche immer wieder, beginnend mit den 1900er-Jahren (Maase 2012) ganze Legionen von Kritiken auf sich ziehen.
Selbstverantwortung bedeutet, Verantwortung für das eigene Denken und Handeln zu übernehmen und das eigene Leben so zu steuern, dass Leistungsfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Wohlbefinden und Balance gefördert und langfristig erhalten werden. Selbstverantwortung ist das übergeordnete Prinzip der Selbstmanagement-Kompetenz und Bedingung für effektives Selbstmanagement. Selbstverantwortung heißt, für sich und die eigenen Bedürfnisse, Ziele und Werte im Spannungsfeld von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung einzustehen und Verantwortung für die eigene Lebensgestaltung in all ihren Facetten zu übernehmen.
Das Projekt „Smarte Innovation“ verstand sich als ein Forschungs- und Gestaltungsprojekt. Es ging darum, Innovationsprozesse in hoch innovativen Unternehmen des Maschinenbaus zu durchleuchten und auf dieser Basis nicht nur wissenschaftlich fundiert empirische Einblicke in die Innovationspraxis zu gewinnen, sondern gleichermaßen eine Grundlage für die Gestaltung von Innovation für morgen zu legen. Für das Projekt entwickelten wir einen eigenen neuen Forschungsansatz, der einerseits der Kombination von Forschung und Gestaltung gerecht wird und der andererseits die branchenspezifischen Besonderheiten der zu untersuchenden Innovationsprozesse berücksichtigt.
Dies ist ein Buch über Innovation. Schon wieder eines?! Ja, schon wieder eines. Sicher, über kaum etwas wurde in den vergangenen Jahren und wird aktuell so viel und so intensiv geforscht und geschrieben wie über Innovation. Dennoch – so glauben wir – trägt dieses Buch eine besondere und bislang noch nicht ausreichend beleuchtete Perspektive bei, eine Perspektive, die sowohl in der Innovationsforschung wie in der Arbeitsforschung generell so noch nicht eingenommen wurde, denn sie umfasst integrativ drei Ebenen:
die Fokussierung auf eine Branche, nämlich den Maschinenbau;
die Erweiterung des Blicks auf Innovationsprozesse, auch jenseits der eigentlichen FuE-Abteilung, über den Produktlebenszyklus hinweg;
und die Vertiefung des Blicks auf die Ebene der konkreten Innovationsarbeit.
Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr – diese Botschaft bewahrheitet sich immer wieder. Dies zeigt sich auch daran, dass die negativen Effekte von Elternschaft auf die Partnerzufriedenheit mittlerweile Gemeingut der Familienforschung sind. Verantwortlich gemacht werden hierfür können die Kinder, die mit ihrem heute noch stärker zur Geltung drängenden Bedürfnisspektrum und ihrer gesellschaftlichen Hochschätzung als zukünftige Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen eine große Rolle für die gesamte Gesellschaft spielen und dementsprechend einiges von ihren Eltern in Sachen Aufmerksamkeit, Zuwendung und Investition fordern können. Es erstaunt daher nicht, dass Eltern u.a. auch regelrechte Mythen erfinden, um vor sich selbst den hohen Investitionsaufwand in Kinder zu begründen (Eibach/Mock 2011). Zugespitzt formuliert müssen Mütter und Väter nicht nur viel für ihre Kinder tun, sondern dies auch noch ideologisch überhöhen, um den ganzen Aufwand vor sich selbst zu legitimieren. Sie müssen gewissermaßen den emotionalen Wert der Zeit mit den Kindern sehr stark stilisieren. Das legen die Experimente von Eibach/Mock (2011) nahe.
Arbeit und Leben sind derzeit von tief greifenden Veränderungen geprägt. In den Betrieben finden massive Reorganisationsprozesse statt und auch das Leben außerhalb der Firmen trägt deutliche Spuren des Wandels. Im Zuge einer sogenannten „Entgrenzung“ und „Subjektivierung“ von Arbeit entstehen neue Gestaltungsspielräume, aber auch Risiken für die Beschäftigten. Die Arbeitnehmer der Dienstleistungsgesellschaft sind nicht mehr den Gefahren klassischer industrieller Produktion ausgesetzt. An deren Stelle treten bislang häufig unterschätzte Folgen von Überforderung. Viele Einflussfaktoren sind jedoch nicht eindeutig einer Sphäre zuzuordnen, was auch Entgrenzungsprozessen geschuldet ist. Damit kommt dem Handeln im Rahmen einer Sorge um sich selbst eine besondere Bedeutung zu. Durch die Forderung nach subjektiver Selbstsorge entsteht für die Beschäftigten ein zusätzliches Handlungsfeld. Diesen Fragen wurde in einer qualitativen Untersuchung nachgegangen. Im Ergebnis wurden vier verschiedene Typen von Selbstsorgehandeln identifiziert, die überblicksartig dargestellt werden sollen.
Gliederung: Problemaufriss & Fragestellung. - Studie und Methoden. - Die Erfahrung existenzieller Unsicherheit. - Der Umgang mit Unsicherheiten. - Wie der Umgang mit Unsicherheiten Forschungskulturen verändern kann. - Schlussbemerkung.
Neue Informationstechnologien befördern die zeitliche und örtliche Mobilität der Arbeit, sie gelten als Motor des zunehmenden Verschwimmens von Erwerbs- und Lebenswelt. Informationsflut und ständige Erreichbarkeit gelten als Stressoren, die steigende Entgrenzung zwischen Erwerbs- und Lebenswelt als Gefahr. Gleichzeitig gibt es auch Chancen für eine bessere Vereinbarkeit, für mehr Zeit und Nähe zum Kunden und für eine zielgerichtete Unterstützung der eigenen Arbeit. Der Beitrag stellt zunächst die Entwicklung mobiler Arbeit vor dem Hintergrund der vergangenen Jahre dar und gibt einen Überblick zu zentralen Forschungsergebnissen, die Hinweise zur Frage der Chancen bzw. Risiken vor allem in Bezug auf Gesundheit und Privat- und Familienleben geben. Die herkömmliche Sichtweise, die der IT-Technik ein eigenständiges Potenzial unterstellt, die Dynamik der Entwicklung zu verschärfen, wird kritisch diskutiert. Schließlich werden angesichts aktueller technischer Möglichkeiten die Chancen einer – aus Sicht von Flexibilität, Vereinbarkeit und Gesundheit – sinnvollen Gestaltung im Unternehmensumfeld aufgezeigt.
Der These Axel Honneths (1994) folgend stellt wechselseitige Anerkennung die Grundlage menschlicher Identitätsentwicklung
dar. Angesichts der Bedeutung von Arbeit innerhalb moderner Gesellschaften (vor allem in Form der Erwerbsarbeit) als Quelle
des Lebensunterhalts, der sozialen Absicherung, der bürgerschaftlichen Integration wie auch von Selbstwertgefühl und Sinngebung
(Senghaas- Knobloch 1999), ist die Bedeutung der Erfahrung von Anerkennung bzw. Missachtung von und in der Arbeit für den
Einzelnen und daraus folgend den gesellschaftlichen Zusammenhang offensichtlich. Arbeitsbeziehungen können nun als prinzipiell
konfliktuös verstanden werden als in ihnen zwar Anerkennung gesucht und gefordert wird, diese aber von Seite der Unternehmen
vielmehr auf die Verwertung der Arbeitskraft zur Erzeugung von Profit ausgerichtet sind (Holtgrewe/ Voswinkel/Wagner 2000).
Kämpfe in, um und für Arbeit können so als Kämpfe um Anerkennung verstanden werden, die auf mehreren Ebenen ausgefochten werden.
Hier nun soll die subjektive Seite dieses Kampfes um Anerkennung in den Mittelpunkt gerückt werden. Und dies im Kontext einer
durch Atypisierung und die Umsetzung neuer, flexibler Formen der Organisation von Arbeit in den Betrieben veränderten Arbeits-
und Lebenswelt der Beschäftigten (Schweiger 2009a).
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