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Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 132 (2003)
Helmut Korte
Film- und Fernsehwissenschaft
als Teilgebiet der Medienwissenschaft
Da fachliches Profil und Ausrichtung eines medienwissenschaftlichen Studi-
enangebots neben den gesellschaftlichen Notwendigkeiten vor allem von den
spezifischen Vorbedingungen der jeweiligen Hochschule abhängig sind, wer-
de ich mich im folgenden auf die Fachkonzeption beziehen, wie wir sie –
zumindest in Ansätzen – mit dem neu eingerichteten Studiengang Medien-
und Kommunikationswissenschaft seit dem WS 2000/01 an der Universität
Göttingen erproben.
1. Vorbemerkung
Als akademisches Fachgebiet ist Medienwissenschaft – hier verstanden als
wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Massenmedien und öffentlicher
Kommunikation – sinnvoller weise nur als interdisziplinärer Lehr- und For-
schungsbereich zu organisieren, wobei Interdisziplinarität wechselseitig zu
verstehen ist: Zum einen erfordert die Komplexität der Fachgegenstände die
Integration von Erkenntnissen, Theoriebildungen, Fragestellungen und Me-
thoden aus zahlreichen etablierten Disziplinen. Zum anderen ist die hier
gebündelte Medienkompetenz auch für andere Fächer zunehmend bedeutsam
(und sollte diesen zur Verfügung gestellt werden).
– Als ein erster Schritt dazu könnte die Überwindung der eher fachgeschicht-
lich (und verbandspolitisch) als inhaltlich begründeten Trennung zwischen
der primär philologisch ausgerichteten Film- und Fernsehforschung und
einer stärker sozialwissenschaftlich orientierten Publizistik und Kommuni-
kationswissenschaft dienen und damit u. a. die längst überwunden ge-
glaubte Frontstellung quantitativer (»harter«) und qualitativer (»weicher«)
Methoden in dem gemeinsamen Gegenstandsbereich relativieren.
– Um Qualifikationsprofile für die ständige Veränderung bestehender und
neu entstehender Medienberufe zur Verfügung zu stellen, sollte das wis-
senschaftliche Interesse auf ein möglichst breites Spektrum – von den
klassischen (Massen-)Medien bis hin zu den so genannten Neuen Medien –
gerichtet sein.
– Aus dem selben Grund sollten hierbei die wissenschaftlichen und praxis-
orientierten Lehr- und Forschungstraditionen zusammengeführt werden.
Im Sinne einer derartigen »theoriegeleiteten Praxis« ginge es darum, den
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