Die ersten klaren Darstellungen über Spannungszustände in Zellen, d. h. über Turgor-spannungen, hat wohl Dutrochet 1837 gegeben, nachdem er seit dem Jahre 1824 schrittweise zur Erkenntnis dieser Erscheinungen gelangt war. Er hat auch bereits Spannungszustände zwischen verschiedenen Geweheanteilen der Organe höherer Pflanzen erkannt und dabei schon die Meinung geäußert, daß Spannungsänderungen,
... [Show full abstract] die Organbewegungen zur Folge haben können, sowohl durch Änderungen des Turgordruckes als auch durch Änderungen des Quellungszustandes der Membran und schließlich durch echte Wachstumserscheinungen zustande kommen können. In der Folge hat Hofmeister 1859 und später 1867 diese klaren Anschauungen verwischt, indem er die Ursache der Spannungen vornehmlich in den Zellwandungen lokalisiert glaubte und annahm, daß im wesentlichen Imbibitionsänderungen in diesen und nicht Turgorerscheinungen die Membranspannungen bzw. Organspannungen zur Folge haben. Demgegenüber hat Nägeli fast gleichzeitig (1855) die Turgorspannung als einen Effekt des diosmotischen Verhaltens des Protoplasmas richtig erkannt. Hofmeister hat aber das Verdienst, die Lehre von der Turgorfestigung um wertvolle Kenntnisse über Spannungserscheinungen in den Pflanzen bereichert zu haben. Vor allem durch die Analyse der Pflanzenbewegungen sind diese dann von J. Sachs (1873, 1882) und G. Kraus (1867) weiterhin vermehrt worden. Das gleiche ist von den grundlegenden Untersuchungen Pfeffers zu sagen, die um 1871 begannen und die in seiner Pflanzenphysiologie (1898, 1904) eine umfassende Darstellung fanden.