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Selbstbehauptungsdiskurse im 21. Jahrhundert

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Abstract

Im 21. Jahrhundert gab es diverse (darunter auch öffentlich zugängliche) Diskurse, in denen versucht wurde, die akademische Psychologie in ihrer bisherigen Form zu behaupten (u.a. gegenüber der anwachsenden Bedeutung anderer Wissenschaften und dem Vorwurf der Praxisferne und der gesellschaftlichen Irrelevanz). So wurden auch im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie zwei Diskussionen geführt, in denen die Beteiligten nach einem neuen Selbstverständnis suchten. Der erste Gedankenaustausch zeugt von einer tiefen Besorgnis der akademischen Psychologen und Psychologinnen, dass die gesellschaftliche Bedeutung ihrer Wissenschaft durch den Aufschwung der Biologie und insbesondere der Neurologie minimalisiert werden könnte, was paradoxerweise viele von ihnen veranlasste, einer neurobiologischen Fundierung der Psychologie Vorschub zu leisten. Im zweiten Diskurs wurde die fehlende Praxisrelevanz der akademischen Psychologie thematisiert und nach Wegen gesucht, wie die Kluft zwischen psychologischer Grundlagenforschung und Praxis überbrückt werden könnte. Sollte die Psychologie noch ausgeprägter als Naturwissenschaft verstanden werden als bisher, besteht die Gefahr, dass ein potenzieller Anwendungsbereich der bestehenden akademischen Psychologie, die psychosoziale Praxis, noch stärker medikalisiert wird und die Aussicht auf einen spezifisch psychologischen Praxisbezug in diesem Gebiet sich weiter verringert.

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