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Interkulturelle Öffnung und Diversity Management - Konturen einer neuen Diversitätspolitik in der Sozialen Arbeit

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Abstract

Ziel des Beitrags ist es, den Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt zu skizzieren und die strategischen Ansätze der interkulturellen Orientierung und Öffnung sowie des Diversity Managements darzustellen, miteinander zu vergleichen und Konsequenzen für eine Diversitätspolitik insbesondere in Sozialer und pädagogischer Arbeit aufzuzeigen. Der professionelle Umgang mit den Herausforderungen durch Einwanderung und die dafür geschaffenen strukturellen Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der politischen Lebenslüge, Deutschland sei kein Einwanderungsland, wurden in den 1990er-Jahren zunehmend kritisch analysiert. Mit interkulturellen Arbeitsansätzen schien zunächst eine fachlich adäquate Antwort auf die gesellschaftlichen Herausforderungen gefunden zu sein. Mit einem breiteren Vielfaltsverständnis stellten der Diversity-Gedanke und dessen strategische Umsetzung im Diversity Management ein Angebot dar, die kategoriale Verengung der einzelnen Zielgruppenorientierungen aufzubrechen und zu erweitern. Nach zunächst deutlichen Vorbehalten gegenüber einem profitorientierten Managementkonzept, das von globalen Akteuren der internationalen Wirtschaft praktiziert wurde, konnten in der fachlichen Rezeption von Diversity Management auch dessen bewegungspolitische Wurzeln herausgearbeitet werden. Aktuell findet eine Zusammenschau der unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt statt. Unter Einbeziehung von Erfahrungen mit dem Analyseansatz der Intersektionalität zeichnen sich die Konturen einer neuen Diversitätspolitik ab, die geeignet erscheint, für die pädagogische und Soziale Arbeit eine deutliche Qualifizierung zu bringen.

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... Es werden fachliche Ansätze diskutiert, wie diese Diversität stärker berücksichtigt werden kann. Unter dem Stichwort der "interkulturellen Öffnung" werden hier konzeptionelle und organisationale Weiterentwicklungen vorgeschlagen (Bretländer et al. 2015;Schröer 2016;Vanderheiden/Mayer 2014). Allerdings berücksichtigt diese Diskussion einseitig eine Differenzachse (hier: "Kultur" oder "Ethnie") und dies vor allem in Hinsicht auf die Klient_innen, ohne jedoch die komplexe gesellschaftliche Diversität und ihre Bedeutung für Organisationsprozesse zu berücksichtigen oder in einer Perspektivenerweiterung der Frage nach Inklusion in diesen Organisationen nachzugehen. ...
... unter dem Begriff der interkulturellen Öffnung Organisationsentwicklungsprozesse diskutiert (Handschuck/ Schröer 2012;Bretländer et al. 2015;Vanderheiden/Mayer 2014). Zuweilen wird auch eine organisationale Perspektive mit den Diskursen zu kultureller Vielfalt, Heterogenität oder Diversity Management in Verbindung gebracht (Schröer 2016). Empirisch jedoch sind die Phänomene "Diversität" und "Inklusion" in Hinblick auf die organisationskulturelle Praxis in diesem Feld noch weitgehend unerforscht (mit Ausnahme von Kubisch 2008). ...
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Soziale, personenbezogene Dienstleistungsorganisationen (spDLO) werden als Teil der Sozialen Arbeit mit der Erwartung konfrontiert, Diversität zu fördern und Inklusion zu ermöglichen. Gleichzeitig zeigen empirische Analysen, dass diese Organisationen Normalisierungsarbeit leisten. Dieses Spannungsmoment wurde bislang nicht zum Anlass genommen, Praktiken zu Diversität und Inklusion in spDLO empirisch näher zu untersuchen. Im vorliegenden Artikel zeigen wir anhand einer Fallstudie über die Organisationskultur eines deutschen Jugendamts, welche organisationale Praktiken und Deutungsmuster von Diversität und Inklusion beobachtet werden können. Das Ergebnis zeigt, dass in der untersuchten Organisationskultur ein Modus des Umgangs mit Diversität und Inklusion entwickelt wurde, der als NormalitätPlus bezeichnet werden kann. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass „Andersheit“ in die Organisationskultur eingebaut wird, Normalitätsvorstellungen im Kern aber erhalten bleiben.
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In den letzten 20 Jahren wurden in Deutschland Konzepte, Gesetze und Initiativen auf den Weg gebracht, um Integration und Inklusion in der Gesellschaft sicherzustellen. Die Interkulturelle Öffnung der Verwaltung gehörte und gehört zu den zentralen Handlungsfeldern. Engagierte Akteur*innen waren sich im Grunde schon zu Beginn des 21ten Jahrhunderts hinsichtlich der Zielrichtung, Voraussetzungen und Strategien für interkulturelle Öffnungsprozesse sicher. Ein Common Sense und auch die Kraft zur Umsetzung konnten jedoch häufig nicht zufriedenstellend generiert werden. Die Interkulturelle Öffnung vollzog sich eher schleppend. Gründe dafür sind vielfältiger Natur. Zu ihnen gehören gesellschaftliche Voraussetzungen (z. B. im Bildungsbereich), das Bewusstsein in der Bevölkerung, konzeptionelle Prämissen und Konzepte in Forschung und Wissenschaft und vor allem der Reifegrad politischer Zielsetzungen. Der vorliegende Beitrag skizziert die Entwicklungen in diesen Bereichen und erklärt, warum die Zeit für den organisationskulturellen Wandel der Verwaltung, als Voraussetzung für die Inklusion von Menschen mit Einwanderungsgeschichte, aktuell reif ist und die einzelnen Entwicklungsstränge heute besser denn je synergetisch zusammenwirken.
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Gesellschaftliche Entwicklungen wie der demografische Wandel, die digitale Transformation oder transnationale Migration verschieben bestehende Konfliktlinien und führen auch zu neuen Problemlagen von Adressat*innen der Sozialen Arbeit. Gleichzeitig stellt der Paradigmenwandel hin zu Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe viele Einrichtungen der Sozialen Arbeit vor neue Herausforderungen. Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Diversity Management als organisationale Strategie in Einrichtungen der Sozialwirtschaft Eingang finden kann. Ausgehend von einem kritisch-reflexiven Verständnis von Diversity erfolgt neben einer kurzen begrifflichen Erläuterung von Diversity Management die Einordnung des Konzepts in den Kontext der Sozialwirtschaft. Im nächsten Schritt wird anhand eines theoretischen Modells erklärt, aus welchen Motiven heraus sich Organisationen der Sozialwirtschaft mit Vielfalt, Fairness und Chancengleichheit beschäftigen und ein Schema vorgestellt, wie Diversity Management als organisationale Strategie implementiert werden kann. Die Modelle bilden eine konzeptionelle Grundlage für die Auswertung organisationaler Praktiken im Rahmen von sechs Fallstudien von Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Der Beitrag endet mit Überlegungen, wie ein sozialwirtschaftliches Diversity Management zwischen machtkritischem Anspruch und betriebswirtschaftlicher Nutzenorientierung gelingen kann.
Article
The article presents the results of ex-ante and ex-post evaluation carried out as part of methodical pedagogical innovation aimed at developing critical thinking among students in grades VI-VIII of primary school based on the use of the concept promoted by the Institute of Critical Thinking. For its needs, an original questionnaire was constructed and the Questionnaire of Intrapersonal and Interpersonal Attitudes and Attitudes towards the World by Ewa Wysocka and Bartłomiej Gołek was used. The obtained data indicate that there were favorable changes in students' understanding of the term "critical thinking", assessment of related skill levels, peer relationships and motivation to learn, as well as self-esteem and interpersonal functioning. They allow us to conclude that critical thinking affects youth in general development, including supporting them in the area of socio-emotional development.
Article
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It is the objective of this article to present the case study of a non-governmental organisation conducting supportive activities for the benefi t of children with the experience of immigration in Freiburg im Breisgau in Germany. In this article, the theoretical context depicting the policy of the intercultural opening of services and institutions to immigrants and refugees, and also the conception of 'interinclusion' in the policy of intercultural opening, is presented. In the further part of this article, the analysis of the practical activities of the non-profi t organisations as exemplifi ed by Stadtpiraten Freiburg e.V. in the context of the presumptions behind the policy of the intercultural opening of services and institutions is presented in more of a detail.
Article
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Many researchers and practitioners agree that a specific skillset helps to provide good healthcare to migrant and minority patients. The sciences offer multiple terms for what we are calling ‘diversity competence’. We assume that teaching and developing this competence is a complex, time-consuming task, yet health professionals’ time for further training is limited. Consequently, teaching objectives must be prioritised when creating a short, basic course to foster professionals’ diversity competence. Therefore, we ask: ‘What knowledge, attitudes and skills are most important to enable health professionals to take equally good care of all patients in evermore diverse, modern societies that include migrant and (ethnic) minority patients?’ By means of a modified, two-round Delphi study, 31 clinical and academic migrant health experts from 13 European countries were asked this question. The expert panel reached consensus on many competences, especially regarding attitudes and practical skills. We can provide a competence ranking that will inform teaching initiatives. Furthermore, we have derived a working definition of ‘diversity competence of health professionals’, and discuss the advantages of the informed and conscious use of a ‘diversity’ instead of ‘intercultural’ terminology.
Article
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Institutional intercultural openness is a crucial part of urban inclusion policy towards migrants. In cities with a long history of social and cultural diversity such as Berlin, London or Amsterdam, intercultural openness provides migrants with full or partial participation, initiating activities in the metropolitan space, access to public resources, and social security. In Warsaw, a relatively new inflow of economic migrants from Ukraine, who constitute a large and heterogeneous group, has necessitated changes in municipal cultural and integration policies to facilitate the needs of the new group of recipients. In our article, we focus on results from 91 interviews with Ukrainian students living in Warsaw conducted between 2019 and 2020. We analyse whether, how and why young immigrants from Ukraine use the offer of Warsaw’s cultural institutions; what their expectations are and how their cultural participation is connected with their acculturation and integration. Our research shows that despite the fact that Warsaw tends to build up its culturally open policy for diverse participants, it is not adjusted to the needs of young Ukrainians. As a result, this new diaspora begins to create its own conculture (not to be confused with counterculture). We understand this phenomenon as a set of cultural practices initiated by a minority group of migrants in their new place of residence, which result from the national cultural script of this group. Through these practices, this group cultivates the community, without any connection to the dominant (national) culture of the wider society they belong to or in the space of which its members live. On the one hand, the diversification of a municipal cultural offer allows migrants to find their preferred places and events within Polish culture, although on the other hand, it creates a space for the development of concultural practices that can lead to ghettoisation.
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Inklusion wird gegenwärtig als bildungstheoretisches Programm und sozialpolitisches Leitbild (vgl. Boeckh et al., 2015), als „Prozess“ und „kritische Perspektive (sozial)pädagogischen Handelns“ (Dannenbeck & Dorrance, 2009), als Theoriefolie (vgl. Bärmig, 2017), Organisationsentwicklungsansatz (vgl. Moser & Egger, 2017), „Herausforderung“ (Schnell, 2015) sowie „Zauberwort“ und „Ideologie“ (Bernhard, 2015) kontrovers und interdisziplinär verhandelt. Paradigmatisch für den Diskurs um Inklusion ist ein vielfältiges und höchst unterschiedliches Begriffsverständnis (vgl. Cramer & Harant, 2014).
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Die aktuelle Debatte um postmigrantische Gesellschaften stellt gängige Verständnisse von Migration und Integration grundlegend in Frage. Als Reaktion auf exkludierende Infragestellungen individueller Zugehörigkeiten, die fehlende Repräsentation der Vielfalt der Gesellschaft in Entscheidungspositionen sowie strukturelle Ausgrenzungen und Rassismen im Einwanderungsland Deutschland steht dabei die kritisch-emanzipatorische Forderung eines neuen Gesellschaftsverständnisses im Vordergrund. In postmigrantischen Diskursen treten insbesondere Städte als globale Knotenpunkte von Mobilität hervor. Dabei hält die Debatte eine Vielzahl inhaltlicher Impulse für die kommunale Integrationspolitik sowie die Stadt- und Quartiersplanung bereit. So tritt die postmigrantische Kritik für eine Neuaushandlung gesellschaftlicher Selbstverständnisse ein mit dem Ziel, Integration als intersektionale Aufgabe aller Teile der Gesellschaft zu begreifen, die sich nicht nur an Migrant:innen richtet. Neben einer postmigrantischen Öffnung öffentlicher Institutionen stehen dabei insbesondere die Neuformulierung von Zielgruppen integrationspolitischer Maßnahmen, die Kritik an Ausgrenzungen und eine postmigrantische Stadt- und Quartiersplanung im Vordergrund, die dem kosmopolitischen und vielfältigen Charakter von Städten in positiver Weise Rechnung tragen kann.
Preprint
Institutional cultural openness is a crucial part of urban inclusion policy towards migrants. In cities with a long history of social and cultural diversity such as Berlin, London or Amsterdam, multicultural openness provides migrants with full or partial participation, initiating activities in the metropolitan space, access to public resources, and social security. In Warsaw, a relatively new inflow of economic migrants from Ukraine, who constitute a large and heterogeneous group, has necessitated changes in municipal cultural and integration policies to facilitate the needs of the new group of recipients. In our article we focus on results from 91 interviews with Ukrainian students living in Warsaw conducted between 2019 and 2020. We analyse whether, how and why young immigrants from Ukraine use the offer of Warsaw’s cultural institutions, what their expectations are and how their cultural participation is connected with their acculturation and integration. Our research shows that despite the fact that Warsaw tends to build up its culturally open policy, it is not adjusted to the needs of young Ukrainians. As a result, this new diaspora begins to create its own conculture (not to be confused with counterculture). We understand this phenomenon as a set of cultural practices initiated by a minority group of migrants in their new place of residence which result from the national cultural script of this group. In this way, this group cultivates the community, without any connection to the dominant (national) culture of the wider society they belong to or in the space of which its members live. On the one hand, the diversification of municipal cultural offer allows migrants to find their preferred places and events within Polish culture, on the other hand, it creates a space for the development of concultural practices that can lead to ghettoisation.
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In current everyday debates in Germany, many people are increasingly experiencing feelings of injustice, disadvantage and dependence. In the political sphere, these feelings are being taken up by populists and turned against democratic structures and processes. The large, independent charitable organisations in Germany (‘Freie Wohlfahrtspflege’), as a ‘pillar of the welfare state’ and an organisational structure with over 120,000 facilities and services and about 1.7 million employees, has direct contact with people throughout the country and especially with the disadvantaged. This also results in a responsibility for society and for democracy in Germany. How will the country live up to this responsibility? What are good examples, what can and should be optimised? With contributions by Holger Backhaus-Maul | Thomas Becker | Rabea Bieckmann | Anselm Böhmer | Rolf Frankenberger | Franziska Giffey | Natascha D. Gillenberg | Ingo Grastorf | Martina Haag | Rolf G. Heinze | Lukas Heller | Sabine Hering | Konrad Hummel | Manfred Kappeler | Wolfgang Kleemann | Ansgar Klein | Mehmet Koc | Maria Loheide | Patrick Oehler | Reiner Prölß | Brigitte Reiser | Dieter Rosner | Aida Roumer | Bernd Schlüter | Wolfgang Schroeder | Martin Seeleib-Kaiser | Wolfgang Stadler | Anke Strube | Gerhard Timm | Eva M. Welskop-Deffaa
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Ziel dieses Kapitels ist es, theoretische Hintergründe zur Entwicklung von Unternehmenskultur in der Sozialwirtschaft zu liefern. Ausschlaggebend für den Inhalt ist dabei der Nutzen für die praktische Projektarbeit: Welche Argumente sind hilfreich? Welche Modelle sind praktikabel und anschlussfähig? Was ist für das Verstehen entsprechender Prozesse wichtig? Abschn. 1.1 zeigt zunächst allgemein, sowie anhand der beiden Partner – Diakonie Neuendettelsau und Caritasverband Nürnberg – im Projekt „WIND – Werte, Innovation, Diversity“ auf, warum es wichtig ist, sich mit Unternehmenskultur in der Sozialwirtschaft zu beschäftigen und liefert hierzu entsprechende Argumente. Abschn. 1.2 stellt hilfreiche Modelle zu Unternehmenskultur und deren Entwicklung dar, beleuchtet die wichtige Rolle der Führungskräfte und erklärt die Bedeutung von Diversity für erfolgreiche Kulturentwicklungsprozesse. Viele Träger in der Sozialwirtschaft sind konfessionell gebunden: Abschn. 1.3 schließlich widmet sich daher in besonderer Weise der Situation von Caritas und Diakonie und erläutert Hintergrundwissen zu christlicher Organisationskultur. Mit dem Inhalt dieses Kapitels sollte der Leser über das nötige theoretische Rüstzeug für eigene Projekte zur Unternehmenskulturentwicklung verfügen. Hinweis: Im Text ist von „Diakonie Neuendettelsau“ die Rede. Diese fusionierte zum 01. Juli 2019 mit dem Diak Schwäbisch Hall zur Diakoneo KdöR. und führt als solche die Arbeit und Geschäfte der früheren Diakonie Neuendettelsau fort.
Experiment Findings
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Good practice guidelines for sports clubs interested in intercultural opening processes Anregungen zur Interkulturellen Öffnung für interessierte Sportvereine Im Rahmen des SPIEL MIT!-Modellprojekts entstand dieser Gute-Praxis-Leitfaden, den wir heute allen interessierten Sportvereinen zur Verfügung stellen können. Er bietet Ideen und Anregungen für eine erfolgreiche Interkulturelle Öffnung. In Kooperation mit der AWO Jena-Weimar e. V., der Hochschule Karlsruhe, der Karlshochschule und dem Landessportbund Thüringen e.V. werden im Projekt SPIEL MIT! Vereine intensiv bei interkulturellen Fragestellungen betreut. Einige der Vereine haben in diesem Rahmen eigene Maßnahmen entwickelt, um auf gesellschaftliche Herausforderungen in diesem Kontext einzugehen. So konnte das Projekt gelungene Beispiele sammeln, die nun anderen Vereinen zugänglich gemacht werden um zu zeigen, wie interkulturelle Vereinsentwicklung gefördert werden und gelingen kann. Gleichzeitig soll der Leitfaden auch Mut machen, sich an dieses Thema heranzuwagen. http://www.fs-ikoe.de/spiel-mit-thueringen/
Working Paper
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Der vorliegende Bericht basiert auf der Umfrage „Integration durch Sport in Thüringen“, welche vom 4. April bis 4. Mai 2017 im Rahmen des Forschungsprojektes SPIEL MIT! durchgeführt wurde. SPIEL MIT! unterstützt die Interkulturelle Öffnung von Sportvereinen, die im Landessportbund Thüringen organisiert sind, und fördert deren langfristige Etablierung als strategische Aktivität der Vereine. Dieses Ziel wird durch vier ineinandergreifende Maßnahmenpakete erreicht, welche in enger Kooperation der Karlshochschule International University mit der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft, der Fachstelle für Interkulturelle Öffnung AWO Kreisverband Jena-Weimar (Koordinator) sowie dem Landessportbund Thüringen durchgeführt werden. Im Fokus der Darstellung stehen dabei (1) Strukturen der Sportvereine in Thüringen bezogen auf die Anzahl der Mitglieder mit Migrationshintergrund, (2) bereits durchgeführte Maßnahmen zur Interkulturellen Öffnung und interkulturellen Kompetenz in Thüringer Sportvereinen und deren Wirkung sowie (3) Bedarfe Thüringer Sportvereine hinsichtlich einer Interkulturellen Öffnung. Der Bericht soll einen Überblick über die genannten Themenfelder in Thüringer Sportvereinen, die im Landessportbund Thüringen (LSB) organisiert sind, geben. Er dient als Grundlage für die Förderung und Beratung derjenigen Thüringer Sportvereine, die eine Interkulturelle Öffnung in ihrem Verein anstreben.
Article
Ein provokanter Satz gleich zum Einstieg: Soziale Arbeit heute ist interkulturell, oder sie ist nicht professionell. Das gilt im besonderen Maße für die Kinder-und Jugend-arbeit, denn deren interkulturelle Orientierung wird durch das Kinder-und Jugendhil-fegesetz (SGB VIII) gefordert. Im 9 Ziffer 2 ist ausdrücklich festgehalten, dass "die jeweiligen besonderen sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Eigenarten junger Menschen und ihrer Familien zu berücksichtigen" sind. "Die mit dem Aufwachsen in einer heterogenen und pluralen Gesellschaft verbunde-nen Erlebnis-, Entscheidungs-und Handlungsspielräume ermöglichen und fordern von Kindern (und Jugendlichen) in immer jüngeren Jahren Flexibilität, Entschei-dungsfähigkeit und Selbständigkeit. Das Zusammenleben verschiedener Ethnien und Kulturen verlangt Toleranz und Empathie gegenüber "Fremden" – nicht selten gegen eine durch Politik und Massenmedien vertretene Abwehrhaltung." Dieses Zitat aus dem 10. Kinder-und Jugendbericht ist 12 Jahre alt. Seitdem ist un-sere Gesellschaft noch heterogener geworden, die Anforderungen an Kinder und Jugendliche und an die Menschen, die mit ihnen arbeiten, sind weiter gewachsen. Verändert hat sich, dass Kinder, Jugendliche und Eltern mit Migrationshintergrund ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft geworden sind. Es reicht nicht mehr, das Wort "Fremde" in Anführungszeichen zu setzen. Es ist zu vermeiden, denn es sind keine "Fremden", die das Leben hier mit uns teilen. Die meisten von ihnen sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Darauf hat die Jugendhilfe reagiert. Ihre interkulturelle Orientierung und Öffnung ist zu einem neuen Paradigma gewor-den. Viele Institutionen der Jugendhilfe haben sich inzwischen auf den Weg ge-macht, so auch das Stadtjugendamt in München, das bereits vor 10 Jahren Leitlinien für eine interkulturell orientierte Kinder-und Jugendhilfe dem Stadtrat vorgelegt hat, die bis heute gültig sind.
Notizen zum Kulturbegriff unter dem Aspekt interkultureller Bildung
  • G Auernheimer
Ethnospezifische, interkulturelle, transkulturelle Soziale Arbeit-mehr als ein Verwirrspiel?
  • S Staub-Bernasconi
Wozu Gender? Wider die Gewissheiten über Frauen und Männer in der Einwanderungsgesellschaft
  • B Hasenjürgen
Diversity-Umsetzung oder Proklamation?
  • A Merx
Interkulturelle Orientierung und Öffnung: ein neues Paradigma für die soziale Arbeit
  • H Schröer
Interkulturelle Kompetenz. Ein neues Anforderungsprofil für die soziale Arbeit
  • W Hinz-Rommel
Diversity. Das Potenzial von Vielfalt nutzen – den Erfolg durch Offenheit steigern
  • M Stuber
Vernetzungs-und Vielfaltspolitik in Frankfurt am Main
  • S Vertovec
  • R Römhild
Dominanzkultur. Texte zur Fremdheit und Macht
  • B Rommelspacher
Diversity Management und Soziale Arbeit
  • H Schröer
Diversity und interkulturelle Kompetenz
  • G Auernheimer
Diversity und Intersektionalität-neue Perspektiven für die Sozialarbeit?
  • G Auernheimer