Lebenschancen werden heute immer stärker durch Schul-, Berufs-, Hochschul- und Weiterbildung bestimmt. Die Autorin untersucht die Durchlässigkeit zwischen Berufs- und Hochschulbildung – eine wichtige Voraussetzung zur Ermöglichung der Teilhabe an Bildung und Gesellschaft – im Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich. Im Fokus stehen dabei Stabilität und Wandel auf institutioneller Ebene und der Einfluss der europäischen Bildungsprozesse seit Ende der 1990er Jahre sowie ihre re-/produktive Bedeutung im Bezug auf soziale Bildungsungleichheiten. Die Autorin verbindet in ihrer Analyse eine diskursanalytische Forschungsperspektive mit neoinstitutionellen Ansätzen und untersucht neben rechtlichen Veränderungen auch die der Bedeutungskonstruktionen von Durchlässigkeit auf der Ebene der diskursiven Praktiken bildungspolitischer Akteure. Auf diese Weise gelangen der Prozess der Institutionalisierung und die damit verbundenen Konflikte mit in den Blick. Methodisch wurde ein qualitativ exploratives vergleichendes Fallstudiendesign durchgeführt, in dem verschiedene Forschungsmethoden – wissenssoziologische Diskursanalyse, Inhalts-, Dokumentenanalyse und Expert_inneninterviews – miteinander kombiniert wurden.