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Tier-Mensch-Beziehungen in Barock und Aufklärung. Empirische Spurensuche in der hessischen Kunstgeschichte: Interdisziplinäre Beiträge zur Tier-Mensch-Relationalität

January 2017

DOI:10.14361/9783839436851-007

In book: Vielfältig verflochten

Authors:

Historische wie gegenwärtige Tier-Mensch-Verhältnisse sind durch vielfältige kulturelle, soziale und politische Bedingungen miteinander verflochten. Aus der Perspektive verschiedener Disziplinen (u.a. Geschichte, Kunst- und Literaturwissenschaft, Philosophie und Nutztierethologie) fokussiert der Band diese heterogenen Verschränkungen der Tier-Mensch-Beziehungen. Unter dem Begriff der Relationalität gefasst, fragen die Beiträge nach den Formen der Grenzziehung, Interaktion und (A)Symmetrie von Tier und Mensch und untersuchen bspw. künstlerische Performances, die Beziehung zwischen Schaurind und Landwirt, Wärter und Zootier, mittelalterliche Tiertexte oder die Anliegen des Tierrechtsaktivismus.

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Conference Paper

Allegorie und Schriftsinn. Bildersprache und Sprachbild in Melanchthons Schrift über den „Papstesel“...

January 1999

Franz Mauelshagen

Melanchthons Schrift über den „Papstesel“ (1523) deutet die 1496 im Tiber zu Rom gefundene Mißgeburt eines Esels als Allegorie auf das Papsttum. Melanchthon geht in augustinischer Tradition von der Zwei-Reiche-Lehre aus und bezieht die mißgebildeten Extremitäten der linken Körperhälfte auf das weltliche, die der rechten auf das geistliche Regiment des Papstes. Bei der Deutung der Monstrositäten ... [Show full abstract] von Kopf bis Fuß folgt er dem hermeneutischen Prinzip des vierfachen Schriftsinns: Die allegorische Auslegung interpretiert den „Papstesel“ als Metapher für den römischen Antichristen; der tropologische Sinn kulminiert in dem moralisch verwerflichen Zustand der Welt unter dessen Herrschaft, die in anagogischer Hinsicht das Ende der Welt ankündigt. Melanchthon bezieht sich dabei fast ausschließlich auf die Endzeit-Prophezeiung im 8. Kapitel des Danielbuches. In der durch die Deutung erwiesenen Übereinstimmung damit erfüllt sich das Schriftprinzip als entscheidende Anforderung an jede christlich-evangelische Deutung der kosmischen Monstra. Außerdem stützt sich Melanchthon ausdrücklich darauf, daß nur „got selb disen grewel also abcontrofeyt habe“. Dahinter steht der Topos vom „Buch der Natur“. Die allegorische Deutung bemüht eine Serie biblischer Sprachbilder zur Entzifferung einer von Gott selbst im Monströsen verwendeten Bildersprache. Die Untersuchung geht an einem Einzelfall biblisch-allegorischer Auslegung dem Verhältnis von Metapher (Sprachbildern im weitesten Sinne) und Bildersprache nach. Angesichts einer schon humanistischen (Erasmus), von Luther aufgegriffenen Kritik an der Hermeneutik des vierfachen Schriftsinns wird in diesem Zusammenhang auch auf das Problem der Allegorese im reformatorischen Kontext einzugehen sein. Besondere Bedeutung kommt dabei der Metaphorik des Monströsen zu, die in der Geschichte kirchenreformatorischer und konziliarer Bewegungen tief verwurzelt ist. Darin liegt auch eine Basis für ihre Verständlichkeit. Das Thema bietet vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten für einen Diskurs mit den Fachbereichen Theologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie und Geschichte.

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Drewitz, Ingeborg

January 1998

Marion Brandt

Das schriftstellerische und politische Wirken von Ingeborg Drewitz ist eng mit Berlin verknüpft. D. schuf einprägsame Bilder des Berlins der 30er Jahre, des zerstörten und des geteilten Berlins. Den Konflikten, die das Leben dieser Stadt und somit ihr eigenes Leben nach 1945 prägten, begegnete sie ungewöhnlich aktiv und solidarisch. — D. wurde als die ältere von zwei Schwestern geboren. Ihr Vater ... [Show full abstract] war Konstrukteur, ihre Mutter hatte ihren Beruf als Pianistin aufgegeben. Nach dem Abschluß des Abiturs begann sie 1942 ein Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie, das sie selbst finanzierte. 1945 promovierte sie über »Ethische Probleme des Werkes von E. G. Kolbenheyer«. Ein Jahr später heiratete sie Eugen Drewitz und zog nach Berlin-Zehlendorf, wo sie bis zu ihrem Tod am 26. November 1986 lebte.

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Autorinnen und Autoren

November 2016

Autonomie ist zu einem zentralen Begriff des medizinethischen Diskurses der letzten Jahre geworden: Wie kann sie am Lebensende umgesetzt werden? Welche Praktiken, welche institutionellen und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen stehen dem im Wege? Und gibt es neben dem menschenrechtlich verankerten Selbstbestimmungsrecht andere Menschenrechte, die am Lebensende besonders gefährdet sind? ... [Show full abstract] Antworten hierauf geben Expertinnen und Experten aus den Bereichen Menschenrechte, Medizinrecht, Philosophie, Medizinethik, Literaturwissenschaft, aus der Inneren Medizin, der Palliativ- und der Rechtsmedizin sowie den Pflege- und Gesundheitswissenschaften. Abgerundet wird der Band durch ein Interview mit der Behindertenrechtsaktivistin Dinah Radtke zur »Überraschenden Erfahrung von Lebensqualität« bei Menschen, die auf Assistenz und technische Geräte angewiesen sind. Mit Beiträgen u.a. von Jan P. Beckmann, Heiner Bielefeldt und Oliver Tolmein.

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Heideggers Schweigen vom Theater

December 2019

Marten Weise

Theater und Philosophie - dieser Band vereint erstmals zwei paradigmatische, historische Konstellationen: zum einen jene von der Zusammenarbeit mit Walter Benjamin geprägte Theatertheorie und -praxis Bertolt Brechts, die sich in den »Lehrstücken« und im Fragment »Der Messingkauf« findet. Zum anderen die in gegenwärtigen Theater- und Theoriediskursen einander korrespondierenden Redeweisen von ... [Show full abstract] Theater als einer Form des szenischen Denkens (William Forsythe u.a.) und von Philosophie als einer Form des Theaters (Jacques Derrida, Samuel Weber). Die Beiträge aus Philosophie, Theater- und Literaturwissenschaft analysieren das Theater der Philosophie und fragen, wie Theater denkt. Mit einem Beitrag von Jacques Derrida.

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Konstellationen denken

December 2019

Ulrike Hass

Theater und Philosophie - dieser Band vereint erstmals zwei paradigmatische, historische Konstellationen: zum einen jene von der Zusammenarbeit mit Walter Benjamin geprägte Theatertheorie und -praxis Bertolt Brechts, die sich in den »Lehrstücken« und im Fragment »Der Messingkauf« findet. Zum anderen die in gegenwärtigen Theater- und Theoriediskursen einander korrespondierenden Redeweisen von ... [Show full abstract] Theater als einer Form des szenischen Denkens (William Forsythe u.a.) und von Philosophie als einer Form des Theaters (Jacques Derrida, Samuel Weber). Die Beiträge aus Philosophie, Theater- und Literaturwissenschaft analysieren das Theater der Philosophie und fragen, wie Theater denkt. Mit einem Beitrag von Jacques Derrida.

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Marx und die Menschenproduktion

January 2020

Leander Scholz

Ein »artistisches Ganzes«? - Zum rhetorischen, stilistischen und poetologischen Charakter von Marx` Hauptwerk. Das »Kapital« gehört zu den bekanntesten und wirkmächtigsten Texten der politischen Ökonomie und modernen Philosophie. Über den zahllosen Kontroversen um Marx` Hauptwerk wurde bislang jedoch vernachlässigt, wie sorgfältig und durchdacht dieses gestaltet ist, wie intensiv es sich auf ... [Show full abstract] literarische Texte bezieht und selbst immer wieder mit poetischen und stilistischen Mitteln wie Metaphern oder narrativen Einschüben arbeitet und wie sehr der theoretische Ansatz des »Kapitals« von der Darstellungsweise dieses Textes abhängt. In 14 Beiträgen wird die Frage nach der Poetik und Ästhetik des »Kapitals« aus verschiedenen Perspektiven untersucht: vom Zusammenhang von Rhetorik, Polemik und Kritik über das Wechselspiel von Darstellung und Wissen, die Rolle von Erzählungen bis zum Verhältnis des »Kapitals« zur Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts, bevor an den Beispielen von Sergej Eisenstein und Alexander Kluge abschließend zwei produktive Rezeptionen von Marx` Text im 20. Jahrhundert betrachtet werden. Elisabetta Mengaldo, geb. 1977, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Padua. Forschungsschwerpunkte: Rhetorik und Poetik philosophischer Texte (Marx, Nietzsche, Adorno); Editionsphilologie und Textgenetik; Lyrik des 20. Jahrhunderts; Kurzprosa im Diskurs der Naturwissenschaften um 1800. Michael Bies, geb. 1979, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der FU Berlin. Forschungsschwerpunkte: Literatur- und Wissensgeschichte seit dem 18. Jahrhundert; Literatur und Ethnologie, Reisen und Wissen; Poetiken des Einfallens, Herstellens und Erfindens.

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Autorinnen und Autoren

August 2019

Theater und Philosophie - dieser Band vereint erstmals zwei paradigmatische, historische Konstellationen: zum einen jene von der Zusammenarbeit mit Walter Benjamin geprägte Theatertheorie und -praxis Bertolt Brechts, die sich in den »Lehrstücken« und im Fragment »Der Messingkauf« findet. Zum anderen die in gegenwärtigen Theater- und Theoriediskursen einander korrespondierenden Redeweisen von ... [Show full abstract] Theater als einer Form des szenischen Denkens (William Forsythe u.a.) und von Philosophie als einer Form des Theaters (Jacques Derrida, Samuel Weber). Die Beiträge aus Philosophie, Theater- und Literaturwissenschaft analysieren das Theater der Philosophie und fragen, wie Theater denkt. Mit einem Beitrag von Jacques Derrida.

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Wie Frauen Zimmer wurden: Zur Wohnkultur im 18. und 19. Jahrhundert

December 2011

Anne-Katrin Rossberg

Der Medialität der Dinge wird spätestens seit dem Erscheinen von Marshall McLuhans »Understanding Media« Mitte der 1960er Jahre eine gesteigerte Aufmerksamkeit zuteil. Möbel allerdings sind bislang eher selten in ihrer Rolle als Medien und als Teil der materiellen Kultur verhandelt worden. Dieser Band versammelt erstmals ein breites Spektrum an Texten und Bildern, die Möbel als Medien in den ... [Show full abstract] Blick nehmen. Unterschiedliche Perspektiven aus Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie und Psychologie verdichten sich so zu einer anschaulichen Kulturgeschichte der Möbel.

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Kritik der Krise

December 2013

Otto Neumaier

Spätestens seit dem Börsencrash im Herbst 2008 zeichnet sich ab, dass die »Krise« zum ubiquitären Schlagwort des medialen Alltags geworden ist. Die Krise ist dabei so omnipräsent wie unheimlich - und höchst ambivalent. Sie zerstört, sie macht Angst, sie legitimiert politische Fehlentscheidungen. - Sie ist aber auch ›Chance‹, weckt Hoffnungen und schürt Ehrgeiz. Dieser Band, in dem u.a. ... [Show full abstract] Philosophie, Literaturwissenschaft, Politologie, Medizin und Wirtschaftswissenschaft zu Wort kommen, stellt aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive heraus Denkfigur, Phänomenologie und Erfahrung der »Krise« im breiten Spektrum der Wissenschaften dar.

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Vorschlag zu einer Typologie literarischer Namen, exemplifiziert an Heißenbüttels Namenspektrum

January 2021

Hendrik Birus

Band 2 der auf drei Bände angelegten Schriften des Komparatisten und Goethe-Forschers Hendrik Birus. Die »Gesammelten Schriften« des Münchener Literaturwissenschaftlers Hendrik Birus enthalten in drei Bänden die Vorträge und Abhandlungen aus den Jahren 1980 bis 2020 und ziehen eine Summe seines wissenschaftlichen Schaffens. Der nun vorliegende zweite Band enthält thematisch geordnet Birus` ... [Show full abstract] Untersuchungen zur deutschen Literatur aus komparatistischer Sicht von Lessing und Herder über Autoren der Romantik bis zu Paul Celan und Helmut Heißenbüttel. Ergänzt werden diese Studien mit Untersuchungen zu Proust und Joyce. Die Publikation der Gesammelten Schriften als Ensemble eröffnet einen weiten Wissenshorizont und kann als zuverlässige Basis für künftige Forschungen dienen. Fluchtpunkt seiner Überlegungen ist August Böckhs Idee der Philologie als erfahrungsgesättigter »Erkenntnis des Erkannten«. Band 1 enthält Birus` Untersuchungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft im Spannungsfeld von Philologie, Hermeneutik und Philosophie. Der abschließende Band 3 wird Birus` Goethe-Studien enthalten.

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Der ›Orientale‹ Jean Paul: Versuch über Goethes »Vergleichung«

January 2021

Hendrik Birus

Band 2 der auf drei Bände angelegten Schriften des Komparatisten und Goethe-Forschers Hendrik Birus. Die »Gesammelten Schriften« des Münchener Literaturwissenschaftlers Hendrik Birus enthalten in drei Bänden die Vorträge und Abhandlungen aus den Jahren 1980 bis 2020 und ziehen eine Summe seines wissenschaftlichen Schaffens. Der nun vorliegende zweite Band enthält thematisch geordnet Birus` ... [Show full abstract] Untersuchungen zur deutschen Literatur aus komparatistischer Sicht von Lessing und Herder über Autoren der Romantik bis zu Paul Celan und Helmut Heißenbüttel. Ergänzt werden diese Studien mit Untersuchungen zu Proust und Joyce. Die Publikation der Gesammelten Schriften als Ensemble eröffnet einen weiten Wissenshorizont und kann als zuverlässige Basis für künftige Forschungen dienen. Fluchtpunkt seiner Überlegungen ist August Böckhs Idee der Philologie als erfahrungsgesättigter »Erkenntnis des Erkannten«. Band 1 enthält Birus` Untersuchungen zur Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft im Spannungsfeld von Philologie, Hermeneutik und Philosophie. Der abschließende Band 3 wird Birus` Goethe-Studien enthalten.

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Heimat als "Dritter Faktor" der Erziehung? Eine subjekt-und kulturtheoretische Analyse

February 2019

Ulf Sauerbrey

Menschen wachsen weltweit unweigerlich an Orten, in Regionen, in Heimaten auf. Manche verlassen ihre Heimat aus freiem Willen, andere werden durch Kriege, wirtschaftliche Notlagen, politische Verfolgung, Naturkatastrophen und viele weitere Ereignisse, Situationen und Bedingungen zur Flucht aus ihren Heimatländern und -regionen gezwungen. Sie suchen nach einem neuen Lebensort, während die alte ... [Show full abstract] Heimat, so wie sie war, in ihrer Erinnerung bestehen bleibt. In den wenigen Nationen weltweit, die gegenwärtig Flüchtlinge aufnehmen und ihnen damit nicht nur die Möglichkeit des Schutzes, sondern potentiell auch eine neue Heimat bieten, leben wiederum Menschen, die ihre eigene Heimat möglicherweise durch Geflüchtete bedroht oder bereichert sehen. Zwischen diesen beiden Perspektiven finden sich wiederum zahlreiche Positionen. Sie alle haben jedoch eines gemeinsam: Sie beziehen sich jeweils in spezifischer Weise auf Heimat, über die im Alltag, aber auch in wissenschaftlichen Debatten vielfach gesprochen wird, meist jedoch ohne zu klären, was sie eigentlich grundlegend kennzeichnet. Zur Klärung der Frage nach den Eigenheiten von Heimat scheinen auf den ersten Blick die Philosophie und die Literaturwissenschaft, aber auch die Sozialgeografie oder die Soziologie geeignete wissenschaftliche Disziplinen zu sein. Auf den zweiten Blick konstituiert sich Heimat in ihren spezifischen Formen jedoch immer zwischen Kultur und lernendem menschlichem Subjekt. Aus diesem Grund wird im vorliegenden Beitrag von einer erziehungstheoretisch-anthropologischen Perspektive ausgehend versucht, die subjektive Entstehung von Heimat durch kulturelles Lernen nachzuzeichnen. Dies geschieht in Anlehnung an die Theorien von Wolfgang Sünkel (2011), Michael Tomasello (2006) und Alexei Nikolajewitsch Leontjew (1977). Im Verlauf der Untersuchung wird Heimat schließlich in der analytischen Trias von Kenntnissen, Fertigkeiten und Einstellungen kategorial gedeutet. Die zentrale These des Beitrags ist, dass sich Heimat als kulturelles Erbe, das im Vermittlungs- und Aneignungsgeschehen in die Verfasstheit des menschlichen Subjekts „eindringt“, beschreiben und systematisieren lässt. Das Vorhaben widmet sich somit vorrangig der Begriffsanalyse, auf deren Basis es wiederum erst möglich wird, das, was Heimat ist, aber auch wie Heimat im individuellen und gesellschaftlichen Leben in einer globalisierten Moderne wirkt, empirisch zu erfassen. In einem ersten Zugang sollen einige Begriffsverständnisse von Heimat thematisch werden (Kap. 2). Anschließend wird Heimat mittels einer deskriptiv angelegten, anthropologisch fundierten Erziehungstheorie untersucht und als in menschlichen Kulturen eingelagerter, komplexer Aneignungsgegenstand rekonstruiert (Kap. 3). Um die auf diese Weise hervorgebrachten Einsichten zu veranschaulichen, wird im Anschluss eine Form des Umgangs mit Heimat anhand der Autobiografie der vor dem Nationalsozialismus geflüchteten Ruth Klüger beschrieben (Kap. 4). Den Abschluss des Beitrags bilden grundlegende Forschungsausblicke (Kap. 5).