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Neue Halsbandsittich-Schlafplätze in der Rhein-Neckar-Region entdeckt

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The Ring-necked Parakeet (Psittacula krameri) is, among other parrot species, a now familiar sight in Europe's urban parks and gardens with bird feeders. Other parrot species ith breeding populations in Europe are Alexandrine Parakeet (Psittacula eupatria), Monk Parakeet (Myiopsitta monachus), Fisher's Lovebird (Agapornis fischeri), and Nanday Parakeet (Aratinga nenday). A special case are the Yellow-headed Amazons (Amazona oratrix) in the city of Stuttgart, Germany. That population is the only one outside the Americas. All parrots are urban dwellers in Europa, which benefit from a high number of breeding cavities (e.g. in London Plane Platanus x hispanica, thermal insulation of facades), a large set of exotic tree species offers a reliable food source additional to bird feeders in winter. Those populations survived winters cold temperatures of -20 °C. The article documents the rare event of finding two new roost sites (Worms, Speyer) in the Rhine-Neckar-Region, Germany. Roost sites of Ring-necked Parakeets are traditionally used for many years.
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19
Faunistik
10 | 2015 Gefi ederte Welt
Allen voran ist es der Halsbandsittich
(Psittacula krameri), der in Europa
zum Alltagsbild der städtischen Parks
oder Futterhäuser gehört. Seltener sind
in Europa andere Papageien wie der Gro-
ße Alexandersittich (Psittacula eupatria),
Mönchssittich (Myiopsitta monachus),
Pfirsichköpfchen (Agapornis fischeri)
oder Nandaysittich (Aratinga nenday) als
Brutvögel zu finden. Einen Sonderplatz
nehmen die bedrohten Gelbkopfamazo-
nen (Amazona oratrix) in Stuttgart ein.
In Stuttgart befindet sich die einzige Po-
pulation außerhalb Amerikas.
Papageien sind in Europa fast aus-
schließlich Stadtbewohner und profitie-
ren von den vielen Bruthöhlen (v. a. in
Platanen, aber auch in Wärmedämmfas-
saden), dem vielfältigen Nahrungsange-
bot durch die exotischen Baumarten und
der zusätzlichen Winterfütterung. Dabei
erweisen sie sich als erstaunlich winter-
hart und haben mehrfach Temperaturen
von –20 °C überstanden. Den frostemp-
findlichen Füßen mancher Papageienar-
ten schaden aber die extremen Kältegra-
de in Mitteleuropa jedoch sehr.
Situation des Halsbandsittichs in der
Rhein-Neckar-Region
Der Halsbandsittich hat sich als Brutvo-
gel in der Rhein-Neckar-Region (Rhein-
land-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen)
seit den 1970er Jahren etabliert (Braun
2009). Die ersten Bruten von Gefangen-
schaftsflüchtlingen fanden 1974 in
Worms und ebenfalls 1974 im Schloss-
park von Neckarhausen (Edingen-Ne-
ckarhausen) statt (Braun 2009). Als Be-
sonderheit wurden um die Jahrtausend-
wende die ersten Bruten von Halsband-
sittichen in Wärmedämmfassaden in
Heidelberg beobachtet (Braun 2004,
Braun 2007).
Die Tiere versammeln sich abends auf
Baumgruppen zum Übernachten, den so
genannten Schlafplätzen. Die Schlafplät-
ze liegen im Rhein-Neckar-Gebiet meis-
tens an von Straßenlaternen beleuchte-
ten Orten. Meistens übernachten die
Halsbandsittiche auf Platanen, einer
häufigen Stadtbaumart in der wintermil-
den Rhein-Neckar-Region. Die Schlaf-
bäume werden auch im Winter genutzt,
wenn sie die Blätter verlieren. Eine Tar-
nung wie im Sommer – das Grün der
Halsbandsittiche ähnelt sehr stark dem
Grün der Platanenblätter – ist dann nicht
mehr gegeben. Häufig handelt es sich bei
den Schlafbäumen um jüngere Platanen,
die als Brutbäume nicht in Frage kom-
men. Warum eine strikte räumliche Tren-
nung zwischen Schlafplatz und Brutplatz
existiert, ist bislang nicht geklärt.
Es gab von 2003 bis 2008 vier bekann-
te Schlafplätze der Halsbandsittiche in
der Rhein-Neckar-Region: Heidelberg,
Neckarhausen, Mannheim und Ludwigs-
hafen. Der Schlosspark von Neckarhau-
sen wurde nach 2003 allerdings kaum
noch als Schlafplatz genutzt, die Sittiche
fliegen von hier abends Richtung Heidel-
Neue Halsbandsit-
tich-Schlafplätze
in der Rhein-Neckar-Region entdeckt
1 Halsbandsittiche bei der Kopulation. Nur
das mind. 3-jährige Männchen (oben)
zeigt das namengebene Halsband. Die
Paarung kann mehrere Minuten dauern
und wird von einem Ritual eingeleitet. Die
Papageien sind bei der Fortpflanzung sehr
erfolgreich. Der Bestand im Rhein-Neckar-
Gebiet stieg von wenigen Gründertieren
in den 1970er Jahren auf heute fast 4.000
Individuen.
2 Halsbandsittiche am Schlafplatz.
Papageien gehören klassi-
scherweise nicht zu den
heimischen europäischen
Brutvögeln. Seit den 1970er
Jahren hat sich das Bild
deutlich gewandelt. Im
Zuge des Importes von
Wildvögeln haben sich in
vielen europäischen Städ-
ten mittlerweile wilde
Papageien-Populationen
etabliert und kopfstarke
Bestände ausgebildet.
Michael Braun | Ladenburg
1
2
20 Gefi ederte Welt 10 | 2015
berg ab. In Worms wurde trotz mehrfa-
cher Aufrufe in der Lokalpresse kein ei-
genständiger Schlafplatz in den Jahren
2003 bis 2013 bekannt (Braun 2009).
Die höchsten Dichten der Halsbandsit-
tiche werden in den größeren Städten
gefunden, allen voran in Ludwigshafen,
gefolgt von Heidelberg und Mannheim.
Von Mannheim aus fliegt ein Teil der
Population über den Rhein nach Lud-
wigshafen (Braun 2009).
Gesamtbestand im Rhein-Neckar-
Gebiet
Der Gesamtbestand lag 2003 bei ca.
1.300 Halsbandsittichen (Schlafplätze
im Raum Heidelberg-Mannheim-Lud-
wigshafen), im Jahr 2008 bei ca. 3.000
Tieren (Braun 2009) und liegt mittler-
weile bei ca. 4.000 Tieren (Braun, unver-
öffentl. Daten). Trotz dieser hohen An-
zahl gibt es bislang keine Hinweise, dass
sich die Papageien negativ auf die heimi-
sche Vogelwelt auswirken (Czajka, Braun
et al. 2011). Die Entdeckung von neuen
Schlafplätzen bei dieser gut untersuch-
ten Population ist ein sehr seltenes Ereig-
nis. Gleich zwei neue Schafplatzfunde
werden in diesem Artikel dokumentiert.
Situation in Worms
Worms besitzt eine der ältesten Hals-
bandsittich-Populationen in der Rhein-
Neckar-Region, wo Bruten spätestens
1974, möglicherweise auch schon Ende
der 1960er Jahre stattfanden (Braun
2009). Schlafplätze werden über viele
Jahre hinweg sehr konstant von den
Halsbandsittichen benutzt, dennoch gab
es in Worms keine konkreten Hinweise
auf einen eigenen Schlafplatz. Im
Schlosspark Worms-Herrnsheim haben
zwar einzelne Tiere übernachtet, Hals-
bandsittiche flogen aber in größerer An-
zahl von Worms über Bobenheim/Rox-
heim und Frankenthal zu den Schlafbäu-
men nach Ludwigshafen (Braun 2009).
Ein Hinweis von R. Aumüller führte
letztendlich zum Erfolg. Er beobachtete
im Dezember 2013 größere Schwärme
von Halsbandsittichen im Bereich der Al-
zeyer Straße. Eine Nachsuche ergab tat-
sächlich einen Schlafplatz in der Nähe in
einem beleuchteten Platanenbestand.
Am 18. 8. 2014 konnte in Worms eine
Bestandserfassung im Rahmen der jähr-
lichen Halsbandsittich-Zählung für das
Rhein-Neckar-Gebiet vorgenommen wer-
den. Die Anzahl der Halsbandsittiche
belief sich auf ca. 700 Tiere inklusive
Jungtiere. Damit besitzt Worms zwar
nicht die größten Ansammlungen, aber
immerhin einen beachtlichen Bestand an
Papageien. Wird der Anteil adulter
Männchen von 20 % der Population an-
genommen (s. Braun 2004), ergibt dies
einen Bestand von ca. 140 Brutpaaren
für den Raum Worms.
Situation in Speyer
Nachdem bei systematischen Erhebun-
gen im Jahr 2008 keine Halsbandsittiche
in Speyer gefunden wurden (Czajka
2008), siedelten sich im gleichen Jahr
die ersten fünf Individuen im Domgarten
an (Bruck-Willberg schriftl.). Ein eigener
Schlafplatz in der Nähe des Hafens wur-
de im Jahr 2009 gemeldet (Baumgärtner
schriftl.). Aktuell sind es über 60 Tiere,
die sehr wahrscheinlich auf eine Zuwan-
derung über die Linie Heidelberg-
Schwetzingen-Ketsch zurückgehen. Hier
hat sich also aufgrund der offenbar zu
großen Entfernung von fast 20 km zum
Heidelberger Schlafplatz eine noch rela-
tiv kleine Satellitenpopulation etabliert.
Licht ins Dunkel: Wechsel von
Schlafplätzen
Das Rhein-Neckar-Gebiet besitzt nun ak-
tuell fünf verschiedene Schlafplätze für
Halsbandsittiche. Im Gegenzug zum
Fund des Wormser Schlafplatzes wurden
in Ludwigshafen 2014 deutlich weniger
3 Schlafplatz der Halsbandsittiche in
einem Platanenbestand im Zentrum
von Worms.
4 Schlafplatz der Halsbandsittiche in
einem jungen Platanenbestand in der
Nähe des Hafens in Speyer.
5 Lage der 6 bekannten Halsbandsittich-
Schlafplätze (Sterne) im Rhein-Neckar-
Gebiet von 2003 bis 2014: (1) Worms,
(2) Ludwigshafen, (3) Mannheim, (4)
Neckarhausen, (5) Heidelberg, (6)
Speyer. Der Schlafplatz in Speyer wurde
2009 entdeckt, der in Worms im Jahr
2014. Topografische Karte mit freund-
licher Genehmigung des Landesvermes-
sungsamtes Baden-Württemberg.
6 Fünf junge Halsbandsittiche in einem
Nistkasten. Durchschnittlich werden
vier Eier gelegt und durchschnittlich
fliegen zwei Jungen aus. Bruten mit fünf
Jungtieren sind eine Seltenheit. Papa-
geien, dazu zählen auch die Halsband-
sittiche, reinigen ihr Nest in aller Regel
nicht von Kot. Die Sterblichkeit der
Jungtiere im Nest ist sehr gering, die
Schlupfrate aus den Eiern ist in man-
chen Nestern hingegen sehr niedrig.
Fotos: M. Braun
3
5
4
Tiere gezählt als in den Vorjahren. Diese
Tatsache deutet womöglich auf eine re-
lativ junge Gründung des aktuellen
Schlafplatzes im Wormser Zentrum hin.
Zumindest scheint ein bedeutender Teil
der Wormser Halsbandsittiche aktuell
nicht mehr nach Ludwigshafen zu flie-
gen, sondern vor Ort zu bleiben. In gro-
ßen Populationen tritt ein Wechsel von
Tieren zwischen verschiedenen Schlaf-
plätzen häufiger auf, z. B. im Raum Hei-
delberg (Braun 2004, Wegener 2007)
oder im Großraum London, wo es mitt-
lerweile an die 30.000 Halsbandsittiche
gibt (A. Lord mündl.). Die Entfernung
von 20 km ist offenbar ein Schwellen-
wert, der bei Speyer die Gründung eines
separaten Schlafplatzes zur Folge hatte.
Die Halsbandsittiche von Worms hinge-
gen fliegen regelmäßig diese Distanz
nach Ludwigshafen zum Schlafplatz
(Braun 2009).
Danksagung
Vielen Dank an alle Helfer bei den Zäh-
lungen und an alle Melder von Hals-
bandsittich-Beobachtungen. Besonderer
Dank im Rahmen dieses Artikels geht an
Martin Baumgärtner und Ralf Aumüller
für die entscheidenden Hinweise zu den
neuen Schlafplätzen.
2110 | 2015 Gefi ederte Welt
[ Literatur ]
Braun, M. (2004): Neozoen in urbanen Habi-
taten: Ökologie und Nischenexpansion des
Halsbandsittichs (Psittacula krameri Scopoli,
1769) in Heidelberg. Diplomarbeit, Philipps-
Universität Marburg.
Braun, M. (2007): „Welchen Einfluss hat die
Gebäudedämmung im Rahmen des EU-Kli-
maschutzes auf die Brutbiologie tropischer
K
ontakt:
Dr.
Michael Braun, E-Mail: psit-
taciden@yahoo.de, Tel. (0176) 22859333
Halsbandsittiche (Psittacula krameri) im ge-
mäßigten Mitteleuropa?“ Ornithologische
Jahreshefte Baden-Württemberg 23 (Heft 2):
39–56.
Braun, M. (2009): „Die Bestandssituation
des Halsbandsittichs (Psittacula krameri) in
Europa, Deutschland und der Rhein-Neckar-
Region (Baden-Württemberg, Rheinland-
Pfalz, Hessen), 1962–2008.“ Vogelwelt 130:
77–89.
Czajka, C. (2008): Haben Neozoen Einfluss
auf die heimische Vogelwelt? Eine Untersu-
chung am Beispiel von Psittacula krameri
(SCOPOLI, 1769) & Sturnus vulgaris (LINNAE-
US, 1758). Zulassungsarbeit, Ruprecht-Karls-
Universität Heidelberg.
Czajka, C., M. Braun and M. Wink (2011): „Re-
source use of non-native ring-necked para-
keets (Psittacula krameri) and native star-
lings (Sturnus vulgaris) in Central Europe.
The Open Ornithology Journal 4: 17–22.
Wegener, S. (2007): „Verbreitung und Areal-
nutzung der Halsbandsittiche (Psittacula
krameri) in Heidelberg.“ Ornithologische
Jahreshefte Baden-Württemberg 23: 39–55.
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... The parakeets fly every night to their roost sites in the cities where they escaped or were released. Real dispersal, with the founding of new roost sites, is a rare event (Braun 2015). ...
... RNP roost site censuses are an established method in Europe and were carried out in different studies (Braun , 2009Luna et al. 2016, Pârâu et al. 2016Braun et al. 2017). The establishment of new roost sites in the Rhine-Neckar region was only recently documented (Braun 2015). ...
Article
Full-text available
Asian ring-necked parakeets (Alexandrinus manillensis, formerly Psittacula krameri, hereafter RNP) first bred in Germany in 1969. Since then, RNP numbers increased in all three major German subpopulations (Rhineland, Rhine-Main, Rhine-Neckar) over the period 2003-2018. In the Rhine-Neckar region, the population increased to more than fivefold within only 15 years. Interestingly, there was no significant breeding range expansion of RNP in the period 2010-2018. In 2018, the total number of RNP in Germany amounted to >16,200 birds. Differences in RNP censuses between years were evident. Surprisingly, cold winters (extreme value, −13.7 °C) and cold weather conditions in the breeding season (coldest month average, −1.36 °C) were not able to explain between-year variation. This finding suggests that in general winter mortality is low - with exceptions for winters 2008/2009 and 2009/2010, and a population-relevant loss of broods is low in our study population. Surprisingly, the social behaviour in terms of spatio-temporal stability of roost sites could well explain positive and negative population trends. Years of spatially stable and regularly used roost sites seem to correlate with increasing population sizes. In contrast, known shifts of RNP among different roost sites or the formations of new roost sites by split are related to population stagnation or a decrease in numbers. Climate change may lead to further range expansion as cities not suitable yet for RNP may become so in the near future.”
Thesis
Full-text available
Since 1972 feral Ring-necked Parakeets have been observed in Heidelberg, Germany. Since the first breeding record in Neckarhausen (1974), the population size increased rapidly. In 2003 there were 1300 Ring-necked Parakeets living in 3 subpopulations in the area of Heidelberg and Mannheim. In the post-breeding season 116-503 Ring-necked Parakeets were counted on the roost in Heidelberg. High deviations may be explained on account of an exchange of birds between two subpopulations. In 2003 the population size of P. krameri in the Rhine Valley (Germany) was 5500-5700 birds. In Heidelberg the proportion of adult males within the population by demographic counts was c. 20 %. The specimens in the region around Heidelberg seem to be an intermediate form between P. k. manillensis and P. k. borealis except single records of a blue mutation P. k. manillensis and one ringed P. k. krameri in Ludwigshafen 2003. Ecological niche expansion of this species took place in the years around 2001. Additional to natural nesting cavities in trees P. krameri started breeding in holes of thermal insulation of buildings in Heidelberg - 24 couples (c. 50 % of known breeding pairs) in 2003. Although P. krameri usually breeds in roof or wall of buildings in India, this is the first record of hatchings of this species in thermal insulation of façades. Ring-necked Parakeets were only interested in 8 sited nest boxes on the façade when the nest holes in façades were sealed. Damage was reduced, when a sufficient amount of nest boxes was sited on the façade. An increasing number of cavities in thermal insulation could only be observed on a building with a woodpecker’s roost at the same time. The height of 64 % of the façade holes (3,3-14,8 m) was lower than 10 m, 70 % of the tree cavities (5,9-20 m) were sited higher than 10 m. Breeding holes had an entrance with 5-8 cm in diameter, maximum 9 x 18 cm. Although the Styrofoam layer in thermal insulation of the façades only measured 8 cm, each breeding pair (n = 10) of P. krameri in an investigated colony on buildings bred successfully. This nesting behaviour also appears in another Population of P. krameri isolated from Heidelberg - in Cologne. Restoration costs (including nest boxes for P. krameri) for façades of 3 buildings were amounted to 2000-3000 €. In all investigated thermal-insulation cavities (n = 63) no nest of wild bees could be found. In one case honey bees (Apis mellifera) occupied a breeding hole of P. krameri during the breeding season, the hatching failed. 86 % of the investigated natural nesting holes of P. krameri in Heidelberg were found in London Plane (Platanus x hispanica), the most common tree in Heidelberg. Maximum and minimum temperature in two façade cavities in August/ September was about 2-4 °C higher than in a cavity of a London Plane. Total reproductive rate was estimated by roost counts at about 2 fledged chicks per breeding pair. Even 2 breeding pairs with a 2-year-old male bred successfully. Moult showed a diversified time-pattern for primaries and two periods for rectrices. In Heidelberg 42 forage plants for P. krameri could be registered of which 50 % were exotic species. Ring-necked Parakeets lived 90 % on fruits and 10 % on other parts of plants in May-September 2003. The avoidance of forest habitat by P. krameri could not be explained missing forage plants. The birds fed mainly between 06.00-08.00 and 19.00-21.00 hrs. (CEST). In the morning a bird feeding station in a garden has been used by P. krameri mainly before 09.00 hrs. Negative influence of Ring-necked Parakeets on native avifauna in competition for breeding cavities or nutriment could not be confirmed. Predators for P. krameri in Heidelberg were Northern Goshawk (Accipiter gentilis), Red Kite (Milvus milvus), Peregrine Falcon (Falco peregrinus) and Tiger (Panthera tigris). 30 % of adult P. krameri showed reduced parts on claws or toes due to heavy frost. Breeding areas and roosts often had a high rate of disturbance. In Germany P. krameri is considered a 'native' and protected species. The population size of P. krameri in Germany is still growing. Although the parakeets are restricted to urban habitats, there is an expansion of area and new breeding habitats are settled.
Article
Full-text available
In general, non-native bird species may competitively exclude native species from nest sites. The potential resource conflict between a native and an introduced bird species, the native European Starling (Sturnus vulgaris) and the introduced Asian Ring-necked Parakeet (Psittacula krameri), was inferred from hole occupancy in parks of the German Upper Rhine Valley (Wiesbaden, Mannheim, Schwetzingen, Edingen-Neckarhausen), where Ring-necked Parakeets have been known to occur for 15 to 35 years. Only 2.2 % of trees (n = 3487) had cavities with an entrance diameter ≥4 cm. The number of unoccupied tree holes was high, representing 71 % of 639 recorded cavities. A niche separation corresponding to tree size and tree species preferred by both bird species could be detected. Starling preferred trees with a diameter of 0.75 ± 0.30 m, whereas Ring-necked Parakeet favoured ones with 1.16 ± 0.36 m in diameter. Both bird species were the most abundant hole-nesters in the examined cavities. Ring-necked Parakeets preferred Platanus x hispanica, which hosted 57 % of all broods for the parakeet, but did not use Acer pseudoplatanus. Starling favoured Quercus robur with 25 % of all broods, followed by A. pseudoplatanus with 19 %. P. x hispanica showed the highest numbers of cavities with 227 in total and a median of 3 holes per tree, partially produced by Ring-necked Parakeet. The largest colony-in-one-tree in this study was 9 for P. krameri and 5 for S. vulgaris. In this study, Starlings took over two nests from Ring-necked Parakeets, with one case vice versa, and Honeybees took over one active Ring-necked Parakeet nest.
Welchen Einfluss hat die Gebäudedämmung im Rahmen des EU-Klimaschutzes auf die Brutbiologie tropischer Kontakt
  • M Braun
Braun, M. (2007): "Welchen Einfluss hat die Gebäudedämmung im Rahmen des EU-Klimaschutzes auf die Brutbiologie tropischer Kontakt: Dr. Michael Braun, E-Mail: psit-taciden@yahoo.de, Tel. (0176) 22859333
Die Bestandssituation des Halsbandsittichs (Psittacula krameri) in Europa, Deutschland und der Rhein-Neckar-Region
  • M Braun
Braun, M. (2009): "Die Bestandssituation des Halsbandsittichs (Psittacula krameri) in Europa, Deutschland und der Rhein-Neckar-Region (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen), 1962-2008." Vogelwelt 130: 77-89.
Verbreitung und Arealnutzung der Halsbandsittiche (Psittacula krameri) in Heidelberg
  • S Wegener
Wegener, S. (2007): "Verbreitung und Arealnutzung der Halsbandsittiche (Psittacula krameri) in Heidelberg." Ornithologische Jahreshefte Baden-Württemberg 23: 39-55.
Psittacula krameri) im gemäßigten Mitteleuropa?
  • Halsbandsittiche
Halsbandsittiche (Psittacula krameri) im gemäßigten Mitteleuropa?" Ornithologische Jahreshefte Baden-Württemberg 23 (Heft 2): 39-56.
Haben Neozoen Einfluss auf die heimische Vogelwelt? Eine Untersuchung am Beispiel von Psittacula krameri (SCOPOLI, 1769) & Sturnus vulgaris (LINNAEUS, 1758)
  • C Czajka
Czajka, C. (2008): Haben Neozoen Einfluss auf die heimische Vogelwelt? Eine Untersuchung am Beispiel von Psittacula krameri (SCOPOLI, 1769) & Sturnus vulgaris (LINNAEUS, 1758). Zulassungsarbeit, Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg.