Chapter
To read the full-text of this research, you can request a copy directly from the author.

Abstract

Der Wohlfahrtsstaat in der Schweiz ist ein hybrides Konstrukt, mit dem schon Esping-Andersen (1990), als er seine drei Regimes von Wohlfahrtsstaaten entwickelte, seine Mühe bekundete. Im welfare mix der Schweiz dominiert zwar die Erwerbsarbeit als primäre Quelle sozialer Sicherheit, aber auch die Familie als sekundäre Quelle spielt in vielerlei Zusammenhängen eine überaus wichtige Rolle für den sozialen Schutz und die gesellschaftliche Teilhabe. Konzentriert man sich auf den Sozialstaat selber, finden sich auch dort liberale, konservative und sozialdemokratische Elemente in einem komplexen Zusammenspiel von Sozialversicherungen, Bedarfsleistungen und der Sozialhilfe. Dieses staatliche System wird durch ein dichtes Netz von nichtstaatlichen Hilfsorganisationen, Genossenschaften und Stiftungen ergänzt, die ebenfalls zur sozialen Sicherheit der Menschen in der Schweiz beitragen.

No full-text available

Request Full-text Paper PDF

To read the full-text of this research,
you can request a copy directly from the author.

... Literatur zur Vertiefung • Bonvin et al. (2020) und Knöpfel (2015). ...
... B. Bildungsoder Kulturbetriebe ebenfalls). Damit kommt ein weiteres Charakteristikum aus der Forschung und dem Gemeinnützigkeitsrecht ins Spiel, das es komplizierter macht, um das wir uns jedoch im nächsten Kapitel vertiefend kümmern.Sozialversicherungen und SozialhilfeDie beiden Grundpfeiler des Sozial-und des Gesundheitswesens bilden die Sozialversicherungen und die Sozialhilfe(Moeckli 2012;Knöpfel 2015;Perrenoud 2020; Tecklenburg 2020). Das Ziel der Sozialversicherungen ist die möglichst umfassende Absicherung der (erwerbstätigen) Bevölkerung gegen soziale Risiken wie Alter, Krankheit oder Invalidität in Form von Sach-und Geldleistungen. ...
Chapter
Full-text available
Zusammenfassung Sozialversicherungen und Sozialhilfe sind die institutionellen Grundpfeiler der Gesundheits- und Sozialversorgung in der Schweiz. Sie werden bezüglich Finanzierung, Zugangsvoraussetzungen und Leistungen gegenübergestellt und im Zusammenhang mit dem sozialrechtlichen Leistungsdreieck diskutiert. Wir werfen einen vergleichenden Blick auf die Ziele/Aufgaben, Adressaten und relevanten Fachlichkeiten des Sozial- und Gesundheitswesens und streifen aktuelle Trends und Diskurse, die für die Zukunft von Sozialversicherungen und Sozialhilfe relevant sind.
... Switzerland's social system relies on the principles of minimum interventionism and individual responsibility (Knöpfel, 2015). This makes changes in family policies difficult, and Switzerland often falls behind other Western countries (with the exception of the USA) when it comes to modernizing a so far very traditional system, as illustrated by the only very recent acceptance of a two-week paternity leave (Organization for Economic Cooperation and Development, 2016). ...
Article
This article investigates the effect of gender equality frames on public support for economic relief policies in the context of the Covid‐19 pandemic and economic crisis. Data stem from a survey experiment conducted in the German‐speaking part of Switzerland during Summer 2021. In the survey, a representative sample of the population was asked to read descriptive texts randomly using gender equality or universal frames about two different economic relief policies, before rating the policies. Results show that gender equality frames do not have a significant effect on public support for the economic relief policies during the crisis. This paper solidifies previous findings regarding emergency settings and public policy support by showing that a crisis setting strongly increases public policy support.
... Switzerland, where this study was conducted, is a case in point for a neoliberal care regime: In the last three decades, the Swiss state has pursued the policy direction of ageing in place. In this context, and based on the principle of subsidiarity (see Knöpfel, 2015), the Swiss state implicitly takes for granted the unpaid care work by family members and informal networks. Medically prescribed instrumental care and help are covered by health insurance, and there are social assistance programs for those lacking the financial means (although the amount of coverage can greatly vary from canton to canton and even commune to commune, see Meuli & Knöpfel, 2021). ...
Article
Full-text available
This article aims to contribute to a better understanding of the phenomenon of ageing without family caregivers. In proposing an empirically based heuristic, it not only highlights the heterogeneity of the target group and their lived realties, but also lays the foundations for identifying potential fields of action. Qualitative research for this article was carried out in five locations in Switzerland. Guided by the theoretical foundations of the Capability Approach, we combined the subjective perspectives of older adults without family caregivers (aged 72-99) with the framework conditions determining their lives in old age to develop a qualitative typology. This typology provides an important basis for identifying needs for action in the fields of old-age policy and work with older people not only in the present, but also in view of the future. As the typology shows, older adults without family caregivers are particularly at risk of lacking psychosocial care which, in neoliberal care regimes, is still considered the responsibility of close family members. We conclude with reflections on good psychosocial care and how the target group can be enabled to lead a good and self-determined life.
... Die Form seiner Arbeitsverrichtung bzw. das Ausmass der räumlichen und zeitlichen Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse hat wenig Einfluss auf die Abgaben der Erwerbstätigen und Arbeitgebenden, welche im Wesentlichen die Finanzierung der bundesstaatlichen Sozialversicherungen ausmachen(Knöpfel, 2015).Auch für die Systeme der sozialen Absicherung, welche durch die Kantone und Gemeinden getragen werden, wie z.B. die Ergänzungsleistungen, Krankenkassenprämienverbilligungen oder die Sozialhilfe, sind keine direkten Folgen abzusehen, solange räumlich-zeitlich flexibilisierte Arbeitsformen nicht mit einem Einkommensabbau in Verbindung stehen. Einzig durch die tendenziell kleineren Pensen könnten Auswirkungen auf die soziale Sicherheit nach dem Erwerbsleben festgestellt werden. ...
Article
Kritik an fehlenden übergreifenden Standards und Regulierungen gehört seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zum Sozialwesen der Schweiz. In der Kritik stand eine historisch gewachsene, hochgradig fragmentierte und dezentralisierte Fürsorgelandschaft. Der vorliegende Beitrag folgt dem im 20. Jahrhundert tätigen Dachverband Schweizerische Landeskonferenz für Sozialwesen (LAKO) in seinem Bestreben, zu koordinieren und zu vereinheitlichen, und zieht die Frage nach der Koproduktion von Wohlfahrt bis in die Gegenwart hinein. Die gegenwärtige Praxis der Sozialstaatlichkeit wird damit aufgrund ihrer Geschichte neu diskutierbar. Schlüsselwörter: Sozialwesen, Soziale Arbeit, Verbandspolitik, Koproduktion von Wohlfahrt, Schweiz Coordinating between the state and the non-profit sector. Historical approaches and current debates on the co-production of welfare in Switzerland Criticism of the lack of overarching standards and regulations has been part of Switzerland’s social welfare system since the first decades of the 20th century. The emphasis was on a historically evolved, highly fragmented and decentralized welfare landscape. This article follows the umbrella organization Schweizerische Landeskonferenz für Sozialwesen (LAKO), which was active in the 20th century, in its efforts to coordinate and standardize, and extends the question of the co-production of welfare into the present day. The current practice of the welfare state can thus be discussed in a new way on the background of its history. Keywords: Welfare sector, social work, association policy, co-production of welfare, Switzerland - - - Dieser Beitrag ist Teil des Dossiers 2024 «In gesellschaftlichen Widersprüchen.­ Kontext und Geschichte der Sozialen Arbeit». - - - This article was first published on 08.01.2025 as OnlineFirst.
Thesis
Der Spannungsbogen dieser Bachelorarbeit beinhaltet das Leben und Werk von Gregory Ba-teson vorzustellen, das System der Schweizerischen Sozialhilfe und die besonderen Heraus-forderungen für die Sozialarbeitenden dort kennenzulernen. Im Wesentlichen geht es in die-ser Arbeit darum herauszufinden, wie sich die öffentliche Sozialhilfe der Schweiz nach Bate-sons logischen Kategorien von Lernen und Kommunikation verstehen lässt. Batesons Werk, die Schweizerische Sozialhilfe sowie die Sozialarbeitswissenschaft werden ausserdem auf einer Metaebene zueinander reflektiert. Die Arbeit stellt folgendes fest: Sozialarbeitende in der Sozialhilfe befinden sich in einer paradoxen Umklammerung von wissenschaftlichen Lehrmeinungen, politischen Positionen des Berufsverbandes, Ansprüchen der Klientel, recht-lichen Vorgaben und Pflichten gegenüber ihrem Arbeitgeber. Sozialarbeitende lösen die pa-thogene Situation, die Gregory Bateson "double bind" benannt hat, indem sie sich mit ihrer eigenen Funktion im Sinne eines staatlich organisierten Hilfsangebotes identifizieren. Sie bringen der Klientel durch ihre menschliche Qualität Vertrauen wie auch Fairness entgegen und helfen der Klientel effektiv mit dem, was ihr Amt unter reflektierender Verwendung des gesetzlichen Ermessenspielraums für die Notlage der Klientel anbieten kann. Die Arbeit kommt ausserdem zum Schluss, dass durch Sozialarbeit in der Sozialhilfe das Gesell-schaftssystem nicht verbessert werden kann. Das ist ein logischer Denkfehler, denn die So-zialhilfe ist ein Teilelement des aktivierenden Staates. Kein Element eines Systems ist in der Lage das Gesamtsystem zu ändern. Genauso führt ein Ziel der schweizerischen Sozialhilfe, die Anweisung "Hilfe zur Selbsthilfe" in ein Paradox, da sie einen Zirkelschluss beinhaltet. Hilfeempfangende Personen können jedoch lernen, in ihrem Leben Veränderbares von nicht Veränderbarem zu unterscheiden und so viel Achtsamkeit wie möglich in ihr gegenwärtiges Handeln zu legen, um so ihre zukünftige Lebenssituation aktiv mitzugestalten. 2 Inhaltsverzeichnis Abstract.
Chapter
In einem historischen Rückblick wird die Pfadabhängigkeit der Sozialplanung in Deutschland und der Altersplanung in der Schweiz beleuchtet. Erörtert wird, wie sich einerseits die Strukturunterschiede in der Abfolge des jeweiligen politischen sowie organisationalen Pfades sukzessive entwickelt haben und wie andererseits eine Annäherung in Folge internationaler Einflüsse zu beobachten war. Das Prinzip der direkten Demokratie in der Schweiz bewirkt eine subsidiär und partizipativ verankerte Altersplanung. Auf dem deutschen Pfad der Sozialstaatsentwicklung wird die Sozialplanung als professionelle Struktur in der Kommunalverwaltung institutionalisiert. Der Beitrag zeigt auf, wie die Planungsansätze in den beiden Ländern mit der internationalen Verbreitung neuer Steuerungsideale die historischen Pfade verlassen und einander annähern.
Chapter
Der Sozialstaat in der Schweiz ist ein hybrides Konstrukt, mit dem schon Esping-Andersen (1990), als er seine drei Regimes von Wohlfahrtsstaaten entwickelte, seine Mühe bekundete. Im „welfare mix“ der Schweiz dominiert zwar die Erwerbsarbeit als primäre Quelle sozialer Sicherheit, aber auch die Familie als sekundäre Quelle spielt in vielerlei Zusammenhängen eine überaus wichtige Rolle für den sozialen Schutz und die gesellschaftliche Teilhabe. Konzentriert man sich auf den Sozialstaat selber, finden sich auch dort liberale, konservative und sozialdemokratische Elemente in einem komplexen Zusammenspiel von Sozialversicherungen, Bedarfsleistungen und der Sozialhilfe.
Chapter
„Anders als interdisziplinär und bereichsübergreifend ist ein komplexes Phänomen wie das der Innovation nicht angemessen zu beschreiben und zu reflektieren“, schreibt Mai (2014, S. 13). Allerdings gibt es im Sozialwesen und in den Praxisbereichen Sozialer Arbeit Besonderheiten, deren Einfluss auf Innovation und auf die Innovativität der Organisationen massgebend ist und die damit eine eigenständige Betrachtung nahelegen. Das vorliegende Kapitel geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, welche Möglichkeiten und Grenzen sich für innovative Entwicklungen in Organisationen des Sozialwesens zeigen.
Article
Die Geschichte der Erwerbsarbeit von Frauen ist wesentlich vielfältiger, als sie mit Blick auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erscheint. Allen Frauen ist aber gemeinsam, dass sich Gewissheiten aus dem jungen Erwachsenenalter nie über den gesamten Lebenslauf hielten. Jede Generation richtete sich je nach Lebensphase neu an den jeweiligen Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft aus. In diesem Buch werden über die strukturellen Bedingungen hinaus Einstellungen und Werte sowie institutionelle Regelungen und Leitbilder untersucht. Sie tragen wesentlich dazu bei, das Erwerbsverhalten der Frauen durch das ganze 20. Jahrhundert hindurch bis in die Gegenwart hinein zu erklären und die Position der Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu beschreiben. Surveys, diverses Quellenmaterial sowie Bilder - thematisch auf die weibliche Erwerbsarbeit fokussiert - werden quantitativ und qualitativ ausgewertet und miteinander verknüpft. Mittels Differenzierung auf drei Ebenen soll räumliche und historische Tiefenschärfe erreicht werden. Es zeigt sich, dass in der Schweiz der kulturelle Wandel die Frauenerwerbsverläufe wesentlich stärker beeinflusst hat als der gesellschaftliche Strukturwandel. Der Wandel individueller Einstellungen und Werte zu Beruf und Familie verweist auf die wachsenden Erwartungen an den Arbeitsplatz und an die Arbeit selbst. Dagegen zeichnen sich Leitbilder durch eine beachtliche Trägheit aus.
Herausforderung berufliche Reintegration-so könnte sie gelingen In: Caritas Schweiz (Hrsg.): Sozialmanach
  • Giuliano Bonoli
Soziale Sicherheit im Zeitalter der Globalisierung
  • Carlo Knöpfel
Integrationsauftrag der Sozialhilfe in der Praxis
  • Natalie Pfister
Who cares? Pflege und Solidarität in der alternden Gesellschaft
  • Rotes Kreuz Schweizerisches
Workfare. Sozialstaatliche Repression im Dienste des globalisierten Kapitalismus
  • Kurt Wyss
Den schweizerischen Sozialstaat verstehen
  • Silvano Moeckli
Vereinbarkeit von Beruf und Familie-auch für Männer
  • Margreth Bürgisser
Die Richtlinien der schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe. Entwicklung, Bedeutung und Umsetzung der Richtlinien in den deutschsprachigen Kanonen der Schweiz
  • Claudia Hänzi