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Wolonskaja ↗ Volonskaja, Fürstin Zinaida / Woolf, Virginia (Adeline) (geb. Stephen)

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Abstract

Im oder um den Dezember 1910 habe sich der menschliche Charakter verändert — so datiert Woolf die Epochenschwelle, festgemacht an der postimpressionistischen Ausstellung in London, und verdeutlicht ihr künstlerisches Selbstbewußtsein als Angehörige einer Generation der Neuerer, die sich gegen die behäbige, konventionenfixierte Vorläufergeneration der Viktorianer und Edwardianer auflehnt. Veränderte Beziehungen zwischen Männern und Frauen, Herrschaften und Dienstboten, Eltern und Kindern, erforderten von der Kunst eine radikal neue Sichtweise der Wirklichkeit, des Lebens. Ihr modernistisches Credo aus dem programmatischen Essay »Modern Fiction« (1919) richtet sich gegen den realistisch-soziologischen Gesellschaftsroman. Ohne nach Lösungen zu streben, erkunden ihre Texte die widersprüchlichen Existenzformen ihrer Figuren im Alltag, umkreisen ihre Subjekte im Prozeß. Weibliche und männliche Subjektivität erweisen sich als kulturell verfaßt; in der Sprache setzt sich das Unbewußte in Szene. Keine Politik der Fallbeispiele, sondern Entwürfe mit eigenen Entwicklungen, Wunschwelten, gescheiterten Konstruktionen beschreiben ein auch von materiellen Dingen bestimmtes Subjekt.

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