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Neue Forschungen zum Mesolithikum
Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg
(Wümme)
Band 20
Herausgegeben im Auftrag des Landkreises Rotenburg (Wümme) und der
Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e. V.
durch Stefan Hesse
2016
Kommissionsverlag
Isensee Verlag, Oldenburg
Neue Forschungen zum Mesolithikum
Beiträge zur Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft
Mesolithikum
Rotenburg (Wümme), 19.–22. März 2015
Herausgegeben von Klaus Gerken, Daniel Groß und Stefan Hesse
Die Archäologischen Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) erscheinen als
Organ des Landkreises Rotenburg (Wümme). Seit 2000 werden sie gemeinsam mit
der Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e.V. heraus-
gegeben.
Die Archäologischen Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) wurden 1990
von W.-D. Tempel begründet.
Für den Inhalt der Beiträge, die Gestaltung der Abbildungen und deren Nachweis
sind die Autoren verantwortlich.
Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National-
bibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über
http://dnb.ddb.de
abrufbar.
ISSN: 0946-8471
ISBN: xxx
Redaktion: Klaus Gerken, Daniel Groß, Stefan Hesse
Satz und Layout: Stefan Hesse mit L
A
T
EX
Übersetzungen: Frauke Möbius (FM)
Umschlaggestaltung: Stefan Hesse
Umschlagbilder: xxx
Druck und Binden: xxx
Printed in Germany
©2016 Landkreis Rotenburg (Wümme)
Kommissionsverlag Isensee Verlag, Oldenburg
Inhaltsverzeichnis
Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Einsichten zum Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Roten-
burg (Wümme) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
2Inhaltsverzeichnis
Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) 20, 2016 3
Grußwort
Auf Einladung des Landkreises Rotenburg (Wümme) fand die 24. Jahresta-
gung der internationalen Arbeitsgemeinschaft Mesolithikum vom 19. bis 22.
März 2015 im Rotenburger Kreishaus statt. Der nun vorliegende Band der
„Archäologischen Berichte“ beinhaltet einen Großteil der dort gehaltenen
Vorträge.
Die Tagung der AG Mesolithikum war nach der Tagung des Nordwestdeut-
schen Verbandes für Altertumsforschung 1984 und der Tagung der Archäolo-
gischen Kommission für Niedersachsen 2007 die dritte größere Archäologie-
Tagung bei uns im Landkreis. Zahlreiche Wissenschaftler aus dem In- und
Ausland kamen zusammen, um ihre neuen Forschungen zum Mesolithikum
vorzustellen. Gerade dieser Abschnitt, der an seinem Begin durch einen dras-
tischen Klimawandel und in seiner Endphase durch einen einschneidenden
Kulturwandel geprägt ist, scheint heute an Aktualität zu gewinnen. Auch
wenn das Fundmaterial in der Mehrzahl etwas spröde wirkt, konnte ich die
Begeisterung für die steinzeitlichen Jäger und Sammler beim abendlichen
Empfang im Rotenburger Heimathaus regelrecht spüren. Der Funke diese
Begeisterung sprang beim öffentlichen Abendvortrag auf die zahlreich an-
wesenden Gäste aus der Region über. Aber auch bei den Fachvorträgen und
der Exkursion zeigte sich das Interesse der lokalen Bevölkerung. Wenn es
gelingt, mit fachlichen Inhalten die Öffentlichkeit zu erreichen und es dar-
über hinaus zu einem regen fachlichen Austausch kommt, kann man wohl
mit Recht von einer gelungenen Tagung sprechen.
Ich danke Klaus Gerken, Daniel Groß sowie unserem Team der Kreisarchäo-
logie für die professionelle Organisation und Durchführung der Tagung. Mit
der Veröffentlichung der Beiträge wird die Tagung bleibenden Eingang in
den wissenschaftlichen Diskurs finden.
Hermann Luttmann
Landrat
4Vorwort
Vorwort der Herausgeber
Vom 19. bis 22. März 2015 fand das 24. Jahrestreffen der AG Mesolithikum
auf Einladung des Landkreises Rotenburg (Wümme) und mit Unterstüt-
zung der „Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme)
e. V.“ sowie der Firma „Gerken Archäologie“ in Rotenburg (Wümme) statt.
Etwa 50 Teilnehmer, darunter Archäologinnen und Archäologen aus ganz
Deutschland und angrenzenden Ländern, befassten sich mit aktuellen Frage-
stellungen zum Mesolithikum. Mehr als 20 wissenschaftliche Vorträge gaben
einen Überblick über ausgewählte Aspekte der Mesolithikumsforschung in
Mitteleuropa.
Es war das Bestreben der Organisatoren, nicht nur lange etablierte Kollegen,
sondern auch den akademischen Nachwuchs in die Tagung einzubeziehen,
was sich an den vorliegenden Beiträgen in diesem Band widerspiegelt. Es
war weiterhin das Ziel, die Tagung für interessierte Laien zu öffnen und
so archäologische Ergebnisse in eine breite Öffentlichkeit zu tragen. Dies
gelang besonders beim Abendvortrag von Prof. Dr. Erik Brinch Petersen
(Kopenhagen) mit dem Titel „Vedbæk: Ein mesolithischer Fjord und seine
Einwohner“, der sowohl von der örtlichen Bevölkerung als auch von der
lokalen Presse gut aufgenommen wurde.
Die Tagung begann mit einem abendlichen Empfang durch den Rotenbur-
ger Landrat Hermann Luttmann und setzte sich mit zwei Vortragstagen fort.
Den Abschluss bildete die traditionelle Exkursion am letzten Tagungstag.
Diese führte zu verschiedenen Fundstellen, die in den vergangenen Jahren
im Mittelpunkt der regionalen Forschung standen und auch in Zukunft noch
großes Potenzial für weitere Forschungen bieten. Dies gab Gelegenheit noch
einmal vor Ort Ergebnisse zu diskutieren und die topografische Situation
zu erläutern. Ebenso fanden Führungen durch die Dienststelle der Kreisar-
chäologie sowie durch das Bremervörder Bachmann-Museum als regional-
geschichtliches Museum statt. Anregende Diskussionen und wissenschaftlich
hervorragende Vorträge haben abermals die Bedeutung des nationalen und
internationalen Austauschs auf derartigen Tagungen hervorgehoben.
Wir danken für die gute Zusammenarbeit bei der Organisation und Durch-
führung der Tagung dem Landkreis Rotenburg (Wümme), der Stadt Ro-
tenburg (Wümme), der Stiftung Bachmann-Museum Bremervörde und der
Archäologischen Gesellschaft im Landkreis Rotenburg (Wümme) e.V.
Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) 20, 2016 5
Für das Gelingen einer wissenschaftlichen Fachtagung sind nicht nur die qua-
litätvollen Vorträge sowie die adäquaten Räumlichkeiten wichtig, sondern
auch eine angenehme Gespächsatmosphäre in den Pausen. Hierfür sorgten
mit Kaffee, Tee, Gebäck und einem Publikationsstand dankenswerter Weise
Lea Kölln, Sarah Radtke und Ingo Neumann aus dem Team der Kreisar-
chäologie Rotenburg (Wümme).
Hannover, Schleswig, Rotenburg (Wümme) im September 2016
Klaus Gerken, Daniel Groß, Stefan Hesse
6Vorwort
Archäologische Berichte des Landkreises Rotenburg (Wümme) 20, 2016
Einsichten zum Spätpaläolithikum und Mesolithikum
im Ldkr. Rotenburg (Wümme)
Die Exkursion am 22.03.2015
Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Traditionell fand am letzten Tag des Jahrestreffens der Arbeitsgruppe Me-
solithikum eine Exkursion in die Region des Tagungsortes statt. Die Teil-
nehmer trafen sich um 9:00 Uhr auf dem Parkplatz des Kreishauses des
Landkreises Rotenburg (Wümme), um dann zur ersten Station, der Kreisar-
chäologie, zu gelangen. Mit einer Tasse Kaffee ausgestattet wurde diese
und ihre Herausforderungen in einem der größeren Landkreise Deutschlands
von Stefan Hesse vorgestellt. Selbstverständlich erfolgte auch eine Besich-
tigung der Bibliothek, des Grafikbereichs und der Werkstatt zur Konser-
vierung/Restaurierung. Ein Rundgang durch das Fundmagazin schloss die
erste Etappe der Exkursion ab.
Stand auf dem Ausflug zunächst mit der Magazinierung das Ende der Be-
arbeitung archäologischer Funde an, so wurde anschließend der Bogen zu
den noch in situ befindlichen Objekten durch den Besuch einiger archäolo-
gischer Fundstellen im Gelände geschlagen. Bevor diese im Folgenden vor-
gestellt werden, soll an dieser Stelle zunächst auf die große Anzahl von ins-
gesamt etwa 380 Fundstellen auf 2070km2Gesamtfläche des Landkreises
aufmerksam gemacht werden, die allein der Zeitphase vom Spätpaläolithi-
kum bis zum Mesolithikum zuzuweisen sind. Diese hohe Fundstellendichte
ist sicherlich Resultat der örtlichen Topografie, die mit vielen Fluss- und
Bachläufen sowie den Geest- und Dünenkuppen den steinzeitlichen Jäger-
und Sammlergruppen reichhaltige Ressourcen bot. Darüber hinaus ist die
7
8Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 1: Lage und Topografie der Fundstellen am Stellingsmoor.
Auffindung dieser Plätze zu wesentlichen Teilen auf die rege Tätigkeit von
Sammlern und Amateurarchäologen im Landkreis zurückzuführen1.
Einige der Fundstellen, deren Material in den letzten Jahrzehnten wissen-
schaftlich untersucht wurde, bzw. auf denen Forschungsgrabungen stattfan-
den, waren Ziel auf dem Weg von der Kreisarchäologie in Richtung des fina-
len Anlaufpunktes der Exkursion, dem Bachmann-Museum in Bremervörde.
Zunächst wurden die von 1992 bis 1999 untersuchten frühmesolithischen
Stationen Wehldorf 5–8 (Gerken 1999; ders. 2001) aufgesucht. Hier stellte
Klaus Gerken die von ihm gewonnenen Daten sowie Erkenntnisse zur lo-
kalen Stratigrafie und Topografie dar. Besondere Aufmerksamkeit fand in
diesem Zusammenhang deren Hanglage am Stellingsmoor, da die Lagerplät-
ze auf einem Geesthang mit einem Terrassenabsatz liegen, der sich etwa
5 m oberhalb der Moorbasis befindet (Abb. 1 ). Daten zur Moorentstehung
1Hier sind insbesondere anzuführen: Heinrch Maack, Günter Widow, Karl Raban Frei-
herr von Spiegel (alle Zeven), Werner Mattick (Brockel), Gerald Neumann (Grasberg),
Angela Ratuschniak-Schulte (Sittensen) und August Bachmann (Bremervörde).
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 9
und über etwaig offene Wasserflächen, liegen bisher nicht vor (vgl. Schnee-
kloth/Tüxen 1978).
Bereits der zuerst entdeckte, in einer Ackerfläche liegende Fundplatz Wehl-
dorf 5, hat, Fundmaterial verschiedener Zeitstellung ergeben (Gerken 2001).
Neben frühmesolithischen Artefakten wurde 2005 weiterhin ein kleines ge-
schliffenes neolithisches Beil aufgefunden (Gerken 2006d). Auch während
der Ausgrabungen der Areale Wehldorf 6 und 7 wurden Hinweise auf dif-
ferente Aufenthalte deutlich. Wehldorf 6 hat neben den hauptsächlich in
das Boreal zu stellenden Befunden und Artefakten auch einen endmesoli-
thisch/frühneolithischen Fundschleier ergeben (Abb. 2 ). Ebenso zeigt sich
Wehldorf 7 nicht einheitlich. Sicher nachgewiesen ist aus technologischer
sowie typologischer Sicht und basierend auf einem 14C-Datum (KIA 4645,
9115–8545 calBC 2σ) aber ein präboreales Inventar (Abb. 3, 4 ). Darüber hin-
aus sind auch hier Befunde mit jüngeren 14C-Daten belegt. Neben diversen
Feuerstellen lassen bei beiden Fundstellen auch typologische Erwägungen ei-
ne Mehrphasigkeit wahrscheinlich werden (zusammenfassend Gerken 2001,
152–157; 170–173).
Die Fundstelle Wehldorf 8 ist ebenfalls auf der Terassenkante mit einem an-
schließenden, nach Westen orientierten Gefälle von 15% gelegen. Die Station
ist nur durch einen Suchschnitt erfasst worden, der 10 m in die angrenzen-
de Moorfläche gelegt wurde. Die dabei geborgenen Artefakte lassen sich als
frühmesolithisch einstufen. Bei dem Schnitt an der Basis angetroffene Nie-
dermoortorfe gehen nach einer Pollenanalyse durch K.E. Behre2nicht über
eine frühsubboreale Zeitstellung hinaus. Während auf den Fundplätzen bis-
her nur holozäne Aufenthalte von Jäger-/Sammlergruppen sicher nachge-
wiesen sind, deutet ein bei der Exkursion gemachter Fund durch Markus
Wild und einzelne Oberflächenfunde auf einen Aufenthalt von Jägern be-
reits im Spätglazial hin (Abb. 5;Gerken 2001, 177). Da es sich bei dem
Artefakt um einen Gerätetyp handelt, der in dem Areal bisher nicht nach-
gewiesen war, soll dieser im Folgenden kurz vorgestellt und kontextualisiert
werden. Das gefundene Artefakt ist typologisch als schwach asymmetrische
Rückenspitze mit leicht gebogenem Rücken zu bezeichnen (zusammenfas-
send Floss/Weber 2012, 510–511). Es ist aus einer recht derben Klin-
ge gefertigt und an der rechten Lateralseite durch eine steile, von ventral
ausgeführte Retusche gekennzeichnet. Linksseitig finden sich einige kleine
2Ich danke Herrn Prof. Dr. K.E. Behre, ehem. Niedersächsisches Institut für historische
Küstenforschung (NIhK), Wilhelmshaven, für die vorgenommene Pollenanalyse und die
Hinweise zur Interpretation.
10 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 2: Wehldorf FStNr. 6. Auswahl an Mikrolithen und Kerbresten. M. 2:3.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 11
Abbildung 3: Wehldorf FStNr. 7. Auswahl an Geräten und Abfällen der Geräteher-
stellung. M. 2:3.
12 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 4: Wehldorf FStNr. 7. 1 Zusammengesetzter Kern, 2 Klinge, 3–4 Kern-
beile, z. T. mit Anpassungen von Herstellungsabfällen. M: 2:3.
Aussplitterungen, deren Ursprung lagerungsbedingt sein kann. Die Gesamt-
länge der Rückenspitze beträgt 51,7 mm bei 13,7 mm Breite und einer
maximalen Dicke von 9,5 mm. Sie wiegt 5,4 g. Der Grundform ist proximal
durch einen Schlag auf die Dorsalseite der Schlagflächenrest abgetrennt
worden. Die vorhandenen Dorsalnegative weisen auf einen unidirektional
abgebauten Kernstein hin. Eine sichere Bestimmung der verwendeten
Schlagtechnik ist aufgrund des fehlenden Schlagflächenrestes nicht möglich
(Abb. 6).
Wenn bisher auch nur durch singuläre Nachweise angezeigt, ist nicht auszu-
schließen, dass an den Fundplätzen Wehldorf 5–8 eine noch nicht ergrabene
Station der Federmesser-Gruppen vorhanden ist (Gerken 2001, 177). Die
an dieser Stelle vorgestellte Rückenspitze verdichtet die Hinweise
hierauf entsprechend.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 13
Abbildung 5: Wehldorf FStNr. 7. Oberflächenfund einer Rückenspitze.
Der Fund stammt aus der Pflugschicht und dürfte daher einer gewissen Ver-
lagerung unterworfen sein. Da er zwischen den ausgegrabenen Stationen
aufgelesen wurde, kann postuliert werden, dass die nun nachgewiesene Pha-
se von den Grabungen schlicht nicht erfasst wurde. Dies gilt besonders, da
zahlreiche weitere Oberflächenfunde in dem Areal auf derartige Fundplät-
ze hindeuten. Dass bisher kein Lagerplatz der Federmesser-Gruppen durch
eine Grabung erfasst werden konnte, ist möglicherweise auch darauf zurück-
zuführen, dass sich Artefaktkonzentrationen auf derartigen Fundplätzen in
der Regel räumlich sehr begrenzt darstellen, aber nur relativ kleine Gra-
bungsschnitte angelegt wurden (Bodu 1998; Gelhausen 2011, 267 ff.).
Das gefundene Artefakt zeigt ein weiteres Mal, wie wichtig Zufallsfunde und
Feldbegehungen auch heute noch sind. Zudem kann selbst die Prospektion
bereits umfassend untersuchter Fundplätze noch weitere Erkenntnisse lie-
fern. Durch die genaue Kenntnis des Geländes und – wie in diesem Fall –
sichere Verortung des Fundes ist die Möglichkeit gegeben, die Bandbreite
14 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 6: Wehldorf FStNr. 7. Oberflächenfunde. M. 2:3.
der Wehldorfer Funde zu ergänzen. Das Artefakt wird als Oberflächenfund
unter der bereits bekannten Fundstelle Wehldorf 7 geführt.3
Der nächste Halt der Exkursion erfolgte bei Brüttendorf an der Geestkante
zur Bade-Niederung. Hier fand eine generelle Erläuterung zur topografischen
Situation eines Gebietes mit einem der größten Vorkommen steinzeitlicher
Fundstellen im Landkreis, statt. Diese setzen zeitlich mit der Hamburger
Kultur an und enden mit dem Neolithikum.
Als Beispiele sollen die Fundstellen Brüttendorf 41 (Abb. 7 ), Brüttendorf 32
(Abb. 8, 9 ) und Brümmerhof 16 (Abb. 10, 11 ) genannt werden. Insgesamt
sind auf einer Fläche von ca. 30 ha über 30 Fundstellen dokumentiert wor-
den, die jedoch nicht einzelne Lagerplätze widerspiegeln, sondern dia- und
3FV: Kreisarchäologie Rotenburg (Wümme), Inv.Nr. C 2015:0009.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 15
Abbildung 7: Brüttendorf FStNr. 41. Inventar mesolithischer/neolithischer Zeitstel-
lung sowie der Hamburger Kultur. M. 2:3.
16 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 8: Brüttendorf FStNr. 32. Vermischtes Inventar mesolithi-
scher/neolithischer sowie spätglazialer Zeitstellung. M. 2:3.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 17
Abbildung 9: Brüttendorf FStNr. 32. Inventaranteil an Elementen der Hamburger
Kultur. M. 2:3.
synchrone Akkumulationen (Palimpseste). Selten beschränken sie sich auf
einzelne Kulturgruppen, sondern zeigen regelmäßig Vermischungen. Beson-
ders häufig lassen sich auf diesen Fundstellen Artefakte der Federmesser-
Gruppen verzeichnen sowie solche des frühen und späten Mesolithikums.
Zwei Fundstellen belegen zudem den Aufenthalt von Gruppen der Hambur-
ger Kultur. Ein sicherer Nachweis von Hinterlassenschaften der Ahrensbur-
ger Kultur ist in dieser Region bisher nicht erbracht worden. Schließlich sind
auch Flintartefakte des Neolithikums vorhanden, wobei entsprechende Ke-
ramik erhaltungsbedingt fehlt bzw. nicht sicher identifiziert werden kann.
Die Kenntnis von diesen Fundstellen resultiert wiederum aus jahrelanger
systematischer Propspektionsarbeit von Amateurarchäologen.
Im weiteren Verlauf der Exkursion wurden die erneut an einem Moor ge-
legenen und von Klaus Gerken von 2000 bis 2008 ausgegrabenen Stationen
Oldendorf 52 und 69 (Gerken 2001; ders. 2009) aufgesucht. Eine Verpfle-
gungspause für die Teilnehmer am Ort ist dazu genutzt worden, die topo-
grafische Lage des Schünsmoores darzulegen, in der allein 20 Fundplätze
nachgewiesen sind. Diese liegen südlich und östlich der Moorfläche, bei der
es sich – wie sich im Laufe der Untersuchungen herausstellte – um eine
ehemalige Seefläche handelt (Abb. 12 ).
Das Moor umfasst eine Fläche von ca. 100 ha, von der heute in etwa ein
Drittel unter landwirtschaftlicher Nutzung steht. 1978 wies das Schünsmoor
noch 60 ha Hochmoor und 40 ha Niedermoor auf. Das Hochmoor ist über-
wiegend mit Kiefern- und Birkenbruchwald bestanden. Das Niedermoor wird
von der Bade durchflossen und entwässert. Die Mächtigkeit der Moorsedi-
mente beträgt bis zu 2 m.
18 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 10: Brümmerhof FStr. 16. Inventar der Federmesser-Gruppen. M. 2:3.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 19
Abbildung 11: Brümmerhof FStr. 16. Inventar der Federmesser-Gruppen. M. 2:3.
Abbildung 12: Lage und Topografie der Fundstellen am Schünsmoor (blauer Punkt
= Moorprofil).
20 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 13: Oldendof FStNr. 52. Inventar der Federmesser-Gruppen. M. 2:3.
Das an der Fundstelle Oldendorf 52 ausgegrabene Inventar zeigt erneut An-
teile, die den Federmesser-Gruppen zugerechnet werden können (Abb. 13 ).
Ein für Niedersachsen erstmalig nachgewiesenes Gerätespektrum, zeigt ty-
pologisch sowie technologisch starke Affinitäten zu spätmaglemosezeitlichen
dänischen Inventaren und lässt sich daher vermutlich in diesen Kontext stel-
len (Abb. 14 ). Zahlreiche Feuerstellen belegen an Hand von 14C-Datierungen
für dieses Inventar eine Phase im Übergang vom Früh- zum Spätmeso-
lithikum sowie auch ältermesolithische Nutzungen des Areals (u. a. Ger-
ken 2012). Zudem legen geophysikalischen Untersuchungen eine sehr große
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 21
Abbildung 14: Oldendorf FStNr. 52. Spätmaglemosezeitliches Inventar. M. 2:3.
Anzahl weiterer Feuerstellen nahe und somit eine größere Ausdehnung des
Werkareals der Jäger-/Sammlergruppen (Gerken 2009).
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Betrachtung des Inventars von der in un-
mittelbarer Nähe liegenden Fundstelle Oldendorf 69. Hier lässt sich aber ein
kleinräumig aufgefundenes Spektrum an mesolithischen Artefakten isolieren
(69 Nord) und zeitlich etwas früher ansiedeln (Abb. 15). Dem entsprechen
auch mehrere 14C-Daten, die aus Holzkohlen von Feuerstellen und Hasel-
nussschalen gewonnen wurden (vgl. Gerken 2009).
22 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 15: Oldendorf 69 Nord. Mikrolithen und Mikroklingenkern. M. 2:3.
Oldendorf 69 Süd erbrachte zahlreiches Material der Federmesser-Gruppen
(Abb. 16 ) (Gerken 2006b; ders. 2006c). Bemerkenswert sind mehrere Gru-
ben, die teilweise erst mit ihrem unteren, auffällig rötlich gefärbten Teil er-
kannt wurden. Sie zeigen trog- bis trichterförmige Profile und führen kleinere
und größere Holzkohlepartikel. Die Rotfärbung scheint nach ersten Erkennt-
nissen auf thermischen Einfluss zurückzuführen sein. Die größte der Gruben
misst bis 110 cm in der Tiefe und 240 cm im Durchmesser (Abb. 17 ). Ihre
Funktion ist bislang ungeklärt. Als mögliche Interpretation wurde über me-
solithische Grabanlagen diskutiert. Deren Nachweis ist allerdings schwierig
zu erbringen, zumal der örtliche Sandboden keine Knochenerhaltung zulässt.
Zur Abklärung der örtlichen Geochronologie ist etwa 350 m entfernt der
beiden Fundstellen im nächstgelegenen ungestörten Moorbereich ein erster
Profilschnitt angelegt worden, nachdem Testbohrungen durch F. Bittmann4
im Jahr zuvor vielversprechende Ergebnisse geliefert haben. Dabei zeigten
sich unter Niedermoortorfen verschiedene unterschiedlich ausgeprägte Mud-
den, die auf ein ehemals vorhandenes, stehendes Gewässer schließen lassen.
4Dr. Felix Bittmann, NihK, Wilhelmshaven, sei herzlichst für die von ihm im Schüns-
moor vorgenommennen Untersuchungen gedankt.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 23
Abbildung 16: Oldendorf 69 Süd. Inventar der Federmesser-Gruppen. M. 2:3.
24 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Abbildung 17: Oldendorf 69 Süd. Große mesolithische Grube.
Eingebettet waren darin vier deutlich makroskopisch sichtbare Brandhori-
zonte. Eine 14C-Datierung der untersten Brandschicht ergab ein Alter, das
in die Übergangsphase vom Präboreal zum Boreal fällt. Da diesem Brandho-
rizont weitere Mudden folgen, war anzunehmen, dass die Seebildung mögli-
cherweise bereits im Allerød einsetzte. Ein Forschungsprojekt des britischen
NERC (Natural Environment Research Council) für das RESET Konsorti-
um5ermöglichte Proben für Pollen- und Makrofossilanalysen (Niemann et
al. 2010) sowie für tephrenchronologische Analysen untersuchen zu lassen
(Housley et al. 2015).
Nach Auswertung des Pollendiagramms ist das Spätglazial mit allerødzeit-
lichen wie auch dryaszeitlichen Sedimenten nachgewiesen (Abb. 18 ). Zudem
konnten Mikrotephren in den Ablagerungen der Übergangsphase von Dryas
III zum Präboreal und auch im Bereich des Übergangs vom Präboreal zum
Boreal erkannt worden. Diese, nach ersten Analysen dem isländischen Katla-
System zuzuordnenden Proben, konnten aber in den sandigen Sedimenten
der Fundstellen nicht nachgewiesen werden (Housley et al. 2015). Somit
fällt eine mögliche Stratifizierungshilfe für die archäologischen Befunde aus.
Dennoch ist mit den Untersuchungen die Existenz eines Sees zur Zeit der
Besiedlung eindeutig nachgewiesen. Dieser wird vermutlich einer der wesent-
lichen Gründe für die Nutzung des Areals durch Jäger-/Sammlergruppen
gewesen sein.
5http://c14.arch.ox.ac.uk/reset/ (1.10.2015)
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 25
Abbildung 18: Pollenprofil Schünsmoor mit Position der Tephren isländischer Vulkane.
26 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Erneut zeigt sich an diesen Fundplätzen eine Situation, die bereits in Wehl-
dorf aufgezeigt werden konnte: Eine Wiedernutzung von Lagerplätzen durch
mesolithische Populationen, die bereits von den Jäger-/Sammlern der Federmesser-
Gruppen genutzt worden sind. Diese recht häufige Beobachtung, führte be-
reits mehrfach zur Diskussion kultureller Verbindungen zwischen diesen bei-
den Traditionen bzw. die Verwurzelung frühmesolithischer Traditionen der
norddeutschen Tiefebene in den älteren Kulturgruppen.6Neben der ver-
gleichbaren Wahl der Lagerplätze und einer ähnlichen Subsistenzwirtschaft
in einer vergleichbaren Umwelt, sprechen auch technologische Aspekte für ei-
ne Herleitung der mesolithischen Traditionen aus denjenigen der Federmesser-
Gruppen. Beispielsweise lieferte kürzlich im Zuge der Durchsicht und Be-
arbeitung der unvermischten, präborealen Fundplätze Bierden 30 und 31
durch Klaus Gerken neben Fragmenten von Rückenspitzen und Rückenmes-
sern auch einen distalen Kerbrest, der aufgrund der Klingendicke nicht von
einem Mikrolithen, sondern von einer Rückenspitze zu stammen scheint und
so einen direkten Hinweis auf einen möglichen traditionellen Zusammenhang
gibt (Gerken 2013, 20 Abb. 257).
Die nächste Station führte die Exkursionsgruppe nach Lavenstedt in das Os-
tetal, an dessen Talrändern die z. T. schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts
entdeckten und damals intensiv diskutierten Fundstellen der spätpaläolithi-
schen Ahrensburger Kultur befinden.7
Aus dem Tal bei der alten Wassermühle von Eitzmühlen heraus ging der Weg
auf die südlich gelegene Geestkuppe zu einem der bekanntesten dieser Fund-
stellen mit dem Flurnamen „Auf dem Drögenbarg“. Diese um einige Meter
über der Talaue gelegene Anhöhe bot unter den Vegetationsbedingungen am
Ende der letzten Eiszeit vermutlich eine weite Sicht in das Ostetal und ent-
spricht damit Situationen wie sie typisch für die Besiedlung zu dieser Zeit
waren (z. B. Rust 1943; Wild in Vorb. für Stellmoor und Nahe). In Sicht-
weite auf dem gegenüberliegenden Osteufer befindet sich die jüngst zum Teil
ausgegrabene Siedlung der Trichterbecher Kultur Lavenstedt 178.8
Das finale Exkursionsziel war das Bachmann-Museum in Bremervörde, wo
die Gruppe von Meike Mittmann und Kolleginnen empfangen wurde. Nach
einem stärkenden Mittagsimbiss wurden die Exkursionsteilnehmer in die hie-
6De Bie/Vermeersch 1998, 38–39; Gramsch 1981; Groß 2014, 175–176; Street
1998, 59.
7Beispielsweise Schwantes 1928, 183; Müller-Brauel 1929; Schwabedissen 1944;
Taute 1968.
8Gerken 2011;Mennenga 2015a; ders. 2015b; Nösler et al. 2012.
Spätpaläolithikum und Mesolithikum im Ldkr. Rotenburg (Wümme) 27
Abbildung 19: Die Exkursionsteilnehmer der 24. Tagung der AG-Mesolithikum auf
dem Hof des Bachmann Museums in Bremervörde.
sige Lokalgeschichte eingeweiht und durch das Museum geführt. Die umfang-
reich von August Bachmann zusammengetragene Sammlung des Museums
zeigt neben einer großen Menge an archäologischen Funden auch umfangrei-
che Exponate zu Botanik, Zoologie, Geologie, Geschichte und Volkskunde.
Zudem ist in der Außenanlage die Neukonzeptionierung eines mesolithischen
Hüttendorfes geplant, zu dem rege Diskussionen stattfanden. Der Tag endete
in Bremervörde bei strahlendem Sonnenschein mit einem gemeinschaftlichen
Abschiedsfoto (Abb. 19 ).
28 Klaus Gerken, Daniel Groß, Markus Wild
Literatur
Bodu 1998:
P. Bodu, Magdaleniens-early Azili-
ens in the centre of the Paris Ba-
sin: a filiation? The example of Le
Closeau (Rueil-Malmaison, Fran-
ce). In: S. Milliken (Hrsg.), The or-
ganisation of lithic technology in
Late Glacial and Early Postglacial
in Europe. BAR International Se-
ries 700 (Oxford 1998) 131–147.
De Bie/Vermeersch 1998:
M. De Bie/P. M. Vermeersch,
Pleistocene-Holocene Transition in
Benelux. Quaternary International
49/50, 1998, 29–43.
Floss/Weber 2012:
H. Floss/M.-J. Weber, Lithische
Projektilspitzen im Spätglazial. In:
H. Floss (Hrsg.), Steinartefakte
vom Altpaläolithikum bis in die
Neuzeit. Tübingen Publications in
Prehistory (Tübingen 2012:2) 509–
516.
Gelhausen 2011:
F. Gelhausen, Siedlungsmuster
der allerødzeitlichen Federmesser-
Gruppen in Niederbieber, Stadt
Neuwied. Monographie des
Römisch-Germanischen Zentral-
museums Mainz 90 (Mainz 2011).
Gerken 1999:
K. Gerken, Wehldorf, FstNr. 7. Ei-
ne Fundstelle des frühen Mesolithi-
kums? Archäologische Berichte des
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Abbildungsnachweis
Abb. 2–4, 6–11, 13–17, 19: K. Gerken. – Abb. 5 : C. Janke, Archäologisches Landesmuseum
Schleswig-Holstein.
Anschrift der Verfasser:
Klaus Gerken
Gerken-Archäologie
Hohes Ufer 10
31535 Neustadt
klaus@gerken-archaeologie.de
Dr. Daniel Groß
Markus Wild M. A.
Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie
Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
Schlossinsel 1
24837 Schleswig
daniel.gross@schloss-gottorf.de
markus.wild@schloss-gottorf.de
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1 Klaus Gerken, 2 Erik Brinch Petersen, 3 Sabine Gayck, 4 Sarah Pinell,
5 Daniel Groß, 6 Markus Wild, 7 Nele Schneid, 8 Matthias Blessing, 9 Er-
win Cziesla, 10 Elisabeth Noack, 11 Kai Vogl, 12 Martin Street, 13 Birgit
Gehlen, 14 Luise Knoop, 15 Stefan Hesse, 16 Bernhard Stapel, 17 Andrea
Stapel, 18 Felicitas Faasch, 19 Dieter Schäfer, 20 Peter Rehberg, 21 Birte
Meller, 22 Ann-Katrin Meyer, 23 Michael Baales, 24 Sophie Müller, 25 Meike
Mittmann, 26 Julia Goldhammer, 27 Thomas Richter, 28 Holger Niemann,
29 Maha Ismail-Weber, 30 Benjamin Spies, 31 Johann Friedrich Tolksdorf,
32 Judith Grünberg, 33 unbekannt, 34 Marion Heumüller, 35 Hildegard Nel-
son, 36 Sönke Hartz, 37 Peter Balthasar, 38 Jürgen Wiedwald, 39 Werner
Mattick, 40 Nele de Drissa, 41 Johann Müller.