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Adnominale Possession

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Abstract

Full-Text: DOI: <dx.doi.org/10.17192/es2017.0003> URL: <http://archiv.ub.uni-marburg.de/es/2017/0003/pdf/syhd-atlas_2017.pdf> Die Dokumentvorschau ist fehlerhaft, die Downloaddatei ist in Ordnung. Zum Ausdruck von Relationen, die der semantischen Domäne der Possession angehören, weist die deutsche Grammatik diverse Möglichkeiten auf. Im Zentrum der SyHD-Erhebungen steht dabei der adnominale Ausdruck dieser Relationen anhand von komplexen NPs, die mindestens aus zwei Nomen bestehen (vgl. Duden-Grammatik 2016: 732–733, 837–844). Die NP-Konstruktionen treten in verschiedenen Ausprägungen auf, von denen die hier relevantesten in (1) bis (4) aufgeführt sind (vgl. auch AdA, Variante „Attribut“), wobei das Kompositum eher selten mit Possession im engeren Sinne in Verbindung gebracht wird. Beispiel (5) illustriert prädikative Möglichkeiten zum Ausdruck von Possession. Sie sind im Gegensatz zu den adnominalen Varianten dadurch gekennzeichnet, dass die Relation durch ein verbales Prädikat explizit gemacht wird (hier: gehören). (1) possessiver „Dativ“ (s. Aufgabe E2_14) der Gertrud ihre Brille (2) von-Konstruktion (post- und pränominal; s. Aufgabe E2_14) die Brille von Gertrud; von Gertrud die Brille (3) Genitiv (post- und pränominal; s. Aufgabe E2_14) die Brille Gertruds, Gertruds Brille (4) Kompositum (s. Aufgabe E4_02) das Doktorwerkzeug (5) Prädikativ- und Relativkonstruktion (s. Aufgabe E2_14) die Brille gehört Gertrud; die Brille, die Gertrud gehört
SyHD-atlas
SyHD-atlas: PDF-Version (Zitierversion):
Fleischer, Jürg/Alexandra N. Lenz/Helmut Weiß (2017): SyHD-atlas. Konzipiert von Ludwig M. Breuer.
Unter Mitarbeit von Katrin Kuhmichel, Stephanie Leser-Cronau, Johanna Schwalm und Thomas Strobel.
Marburg/Wien/Frankfurt am Main: dx.doi.org/10.17192/es2017.0003.
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www.syhd.info
SIMONKASPER
3.5AdnominalePossession
KURZ B E S C H R E I B U N G
ZumAusdruckvonRelationen,diedersemantischenDomänederPossessionangehö ren,weistdie
deutscheGrammatikdiverseMöglichkeitenauf.ImZentrumderSyHD‑Erhebungenstehtdabeider
adnominaleAusdruckdieserRelationenanhandvonkomplexenNPs,diemindestensauszwei
Nomenbestehen(vgl.Duden‑Grammatik2016:732–733,837–844).DieNP‑Konstruktionentreten
inverschiedenenAusprä gungenauf,vondenendiehierrelevantestenin(1)bis(4)aufgefü hrtsind
(vgl.auchAdA,Variante„Attribut“),wobeidasKompositumeherseltenmitPossessionimengeren
SinneinVerbindunggebrachtwird.Beispiel(5)illustriertprädikativeMö glichkeitenzumAusdruck
vonPossession.SiesindimGegensatzzudenadnominalenVariantendadurchgekennzeichnet,dass
dieRelationdurcheinverbalesPrä dikatexplizitgemachtwird(hier:gehören).
possessiver„Dativ“(s.AufgabeE2_14)
derGertrudihreBrille
von‑Konstruktion(post‑undprä nominal;s.AufgabeE2_14)
dieBrillevonGertrud;vonGertruddieBrille
Genitiv(post‑undprä nominal;s.AufgabeE2_14)
dieBrilleGertruds,GertrudsBrille
Kompositum(s.AufgabeE4_02)
dasDoktorwerkzeug
Prä dikativ‑undRelativkonstruktion(s.AufgabeE2_14)
dieBrillegehörtGertrud;dieBrille,dieGertrudgehört
DETAILBESCHREIBUNG
WasdieFormseitebetrifft,sohabendieRelativkonstruktionin(5)unddiein(1)bis(4)
aufgefü hrtenKonstruktionenzumAusdruckvonPossessiondenStatuskomplexerNPs.Die
letzterenvierKonstruktionenbestehenjeweilsausmindestenszweivollenNPs(Komposita
ausgenommen),dieineinemKopf–Dependens‑Verhältniszueinanderstehenund(meistens)
sogenanntenKonstruktionsmarkern,diediemöglichenRelationenzwischendenNPseinschrä nken,
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
abernichteindeutigbestimmen(vgl.Koptjevskaja‑Tamm2003).Dieeinzigedialektologisch(und
mö glicherweisetypologisch)invariableGeneralisierungü berdieForm–Inhalts‑Beziehungistdabei,
dassdieNP,diedenPossessor(PR)ausdrü ckt,immerdassyntaktischdependenteElementist,
wä hrenddieNP,diedasPossessum(PM)ausdrü ckt,immerderKopfderkomplexenNPist.Deren
KasusrichtetsichdemnachnachihrerFunktionimSatz,währenddieFormderdependentenNP
konstruktionsspezi渄ischist.DieKonstruktionsmarkerkönnenKasusmorpheme(wiein(1)und(3)),
Prä positionen(wiein(2))oderPossessivelemente(wiein(1))sein,diewiePossessivpronomen
aussehen,derenStatusaberumstrittenist,bzw.variiert(vgl.Demske2001,Zifonun2003,Weiß
2008,Weiß2012,Kasper2015b).KompositaweisenkeineKonstruktionsmarkerauf.
DarausergebensichdiefolgendenabstraktenCharakterisierungenfü rdieVarianten(1)bis(4),die
fü ralleAufgabendiesesPhä nomenbereichsgelten.
possessiver„Dativ“:PR PossPM
von‑Konstruktion:PMvonPR ;vonPR PM
Genitiv(post‑undprä nominal):PMPR ,PR PM
Kompositum:PR‑PM
Bezü glichderKonstruktionin(6),ü blicherweise„adnominalerpossessiverDativ“genannt,isteine
terminologischeErlä uterungnö tig.„Dativ“isthierinAnfü hrungszeichengesetzt,dennderKasus
vonPRindieserKonstruktionvariiertinAbhängigkeitvomKasussystemdesjeweiligenDialekts
undkann,einerimplikationalenHierarchiefolgend,alsGenitiv–undwenndiesernichtvorhanden
ist–,alsDativ–undwenndiesernichtvorhandenist–,alsAkkusativ(bzw.einzigerobliquerKasus)
und–wennkeineKasuskategorienunterscheidbarsind–alsEinheitskasusauftreten(Weiß2008:
384).Analogeslä sstsichfü rdievonvonabhängigeNPkonstatieren(wobeidasamweitestenlinks
stehendeGliedderHierarchiehierderDativbildet).
WasdieSemantikderKonstruktionenbetrifft,sospeistsichdieDomänederPossessionaus
verschiedenenkonzeptuellenQuellendomä nen(vgl.Lakoff/Johnson1999undspeziellHeine1997),
dieteilweiseanderlexikalischenBedeutungderjeweiligenKonstruktionsmarkeridenti渄izierbar
sind.DanachhabenKonstruktionen,dieimheutigenSprachgebrauchauchpossessiveRelationen
ausdrü cken,originä rwahrscheinlichnurbasaleresemantischeRelationenausgedrü ckt.
DiesisterstensderFallbeivon‑Konstruktionen,dieursprü nglichspatiale,nä mlichablative
RelationenzwischeneinemLokatum(LM)undeinerLokation(LN)ausgedrü ckthabenundbisins
Mittelhochdeutschewohlauchnichtadnominalverwendetwurden(vgl.Behaghel1924:62,Ebert
1986:92,Kasper2015b:67–69).A hnlichverhä ltessichmitursprü nglichbloßallativenzu
Konstruktionen,dieheutezumAusdruckvonZweckzusammenhä ngen(derDeckelzumTopf)und,
wennauchmarginal,Verwandtschaftsrelationen(kin‑Relationen)verwendetwerdenkönnen(ein
CousinzumeinerMutter).Präpositionen,dielokaleRelationen(an,bei)ausdrü cken,sindauchheute
nichtsoweitgrammatikalisiert,dasssiealspossessiveRelationeninterpretiertwerdenkönnen.
(6) Dat
(7) Dat Dat
(8) Gen Gen
(9)
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
301
SyHD-atlas
ZweitensisteshistorischeineKerndomä nedesadnominalenGenitivs,meronymische,alsoTeil–
Ganzes‑Relationenauszudrü cken(vgl.Behaghel1923:485–526,Wilmanns1909:575).
AmschwierigstengestaltetsichdasKonzeptderVerwandtschaftsrelation(kin‑Relation).Obwohl
solcheRelationendurchdieKonstruktionenin(6)bis(9)ausgedrü cktwerdenkö nnen,entzieht
sichdieNaturderRelationeinereinfachenDe渄inition(vgl.Foley1997:131–149).
BesitzimengerenSinneistdernamengebendeKernderDomä nederPossession.ObderAusdruck
vonBesitzdurchdenGenitivdasErgebniseinesähnlichenGrammatikalisierungsprozessesistwie
imFallevonvonundzuundandessenAnfangnurdiemeronymischeRelationstand,isthiernicht
entscheidbar.Esistallerdingsanzunehmen,dassdasBesitzkonzeptselbstkeinaufdie
RaumkognitionreduzierbaresKonzeptist.WohlenthältdasKonzeptprototypischauchdasjenige
derLokalisiertheiteinesLokatumsbeieinerLokation(vgl.Heine1997).Estretenaberkomplexe
BedeutungsaspektewiederderVerfü gungsgewalthinzu,dieindenBereichvonNormenund
KonventionenhineinreichenundwiederumnichteinfachaufkognitivprimitiveQuellendomä nen
oderEmbodiment‑AspektewieeinCONTROL‑Prädikatreduziertwerdenkönnen(wieKasper
2015a,2015bnochangenommenhat;zumcontrol‑Konzeptvgl.auchComrie1989).
Darausergibtsichdiefolgende(nichtexhaustive)ListemitabstraktenCharakterisierungender
Relationstypen,ausdersichdieDomä nederPossessionzusammensetzt:
spatiale(lokative,ablative,allative)Relationen:LOK/ABL/ALL(LM,LN)
meronymischeRelationen:TEILHAB(Teil,Ganzes)
Besitzrelationen:POSS(PR,PM)
kin‑Relation:KINSHIP(Kin ,Kin )
EsgibtalsoeinestrukturelleDomä ne,diejenigederkomplexenNP‑Konstruktionenmitden
Ausprä gungenin(6)bis(9),undeinesemantischeDomänederPossessionmitdenAusprä gungen
in(10)bis(13).OhneweitereRestriktionenbestehtzwischendenKonstruktionenundden
semantischenRelationstypeneineViele‑zu‑Viele‑Zuordnung,d.h.diemeistenKonstruktionen
kö nnenmehralseinenRelationstypenausdrü ckenundjederRelationstypkanndurchmehrere
Konstruktionenausgedrü cktwerden.
BekannteRestriktionenzumGebrauchsumfangderKonstruktionensind,wohlgemerktinBezugauf
denSkopusdervorliegendenUntersuchung,diefolgendendrei:einelexikalisch‑semantische,
derzufolgederadnominalepossessive„Dativ“in(6)aufbelebtePossessorenbeschränktsei(z.B.
Wegener1985:49,Behaghel1923:540)unddahernurzumAusdruckvonBesitzrelationenzur
Verfü gungstehe,eineweiterelexikalisch‑semantische,derzufolgebeiBesitzrelationendas
substantivischeErstglieddesKompositums(derPR)eineKlasse(etwaeineMenschengruppe)und
nichteinIndividuumbezeichnenkö nne(vgl.Schrö der/Barz/Fleischer2012:149)sowieeine
(10)
(11)
(12)
(13) 1 2
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strukturelle,nachderderprä nominaleGenitivin(8)imGegenwartsdeutschennurnochmit
Propriagefü lltwerdenkö nne(vgl.Demske2001,Kasper2015b).
SPRAC H G E O G R A P H I S C H E V E R T E I LUNG
Derpossessive„Dativ“in(6)istinfastallendeutschenDialektengebrä uchlich(vgl.Henn‑
Memmesheimer1986:132–151,Weise1898,Behaghel1923:638,Mironow1957).EineAusnahme
istdasHö chstalemannischeimWallis(vgl.Bart2006).Dievon‑Konstruktionin(7)istü berall
gebrä uchlich(vgl.Mironow1957:395,Schirmunski1962:432–437).DieGenitivkonstruktionin(8)
istlautMironow(1957:392)undSchirmunski(1962:432–433)indendeutschenDialektenfast
gä nzlichabwesend.ImOberdeutschenistdasHöchstalemannischeimWalliserneuteineAusnahme
(vgl.Wipf1910,Bohnenberger1913,Henzen1932,Bart2006).Dieskönntedortaufeinekausale
RelationzwischenderAnwesenheitderGenitivkonstruktionundderAbwesenheitdespossessiven
Dativs(undumgekehrt)hinweisen(vgl.Weiß2012:290).DieKonstruktionmitprä nominalem
Genitiv,derdurcheinenEigennamenmit‑sbesetztist,kommtlautMironownochsporadischin
niederdeutschenDialektenvor.AlsnächstenzuHessennennterdasNordwestfälische(vgl.
Mironow1957:393).A hnlicheAussagen渄indetmanbeiLindowetal.(2008:144,inBezugaufdas
Niederdeutscheinsgesamt)undDurrell(1990:75,inBezugaufdasWestfä lische),diedieVariante
alsdialektalklassi渄izieren.U berdieAbwesenheitdesKompositumsindeutschenDialektenist
nichtsbekannt.Ebensospä rlichsinddieInformationenü berdiegeographischeDistributionder
GebrauchsbedingungenderKonstruktionen(vgl.aberKasper2015a,2015b).
ImGegensatzzudensyntaktischenAusdrucksvariantenstehendiesemantischenRelationenals
lebensweltlichhochrelevanteKonzeptewohlallenSprechern(sogarallenTeilhabernankulturellen
Praxen)zurVerfü gung.
ERLA U TERUNGENZURERHEBUNGINSYHD
DieZielederSyHD‑ErhebungenzudiesemPhä nomensinderstensdieDokumentationderinden
DialektenHessensgebrä uchlichenKonstruktionenundihresprachgeographischeVerteilung;
zweitenssolltegeklä rtwerden,welchenGebrauchsbedingungendieseKonstruktionenjeweils
unterliegen,d.h.welcheKonstruktionenfü rwelchesemantischenRelationstypengebrä uchlich
sind;drittenssollteversuchtwerden,systematischesyntaktisch–semantische
Zusammenhä ngeeinerErklä rungnäherzubringen.
DieFragenzudiesemPhä nomenmusstendaherzweierleileisten(vgl.Fleischer/Kasper/Lenz
2012:24–25).WeildasKonstruktionsinventarzuradnominalenPossessionzumErhebungsbeginn
zwaringrobenZü genbekannt,aberkeineswegseinevollstä ndigeListedermö glichen
Konstruktionenvorhandenwar,warerstenseinFragetypzuwä hlen,derdenGewä hrspersonen
keineVariantenvorgibt,sondernoffengenugist,ihnenzuermö glichen,dieVariantenselbstfreizu
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wä hlen.ZweitensmusstederFragetyprestriktivgenugsein,umdieGewä hrspersonenmö glichst
aufdieWahlvonkomplexenNP‑Konstruktioneneinzuschrä nken,diePossessivrelationen
ausdrü cken.Dafü rwurdediePuzzleaufgabekonzipiert:Ineinemeinleitendenlebensweltlichen
KontextwurdenmindestenszweiReferenteneingefü hrt,zwischendeneneinemö gliche
Possessivrelationzuklä renist.Eine渄iktivePersonbenö tigtdieInformationü bereineeventuelle
Zugehö rigkeitsrelationzwischendenObjektenundein渄iktiverSprecher(indessenRolledie
Gewä hrspersonschlü pft)kenntdieRelationzwischendenObjektenundä ußertsiesprachlich.
DabeimusstendieGewä hrspersonendieA ußerungdes渄iktivenSprechersunterVerwendungder
Ausdrü ckefü rdieReferentenergä nzen.DieA ußerungenbeginnenimmermit(dialektalisierten)
VorgabenwieIchweiß,wasdasist.Dasist….AlsPossessivrelationerhaltendiebeidenAusdrü cke,
dieindieErgä nzungeinzubauenwaren,damitdenStatusvonPossessorundPossessum(Lokatum
undLokationusw.)undalsFormenstehennurnochNP‑Konstruktionenderin(1)bis(4)bzw.(6)
bis(9)genanntenArtunddieRelativkonstruktionzurVerfü gung.Ummö glicheReihenfolgeeffekte
zuvermeiden,wurdendieAusdrü ckefü rdasPossessumunddenPossessor(dasLokatumunddie
Lokationusw.)außerinE4_08immerindergleichenReihenfolgegezeigt.
UmzweitensdieGebrauchsbedingungenderjeweiligenKonstruktionenzuklären,musstedie
SemantikdereinzusetzendenAusdrü ckevariiertwerden.Wieobengezeigt,kö nnendiemeisten
Konstruktionenin(1)bis(4)bzw.(6)bis(9)mehreresemantischeRelationstypenausdrü cken.Um
welcheRelationessichbeieinerkonkretenA ußerunghandelt,wirddurchdieSemantikder
einzusetzendenAusdrü ckeund,wiezuzeigenseinwird,Interpretationsroutinengeregelt.Umzu
unterscheiden,obessichumspatiale,meronymischeoderBesitzrelationenhandelt,istdie
BelebtheitdesDependensausdrucks(Lokation,Ganzes,Possessor)entscheidend.Umdie
vorgenanntenvonkin‑Relationenzuunterscheiden,istdiekin‑LexikdesKopfausdrucks(Lokatum,
Teil,Possessum)entscheidend.
ERG E B N I S S E
InBezugaufdasInventaranadnominalenpossessivenNP‑Konstruktionenundihre
sprachgeographischeVerteilungzeigendieDaten,dassallein(1)bis(4)bzw.(6)bis(9)genannten
TypenindenDialektenHessensauftreten.Derpossessive„Dativ“(derindenniederdeutschenund
thü ringischenAnteilendesErhebungsgebietsteilweiseinderFormdeseinzigenobliquenKasus
auftritt)unddievon‑Konstruktionsindü berallgebrä uchlich.Dieszeigenbeispielsweisedie
Vergleichskartenfü rBesitzrelationenin(14)sowiedieKartefü reinekin‑Relationin(15).
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SyHD-atlas
(14) ERG E B N I S S E F U RBESITZRELAT I O N E N : ( P ROBLEM,VEREIN)UND(FA H R R A D,M O N I K A )
(15) ERG E B N I S S E F U RDIEKINRELAT I O N : ( T O CHTER,BU R G E R M E I S T E R )
Essprichtdarü berhinausnichtsdagegen,ohneanderslautendeEvidenzdasGleichefü rKomposita
undprä dikativebzw.Relativkonstruktionenanzunehmen,obwohlsiefü rdieerhobenen
Possessivrelationenehermarginal,aberweitverstreutgebrauchtwerden.DasAuftretendes
GenitivsistbisaufvereinzelteAusnahmenaufdenNordenbeschränkt,alsoaufdiewestfälischen,
ostfä lischen,nordhessisch–thü ringischenDialekträ umesowieaufdienö rdlichenTeiledes
Nordhessischen.IndemMaß,indemerdortauftritt,scheintderAnteildespossessiven„Dativs“im
VergleichzumrestlichenErhebungsgebietetwasreduziertzusein.DergrammatischeStatusdes‑s
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
abs
tra kt eBe sit zrelation(P;E4 _28)
AnteilproduzierterVarianten(n =742)
possessiver'Dativ'(324)
vonKonstruktion(394)
Genitiv(18)
Kompositum(6)
Prädikativkonstruktion(0)
sonstige(0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
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Pfalz B ayern
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Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
Bes
itzre lation(B;E2_ 10)
Anteil„möglicher“V arianten (n=852)
possessiver'Dativ'(832)
vonKonstruktion(10)
Genitiv(pränominal)(10)
Genitiv(postnominal)(0)
Prädikativ(gehören)(0)
Prädikativ(sein)(0)
sonstige(0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
kin 
Relation (P; E2_ 04)
AnteilproduzierterVarianten(n =773)
possessiver'Dativ'(337)
vonKonstruktion(433)
Genitiv(postnominal)(3)
sonstige(0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
305
SyHD-atlas
Suffixes ist kaum zu klassifizieren. Sollte sich diese Erscheinung in den genannten Dialekten auf den
Konstruktionstyp in (8) mit pränominalem „Genitiv“ an Eigennamen beschränken, könnte es sich
bei dem Suffix auch um einen bloßen Konstruktionsmarker handeln, der Besitzrelationen anzeigt,
und nicht um einen Genitiv. Trotz des anscheinend raumbildenden Charakters und angesichts der
Forschungslage (s.o.) kann hier zudem nicht entschieden werden, ob es sich bei der Konstruktion
um dialektale Varianten oder Interferenzen mit der Standardsprache handelt, insbesondere
bezüglich der verstreuten Einzelbelege.
Hinsichtlich der Gebrauchsbedingungen der verschiedenen Konstruktionen ergibt sich ein
komplexeres Bild. Die von-Konstruktion kann für meronymische (E3_24), Besitz- (E2_14, E4_08,
E4_28, E2_10) und kin-Relationen (E2_04) verwendet werden und besitzt den höchsten Grad an
Multifunktionalität über das Erhebungsgebiet hinweg. Die Konstruktion ist am wenigsten von
strukturellen und lexikalisch-semantischen Restriktionen betroffen und kann praktisch immer
verwendet werden.
Die Genitivkonstruktion wird dort, wo sie verfügbar ist, zum Ausdruck von Besitz- und kin-
Relationen genutzt, vorwiegend mit einem pränominalen Genitiv, der einen PR mittels eines
Propriums bezeichnet (E2_10, E2_14, E4_08). Die Konstruktion ist auffällig selten bei
meronymischen Relationen (zu den Ursachen s.u.). Dies illustrieren beispielsweise die Karten in
(16) im Kontrast zu denjenigen in (19).
(16) ERG E B N I S S E F U RBESITZRELAT I O N E N : ( B R I L L E , G E RTRUD)UND(AU T O,FREUNDIN,PETER)
DasKompositumwirdmarginalzumAusdruckvonmeronymischenRelationen(E3_13,E3_24)und
derabstraktenBesitzrelation(E4_28)verwendet,aberdurchausetwashä u渄iger,umzwischen
WerkzeugundDoktoreineBesitzrelationherzustellen(E4_02).EineUrsachedafü rkö nntedieo.g.
Restriktionsein,nachderdasErstglieddesKompositums(PRinE4_02undE4_28)ineiner
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
Bes
itzre lation(P;E2_ 14)
AnteilproduzierterVarianten(n =757)
possessiver'Dativ'(433)
vonKonstruktion(294)
Genitiv(pränominal)(29)
sonstige(1)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
kin undBesitzrelat ion(P; E4_ 08)
AnteilproduzierterVarianten(n =643)
possessiver'Dativ'x2(70)
vonKonstruktionx2(30)
possessiver'Dativ'+von(488)
Genitiv+ von (50)
Relativkonstruktion(1)
Genitivx2(2)
sonstige(2)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
306
SyHD-atlas
Besitzrelationunspezi渄ischaufeineGruppeoderaufeinenunspezi渄ischenVertretereinerGruppe
referierenmuss.DaszeigtsichindenDatensymptomatischanderMöglichkeit,eineKonstruktion
miteinerinde渄initenDependens‑NPzubilden(z.B.dasWerkzeugvoneinemDoktor).
DieRelationWerkzeug–DoktorwurdeaberpräferiertdurcheinezuBeginnderErhebungnicht
erwarteteKonstruktionausgedrü ckt,derjenigenmitdemKonstruktionsmarkerfür,derdieRelation
alseinesolchedesVerwendungszusammenhangskonstruiert.Diefür‑Konstruktiontauchtnurfü r
diegenannteRelationundimgesamtenErhebungsgebietauf,wiedieKartein(18)zeigt.Ein
typischesBeispieldafü ristin(17)aufgefü hrt.DieTatsache,dassderDoktor(=Arzt)einabstrakter
Funktionsträ gerist,scheintnebendemKompositumauchteilweisedenGebrauchdieser
Konstruktionzulizenzieren.HinzukommtaberderInstrumentcharakterdesWerkzeugs.
Ichkonndersahn,wosdoses.DosesWarkzeichfernDukter.(Wildeck_Bosserode_1)
ichkanndirsagen,wasdasist.DasistWerkzeugfü rdenDoktor
(18)ERG EB N I S S E F U REINENPOSSESSORALSFUNKTIONSTRA G ER:(WERKZEUG,DOKTOR)
DiePrä dikativkonstruktionscheintfü rkin‑undBesitzrelationenabwesendzuseinundlediglich
zumAusdruckdereindeutigmeronymischenRelationinE3_24(Arm,Kran)undfü rdie
InstrumentrelationinE4_02(Werkzeug,Doktor)verwendetzuwerden.DieseRelationzwischen
einemspezi渄ischenInstrument(Skalpell)undeinemFunktionsträger(Doktor)stellt
mö glicherweiseeine„alienablere“RelationalsBesitzrelationendar,dadasWerkzeugals
Instrumentfü rjedenpotentiellenDoktor(=Arzt)inFragekommt,wä hrenddiesbeispielsweisefü r
GertrudsBrille(E2_14)nichtderFallist.
Zuletztundzentralzeigtsich,dassderGebrauchsumfangdespossessiven„Dativs“variiert.Eristim
gesamtenErhebungsgebietalsAusdrucksvariantefü rBesitzrelationengebrä uchlichundinsofernin
(17)
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
Posse ssorFunktionsträ ge r(P;E4_ 02)
AnteilproduzierterVarianten(n =616)
possessiver'Dativ'(182)
vonKonstruktion(278)
Genitiv(4)
Kompositum(41)
Prädikativkonstruktion(12)
fürKonstruktion(99)
sonstige(0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
307
SyHD-atlas
seinemGebrauchstarksemantischrestringiert.FrageE3_13(Fuß,Puppe)zeigtaber,dasser
darü berhinausimsü dlichenundmittlerenHessenauchzumAusdruckvonmeronymischen
Relationengebrauchtwerdenkann.HierstelltsichallerdingsdieFrage,obdieGewährspersonen
dieseRelationkognitivnochalsmeronymischeRelationbehandelnoderaberalsBesitzrelation.
ZwaristdiePuppeunbelebt,wasLetzteresauszuschließenscheint,aberunbelebtistderKranin
E3_24(Arm,Kran)ebenfallsunddortistderpossessive„Dativ“alsAusdrucksvarianteoffensichtlich
nichtverfü gbar.DerUnterschiedbestehtinderAnthropomorphizitä tderPuppe,diezwarunbelebt,
aberinbestimmtenHinsichtenmenschenä hnlichist,wasdieVerwendungderKonstruktionzu
lizenzierenscheint.DieVergleichskartenin(19)illustrierendenUnterschied.
(19) ERG E B N I S S E F U R(SCHEINBAR)MERO N Y M I S C H E R E L ATIONEN:(FUSS,PUPPE)UND(ARM,
KRAN)
Diesfü hrtschließlichzuderFragenachsystematischensyntaktisch–semantischen
Zusammenhä ngen,diesichindenBeziehungenzwischendeneinzelnenKonstruktionenundden
semantischenRelationstypenzeigenunddiedieGebrauchsbedingungenregeln.DerKontrast
zwischendenErgebnissenvonE3_13(Puppe,Fuß)undE3_24(Arm,Kran)deuteteinebesondere
RolledersemantischenKategoriederBelebtheitan,diedarü berentscheidet,alswelcherTypvon
RelationeinegegebeneRelationkategorisiertwird.DieErgebnissezudenhessischenDialekten
legendiefolgende–wohlnichtaufdiehessischenDialektebegrenzte–Implikaturin(20)nahe(vgl.
Holisky1987fü reineä hnlichfunktionierendeImplikaturinBezugaufAgentivitä t):
KomplexeNP‑Konstruktionen,dieoriginä rspatialeodermeronymischeRelationenausdrü ckenund
synchronzumAusdruckvonBesitzrelationeninGebrauchsind,werdendannalsBesitzrelationen
interpretiert,wennderReferentdesDependensausdrucksaufderEmpathiehierarchiemindestens
anthropomorphist.
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
ant
hropormorpherPos sessor(P;E3_ 13 )
AnteilproduzierterVarianten(n =812)
possessiver'Dativ'(106)
vonKonstruktion(690)
Genitiv(postnominal)(12)
Prädikativkonstruktion(1)
Kompositum(3)
sonstige(0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de>2016
Ba den
Wü rtt emberg
Rh ein land
Pfalz B ayern
Th üringen
Niede rsachsen
No rdrheinWest falen
Adnominale Posses sion:
ina
nimaterPoss essor( P;E3_2 4)
AnteilproduzierterVarianten(n =808)
possessiver'Dativ'(2)
vonKonstruktion(775)
Genitiv(postnominal)(0)
Kompositum(2)
Prädikativkonstruktion(29)
sonstige(0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
(20)
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
308
SyHD-atlas
ABL(LM,LN[>unbelebt])>POSS(PR,PM)
TEILHAB(Teil,Ganzes[>unbelebt])>POSS(PR,PM)
DieEmpathiehierarchiein(21)isteinePräzisierungdertypologischmotivierten
Belebtheitshierarchie(vgl.Kasper2015a,2015b,Silverstein1976,Kuno/Kaburaki1977,Langacker
2002,Croft2003;dieNeuerungistfettgesetzt):
Selbst>Du>kin>menschlich>belebt>unbelebt(anthropomorph)>unbelebt>Menge/Masse
> abstrakt
DieEinheitenaufderSkalagebenvonlinksnachrechtsdenabnehmendenGradan,zudemeiner
Entitä t,dieeinerdieserEinheitenentspricht,diekognitivenundphysischenFä higkeitendesSelbst
zugeschriebenwerden(vgl.Kasper2015a:224).
DieImplikaturerklä rtnichtnurdasVerhaltenderGewä hrspersoneninBezugaufdieRelationen
zwischenArm–KranaufdereinenundFuß–PuppeaufderanderenSeite,sondernauchdie
AbwesenheitdespränominalenGenitivsbeimeronymischenRelationen:Dieweiteroben
genanntenstrukturellenRestriktionenü berdenGebrauchdesprä nominalenGenitivsbeschrä nken
dessenGebrauchfastausschließlich)aufPersonennamen.Dieseverweisenaberaufbelebte
Referenten,undwenndasGanzedermeronymischenRelationbelebtist,wirddieRelationnach
(20) nichtmehralsmeronymische,sondernalsBesitzrelationinterpretiert,wodurchderKontrast
vonE2_14(Brille,Gertrud)undE3_24(Arm,Kran)inBezugaufdieGenitivverwendungzustande
kommt.
ZuletztkanndieBeziehungvonkin‑Relationen(illustriertinE2_04)zudenanderenRelationstypen
inderImplikaturin(22)gefasstwerden:
KomplexeNP‑Konstruktionen,dieoriginä rspatialeodermeronymischeRelationenausdrü ckenund
synchronzumAusdruckvonBesitzrelationeninGebrauchsind,werdendannalskin‑Relationen
interpretiert,wennderKopfausdruckeinkin‑Ausdruckist.
ABL/ALL(LM[+kin],LN)>KINSHIP(Kin ,Kin )
TEILHAB(Teil[+kin],Ganzes)>KINSHIP(Kin ,Kin )
POSS(PR,PM[+kin])>KINSHIP(Kin ,Kin )
Eshatsichdamitgezeigt,dassdieDatenderSyHD‑ErhebungstarkeGeneralisierungen
zusyntaktisch–semantischenZusammenhä ngenerlauben.
(21)
(22)
1 2
1 2
1 2
LITERAT U R
AdA=AtlaszurdeutschenAlltagssprache(2003–).HerausgegebenvonElspaß,Stephan/Robert
Mö ller.[URL:www.atlas‑alltagssprache.de]
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Behaghel,Otto(1923):DeutscheSyntax.Band1:DieWortklassenundWortformen.A.Nomen.
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
309
SyHD-atlas
Behaghel,Otto(1923):DeutscheSyntax.Band1:DieWortklassenundWortformen.A.Nomen.
Pronomen.Heidelberg:Winter.
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Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
311
SyHD-atlas
Anhang:Einzelkarten
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
kinRe
lation(P;E2_04)
AnteilproduzierterVarianten(n=773)
possessi ver'Dativ'(337)
vonKonstruktion(433 )
Genitiv(p ostnominal)(3)
sonstige (0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
312
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 2 _ 0 4
DieKarteillustriertdieAusdrucksstrategienfü radnominalePossessionamBeispieleinerkin
Relation.DieseRelation,dieanhandderAusdrü ckeTochterundBürgermeisterhergestelltwird,
wirdfastimgesamtenErhebungsgebietsowohlanhanddervon‑Konstruktion(433Belegebzw.
56,0%)alsauchanhanddespossessiven„Dativs“(337Belegebzw.43,6%)ausgedrü ckt.Dabeizeigt
sichganzimWestenundimNordendesErhebungsgebietstendenzielleinePrä ferenzfü rdievon
Konstruktion(unddieortsweiseNichtnennungdespossessiven„Dativs“),währendim
ZentralhessischenundRheinfrä nkischentendenzielleinePrä ferenzfü rdenpossessiven„Dativ“
(unddieortsweiseNichtnennungdervon‑Konstruktion)zubeobachtenist.Manbeachte
diesbezü glichauchdieaußerhessischenOrte.
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
313
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
Besit
zrelation(B;E2_10)
Anteil„möglicher“Varianten(n=852)
possessi ver'Dativ'(832)
vonKonstruktion(10)
Genitiv(p ränominal)(10)
Genitiv(p ostnominal)(0)
Prädikativ(gehören)(0)
Prädikativ(sein)(0)
sonstige (0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
314
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 2 _ 1 0
BeidieserKartehandeltessichumeineSekundä rauswertungderAufgabeE2_10fü rdieadnominal
ausgedrü ckteBesitzrelation.DarinwurdenvierVariantendespossessiven„Dativs“fü rdieRelation
zwischenMonikaundFahrradangeboten,diesichimGenusdesArtikels(dervs.demMonika)und
desPossessivelements(ihrvs.seinFahrrad)unterscheiden.EinzelneGewährspersonen,vorallem
imNordwesten,habenhiereineGenitiv‑Konstruktion(pränominal,Typ:MonikasRad)odereine
von‑Konstruktion(Typ:dasRadvonMonika)alsmö glicheeigeneVarianteangegeben.Ein
Seitenblickaufdienatü rlichstenVariantenzeigt,dasswiederumeinigedereigenenauchals
natü rlichsteVariantengenanntwurden.Diesweist–geradebeimTypBewertungsfrage(vgl.
Fleischer/Kasper/Lenz2012)–aufeineechteDisprä ferenzfü rdenpossessiven„Dativ“hin.
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
315
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
Besit
zrelation(P;E2_14)
AnteilproduzierterVarianten(n=757)
possessi ver'Dativ'(433)
vonKonstruktion(294 )
Genitiv(p ränominal)(29)
sonstige (1)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
316
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 2 _ 1 4
DieKartezeigtdieAusdrucksstrategienfü radnominalePossessionanhandeinerBesitzrelation.
LetzterewirddurchdieAusdrü ckeBrilleundGertrudhergestelltundbisaufdenNordendes
Erhebungsgebietsprä feriertmitinsgesamt433Belegen(57,2%)durchdenpossessiven„Dativ“
ausgedrü ckt,wä hrenddanebenauchdievon‑Konstruktionmitinsgesamt294Belegen(38,8%)
genanntist.ImNordendesErhebungsgebiets,d.h.imWest‑undOstfä lischen,demNordhessischen
unddemnordhessisch–thü ringischenU bergangsgebiethä ufensichBelege(insgesamt29bzw.
3,8%)fü rdenprä nominalenGenitiv(vomTypGertrudsBrille).Zumindestindenaußerhessischen
NordwestenscheintsichdiesindieAbwesenheitdespossessiven„Dativs“fortzusetzen,wä hrend
dieserimaußerhessischenSü dwestendieeinzigegenannteKonstruktionist.
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
317
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
anthr
opormorpherPossessor(P;E3_13)
AnteilproduzierterVarianten(n=812)
possessi ver'Dativ'(106)
vonKonstruktion(690 )
Genitiv(p ostnominal)(12 )
Prädikativkonstruktio n(1)
Kompositum(3)
sonstige (0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
318
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 3 _ 1 3
DieKartezeigtdieAusdrucksstrategienfü radnominalePossessionanhandeinermeronymischen
Relation.DiemeronymischeRelation(bzw.Besitzrelation,s.Erlä uterung),dieanhandder
Ausdrü ckeFußundPuppehergestelltwird,wirdbisaufdenSü denunddarananschließenddas
ZentrumdesErhebungsgebietsfastausschließlichdurchdievon‑Konstruktionausgedrü ckt
(insgesamt690Belegebzw.85,0%).ImSü denundimZentrum渄indensichgehäuftBelegefü rden
possessiven„Dativ“(insgesamt106Belegebzw.13,1%),dievielleichtsogaralsraumbildend
gewertetwerdenkö nnen.NebenverstreutenGenitivbelegen渄indensichauchdreiKomposita(vom
TypPuppenfuß)imNordosten(0,4%).
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
319
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
inani
materPossessor(P;E3_24)
AnteilproduzierterVarianten(n=808)
possessi ver'Dativ'(2)
vonKonstruktion(775 )
Genitiv(p ostnominal)(0)
Kompositum(2)
Prädikativkonstruktio n(29)
sonstige (0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
320
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 3 _ 2 4
DieKartezeigtdieAusdrucksstrategienfü radnominalePossessionanhandeinerRelationmit
einemunbelebtenPossessor.DiemeronymischeRelation,dieanhandderAusdrü ckeArmundKran
hergestelltwird,wirdbeinahehomogenimgesamtenErhebungsgebietmit775Belegen(95,9%)
anhanddervon‑Konstruktionausgedrü ckt.Possessive„Dative“sindbisaufzwei„Ausreißer“(0,2%)
fastvollstä ndigabwesend.Auch渄indetsichverstreutü berdasErhebungsgebieteineReihevon
Prä dikativkonstruktionenmitinsgesamt29Belegen(3,6%)(Typen:…derArm,derzumKran
gehört;…derArm.DergehörtzumKran).
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
321
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
Posse
ssorFunktionsträger(P;E4_02)
AnteilproduzierterVarianten(n=616)
possessi ver'Dativ'(182)
vonKonstruktion(278 )
Genitiv(4 )
Kompositum(41)
Prädikativkonstruktio n(12)
fürKonstruktio n(99)
sonstige (0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
322
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 4 _ 0 2
DieseKarteillustriertdieAusdrucksstrategienfü radnominalePossessionamBeispieleiner
Relation,beiderderPossessoreinenabstraktenFunktionsträ gerdarstellt.UnterderVerwendung
derAusdrü ckeWerkzeugundDoktorzeigtsicheineinareallinguistischhomogenes,aberinBezug
aufdieVariantenheterogenesBildfü rdieseRelation.Diehä u渄igsteVariante,diesichmitinsgesamt
278Belegen(45,1%)imgesamtenErhebungsgebiet渄indet,istdievon‑Konstruktion,gefolgtvom
possessivenDativmitinsgesamt182Belegen(29,5%),deraußerim(z.T.außerhessischen)
Nordwesten,NordenundNordostenebenfallsü berallauftritt.Dieprä ferierteVariantescheinter
abernurimSü dendesErhebungsgebietszusein(vgl.FrageE3_13).Diedritthä u渄igsteKonstruktion
mitinsgesamt99Belegen(16,1%)istdieKonstruktionmitdemKonstruktionsmarkerfür(Typ:das
WerkzeugfürdenDoktor).SietrittimgesamtenErhebungsgebietauf.
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
323
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
kinun
dBesitzrelation(P;E4_08)
AnteilproduzierterVarianten(n=643)
possessi ver'Dativ'x2(7 0)
vonKonstruktionx2(30)
possessi ver'Dativ'+ von (488)
Genitiv+ vo n (50 )
Relativkonstruktion(1)
Genitivx2(2)
sonstige (2)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
324
SyHD-atlas
EINZELKART E N KOMMENTA R : E 4 _ 0 8
DieKartezeigtadnominaleAusdrucksstrategienfü reineBesitz‑undeinekin‑Relation.Diebeiden
Relationen,dieanhandderAusdrü ckeAutoundFreundinund(Freundinund)Peterhergestellt
werden,werdenbisaufdenNordwesten,NordenundNordostendesErhebungsgebietsweitausam
hä u渄igstenmitinsgesamt488Belegen(75,9%)durcheineKombinationvonpossessivem„Dativ“
undvon‑Konstruktionausgedrü ckt.Dabeiwirdamhä u渄igstendievon‑Konstruktionfü rdieRelation
zwischenAutoundFreundinundderpossessive„Dativ“fü rdieRelationzwischenFreundinund
Peterrealisiert(Typ:dasAutovo(nde)mPeterseinerFreundin),dieumgekehrteVarianteistaber
ebenfallsdabei(Typ:derFreundinvomPeterihrAuto).Belegefü rzweipossessive„Dative“(Typ:
demPeterseinerFreundinihrAuto)sindü berdasErhebungsgebietverstreut(insgesamt70Belege
bzw.10,9%),aberseltenindengenanntennö rdlichenGebieten.InAnbetrachtder
Multifunktionalitä tundOmniprä senzdervon‑KonstruktionistdieVariantemitzweivon
Konstruktionen(Typ:dasAutovonderFreundinvonPeter)mitinsgesamt30Belegen(4,7%)sehr
seltenvertreten.Dienö rdlichenBelegortezeichnensichpositivdurchdieVerwendungeines
Genitivsaus,dermiteinervon‑Konstruktionkombiniertwird(insgesamt50Belegebzw.7,8%).
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
325
SyHD-atlas
©GeoBasisDE/BGK<www.bkg.bund.de> 2016
Baden
Württ
emberg
Rheinland
Pfalz Bayern
Thüringen
Niedersachsen
NordrheinWestfalen
AdnominalePossession:
abstr
akteBesitzrelation(P;E4_28)
AnteilproduzierterVarianten(n=742)
possessi ver'Dativ'(324)
vonKonstruktion(394 )
Genitiv(1 8)
Kompositum(6)
Prädikativkonstruktio n(0)
sonstige (0)
©DFGProjekt"SyntaxhessischerDialekte"
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
326
SyHD-atlas
EINZELKARTENKOMMENTAR:E4_28
DieKarteverzeichnetdieadnominalenAusdrucksstrategienfüreineBesitzrelationmiteinem
korporativenPossessor.DieBesitzrelation,dieanhandderAusdrückeProblemundVerein
hergestelltwird,wirdamhäu渄igstenanhanddervon‑Konstruktionmit394Belegen(53,1%)und
amzweithäufigstenanhanddespossessiven„Dativs“mit324Belegen(43,6%)ausgedrückt.Dabei
überwiegtimnördlichenTeilleichtdiePräferenzfürdievon‑Konstruktion,währendimsüdlicheren
Hessenoftderpossessive„Dativ“diepräferierteVarianteist(sieheauchdieaußerhessischenOrte).
DievereinzeltenGenitivbelege(insgesamt18Belegebzw.2,4%)渄indensichwiebeianderenFragen
eherimNordwesten,NordenundNordosten,diesmalabermiteinemappellativischenPossessor
undpostnominal(Typ:dasProblemdesVereins).ObwohlessichbeieinemProblemunddemVerein
umabstrakteEntitätenhandelt,wirdderVereinals„echtes“PossessumundderVerein
metonymischals„echter“,d.h.belebterPossessorbehandelt.
Simon Kasper
3.5 Adnominale Possession
327
SyHD-atlas
... Thus, the areal distribution of the adnominal possessive dative construction with anthropomorphic possessors in partitive/meronymic relations seems to indicate the spread of a grammaticalization process from the south to the north in this particular region (Kasper, 2015b). Kasper (2015aKasper ( , 2017 shows many more of these relationships for the dialects in Hesse. Aside from Kasper's work on the particular situation in Hesse, there are few studies about the situation in other German dialects (cf., for example, Koß, 1983 for a broad overview of all German dialect regions; Kallenborn, 2019 for Mosel Franconian dialects; Nickel, 2016 for East Franconian dialects in Bavaria; Bart, 2020 for Swiss German dialects). ...
... There is a long and extensive research interest in linguistic forms that express the semantic relations of possession (e.g., Bart, 2020;Behaghel, 1923;Demske, 2001;Heine, 1997;Henzen, 1932;Koptjevskaja-Tamm, 2003;Lehmann, 2002;Weise, 1898;Weiß, 2008). It is important to note that the focus is not only on semantic relations, which can be defined as "ownership relations" in a narrow sense but also on source domains that encompass possessive relations in a broader sense, including particularly partitive/meronymic relations and kinship relations (cf., Heine, 1997;Kasper, 2015aKasper, , 2017. Thus, it is "notoriously difficult" (Koptjevskaja-Tamm, 2003:141) to clearly define and delimit the concept of possession from related concepts. ...
... It is, for example, often assumed (e.g., Zifonun, 2003:102) that the adnominal possessive dative construction (D DAT POSS H) usually requires an animate possessor (D) or a possessor who/which is ranked higher on the empathy hierarchy (see Figure 1). This is indicated by the examples in (5) As explained in Section 1-and at least for some dialect regions in Hesse (according to Kasper, 2017)-the empathy hierarchy needs human kin animate inanimate but anthropomorphic inanimate abstract Figure 1. Empathy hierarchy (modified from Kasper, 2017) to be expanded by the semantic category "inanimate but anthropomorphic" possessors (5d) like dolls, teddy bears, or garden gnomes (see Figure 1). ...
Article
Full-text available
By means of the first comprehensive apparent-time study of Austria's traditional dialects, this paper explores the use of adnominal syntactic constructions of expressing the semantic relation of possession. The article focuses on both the geographical variation and the interplay of syntax, semantics, and pragmatics. The analyses are based on data from direct recordings of 162 speakers from forty villages and on written questionnaire data from 103 of these speakers from thirty-seven villages. The analyses reveal clear geographical patterns for those constructions in which the possessor phrase precedes the possessum phrase within the entire construction. We propose to focus on the discursive-pragmatic properties of the possessor phrase to explain the fact that each of the observed dialects allows the possessor to precede the pos-sessum. We provide evidence that referential anchoring, combined with the concept of accessibility, is the key to explaining the syntactic order within the used constructions.
... B. zum Zweck der Hervorhebung (Duden-Grammatik 2016: 435). 4. Adnominaler possessiver Dativ: Im Alemannischen und im gesamten deutschen Sprachraum werden aus vorangestellter Dativphrase und Possessivum possessive Konstruktionen gebildet (Duden-Grammatik 2016: 840;Noth 1993: 375;Kasper 2018), wie in der Äußerung "deinem Vater sein Auto" für standardsprachlich "das Auto deines Vaters". Die possessiven Dativkonstruktionen werden generell als nicht standardsprachlich angesehen. ...
... 5. Komparativanschluss mit wie: Der standarddeutsche Komparativ mit der Vergleichspartikel als wird vor allem im Mittel-und Oberdeutschen durch wie ersetzt (Jäger 2018; Kasper 2018) und gilt laut Duden-Grammatik (2016: 377) als Regionalismus. In Teilen des Alemannischen überwiegt aber Komparativanschluss mit als (Kasper 2018). 6. Wegfall von Pronomen als Subjekt: Im Alemannischen ist der Ausfall des Subjektpronomens möglich (Noth 1993: 394-396), zum Beispiel in der 2. Person Singular in Äußerungen wie "Hast morgen Zeit?" ("Hesch morn drzid?"). ...
Article
Full-text available
This paper addresses how morphosyntactic variation stemming from the Alemannic regional variety is perceived, evaluated, and judged in written and spoken language. Based on data from a questionnaire and speeded grammaticality judgments, this study examines which grammatical variants are salient to the listener as a function of speaker accent (regional vs. standard) and listener background (students from different school types and cities). The results show that, in addition to the regional morphosyntax, regional accent co-determines grammaticality judgements, in particular for naive listeners. Expert listener (students of language and literature) judgements are less affected by speaker accent, and appear to follow their subjective normative expectations concerning the prescriptive syntax usage. The most normative judgments on both syntactic and phonological levels were observed for dialectal variants within a group of high school students, despite being active users of the Alemannic variety. This result is a likely consequence of an explicit discard of dialect usage during classroom interactions.
... Zudem wird ha ufig angenommen, dass sie nur durch belebte Possessoren lizenziert wird(z.B. Wegener 1985: 49, Behaghel 1923, was aberKasper (2015aKasper ( , 2017 am Beispiel der hessischen Dialekte widerlegt hat, indem er ihren Gebrauch mit unbelebten, aber anthropomorphen Possessoren nachgewiesen hat.Kasper (2015b: 82) vermutet auf Basis der Beobachtungen zu den hessischen Dialekten, dass die Konstruktion an der Belebtheits-/Empathiehierarchie abwa rts grammatikalisiert wird, indem die Restriktion auf belebte Possessoren abgebaut wird. So dru ckt die Konstruktion nicht mehr nur Besitz im engeren Sinne, sondern zunehmend auch Teil/Ganzes-Beziehungen aus. ...
... (male) teacher his dog') is used in most High German dialects and regional varieties in all three countries (see Bart 2020: 42-44;Glaser 2021: 42 and references therein). It is, however, restricted to certain semantic relations, roughly those that can also be used with genitives in Swiss German dialects: a named or at least human possessor with a concrete definite object as possessee (Bart 2020: 53-55;Kasper 2017 for Hessian dialects). 4 von-constructions are part of the dialectal systems in all three countries (Bart 2020: 55;Glaser 2021: 42). ...
Article
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The genitive case in German is predominantly used to form noun modifiers ( die Sehenswürdigkeiten [ Hamburgs ] ‘the sights of Hamburg’). Such genitive modifiers occur in a variety of different registers in German, and they have been claimed to be especially characteristic of non-proximal, written language. In many instances, they are interchangeable with diachronically younger prepositional phrases headed by von , with no noticeable impact on interpretation, thus giving rise to a genuine syntactic alternation phenomenon. There is an ongoing debate in the literature as to the distribution and function of these constructions. Based on corpus data from newspapers and internet discussion forums (approximately 15,000 noun phrases), we discuss semantic and syntactic conditions that limit the scope of this alternation. We then use a mixed-effects logistic regression model to examine a number of intra- and extralinguistic factors that bear on the choice of one construction over the other. We find that von -modifiers are used much less frequently than genitive modifiers overall, but there are grammatical niches in which they seem to thrive and, perhaps, even spread.
Article
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Der Artikel beschäftigt sich mit der adnominalen Dativ+Possessiv-Konstruktion des Typs in Bęəbən ir Gətrax (‚den Weibern ihre Tracht = die Tracht der Weiber') und ihren verschiedenen Varianten im deutschen Dialekt von Deutschpilsen, einer kleinen ungarischen Sprachinsel im Norden Ungarns. Es ist eine mittelalterliche Ansiedlung, früher beschäftigten sich ihre Einwohner vor allem mit Bergbau und kamen wahrscheinlich aus dem Süden sowie aus dem mittleren Osten des deutschen Sprachgebiets. Es entstand eine Mischmundart. Der Basisdialekt des abgelegenen Dorfes bewahrt bis heute viele archai-sche Elemente. Gegenwärtig ist die Mundart vom Aussterben bedroht, sie ist eine Alters-und Erinne-rungssprache geworden. Die adnominale Dativ+Possessiv-Konstruktion hat eine breite Fachliteratur, der Artikel möchte dazu ergänzend neue Erkenntnisse präsentieren. Die Analyse erfolgt an empirisch gesammelten sprachlichen Daten, die mit Hilfe eines Fragebuchs in Deutschpilsen aufgenommen wur-den. Die InformantInnen waren ältere DorfbewohnerInnen, die die Mundart noch als Muttersprache beherrschen. Ein besonderes Augenmerk wird gesetzt auf das Thema Genus und pronominale Referenz in der Dativ+Possessiv-Konstruktion. Es wird der Konflikt zwischen grammatischem und referentiellem Genus, wie im Beispiel in Hoz iər Gartn (‚dem Haus ihr Garten = der Garten des Hauses') dargestellt. Für diese grammatische Diskrepanz (neutraler Artikel, feminine Pronominalisierung) wird nach Be-gründungen in der Fachliteratur gesucht. Die Genuskongruenz zwischen Antezedens und Possessivum ist im untersuchten Dialekt oft aufgehoben, es können Inkongruenzen zwischen dem Artikel und Pro-nomen entstehen. Es lassen sich inkongruente Formen mit Referenz auf ein Maskulinum oder Neutrum beobachten. Besonders auffällig sind die Varianten mit maskulinem/neutralem Artikel und femininem Possessivpronomen: ən Knab iər Štim (‚einem Knaben ihre Stimme = die Stimme eines Knaben'). In der dialektologischen Fachliteratur habe ich keine ähnlichen Belege gefunden. Der Artikel dokumen-tiert und beschreibt drei Arten der adnominalen Dativ+Possessiv-Konstruktion und illustriert sie mit Beispielsätzen aus Deutschpilsen. Auch das in der Fachliteratur vieldiskutierte Verhältnis von Genitiv und possessivem Dativ wird in ein neues Licht gerückt. The article deals with the adnominal dative+possessive construction of the type in Bęəbən ir Gətrax ('the women their costume = the costume of women') and its different variants in the German dialect of Deutschpilsen, a small Hungarian language island in northern Hungary. It is a medieval settlement, in the past its inhabitants were mainly engaged in mining and probably came from the south and the middle east of the German-speaking area. A mixed dialect was created. The basic dialect of the remote village has preserved many archaic elements to this day. The dialect is currently threatened with extinction , it has become a language of elderly people and memory. The adnominal dative+possessive construction has a wide range of literature, and the article would like to present new findings in addition. The analysis is carried out on empirically collected linguistic data that was recorded with the help of a questionnaire in Deutschpilsen. The informants were elderly villagers who still speak the dialect as their mother tongue. Particular attention is paid to the subject of gender and pronominal reference in the dative+possessive construction. The conflict between grammatical and referential gender is shown, as in the example in Hoz iər Gartn ('the house her garden = the garden of the house'). For this grammatical discrepancy (neutral article, feminine pronominalization), justifications are sought in literature.
Article
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This article investigates the diachrony of the adnominal genitive in written German by analyzing its usage in a diachronic corpus of sermons from the Upper German dialect area spanning the time from the 9th to the 19th century. The wide temporal scope allows for a better assessment of the events relating to the genitive’s disappearance from spoken German in Early New High German and the successive rise of its adnominal form in written German. Sermons make it possible to study the phenomenon over a long time because they provide a relatively consistent data basis in terms of genre and region. At the same time, as a genre that has characteristics of both spoken and written language, sermons show signs of changing stylistic trends, which makes them valuable for gaining insights in the divergent development of genitive use in spoken and written German. In order to characterize this divergence better, I use the concept of polarization, which describes the differentiation of linguistic usage between disparate contexts such as speech and writing. It becomes clear that the changes in genitive use found in the corpus cannot be viewed independently of sociopragmatic factors and their impact on the stylistic shape of the texts.
Chapter
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You can find the published text version here: <https://www.uni-marburg.de/de/fb09/dsa/einrichtung/personen/wissenschaftler/kasper/publikationen-und-vortraege>The present article is an attempt towards a unified picture about some central syntactic and semantic changes within complex (possessive) noun phrases in German. Firstly, the expressive adnominal strategies for possessive relations in German are presented and the semantic concept of possession characterized. After that major changes in the syntax–semantics linking within German adnominal (possessive) constructions throughout different historical periods are traced as well as changes that are of a purely structural kind. In what follows these changes are modeled using the Role and Reference Grammar framework and a unification of the observed data is attempted. The main components of this unification are: 1) The prenominal position in complex German noun phrases becomes successively reanalyzed as a position for article expressions, i.e., Role and Reference Grammar operators. 2) This development competes with the tendency to have the more referential/definite/agentive entity in the relation to be expressed before the less referential/definite/agentive expression in the noun phrase. 3) Changes in the syntax–semantics linking of adnominal possession in the periods of German can partially be explained as a result of this competition.
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This classic research monograph develops and illustrates the theory of linguistic structure known as Cognitive Grammar, and applies it to representative phenomena in English and other languages. Cognitive grammar views language as an integral facet of cognition and claims that grammatical structure cannot be understood or revealingly described independently of semantic considerations.
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In colloquial and dialectal German (as well as in other languages), there exists a possessive construction which shows a kind of double marking on the morphological level: the combination of a DP-internal possessor(-DP) with a possessive pronoun, cf. (i). Thus it seems that the possessor is referred to twice: by the possessor-DP and the possessive pronoun. However, it will be argued that only the possessor-DP refers to the possessor, while the possessive pronoun marks the possessive relation (i.e., bears a POSS feature). (i) am Sepp sei Haus. the-DAT Joe his house The chapter consists of four sections: in Section 1 I will present data mostly from various German dialects, showing a certain range of variation in several respects; in Section 2 I am trying to show that (most of) these possessive constructions have in common an identical underlying structure; in Section 3 I am going to argue that double marking is by no means redundant, as commonly assumed; and in Section 4 I will draw some conclusions concerning lessons we can learn from the study of syntactic doubling phenomena.
Chapter
Die publizierte Version des Textes findet sich auf meiner Homepage unter <https://www.uni-marburg.de/de/fb09/dsa/einrichtung/personen/wissenschaftler/kasper/publikationen-und-vortraege> In den Varietäten unterhalb der deutschen Standardsprache gibt es diverse Möglichkeiten, Zugehörigkeitsrelationen zu kodieren, zu denen u.a. Besitz-, Teil-Ganzes-, Verfügungs- und Verwandtschaftsrelationen zählen. Die wichtigsten Strategien zum Ausdruck (ad)nominalen Zugehörigkeitsrelationen sind die Präpositionalkonstruktion (das Auto von Harald), das Kompositum (die Haustür) und der sogenannte „adnominale possessive Dativ“ (meinem Vater sein Hut, vgl. Behagel 1923: 638, Weise 1898, Mironow 1957, Schirmunski 1962), der allerdings in Abhängigkeit vom Dialektraum auch die Form eines Akkusativs haben kann (den Vater sein Haus) (vgl. Schirmunski 1962: 432ff.). Dafür fehlt in diesen Sprechlagen weitgehend der standarddeutsche adnominale Genitiv (Karls Haus, das Haus des Vaters). Die genannten Konstruktionen sind dabei nicht verschiedene Ausdrucksmittel für gleichartige Relationen, sondern die Art der Zugehörigkeitsrelation korreliert mit der Akzeptabilität der Konstruktion als Kodierungsmittel dieser Relation (vgl. Seiler 1983). Als zentrale semantische Faktoren, die diese Variabilität steuern, werden unter anderem Kontrolle, Alienabilität, Empathie, Inhärenz, Belebtheit und Subjektivität bzw. Objektivität diskutiert (vgl. Seiler 1983, Lehmann 1996, Stolz et al. 2008, McGregor 2009). Im Vortrag soll die Spannbreite der Possessivkonstruktionen in den hessischen Dialekten beschrieben werden, wie sie im Rahmen des Projekts „Syntax hessischer Dialekte (SyHD)“ derzeit erhoben werden. In SyHD wird dieses Phänomen nicht nur erstmals systematisch für einen Raum erhoben, um den tatsächlichen Bestand an Ausdrucksvarianten zu dokumen-tieren, sondern auch Semantik soll in den Blick rücken, indem die Zugehörigkeitsrelationen zwischen Possessor und Possessum so variiert werden, dass dies Rückschlüsse auf die Ausdrucksvarianten in Abhängigkeit von semantischen Faktoren zulässt. Dabei zeigt sich, dass Präpositionalkonstruktion und possessiver Dativ keine gleichwertigen Konstruktionen sind und dass die steuernden Prinzipien den in der Literatur postulierten möglicherweise zuwiderlaufen. Zitierte Literatur: Lehmann, Christian (1996): Possession in Yucatec Maya. Newcastle: Lincom. McGregor, William (Hrst.) (2009): The expression of possession. Berlin/New York: de Gruyter. Mironow, S. A. (1957): Zur vergleichenden Formenlehre der deutschen Mundarten. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 79. Sonderband. S. 388– 414. Schirmunski, Viktor M. (1962): Deutsche Mundartkunde. Berlin: Akademie. Seiler, Hansjakob (1983): Possession as an operational dimension of language. Tübingen: Narr. Stolz, Thomas/Kettler, Sonja/Stroh, Cornelia/Urdze, Aina (2008): Split possession. Amsterdam/Philadelphia: John Benjamins. Weise, Otto (1898): Dem Vater sein Haus. In: Zeitschrift für den deutschen Unterricht 12. S. 287–291.
Book
George Lakoff and Mark Johnson take on the daunting task of rebuilding Western philosophy in alignment with three fundamental lessons from cognitive science: The mind is inherently embodied, thought is mostly unconscious, and abstract concepts are largely metaphorical. Why so daunting? "Cognitive science--the empirical study of the mind--calls upon us to create a new, empirically responsible philosophy, a philosophy consistent with empirical discoveries about the nature of mind," they write. "A serious appreciation of cognitive science requires us to rethink philosophy from the beginning, in a way that would put it more in touch with the reality of how we think." In other words, no Platonic forms, no Cartesian mind-body duality, no Kantian pure logic. Even Noam Chomsky's generative linguistics is revealed under scrutiny to have substantial problems. Parts of Philosophy in the Flesh retrace the ground covered in the authors' earlier Metaphors We Live By , which revealed how we deal with abstract concepts through metaphor. (The previous sentence, for example, relies on the metaphors "Knowledge is a place" and "Knowing is seeing" to make its point.) Here they reveal the metaphorical underpinnings of basic philosophical concepts like time, causality--even morality--demonstrating how these metaphors are rooted in our embodied experiences. They repropose philosophy as an attempt to perfect such conceptual metaphors so that we can understand how our thought processes shape our experience; they even make a tentative effort toward rescuing spirituality from the heavy blows dealt by the disproving of the disembodied mind or "soul" by reimagining "transcendence" as "imaginative empathetic projection." Their source list is helpfully arranged by subject matter, making it easier to follow up on their citations. If you enjoyed the mental workout from Steven Pinker's How the Mind Works , Lakoff and Johnson will, to pursue the "Learning is exercise" metaphor, take you to the next level of training. --Ron Hogan Two leading thinkers offer a blueprint for a new philosophy. "Their ambition is massive, their argument important.…The authors engage in a sort of metaphorical genome project, attempting to delineate the genetic code of human thought." -The New York Times Book Review "This book will be an instant academic best-seller." -Mark Turner, University of Maryland This is philosophy as it has never been seen before. Lakoff and Johnson show that a philosophy responsible to the science of the mind offers a radically new and detailed understandings of what a person is. After first describing the philosophical stance that must follow from taking cognitive science seriously, they re-examine the basic concepts of the mind, time, causation, morality, and the self; then they rethink a host of philosophical traditions, from the classical Greeks through Kantian morality through modern analytical philosophy.