Patienten-Widerrufe sind in der medizinischen Forschung ein vernachlässigtes Thema. Meist werden die Probanden in den Studieninformationen und -einwilligungen lediglich darüber belehrt, dass sie widerrufen dürfen. Demgegenüber sind ganze Listen von Einwilligungsoptionen weit verbreitet. In großen heterogenen Forschungsnetzen mit einer Vielzahl an Studien kumulieren sich diese Einwilligungsoptionen und stellen die Verantwortlichen im Falle eines Patienten-Widerrufs vor das Problem, über die weitere Verwendbarkeit und datenschutzkonforme Handhabung von Daten und Biomaterialien entscheiden zu müssen.
Dieser Artikel beleuchtet die Problematik der Interpretation von Patientenwiderrufen am Beispiel des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes Multiple Sklerose (KKNMS), das unter seinem Dach zur Zeit mehr als zehn Studien, Kohorten und Register versammelt, und zeigt erste Lösungsvorschläge für das Widerrufsproblem in Form von beispielhaften "Widerrufs"-Textpassagen für Patienteninformationen und –einwilligungen, einem Widerrufsformular und einer Checkliste für die Bearbeitung von Widerrufsfällen auf.
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... Dennoch kann die Analyse schwierig werden, wenn es für den Antragszweck keine Rolle spielt, aus welcher Studie eines Forschungsnetzes die Daten/Bioproben/Bilder stammen, da dann jede in Frage kommende Quellstudie betrachtet werden muss. In historisch gewachsenen Forschungsnetzen sind die Patienteninformationen und -einwilligungen der subsummierten Daten-und Probensammlungen meist weder deckungsgleich noch additiv [10] . ...
Auf den ersten Blick handelt es sich bei jeder Anfrage eines Forschers an ein medizinisches Forschungsnetz nach Weitergabe von Daten und Biomaterialien um eine zeitnah lösbare Aufgabe:
„Ich möchte [Thema] untersuchen und benötige dazu [alle / Anzahl] von [Daten und/oder Bioproben] aus [Visite(n) / Untersuchungszeitpunkt(en)] von Patienten [mit Merkmal(en)]. Kann das Forschungsnetz mir diese [Anzahl von] Daten / Bioproben zur Verfügung stellen?“
Solche Verfügbarkeitsanfragen müsste doch jedes Forschungsnetz, ausgestattet mit effektiver Daten- und Bioproben-Verwaltung, ganz leicht - quasi „auf Knopfdruck“ - beantworten können?
Dieser Artikel stellt am Beispiel der IT-Infrastruktur des Krankheitsbezogenen Kompetenznetzes Multiple Sklerose (KKNMS) die Prämissen und die erforderlichen Analyse- und Arbeitsschritte dar, die eine solche Anfrage im Daten- und Biomaterialmanagement auslöst. Die beschriebene Vorgehensweise ist prototypisch, wenn die angefragten Daten und Proben qualitätsgesichert und nachvollziehbar zur Verfügung stehen müssen, um daraus resultierende Publikationen valide zu unterstützen. Abschließend werden die ökonomischen Aspekte erörtert.
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September 2018 · German medical science : GMS e-journal
Das CIRSmedical ist ein bundesweit öffentlich zugängliches Fehlerbericht- und Lernsystem der deutschen Ärzteschaft zum Berichten von Beinahe-Schäden und kritischen Ereignissen. Um den Ansatz eines gemeinsamen Lernens aus den CIRS-Berichten zu verbessern, wäre eine systematische und damit Einrichtungsübergreifende Analyse aller gemeldeten Fälle wünschenswert. In einem ersten Schritt muss daher
... [Show full abstract] überprüft werden, ob die Daten und deren Qualität für eine systematische Analyse geeignet sind.
Für die Analyse der Datenqualität wurden im März 2017 fortlaufend 100 CIRS-Fälle mit den Nummern 144893 bis 160395 jeweils einzeln als PDF von CIRSmedical.de heruntergeladen. Es wurden fünf Qualitätskriterien der IDQA genauer betrachtet: Vollständigkeit, Wertschöpfung, Verständlichkeit, Zeit/Aktualität, Zugänglichkeit. Um die Vollständigkeit zu überprüfen wurde ermittelt, wie oft Daten in den Berichten fehlen. Wertschöpfung bedeutet, ob Wissen dem jeweiligen Fall in Form von (Fach-)Kommentaren hinzugefügt wurde. Für die Verständlichkeit wurde überprüft, ob Standardterminologien verwendet wurden. Welche Angaben existieren zu der Zeit und wie aktuell sind diese Fälle wurde ebenfalls betrachtet. Die Zugänglichkeit wurde überprüft, in dem das Abrufen der Fallberichte analysiert wurde.
Die Auswertung des Kriteriums Vollständigkeit zeigt, dass nur eine Frage aus dem Eingabeformular in allen Berichten beantwortet wurde. Insgesamt wurden 15 Fragen in weniger als der Hälfte der Fälle beantwortet. Das hat zur Ursache, dass zwei verschiedene Eingabekonzepte bestehen und damit unterschiedliche Daten erhoben werden. Die Hälfte der Berichte wurde nicht fachlich kommentiert. Von 100 Fällen haben 47 einen fachlichen Kommentar und drei Berichte haben einen Kommentar von einem Anwender. Die gemeldeten Fälle sind nur als PDF zugänglich.
Das CIRSmedical ist für eine systematische Analyse nur begrenzt geeignet. Das liegt zum einen an der geringen Vollständigkeit und zum anderen an der eingeschränkten Zugänglichkeit. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass das CIRSmedical.de die Daten aus unterschiedlichen CIRS-Systemen erhält und dadurch verschiedene Fragen in den Eingabeformularen gestellt werden, was zu fehlenden Angaben führt. Die Verfügbarkeit der Fallberichte ist bislang darauf ausgerichtet, diese als Einzelfälle zu betrachten und zu verwenden. Systematische Analysen sind bei fehlenden Schnittstellen für einen automatisierten Zugriff deutlich erschwert. Aber gerade in dieser automatischen und systematischen Analyse könnten für die Nutzer des Systems Mehrwerte erschlossen werden und Akzeptanz sowie Nutzung des Systems verbessert werden. Ein einheitliches Datenmanagement mit einer einheitlichen strukturierten Eingabe kann die Datenqualität soweit besser, dass sinnvolle Analysen durchgeführt werden können. Read more January 2016
The current chapter discusses research regarding methods to focus reading and mathematics interventions at tier 2. A problem analysis model for reading that involves targeting the most fundamental skill is presented in which the student struggles by focusing on the broad categories of comprehension, fluency, decoding, and phonemic awareness. Data from the Path to Reading Excellence in School
... [Show full abstract] Sites Project are then presented in which he problem analysis framework was used to target interventions for 175 second- and third-grade students. The data suggested that targeting the intervention based on problem analysis of the four broad areas led to more growth than a comprehensive intervention that was implemented by the school, and more growth than students who were above fall benchmark standards (tier 1). However, these positive results were also dependent on effective grade-level teams to conduct the problem analysis, an easy-to-use data warehouse system, a data manager to facilitate the problem analysis, implementation integrity of the interventions, and quality core instruction. Read more January 1995
The success of a clinical trial is dependent not only upon the design of a study protocol, but also upon the methods employed to ensure that clinical data are of high quality and in a suitable format for statistical analysis. These processes fall under the broad heading of ‘data handling’ and cover everything from data capture to monitoring, editing, database set-up, data entry, quality control
... [Show full abstract] and statistical analysis. A well designed data handling strategy will ensure the efficient collection and rapid processing of high quality clinical data. This chapter aims to give the reader a brief overview of some of key issues involved in these processes. Read more November 2006 · Journal of Social Sciences
KEYWORDS Rural and urban schools; teachers; students; data management; subject syllabus ABSTRACT This study identified, analyzed the availability, management and impact of accurate data management in the administration of private and public secondary schools. Three instruments made-up of two checklist with forty-seven items each and a 16 item questionnaire was administered to 2979 respondents in
... [Show full abstract] 273 secondary schools used in this study. Three research questions were raised and six hypothesis were formulated, answered and tested respectively using frequency percentage, chi-square and analysis of variance at 0.05 level of significance. Results revealed the availability and accurate measurement of the following data in schools: attendance register, weekly dairy of work, school time-table, lesson note and plan, subject syllabus and duty roster. There is difference in the availability and management of the data between private and public schools. There is no significant difference in the availability of data in rural and urban schools. Principals and teachers in public and private schools identified enhancement of decision making, accurate assessment of teachers and students, promotion of reliable and adequate planning as impacts of accurate data management in the Administration of secondary schools. Read more December 1987 · ACM SIGMOD Record
As part of our research into a general purpose data management system for musical information, a major focus has been the development of tools to support a data model for music. This paper first outlines the various types of information that fall under the purview of our proposed data manager. We consider extensions to the entity-relationship data model to implement the notion of hierarchical
... [Show full abstract] ordering, commonly found in musical data. We then present examples from our schema for representing musical notation in a database, taking advantage of these extensions. Read more January 2007
Das Untermenü „Berichte“ enthält vier Menüs, mit denen Datenlisten und Berichte erstellt werden können. Die Auswertungsmöglichkeiten, die diese Menüpunkte bieten, sind weitgehend schon durch andere Optionen abgedeckt. Optisch durch einen Querstrich erkennbar abgegrenzt ist zunächst das Menü „OLAP-Würfel“ (Online Analytical Processing) und darauf sind die drei Menüs „Fälle zusammenfassen“,
... [Show full abstract] „Bericht in Zeilen“ und „Bericht in Spalten“ zu einer Gruppe zusammengefasst. Diese Menüs erlauben es, interaktive Tabellen zu erstellen, Listen zusammenzustellen und Berichte zu verfassen. Read more September 2008
The Geodise data management platform provides a Grid-enabled distributed file and data archive and enables users to annotate their data with rich descriptive metadata in the form of XML. We present a process model for the evolution of the Geodise data management system from a free and flexible repository to a structured scalable relational database for production purposes. The model is designed
... [Show full abstract] to aid scientists and engineers to develop XML Schemas describing their metadata requirement which can be registered in the XML-enabled database to provide a scalable back-end solution without any impact to the existing client side application. Read more Article
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January 2007
The RLG/NARA trusted digital repository (TDR) certification checklist defines a set of preservation assessment criteria. The criteria can be mapped into management policies that define how a digital preservation environment is operated. We explore how these management policies can be automated through their characterization as rules that control preservation services. By integrating a rule-based
... [Show full abstract] data management system with the DSpace digital library, we expect to demonstrate automated audits of the TDR checklist. The system is sufficiently general that one can also demonstrate the completeness and self-consistency of preservation environments. This is the concept that all required preservation metadata are controlled by management policies, and that for each management policy the required preservation metadata are preserved. View full-text Conference Paper
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September 2010
Nowadays, one of the most important problems of software engineering continues to be the maintenance of both databases and
applications. It is clear that any method that can reduce the impact that database modifications produce on application programs
is valuable for software engineering processes. We have proposed such a method, by means of a database evolution architecture
(MeDEA) that makes
... [Show full abstract] use of database views. By using views, changes in the structure of the database schema can be delayed until
absolutely necessary. However, some conditions oblige modifications to be made. In this paper we present an approach to detect
when the restructuring process must be realized and how to carry out this restructuring process. View full-text February 2015 · AIJ Journal of Technology and Design
In this paper, we describe a building information modeling (BIM) system implemented to design a two-by-four construction system. In a BIM system, a machining method for processing lumber parts is described using a computer programming language, and the parts’ data are managed by a relational database management system.We examined parts processing using a five-axis CNC machine designed by us;
... [Show full abstract] furthermore, we confirmed that the BIM system can control the operation of a five-axis CNC machine with high accuracy. Read more Last Updated: 05 Jul 2022
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