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SCHWERPUNKTTHEMA
DOI 10.1007/s00550-016-0429-0
uwf (2016) 24:383–391
Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis zum
Thema „Corporate Social Responsibility“ am Beispiel von IKEA
Deutschland
Laura Marie Schons1· Sabrina Scheidler2
Online publiziert: 25. November 2016
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016
Zusammenfassung Kooperationen zwischen Wissenschaft
und Praxis sind häufig durch beiderseitige Skepsis geprägt.
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich am Beispiel der mit
dem Wissenschaftspreis 2016 ausgezeichneten Forschungs-
kooperation zwischen IKEA und einer Forschergruppe da-
mit, wie solche Kooperationen ausgestaltet sein könnten,
um für beide Parteien gewinnbringende Erkenntnisse zu ge-
nerieren. Insbesondere wird dabei die wichtige Rolle von
Feldexperimenten beleuchtet. Der Artikel schließt mit zehn
Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwi-
schen Wissenschaft und Unternehmenspraxis.
Abstract Joint research projects between academia and
managerial practice are often marked by a high degree of
mutual skepticism. The paper at hand carves out how to
approach such cooperation projects in order to generate
valuable insights for both parties. The paper reports a re-
search collaboration between IKEA Germany and a group
of researchers that was honored with the “German Science
Award 2016”. Special attention is paid to the importance
of conducting field experiments. As take-away learning,
the article sums ups ten success factors for joint research
projects between academia and management.
Laura Marie Schons
schons@bwl.uni-mannheim.de
Sabrina Scheidler
Sabrina.scheidler@rub.de
1Universität Mannheim, Schloss SO 053, 68131 Mannheim,
Deutschland
2Sales & Marketing Department, Ruhr Universität Bochum,
Universitätsstrasse 150, 44801 Bochum, Deutschland
1 Kooperationen zwischen Wissenschaft und
Praxis – Hindernisse & Hürden
Kooperationen zwischen Wissenschaft und Unternehmen-
spraxis sind – zumindest im Anfangsstadium – häufig durch
beiderseitige Vorurteile geprägt. Die Unternehmenspraxis
hat das Bild der Wissenschaftler im Elfenbeinturm vor Au-
gen, die vor lauter Theorieorientierung praktische Frage-
stellungen unnötig komplizieren und mit methodischen Ka-
nonen auf Spatzen schießen. Umgekehrt befürchten Wis-
senschaftler häufig, dass die Fragestellungen der Unterneh-
menspraxis so fallspezifisch sind, dass sich keine wissen-
schaftlich wertvolle, d. h. „generalisierbare“ Erkenntnis aus
einer Kooperation generieren lässt.
In diesem Artikel möchten wir von einer Forschungsko-
operation zwischen einem Team von Wissenschaftlern und
IKEA Deutschland berichten, die nicht nur zu interessanten
Erkenntnissen für das Unternehmen geführthat, sondern die
auch von wissenschaftlicher Seite honoriert und mit diver-
sen Preisen ausgezeichnet wurde. Die Verantwortung von
Unternehmen für soziale und ökologische Nachhaltigkeit,
auch als „Corporate Social Responsibility“ (CSR) bezeich-
net, stellte das zentrale Forschungsthema der Kooperation
dar.
Ein methodisches Thema, für das wir in diesem Zu-
sammenhang insbesondere die Lanze brechen wollen, sind
Feldexperimente, in denen zum Beispiel Kundengruppen
mit Kommunikationsbotschaften konfrontiert werden, um
die Effektivität dieser Botschaften durch Zwischengruppen-
vergleiche zu testen. Wir erläutern in diesem Beitrag warum
Feldexperimente sich besonders im Kontext von Koope-
rationen zwischen Wissenschaft und Praxis dazu eignen,
wichtige Erkenntnisse für beide Seiten zu generieren. Am
Ende dieses Artikels leiten wir zudem aus den Erfahrungen
K
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