Nicht wenige Menschen zweifeln wieder an den Wettbewerbsfunktionen, an den Wohlstand vermehrenden Effekten, die in der ökonomischen Theorie einer freien Markt-wirtschaft zugeschrieben werden, und ziehen sogar den Kommunismus wieder als alternatives Wirtschaftsmodell in Betracht. Auch Karl Marx sah die Ungleichverteilung der Einkommen, die damals ähnlich ausufernd war, wie sie es heute ist, und suchte einen Ausweg. Leider erkannte er die dem Geld innewohne Problematik nicht und kam daher zu Lösungs-vorschlägen, die die eigentliche Problematik nicht lösen, aber stattdessen noch andere hinzufügen. Weder der Kommunismus, noch die Wettbewerbswirtschaft funktionieren langfristig, wenn wir das Geld nicht reformieren. Unser Finanzsystem ist der Hauptgrund für Marktversagen, was leider von wenigen Ökonomen erkannt wird. Wenn wir unser Geld so reformieren, wie es einst Silvio Gesell vorgeschlagen hatte, haben wir die Chance, eine nachhaltig funktionierende und gerechte Wirtschaftsordnung zu etablieren: Nennen wir sie eine Marktwirtschaft, die den Menschen dient. Wenn wir zudem erkennen würden, dass Geldverdienen kein Selbstzweck ist, könnten wir sogar von einer Marktwirtschaft, die den Menschen dient, zu einer wahrhaften Ökonomie der Nächstenliebe kommen, in der Menschen ihr Glück erreichen, indem sie einander durch Einsatz ihrer Talente dienen.
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