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Band 52 • 2015
Hermann Stickroth
Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel –
ein Überblick
Stickroth, H. (2015): Eects of reworks on birds – a critical overview. Ber. Vogelschutz 52: 115–149.
A critical overview of the eects of reworks is provided based on observations of 133 reworks with
272 documented species reactions, divided among 88 taxa (mostly waterbirds and large wading birds,
but also birds of prey, crows, etc). e data were compiled using internet and database research as well
as surveys among birdwatchers, and subjected to critical evaluation.
Lighting reworks in a wildlife environment represents an anthropogenic disturbance stimulus, which
– depending on the type of rework, exposure, distance, and time of year as well as the species-specic and
individual sensitivities of the exposed species – can have varying disturbance eects. e birds show physi-
ological reactions (e.g. increased heart rate, stress hormone release, and other metabolic reactions, even if
there is no visible reaction), increased vigilance, signs of anxiety and fear (changes in body posture, alarm
calls, running around, ducking, intentional movements, etc). e most documented reaction was ight
by ying, running or swimming. In extreme cases, young birds jumped or fell out of the nest (e.g. storks,
heron). Flight also includes the danger of aereects: birds hurt or exhaust themselves; in particular, eggs
and young birds become easy prey for predators, have accidents or get lost completely. e mortality risk
for young birds also increases when contact with the parental ock is lost during ight (waterbirds, cranes).
Flocking bird tends to ee in panic, which comprises a third of all documented ights. In panic, the birds
can become disoriented, y into obstacles and injure themselves; 9 of the 10 documented fatalities were
attributable to panics (up to 5,000 individuals). Aer panic fewer birds returned to their resting place, the
length of the absence and anxiety was longer; displaced birds were found at distances of up to 15 km away.
Independent of these short-term eects, ight reduces the tness of individual birds, thus weakening them
and making them more susceptible to illness or parasites. Direct hits on birds by rework materials have only
been documented at rare occasions. In individual cases they caused the bird’s death or injury (mostly burn-
ings). e incidence of hearing damage as a result seems unlikely due to the special anatomy of birds’ ears.
Birds react to the visual stimuli (ash and light “storm”) as well as to the acoustic stimuli (mued to
loud bangs, shrill whistling sounds) of reworks. e latter oen produced strong reactions and even panic.
Waterbirds apparently react more sensitively than birds of prey and mammals. Strengthened reactions were
also observed during the hunting season. e manner in which birds are disturbed by pulsating bass, sonic
booms and deterrents using pulse detonation technology makes it very likely that birds perceive even the
pressure waves from rework explosions as a disturbance stimulus. is perception may occur via the
paratympanic organ in the inner ear or via the air sacs. Habituation to the pulse detonation technology
apparently does not occur. e simultaneous appearance of various types of stimulus from one and the same
source of disturbance (summation) or of identical types of stimulus from dierent sources (cumulation)
has an increased negative eect according to other authors. A series of similar disturbance stimuli and an
increase in the rate of disturbances results in sensitizing and, thus, stronger disturbing eects. New Year’s
Eve reworks are an exception since they occur over a large area. In the Netherlands during such reworks,
weather radar calculates thousands of birds eeing up to great heights (up to 500 meters).
Conclusions and possible consequences for the handling of reworks in Germany are briey outlined.
Key words: Fireworks, birds, disturbance stimuli, disturbance eects, visual stimuli, acoustic
stimuli, pressure wave stimuli, handling consequences
Hermann Stickroth, Sperberweg 4A, D-86156 Augsburg. E-Mail: hermann.stickroth@birdnet.de
1 Einleitung
Derzeit werden jährlich 40.000 Tonnen Feuer-
werksartikel nach Deutschland importiert (EHI
2014b), die bei öffentlichen und zunehmend
privaten Anlässen abgebrannt werden. Allein an
Silvester 2013/2014 wurden in Deutschland rund
12.000 Tonnen Feuerwerk im Wert von 14 Mio.
Euro verbraucht (Rettediewelt 2013; EHI 2014a);
dabei werden auch circa 2.300 Tonnen des Treib-
hausgases Kohlendioxid produziert (Rettediewelt
2013). Weltweit versuchen sich die Metropolen
| 116 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
mit Rekordfeuerwerken zu übertrumpfen: In Rio
de Janeiro wurden zum Jahreswechsel 2012/2013
bei einem einzigen Spektakel in der Atlantik-
Bucht von elf Flößen aus 24 Tonnen Feuerwerk
gezündet (Hamburger Abendblatt 2013).
Über die Auswirkungen der Feuerwerke auf
die Vogelwelt wurde in Deutschland nur sehr
vereinzelt publiziert oder berichtet. Eine wis-
senschaliche Aufarbeitung des emas lag in
Deutschland bislang nicht vor, als ich (S
2013) über eine niederländische Untersuchung
zur Auswirkung von Silvesterfeuerwerken berich-
tete (S-B 2011). Es gab dankbare
Rückmeldungen und ein gewisses Medienecho:
Der Artikel wurde von namhaen Zeitungen auf-
gegrien (z. B. Frankfurter Allgemeine, Stuttgarter
Zeitung), omals in deren Lokalausgaben (Süd-
deutsche, Münchner Merkur, Augsburger Allge-
meine). Er fand auch Aufmerksamkeit außerhalb
Deutschlands (Neue Zürcher Zeitung am Sonn-
tag). Meist war der Artikel von engagierten Natur-
schützern an die Redaktionen weitergeleitet und
mit lokalen Problemen verknüp worden. Dieses
persönliche Engagement zeigte sich auch in zahl-
reichen Online-Meldungen und Internet-Blogs, in
denen der Artikel zitiert wurde. Auch der Dach-
verband Deutscher Avifaunisten versandte einen
Newsletter (DDA 2013), der von Vogelschützern
vor Ort aufgegrien wurde.
2014 wies ich erneut auf das ema hin mit der
Bitte, unpublizierte Berichte und Beobachtungen
mitzuteilen (S 2014). Dadurch erreich-
ten mich viele Beobachtungen, die zeigen, dass das
Problem mehr, als bislang bekannt war, wahrge-
nommen wird, und dass auch Naturschutzbehör-
den in Deutschland schon tätig geworden sind.
Aber selbst bei konkreten Beobachtungen, die
eine Störung oder Beeinträchtigung von Vögeln
belegen, war unklar, ob es sich dabei um Einzel-
fälle oder eine mögliche Gefährdung von Popula-
tionen handelt, die Gegenmaßnahmen erfordert.
Deshalb waren deutsche Naturschutzverbände
und -behörden in der öentlichen Diskussion zu
diesem ema bislang zurückhaltend.
Dabei sind Reaktionen von Tieren auf Feuer-
werke und deren Folgen durch Haus- und Zoo-
tiere seit langem bekannt (z. B. D 2006).
Tierschutzverbände mahnen regelmäßig vor
Silvester zu Vorsicht und geben Tipps, wie man
Haustiere vor einem Schaden bewahren kann
(z. B. Deutscher Tierschutzbund 2012). Jagdver-
bände übertragen dies auf Wildtiere und fordern
Rücksichtnahme auch in Wald und Flur sowie
in städtischen Rückzugsgebieten wie Friedhöfen,
Parks und Gärten (z. B. BJV 2013). Beobachtun-
gen des Robbenforschungszentrums Rostock-
Warnemünde an Seehunden zeigen, dass wilde
Robben bedeutend störungsanfälliger sind als
die trainierten und an den Menschen gewöhnten
Robben (G. D brie.).
Doch was lehren uns diese Einzelbeobachtun-
gen? Lassen sich Beobachtungen von Haustie-
ren auf Wildtiere übertragen? Und wenn sich
die Reaktionen von Wildtieren auf Feuerwerke
zweifelsfrei belegen lassen: Wirken sich die Feu-
erwerke auf den Erhaltungszustand der Arten
aus? Sind sie für den Artenschutz relevant? Ziel
dieses Überblicks ist daher, die verstreuten und
omals unpublizierten Beobachtungen von Vogel-
reaktionen auf Feuerwerke zusammenzufassen,
auszuwerten und die Ergebnisse hinsichtlich ihrer
Bedeutung für den Vogelschutz zu bewerten.
2 Material und Methode
2.1 Datenherkun
Diese Übersicht beruht im Wesentlichen auf
den Ergebnissen umfangreicher Recherchen im
deutsch- und englischsprachigen Raum (Inter-
net, Literatur). Auch nach meinem Aufruf 2014
erreichten mich zahlreiche Zuschrien. Unter
anderem überließ mir Georg F (br.),
Rohrsheim, seine unveröentlichte Zusammen-
stellung von Ereignissen bezüglich Weißstorch
und Feuerwerken. Weitere Fallbeispiele fanden
sich in ornitho.de mit dem Stichwort „Feuerwerk“
in den Bemerkungen, denen ich mit Einverständ-
nis der zahlreichen Beobachter nachging.
Die Kampagnen-Unterlagen von Feuerwerks-
gegnern enthielten ebenso zahlreiche Hinweise
auf Untersuchungen zur Feuerwerk-Problematik.
Allerdings fehlte ihnen omals die nötige Objek-
tivität; manche Aussagen von Wissenschalern
wurden aufgebauscht oder falsch dargestellt. Alle
Angaben wurden daher, falls möglich, überprü
und die Originalarbeiten bescha; bei Unklarhei-
ten wurde möglichst bei Zeugen oder Gewährs-
leuten nachgefragt. Berichte, die unglaubwürdig
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 117 |
erschienen oder bei denen ein Zusammenhang
mit Feuerwerken nicht plausibel gemacht werden
konnte, wurden ausgeschlossen.
2.2 Denitionen
2.2.1 Störreiz und Störwirkung
Das Abbrennen eines Feuerwerks im Umfeld wild
lebender Tiere stellt eine anthropogene Störung
dar. S et al. 1994 (it. in S & S-
2001) legen dar, dass der Begri Störung sehr
unterschiedlich gebraucht wird. Sie unterscheiden
daher zwischen „Störreiz“ und „Störwirkung“.
Demnach stellt ein Feuerwerk einen Störreiz
dar, der je nach Art des Feuerwerks, Exposition,
Entfernung, Jahreszeit sowie artspezischen und
individuellen Bendlichkeiten der konfrontier-
ten Art unterschiedliche Auswirkungen haben
kann („Störwirkungen“). Eine Störung ist dann
gegeben, wenn die Störwirkung eine direkte
Beeinträchtigung darstellt oder zu einer in der
jeweiligen Situation nicht gewollten Verhaltensän-
derung führt (nach B et al. 2005). Bei
der Zusammenstellung der Fallbeispiele habe ich
Störreize und Störwirkungen so genau wie mög-
lich dargestellt, um eine Analyse der Wirkungen
zu ermöglichen.
Störungen können sich auch nachträglich aus-
wirken, in dem sie die Fitness herabsetzen. Anders
als in Populationsgenetik oder Evolutionstheorie
wird Fitness hier nicht im Sinne von Anpassungs-
fähigkeit, sondern als übergeordneter Begri für
die Überlebensfähigkeit eines Individuums oder
einer Population verwendet.
2.2.2 Charakterisierung der Störreize
1. Als relevante Störreize von Feuerwerken gel-
ten visuelle und akustische Reize. Um gegebe-
nenfalls unterschiedliche Störwirkungen der
verschiedenen Reizarten zu erkennen, wurden
aufgrund der Angaben in den Fallbeispielen
folgende Störreize unterschieden:
• „Normalfall“ mit visuellem und akustischem
Reiz
• ausschließlich oder überwiegend visueller Reiz
• ausschließlich oder überwiegend akustischer
Reiz
• direkter Beschuss bzw. Bewurf mit Feuer-
werkskörper
2. Sofern möglich wurde auch die Art des Feuer-
werks erfasst, da diese unterschiedliche Stör-
reize und Reizintensitäten repräsentieren:
• Knallkörper: nur akustischer Reiz; in der
Inten sität wie Klein-/Silvester-Feuerwerk.
• Kleinfeuerwerk (früher „Gartenfeuerwerk“):
visueller und akustischer Reiz; hierzu wurden
alle nicht-professionellen und unklaren Feuer-
werke (außer Silvesterfeuerwerk) gezählt; ent-
sprechend Kategorie 2 der „Erste Verordnung
zum Sprengstogesetz“ (1. SprengV) besitzen
diese einen Schallpegel von maximal 120 dB
im Abstand von 8 m; die Steighöhen reichen
bis 60 m (FWK-ART o.D.); Kleinfeuerwerke
muss man genehmigen lassen.
• Silvesterfeuerwerk: wie Kleinfeuerwerk, jedoch
großächig und nur in der Silvesternacht (keine
Genehmigung erforderlich).
• Großfeuerwerk (auch „Höhenfeuerwerk“):
visueller und akustischer Reiz; professionelle
Feuerwerke (entsprechend Kategorie 3 und 4
der 1. SprengV) besitzen höhere Schallpegel
und Steighöhen bis 300 m; Großfeuerwerke
müssen angemeldet werden.
• Böller: sehr starker akustischer Reiz; Böller-
ähnliche Explosionen gibt es o bei Großfeu-
erwerken, die sich jedoch in ihrer Wirkung
meist nicht von den Wirkungen der gleichzei-
tigen visuellen Reize dierenzieren lassen.
3. Erfasst wurde auch die Entfernung zum Feu-
erwerk, da sie einen Einuss auf die Reizin-
tensität hat: Diese nimmt mit der Entfernung
ab. Umgekehrt lässt sich über die Entfernung,
auf welche noch eine Reaktion erfolgt, auf die
Reiz intensität schließen.
4. Variiert wird die Reizintensität auch durch die
Exposition des Feuerwerks in Richtung der
betroenen Vögel. Sofern dies aufgrund der
Angaben möglich war, wurden folgende Vari-
ablen erfasst:
• eingeschränkte Sicht zum Feuerwerk (durch
Bäume, Gebäude, Gelände): Dadurch werden
sowohl der visuelle als auch der akustische
Reiz abgeschwächt.
• freie Sicht zum Feuerwerk: visueller und akus-
tischer Reiz werden weder abgeschwächt noch
verstärkt; dies wurde als „Normalfall“ ange-
nommen.
| 118 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
• Wasseräche zwischen Feuerwerk und betrof-
fenen Vögeln: Die Wasseräche trägt den
Schall und verstärkt dadurch den akustischen
Reiz; durch Spiegelungen auf der Wasseräche
wird der visuelle Reiz verstärkt.
• reektierende Strukturen im Umfeld der
betroenen Vögel (z. B. Gebäude, Klippen,
Dünen): Dadurch wird der akustische Reiz
zurückgeworfen und verstärkt.
5. Um Aspekte der Gewöhnung oder Sensibili-
sierung zu untersuchen, wurde erfasst, ob es
sich um ein einmaliges Feuerwerk handelte,
oder ob es innerhalb einer Saison wiederholt
Feuerwerke am gleichen Ort gab:
• Erstfeuerwerk
• Zweitfeuerwerk; darunter auch alle Folgefeu-
erwerke
2.2.3 Charakterisierung der Störwirkungen
1. Um art- oder taxonspezische Unterschiede
der Störwirkungen zu identizieren, wurden
Arten zu folgenden Artengruppen zusammen-
gefasst: Wasservögel i. e. S. (ohne Kormoran-
verwandte und Gänse), Kormoranverwandte,
Gänse, Laridae (Möwen und Seeschwalben),
Watvögel, „Schreitvögel“ (inkl. Kranich),
Greifvögel und Eulen, Hühnervögel, „Sing-
vögel“ (inkl. Spechte, aber ohne Rabenvögel),
Rabenvögel, Tauben.
2. Die jahreszeitliche Einordnung der Fallbei-
spiele orientierte sich an den meteorolo-
gischen Jahreszeiten (Beginn jeweils zum
Monatsanfang):
• Winter: Dezember bis Februar
• Frühjahr: als Brutzeit wurde das Frühjahr
beginnend mit März und abweichend vom
meteorologischen Kalender auch auf den Juni,
und in Einzelfällen, wenn es sich explizit um
betroene Brutvögel handelte, auf den Juli
ausgedehnt.
• Sommer: Juli bis August
• Herbst: September bis November
3. Die Stärke der Störwirkung wurde aufgrund
der Reaktionen klassiziert:
• keine erkennbare Störung: keine Reaktionen
beobachtbar darunter fallen jedoch auch phy-
siologische Reaktionen, die nur mit speziellen
Apparaturen sichtbar gemacht werden können.
• schwache Störung: durch eine körperliche
Reaktion (Aufmerken, Aufrichten, Ducken
usw.) erkennbare Beunruhigung, ohne jedoch
zu iehen.
• mittlere Störung: Flucht durch Auiegen,
Weglaufen oder Wegschwimmen, jedoch ohne
Panik.
• starke Störung: panikartige Flucht mit schlag-
artigem Auiegen zahlreicher Individuen,
Mitreißen anderer Individuen, starkem
Durcheinanderiegen usw.; die Zuordnung
„panikartig“ gibt die subjektive Einschätzung
der einzelnen Beobachter wieder.
• direkte Angrie.
4. Auch der Anteil von Rückkehrern macht eine
Aussage über die Stärke der Störwirkung,
wenn man davon ausgeht, dass starke Stö-
rungen einen Vogel eher zum vollständigen
Verlassen des Gebietes bewegen als schwache
Störungen. Fallbeispiele ohne Angaben über
Rückkehrer wurden nicht ausgewertet. Drei
grobe Klassen wurden unterschieden:
• Rückkehr zum Störungsort: direkt beobachtet
oder durch Zählung am Folgetag belegt.
• teilweise Rückkehr zum Störungsort: Folge-
zählungen belegen das Fehlen eines Teils der
Vöge l.
• Verlassen des Störungsortes: nur noch Einzel-
vögel bei Zählung am Folgetag.
5. Desselben machen die Dauer der Abwesenheit
vom Störungsort bis zur vollständigen oder
teilweisen Rückkehr sowie
6. die Dauer der Unruhe (erkennbar z. B. an
einer erhöhten Rufaktivität nach der Störung)
eine Aussage über die Stärke der Störwirkung.
7. Sofern die Daten verfügbar waren, wurden
auch die Abnahme des lokalen Bestandes in
Prozent,
8. die Anzahl der zu Tode gekommenen Vögel
sowie
9. der Nestverluste in Verbindung mit der Stö-
rung aufgezeichnet.
2.2.4 Sonstige Informationen
Ergänzend wurde erfasst, zu welchen Anlässen
die Feuerwerke durchgeführt wurden, und ob die
Feuerwerke genehmigt waren.
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 119 |
3 Ergebnisse
3.1 Zahl und Herkun der Fallbeispiele*
Ausgewertet wurden Beobachtungen zu 133 Feu-
erwerken. In vielen Fällen werden Angaben zu
Reaktionen mehrere Arten gemacht, so dass sich
hieraus 272 Artenfälle ergeben. Neun Fallbeispiele
wurden als unzureichend ausgeschlossen (oben
nicht mit aufgeführt).
Die Fallbeispiele kommen aus neun Staaten:
93 (= 70 %) Beispiele kommen aus Deutschland,
24 (= 18 %) aus den USA, 6 (= 5 %) aus den Nie-
derlanden, 4 (= 3 %) aus der Schweiz, 2 (= 2 %)
aus Österreich und jeweils 1 (= 1 %) aus Belgien,
Bulgarien, Kanada und Südafrika.
Die Fälle aus Deutschland sind zumeist Zufalls-
beobachtungen, während die Beispiele aus den
USA überwiegend aus Studien und Monitoring
stammen. Die niederländischen und belgischen
Beiträge zu dieser Übersicht entstammen dem
Radar-gestützten „monitoring the reaction of
birds to reworks“ (S-B 2011).
In Deutschland sind fast alle Bundesländer mit
Meldungen beteiligt (s. Abb. 1): Die meisten kom-
men aus Ostdeutschland (37 %, vor allem MV und
BB), gefolgt von West- (24 %, vor allem HE) und
Norddeutschland (23 %, vor allem Niedersach-
sen). Süddeutschland (15 %, zu gleichen Teilen
BW und BY) ist weniger stark vertreten.
3.2 Anlässe der Feuerwerke
Weltweit werden Feuerwerke zum Jahreswechsel
(Silvester, New Year‘s Eve; in dieser Übersicht:
38 % der Feuerwerke) und bei Großveranstaltun-
gen (etwa an Volksfesten, Sportereignissen; hier:
35 % der Feuerwerke) abgefeuert. Zunehmend
werden Feuerwerke auch zu privaten Anlässen
(Geburtstage, Hochzeiten etc.; hier 15 %, Vereine
2 %) oder gar gewerblichen Zwecken (hier: mind.
1 %) durchgeführt. Zusätzlich werden Feuerwerke
an nationalen Feiertagen gezündet.
In vier Fällen waren die Feuerwerke nicht
genehmigt (ausschließlich private Anlässe); in
den meisten Fällen (89 %) wurden jedoch keine
Angaben dazu gemacht.
3.3 Wirkung der Reizarten
Die Beobachtungen am telemetrierten Gänsegeier
des Tiergarten Hellbrunn in Salzburg zeigen, dass
Vögel sowohl auf die visuellen Reize (Lichtblitze),
als auch auf die akustischen Reize (Böller, Pfeifen)
des Feuerwerkes reagierten (B et al. 1998).
Die Reaktionen waren jedoch ausschließlich phy-
BB
T
H
SN
B
HE
NW
SL
RP
NI
M
V
SH
HB
BW
BY
oA
Abbildung 1:
Verteilung der Fallbeispiele in Deutschland; B Berlin, BB
Brandenburg, BW Baden-Württemberg, BY Bayern, HB
Bremen, HE Hessen, MV Mecklenburg-Vorpommern, NI
Niedersachsen, NW Nordrhein-Westfalen, RP Rheinland-
Pfalz, SH Schleswig-Holstein, SL Saarland, SN Sachsen,
TH üringen. – Distribution of German cases; B Berlin,
BB Brandenburg, BW Baden-Württemberg, BY Bavaria,
HB Bremen, HE Hesse, MV Mecklenburg-West Pomera-
nia, NI Lower Saxony, NW North-Rhine-Westphalia, RP
Rhineland-Palatinate, SH Schleswig-Holstein, SL Saarland,
SN Saxony, TH uringia.
Anlass – occasion Anzahl Prozent
Silvester – New Year‘s Eve 51 38 %
Großveranstaltung – major event 46 35 %
davon Unabhängigkeitstag –
thereof Independence Day
11 8 %
privater Anlass – private occasion 15 11 %
Vereinsfest – festivity of
association/club
32 %
Fronleichnamsprozession –
Corpus Christi procession
11 %
gewerblicher Anlass –
commercial occasion
11 %
Testfeuerwerk – test reworks 11 %
unbekannter Anlass –
unknown occasion
15 11 %
Tabelle 1:
Anlässe für Feuerwerke nach Fällen. – Occasions of re-
works in this overview.
* Eine Zusammenstellung der Fallbeispiele, auf denen diese Übersicht beruht, ndet sich unter www.drv-web.de/zeitschri
| 120 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
siologischer Art (siehe Kap. 4.2.2.1) und nicht
äußerlich erkennbar.
In sechs von 272 Fallbeispielen (Arten) lagen
vom Feuerwerk ausgehend nur visuelle Reize
vor (NABU NVP 2005, P br.: Glorietta
Bay, La Jolla). Vier Reaktionen erfolgten jedoch
nicht unabhängig von einander, sondern als Ket-
tenreaktion in Zusammenhang mit einer Panik
(NABU NVP 2005), so dass der visuelle Reiz
vielleicht nur eine nachgeordnete Rolle spielte.
In zwei Fällen zeigte sich dagegen keine sicht-
bare Reaktion (P br.). Die Entfernungen
waren jeweils ähnlich groß (3-mal 4 km, 2-mal
6 km, 1-mal 13 km), so dass der Feuerwerkslärm
kaum zu hören war.
Im Gegensatz dazu liegen 21 Fälle vor, bei denen
der Hauptgrund für sichtbare Reaktionen akusti-
sche Reize waren (v. a. laute Explosionsgeräusche;
B 2006a, 2006b; N 2008; Storch-
station Steiermark 2012: Böller; W 2014:
Karbidschießen; E br., P br.,
P br., R br., S br.,
H. S br. & ornitho.de).
Überwiegend (90 %) traten sowohl visuelle als
auch akustische Reize auf.
3.4 Feuerwerksarten und Reizintensitäten
Aufgrund der Unterschiede in Steighöhe, Laut-
stärke und Reizart-Zusammensetzung wirken
Klein- oder Silvesterfeuerwerke im Durchschnitt
Abbildung 2:
Mittlere Entfernungen (m) zum störenden Feuerwerk mit
sichtbaren Reaktionen bei abgeschirmten Lokalitäten im
Vergleich zu den übrigen. – Mean distance (m) of disturbing
reworks with visible reactions (trepidation, ight, panic)
at shielded locations compared to the remaining locations.
Tabelle 2:
Arten von Feuerwerken nach Fällen in dieser Über-
sicht; n = Anzahl, MW = Mittelwert der Entfer-
nung (m) bei sichtbarer Reaktion (Unruhe, Flucht,
Panik). – Types of reworks according to the cases of
this overview; n = number of cases; MW = mean dis-
tance (m) with visible reactions (trepidation, ight,
panic); Spanne = range of distances (m).
Abbildung 4:
Mittlere Entfernungen (m) zum störenden Feuerwerk mit
sichtbaren Reaktionen bei Feuerwerken an Wasserächen im
Vergleich zu den übrigen. – Mean distance (m) of disturbing
reworks with visible reactions (trepidation, ight, panic)
at waterside locations compared to the remaining locations.
Abbildung 3:
Mittlere Entfernungen (m) zum störenden Feuerwerk mit
sichtbaren Reaktionen bei Lokalitäten mit reektierender
Umgebung im Vergleich zu den übrigen. – Mean distance
(m) of disturbing reworks with visible reactions (trepida-
tion, ight, panic) at locations with reective surroundings
compared to the remaining locations.
m
0
500
1
000
1
500
2000
Unruhe Flucht Panik
Übrige
Abgeschirmt
0
1
000
2
000
3
000
4000 m
Unruhe Flucht Panik
Übrige
Reex ion
m
0
500
1
000
1
500
2000
Unruhe Flucht Panik
Übrige
Wasseräche
Feuerwerksart –
type of reworks
n MW
(m)
Spanne
(m)
Knallkörper – recrackers 10 93 10-300
Böller – saluting guns 1 100 –
Kleinfeuerwerk –
garden reworks
25 743 10-3.000
Silvesterfeuerwerk –
New Year’s Eve reworks
46 326 10-3.000
Großfeuerwerk – display/
professional reworks
124 991 100-
6.000
etwa 5-mal so weit (326-743 m) wie Knallkörper
oder Böller (ca. 100 m). Großfeuerwerk wirkt im
Durchschnitt doppelt so weit (991 m) wie Klein-
oder Silvesterfeuerwerke (s. Tab. 2). Die Spanne
ist jeweils sehr groß.
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 121 |
Abbildung 2 zeigt, dass durch die Abschirmung
von Feuerwerken durch Gebüsche, Gebäude oder
andere Landschaselemente die Reizintensität
tendenziell geringer wird: Unruhe tritt erst auf,
wenn das Feuerwerk näher heranrückt. Paniken
wurden bei abgeschirmten Feuerwerken nicht
beobachtet. Nicht dazu passt, dass Flucht bereits
bei größerer Entfernung beobachtet wurde.
Klarer, aber ebenfalls nicht durchgängig, zeigt
sich eine Verstärkung der Reizintensität, wenn
die Störreize aufgrund der örtlichen Begeben-
heiten reektiert und somit verstärkt werden.
Abbildung 3 (Reexionen an Gebäuden, Felsen,
Dünen usw.) zeigt in allen Kategorien sichtbare
Reaktionen auf im Mittel größere Entfernungen
(bei Panik nur geringfügig), Abbildung 4 (Was-
serächen) jedoch nur bei Panik und Unruhe.
3.5 Betroene Vogelarten und Störungsemp-
ndlichkeit
In den Fallbeispielen werden 88 Taxa (Arten
oder höhere Taxa, Tab. 9) genannt, die folgen-
den taxonomischen oder ökologischen Gruppen
zuzuordnen waren: Wasservögel i. e. S. (ohne Kor-
moranverwandte und Gänse: 24 Taxa/davon 22
auf Artniveau), Kormoranverwandte (5/4), Gänse
(7/6), Möwen und Seeschwalben (10/9), Watvögel
(9/8), „Schreitvögel“ (inkl. Kranich: 7), Greifvögel
und Eulen (7), Hühnervögel (3), „Singvögel“ (inkl.
Spechte, aber ohne Rabenvögel: 7/4), Rabenvö-
gel (4/3), Tauben (3). Die drei am häugsten
genannten Arten waren Graugans, Weißstorch
und Kranich.
Tabelle 3 zeigt, dass es erhebliche Unterschiede
zwischen den Artengruppen gibt, auf welche Ent-
fernung sie sichtbar reagieren. Bei Kormoranver-
wandten, Weißstorch, Watvögeln, Möwenartige
und Greifvögeln zeigt sich ein klarer Zusammen-
hang zwischen Reizintensität und Stärke der Reak-
tion: Je näher das Feuerwerk, desto eher reagieren
sie mit Flucht oder Panik. Tendenziell zeigt sich
das auch bei Gänsen und Kranichen: Die Gänse
reagieren im Mittel jedoch auf die gleichen Entfer-
nungen mit „Flucht“ oder „Panik“. Beim Kranich
passt die Kategorie „keine Reaktion“, beruhend
auf nur einer Beobachtung, nicht ins Bild. Kra-
nich und Weißstorch reagieren unterschiedlich,
so dass bei den Schreitvögeln, unter welche sie hier
gezählt wurden, keine interpretierbaren Unter-
schiede erkennbar sind. Bei den Wasservögeln
(ohne Kormoranverwandte und Gänse) kehrt sich
das Verhältnis um: Panik bei größerer Entfernung
als bei den anderen Kategorien. Bei den Arten-
gruppen mit nur wenigen Fallbeispielen ergibt
sich ein unklares Bild.
Ob diesen Ergebnissen spezische Unterschiede
der Artengruppen zugrunde liegen, wurde anhand
einiger esen geprü. Unter der Annahme, dass
für die Störungsökologie der Aspekt Prädation
eine Rolle spielt, sollten Prädatoren weniger
störungsempndlich sein als deren Beute. Lei-
der sind nur vier Greifvögel in der Auswertung,
doch diese zeigen: Während die Wasservögel am
Donaustau Faimingen als Reaktion auf ein Feuer-
werk bei Tageslicht in 300 m Entfernung nahezu
komplett abzogen, blieb der Seeadler äußerlich
unbeeindruckt sitzen (B br.). In etwa
gleicher Entfernung düre auch das Feuerwerk
beim Gänsegeier im Salzburger Zoo gewesen
sein (B et al. 1998), welcher ebenfalls sitzen
blieb. Betrachtet man die Reaktionen der Nicht-
Greifvögel auf ein Feuerwerk in 300 m Entfernung
(47 Fälle), dann blieben diese in keinem einzigen
Fall unbeeindruckt: Es zeigten sich 33-mal Flucht
und 14-mal Panik.
Auch Oenlandarten sollten störungsempnd-
licher als Waldarten sein, da sie leichter entdeckt
und angegrien werden können. Abbildung 5
zeigt, dass die Oenland-/Freibrüter in allen Reak-
tionen im Mittel auf viel größere Entfernungen
reagieren als die Wald-/Höhlenbrüter. Sie zeigt
ebenfalls: Je weiter die Störquelle entfernt ist, desto
geringer fällt die Störwirkung aus.
Abbildung 5:
Mittlere Entfernungen (m) zum störenden Feuerwerk für
die unterschiedenen Reaktionen bei Wald-/Höhlenbrütern
und Oenland-/Freibrütern. – Mean distance (m) of dis-
turbing reworks for the dierent reactions by woodland/
hole-nesting birds as well as open range/free-nesting birds.
1150
300 394 50
4442
1201
769 821
0
1
000
2
000
3
000
4
000
5000
ohne Reaktion Unruhe Flucht Panik
m
Wald-/Höhlenbrüter
Oenland-/Freibrüter
| 122 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
Ferner wurde untersucht, ob sich die Störungs-
empfindlichkeit im Jahresverlauf verändert.
Tabelle 4 zeigt, dass Vogelarten zur Brutzeit nicht
grundsätzlich störanfälliger sind als zu anderen
Jahreszeiten. Bei Schreitvögeln und Gänsen waren
die mittleren Entfernungen, bei denen eine sicht-
bare Reaktion aurat, zur Brutzeit am kleinsten,
bei Kormoranverwandten und Möwenartigen und
den übrigen Wasser vögeln i.e.S. dagegen am größ-
ten. Bei allen Artengruppen, von denen Herbst-
daten vorlagen, waren die mittleren Entfernungen
mit sichtbarer Reaktion im Herbst am höchsten.
Im Winter waren sie bei allen Artengruppen
geringer als im Sommer oder Herbst.
Artengruppe Art Anzahl Fälle Mittlere Entfernung (m)
keine Unruhe Flucht Panik keine Unruhe Flucht Panik
Schreitvögel – large wading birds 2 4 19 19 800 850 1.263 913
Kranich – Common Crane 1 – 5 11 1.000 – 3.140 1.500
Weißstorch – White Stork 1 – 5 7 600 – 180 79
Kormoranverwandte – cormorants
and shags
– 3 8 1 – 2.200 1.113 300
Gänse – geese – 1 10 20 – 2.000 985 1.060
Watvögel – waders – – 1 5 – – 1.600 420
Möwenartige – lari families 3 5 16 6 8.333 1.960 744 420
Wasservögel – waterbirds 1 6 59 9 50 170 470 750
Greifvögel – birds of prey 2 1 – – 1.150 300 – –
Rabenvögel – corvids – – 4 – – – 425 –
Singvögel – songbirds 2 – 2 3 50 – 650 50
Star – European Starling – – 2 1 – – 650 50
Tauben – pigeons – – 1 – – – 100 –
Eulen – owls – – 1 – – – 50 –
Alle Arten – all species 10 20 121 63 3.117 1.156 644 663
Tabelle 3:
Mittlere Entfernung (m) zum störenden Feuerwerk für die unterschiedenen Reaktionen bei den Arten bzw. Artengruppen.
– Mean distance (m) of disturbing reworks for the dierent reactions by the species or species groups.
Jahreszeit Schreitvögel Gänse Kormoranverwandte Möwenartige Wasservögel i.e.S.
n MW n MW n MW n MW n MW
Winter 3 1.133 5 592 3 200 6 117 30 224
Frühling/Brutzeit 22 695 2 50 7 1.971 13 1.494 8 1.069
Sommer 11 900 18 897 2 700 8 513 36 579
Herbst 5 3.220 7 1.986 0 - 0 - 4 1.150
Tabelle 4:
Mittlere Entfernung (MW in m) zum störenden Feuerwerk bei sichtbaren Reaktionen (Unruhe, Flucht, Panik) zu ver-
schiedenen Jahreszeiten bei Schreitvögeln (inkl. Kranich), Gänsen, Kormoranverwandten und Wasservögeln i.e.S (ohne
vorige, ohne Möwenartige und ohne Watvögel). –Mean distance (MW in m) of disturbing reworks with visible reactions
(trepidation, ight, panic) in dierent seasons by large wading birds (incl. Common Crane), geese, cormorants, Lari families
and waterbirds s.s.
Bei Schwarmvögeln kommen individuelle Ein-
üsse hinzu: Die Stimmung und Reaktion ein-
zelner Individuen kann sich auf die Gruppe über-
tragen, wodurch zunächst unbetroene Vögel von
störungsempndlicheren Individuen beeinusst
werden. Dies sollte zu einer höheren Störungs-
empfindlichkeit von Schwarmvögeln führen.
Tabelle 5 zeigt, dass bei Schwarmvögeln Flucht
und Panik viel häuger auraten als bei den übri-
gen Arten (Verteilung der Reaktionen signikant
unterschiedlich: χ2 = 16,78; p = 0,00078).
Schließlich wurde betrachtet, ob sich Vögel an
Feuerwerke gewöhnen, wenn im Abstand weniger
Tage oder Wochen am gleichen Ort mehrfach
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 123 |
Feuerwerke durchgeführt wurden. Tabelle 6 zeigt,
dass das Gegenteil der Fall war: Der Anteil von
Paniken wurde größer und ebenso der Anteil von
Abwanderern (von 45 % auf 48 %).
Am Rangsdorfer See, BB, wo es über Jahre zu
wiederholten Feuerwerken in Nachbarscha zu
einem Schlafplatz von Kranichen und Gänsen
kam, wurde der Kranichschlafplatz 2012 nach
Feuerwerken Anfang und Mitte September aufge-
geben; nach der Silvesternacht wurde schließlich
der Ausweichschlafplatz bei Groß Schulzendorf
verlassen (M 2014). Schon 2010 war der
Schlafplatz nach mehreren Feuerwerken für fast
zwei Monate verwaist (L 2010b).
In Edertal, wo zwei Feuerwerke an aufeinander
folgenden Tagen durchgeführt wurden, waren in
der Gesamtbilanz drei Arten verschwunden, sechs
hatten stark abgenommen und eine hatte schwach
abgenommen; die Artenzahl sank von 16 auf 13
(H br., L br.).
Am Zürichsee wurden in drei aufeinander
folgenden Nächten von Schien aus Feuerwerke
von halbstündiger Dauer abgebrannt. Über den
gesamten Zeitraum betrachtet wanderten sieben
Arten teilweise ab; die Artenzahl nahm von zehn
auf neun ab (A 2006).
3.6 Störwirkungen
Daten zu direkten Schädigungen (Tötung, Verlet-
zung) von Vögeln durch Feuerwerkskörper fehlen
weitestgehend. Zahlreiche Fallbeispiele belegen
jedoch Beunruhigung und Angst. In Tabelle 7 ist
die Häugkeit dieser Störwirkung aufgrund der
Reaktionen der Vögel nach der Intensität und
Gefahr der Schädigung angegeben: In 59 % der
Reaktion – reaction Schwarmvögel Übrige
nAnteil nAnteil
keine – none 52 % 510 %
schwach (Unruhe) –
weak (trepidation)
15 7 % 11 21 %
mittel (Flucht) –
medium (ight)
135 63 % 24 46 %
stark (Panik) –
strong (panic)
59 28 % 12 23 %
Reaktion – reaction Flucht Panik Abwanderung
Erstfeuerwerk –
rst reworks
22
(59 %)
15
(41 %)
45 %
Zweitfeuerwerk –
successive reworks
32
(52 %)
30
(48 %)
48 %
Tabelle 5:
Anteile der unterschiedenen Reaktionen auf Feuerwerke
bei Schwarmvögeln und anderen Gruppen; n = Anzahl
der Fälle. – Percentage of the dierent reactions to reworks
by ocking birds in contrast to the remaining species; n =
number of cases.
Tabelle 6:
Anteile von Flucht, Panik und Abwanderern bei mehreren
aufeinander folgenden Feuerwerken. - Ratio of ight, panic
and abandoning of the area as reaction to several successive
reworks.
Fälle wurde Flucht angegeben (ohne Panik). In
4 % der Fälle zeigten die Vögel keine sichtbare
Reaktion.
Auf Panik entfallen etwa ein Drittel aller beob-
achteten Fluchten. Die am häugsten genannten
Arten sind Graugans (11-mal Panik von 18 Fäl-
len), Kranich (11 von 16) und Weißstorch (8 von
Reaktion – reaction Anzahl Prozent
keine – none 10 4 %
schwach (Unruhe) –
weak (trepidation)
26 10 %
mittel (Flucht) – medium (ight) 155 59 %
stark (Panik) – strong (panic) 71 27 %
Tabelle 7:
Anteile der unterschiedenen Reaktionen auf Feuerwerke.
– Ratio of the dierent reactions to reworks; n = number
of cases.
Störwirkung –
disturbance eect
Flucht Panik
vollständige Rückkehr –
complete return
12 % 8 %
teilweise Rückkehr – partial
return
61 % 57 %
keine Rückkehr – no return 28 % 34 %
mittlere Dauer Abwesenheit –
mean duration of absence
7h 28min 21h 31min
mittlere Dauer Unruhe –
duration of trepidation
6h 05min 35h 48min
mittlere Abnahme Rastbestand
– mean decline ofnumber of
resting birds
63 % 68 %
Fälle mit Todesopfern –
casualties
1 9
Tabelle 8:
Anhalten der Störwirkung nach Flucht und Panik, gemes-
sen an Anteil Rückkehrer, Dauer der Abwesenheit und
Unruhe, Abnahme des Rastbestands und Todesopfern. -
Persistence of the disturbance eect aer ight and panic,
assessed by ratio of returnees, duration of absence and trepi-
dation, decline of the number of resting birds and casualties.
| 124 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
Wissenschalicher Name Deutscher Name Englischer Name Fälle
Agelaius phoeniceus Rotschulterstärling Red-winged Blackbird 2
Aix galericulata Mandarinente Mandarin Duck 1
Alcedo atthis Eisvogel Common Kingsher 1
Alopochen aegyptiaca Nilgans Egyptian Goose 4
Anas acuta Spießente Northern Pintail 1
Anas crecca Krickente Common Teal 2
Anas penelope Pfeifente Eurasian Wigeon 4
Anas platyrhynchos Stockente Mallard 12
Anas strepera Schnatterente Gadwall 3
Anatidae ohne Gänse/Schwäne Enten Ducks 1
Anser albifrons Blässgans Greater White-fronted Goose 8
Anser anser Graugans Greylag Goose 18
Anser fabalis Saatgans Bean Goose 2
Anser/Branta sp. Gänse Geese 4
Ardea cinerea Graureiher Grey Heron 7
Ardea herodius Kanadareiher Great Blue Heron 3
Asio otus Waldohreule Long-eared Owl 1
Athene noctua Steinkauz Little Owl 1
Aythya ferina Tafelente Common Pochard 6
Aythya fuligula Reiherente Tued Duck 5
Branta bernicla Ringelgans Brent Goose 1
Branta canadensis Kanadagans Greater Canada Goose 3
Branta leucopsis Weißwangengans Barnacle Goose 1
Bubulcus ibis Kuhreiher Cattle Egret 1
Bucephala clangula Schellente Common Goldeneye 2
Calidris canutus Knutt Red Knot 1
Calidris ferruginea Sichelstrandläufer Curlew Sandpiper 1
Casmerodius albus Silberreiher Great Egret 3
Cepphus columba Taubenteiste Pigeon Guillemot 0
Charadrii Watvögel Waders 1
Charadrius hiaticula Sandregenpfeifer Common Ringed Plover 1
Charadrius vociferus Keilschwanz-Regenpfeifer Killdeer 1
Ciconia ciconia Weißstorch White Stork 17
Clangula hyemalis Eisente Long-tailed Duck 1
Coloeus monedula Dohle Western Jackdaw 2
Columba (livia) (Straßen)Taube (Feral Rock) Dove 4
Columba palumbus Ringeltaube Common Wood Pigeon 1
Corvus corone Rabenkrähe Carrion Crow 2
Corvus frugilegus Saatkrähe Rook 4
Corvus sp. Krähen Crows 3
Cracidae sp. Hokkohuhn Curassow 0
Cygnus cygnus Singschwan Whooper Swan 1
Cygnus olor Höckerschwan Mute Swan 12
Dendrocopos major Buntspecht Great Spotted Woodpecker 1
Diverse Taxa Gartenvögel Garden Birds 2
Diverse Taxa Gehölzbrüter Woodland Birds 0
Diverse Taxa Röhrichtbrüter Reed Birds 0
Diverse Taxa Seevögel Sea Birds 3
Tabelle 9:
Liste der in den Fallbeispielen genannten Arten. – List of species in the cases.
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 125 |
Wissenschalicher Name Deutscher Name Englischer Name Fälle
Diverse Taxa Wasservögel Waterbirds s.l. 12
Egretta thula Schmuckreiher Snowy Egrets 0
Fratercula cirrhata Gelbschopund Tued Pun 0
Fulica atra Blässhuhn Eurasian Coot 10
Gallinula chloropus Teichhuhn Common Moorhen 2
Grus grus Kranich Common Crane 16
Gyps fulvus Gänsegeier Eurasian Grion Vulture 1
Haematopus bachmanni Klippen-Austernscher Black Oystercatcher 0
Haematopus ostralegus Austernscher Eurasian Oystercatcher 1
Haliaeetus albicilla Seeadler White-tailed Eagle 1
Haliaeetus vocifer Schreiseeadler African Fish Eagle 1
Larus sp. Möwen Gulls 1
Larus [argentatus] (smithsonianus) (Amerikanische) Silbermöwe (American) Herring Gull 1
Larus canus Sturmmöwe Mew Gull 1
Larus glaucescens Beringmöwe Glaucous-winged Gull 0
Larus marinus Mantelmöwe Great Black-backed Gull 1
Larus michahellis Mittelmeermöwe Yellow-legged Gull 5
Larus occidentalis West möw e Western Gull 4
Larus ridibundus Lachmöwe Black-headed Gull 6
Milvus migrans Schwarzmilan Black Kite 1
Netta runa Kolbenente Red-crested Pochard 2
Numenius arquata Großer Brachvogel Eurasian Curlew 1
Nycticorax nycticorax Nachtreiher Black-Crowned Night Heron 2
Parus ater Tannenmeise Coal Tit 0
Parus major Kohlmeise Great Tit 1
Parus sp. Meisen Tits 1
Passer sp. Sperlinge Sparrows
Perdix perdix Rebhuhn Grey Partridge 1
Phalacrocorax auritus Ohrenscharbe Double-crested Cormorant 1
Phalacrocorax carbo Kormoran Great Cormorant 5
Phalacrocorax pelagicus Meerscharbe Pelagic Cormorant 2
Phalacrocorax penicillatus Pinselscharbe Brandt’s Cormorant 4
Phasianus (colchicus) (Jagd)Fasan (Common) Phesant 1
Pluvialis apricaria Goldregenpfeifer European Golden Plover 1
Pluvialis squatarola Kiebitzregenpfeifer Grey Plover 1
Podiceps cristatus Haubentaucher Great Crested Grebe 3
Podiceps nigricollis Schwarzhalstaucher Black-necked Grebe 1
Quiscalus (quiscula) (Purpur-)Grackel (Common) Grackle 0
Rallus aquaticus Wasserralle Water Rail 1
Rynchops niger Schwarzmantel-Scherenschnabel Black Skimmer 2
Somateria mollissima Eiderente Common Eider 2
Sterna antillarum Amerikanische Zwergseeschwalbe Least Tern 6
Sterna hirundo Flussseeschwalbe Common Tern 1
Sternula albifrons Zwergseeschwalbe Little Tern 1
Strix aluco Waldkauz Tawny Owl 1
Sturnus vulgaris Star European Starling 4
Tachybaptus rucollis Zwergtaucher Little Grebe 2
Tadorna ferruginea Rostgans Ruddy Shelduck 1
Turdus merula Amsel Common Blackbird 1
Uria aalge Trottellumme Common Murre 1
| 126 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
17). Nach Artengruppen sind die am häugsten
genannten: Gänse (21 von 41), Schreitvögel (inkl.
Kranich und Weißstorch; 20 von 49), Wasser-
vögel (9 von 85) und Möwenartige (7 von 28),
wobei Gänse und Schreitvögel überproportional
o genannt werden (mehr als erwartet würde
aufgrund der Gesamtzahl von Beobachtungen).
Überproportional o werden auch Singvögel
genannt, von denen jedoch fast nur Schwarm-
vögel in der Zusammenstellung enthalten sind
(Rotschulterstärling, Star).
Das Ausmaß der Störung kann man auch daran
ablesen, ob und wann die aufgescheuchten Vögel
wieder zurückkehren; o ist es nur ein Teil der
Vögel. Tabelle 8 zeigt, dass nach einer Panik weniger
Vögel vollständig zurückkehren und mehr Vögel
vollständig abziehen. Die mittlere Abnahme ist
höher als bei Flucht und die Dauer der Abwesenheit
bei Rückkehr länger, eb enso die Dauer der Unruhe
nach Rückkehr. Schließlich ist die Zahl der Fälle mit
Todesopfern höher als bei normaler Flucht.
4 Diskussion
4.1 Einordnung als anthropogene Störung
Allgemeine Grundlagen der Störungsökologie
hinsichtlich ihrer Relevanz für die Auswirkung
von Feuerwerken auf Vögel skizzieren B-
et al. (2005). Sie diskutieren akustische
Reize („Lärm“) und visuelle Reize („Lichteekte“)
und gehen davon aus, dass sich unterschiedliche
Auswirkungen („Störwirkungen“) je nach Art des
Feuerwerks, Exposition, Entfernung, Jahreszeit
sowie artspezischen und individuellen Bend-
lichkeiten der konfrontierten Art ergeben. Andere
Übersichten über die Auswirkungen menschlicher
Störungen auf Vögel (z. B. K 1995, C-
& S 1999, S & S
2001, B o. D.) machen keine Aussagen
zu Feuerwerken. Der britischen Royal Society
for the Protection of Birds (RSPB) fehlt es nach
deren Aussage an Beweisen, um schädliche Aus-
wirkungen von Feuerwerken auf Vögel anzuneh-
men (RSPB o.D.).
4.1.1 Reizarten eines Feuerwerks
4.1.1.1 Visuelle Störreize
Herzstück eines Feuerwerks oder einer pyro-
technischen Show sind deren Lichteekte. Diese
reichen von langsamen Verbrennungen (z. B. Ben-
galische Lichter) bis zu Blitzlichtern explosionsar-
tiger Verbrennungen. Sie unterscheiden sich stark
von nächtlichem Dauerlicht oder Starklichtquel-
len, von denen negative Eekte auf den Vogelzug
beschrieben sind (z. B. H & S
2011, H et al. 2006, S 1997).
Irritation und Blendung kann aber auch bei Feu-
erwerken als Störwirkung angenommen werden.
Dass Vögel grundsätzlich auf die visuellen Reize
eines Feuerwerkes reagieren, zeigten die Beobach-
tungen am telemetrierten Gänsegeier des Tiergar-
ten Hellbrunn in Salzburg (B et al. 1998).
Hauptwirkung düre der Überraschungseekt
durch das plötzlich hereinbrechende Blitz- und
Licht“gewitter“ sein, insbesondere die Kombina-
tion mit den akustischen Störreizen (Reizsum-
mation). Die Auswertung der Fallbeispiele hat
gezeigt, dass Feuerwerke sehr weit weg sein müs-
sen, damit die visuellen Störreize alleine aureten.
Eine Störwirkung lässt sich in diesen Fällen nicht
mehr zeigen. Ob die Ringelgänse, die sich von
Leuchtraketen vertreiben ließen (B et
al. 1994), alleine auf den visuellen Reiz reagiert
haben, ist nicht sicher, denn auch Leuchtraketen
machen Geräusche.
Die RSPB (o.D.) argumentiert, dass die Kom-
bination von Explosionslärm und Lichtblitzen
einem Gewitter ähnle und die Tierarten daran
gewöhnt oder angepasst seien. Einem Gewitter
gehen jedoch Wetterleuchten, fernes Donner-
grollen, Windböen und ein Ludruckabfall vor-
aus, welche die Vögel wahrnehmen; ein Feuerwerk
tri Tiere dagegen völlig unvorbereitet (siehe
Kap. 4.1.1.3).
4.1.1.2 Akustische Störreize
Die Explosionen der Feuerwerkskörper verursa-
chen dumpfe bis knatternde Knallgeräusche, die
Raketen schrille Pfeiöne. Diese unterscheiden
sich deutlich vom Dauerlärm von Verkehrswegen,
Flughäfen oder Industriegebieten, deren Auswir-
kungen öers untersucht wurden (z. B. A et
al. 1978, B 1978, K & H 1996).
Die Beobachtungen am telemetrierten Gänsegeier
des Tiergarten Hellbrunn in Salzburg zeigen ein-
deutig eine Reaktion auf die akustischen Reize des
Feuerwerks (B et al. 1998). Auch Vögel in
Nistkästen reagieren heig und wohl ausschließ-
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 127 |
lich auf akustische Reize (z. B. Kohlmeise, N-
2008: es sind keine Lichtblitze im Innern
zu erkennen). Der im Nistkasten überwinternde
Buntspecht von P (br.) wurde durch
das Silvester-Feuerwerk so aufgeschreckt, „dass
er laut rufend in die Nacht hinaus oh und nie
wieder gekommen ist“.
K & H (1996) kommen aufgrund
der Beobachtungen bei Fluglärm zu dem Schluss,
dass die Störwirkung von Lärm geringer ist als
die von optischen Reizen. Auch die häug beob-
achtete Gewöhnung von Vögeln an starken oder
regelmäßig auretenden Lärm (Kap. 4.1.2.4) legt
diesen Schluss nahe. Das aber tri anscheinend
nicht auf die Störwirkungen von Feuerwerken zu.
Im Vergleich zu den visuellen Reizen liegen erheb-
lich mehr Fälle vor, bei denen der Hauptgrund für
die Störreaktion akustische Reize waren (v. a. laute
Explosionsgeräusche; B 2006a, b; N-
2008; Storchstation Steiermark 2012: Böller;
W 2014: Karbidschießen; E
br., P br., P br., R br.,
S br., H. S br. & ornitho.de).
Ein Teil der Reaktionen ist vielleicht auf Beja-
gung zurückzuführen, denn das Abbrennen
einzelner Knallkörper, die Fluchtreaktionen her-
vorgerufen haben, hatten eine große Ähnlichkeit
mit Jagdschüssen (H. S br. & ornitho.
de). Auch die höhere Störungsempndlichkeit
während des Herbstes spricht dafür (vgl. Kap. 3.5).
Assoziationen mit dem Donnergrollen eines
Gewitters kann man dagegen wohl ausschließen
(vgl. Kap. 4.1.1.1). Möglicherweise aber haben die
starken Reaktionen auf plötzliche Lärmereignisse
ihre Ursache nicht in erste Linie in den akusti-
schen Störreizen, sondern in den damit verbunde-
nen druckmechanischen Störreizen (Kap. 4.1.1.3).
4.1.1.3 Druckmechanische Störreize
Pyrotechnische Explosionen ohne Lichteekte
(z. B. Knallkörper) sind nur auf den ersten Blick
rein akustische Störreize. Druckwellen werden
vom Ohr nur im hörbaren Bereich als akusti-
scher Reiz interpretiert. Darüber hinaus werden
Druckwellen vom paratympanischen Organ
(=Vitali’sches Organ) im Innenohr (B
& G 2011, news.at 2007) oder auch von
mechanischen Rezeptoren des Körpers als Druck-
schwankungen wahrgenommen. Dazu gehören
pulsierende Bässe (H br.) genauso wie die
Druckwellen von Überschallknalls (K &
H 1996), dumpf-knatternder Hubschrau-
berlärm (N & S 1991, B
et al. 1994) oder Explosionen. Obwohl mir hierzu
noch keine Untersuchungen bekannt sind, muss
man wohl davon ausgehen, dass Vögel auch die
Druckwellen von Feuerwerksexplosionen wahr-
nehmen und dies als unangenehm, wenn nicht
sogar als schmerzha empnden.
Als Beleg dafür ist die „Pulse Detonation Tech-
nology“ (PDT) anzusehen, welche kontinuierliche
Ludruckwellen aussendet, um auf „wirksame
und ungefährliche Weise Vögel zu vertreiben“
(TONI Bird Control o.D.). Nach Angaben des
Herstellers beruht die Methode darauf, dass Vögel
mit einem Lusack-System ausgestattet sind, das
bis in die Knochen reicht. Die PDT bringt dieses
zum vibrieren und macht die Vögel angeblich
„orientierungslos“; sobald der under Generator
auslöst, verlassen Vögel das Gebiet (TONI Bird
Control o.D.). Da der Orientierungssinn auch
mit dem Innenohr verknüp ist (z. B. Gleichge-
wichtsinn im Labyrinth, Ludrucksinn im para-
tympanischen Organ) wäre auch eine Wahrneh-
mung hierüber denkbar. Als Vorteil des PDT wird
angegeben, dass anders als bei akustischen Ver-
grämungsmethoden keine Gewöhnung eintrete
(vgl. Dauerlärm in Kap. 4.1.1.2).
Mit dem paratympanischen Organ können
Vögel minimale Ludruckunterschiede von bis zu
1 Millibar wahrnehmen (entspricht 10 m Höhen-
unterschied; Haustaube, K & K
1974). Dies ermöglicht den Vögeln, ihr Verhalten
an die Wetterbedingungen anzupassen und spielt
auch eine große Rolle beim Vogelzug, welcher
bevorzugt unter bestimmten Ludruckregimen
stattndet (L & D 1971). Auf den
typischen Ludruckabfall (20-120 Millibar; B-
et al. 2013), der einem Unwetter vorausgeht
und sich über viele Stunden hinzieht, reagieren
Vögel mit Ortswechsel (Vogelzug, F et
al. 2004; Waldrapp, news.at 2007), um sich in
Sicherheit zu bringen, oder auch mit verstärkter
Nahrungsaufnahme (Dachsammer; B et
al. 2013), um ihre Energiereserve und somit Über-
lebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Gesteuert
werden die Verhaltensänderungen hormonell, was
einige Stunden Vorlaufzeit bedarf, jedoch nicht
| 128 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
über Stress-Reaktionen (F et al. 2004,
B et al. 2013). Im Gegensatz zu einem
Unwetter tri ein Feuerwerk den Vogel unvor-
bereitet und führt zu Stress (Ausschüttung von
Stresshormonen, Mobilisierung der Energiespei-
cher, Erhöhung von Herzfrequenz, Atmung und
Blutdruck, B et al. 1994).
4.1.1.4 Gewalteinwirkungen
Einen unspezischen Störreiz stellen Gewaltein-
wirkungen dar, die ihre Wirkung aus der zerstö-
rerischen Kra der Feuerwerksexplosionen oder
aus direktem Beschuss eines Vogels mit einem
Feuerwerkskörper erzielt (vgl. Kap. 4.2.1: Direkte
Schädigung).
4.1.2 Reizintensität und Reizschwellen
Störreize müssen eine Reizschwelle überschrei-
ten, bevor sie zu einer Reaktion führen. Die Reiz-
schwelle ist artspezisch vorangelegt (z. B. Physio-
logie, Ökologie, Anpassungen an Prädation) und
individuell überprägt (z. B. Lernen durch Erfah-
rungen, Gewöhnung), was zu einer Absenkung
oder Erhöhung der Reaktionsstärke führen kann
(nach B et al. 2005).
4.1.2.1 Störungsempndlichkeit:
artspezische und individuelle Aspekte
Die Wahrnehmung und Verarbeitungen von
Umweltreizen ermöglicht Lebewesen eine
adäquate Reaktion auf die unterschiedlichen
Umweltfaktoren. Als störungsökologisch bedeut-
sam werden Prädation und Konkurrenz ange-
sehen (C 1995). Entsprechend ist zu
erwarten, dass Beutetierarten eektivere Flucht-
mechanismen besitzen als Räuber und somit
störungsempndlicher reagieren. Mit nur vier
Greifvögeln in der Auswertung ist die Datenbasis
zwar klein, aber die Ergebnisse (Kap. 3.5) schei-
nen die obige Annahme zu bestätigen. Auch nach
K & H (1996) scheinen Greifvögel
weniger lärmempndlich zu sein als etwa Was-
servögel. Auch bei Waldvogelarten, von denen
angenommen werden kann, dass sie in ihrem
Lebensraum weniger leicht entdeckt werden,
zeigen die Ergebnisse eine geringere Störungs-
empndlichkeit als etwa bei Oenlandarten.
Das Ergebnis kann auch dadurch zustande
kommen, dass die Störintensität im Oenland
höher ist als im Wald, da die Feuerwerke auf grö-
ßere Entfernung wahrgenommen werden können.
Zudem kann sich die Störungsempndlichkeit
im Jahresverlauf verändern. Dass Vogelarten zur
Brutzeit grundsätzlich störanfälliger seien, lässt
sich aufgrund der vorliegenden Daten jedoch
nicht bestätigen (Kap. 3.5). Kormoranverwandte
und Möwenartige, die sich als besonders stö-
rungsempndlich erwiesen, sind Koloniebrüter,
bei denen sich Beunruhigungen durch Interak-
tionen verstärken können. Im Gegensatz dazu
sind Störche vor allem durch ihre Horstplatzwahl
im Siedlungsbereich durch Feuerwerke gefähr-
det, ohne jedoch im Vergleich zu anderen Arten
besonders störungsempndlich zu sein.
Dass bei allen Artengruppen die mittlere Entfer-
nung einer sichtbaren Reaktion im Winter gerin-
ger ist als im Sommer oder Herbst (Kap. 3.5), kann
mit geringerer Bereitscha zu Fliehen erklärt wer-
den, weil es zu viel Energie kosten würde (etwa bei
Frost). Andererseits sehen wir im Winter vielfach
Gewöhnung an den Menschen durch Winterfüt-
terungen. Dies könnte auch der Grund dafür sein,
wieso in Tabelle 3 bei den Wasservögeln Reakti-
onen und mittlere Entfernungen auf den Kopf
gestellt sind. Einige Fallbeispiele zeigen jedoch,
dass die Gewöhnung an den Menschen durch
schlechte Erfahrungen rasch wieder aufgegeben
wird, etwa nach Bewurf mit Feuerwerkskörpern
(R br.).
Bei den Artengruppen, von denen Herbstdaten
vorliegen, ist die mittlere Entfernung im Herbst
am höchsten, was man in Übereinstimmung mit
B et al. (2005) auf die Beunruhigung
durch Jagd zurückführen kann: Etwa die Häle
der in den deutschen Fallbeispielen aufgeführten
Arten unterliegen dem Jagdrecht; auf diese entfal-
len etwa zwei Drittel der Fallbeispiele, allen voran
Wasservögel (einschließlich Gänse) mit 94 % der
betroenen Vogelindividuen.
4.1.2.2 Reizintensität
Bei einem Feuerwerk bestimmen verschiedene
Faktoren die Intensität des Störreizes: Sie hängt
ganz wesentlich von der Höhe, der Lautstärke
und der Entfernung des Feuerwerks und somit
seiner Wahrnehmbarkeit am Störungsort ab. Die
Ergebnisse zeigten (Kap. 3.4): Je weiter die Stör-
quelle weg ist, umso geringer fällt im Allgemei-
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 129 |
nen die Störwirkung aus. Auch S et al.
(2012) beobachteten bei einem 1,2 km entfernten
Feuerwerk starke Störwirkungen bis hin zu Nest-
verlusten, bei einem 2,2 km entfernen Feuerwerk
jedoch nur leichte Störwirkungen. Aber auch die
örtlichen Begebenheiten haben einen Einuss
auf die Wahrnehmbarkeit: Wird der Störungsort
durch Gebüsche, Gebäude oder andere Land-
schaselemente vom Feuerwerk abgeschirmt,
scheint die Intensität geringer wahrnehmbar zu
sein (W & G 2001, 2002; S
2013: Standort 1; M 2014: Prierowsee;
H mdl., M br.2, R br.).
Insbesondere wurden keine Paniken beobachtet.
Bei der Flucht scheint es aufgrund der vorlie-
genden Daten umgekehrt, aber vermutlich wirkt
sich hier aus, dass die Störungsempndlichkeiten
der Arten unterschiedlich sind (s. Kap. 4.1.2.1),
und sich die Daten nicht gleichmäßig über alle
Artengruppen verteilen (z. B. überproportional
viele Wasservögel, s. Tab. 3).
Werden die Störreize aufgrund der örtlichen
Begebenheiten reektiert (z. B. Gebäude, Felsen,
Dünen, Wasserächen; Kap. 3.4; vgl. A et al.
2008, W 2010a, P br.) und somit
verstärkt, ist die Intensität höher; im Extremfall
löste ein Großfeuerwerk in Barth noch 6 km über
das Wasser hinweg eine Panik unter Gänsen und
Kranichen aus (NABU NVP 2005). Auch beim
Weißstorch in Siedlungen ist eine Verstärkung
durch Reexionen an den Häuserwänden wahr-
scheinlich.
Höhe und Lautstärke eines Feuerwerks hängen
natürlich auch von der Art des Feuerwerks ab:
Großfeuerwerke erreichen in der Regel größere
Höhen und verwenden größere Sprengladungen.
Sie erreichen allein dadurch eine höhere Intensität.
Die Ergebnisse bestätigen, dass mit der Zunahme
der Intensität auch eine erhöhte Störwirkung ein-
hergeht (Kap. 3.4). Die Mittelwerte sowie die Span-
nen der Entfernungen bei sichtbarer Reaktion
zeigen, dass durch Großfeuerwerke regelmäßig
auch bis zur doppelten oder dreifachen Entfer-
nung sichtbare Reaktionen ausgelöst werden.
4.1.2.3 Sensibilisierung: Erhöhung der
Reaktionsstärke
Die ausgewerteten Daten zeigen, dass bei wieder-
holten Feuerwerken der Anteil von Paniken und
auch der Anteil von Abwanderern größer wird
(Kap. 3.5). Auch K & H (1996) schrei-
ben, dass eine Serie gleichartiger Störreize und eine
zunehmende Störungshäugkeit zu stärkeren Stör-
wirkungen führen, wenn sie „eine Art und Inten-
sität aufweisen, bei denen es zu keinen Gewöh-
nungseekten kommt“. Durch die Wiederholung
des Störreizes steigt die Bereitscha zur Reaktion,
so dass es schon bei niedrigeren Reizintensitäten
zu einer Reaktion kommt, die Tiere also immer
empndlicher werden: Die Reaktionen von Was-
servögeln bei Mehrfachüberügen mit Hubschrau-
bern wurden stärker (N & S 1991).
Nach einer Einzelstörung kehren die Vögel o-
mals schon am nächsten Tag zum angestammten
Platz zurück. Bei wiederholten Störungen zeigen
die Ergebnisse eine Verstärkung des Auswei-
chens bis zur völligen Aufgabe des Platzes (z. B.
A 2006, L 2010b, M 2014,
H br., L br.). Bei einer solchen
Veränderung sei nach K & H (1996)
davon auszugehen, „dass sich die Situation für die
Vogelarten [...] verschlechtert, da Vögel ohne Stör-
reize die geeignetsten und am nahe gelegensten
Bereiche in ihrem Lebensraum aufsuchen“.
B et al. (2005) meinen, dass auch
eine längere Störungsdauer (Störreiz) zu einer
stärkeren Störwirkung führt. Bei Feuerwerken
kann das damit zusammenhängen, dass kein
gleichförmiger Störreiz wirkt. Die Störreize fol-
gen auch innerhalb einer Reizart unregelmäßig
aufeinander: mal schnelles Staccato, mal mit
Pausen, zwischendurch leiser, dann wieder lau-
ter, so dass die Handlungsbereitscha im Laufe
des Feuerwerks ansteigt. Außerdem ist es o so,
dass Feuerwerke einem Höhepunkt zustreben, so
dass die Reizschwelle mit Dauer des Feuerwerks
irgendwann überschritten wird. Bei vielen Feu-
erwerken ohen die Vögel nicht bei der ersten
Aktion, sondern sie merkten auf, sicherten und
ohen später (NABU NVP 2005, B 2006a,
2006b, A et al. 2008, N 2008,
W & MC 2008, Z 2010,
B br., H mdl., P br.).
4.1.2.4 Gewöhnung: Absenkung der
Reaktionsstärke
Ist die Intensität des Störreizes ausreichend gering,
kann es umgekehrt bei wiederholtem Aureten
| 130 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
des Störreizes zu einer Gewöhnung kommen;
die Situation „muss ein Kennenlernen der neuen
Erscheinung ermöglichen und nicht jedesmal
zu einer sofortigen und bedingungslosen Flucht
führen“ (K & H 1996). Die Gewöh-
nung erfolgt um so schneller, je gleichmäßiger
und regelmäßiger der Reiz stattndet (R
1989, R 2003 zit. in B et al.
2005). Eine Gewöhnung wird insbesondere in
Verbindung mit akustischen Störreizen immer
wieder beschrieben (B & O’B 1990,
K & H 1996). Die zusammengetrage-
nen Beobachtungen zeigen jedoch keine Gewöh-
nung. Die Charakteristik eines Feuerwerks (vgl.
Kap. 4.1.2.3: kein gleichmäßiger und regelmäßiger
Reiz) steht dem entgegen. Ansätze für eine Gewöh-
nung kann man in Situationen interpretieren, in
denen der Vogel sich nach dem Sichern nicht für
Flucht entscheidet, sondern z. B. in Deckung geht
(z. B. Blässhuhn und Graureiher; S 2013).
4.2 Darstellung der Schädigungen und Stör-
wirkungen
4.2.1 Direkte Schädigung
Eine direkte Schädigung durch Feuerwerke ist
bei Wildtieren nur schwer zu erfassen, da ver-
letzte Tiere sich omals verstecken und nur selten
gefunden werden, oder im Todesfalle rasch von
Aasfressern beseitigt werden (vgl. Windkra-
Problematik, Vogelschläge an Freileitungen usw.;
z. B. H 1980, D & L 2006).
Dazu gibt es in Deutschland und auch andernorts
bislang keine systematischen Untersuchungen. Bei
eine Umfrage unter 193 Schottischen Tierärzten
im Jahr 2001 (P 2002) gaben 79 (= 90 % von
88 Rücksendern bzw. 41 % der angefragten Tier-
ärzte) an, im Verlaufe des Jahres Tiere behandelt
zu haben, deren Verletzungen auf Feuerwerke
zurückzuführen waren. Davon betrafen drei von
2.469 (= 0,1 %) Fällen Wildtiere/Vögel. Die meis-
ten Tiere litten unter Stress und Angst; zwölf wur-
den eingeschläfert. Mehrere Kätzchen erlitten eine
Rauchvergiung, nachdem ein Feuerwerkskörper
durch den Brieastenschlitz geworfen worden
war. In drei Fällen wurden Verletzungen absicht-
lich herbeigeführt.
4.2.1.1 Tötung
Gesicherte Beispiele für die absichtliche oder
versehentliche Tötung eines Vogels durch Feuer-
werkskörper fehlen. In einem Kommentar zum
Bericht „Silvester: Feuerwerk nichts für Vögel“
(News.de 2010) berichtete eine Leserin „Avalee“,
dass sie „nach einer Silvesternacht mal eine völ-
lig zerfetzte und tote Taube in unserem Garten
sah“; dieser Bericht konnte jedoch nicht überprü
werden. Die Art der Verletzungen könnte durch
eine Feuerwerksexplosion verursacht worden sein.
Einige Fallbeispiele und Beiträge im Internet
legen jedoch nahe, dass derartige Vorfälle ver-
breiteter sind, als man glauben möchte. Anschei-
nend wird von manchen Personen der Tod eines
Tieres durch einen Feuerwerkskörper leichtfer-
tig oder böswillig in Kauf genommen. R
(br.) nennt ein Beispiel, bei dem die Überreste
von Feuerwerkskörpern mit dem Verschwinden
zweier Höckerschwäne unmittelbar in Verbin-
dung zu bringen sind. Auch die plötzliche Scheu
von vormals habituierten Wasservögeln nach
Silvester lässt schlechte Erfahrungen vermuten
(R br.).
4.2.1.2 Verbrennungen
Beim Silvesterfeuerwerk in der Erlangener Innen-
stadt erlitt eine Taube schwere Verbrennungen
an der Brust. Anscheinend wurde sie mit einem
Feuerwerkskörper beworfen. Der Vogel musste
wochenlang gepegt werden (wildvogelhilfe, o.D.;
D br.). In der „Natur“ hätte er wohl
nicht überlebt.
In Veröentlichungen vor allem des Tierschut-
zes (z. B. wildvogelhilfe, o.D.) und von Feuer-
werksgegnern (z. B. stop-reworks.org, o.D.) wird
angegeben, dass ähnliches öer passiere und Tiere
dann in Tierarztpraxen oder Tierheime eingelie-
fert würden. In der Umfrage unter Schottischen
Tierärzten entelen nur drei von 2.469 (= 0,1 %)
Fällen auf Wildtiere/Vögel (P 2002), jedoch
ohne genaue Angabe der Verletzungen. R
(br.) führt zwei Fallbeispiele auf, die das Bewer-
fen von Vögeln mit Feuerwerkkörpern nahelegen.
Verletzungen an den Tieren wurden in diesen
Fällen aber nicht mitgeteilt.
4.2.1.3 Augenschäden
„Tiere, die zu nahe bei explodierendem Feuer-
werk sind, tragen o [...] Augenschäden davon“
(stop-reworks.org, o.D.). Belege hierfür werden
keine angeführt und wurden mir auch aus anderer
Quelle nicht bekannt.
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 131 |
4.2.1.4 Gehör- und Explosionsdruckschäden
Das Hörvermögen von Vögeln unterscheidet sich
im Allgemeinen von dem der Säugetiere (B
& P 1990): Der Hörbereich umfasst
einen engeren Frequenzbereich als beim Men-
schen, die absolute Empndlichkeit ist etwas
geringer (= Reizschwelle höher). Ein Reex des
Musculus columellaris, der die Spannung des
Trommelfells reguliert, kann die Bewegungen der
Columella (Gehörknöchelchen, von denen Vögel
nur eines, Säugetiere drei haben) „blockieren und
so die Weiterleitung von extrem energiereichem
Schall“ ans Innenohr unterbinden (B &
P 1990). Auch können Vögel in hohem
Maße beschädigte oder zerstörte Rezeptorzellen
(Sinneszellen) regenerieren, Säugetiere dagegen
kaum (C & C 1988, R &
R 1988, K et al. 1994). Somit lassen sich
die Erkenntnisse über Gehörschäden bei Säuge-
tieren oder Menschen nicht auf Vögel übertragen.
Ob es durch Feuerwerksexplosionen zu Lusack-
rissen kommen kann, ist in der Literatur nicht
belegt. Bekannt ist jedoch das Zerreißen der
Lungen von Säugetieren oder Menschen durch
Explosionen. Einzelne Feuerwerkkörper können
eine erhebliche Zerstörungskra entwickeln und
z. B. Fensterscheiben zerstören (z. B. Die Welt
kompakt 2013).
4.2.1.5 Schädigung durch Verbrennungs-
rückstände
Das Abbrennen von Feuerwerken setzt neben CO2
auch Chemikalien und Rauch frei, die Umwelt,
Mensch und Tier schädigen können. In der Sil-
vesternacht erhöht sich die Feinstaubbelastung
vielerorts auf ein Vielfaches der Durchschnitts-
werte (von ca. 20 µg/m3 auf über 1.000 µg/m3,
Umweltbundesamt 2013; Rekordwert in einem
Bonner Wohngebiet: über 140.000 Mikrogramm,
Süddeutsche Zeitung 2010). Eingeatmete Fein-
staubpartikel können beim Menschen Lungen-
entzündungen, Asthma und sogar Krebs auslö-
sen. Über die Auswirkungen bei Vögeln ist in der
deutschsprachigen Literatur nichts bekannt. Die
Partikelauadung der Lu kann auch spontane
Nebelbildung auslösen, was zu Folgeschäden füh-
ren kann, wenn Vögel die Orientierung verlieren
(siehe auch Kap. 4.2.3.1).
4.2.2 Beunruhigung und Angst
Die am besten dokumentierten Folgen von Feuer-
werken sind Beunruhigung und Angst (Kap. 3.6),
die sich in unterschiedlichen Reaktionen äußern.
Im Folgenden sind die Störwirkungen nach
zunehmender Intensität und Gefahr der Schädi-
gung angeordnet.
4.2.2.1 Erhöhung physiologischer Parameter
Mithilfe von Telemetrie und implantierten Sen-
soren lassen sich Stressreaktionen nachweisen,
bevor der Vogel eine sichtbare Verhaltensände-
rung zeigt. Sie machen sich in einer Erhöhung
physiologischer Parameter bemerkbar (z. B. Erhö-
hung des Herzschlages, Hormonausschüttung,
andere Stowechselreaktionen). Hinsichtlich der
Wirkungen von Feuerwerken liegen nur wenige
deutschsprachige Untersuchungen vor.
I et al. (2007) zeigten bei zwei Rebhüh-
nern eine Erhöhung der Körpertemperatur durch
das nächtliche Silvesterfeuerwerk in Frankfurt.
Die Körpertemperatur stieg von der nächtlichen
Ruhetemperatur um jeweils etwa 2°C an und war
insgesamt für rund zwei Stunden erhöht. Die
Vögel wachten also auf. Sie waren so beunruhigt,
dass ihre Körpertemperatur (auf Betriebstempe-
ratur) anstieg, was eine Erhöhung des Stowech-
sels bedeutet. Nimmt man als grobe Schätzung
der Energieersparnis durch die Ruheabsenkung
mindestens 20 % an (B & P 1990),
dann ging davon durch das Feuerwerk rund ein
Viertel verloren (Ruhephase 7 h, davon aber 2 h
wach = 2/7 = 29 % von 20 %). Ohne größere kör-
perliche Aktivität (also keine Flucht etc.) verur-
sachte die Beunruhigung einen wenigstens um
5 % erhöhten Energieumsatz.
Bei einem freiiegenden Gänsegeier im Tier-
garten Hellbrunn in Salzburg zeigten B et
al. (1998) die Reaktion der Herzfrequenz auf das
Silvesterfeuerwerk. Bei Einsetzen des Feuerwerkes
erhöhte sich der Herzschlag von 50 auf 170 pro
Minute, während sie bei den gewohnten Störun-
gen durch nächtliche Kontrollfahrten nur auf ca.
auf 100 Schläge/min anstieg. „So hohe Herzfre-
quenzraten kommen unter normalen Umstän-
den nur unter maximaler körperlichen Belastung
zustande“ (B et al. 1998). Nach Ende des
Feuerwerks beruhigte sich der Vogel innerhalb
| 132 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
einer Viertelstunde; insgesamt hatte sich der Geier
etwa eine Dreiviertelstunde stark erregt, ohne eine
beobachtbare äußere Reaktion gezeigt zu haben.
Beide Beispiele zeigen, dass Feuerwerke den Orga-
nismus von Vögeln auch dann erheblich belasten
können, wenn diese keine äußeren Reaktionen
zeigen. Dies kann die Fitness (s. Kap. 4.2.3) oder
Gesundheit des Vogels beeinträchtigen.
4.2.2.2 Veränderung der Körperhaltung und
Unruhe anzeigende Handlungen
In der Regel führt ein Störreiz zum Einstellen des
bisherigen Verhaltens und stattdessen zu erhöhter
Wachsamkeit (B et al. 2005). Äußer-
lich sichtbares Anzeichen hierfür ist die Verände-
rung der Körperhaltung. Der Vogel richtet sich
auf und sichert. In dieser Übersicht werden 26
Fallbeispiele genannt (Tab. 7), in der Beunruhi-
gung als stärkste Störwirkung genannt wurde.
Hierunter sind wohl auch alle Beobachtungen
zu stellen, die einfach nur von Beunruhigung
oder leichter Störung sprechen (Fort Worth Star-
Telegram 1999, Z 2010, S et
al. 2012: Bandon). Darüber hinaus enthält fast
jedes Fallbeispiel mit stärkeren Störwirkungen,
das detailliert ausgeführt wurde, weitere Beispiel
von Unruhe anzeigenden Handlungen. Häug
erfolgt eine Fluchtreaktion mit zeitlicher Verzöge-
rung. Folgende Unruhe anzeigende Handlungen
werden genannt:
• Aufmerken, Sichern, erhöhte Wachsamkeit
(W & G 2001, 2002, N-
2008, A et al. 2008, W &
MC 2008, S et al. 2012,
S 2013, E br., H
mdl., H br., P br.),
• Warnrufe, Kontaktrufe, Schnattern (A
et al. 2008, W & MC 2008,
S et al. 2012, K & H-
2013, S 2013, P br.,
R br.); häug werden die Rufe auch
im Flug ausgestoßen,
• ruckartige Kopewegungen (S et
al. 2012),
• Herumlaufen, unruhiges Hin-und-Her-Hüp-
fen (N 2008, W & MC-
2008, P br.),
• sich Hinsetzen, Drücken (N 2008,
S 2013, P br.),
• Schreckbewegungen (Kohlmeise zuckt zusam-
men, N 2008),
• Intensionsbewegungen (z. B. Flügelschlagen,
B et al. 1998) sind Zeichen einer starken
Beunruhigung; der Vogel ist kurz davor, abzu-
iegen,
• Übersprungshandlungen könnten aureten,
wenn der Vogel die Situation noch nicht klar
einschätzen kann (L 1982 zit. in B-
et al. 2005); hierfür fand sich in den
Fallbeispielen jedoch kein Beleg,
• Angstzittern: Hinweis auf eine starke Störung
oder individuelle Panik, häug bei Hunden zu
beobachten (P 2002), wurde in den Fall-
beispielen nicht genannt.
Die hier aufgeführten Reaktionen führen noch
zu keinen zusätzlichen Gefährdungen (wie z. B.
Flucht oder Panik). Eine Beunruhigung mit äußerer
Reaktion ist im Allgemeinen als stärkere Störung
anzusehen als eine Beunruhigung ohne sichtbare
Reaktion. Im Einzelfall muss man jedoch auch indi-
viduelle Unterschiede der Störungsempndlichkeit
in Betracht ziehen. Auch könnten Veränderungen
der Körperhaltung allein durch soziale Interak-
tionen mit Artgenossen hervorgerufen worden
sein. Sehr häug sind wohl Kombinationen aus
individueller Störungsempndlichkeit und sozialen
Interaktionen: Ist ein Vogel durch ein Feuerwerk
beunruhigt, erniedrigt sich die Schwelle für soziale
Reize, um eine stärkere Reaktion hervorzurufen, als
wenn der Vögel völlig entspannt wäre. Umgekehrt
können einzelne Individuen übersensibel auf das
Feuerwerk reagieren und somit ihre Artgenossen
beunruhigen. Eine genaue Trennung der Ursachen
ist im Einzelfall kaum möglich. Vereinfachend gehe
ich davon aus, dass eine Veränderung der Körper-
haltung und Unruhe anzeigenden Handlungen,
die zeitgleich mit dem Einsetzen des Feuerwerkes
oder während des Feuerwerkes aureten, auch vom
Feuerwerk verursacht werden.
4.2.2.3 Flucht (starke Störung,
Gefahr von Folgeschäden)
Die größte Zahl von Fallbeispielen bezieht sich auf
iehende Vögel (Kap. 3.6). Das liegt sicher nicht
daran, dass die Vögel seltener Unruhe ohne Flucht
zeigen, sondern daran, dass (auf)iegende Vögel
eher die Aufmerksamkeit von Beobachtern auf
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 133 |
sich ziehen. Wegen der Häugkeit der Auüge
wird auf die Auistung der einzelnen Fälle ver-
zichtet. Auch andere Wildtiere ergreifen die Flucht
vor Feuerwerken (Robben: D br.,
Jagdwild: BJV 2013); K & H
(2013) beobachteten, dass Fledermäuse während
des Feuerwerks in weiter entfernteren, ruhigeren
Bereichen des betrachteten Gewässers jagten.
Da Feuerwerke in der Regel nachts abgebrannt
werden, werden iehende Vögel o nur verhört,
was eine Quantizierung erschwert bis unmög-
lich macht. Besonders auällig durch ihre Rufe
und wiederholt genannt sind Gänse, Kraniche,
Krähen, Limikolen, Möwen, Seeschwalben
und Blässhühner, aber auch Eulen, Fasane und
Amseln oder durch ihre Fluggeräusche Stocken-
ten (NABU NVP 2005, W & MC
2008, L 2009a, 2009b, 2010a, W
2010a, 2013a, S zu Mindener Tagblatt
2012, M 2014, H br., L br.,
M br.1, P br., P br.,
M.S br.), wohingegen die Mehrzahl von
Kleinvögeln nicht wahrgenommen wird.
Sehen kann man jedoch die Auswirkungen
der Flucht, wenn Vögel im Vorher-Nachher-Ver-
gleich nach dem Feuerwerk fehlen, weshalb viele
Untersuchungen mit dieser Methode durchge-
führt wurden (W & G 2001, 2002,
B et al. 2005, W & MC-
2008, L 2009a, 2009b, 2010a, 2010b,
J 2010, S et al. 2012, S
2013, M 2014, M br.1, P
br.). Wirklich belastbar sind solche Beobachtun-
gen aber nur, wenn während des Feuerwerks die
Flucht auch beobachtet wurde und so ein direk-
ter Zusammenhang mit dem Feuerwerk herge-
stellt werden kann (fehlt z. B. bei B
et al. 2005, J 2010). Manchmal werden
die iehenden Vögel auch weitab vom Feuerwerk
beobachtet, so dass ein Zusammenhang z. B. auf-
grund der Uhrzeit oder der Flugrichtung nur
wahrscheinlich ist (NABU NVP 2005, C
br., H br., P br., S-
br.). Bei Fehlen der Kontrollbeobach-
tungen könnte es genau genommen sein, dass die
Flucht nicht durch das Feuerwerk, sondern von
einem in den frühen Morgenstunden jagenden
Seeadler oder einen nächtens schendem Angler
usw. verursacht wurden und das Zusammenfallen
mit dem Feuerwerk nur ein Zufall ist. Auch andere
Zufallseekte (Tagesschwankungen, Phänologie
etc.) können einen Zusammenhang vortäuschen,
weshalb S et al. (2012) zwei Referenz-
ächen ohne Feuerwerk einbezogen haben, um
solche Zufallseekte zu erkennen; andere Autoren
machten lange Zählreihen, um ggf. die Abwei-
chungen von den normalen Schwankungen erken-
nen zu können (W & G 2001, 2002,
W & MC 2008, P br., vgl.
auch S-B 2011).
Erschwerend kommt hinzu, dass nach einer Stö-
rung die verscheuchten Vögel mitunter sofort, in
den Folgestunden oder am nächsten Morgen an den
Rastplatz zurückkehren (Edertal, H br., L-
br.), so dass eine spätere Nachkontrolle die
Störung nicht mehr abzeichnet. Daher bringen Vor-
her-Nachher-Beobachtungen omals auch keine
Ergebnisse (z. B. W & G 2001, 2002,
B et al. 2005, J 2010, S-
et al. 2012), obwohl nachgewiesen ist (S-
et al. 2012; W & G 2001,
2002) oder davon auszugehen ist, dass eine Störung
stattgefunden hat (z. B. bei Feuerwerksereignissen
wie „Rhein in Flammen“, B et al. 2005).
Das Fehlen unterschiedlicher Bestandszahlen vor
und nach einem Feuerwerk bedeuten daher nicht,
dass das Feuerwerk keine Auswirkung hatte. Dar-
aus lässt sich allenfalls etwas über die Nachhaltig-
keit der Störung sagen. Bei Nachweis signikant
unterschiedlicher Bestandszahlen vor und nach
einem Feuerwerk ist dagegen ein Zusammenhang
sehr wahrscheinlich.
Auch Zufallsbeobachtungen lassen sich häu-
g mit einem Vorher-Nachher-Vergleich noch
auf ihre Plausibilität überprüfen. In einigen Fäl-
len wurden die erforderlichen Bestandszahlen
von den Beobachtern erfragt oder aus ornitho.
de zusammengestellt (mit Genehmigung der
Beobachter; z. B. Edertal: H br., L
br.; Beeder Bruch: B br.). In Einzelfäl-
len haben sie sich nicht bestätigt. Plausibel sind
Vorher-Nachher-Vergleiche ohne Kontrollbeob-
achtungen vor allem auch dann, wenn die Hinter-
lassenschaen eines Feuerwerks belegen, dass vor
Ort tatsächlich ein Feuerwerk stattgefunden hat.
Nur ausnahmsweise werden Sichtbeobachtungen
etwa im Lichte der Raketen oder anderer Licht-
eekte gemacht (z. B. Tauben und Rabenvögel,
| 134 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
S zu Mindener Tagblatt 2012). Bei eini-
gen Untersuchungen wurden visuelle Kontrollen
während des Feuerwerks durchgeführt, wobei
teilweise Nachtsichtgeräte, Fotofallen, Videoka-
meras und Soundrekorder eingesetzt wurden, was
eine Zuordnung der Störwirkungen zu Störreizen
erlaubt (B et al. 1998, W & MC-
2008, S et al 2012, K & H-
2013, S 2013, M 2014,
H mdl., P br.).
Flucht vor dem Feuerwerk äußerte sich nicht
ausschließlich im Wegiegen. Mehrfach doku-
mentiert ohen Arten oder Individuen laufend
oder schwimmend in die schützende Ufervegeta-
tion oder entfernte Bereiche (K & H-
2013, S 2013, Bürgerforum Flücki-
gersee o.D.); vor allem nicht ugfähige Individuen
machen notgedrungen davon Gebrauch (Küken,
nicht-ügge Jungvögel, Mauservögel; H
& D 2012, J 2013, T B T
2014, M br.1/br.2, P br.). Im
Extremfall springen oder stürzen nicht-ügge
Jungvögel aus dem Nest (z. B. Störche, Wetterauer
Zeitung 2012, Wetterauer Zeitung 2014; Reiher:
W & G 2001, 2002). Flucht beinhal-
tet grundsätzlich auch die Gefahr von Folgeschä-
den (Verletzung, Erschöpfung, Verringerung des
Reproduktionserfolgs; siehe Kap. 4.2.3).
4.2.2.4 Panik (sehr starke Störung, hohe
Gefahr von Folgeschäden)
Am höchsten ist die Gefahr von Folgeschäden bei
einer Panik, die als ein sehr intensiver Zustand der
Angst angesehen werden muss. Panik kann indivi-
duell oder kollektiv aureten. Bei Letzterem erfah-
ren individuelle Reaktionen eine kollektive Ver-
stärkung (weitere Vögel erschrecken sich durch die
Fluchtreaktionen der anderen), so dass es zu einer
Kettenreaktionen kommt. Dabei kann es sein, dass
der gleiche Störreiz bei einer Gruppe von Vögeln
(Kolonie, Schwarm) eine stärkere Wirkung hat
als bei einem einzelnen Vogel, da ein sensibleres
Individuum durch seine Reaktion die anderen der
Gruppe mitreißen kann. Paniken wurden daher
vor allem bei Schwarmvögeln berichtet (Kap. 3.5
und 3.6: z. B. Gänse, Kraniche, Störche, Wasser-
vögel, bei Singvögeln: Rotschulterstärling, Stare).
Ein grundsätzliches Problem bei dieser Aus-
wertung ist, dass der Zuordnung zu „normaler“
Flucht und „panischer“ Flucht der subjektive
Eindruck der Beobachter zugrunde liegt; diese
umschrieben „Panik“ o auch mit „chaotisch“
oder „ungeordnet“. Dieses Problem verschiebt
die Häugkeiten sicherlich zugunsten „normaler“
Fluchten, denen alle Beobachtungen zugeordnet
wurden, bei denen die Beobachter keine näheren
Angaben machten. Typisch für Paniken ist, dass
die Vögel sofort reagieren, reexartig und ohne
„nachzudenken“, und nicht erst nach einer kurzen
Zeit der Einschätzung (siehe Kap. 4.1.2.3); auch
in den Fallbeschreibungen ndet man hier o
das Wort „sofort“ (L 2009a, 2009b, 2010a,
M 2014, L br., R br.).
Im Ablauf einer Panik spielen individuelle oder
artspezische Unterschiede der Störungsempnd-
lichkeit eine Rolle. Auf das Höhenfeuerwerk in
Barth 2005 reagierten zuerst die Graugänse auf
der östlichen Insel Oie, von dort setzte sich die
Panik nach West wellenartig fort und zog dann
auch die Kraniche auf der westlichen Insel Kirr mit
(NABU NVP 2005). Am Rangsdorfer See reagier-
ten umgekehrt zuerst die Kraniche und dann die
Graugänse (L 2009a).
Nach Flucht kehrt o nur ein Teil der Vögel
wieder zurück. Die Annahme, dass die Bereit-
scha zurückzukehren davon abhängt, wie stark
die Vögel erschreckt wurden, wurde durch die
Daten bestätigt: Die negativen Auswirkungen bei
Paniken waren jeweils stärker als die bei norma-
ler Flucht. Bei Flucht nach „einfachem“ Erschre-
cken verbleiben die Vögel omals im Gebiet.
Entweder verstecken sie sich (z. B. S
2013) oder iegen auf, landen aber wieder nach
einer Platzrunde oder wenigen Minuten (B
2006a, 2006b R 2008). Möwen und Krähen
neigen dazu, erst einmal aufzuiegen, um sich
im direkten Sinne des Wortes einen Überblick
zu verschaen, ohne zunächst Abugtenden-
zen zu zeigen (A et al. 2008, W
& MC 2008, S et al. 2012,
B br.).
Oftmals kommen die verscheuchten Vögel
erst am nächsten Morgen (Peiner Nachrichten
2003, A et al. 2008, Storchstation Steier-
mark 2012,) oder nächsten Tag wieder (Augsbur-
ger Allgemeine 2008, Wetterauer Zeitung 2012,
2014, B o.D2., H br.), manchmal
auch erst nach mehreren Tagen (B br.,
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 135 |
M br.1/br.2, S br., Voice-
for-the-voiceless o.D.). Der zwischenzeitliche Ver-
bleib bleibt o ungeklärt (v. a. wegen der Nacht);
manchmal werden iehende Vögel verhört und
können einem Feuerwerksereignis zugeordnet
werden. Gelegentlich ndet man die Vögel am
nächsten Tag an anderen Orten (Ausweichschlaf-
plätze, z. B. Kranich vom Rangsdorfer See auf
überschwemmte Wiesen bei Groß Schulzendorf,
Entfernung 3-4 km, M 2014; Blässhuhn
unersee, 1 km, B 1993; Höckerschwan,
Rapperswil in Kempratnerbucht, einige Hundert
Meter, A 2006). In Einzelfällen sind
weiträumige Verlegungen nachgewiesen (z. B.
15 km Barth Lichterfest, NABU NVP 2005; Saat-
krähe Berlin, 10-15 km, J & S 1979,
Graugans vom Dankmarshäuser Rhäden, 8 km,
S br.).
Nach starkem Erschrecken oder Paniken ist
o noch lange nach dem Feuerwerk eine erhöhte
Unruhe zu verzeichnen. Noch „lange nach Mitter-
nacht“ verzeichnen S-B (2011) in
Höhen bis fast 1.000 m über Grund eine erhöhte
Flugaktivität (ähnlich IMB o.D., R 2008).
Nach der Panik beim Barther Lichterfest (NABU
NVP 2005) war nach sechs Stunden immer noch
Unruhe; abgesprengte Vögel bleiben beunruhigt,
bis sie den Familienverband wieder gefunden
haben (erhöhte Rufaktivität, Suchüge).
In Port Shepstone, ZA, wurde durch ein Sil-
vesterfeuerwerk eine Familie des Schreiseeadlers
aus dem Revier vertrieben und deren Familien-
verband gesprengt. Nach zehn Tagen konnte nur
das Männchen wieder gesichtet werden (Voice-
for-the-voiceless o.D.).
4.2.2.5 Massenucht in der Silvesternacht
In einem länderübergreifenden Forschungspro-
jekt der meteorologischen Institute der Nieder-
lande, Belgiens und Frankreichs mit der Schweize-
rischen Vogelwarte Sempach wurde eine Methode
entwickelt, um vollautomatisch aus den Daten
eines arbeitenden Wetterradars (dopplerisierte
C-Band-Geräte) die Höhe, Dichte, Geschwindig-
keit und Richtung des Vogelzuges darzustellen
(D et al. 2011). Mit dieser Methode werden
seit 2007/2008 die Auswirkungen der Silvesterfeu-
erwerke im niederländischen De Bilt überwacht
(UVA 2007-2014), seit 2011/2012 auch in Den
Helder an der Nordseeküste und seit 2012/2013
im belgischen Zaventem (IRM o. J.). S-
B (2011) hat die Beobachtungen der Sil-
vesternächte 2007/2008 bis 2009/2010 zusammen-
gefasst:
Die Ergebnisse der jeweils viertägigen Unter-
suchungen zeigen in den Nächten vorher und nach-
her nur geringe Vogelaktivitäten, die in typischer
Weise in der ersten Nachthäle abklingen und erst
am Morgen wieder ansteigen. In der Silvesternacht
wird die Nachtruhe der Vögel, die um Mitternacht
an ihren Schlafplätzen sitzen, jäh unterbrochen:
innerhalb weniger Minuten explodiert die Dichte
der Vögel im Luraum. Tausende von Vögeln
schrecken von ihren Schlafplätzen auf und steigen
in Massen auch in große Höhen auf. Der Dichte-
Spitzenwert von bis 100.000 cm2/km2 entspricht
für die Größenklassen Gans/Ente/Kleinvogel
666/2.000/9.090 Vögel pro km2 und liegt bei 500 m
über Grund. Es dauert etwa eine Dreiviertelstunde,
bis allmählich wieder Ruhe einkehrt. Die aus den
Daten erstellte Grak macht deutlich, dass noch
lange nach Mitternacht in Höhen bis fast 1.000 m
über Grund eine erhöhte Aktivität zu verzeich-
nen ist. In einigen Fällen war klar zu erkennen,
dass die aufgeschreckten Vögel dicht besiedeltes
Gebiet (also mit viel Feuerwerk!) ganz verließen.
Im niederländischen Untersuchungsgebiet zeigten
sich die stärksten Fluchtreaktionen an Gewässern
und in Feuchtgebieten. Dieses Szenario wieder-
holte sich in der Studie Jahr für Jahr in ähnlicher
Weise an Silvester. In den Jahren 2007/2008 und
2008/2009 ergaben die Aufzeichnungen jeweils
eine Doppelspitze der Fluchtbewegungen, die die
Autoren mit der „Champagner-Pause“ in Verbin-
dung bringen, nach der die Feuerwerksaktivität
noch einmal ansteigt.
In Berlin wurde mit dem Flughafen-Rader nach-
gewiesen, dass Saatkrähen schon nachmittags auf
dem Weg zu den Schlafplätzen vom erhöhten Lärm
der Silvestervorfreude von ihren üblichen Routen
abweichen und über ruhiges Gebiet einiegen oder
alternative Schlafplätze in bis zu 15 km Entfernung
aniegen (J & S 1979).
4.2.2.6 Herz-Kreislauf-Versagen
Tierschutzvereine berichten vor Silvester regel-
mäßig, dass das Silvesterfeuerwerk bei Tieren
und auch Vögeln ein Herzversagen auslösen kann
| 136 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
(Echo 2013, stop-reworks.org o.D.). Belege hier-
für sind mir nicht bekannt. Ein Herz-Kreislauf-
Versagen kann auch eintreten, wenn ein Vogel
krank ist (Weserbergland Nachrichten 2011). Es
ist denkbar, dass so etwas durch ein Feuerwerk
befördert werden kann.
4.2.3 Indirekte Schädigung und Verringerung
der Fitness (Folgeschäden)
Die sofortigen Störwirkungen (Kap. 4.2.2) ziehen
häug weitere Schädigungen oder eine Verringe-
rung der Fitness nach sich.
4.2.3.1 Desorientierung
Vielfach ist Desorientierung die Ursache für Fol-
geschäden von Feuerwerken an Vögeln. Durch
Dunkelheit, Blendung und Rauchentwicklung
haben sie beim Auiegen keine oder nur unzu-
reichende Orientierung, so dass sie Hindernisse
(Äste, Gebäude, Fahrzeuge, Stromleitungen usw.)
nicht erkennen und mit diesen zusammenstoßen
können. Durch die hohe Feinstaubbelastung, wel-
che ein Feuerwerk verursacht (siehe Kap. 4.2.1.5),
kann es bei hoher Lufeuchtigkeit zu plötzlicher
Nebelbildung kommen, da die feinen Staubpar-
tikel als Kondensationskeime für die Bildung von
Wassertröpfchen fungieren.
Stark gefährdet sind Schwarmvögel, da diese
durch ihre Schwarmregeln (Bleib zusammen!,
Halte Abstand!, Fliege in dieselbe Richtung wie
deine Nachbarn!, R 1987) als ganzer
Schwarm in Gefahr geraten können: 2010/11
verunglückten bis zu 5.000 Rotschulterstärlinge
und Stare in Beebe (Arkansas, USA, Reuters 2011;
USA Today 2011) und 2011/12 erneut 200 Rot-
schulterstärlinge (CNN 20121).
Es wurde berichtet, dass Vögel durch Panik und
Desorientierung zu weit aufs Meer hinausgeogen
seien (Dr. David Noakes, Zoologe der Univer-
sity of Guelph, Ontario, Ohio Animal Defense
League o.D.); diese Meldung konnte nicht bestätigt
werden. Ein weiterer Aspekt ist Ablenkung. Der
abgelenkte Vogel kann weitere Störfaktoren, z. B.
anwesende Prädatoren, übersehen, wodurch sich
sein Mortalitätsrisiko erhöht (B et
1 Die Meldung „18 Million Blackbirds Dead on New
Year’s Eve in Beebe, Species Likely Extinct“ (Rock City
Times, 01.01.2014) ist eine Satire.
al. 2005). Belege für Prädation nach Feuerwerk
beziehen sich ausschließlich auf Jungvögel (siehe
Kap. 4.2.3.4).
4.2.3.2 Verletzungen durch Unfälle
(ggf. mit Todesfolge)
Die am häugsten dokumentierten Todesursa-
chen durch Feuerwerke sind Verletzungen, die
sich die Vögel bei Flucht oder Panik zuziehen,
wenn sie desorientiert mit Hindernissen kollidie-
ren (siehe Kap. 4.2.3.1). Die Obduktion der toten
Rotschulterstärlinge von Beebe, Arizona, ergab
innere Blutungen, Blutergüsse und in großer Zahl
Flügelbrüche durch stumpfe Gewalteinwirkung
(USA Today 2011).
Knochenbrüche und Blutungen wurden auch
bei 33 toten Krähen festgestellt, die in der Silves-
ternacht nach Anug an Stromleitungen verende-
ten (Radio Bulgaria, 20.02.2013). Auch S
(2013) sieht eine erheblich Gefahr in Freileitungen,
die bei Nacht und Rauch von den aufgescheuch-
ten Vögeln übersehen werden könnten; bei des-
sen Monitoring im Rahmen des Gondelfestes am
Roxheimer Altrhein hat er keine entsprechenden
Beobachtungen gemacht. Auch der Tod von 450
Rotschulterstärlingen und Staren in Pointe Cou-
pee Parish/Lousiana, über die in Zusammenhang
mit dem Massentod in Beebe/Arkansas berichtet
wurde, hatte nichts mit einem Feuerwerk zu tun:
Die Vögel schienen an einer Freileitung ums Leben
gekommen zu sein (Reuters 2011).
Bei einem Feuerwerk in Lindheim ohen drei
Jungstörche in Panik aus dem Nest. Nur zwei der
Jungstörche kehrten zurück, der zweite völlig ent-
kräet und verletzt nach zwei Tagen (Wetterauer
Zeitung 2012); die Verletzungen düre er sich
durch einen Unfall zugezogen haben. Der dritte
Jungstorch kam vermutlich ums Leben; häugste
Todesursache bei Jungstörchen ist der Anug an
Freileitungen (z. B. NSI-Dresden 2003).
Auch beim Tod von 50 bis 100 Dohlen in Fal-
koeping/Schweden, die in der Nacht vom 04.01.
auf den 05.01.2011 von einem Taxi überfahren
wurden, wurde ein möglicher Zusammenhang
mit einem Feuerwerk geäußert. Die Vögel starben
an äußerer Gewalteinwirkung (Brüche, innere
Blutungen); Infektionen und Krankheiten wurden
ausgeschlossen. Angeblich fraßen sie Straßensalz;
rätselha ist, warum die Vögel um diese Zeit nicht
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 137 |
in ihren Schlaäumen saßen. Die Kollision mit
Fahrzeugen ist bei Hunden und Wildtieren eine
häuge Todesursache nach koposer Flucht vor
einem Feuerwerk (BJV 2013, P 2002).
4.2.3.3 Verringerung des Reproduktions-
erfolgs
Feuerwerke wirken in verschiedener Weise auch
auf den Reproduktionserfolg von Vögeln ein: In
der Panik eines Feuerwerkes wurden Nester aufge-
geben (L 2006, A et al. 2008, W
& MC 2008, Leipziger Volkszeitung 2010,
2011, S et al. 2012, Storchstation Stei-
ermark 2012, P 2013, Voice-for-the-voiceless
o.D., H br., P br.), Eier oder Junge
versehentlich aus dem Nest gestoßen oder im Nest
zertreten.
Beim Weißstorch gibt es zahlreiche Belege von
Reproduktionsverlusten durch Feuerwerke: Meist
verließen die verschreckten Altstörche den Horst
und kehrten zu spät wieder zurück, so dass die
Eier auskühlten und abstarben (Leipziger Volks-
zeitung 2010, 2011, Storchstation Steiermark 2012).
Manchmal wurde die Brut aufgegeben, weil nur ein
Partner zurückkehrte (P 2013, R &
D o. D., H br.). Einige Male üchte-
ten die noch nicht ausreichend ugfähigen Jungen
aus dem Nest und verletzten sich oder kamen ums
Leben (L 2006, Wetterauer Zeitung 2012).
Besonders gefährdet sind Koloniebrüter, da sich
in den dicht besetzten Kolonien leicht Paniken
bilden können. W & MC (2008)
stellten beim Feuerwerk zum Unabhängigkeits-
tag bei Pinselscharben in Gualala/Kalifornien
30-fach erhöhte Jungenverluste fest; auch in den
vier Tagen danach waren sie immer noch 10-fach
erhöht; 35 % der gesamten Nestverluste entelen
auf die Zeit des Feuerwerks. In Depoe Bay/Oregon
entelen 83 % der Nestverluste von Pinsel- und
Meerscharben auf die Nacht des Feuerwerks (S-
et al. 2012); aufgrund dieses Gutachtens
wurde das Feuerwerk, das eine Tradition seit 1993
hatte, für 2012 abgesagt (Digital Journal 2012).
Pelicaniformes (u.a. Pelikane, Kormorane und
Tölpel) scheinen diesbezüglich besonders gefähr-
det zu sein: Da sie keinen Bruteck haben und
die Eier mit ihren Füßen bebrüten ( H et
al. 1992), können bei panischer Flucht die Eier
beschädigt werden.
Bei Schwarzmantel-Scherenschnabel und Ame-
rikanischer Zwergseeschwalbe wurde regelmäßig
beobachtet, dass die Küken bei einem Feuerwerk
panisch in alle Richtungen davonrannten und teil-
weise ums Leben kamen (von Autos überfahren,
von Strandbesuchern zertrampelt etc.; H
& D 2012, J 2013, Tampa Bay Times
2014, P br.).
Bei Nachtreihern in Eureka, Kalifornien, USA,
kommen die Autoren trotz Jungenverluste zu dem
Schluss, dass sich durch das Feuerwerk die Mortali-
tät nicht erhöht hat: Bei vier Kontrollen in 2001 vom
02.07. bis 05.07. (am 04.07. vor dem Feuerwerk)
wurden zwischen 0 und 2 heruntergefallene Küken
registriert (durchschnittlich 1 pro Tag, insgesamt 2
Silberreiher, 2 Nachtreiher); nach dem Feuerwerk
waren zusätzlich 2 weitere Küken des Nachtrei-
hers herabgefallen (W & G 2001). In
2002 war die Küken-Mortalität höher (W
& G 2002): Bei vier Kontrollen vom 02.07.
bis 05.07. (am 04.07. vor dem Feuerwerk) wurden
zwischen 1 und 4 heruntergefallene Küken regist-
riert (durchschnittlich 2,5 pro Tag, insgesamt 7 Sil-
berreiher, 3 Nachtreiher); nach dem Feuerwerk war
zusätzlich 1 weiteres Küken herabgefallen (Silber-
reiher). Anders als bei den Kormoranverwandten
stellte das keine erhebliche Erhöhung der Küken-
mortalität dar, da der zusätzliche Verlust maximal
dem Verlust eines Tages entsprach.
Belegt sind auch Brutverluste durch Prädatoren,
während die Eltern aus Furcht vor dem Feuerwerk
das Nest verlassen haben (z. B. Weißstorch: L
2006). In Brutkolonien von Seeschwalben und
Scherenschnäbeln können Brutverluste durch räu-
berische Möwen entstehen, während die Nester
ungeschützt sind (J 2013).
Veranlasst ein Feuerwerk das Revierpaar, seine
Jagdgründe zu verlegen, dann ist das in der Regel
mit höheren Energiekosten für den Altvogel (er
muss weiter iegen) und einer verringerten Füt-
terungsrate (Altvogel braucht einen höheren Nah-
rungsanteil für sich selbst, ist länger unterwegs
und/oder jagt in schlechter geeigneten Habitaten)
verbunden (K & H 1998), was sich in
einem geringerem Bruterfolg auswirkt.
Schließlich können durch die Beunruhigung
des Feuerwerks Familienverbände auseinander
gerissen werden (K & H 2013),
was die Überlebenswahrscheinlichkeit des Nach-
| 138 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
wuchses reduziert. Vielfach lernen die Jungen im
Familienband, was sie fressen können oder wie
sie sich verhalten sollen. O bleiben die Familien-
verbände noch lange nach der Brutzeit zusammen
(z. B. Kraniche, Gänse), was ebenfalls wichtige
Funktionen hat: Sie lernen Nahrungsächen und
sichere Schlafplätze kennen (Traditionen). Die
Schlafplätze dienen aber auch als „Trepunkt“ für
getrennte Familienmitglieder und soziale Grup-
pen. Nach dem Feuerwerk in Barth, bei der es
zu einer Massenpanik von Tausenden von Grau-
gänsen und Kranichen gekommen war, wurden
mehrmals reine Jungkranich-Trupps festgestellt,
die anscheinend von Ihren Eltern getrennt wor-
den waren; noch morgens wurden zahlreiche
Einzelkraniche festgestellt, die entgegengesetzt
zu den üblichen Routen ogen und am traditio-
nellen Schlafplatz landeten, während sie perma-
nent riefen, um ihre Gefährten wiederzunden.
Nach H & S (in NABU NVP 2005)
waren mindestens 25 % des lokalen Schlafplatzes
betroen. Von Rufen von Jungkranichen, die in
der Panik eines Feuerwerks ihre Eltern suchten,
berichten auch L (2009a, 2009b) und M-
(2014).
4.2.3.4 Zeit- und Lebensraumverlust
Werden Vögel durch ein Feuerwerk aus einem
Gebiet vertrieben, bedeutet das sowohl einen
Zeit-, als auch Lebensraumverlust. Sie verlieren
Schlafenszeit, um sich zu erholen, und Zeit zur
Nahrungsaufnahme, die sie damit verbringen,
einen neuen Rastplatz zu suchen. Schwerwiegend
ist, wenn die Störreize sich wiederholen (K &
H 1998, M 1999): Einerseits werden die
Vögel dadurch geschwächt, andererseits werden
sie möglicherweise in andere Zeit-Raum-Muster
gedrängt (S 1991, G & F 1997,
S 1999, B-J 2002), von denen
auszugehen ist, dass sie weniger optimal als die
tradierten Zeit-Raum-Muster sind. Dort müssen
sie mehr Zeit aufwenden, um ihre Nahrung zu n-
den, oder hungrig auf die weitere Reise gehen. Es
ist bekannt, dass sich die Ernährungsbedingungen
im winterlichen Rastgebiet auf den Bruterfolg der
kommenden Saison auswirken können (B-
et a. 1994).
Die Verlegung von Schlafplätzen durch Feuer-
werke ist mehrfach belegt (Saatkrähe 10-15 km,
J & S 1979; Gänse 8 km, B
1993; NABU NVP 2005, A 2006, M-
2014; C br., H mdl., M
br.1/br.2; R br.; S br.).
Das Ausmaß der erzwungenen Ortswechsel wird
auch an Rückkehrern nach Flucht oder Panik
deutlich: In nur 10 % der Fälle (von 182) kehrten
die aufgescheuchten Vögel vollständig zurück, in
59 % der Fälle teilweise und in 30 % der Fälle gar
nicht (nicht innerhalb der nächsten Stunden).
Zum erhöhten Energieverbrauch siehe nächstes
Kapitel.
4.2.3.5 Erhöhter Energieverbrauch,
Konditionsverlust und Erschöpfung
Eine ungewollte Veränderung des Zeit-Raum-
Musters führt zwangsläug zu einer Verschlech-
terung der Energiebilanz. So kostet das Fliegen
(und somit die Flucht) bei Gänsen etwa zehnmal
mehr Energie als die Nahrungsaufnahme (M
1999) und bis zu zwanzigmal mehr Energie als
der Grundumsatz (etwa beim Schlafen; K
& H 1998). Beim Silvester-Monitoring
von S-B (2011) stiegen die auf-
geschreckten Vögel in viel größere Höhen auf, als
sie es für ihre täglichen Pendelüge (meist unter
100 m) normalerweise tun, was sie unnötigerweise
Energie kostet.
In Zeiten hohen Energiebedarfs bei gleichzeitig
schlechter Versorgungslage (Mauserperiode, Win-
ter) führen Störungen zu schlechterer Fitness und
im Extremfall in eine lebensbedrohliche Notlage
(höheres Mortalitätsrisiko; N 1992, LUNG
2013, BJV 2013). Auch eine erhöhte Anfälligkeit
für Krankheiten und Parasiten kann daraus resul-
tieren, was aber in Zusammenhang mit den Feu-
erwerken bislang nicht belegt wurde. Während
der Brutzeit kann eine schlechtere Energiebilanz
zu einer schlechteren Versorgung der Jungvögel,
einer Verringerung des Bruterfolgs und ggf. zur
Brutaufgabe führen (siehe Kap. 4.2.3.4).
Aber allein schon der Stress verursacht eine
Erhöhung des Energiebedarfs (Rebhuhn: I
et al. 2007; Gänsegeier: B et al. 1998). Nach
der Massenpanik bei Barth waren die Kraniche
noch am Morgen stark erregt, was sich in einem
verstärkten Trinkverhalten äußerte; S
(in NABU NVP 2005) führt das auf den stressbe-
dingt erhöhten Stowechsel während der Nacht
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 139 |
zurück (Ruferregung), „der durch Flüssigkeits-
aufnahme reguliert werden muss“. Überschlägig
vergleicht er den energetischen Zusatzaufwand
der Kraniche mit dem Bedarf für eine Tages etappe
auf dem Weiterug nach Frankreich, was beson-
ders für die Überlebenschance der diesjährigen
Jungvögel relevant sein düre, da Kraniche beim
bevorstehenden Abzug mit ausreichenden Kra-
reserven ausgestattet sein müssen. Stresssituati-
onen klingen immer auch noch nach, wenn die
Störung schon aufgehört hat, weil die dabei aus-
geschütteten Stresshormone erst wieder abgebaut
werden müssen.
Ob ein einzelnes Feuerwerk die geschilderten
Auswirkungen bis hin zu einer Reduzierung der
Überlebensrate hat, hängt wesentlich von der
aktuellen Situation und der Fitness eines Vogels
ab; bei extremer Kälte, längerer Hungerperiode
oder krankheitsbedingter Vorschädigung sind bei
einmaligem oder mehrmaligem Auagen durch
ein Feuerwerk negative gesundheitliche Auswir-
kungen denkbar; die möglichen Auswirkungen
eines einzelnen Feuerwerks vervielfachen sich
jedoch, wenn wie an der Ostsee („Silvester am
Strand - die größte Beachparty des Jahres“, Ost-
see.de o.D.) die Feuerwerke am frühen Abend
beginnen und zeitlich versetzt an mehreren Orten
stattnden, so dass die Vögel in einer Nacht „hin-
und hergejagt werden“ (z. B. Usedom 2014: 16-18
Uhr Kindersilvesterparty Trassenheide, 18 Uhr
Kaserow, 20 Uhr Zinnowitz, 24 Uhr Höhenfeuer-
werk Karlshagen; z. B. Rügen 2014: 18 Uhr Binz,
18 Uhr und 24 Uhr (!) Höhenfeuerwerk Sellin, 24
Uhr Höhenfeuerwerk Göhren).
4.2.3.6 Konsequenzen für die Population
Die bislang dargestellten Störwirkungen betra-
fen Individuen. Wenn viele Individuen einer Art
betroen sind, oder eine Art nur geringe Bestände
aufweist, wirken sich individuelle Verluste schnell
auch auf der Populationsebene aus (B et al.
1991). B et al. (2005) gehen davon
aus, dass bei den meisten Arten „der durchschnitt-
liche Bruterfolg gerade ausreichend ist, um den
Bestand zu halten bzw. bei vielen Arten bereits
viel zu niedrig liegt. Jedes weitere Individuum
mit schlechterem Bruterfolg oder Brutausfall
verringert damit gleichzeitig auch den durch-
schnittlichen Bruterfolg der Population. Weitere
Störwirkungen, die die Mortalitätsrate erhöhen,
verringern zudem direkt den Bestand, so dass die
betroene Population schnell Bestandsrückgänge
aufweisen kann“.
Während einzelne Feuerwerke in vielen Fällen
auf Populationsebene als vernachlässigbar ein-
gestu werden können, da sie nur geringe Teile
der Population betreen, treen ächendeckende
Feuerwerke wie an Silvester im dicht besiedelten
Mitteleuropa große Teile der Population, so dass
die Verluste sich auch auf der Populationsebene
auswirken können. Verletzlich sind vor allem
Arten mit instabilem Erhaltungszustand, nega-
tiver Bestandsentwicklung, geringer Bestands-
zahl sowie solche mit sensiblen Artspezifika
(Schwarmvögel, Koloniebrüter).
4.3 Methodische Aspekte
Bei der Beurteilung der Auswirkungen von
Feuerwerken muss man bedenken, dass es sein
kann, dass Störwirkungen nicht äußerlich sichtbar
werden, aber mit speziellen Apparaturen (z. B.
implantierten Sensoren) messbar sind, z. B. Erhö-
hung der Herzschlagrate (H & H 1990,
B et al. 1998), Hormonausschüttung und
sonstige Stowechselreaktionen (A et al.
1978, I et al. 2007). Der Nachweis einer
Störung und die Beurteilung, wie schwer sie
wiegt, können daher schwierig sein. Erschwerend
kommt hinzu, dass Störungen in der Regel nur
beschrieben werden, wenn eine erkennbare Stör-
wirkung aufgetreten ist, aber nur ausnahmsweise,
wenn die Störreize nicht zu einer beobachtbaren
Störwirkung geführt haben (K 2001).
Mitunter werden aber auch unzureichende
Methoden angewandt, um eine mögliche Stö-
rung nachzuweisen, was dann zu falschen
Schlussfolgerungen führen kann. Insbesondere
bringen Vorher-Nachher-Beobachtungen o-
mals keine Ergebnisse (z. B. B et al.
2005, J 2010, S et al. 2012),
da die verscheuchten Vögel mitunter bereits in
der Nacht oder am nächsten Morgen an den
Rastplatz zurückkehren (Edertal, H br.,
L br.), so dass eine spätere Nachkon-
trolle die Störung nicht mehr abzeichnet. Zudem
wirken sich die Störungen manchmal erst dann
auf die Rastvogelzahlen aus, wenn sie wieder-
holt aureten. Eine einmalige Störung erscheint
| 140 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
somit unter Umständen nicht signikant und
nachhaltig. Dennoch bewirkt der unfreiwillige
nächtliche Ausug eine Erhöhung der Verlet-
zungs- und Tötungsgefahr und eine Erhöhung
des Energieverbrauchs, der sich erst später nach-
teilig auswirken kann.
Schließlich gibt es Fälle, in denen ein falscher
kausaler Zusammenhang zwischen einer ver-
meintlichen Störung und einer Reaktion oder
Wirkung hergestellt wird; so wurden neun Fall-
beispiele als unzureichend belegt ausgeschlossen.
4.4 Rechtliche Aspekte
Neben der grundsätzlichen Frage, was eine Störung
ist, stellt sich auch die Frage, wann eine Störung
so schwerwiegend ist, dass sie von naturschutz-
fachlicher Bedeutung ist. S & S
(2001) geben folgende Denition: „Als gravierend
oder nachhaltig wird ein anthropogener oder natür-
licher Störreiz aufgefasst, der beim Individuum, einer
Population, einer Biozönose oder einem Ökosystem
Reaktionen und Konsequenzen nach sich zieht, die
nicht kompensiert werden können und die Anpas-
sungsfähigkeit überfordern.“
Nach S & S (2001) sind Stö-
rungen also auch dann „gravierend“, wenn sie
„die individuelle Fitness mindern“. Der Erheb-
lichkeitsbegriff in der Rechtsprechung setzt
dagegen erst auf der Populationsebene an. Nach
dem Bundesnaturschutzgesetz liegt dann „eine
erhebliche Störung [...] vor, wenn sich durch die
Störung der Erhaltungszustand der lokalen Popu-
lation einer Art verschlechtert“; dies gilt u.a. für
die „europäischen Vogelarten“ und „während der
Fortpanzungs-, Aufzucht-, Mauser-, Überwinte-
rungs- und Wanderungszeiten“ (BNatSchG §44,
Abs.1, 2.Satz, vgl. auch L et al. 2004).
Unzweifelha gravierend ist, wenn Tiere durch ein
Feuerwerk getötet oder verletzt werden, da „nie-
mand [...] einem Tier ohne vernünigen Grund
Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ darf
(TierSchG §1). Nach dem Bundesnaturschutzge-
setz (BNatSchG §44, Abs.1, 1.Satz) ist es verboten,
„wild lebenden Tieren der besonders geschützten
Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen
oder zu töten“. Aufgrund der EU-Vogelschutz-
richtlinie gilt dies für sämtliche wildlebenden
Vogelarten (VSR §1). Schwieriger ist die Anwen-
dung des Gesetzes bei Herabsetzung der Fitness
(z. B. durch erhöhten Energieverbrauch, Verlust
von Revieräche, Zerstörung von Familienver-
bänden usw.). T & J (2008) haben
einen Vorschlag vorgelegt, wie die Bewertung
einer „erheblichen Störung“ nach §42 BNatSchG
bei Vogelarten vorgenommen werden könnte.
Für Brutvögel schlagen sie vor:
• bei häugen und verbreiteten Arten („mäßig
häuge Arten mit hoher Stetigkeit bis sehr
häuge Arten sowie verbreiteten Arten mit
hohem Raumanspruch“), für die keine Gefähr-
dung angenommen wird (ggf. auch Arten der
Vorwarnliste), regelha keine erhebliche Stö-
rung anzunehmen.
• bei mäßig häugen Arten der Vorwarnliste
oder der Gefährdungskategorie 3 (gefährdet)
(„mäßig häuge Arten oder in Ausnahmefällen
gefährdete Arten anderer Kategorien“), soweit
nicht belegt oder hinreichend plausibel ist, dass
die Art gegenüber dem Wirkfaktor unempnd-
lich ist, einen quantitativen Orientierungswert
skaliert an den landesweiten Bestandsgrößen
zugrundezulegen, anhand dessen die Erheb-
lichkeit einer Störung zu bewerten ist.
• bei seltenen Arten oder mäßig häugen Arten
ab Gefährdungskategorie 2 (stark gefähr-
det) („seltene Arten und/oder mäßig häuge
Arten, letztere soweit besondere Gefährdung
vorliegend“), soweit nicht belegt oder hinrei-
chend plausibel ist, dass die Art gegenüber
dem Wirkfaktor unempndlich ist, bereits
die störungsbedingte Beeinträchtigung eines
Reviers oder von Revieranteilen als erhebliche
Störung zu werten.
Für Störungen in Rast- und Überwinterungsge-
bieten schlagen sie vor:
• bei Artbeständen/Gebieten internationaler
Bedeutung (i.d.R. Europäisches Vogelschutz-
gebiet) bei wesentlicher Störwirkung auf > 1 %
der Fläche regelha von einer erheblichen Stö-
rung auszugehen, bei Störwirkung auf 0,1–1 %
der Fläche fallweise mit vertieer Betrach-
tung zu entscheiden und bei Störwirkung auf
< 0,1 % regelha von keiner erheblichen Stö-
rung auszugehen.
• bei Artbeständen/Gebieten regionaler bis
nationaler Bedeutung bei wesentlicher Stör-
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 141 |
wirkung auf > 10 % der Fläche regelha von
einer erheblichen Störung auszugehen, bei
Störwirkung auf 1–10 % der Fläche fallweise
mit vertieer Betrachtung zu entscheiden und
bei Störwirkung auf < 1 % regelha von keiner
erheblichen Störung auszugehen.
Diese Vorgehensweise sollte bei der Genehmi-
gung von Feuerwerken berücksichtigt werden.
Dies beseitigt natürlich nicht das Problem illegaler
Feuerwerke (in unserer Übersicht 4 von 133 =
3 %), die von Personen ohne Befähigungsnachweis
ohne Genehmigung oder von ausgebildeten Feu-
erwerkern ohne vorherige Anmeldung durchge-
führt werden; solche Fälle sollten immer rechtlich
verfolgt werden. Zur Regulierung der zulässigen
Feuerwerke sollte von ordnungsrechtlichen Mög-
lichkeiten Gebrauch gemacht werden.
4.5 Schlussfolgerungen für Genehmigung
und Monitoring
Einzelfälle belegen, dass Feuerwerke zu Verlet-
zungen bei Vögeln führen und für diese einen
tödlichen Ausgang haben können. Aufgrund
BNatSchG §44, Abs.1, 2.Satz und TierSchG §1
sind daher Feuerwerke unter solchen Umständen,
die zu Verletzungen oder zum Tod bei Vögeln
führen können, verboten. Insbesondere müssen
auch Fälle von Vandalismus und Tierquälerei,
wenn Tiere mit Feuerwerkskörpern beworfen
oder beschossen werden, konsequent rechtlich
verfolgt werden.
Allerdings gibt es noch eine erhebliche
Unkenntnis über das Ausmaß von Schädigungen
bei Kleinvögeln, insbesondere in der Brutzeit und
in der Silvesternacht. Einzelfunde deuten an, dass
hier von einer großen Dunkelzier ausgegangen
werden muss. Bei neuen Erkenntnissen sind daher
die Störwirkungen ggf. neu zu bewerten. Vorerst
ist nach T & J (2008) bei häugen
und verbreiteten Arten regelha keine erhebliche
Störung anzunehmen, sofern Feuerwerke nicht
absichtlich an oder in deren Brutstätten abge-
brannt werden.
Feuerwerke im Nestumfeld seltener Arten
oder mäßig häuger Arten ab Gefährdungska-
tegorie 2 (stark gefährdet) sollten jedoch, soweit
nicht belegt oder hinreichend plausibel ist, dass
die Art gegenüber Feuerwerken unempndlich
ist, untersagt werden, da nach T & J
(2008) bereits die störungsbedingte Beeinträch-
tigung eines Reviers oder von Revieranteilen als
erhebliche Störung zu werten sind. Als Prüäche
ist im allgemeinen ein Umkreis von 1.000 m um
den Feuerwerks-Abschussplatz zu wählen (ent-
sprechend einem Mindestabstand von 1.000 m);
wenn im Nestumfeld reektierende Strukturen
vorhanden sind (z. B. Gebäude, Berge, Klippen,
Dünen) oder sich zwischen Nistplatz und Feuer-
werksabschussplatz Wasser- oder andere schalltra-
gende Flächen benden, ist der Mindestabstand
zu verdoppeln.
Für mäßig häuge Arten der Vorwarnliste
oder der Gefährdungskategorie 3 (gefährdet)
sollten, soweit nicht belegt oder hinreichend
plausibel ist, dass die Art gegenüber Feuerwer-
ken unempndlich ist, skaliert an den landes-
weiten Bestandsgrößen quantitative Orientie-
rungswerte festgelegt werden, ab welcher Zahl
betroener Reviere innerhalb der festgelegten
Mindestabstände von einer erheblichen Störung
ausgegangen werden muss. Als Prüäche ist im
Allgemeinen ein Umkreis von 500 m um den
Feuerwerksabschussplatz zu wählen (entspre-
chend einem Mindestabstand von 500 m); wenn
im Nestumfeld reektierende Strukturen vorhan-
den sind (z. B. Gebäude, Berge, Klippen, Dünen)
oder sich zwischen Nistplatz und Feuerwerksab-
schussplatz Wasser- oder andere schalltragende
Flächen benden, ist der Mindestabstand zu
verdoppeln.
Um Brutplätze störungsempndlicher und
koloniebrütender Arten einschließlich des
Weißstorchs sollte unabhängig vom Gefähr-
dungsgrad im Allgemeinen ein Mindestabstand
von 1.000 m eingehalten werden. Um Brutkolo-
nien von Kormoranen ist ein Mindestabstand von
2.000 m, um Seeschwalben- und Möwenkolonien
von 1.500 m einzuhalten. Für Schrei- und Seead-
ler sollte geprü werden, ob die Abstände nicht
ebenfalls größer zu wählen sind.
Bezüglich möglicher Störungen in Rast- und
Überwinterungsgebieten ist dann regelha von
erheblichen Störungen auszugehen, wenn Art-
bestände oder Gebiete internationaler Bedeu-
tung (meist Schutzgebiete) betroen sind und
eine Störwirkung auf mehr als 1 % der Fläche
gegeben ist; bei der Flächenkalkulation sind die
| 142 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
einzuhaltenden Mindestabstände zugrunde zu
legen. Bei Störungen auf weniger als 0,1 % der
(Schutzgebiets-)Fläche ist regelha von keiner
erheblichen Störung auszugehen. Bei Störungen
auf 0,1–1 % der Schutzgebietsäche sollte fallweise
mit vertieer Betrachtung entschieden werden.
Als Prüäche ist im allgemeinen ein Umkreis
von 1.000 m um den Feuerwerksabschussplatz
zu wählen (entsprechend einem Mindestabstand
von 1.000 m); wenn im Umfeld des Rastplatzes
reektierende Strukturen vorhanden sind (z. B.
Gebäude, Berge, Klippen, Dünen) oder sich zwi-
schen Rastplatz und Feuerwerksabschussplatz
Wasser- oder andere schalltragende Flächen ben-
den, ist der Mindestabstand zu verdoppeln. Diese
Prüfung ist auch dann durchzuführen, wenn
sich der Feuerwerksabschussplatz außerhalb des
Schutzgebietes bendet, da die Störreize weit in
die Schutzgebiete hineinwirken. Ein Feuerwerk
innerhalb des Schutzgebietens verbietet sich ohne-
hin aufgrund des Schutzzweckes.
Analog ist bei Artbeständen oder Gebieten
regionaler bis nationaler Bedeutung bei Stö-
rungen auf mehr als 10 % der Fläche regelha
von einer erheblichen Störung auszugehen und
bei Störungen auf weniger als 1 % der Fläche von
keiner erheblichen Störung. Bei Störungen auf 1
bis 10 % der Fläche sollte fallweise mit vertieer
Betrachtung entscheiden werden. Als Prüäche
ist im allgemeinen ein Umkreis von 1.000 m um
den Feuerwerksabschussplatz zu wählen (entspre-
chend einem Mindestabstand von 1.000 m); wenn
im Umfeld des Rastplatzes reektierende Struktu-
ren vorhanden sind (z. B. Gebäude, Berge, Klip-
pen, Dünen) oder sich zwischen Rastplatz und
Feuerwerksabschussplatz Wasser- oder andere
schalltragende Flächen benden, ist der Mindest-
abstand zu verdoppeln.
Um Schlafplätze von Schwarmvögeln sollte
unabhängig vom Schutzstatus des Gebietes im
Allgemeinen ein Mindestabstand von 1.000 m
eingehalten werden, um Schlafplätze des Kra-
nichs ein Mindestabstand von 2.000 m. Wenn im
Umfeld des Rastplatzes reektierende Strukturen
vorhanden sind (z. B. Gebäude, Berge, Klippen,
Dünen) oder sich zwischen Rastplatz und Feuer-
werksabschussplatz Wasser- oder andere schalltra-
gende Flächen benden, ist der Mindestabstand
zu verdoppeln.
Im Herbst sind aufgrund der allgemeinen
Beunruhigung durch die Jagdzeit um explizite
Gänse- und Kranichschlafplätze höhere Sicher-
heitsabstände erforderlich (Gänse 2.000 m, Kra-
niche 4.000 m); wenn im Umfeld des Rastplatzes
reektierende Strukturen vorhanden sind (z. B.
Gebäude, Berge, Klippen, Dünen) oder sich zwi-
schen Rastplatz und Feuerwerksabschussplatz
Wasser- oder andere schalltragende Flächen ben-
den, ist der Mindestabstand zu verdoppeln. Die
Anwendung der Sicherheitsabstände sollte jeweils
an die regionalen Jagdzeiten angepasst werden.
Sollten sich die vorgeschlagenen Mindestab-
stände im konkreten Genehmigungsfall als zu
gering erweisen, sind in Folgegenehmigungen
für das betreende Gebiet höhere Mindestab-
stände vorzuschreiben. Hierzu wird es nötig sein,
wenigstens stichprobenha die Wirksamkeit der
Vorgaben durch Beobachter vor Ort zu überprü-
fen. Diese sollten ein Protokoll des Feuerwerks
und seiner Auswirkungen verfassen und der
Genehmigungsbehörde zukommen lassen. Im
Interesse der überregionalen Naturschutzarbeit
wäre es wünschenswert, wenn dies Protokolle
für landes- oder bundesweite Auswertungen zur
Verfügung stünden.
Bei der Genehmigung von Feuerwerken sollte
auch das Feuerwerksgeschehen im räumlichen
und zeitlichen Umfeld berücksichtigt werden.
Der zeitliche Abstand zwischen zwei Feuerwerken
am gleichen Ort sollte mindestens vier Wochen
betragen. Der räumliche Abstand zwischen zwei
Feuerwerken am gleichen Tag sollte mindestens
10 km betragen. Um dies sicherzustellen, sollten
im Genehmigungsverfahren grundsätzlich die
Naturschutzbehörden auf Kreisebene einbezo-
gen werden.
Wegen der Gefahr von Anügen an Freilei-
tungen sollten sich Rastplatz und Feuerwerks-
abschussplatz wenigstens 1 km entfernt von der
nächsten Freileitung benden; das reduziert die
die Wahrscheinlichkeit eines Anuges erheblich.
In Nationalparks, Ramsar- und EU-Vogel-
schutzgebieten sowie im Umfeld von Brutvo-
gelkolonien und Vogelschlafplätzen sollte die
Möglichkeit, Feuerwerke durchzuführen, durch
ordnungsrechtliche Maßnahmen geregelt wer-
den. Sofern ein grundsätzliches Verbot (wie im
NP Wattenmeer oder im NP Harz; Die Welt 2013)
| S, H.: Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick 143 |
nicht in Frage kommt, sollten Feuerwerkszonen
festgelegt werden (wie etwa am Ammersee, LRA
Landsberg am Lech, o.D.), in denen Feuerwerke
genehmigt werden können und außerhalb denen
Feuerwerke nicht erlaubt sind; die Regelung sollte
auch Angaben zu Zeiträumen, Dauer und erlaub-
ten (oder nicht erlaubten) Eekten enthalten; die
Feuerwerkszonen sollten die oben genannten
Mindestabstände berücksichtigen. Solche Rege-
lungen können sich auch auf das Silvesterfeuer-
werk beziehen (z. B. keine Feuerwerke in der Nähe
von Schlafplätzen).
Auf extrem laute Explosionseekte (Blitzknall-
ladungen etc.) und perkussive Ladungen sollte
an Gewässern, an der Küste, in der Nähe von
Schutzgebieten, Brutkolonien und Schlafplätzen
grundsätzlich verzichtet werden.
Als Alternativen für Großfeuerwerke könnten
Laser-Shows geprü werden (jedoch keine Sky-
beamer!).
Bei einem künigen Monitoring von Feuer-
werksfolgen ist zu beachten, dass Vorher-Nachher-
Zählungen alleine in der Regel nicht ausreichen.
Die Zählungen sind in jedem Fall mit Beobach-
tungen während des Feuerwerks zu kombinieren
und nach Möglichkeit mit technischen Mitteln zu
unterstützen (Nachtsichtgeräte, Videoaufnahmen,
Fotograe, Fotofallen usw.).
5 Zusammenfassung
Basierend auf Beobachtungen von 133 Feuer-
werken mit 272 dokumentierten artspezischen
Reaktionen wird ein kritischer Überblick über
die Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel
gegeben. 70 % der Beobachtungen stammen aus
Deutschland, der Rest aus den USA und einigen
europäischen Ländern. Die Beobachtungen ver-
teilen sich auf 88 Taxa. Die drei am häugsten
genannten Arten sind Graugans, Weißstorch und
Kranich.
Das Abbrennen eines Feuerwerks im Umfeld
wild lebender Tiere stellt einen anthropogenen
Störreiz dar. Die visuellen Reize eines Feuerwerks
haben manchmal nur geringe Auswirkungen.
Hauptwirkung düre der Überraschungseekt
durch das plötzlich hereinbrechende Blitz- und
Licht“gewitter“ sein. Anders als Dauerlärm, auf
welchen Vögel häug mit Gewöhnung reagieren,
bewirken die akustischen Reize eines Feuerwerks
o starke Reaktionen bis hin zu Paniken, wobei
Wasservögel anscheinend empndlicher reagieren
als Greifvögel und Säugetiere. Eine Verstärkung
der Reaktionen während der Jagdzeit wird beob-
achtet. Die Störung von Vögeln durch pulsierende
Bässe, Überschallknalls und Vergrämung mittels
„Pulse Detonation Technology“ lassen es als sehr
wahrscheinlich erscheinen, dass Vögel mittels
paratympanischem Organ oder Lusäcken auch
die Druckwellen von Feuerwerksexplosionen
wahrnehmen und darauf reagieren; eine Gewöh-
nung auf diesen Reiz ndet angeblich nicht statt.
Eine Serie von Feuerwerken führte zu einer Sen-
sibilisierung und somit stärkeren Störwirkungen,
bis hin zur völligen Aufgabe des Platzes. Kolonie-
brüter zeigen sich während der Brutzeit besonders
störungsempndlich. Alle Artengruppen scheinen
sich im Winter, wenn sie im Energiesparmodus
sind, weniger leicht stören zu lassen.
Die Intensität des Störreizes wird von der Höhe,
der Lautstärke und der Entfernung des Feuer-
werks und somit seiner Wahrnehmbarkeit am
Störungsort bestimmt. Abschirmende Struktu-
ren verringern die Reaktionsstärke, reektierende
(Gebäude, Dünen, Berge) oder tragende Struk-
turen (Wasseräche) verstärken sie. Höhe und
Lautstärke eines Feuerwerks hängen auch von der
Art des Feuerwerks ab.
Tötungen und Verbrennungen scheinen in Ein-
zelfällen vorzukommen, sind aber meist nicht
ausreichend belegt. In der Regel führt ein Feu-
erwerk zum Einstellen des bisherigen Verhaltens
und stattdessen zu erhöhter Wachsamkeit oder
weiterreichenden Störwirkungen. Auch ohne
erkennbare Reaktion können Feuerwerke eine
Belastung für den Vogel darstellen (Stress, Erhö-
hung des Stowechsels). Omals belegt sind
Veränderungen der Körperhaltung, Aufmerken,
Sichern, Rufe, Unruhe, Schreckbewegungen oder
Drücken. Am häugsten wurde jedoch Flucht
dokumentiert (laufend, schwimmend oder ie-
gend in die schützende Vegetation oder entfernte
Bereiche). Jungvögel springen im Extremfall aus
dem Nest (z. B. Störche, Reiher).
Flucht beinhaltet grundsätzlich die Gefahr
von Folgeschäden (Verletzungen, Erschöpfung,
Prädation), vor allem bei Panik (etwa ein Drit-
tel der dokumentierten Fluchten). Besonders o
| 144 Ber. Vogelschutz 52 (2015) |
betroen sind Schwarmvögel, vor allem Gänse und
Kraniche. Neun von zehn dokumentierten Todes-
ereignissen entelen auf Paniken. Silvesterfeuer-
werke wirken sich auf großer Fläche aus. Durch
Feuerwerke kann sich der Reproduktionserfolg
verringern, auch durch Aufsprengen der Fami-
lienverbände (am Brutplatz, auf dem Zug). Die
erzwungenen Fluchten verringern die Fitness des
einzelnen Vogels (Schwächung, Zeit- und Lebens-
raumverluste, Verschlechterung der Energiebi-
lanz). Das Ausmaß der erzwungenen Ortswechsel
ist erheblich, was zu einer Erhöhung des Energie-
bedarfs führt. In Zeiten hohen Energiebedarfs bei
gleichzeitig schlechter Versorgungslage kann das
zu einer lebensbedrohlichen Notlage führen. Bei
Populationen mit instabilem Erhaltungszustand,
negativer Bestandsentwicklung oder geringen
Individuenzahlen sowie sensiblen Artspezika
(Schwarmvögel, Koloniebrüter) kann sich dadurch
der Erhaltungszustand verschlechtern.
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Herausgegeber:
NABU – Naturschutzbund Deutschland
www.nabu.de
Deutscher Rat für Vogelschutz
www.drv-web.de
Berichte zum Vogel-
schutz
Inhalt He Nr. 52 • 2015
Redaktionsteam: Jochen Bellebaum,
Peter Herkenrath, Markus Nipkow,
Helmut Opitz und Janine Schneider.
Schrileitung: Ubbo Mammen
ISSN 0944-5730
Lindeiner, A. von:
Neue Entwicklungen im Vogelschutz und Aktivitäten des Deutschen Rates für
Vogel-schutz (DRV) im Jahr 2015
Grüneberg, C., H.-G. Bauer, H. Haupt, O. Hüppop, T. Ryslavy & P. Südbeck:
Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5. Fassung, 30. November 2015
Hötker, H.:
Faktoren des Erfolgs von Habitat-Management-Maßnahmen für Wiesenvögel
Schulze, M., F. Meyer & S. Fischer:
Bedeutung der von Calluna-Heiden dominierten Europäischen Vogelschutz-
gebiete Sachsen-Anhalts für den Schutz der Leitarten von Sandheiden und deren
Management
Werth, H. & B. Kra:
Untersuchungen am Birkhuhn (Tetrao tetrix) im Gebiet des Riedberger Horns
Stickroth, H.:
Auswirkungen von Feuerwerken auf Vögel – ein Überblick
Positionspapier der LAG VSW zum Weißstorchschutz in Deutschland
Deutscher Rat für Vogelschutz
Die B V erscheinen jährlich und beinhalten Beiträge aus allen Bereichen
des Vogelschutzes. Neben Originalarbeiten werden Übersichtsarbeiten zu aktuellen emen des Natur- und
Vogelschutzes veröentlicht. Außerdem enthält jedes He kritische Diskussionsbeiträge, Kurzmitteilungen,
Nachrichten, Tagungsberichte, Buchbesprechungen u.v.m.
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Berichte zum Vogel-
schutz
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