1925 erschien der erste Band einer später in zahllosen Auflagen nachgedruckten Kampfschrift. Ihr Autor war 1889 geboren und gehörte somit zumindest dem Alter nach der ›expressionistischen Generation‹ an. Ein erfolgloser Künstler machte in dieser Schrift der erfolgreicheren Kunst der Moderne den Prozess, sprach von den »krankhaften Auswüchsen irrsinniger und verkommener Menschen, die wir unter dem Sammelbegriff des Kubismus und Dadaismus seit der Jahrhundertwende kennenlernten«. Er schrieb von den »Wucherungen«, »geistigen Degeneraten«, »Halluzinationen von Geisteskranken oder Verbrechern« und von der Aufgabe »der Staatsleitung, zu verhindern, daß ein Volk dem geistigen Wahnsinn in die Arme getrieben wird.« Die »Krankheit« der modernen Kunst galt dem Kulturkritiker freilich nur als Zeichen einer weit umfassenderen Zeitkrankheit, »einer Erkrankung der sittlichen, sozialen und rassischen Instinkte«. Und wer sich solchen Erkrankungen überlasse, der habe sein Lebensrecht verwirkt. In dem Buch steht der durch Sperrdruck hervorgehobene Satz: »Wenn die Kraft zum Kampfe um die eigene Gesundheit nicht mehr vorhanden ist, endet das Recht zum Leben in dieser Welt des Kampfes.«