Hintergrund: Hohe Revisionsraten bei Metasul-LDH®-Hüftprothesen (LDH = large-diameter head, Großkopf) mit DUROM®-Azetabulumkomponente, die in den Jahren 2003 bis 2008 in einem einzelnen Zentrum implantiert wurden, führten zu der Annahme, dass es sich um eine systembedingte Schwachstelle bei Großkopfhüfttotalprothesen handelt. Es bestand der Verdacht, dass die Konusverbindung zwischen Kopf und Schaft ursächlich für das Versagen der Implantate sei. Dies führte zu einer wissenschaftlichen Aufarbeitung der fehlgeschlagenen Hüftprothesen mit der Fragestellung, zu klären, ob es sich um ein tribologisches Problem oder um ein Konusversagen handelt.
Material und Methoden: Die zur Beweisführung wichtigen Daten wie Serummetallkonzentrationen, Prothesentypen und Schaftlegierung wurden bei den 315 betroffenen Patienten mit 350 DUROM®-LDH-HTP erhoben und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den Metallkonzentrationen im Serum der Patienten bei den verschiedenen Schaftmodellen. Bei Patienten mit Titanschäften wurden nicht nur gravierendere Folgen für die Knochensubstanz um das betroffenen Gelenk beobachtet, sondern auch signifikant höhere Serumkobaltkonzentrationen nachgewiesen.
Schlussfolgerung: Dieser Nachweis führt zu dem Schluss, dass es sich hier nicht um ein tribologisches Problem der Gleitpaarung, sondern um ein Problem der Konus-Schaft-Verbindung handelt.