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Die Suche muss immer weitergehen, die Frage ist nur „wo und wie?“ / Search, Certainly, but “Where and How?”

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Der beruflichen Bildung wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und zur sozialen Integration zugeschrieben. Jedoch verbinden sich hiermit seit Jahren fortwährende Problemlagen, die zu einer Gefährdung des Arbeitskräftepotenzials führen können: Verringerung betrieblicher Ausbildungskapazitäten, wachsende Passungsprobleme auf regionaler und beruflicher Ebene sowie unbewältigte Übergänge eines substanziellen Anteils ausbildungsinteressierter Jugendlicher und damit einhergehende soziale Schließungstendenzen. Von Disparitäten im Ausbildungszugang und Ausbildungsverlauf sind dabei insbesondere zugewanderte Jugendliche betroffen. Zunächst wird auf den Forschungsstand zu den Einflussfaktoren der Ausbildungseinmündung von Benachteiligungen für Personen mit Migrationshintergrund eingegangen. Anschließend wird die Ausbildungsintegration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den letzten Jahren auch mit Blick auf die zugewanderten schutz- und asylsuchenden Jugendlichen erörtert. Abschließend werden bildungspolitische Handlungsimplikationen der Ausbildungsintegration von jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund diskutiert.
Chapter
Nicht zuletzt aufgrund der besonderen Relevanz für die Lebenschancen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund ist das Thema ethnischer Ungleichheit im Schulsystem eine Art Dauerbrenner der empirischen Bildungsforschung geworden. Allerdings ist in Anbetracht der intensiven Forschung auf dem Gebiet die Heterogenität der theoretischen Debatten und der empirischen Befunde erstaunlich. Der vorliegende Beitrag versucht, diese Heterogenität zu ordnen. Dabei soll die Notwendigkeit verdeutlicht werden, verschiedene Indikatoren des Bildungserfolgs – und hier insbesondere die schulischen Leistungen und die Bildungsentscheidungen – getrennt voneinander zu betrachten, da sich die Ungleichheitsmuster zwischen diesen beiden zentralen Dimensionen unterscheiden können. Abschließend werden belastbare empirische Befunde zu den Ursachen ethnischer Bildungsungleichheiten auf diesen beiden Dimensionen dargestellt.
Book
Andreas Herwig analysiert auf Basis der Europäischen Arbeitskräfteerhebung (EU-LFS) die Arbeitsmarktchancen von Einwanderern in 18 westeuropäischen Ländern. Er untersucht, ob eher die Herkunft der Personen oder die Herkunft ihrer Bildung relevant für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration ist und geht der Frage nach, inwieweit landes- und gruppenspezifische Bildungsverwertungschancen durch die Stratifizierung und Berufsfachlichkeit der Bildungssysteme der Aufnahmeländer geprägt werden. Die Ergebnisse liefern Erklärungen für ethnische Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt und bieten einen Beitrag zur Diskussion um den Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen auf Arbeitsmarktchancen. Der Inhalt • Theoretische Erklärungen ethnischer Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt • Migranten in Europa • Deskriptive Befunde zu Migranten und ihrer strukturellen Integration im EU-LFS • Analysen zu ethnischer Ungleichheit und dem Effek t des Bildungssystems Die Zielgruppen • Dozierende und Studierende der Soziologie, Politikwissenschaft • Praktikerinnen und Praktiker aus Bildungswesen, Politik, Arbeitsvermittlung, Integrationshilfe Der Autor Andreas Herwig ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der TU Braunschweig.
Chapter
Die Erklärung von Unterschieden im Bildungserfolg verschiedener Gruppen über eine Differenzierung zwischen Leistungsdisparitäten und Unterschieden in den Bildungsentscheidungen wird zunehmend zum Standard in der empirischen Bildungsforschung. Vor diesem Hintergrund lassen sich auch die immer zahlreicher werdenden Befunde zum Abschneiden von Migranten (Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Formulierung verzichtet. Selbstverständlich richten sich alle Formulierungen gleichermaßen an beide Geschlechter.) im deutschen Bildungssystem einordnen. So werden einerseits an verschiedenen Etappen des Schulsystems Leistungsunterschiede berichtet. Derartige Kompetenzunterschiede lassen sich bereits vor und bei der Einschulung nachweisen (Becker und Biedinger 2006; Becker et al. 2013; Dubowy et al. 2008), bleiben im Laufe der Grundschulzeit bestehen (Dollmann 2010; Kristen 2008) und setzen sich auch in der Sekundarstufe fort (Baumert et al. 2003; Müller und Stanat 2006; Segeritz et al. 2010).
Chapter
This chapter examines the consequences of transnational involvement for immigrant integration by testing the hypotheses derived in Chap. 4 by means of multivariate data analysis. By looking at German language skills, labour force participation, and the intention to stay permanently in Germany the chapter examines possible consequences that visits to the country of origin and sending remittances, as two examples of transnational activities, may have on immigrant integration. The results partly refute the hypothesis, in that transnational involvement does not seem to impair integration into the receiving society, at least not in the first generation of immigrants. For the second generation there is evidence, however, that transnational involvement makes it less likely to be employed. Overall, however, for both the first and the second generation there is little evidence that transnational involvement and immigrant integration are mutually exclusive processes. Rather, transnational involvement seems to be a normal part of today’s migration experience.
Chapter
The chapter gives an overview of classical and contemporary sociological models of immigrant integration, including a critical discussion of potential discontinuities between contemporary migration and migration at the beginning of the twentieth century. The chapter starts with a critical reflection on the manifold terms used to describe patterns of immigrant settlement. I argue that, from a sociological perspective, the concept of integration is well suited to serve as an overall concept, describing the interrelation between an individual and society, with assimilation being but one empirical possibility. The review then comprises two parts. The first part discusses the classic models of immigrant integration, including race-relation cycles (R. E. Park as well as E. S. Bogardus), social psychological accounts of changing group membership (R. Taft), as well as the works of Shmuel N. Eisenstadt and Milton M. Gordon. The second part reviews contemporary models of immigrant integration: the modes of incorporation model by Alejandro Portes and Ruben Rumbaut, the theory of segmented assimilation by Alejandro Portes and Min Zhou, as well as the model of intergenerational integration by Hartmut Esser. Contemporary models improve the earlier ones in that they forego linear and deterministic conceptions of the integration process, pay heed to the contextual characteristics, and allow for deducing testable hypothesis. I argue that the model of intergenerational integration, with a general sociological theory of action at its core, may be the most versatile as it is not constructed with reference to a specific geographical or historical context and may be applied even if conditions change.
Chapter
Wenn es um die Erklärung des vergleichsweise geringen Bildungserfolgs zumindest einiger Migrantengruppen und ihrer Nachkommen geht, wird häufig auf mögliche Prozesse ethnischer Diskriminierung verwiesen. Zwei Positionen haben sich diesbezüglich herauskristallisiert: Vertreter eines eng gefassten Verständnisses von individueller Diskriminierung fokussieren in erster Linie diskriminierendes Handeln individueller Akteure, vor allem der Lehrerinnen und Lehrer, schreiben diesem aber eine allenfalls geringe Erklärungskraft bei der Entstehung und Stabilisierung ethnischer Bildungsungleichheiten zu. Anhänger eines weiter gefassten Verständnisses gehen von institutioneller Diskriminierung aus und problematisieren vor allem die Struktur des Bildungssystems und viele dort etablierte Praktiken. Beide Positionen stehen weitgehend unverbunden nebeneinander und beschreiben unterschiedliche theoretisch mögliche Mechanismen ethnischer Diskriminierung, die hier zunächst systematisch dargestellt werden. Im Anschluss folgt ein Überblick über die vorhandenen empirischen Befunde. Die Bedeutung möglicher diskriminierender Mechanismen auf den Bildungserfolg wird an unterschiedlichen Stufen des Bildungsprozesses (Kompetenzen, Noten, Übergänge) abgehandelt. Darauf aufb auend werden die Vor- und Nachteile eines eng beziehungsweise weiter gefassten Diskriminierungsbegriffs diskutiert und auf Lücken in der entsprechenden empirischen Forschung hingewiesen.
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In der Übergangsforschung gibt es kontroverse Debatten über Ursachen für gelingende bzw. misslingende Übergänge von Schule in Ausbildung. (Sozial-)psychologische Aspekte der Jugendlichen werden dabei selten berücksichtigt, obwohl diesen im ausbildungs- und arbeitsmarktpolitischen Diskurs ein zentraler Stellenwert zukommt. Die vorliegende Studie setzt an dieser Lücke an und untersucht unter Kontrolle gängiger Erklärungsansätze für gelingende oder nicht gelingende Übergänge den Einfluss der allgemeinen Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Der zentralen Frage, ob es Jugendlichen mit hoher Selbstwirksamkeit besser gelingt, ihren Plan, eine Ausbildung zu beginnen, umzusetzen als Jugendlichen mit geringer Selbstwirksamkeit, wird anhand des DJI-Übergangspanels mittels multivariater Analysen nachgegangen. Dabei erweist sich Selbstwirksamkeit – auch unter Kontrolle anderer Einflussfaktoren – als bedeutsam für die Planrealisierung. Deutlich wird zudem, dass weitere Variablen, insbesondere Bildungsvoraussetzungen und Herkunft, ebenfalls zentral für die Planrealisierung sind.
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German vocational training certificates are presumed to guarantee access to work, especially to qualified occupational positions. But is this similarly true for young non-Germans who have completed vocational training in Germany? Do they attain job opportunities similar to German graduates of training programs? In this article, we answer these questions empirically utilizing the German Microcensus. We compare the job opportunities of trained and untrained young adults of various ethnic groups and analyze how strongly ethnic disadvantages can be compensated for by vocational training certificates. If the German vocational training system meets its charge to facilitate "integration, " we should find that such certificates actually do provide opportunities for non-Germans similar to those for Germans. Our investigation shows, however, that especially Turkish young adults have poorer job opportunities. This indicates an "ethnic" signal value of vocational training certificates.
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A series of studies on the fate of second generation immigrant childrenin the German labor market has identified a special pattern among those of Turkish heritage. While the disadvantages of the descendants of other labor migrants almost completely disappear when controlling for formal qualifications, Turkish young people as a rule experience a considerable ethnic penalty. This has been confirmed once again by the recent contribution of Holger Seibert and Heike Solga in this journal. In explaining this finding they - like many others - in principle refer to Turkish-specific labor market discrimination. In this paper, however, we argue that alternative explanations for the specific pattern among second-generation Turkish participants in the labor market are also available and that they are not less convincing from a theoretical point of view. Above all, the ethnic penalty may be due to a lack of helpful resources, such as weaker parental support or capital-specific factors in the receiving society. Using data from the German Socio-Economic Panel Study (GSOEP) we show that the Turkish penalties reported by Seibert and Solga can indeed largely be explained by the ethnic composition of friendship networks and German language proficiency. This finding proves to hold even when applying more strict longitudinal techniques to test the underlying causal relationships.