In diesem Beitrag wird versucht, mit Hilfe zweier Testserien die Rolle intonatorischer Merkmale, insbesondere des Verlaufs der Tonhöhe, bei der Markierung des Fragemodus im Deutschen genauer zu bestimmen. Begleitend dazu werden wir zwei methodische Teilaspekte ansprechen: Der eine davon betrifft die Erwartungshaltung solcher Untersuchungen, die sich auch in der Wahl des experimentellen Designs
... [Show full abstract] niederschlägt, der andere das Verhältnis der den Designs zugrundeliegenden Modellvorstellung zur abgebildeten Wirklichkeit. Unserer These zu diesen beiden Aspekten geben wir die Kurzform WYALFIWYG (What you are looking Tor is what you get). 2 Wir werden im nächsten Abschnitt zwei unterschiedliche, aber gleichermaßen einschlägige Forschungsrichtungen skizzieren und dann zeigen, daß der Fragemodus als Untersuchungsgegenstand eine gewisse Sonderstellung einnimmt. (Im folgenden sprechen wir vereinfachend von der 'Frage', verstehen darunter aber normalerweise den Fragemodus und die ihn konstituierenden Merkmale in dem Satzmodussystem, das von Altmann 1987 beschrieben ist. Generelle Aussagen über den Status der 'Frage' können dabei auch auf andere Satzmodi verallgemeinert werden.) 1 Dieser Beitrag ist eine veränderte und (hoffentlich) verbesserte Fassung eines Beitrags, der unter dem gleichen Titel erschienen ist in: Studien zum Satzmodus II (Papers from the Round Table Sentence and Modularity at the XlVth International Congress of Linguistics, Berlin 1987) Linguistische Studien. Reihe A. Arbeitsberichte 185. Berlin 1988. S.18-38. 2 In Anlehnung an das Desiderat der Textverarbeitung WYSIWYG (What you see is what you get). Das Akronym ist neu, die These natürlich nicht, auch wenn sie u.E. bisher zu wenig beachtet wurde. Ihre Beachtung hätte den therapeutischen Effekt, voreilige Reifikationen vermeiden zu helfen.