Die ersten Stationen der nationalsozialistischen Machtergreifung fanden in der Sängerpresse zunächst keine Beachtung. So werden die Ereignisse, wie die Bildung des ‘Kabinetts der nationalen Erhebung’ mit Hitler als Reichskanzler, die Auflösung des Reichstages und die Reichstagswahlen vom 5. März, bei der die NSDAP im Bündnis mit den ‘Deutschnationalen’ die knappe Mehrheit erreichte, in den
... [Show full abstract] Organen der Sängerbünde nicht erwähnt. Erst nach der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 21.3.1933 brach der DSB mit seiner satzungsgemäßen Überparteilichkeit und begrüßte in Person des stellvertretenden Vorsitzenden Georg Brauner in der April-Ausgabe der DSBZ mit folgenden Worten freudig die neue Regierung:
„Die Ereignisse vom 30. Januar, vom 5. und 21.–23. März 1933 sind dem Deutschen Sängerbund Tage der Erfüllung langen heißen Sehnens geworden. Er hat in Wort und Lied stets und stark im Dienste überparteilicher deutsch-bewußter Sammlung gestanden und die vierzehn Jahre der nationalen Niederung überstanden.”2