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Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs 2016. Bedarf, Angebote und Perspektiven – eine empirische Bestandsaufnahme im Zeitvergleich

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Der Stifterverband und das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DHZW, früher HIS-Institut für Hochschulforschung) führten 2015 gemeinsam eine Studie zur Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland durch. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte sie. Im ersten Teil der Studie befragte der Stifterverband alle Hochschulen mit Promotionsrecht und die Einrichtungen der vier großen außeruniversitären Forschungsorganisationen. Im zweiten Teil der Studie befragte das DZHW Nachwuchswissenschaftler an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu ihren persönlichen Erfahrungen und Bedarfen im Bereich Personalentwicklung. Durch die zwei Befragungen können sowohl die Nutzerperspektive als auch die Anbieterperspektive von Personalentwicklungsmaßnahmen berücksichtigt und in Bezug zueinander gesetzt werden. Aufgrund der vielfältigen Entwicklungen, die sich zum Themenbereich wissenschaftlicher Nachwuchs in den vergangenen Jahren in der Wissenschaftspolitik und an den Hochschulen vollzogen haben, wurde die Erhebung so angelegt, dass die Ergebnisse mit der Situation vor drei Jahren, die in einer Vorläuferstudie ermittelt wurde, verglichen werden können. Damit soll erfasst werden, inwieweit sich die Diskussion um bessere Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs in den vergangenen drei Jahren bereits in konkreten Personalentwicklungsmaßnahmen der Hochschulen niedergeschlagen hat. Ergänzend werden Unterschiede zwischen Nachwuchswissenschaftlern verschiedener Fächergruppen betrachtet und die Situation an Hochschulen mit Promotionsrecht und außeruniversitären Forschungseinrichtungen verglichen. Die Leitfragen der Untersuchung sind: • Wie sieht der gegenwärtige Zustand der Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs aus der Perspektive von Wissenschaftseinrichtungen sowie von Nachwuchswissenschaftlern aus? • Worin liegen die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten im Vergleich zur Situation vor drei Jahren? • Wie unterscheiden sich dabei die Einschätzungen von Promovierenden und Promovierten? • Worin unterscheidet sich die Situation an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen? • Welche Ziele, Strategien und Herausforderungen, (Personal-)Strukturen, Organisationsformen und Finanzierungsquellen der Personalentwicklung, welche Angebote zur beruflichen Orientierung und zur Kompetenzentwicklung gibt es auf Seite der Wissenschaftseinrichtungen? • Welche beruflichen Ziele und Gründe dafür, welche Bedarfe und Nutzungen von Personalentwicklungsangeboten gibt es auf Seite des wissenschaftlichen Nachwuchs? Das konkrete Ziel liegt dabei nicht nur darin, das Thema jeweils aus der Nutzer- und Anbieterperspektive für sich zu beleuchten, sondern den Blickwinkel zu erweitern und soweit möglich beide Bereiche miteinander zu verknüpfen. Dies ermöglicht eine Offenlegung von potenziellen Schwierigkeiten und Missverständnissen im Rahmen der Umsetzung und Durchführung von Personalentwicklungsmaßnahmen an Hochschulen und außer-universitären Forschungseinrichtungen (beispielsweise weil sich der von Personalverantwortlichen eingeschätzte Bedarf von Nachwuchswissenschaftlern an Personalentwicklungsmaßnahmen vom geäußerten Bedarf des wissenschaftlichen Nachwuchses unterscheidet). Für die Studie befragte der Stifterverband Leitungen und Personalverantwortliche an Hochschulen mit Pro-motionsrecht und an außeruniversitären Forschungsorganisationen. Das DZHW befragte Nachwuchswissenschaftler an Hochschulen zu ihren persönlichen Erfahrungen und Bedarfen im Bereich Personalentwicklung. Durch die zwei Befragungen sollen sowohl die Nutzerperspektive als auch die Anbieterperspektive von Personal-entwicklungsmaßnahmen berücksichtigt und in Bezug zueinander gesetzt werden. Dadurch entsteht die Möglichkeit, Handlungsbedarf und Unterstützungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Personalentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu identifizieren und bekannt zu machen. In diesem Bericht werden daher nicht nur die Entwicklungen im Zeitvergleich gegenübergestellt, sondern auch die Ergebnisse der beiden Erhebungen zueinander in Beziehung gesetzt. Der vorliegende Bericht gliedert sich in insgesamt acht Kapitel, die teilweise inhaltlich aufeinander aufbauen: Nach der „Zusammenfassung zentraler Ergebnisse der Studie“ (1. Kapitel) und der „Ziele der Studie und Datengrundlagen“ (2. Kapitel) erfolgt zunächst eine Darstellung der beruflichen Ziele, der Klarheit über die beruflichen Ziele und der Gründe für eine Tätigkeit außerhalb der akademischen Wissenschaft. Ausgehend von der allgemeinen Definition von Personalentwicklung als systematisch vorbereitete Förderung der Anlagen und Fähigkeiten in Abstimmung mit Erwartungen und Zielen des Personals werden hiermit wichtige Informationen über die Zielgruppe bereitgestellt, die die „Notwendigkeit von Personalentwicklung aus der Sicht des wissenschaftlichen Nachwuchses“ (3. Kapitel) in Deutschland begründen. Neben den Zielen des Personals sind bei der Ausgestaltung von Personalentwicklung selbstverständlich auch die Wissenschaftseinrichtungen mit ihren Zielen, Herausforderungen, Strategien und Maßnahmen sowie den vorhandenen (und gegebenenfalls geplanten) Personalstrukturen zu berücksichtigen. Hierzu wurde daher eben-falls ein Erhebungs- und Auswertungsschwerpunkt definiert, dessen Ergebnisse im Kapitel 4 „Ziele, Strukturen und Strategien aus Sicht der Wissenschaftseinrichtungen“ dargestellt werden. Personalentwicklung erfordert Organisation, Kommunikation ihrer Angebote und eine entsprechende Finanzierung; zudem erfolgt sie eingebettet in größere Organisationen und erfordert damit eine Betrachtung auch unter Hochschulsteuerungs- beziehungsweise Governance-Gesichtspunkten. Wenngleich diese Perspektive hier nicht vertieft werden könnte, erlauben die Ergebnisse einige Aussagen über Erfolge und Potenziale. Diese wer-den in Kapitel 5 „Organisation, Kommunikation und Finanzierung“ vorgestellt. Gemäß dem bereits weiter vorn dargelegten Verständnis von Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs, nach dem Angebote zur beruflichen Orientierung und Beratung sowie zur Kompetenzentwicklung zentrale Bausteine sind (neben der Ausgestaltung von Karrierewegen), sollten diese Aspekte bei der Erhebung und bei der Analyse der Ergebnisse wie in der Vorläuferstudie ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Daher sind die entsprechenden Abschnitte überschrieben als „Berufliche Orientierung – Angebote, Bedarf und Nutzung“ (6. Kapitel) und „Überfachliche Kompetenzentwicklung – Angebote, Bedarf und Nutzung“ (7. Kapitel). Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie spielen bei den Nachwuchsforschenden inzwischen eine deutlich stärkere Rolle als Grund für einen angestrebten Wechsel aus der akademischen Wissenschaft (wie im 3. Kapitel gezeigt wird); zudem sind Maßnahmen zur Vereinbarkeit mehr und mehr in Personalentwicklungskonzepte einbezogen beziehungsweise sollten es sein. Den Abschluss des Berichtes bildet daher ein Abschnitt zur „Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie“ (8. Kapitel), der auch dem gewählten Themenschwerpunkt des nächsten Bundesberichtes Wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) entspricht, der 2017 er-scheinen soll.
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... Wie an anderer Stelle bereits dargestellt, sehen die Wissenschaftseinrichtungenwie auch die Wissenschaftspolitik -bereits die Notwendigkeit, dem wissenschaftli chen Nachwuchs mit abgeschlossener Promotion in verschiedenen Personalkate gorien mehr Möglichkeiten einer unbefristeten Beschäftigung anzubieten, und sie planen eine moderate, aber spürbare Erhöhung der Entfristungen (vgl. Krempkow et al., 2016). Wichtig ist hierbei jedoch die Berechenbarkeit der Chancen auf eine hö here Beschäftigungssicherheit, damit dies bei nachgewiesener Leistung nicht länger z. ...
... Halbwegs flächendeckend ange boten wurde dies jedoch erst seit etwa einem halben Jahrzehnt; 2006 gab es dies noch nicht einmal an einem Drittel der Hochschulen. Zudem ist der Anteil der Hochschulen, die Angebote zur beruflichen Orientierung für Tätigkeiten außerhalb von Wissenschaftseinrichtungen organisieren, zuletzt um sechs Prozentpunkte auf 80 Prozent der Hochschulen gesunken(Krempkow et al. 2016). tig mit alternativen Arbeitgebern wahrgenommen wird.⁵¹ ...
... Für die Attraktivität von Hochschulen für den wissenschaftlichen Nachwuchs (wie für das wissenschaftliche Personal insgesamt) ist es daher auch bedeutsam, inwieweit die Möglichkeit einer unbefristeten Beschäftigung bei entsprechender Leis tung vorhanden ist.⁵³ Die Stifterverbandsstudie(Krempkow et al. 2016) hat hierzu festgestellt, dass zuletzt an deutlich mehr Hochschulen auch unbefristete Stellen beziehungsweise Tenure-Track-Stellen für Nachwuchswissenschaftler/-innen grund sätzlich möglich sind.⁵⁴ Dies gilt vor allem bei Juniorprofessuren, für die nach der letzten Erhebung an allen Hochschulen auch solche mit Tenure-Track vorhanden sind (2012 waren es nur 64 Prozent der Hochschulen, vgl.Krempkow et al. 2016). ...
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Im deutschen Hochschulsystem gehört die Nachwuchsförderung zu einer der zentralen Baustellen: Einerseits boomt die Wissenschaft und die Anzahl der Nachwuchswissenschaftler*innen wächst beständig, nämlich um über 75 Prozent seit dem Jahr 2000. Andererseits fehlt es an langfristigen Perspektiven, das heißt Stellen mit mehrjähriger oder unbefristeter Laufzeit. Diese Schieflage hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten zugespitzt und verlangt zeitnah umfangreiche Verbesserungen bei der Nachwuchsförderung im deutschen Wissenschaftssystem. Doch was ist eigentlich gute Nachwuchsförderung? Und wie lässt sich diese feststellen? Diesen Fragen geht das vorliegende Kapitel nach.
... The Stifterverband, a joint initiative started by companies and foundations focused on consulting, networking and promoting improvements in the fields of education, science and innovation in Germany, has been working on this topic for more than a decade (e.g., Winde 2006;Briedis et al. 2013). In 2015, a survey on the personnel development of junior researchers 3 was conducted, funded by the German Federal Ministry of Education and Research in cooperation with the German Centre for Higher Education Research Hannover (see Krempkow et al. 2016). Some key results are presented here. ...
... To show the increase or decrease of activities, we compare the results of our recent survey of HEIs (2015) with the results of two similar previous surveys (2006 and 2012). Considered together, the recent study (Krempkow et al. 2016) and the preceding study in 2012 (Briedis et al. 2013), show a comparison of supplier and user perspectives for the professional development of junior researchers. The surveys discussed in detail the options available at academic institutions based on information provided by human resources managers and the extent to which junior researchers know about or use take advantage of these options. ...
... 60% of HEIs state that for their institution professorships offer little in the way of personnel development support. This percentage has grown since 2012, when it stood at 29% (c.f., Krempkow et al. 2016, Briedis et al. 2013. A lack of incentives to do this remains that most HEIs (73%) have no additional financial means for personnel development (e.g., performance-based allocation of funds), even though they have risen in comparison to 2012 (65%). ...
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Personnel development is understood in business administration to be the systematic promotion of an employee’s aptitudes and abilities in preparation for future activities. Such a form of personnel development requires defined personnel structures, career paths and appropriate selection criteria for positions and provision for the acquisition of agreed-upon skills. This is still rare for academic personnel at German higher education institutions (HEI). In recent years, structures have been established at HEIs that, as a core element, have adopted measures for professional guidance and skills development. Only relatively recently, however, has another key element of human resource development been placed at the centre of the higher education policy discussion in Germany: predictable career paths. Applicants for the so-called "junior researcher pact" or “tenure-track-programme” must therefore provide evidence of personnel development in their HEI. The aim of the programme is to establish tenure-track professorship via 1,000 new professorships in the next 10 years as an internationally known and accepted career path in Germany. The Stifterverband, a joint initiative started by companies and foundations focused on consulting, networking and promoting improvements in the fields of education, science and innovation in Germany, has been working on this topic for more than a decade (e.g., Winde 2006; Briedis et al. 2013). In 2015, a survey on the personnel development of junior researchers was conducted, funded by the German Federal Ministry of Education and Research in cooperation with the German Centre for Higher Education Research Hannover (see Krempkow et al. 2016). Some key results are presented here. The first part of the chapter focuses on which developments in the past ten years have comparable indicators in HEIs. The second part focuses on a small area of personnel development, namely on the extent to which personnel structures and arrangements related to tenure-track and the establishment of permanent positions in HEIs are available and planned for the next three years. The underlying data contain responses from 150 academic institutions in Germany. The results show that human resource development for junior researchers in Germany has generally made significant progress over the past decade, although there is even more potential for development.
... Ebenso ist die strukturelle Benachteiligung von Wissenschaftler*innen mit Familienaufgaben -insbesondere von weiblichen Nachwuchswissenschaftlerinnen -im Hochschulalltag ein gesicherter Befund (vgl. Kunadt et al., 2014;Krempkow et al., 2016). ...
... Schon seit langem existieren familien-und hochschulpolitische Steuerungsinstrumente, Programme und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und akademischer Karriere auf verschiedenen Handlungsebenen und Handlungsfeldern (Kunadt et al., 2014). Hierzu gehören auf der Ebene von Gesetzen und Programmen allgemeine familienpolitische Maßnahmen sowie zusätzlich Angebote der Hochschulen in den Handlungsfeldern Organisationsentwicklung, Infrastruktur, Beratung und Finanzen (Konsortium Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs, 2017;Krempkow et al., 2016;Kunadt et al., 2014). ...
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Im vorliegenden Abschlussbericht werden die zentralen Befunde einer breit angelegten Bestandsaufnahme zum Thema „Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familienaufgaben: Eine Untersuchung an Hamburger Hochschulen“ vorgestellt. Die Studie, die in der Zeit von September 2020 bis September 2021 durch das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Auftrag der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke Hamburg durchgeführt wurde, untersucht die am Wissenschaftsstandort Hamburg und seinen Hochschulen bestehenden Maßnahmen und Angebote zur Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familienaufgaben für das wis-senschaftliche Personal. Mit Hilfe empirischer Methoden sollen deren Bekanntheit, Nutzung und Wirksamkeit analysiert werden. Präsentiert werden im vorliegenden Abschlussbericht die zentralen Ergebnisse der im Projekt bearbeiteten Arbeitspakete. Auf Basis der Bestandsaufnahme werden Empfehlungen zur Neu- und Fortentwicklung von Maßnahmen und Angeboten für eine bessere Vereinbarkeit formuliert. An den untersuchten Hamburger Hochschulen existiert eine breite Vielfalt an Angeboten und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familienaufgaben. Diese Angebote sind hochschulbezogen organisiert; darüber hinaus gibt es auch hochschulübergreifende Angebote, Kooperationen und Netzwerke. Bei der Abfrage von familienfreundlichen Angeboten und Maßnahmen der Hochschulen hat sich gezeigt, dass die meisten Angebote großen Teilen der Beschäftigten bekannt sind und von den entsprechenden Zielgruppen auch genutzt werden. Jedoch weisen niedrige Nutzungs-quoten auf Verbesserungsbedarfe, wie beispielsweise eine (noch) bessere oder zielgenauere Infor-mation, hin. Als besonders wirksam für eine gelingende Vereinbarkeit haben sich zwei Angebote erwiesen, die den familienfreundlichen Arbeitsbedingungen zugerechnet werden können. Der weitaus größte Anteil der befragten Wissenschaftler*innen hält das Angebot der flexiblen Arbeitszeit und des flexiblen Arbeitsortes (Home-Office oder Tele-Arbeit) für sehr wirksam. Beide Angebote sind mehr als der Hälfte der befragten Wissenschaftler*innen bekannt und werden auch genutzt. Die Untersuchung zeigt, dass Wissenschaftler*innen mit Familienaufgaben – Eltern und Pflegende – die Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen weniger gut einschätzen und zudem dem Thema der Familienfreundlichkeit eine hohe Relevanz zusprechen: Für Frauen und Eltern erweist sich die Familienfreundlichkeit als zentral für ihre Einschätzung der Attraktivität der Hochschule, des Wissenschaftsstandorts und nicht zuletzt in Hinblick auf den eigenen Karriereverlauf. Der Aufbau und die Etablierung familiengerechter Strukturen – auch dies hat die Studie erbracht – verlangen eine entsprechende strategische Verankerung in der Hochschule und personelle Kontinuität, damit nachhaltige Strukturen entstehen. Als zentral für die derzeitige Situation und die zukünftige Fort- und Weiterentwicklung erweisen sich neben den hochschulischen Angeboten und Maß-nahmen auch die hochschulübergreifenden Kooperationen und Vernetzungen.
... 16 Diejenigen Nachwuchswissenschaftler(inn)en, die angegeben hatten, dass sie sich in zehn Jahren am ehesten in einem Bereich außerhalb der akademischen Wissenschaft sehen, wurden gefragt, welche motivationalen und be- schäftigungsbezogenen Gründe bei dieser Überlegung eine Rolle spielen. Die Ergebnisse zu dieser Frage werden jedoch nicht in diesem Bericht dargestellt, sondern sind in eine gemeinsame Veröffentlichung des DZHW mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eingeflossen, die sich der "Personalentwicklung für den wissenschaftlichen Nachwuchs" ( Krempkow et al. 2016) widmet. Zusammenfassend zeigt sich, dass in erster Linie "schlechtere Beschäfti- gungsperspektiven in der Wissenschaft" sowie eine "höhere Beschäftigungssicherheit außerhalb der Wissenschaft" für den Wechsel in Berufsbereiche außerhalb der akademischen Wissenschaft genannt werden. ...
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Elternschaft beeinflusst das Festhalten an einer wissenschaftlichen Karriere weit weniger als erwartet. Viel bedeutsamer, für den Wunsch an einer Hochschule zu bleiben, ist vielmehr das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Bis vor einigen Jahren zeigte sich hier noch ein anderes Bild. „Mit der Geburt des ersten Kindes entschieden sich Akademikerinnen früher häufig dafür, ihre Karriere an der Hochschule zu beenden und in einer anderen Branche eine neue Stelle zu suchen“, erläutert Professor Dr. Monika Jungbauer-Gans, wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung, die Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen beispielsweise bei der Kinderbetreuung und die geteilte Übernahme von Care-Aufgaben lassen jungen Wissenschaftlerinnen ambitioniertere Karriereziele in der Wissenschaft realisierbar erscheinen. Das hohe Stressniveau, dem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgesetzt sind, reduziert aber besonders bei promovierten Frauen den Wunsch nach einer Karriere in der Wissenschaft. Grund dafür sind beispielsweise die erwarteten zeitintensiven Publikationen in hochrangigen Journalen. Die befragten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben außerdem an, dass die Ausgestaltung von Arbeitszeiten und -orten sowie eine verlässliche und langfristige Perspektive gewichtige Gründe für oder gegen eine akademische Karriere sind. Die vertiefend zur Online-Befragung durchgeführten Paarinterviews zeigen, wie die Nutzung von beruflichen Handlungsspielräumen oftmals erst durch das Engagement des Partners bzw. der Partnerin in der Familie ermöglicht wird. Besonders in der Wissenschaft gibt es eine hohe Zahl an Paaren mit starken Karriereambitionen, die zudem in einem sehr hohen Maße auf zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder angewiesen sind. Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine Querschnittsbefragung von Promovierenden und Promovierten beider Geschlechter an 23 zufällig ausgewählten Hochschulen in Deutschland. Im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage wurden dafür über 4000 Fragebögen ausgewertet und zusätzlich einzelne Nachwuchswissenschaftler(innen) mit ihren Partner(inne)n in persönlichen Interviews zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Wissenschaft befragt. Gefördert wurde die Studien durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
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Zusammenfassung Die hochschuldidaktische Qualifizierung von Lehrenden hat insbesondere mit dem Bund-Länder-Programm Qualitätspakt Lehre und den in diesem Kontext entstandenen Angeboten an Bedeutung gewonnen. Zum Transfer des in den Qualifizierungen Gelernten in den Lehralltag und seinen Bedingungen liegen jedoch nur wenige Befunde vor. Der vorliegende Aufsatz stellt ein im Anschluss an den Diskurs der Lerntransferforschung entwickeltes und auf den deutschsprachigen, hochschuldidaktischen Bereich zugeschnittenes Instrument zur Erfassung von Lerntransferbedingungen vor, das die Dimensionen Transfermotivation, Selbstwirksamkeitserwartung, persönliche Transferkapazitäten, Trainingsdesign, Lehrbedingungen, Möglichkeit zur Anwendung, positive Folgen, Unterstützung durch Kollegen, Unterstützung durch Vorgesetzten, Transferklima und Unterstützung durch Studierende erfasst. Die auf konfirmatorischen Faktorenanalysen basierenden Auswertungen geben Hinweise auf die Konstruktvalidität des Instruments, das sowohl zur Evaluation des Lerntransfers und seinen Bedingungen im Kontext hochschuldidaktischer Weiterbildungen als auch zur Weiterentwicklung des diesbezüglichen Forschungsstandes geeignet ist.
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Das Führungsverhalten in Wissenschaftseinrichtungen hat einen großen Einfluss auf die Publikationsleistung und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Viele Wissenschaftseinrichtungen versuchen deshalb, ihre Führungskultur durch die Förderung ihrer leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu entwickeln. In diesem Beitrag wird das Führungsprofil als ein strategisches Personalentwicklungstool vorgestellt, das Führungskräften ermöglicht, ihr Führungsverhalten in einem strukturierten Rahmen zu reflektieren und konstruktiv weiterzuentwickeln.
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Im Jahresbericht 2017/18 des Hochschul-Bildungs-Report 2020 ziehen Stifterverband und McKinsey eine Zwischenbilanz zur Entwicklung der Hochschulbildung in Deutschland in den letzten Jahren und zeigen Herausforderungen für die nächste Legislaturperiode des Bundestages auf. In diesem Jahr lautet das Schwerpunktthema “Chancengerechte Bildung”, wobei darin neben der sozialen Herkunft u.a. auch die Bildungschancen von Flüchtlingen an Hochschulen fokussiert werden. Der Report rechnet z.B. vor, dass bis 2020 rund 40.000 Flüchtlinge in den Hochschulen ankommen könnten – die entsprechenden Studienplätze und Bedingungen vorausgesetzt. Zur sozialen Herkunft wird erstmals mit Zahlen belegt, dass es nicht nur bis zum Hochschulzugang enorm ungleiche Chancen von Nicht-Akademiker-Kindern im Verhältnis zu Akademiker-Kindern gibt (die Relation beträgt etwa 1:3), sondern dass auch danach im Hochschulsystem die soziale Selektion nicht geringer wird: Bis zum Master steigt die Relation auf knapp 1:6, bis zum Doktortitel auf ca. 1:10. Das heißt, von 100 Akademiker-Kindern erwerben durchschnittlich zehn den Doktortitel, von 100 Nicht-Akademiker-Kindern nur eines. Darüber hinaus wird eine bedenkliche Entwicklung im Handlungsfeld Lehrerausbildung beschrieben: So gibt es immer weniger MINT-Studienanfänger im Lehramt (Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften), und die Berufs- sowie Praxisbezogenheit der Lehrveranstaltungen werden sehr ungünstig bewertet. Weitere Handlungsfelder sind Beruflich-akademische Bildung, Quartäre Bildung und Internationale Bildung, für die ebenfalls deren Situation und der Grad der Zielerreichung dargestellt werden.
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Voraussetzung für eine "Bestenauswahl" bei Berufungen auf Professuren ist, dass für das jeweilige Wissenschaftssystem in seinen fachlichen Untergliederungen genug Berufungsqualifizierte zur Verfügung stehen. Dies gilt nicht nur angesichts des anlaufenden Tenure-Track-Professuren-Programmes von Bund und Ländern, sondern auch für die Realisierbarkeit der vom Wissenschaftsrat (2014) vorgeschlagenen 7.500 zusätzlichen Professuren und erst recht für das von der Jungen Akademie (2017, 2013) vorgeschlagene Department-Modell anstelle von Lehrstühlen mit einer im Vergleich zum derzeitigen Stand mehrfach höheren Anzahl an neuen unbefristeten Professuren (zulasten befristeter Mittelbaustellen). Diese Realisierbarkeit wurde – wenngleich indirekt – ausgerechnet von Karl Ulrich Mayer als Konsortialvorsitzendem zum Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs (2017) in Frage gestellt, indem er Zahlen veröffentlichte, wo ihm zufolge nur ca. 1300 Berufungsqualifizierte auf ca. 900 freiwerdende Professuren kämen. Daraufhin hatte sich eine intensive Diskussion zu den von ihm genannten Berufungschancen entzündet, an der sich auch mehrere Hochschul- und Wissenschaftsforscher beteiligten. Im Ergebnis kamen verschiedene Beitragende übereinstimmend auf eine mehrfach höhere Relation von Berufungsqualifizierten zu freiwerdenden Professuren als Mayer. Dieser Beitrag ist eine die Diskussion zusammenfassende Replik auf den einschlägigen Beitrag von Mayer in der vorangegangen Ausgabe der Forschung (1/2017).
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In diesem Beitrag wird das Thema Rekrutierung des wissenschaftlichen Nachwuchses einerseits aus institutioneller Perspektive anhand der Strategien von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen beleuchtet, auch im Vergleich zu FuE-Abteilungen der Wirtschaft. Andererseits geht es um die individuelle Perspektive der Nachwuchsforschenden anhand von (Selbst-)Selektionen. Denn nur aus dem Pool der eine (weitere) Tätigkeit in der Wissenschaft anstrebenden Personen können die Wissenschaftseinrichtungen letztlich rekrutieren. Schließlich gehe es „im Kern darum, qualifizierte Wissenschaftler auf allen Stufen der wissenschaftlichen Laufbahn zu attrahieren“ (Peus u.a. 2015, S. 4). Darüber hinaus soll untersucht werden, welche Anteile des wissenschaftlichen Nachwuchses bereits in der vorangegangenen Qualifikationsphase Mitglied der jeweiligen Einrichtung waren und welche extern rekrutiert wurden. Anhand von Ergebnissen empirischer Analysen soll letztlich der Frage nachgegangen werden, inwieweit es derzeit gelingt bzw. gelingen kann, „die Besten für die Wissenschaft zu gewinnen“, wie es u.a. der Wissenschaftsrat forderte.
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Wohlstand und Entwicklung moderner Gesellschaften hängen in hohem Maße von der Qualität wissenschaftlicher Erkenntnis ab (vgl. Wissenschaftsrat 2015). Wichtig ist dafür das öffentliche Vertrauen in gemeinsame qualitative Standards der Wissenschaftsgemeinschaft, denn Qualität von Forschung ist primär an Redlichkeit und Wahrhaftigkeit gebunden. Fälle von Fehlverhalten beeinträchtigen dieses Vertrauen. Als Reaktion darauf haben viele Wissenschaftsorganisationen in den letzten Jahren Regeln und Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis veröffentlicht. Der Wissenschaftsrat zog 2015 eine Bilanz der Aktivitäten und verabschiedete „Empfehlungen zu wissenschaftlicher Integrität“ (Wissenschaftsrat 2015). Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG 2016) hat kürzlich weitere Leitlinien zu diesem Themenbereich veröffentlicht. Allerdings sind zu dieser Thematik in Deutschland nach wie vor nur wenige empirische Arbeiten bekannt. Auch der Zusammenhang von Drittmittelfinanzierung und Fehlverhalten ist bislang kaum empirisch untersucht worden, sowie das Fehlverhalten von wissenschaftlichen Mitarbeitern. In diesem Beitrag werden daher die Ergebnisse empirischer Erhebungen zum wissenschaftlichen Fehlverhalten in Deutschland dargestellt, wobei nicht nur die Rolle der Professor/inn/en, sondern erstmals auch die der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen am Beispiel des hierfür besonders prädestinierten Faches Medizin genauer ausgewertet werden.
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Der Beitrag thematisiert die Übergänge nach dem Bachelorstudium in ein weiterführendes (Master-)Studium. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der aus verschiedenen gesellschaftspolitischen Zusammenhängen geäußerten Befürchtung, dass hiermit eine neue – nicht immer meritokratische – (Selbst-)Selek¬tions¬stufe im Hochschulsystem implementiert wird. Hierbei soll die Frage beantwortet werden, ob den Übergang zum Master nicht wie vorgesehen die Leistungen der Bachelorabsolventen determinieren. Denn stattdessen deutet Einiges auf Zusammenhänge mit anderen Aspekten wie dem Geschlecht der Bachelorabsolventen, der Studiendauer oder Ähnliches hin. Die zur empirischen Analyse solcher Zusammenhänge nötigen Informationen lassen sich aber nur teilweise mittels Hochschulstatistiken oder Studierendenbefragungen gewinnen. Deshalb werden hierfür Evaluationen mit Hilfe spezifischer Auswertungen von Absolventenbefragungen vorgestellt. Der Hauptfokus liegt auf den Absolventenstudien der HU Berlin, es wird aber auch auf Beispiele identisch durchgeführter Analysen von weiteren Uni-versitäten zurückgegriffen.
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Academic career paths in Europe are heterogeneous, and the chances for early career researchers to become a permanent member of the academic profession differ from country to country. In some countries, the employment prospects are very insecure. It is asked whether contract conditions at universities influence the chance of taking over a mature role in management functions in the scientific community in Germany, the Netherlands and Norway. The concept of Laudel and Gläser about the organizational career and the community career is operationalized with comparative survey data. The analysis shows certain common predictors for all countries: academics not holding a PhD degree, as well as those spending the majority of time for teaching, have lower chances to perform management functions in the scientific community. Still, every country shows a different composition of predictors.
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Doktorandinnen und Doktoranden gestalten durch ihre Forschung, ihre Kreativität und ihr Engagement die Wissenschaft wesentlich mit und sind ein unverzichtbarer Garant für die Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems. Dies betonte der Wissenschaftsrat in ähnlicher Form bereits mehrfach, so 2011 in seinem Positionspapier zu Anforderungen an die Qualitätssicherung der Promotion und auch 2014. Von einer stärkeren Strukturierung der Promotion erwartet die Wissenschaftspolitik eine Verbesserung der Promotionsförderung in Qualität und Quantität sowie der Chancengerechtigkeit hinsichtlich der Zuganges zur Promotion und des Promotionserfolges nach dem Prinzip der Bestenauswahl. Wie die Zunahme von Angeboten strukturierter Promotionen in den letzten Jahren auch unabhängig von Förderinitiativen zeigt, erwarten dies offenbar viele Universitäten. Hierbei stehen die Universitäten ohne externe Förderung (wie z.B. der Exzellenzinitiative) vor der besonderen Herausforderung, dies v.a. mit Argumenten und ohne die Möglichkeit größerer finanzieller Anreize in wettbewerbsfähiger Weise zu konzipieren und umzusetzen. Allerdings sind dies ähnliche Herausforderungen, wie sie sich auch für strukturierte Promotionsprogramme nach Auslaufen der Förderung durch die Exzellenzinitiative stellen könnten. In diesem Sinne könnte das vorgestellte Beispiel für eine Bestandsaufnahme und Konzeptentwicklung an der TU Chemnitz möglicherweise auch Anregungen für den künftigen Umgang mit solchen Herausforderungen auch für andere Universitäten bieten. (Ausführlicher hierzu vgl. auch detaillierte Berichte in URL: www.wissenschaftsmanagement-online.de/beitrag/strukturierte-promotion-der-philosophischen-fakult-t-der-technischen-universit-t-chemnitz-6001)
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Nur 14 Prozent der Nachwuchswissenschaftler fühlen sich bei der beruflichen Orientierung durch ihre Hochschule gut oder sehr gut unterstützt. Gerade einmal jeder Vierte bewertet die Förderung überfachlicher Kompetenzen als gut oder sehr gut. Besonders hohen Bedarf an Personalentwicklung haben Nachwuchskräfte mit unklaren beruflichen Zielen, mit Berufszielen außerhalb der Wissenschaft sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen. Dies ist ein Ergebnis einer neuen Studie des Stifterverbandes und des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF), die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. An ihr haben sich 5.751 Nachwuchswissenschaftler und 174 Wissenschaftseinrichtungen beteiligt.
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Für die unterschiedliche Attraktivität von Karrierewegen nach Abschluss einer Promotion lassen sich sowohl aus ökonomischer als auch aus psychologischer Perspektive Hypothesen ableiten, bei denen teilweise nach Fachdisziplinen zu unterscheiden ist. Die Analyse beleuchtet empfundene Wechselmöglichkeiten sowie Attraktoren der Arbeit in Wissenschaft versus Wirtschaft. Datengrundlage sind Ergebnisse einer Befragung von 576 Promovierten aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften (inkl. Mathematik) an Universitäten und in der Privatwirtschaft. In den Ingenieurwissenschaften wird die Durchlässigkeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaften aufgrund des größeren Anwendungsbezugs der Forschung als vergleichsweise hoch wahrgenommen. Der Privatwirtschaft werden deutlich höhere Verdienstmöglichkeiten sowie eine höhere Beschäftigungssicherheit zugesprochen. Schließlich werden Unterschiede zwischen den Tätigkeitsfeldern und Fachdisziplinen in den arbeitsimmanenten Anreizen (Lerngelegenheiten, Autonomie, Anwendungsrelevanz) identifiziert.
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Im Jahre 2006 wurde mehr als jede fünfte Befragung (21 Prozent) in Deutschland online durchgeführt. Seit 2004 haben Online-Interviews schriftliche Befragungen weitgehend verdrängt, seit 2005 werden sie nahezu ebenso häufig durchgeführt wie persönlichmündliche Interviews.1 In den USA ist diese Entwicklung noch weiter fortgeschritten. Hier wird bereits seit einigen Jahren mehr als jede dritte Befragung online durchgeführt.2 Die von großen Unternehmen in Auftrag gegebene Marktforschung wird seit geraumer Zeit sogar in mehr als der Hälfte der Fälle online abgewickelt.3 Online-Befragungen, also Befragungen, bei denen die Fragebögen per E-Mail verschickt oder auf einem Webserver abgelegt und online ausgefüllt werden, haben die Umfrageforschung ähnlich stark verändert wie vor rund 20 Jahren das Aufkommen telefonischer Interviews.