Unser Projekt „TP3: Technikgestaltung“ ist Bestandteil des bayernweiten Forschungsverbandes ForGenderCare (www.forgendercare.de). Die Herausforderungen bestehen in den durch demografischen Wandel veränderten Lebenssituationen und -bedarfen älterer Menschen und in den Chancen einer partizipativen Technikentwicklung, hier zielgruppenorientierte Lösungen anzubieten. „Nachhaltiges Wirtschaften“ lässt sich durch sozialverantwortliche Technikentwicklung ergänzen und erweitern. Wir beziehen uns auf Trontos (Caring Democracy. Markets, Equality, and Justice, New York University Press, New York and London, 2013) Begriff der „Personal Responsibility“ und auf ein Verständnis von Care als Achtsamkeit (Brückner, Care und Migration. Die Ent-Sorgung menschlicher Reproduktionsarbeit entlang von Geschlechter- und Armutsgrenzen, Verlag Barbara Budrich, Opladen, 2010). Diese haben wir als Grundlage für unseren praxisorientierten, innovativen Ansatz New Care Spaces herangezogen. Zugleich zeigt sich sozialverantwortliche Technikentwicklung (Rommes, Technologies of inclusion, Tapir Academic Press, 2011; Björgvinsson, Participatory design and democratizing innovation. Proceedings of the 11th Biennial participatory design 4 conference, ACM Library, 2010; Beruchashvili, Mensch und Computer 2018 – Workshopband, Gesellschaft für Informatik e. V., Bonn, 2018) ebenso als soziale Innovation, da sie prozesshaften und übergreifenden Charakter aufweist, der Unternehmen und mit ihrer Umwelt verbindet (Stiess, Soziale Innovation und Nachhaltigkeit, Springer Fachmedien, Wiesbaden, 2013). Darüber hinaus entwickelten wir ein experimentelles und interdisziplinäres Workshop-Design. Wir praktizierten direkte Nutzer_innen-Integration unter besonderer Berücksichtigung von gender- und diversityrelevanten Faktoren. Als Methoden verwendeten wir teilnehmende Beobachtung (Passaro, Anthropological Locations: Boundaries and Grounds of a Field Science, University of California Press, Berkeley, 1997) und Zusammenfassende Inhaltsanalyse (Mayring, Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, Beltz Pädagogik, Weinheim, 2015). Dadurch lässt sich die transferierende Rolle von Sozialwissenschaftler_innen verdeutlichen. Diesen Ansatz schlagen wir Unternehmen, Non-Profit Organisationen und dem öffentlichen Dienst als Innovationsmethode vor, um Skepsis zwischen Unternehmern und Anspruchsgruppen (inkl. Marginalisierten) aufzulösen (Rommes, Technologies of inclusion, Tapir Academic Press, 2011; Jeanrenaud et al., Study decisions, entrance and academic success of Women and Men in STEM. Gender&IT’18, Association for Computing Machinery (ACM), New York, S. 157–160, 2018) Dadurch ändern sich die Organisationskulturen, und externe Kooperationen eröffnen sich. Jedes Gesellschaftsmitglied kann so an „nachhaltigem Leben und Wirtschaften“ mitgestalten.