Chapter

Rezeptionen von Stadtquartieren und Nachhaltigkeit durch private Akteure in der Stadtentwicklung

Authors:
To read the full-text of this research, you can request a copy directly from the author.

Abstract

Quartiere sind im Aufwind. In der alltagweltlichen Betrachtung, auch in den Medien, im Immobilienmarketing und in der Stadtentwicklungspolitik lässt sich eine verstärkte Hinwendung zum Konstrukt des (Stadt-)Quartiers feststellen. Dabei hat der Begriff des Stadtquartiers augenscheinlich eine Bedeutungveränderung resp. – aufwertung erfahren (vgl. auch Schnur 2008: 20); Quartiere sind – gerade im Marketing der Immobilienwirtschaft – „in“. Die Stadtentwicklungspolitik hat sich den Stadtquartieren in den letzten Jahren ebenfalls verstärkt zugewandt (z.B. auch durch gebietsbezogene Ansätze wie „Soziale Stadt“, vgl. Schnur 2008, S. 9; S. 31), oder auch durch Business Improvement Districts (BIDs) und Housing Improvement Districts (HIDs) (vgl. Prey 2008), und projiziert auf diese „Meso-Ebene“ Quartier mannigfaltige Fragestellungen zukünftiger gesellschaftspolitischer Gestaltung.

No full-text available

Request Full-text Paper PDF

To read the full-text of this research,
you can request a copy directly from the author.

Chapter
Full-text available
In diesem Kapitel wird zunächst erläutert, wie zu Beginn der Geschichte die Kultur zum Fundament des Fortschritts wurde: Eine kognitive Revolution hat vor circa 70.000 Jahren das Verhältnis des Menschen zur Natur grundlegend geändert. Es waren die Kultur und die Schrift, die die Gesellschaft überhaupt möglich machten. Später war es die wissenschaftliche Revolution, die der industriellen Revolution den Weg ebnete und die vermeintliche Herrschaft des Menschen über die Natur ermöglichte. Die daraus folgende Modernisierung und neoliberale Globalisierung sind Entwicklungsmodelle, die die Welt nach dem Vorbild einer Idee gestalten (Rationalisierungsprozess). Ihre Logik besteht aus drei zusammenhängenden Dynamiken im Verhältnis System-Umwelt: die Internalisierung von Ordnung (W. Catton; R. Heinberg), die Externalisierung von Unordnung (S. Lessenich) und die expansive Dynamik. Dabei versuchen die Wohlstandsinseln die Unordnung (Folgen des Klimawandels, Abfall, Armut, Konflikte…) durch „Grenzen als Sortiermaschinen“ fernzuhalten (S. Mau). Wie können Massen von Menschen diese Entwicklung hinnehmen oder ertragen, selbst wenn sie deren Opfer sind? In Demokratien basiert die Ordnung nicht mehr auf der Androhung von Gewalt, sondern auf der Macht von Kultur.
Article
Full-text available
Cities and city regions are not developing in a way which responsible agents from politics and public administration have envisaged. Although there is a general consensus that sustainable development is a desirable goal, traffic is increasing and our cities are incessantly sprawling into their outskirts. The contribution considers this contradiction between demands and reality. lt points out that science neglects the interests and the interaction between the different agencies too often. A new relationship has emerged between anonymous property developers without local ties and a municipal policy which can realise its objectives only selectively. In these cases comprehensive concepts are frequently less concerned with the reactivation of brownfields, for instance, than courageous and engaged individual personalities. However, possibilities remain for public administration and politics to influence cities in everyday administrative practice in the sense of a sustainable development with the aid of development planning, building permissions or subsidies. These instruments should be used more effectively in future, in order to seek co-operations with private developers in negotiations wh ich also bring advantages for public welfare: public leadership in public partnership.
Article
Full-text available
Kurzfassung Heft 4/2007 dieser Zeitschrift widmete sich der EU-Strukturpolitik und den europäischen Strukturfonds mit ihren Verteilungswirkungen. Das hier vorliegende Heft beschäftigt sich mit europäischen Städten als kompakten Aktionsräumen wirtschaftlicher Aktivität und ihrer strategischen Bedeutung für die Durchsetzung einer europäischen Politik beschleunigten Wachstums, wobei die Ausrichtung auf die Ziele der Lissabon-Strategie auch kritisch gesehen wird. Dabei werden die verschiedenen aktuellen nationalen Ansätze und Entwicklungstendenzen integrativer Stadtpolitik im Spannungsfeld zwischen Lissabon-Strategie und territorialer Kohäsion analysiert und diskutiert. Neben historischen Entwicklungen und lokalen Strategien liegt ein Fokus in der Analyse und (Weiter-)Entwicklung von urbanen Governance-Modellen, deren Idealbild die lokale Verantwortungsgesellschaft ist, die jedoch in der europäischen Realität von diesem Zustand mehr oder weniger stark abweichen.
Article
Full-text available
In diesem Beitrag werden die jüngere Entwicklung und der aktuelle Stand der EU-Stadtpolitik vor dem Hintergrund von Lissabon-Strategie und Leipzig Charta am Beispiel der URBAN-Initiative zur Revitalisierung benachteiligter Stadtgebiete diskutiert. Während sich die Akzente im Zuge des Lissabon-Prozesses deutlich in Richtung „Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit” verlagert hatten, betont die im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft entstandene Charta von Leipzig die Notwendigkeit der Förderung sozialintegrativer Stadtentwicklung. Ungeachtet dessen wird hier argumentiert, dass „Governance”, d.h. der Wandel der städtischen Steuerungsformen, der eigentliche Schlüssel zum Verständnis europäischer Stadtpolitik ist. This paper discusses recent developments and the current state of EU urban policy against the backdrop of the Lisbon strategy and the Leipzig Charter, drawing for purposes of illustration on the URBAN initiative to revitalise disadvantaged urban areas. In contrast to the Lisbon process, which shifted the focus unmistakably to “strengthening competitiveness”, the Leipzig Charter — hatched during Germany’s presidency of the EU — stresses the need to promote socially integrative urban development. Notwithstanding this conflict, the author argues that the real key to understanding European urban policy is “governance”, i.e. changes in forms of municipal steering and control. KeywordsEuropäische Stadtpolitik-Lissabon-Strategie-Leipzig Charta-Wettbewerbs-fähigkeit-Kohäsion-Governance KeywordsEuropean Urban Policy-Lisbon Strategy-Leipzig Charter-Competitiveness-Cohesion-Governance
Book
Die Sozialgeographie erforscht das Verhältnis von "Gesellschaft" und "Raum". Mit dem europäischen Einigungsprozess, der wachsenden Umweltproblematik und der breit geführten Globalisierungsdebatte rückt diese Thematik in den gesellschaftspolitischen Brennpunkt. Diese Einführung bietet einen Einstieg in den aktuellen Forschungsstand der Sozialgeographie.
Book
Urbane Räume der Gegenwart sind zunehmend durch eine hohe sozio-kulturelle Heterogenität gekennzeichnet. Doch wie sieht das Zusammenleben differenter Gruppen in solchen Stadtgebieten aus? Esther Baumgärtner ermöglicht tiefe Einblicke in den Alltag eines multi-ethnischen Stadtraums in Deutschland. Ihre dichte ethnographische Forschung ist von der zentralen Frage geleitet, wie sich die Bewohner mit ihrem Quartier, den Stigmatisierungen aufgrund des marginalisierten Umfeldes und den gegenwärtigen Entwicklungsprozessen auseinandersetzen und sich und ihren Wohnort im sozialen Raum der Stadt verorten.
Article
Das Thema „Lokale Ökonomie“ hat in den letzten Jahren an Aktualität gewonnen, besonders in der Diskussion über sogenannte „benachteiligte Quartiere“. So ist die „Lokale Ökonomie“ wichtiger Bestandteil in den Handlungsstrategien der Programme, die sich um „Quartiere mit besonderem Erneuerungsbedarf“ kümmern (EU-Gemeinschaftsinitiativen Urban I u. II, Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“). Jedoch zeigen die bundesweiten Befragungen des Deutschen Instituts für Urbanistik (DIFU) in den Programmgebieten der „Sozialen Stadt“ eine Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der „Lokalen Ökonomie“ als Handlungsziel und der Umsetzung von Maßnahmen. In der zweiten Befragung (DIFU 2003) erreichte das Handlungsziel „Stärkung der Lokalen Ökonomie“ den dritten Rang. Die Wahrnehmung der Bedeutung dieses Ziels ist durch die dritte Befragung (DIFU 2006) von den befragten Akteuren sogar nochmals gestärkt worden und konnte um 25 % gegenüber der zweiten Befragung (DIFU 2003) zulegen. Dennoch belegt die „Lokale Ökonomie“ im Bereich der Umsetzungen konkreter Maßnahmen im Quartier nur einen mittleren Platz (11 von 20).
Article
Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts ist das Interesse an der Struktur und Prozesshaftigkeit städtischer Lebenswelten groß, sicherlich nicht zuletzt aufgrund der Alltagserfahrungen der Forscher in ihren eigenen sich verändernden Wohnumfeldern. Die enorme Urbanisierungsdynamik zeigte sich immer schon auch auf der „Quartiers“-Ebene. Selbst auf ein „Quartier“, das vermeintlich wenig veränderlich ist, kann mitunter eine turbulente Zukunft warten. Ein gutes Beispiel dafür ist der New Yorker Stadtteil Harlem, der — verursacht durch veränderte Rahmenbedingungen — binnen weniger Jahre eine rasante Karriere von einem als „Getto“ verrufenen Neighborhood zu einem „angesagten Ort“ durchlief (die Anfänge dieses Prozesses wurden bereits von Schaffer & Smith 1986 beschrieben).
Nachhaltige Strategien für den Standort Deutschland? Vages und Gewagtes in den neuen Leitbildern der Raumentwicklung
  • U M Hahne
  • Glatthaar
Einführung in die Siedlungssoziologie
  • B Hamm
Wohnbauerneuerung unter den Bedingungen des demographischen Wandels. Eine lösungsorientierte Analyse am Beispiel der Schweiz
  • J Van Wezemael
Architektur und soziale Selektivität
  • J Dangschat
  • J. Dangschat
Der beschwerliche Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung
  • L S Lötscher
  • Schmitz
Postmoderner Urbanismus. Gestaltung der städtischen Peripherie (= Schriften des Arbeitskreises Stadtzukünfte der Deutschen Gesellschaft für Geographie Band 1)
  • L Basten
  • L. Basten
Hrsg.) (2011): Nachhaltige Quartierentwicklung
  • Bfe
  • Are
Soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit Frankfurt am Main
  • C P Empacher
  • P Wehling
Nachhaltigkeit als Basis der neuen Stadtgesellschaft. Das vhw-Projekt „Bürgeroreintierte Nachhaltigkeits-und Klimastrategien“
  • B Hallenberg
Wegbereiter deutscher Umweltpolitik hält erste Carl-von-Carlowitz-Vorlesung. Internetdokument: http:// www. nachhaltigkeitsr at
  • Rat Für Nachhaltige Entwicklung
Soziale Nachhaltigkeit. Eine integrierte Perspektive für Deutschland
  • J Spangenberg
Kommunale Partnerschaften und Netzwerke
  • A C Statz
  • Wohlfahrt
Ausgezeichnete Quartiere-auf zertifizierte Gebäude folgen zertifizierte Stadtquartiere! In: INSIGHT Nr
  • G Grassl
Energie(effizienz) - vom Gebäude zum Quartier
  • W Neußer
  • L Porsche
  • A N Wacker
  • Walter
Gesellschaft, Handeln und Raum
  • B Werlen
Governance-ein Erklärungsansatz für Stadtentwicklungsprozesse
  • U Hohn
  • L C Lötscher
  • Wiegandt
Eine lösungsorientierte Analyse am Beispiel der Schweiz
  • J Van Wezemael
  • J. Wezemael Van
Ergebnisse des Workshops am 08. 11
  • T Lützkendorf
Sozialgeographie alltäglicher Regionalisierungen. Band 1: Zur Ontologie von Gesellschaft und Raum (= Erdkundliches Wissen 116)
  • B Werlen
Soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit. Theoretische Grundlagen und Indikatoren (= ISOE-Studientexte, Nr. 11)
  • C P Empacher
  • P Wehling