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Begründungslinien für eine entwicklungsorientierte Bildungsforschung

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Abstract

In unserem Beitrag wollen wir allem voran Argumente liefern, die dafür sprechen, sich einer spezifisch bildungswissenschaftlichen Forschungsmethodik anzunehmen, die wir vorläufig entwicklungsorientierte Bildungsforschung nennen. Der Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist das aktuelle forschungsmethodische Profil der Bildungswissenschaft, das trotz aller Bemühungen um deren Überwindung immer noch durch eine Polarität gekennzeichnet ist, die sich bis heute den meisten integrativen Kräften widersetzt hat. Mit Blick auf die Besonderheit des Gegenstandsfeldes der Bildungswissenschaft wollen wir in diesem Beitrag versuchen, die Entwicklungsforschung als eine Forschungsmethodik zu begründen, die das aktuelle Profil nicht nur ergänzt, sondern für die Disziplin auch spezifischer macht. Dabei werden wir entwicklungsorientierte Forschungsstrategien anderer Disziplinen in unsere Überlegungen einbeziehen und erste Überlegungen für die Konzeption einer Entwicklungsforschung anstellen. In unserer Argumentation sind uns gesellschaftliche bzw. praktische Begründungen ebenso wichtig wie wissenschaftsimmanente Argumente, die speziell in der Bildungswissenschaft aufgrund ihres Gegenstands ohnehin eng aufeinander bezogen sind bzw. einander bedingen.

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... Der Argumentation von Lamnek (1995) scheinen auch Reinmann und Sesink (2014) zustimmen zu können. Aus ihrer Perspektive wird die Differenz der methodischen Ansätze zum Problem, wenn es zu einer Polarisierung dieser Ansätze in der Forschungspraxis (bzw. ...
... Denn, so Reinmann und Sesink (2014, 76): «In ihrer Trennung wird diese Differenz jeweils zum Mangel des Einen am Andern». Zum Umgang mit dieser Problematik verweisen Reinmann und Sesink (2014) auch in der erziehungswissenschaftlichen Debatte auf verschiedene Versuche, unterschiedliche methodische Ansätze zu kombinieren (z. B. Benner 2001;Schlömerkemper 2010). ...
... Ein weiterer Ausdruck dieser Anforderungen der scientific community findet sich in Versuchen verschiedener Ansätze, methodische Standards zu begründen (z. B. Tulodziecki et al. 2013;Reinmann und Sesink 2014;Einsiedler 2010). In der Betrachtung der von Tulodziecki et al. (2013) markierten Gemeinsamkeiten und Tendenzen erscheinen diese (idealtypischen) Anforderungen der scientific community in den folgenden Aspekten erkennbar: «Einhalten von Gütekriterien und Qualitätsstandards», «Verknüpfung unterschiedlicher Vorgehensweisen bei der Datenerfassung und Auswertung», «Theoriefundierung und Theorieentwicklung» sowie «Empirische Fundierung und Kontrolle» (Tulodziecki et al. 2013, 228 ff.). ...
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Der zweite Teil der vorliegenden Arbeit dient dem Zweck, die methodologischen Grundannahmen und Prinzipien gestaltungs- und entwicklungsorientierter Bildungsforschung darzustellen (Kap. 2) und die forschungsmethodischen Entscheidungen systematisch zu dokumentieren und nachvollziehbar zu begründen (Kap. 3). Um zu verdeutlichen, dass pädagogische Disziplinen häufig mit unterschiedlichen Erwartungshaltungen konfrontiert sind, erfolgt zu Beginn eine Betrachtung von Wissenschaft und Praxis als zwei unterschiedliche Referenzsysteme. Es wird gezeigt, dass je nach Perspektive unterschiedliche Massstäbe zur Bewertung von Forschungsprojekten und -ergebnissen existieren (Kap. 2.1). Im nächsten Schritt wird die Frage diskutiert, inwiefern gestaltungs- und entwicklungsorientierte Forschungsansätze sich zwischen den zwei skizzierten Referenzsystemen verorten lassen und in welcher Weise versucht wird, den Anforderungen der Praxis einerseits sowie der scientific community anderseits zu genügen (Kap. 2.2). Nach einer vergleichenden Betrachtung von drei ausgewählten Ansätzen (Kap 2.3) erfolgt eine Zusammenfassung und Diskussion relevanter Aspekte (Kap. 2.4). Auf Basis der vorangegangen Überlegungen wird die Konzeption und Realisierung des vorliegenden Projektes in Form einer entwicklungsorientierten Bildungsforschung konkretisiert (Kap. 3.1). Die leitende Fragestellung wird vorgestellt und hinsichtlich drei verschiedener Forschungsperspektiven unterschieden (Kap. 3.2). Daran anknüpfend werden die verwendeten Forschungsmethoden zur Datenerhebung (Kap. 3.3) sowie zur Analyse und Auswertung (Kap. 3.4) beschrieben und begründet. Zum Abschluss erfolgt eine Zusammenfassung der forschungsmethodischen Überlegungen (Kap. 3.5).
... An alternative to this would only emerge if research referred not only to a 'theoretical truth' concerning something that already exists independently of research, but also to a 'pragmatic truth' related to the self-understanding and shaping of a practice (Fink, 1970, p. 30ff.). Whether 'design-based educational research' (Reinmann & Sesink, 2011) points in this direction and to what extent it actually represents an alternative to the standard model of empirical educational research would have to be examined more closely. ...
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This article takes a critical look at the concept of inquiry-based learning in teacher education, particularly in the practice semester. The guiding thesis is that the concept of 'teacher as researcher' has now been removed from its original context of action research and placed in a current reform landscape in which it has not only lost its critical thrust, but has become a functional set piece. After 1) an illumination of the international discourse on 'practitioner research', 2) conceptual and organizational peculiarities and problems of inquiry-based learning in the practice semester will be discussed. A prerequisite for dealing with these problems is 3) an understanding of the fact that this multifaceted concept links two inherently ambiguous processes – research and learning. The article ends 4) with a critical summary both of the object-forming and the subjectivizing effects of inquiry-based learning in pedagogical practices.
... z.B. Reinmann, 2018;Reinmann & Sesink, 2014), der ein exploratives, zyklusartiges Vorgehen im Sinne der Entwicklung, Durchführung, Evaluation und des Re-Designs einer Lehr-Lern-Maßnahme impliziert (vgl. Reinmann, 2005, S. 61; siehe auch Abb. 1). ...
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Das Projekt Fachdidaktische Qualifizierung Inklusion angehender Lehrkräfte an der Humboldt-Universität zu Berlin (FDQI-HU) entwickelt Konzepte für Hochschulseminare, um zukünftige Lehrkräfte auf die Planung, Durchführung und Reflexion von inklusivem (Fach-)Unterricht vorzubereiten. Entstanden ist so eine Reihe von fünf digitalen Lehr-Lern-Bausteinen, die als Blended-Learning-Einheit entwickelt wurde und zentrale Aspekte eines an Inklusion orientieren Unterrichts thematisiert. Der erste Baustein behandelt das Didaktische Modell für inklusives Lehren und Lernen (DiMiLL) und dessen unterrichtlichen Nutzen, die Bausteine zwei, drei und vier zielen auf die Förderung adaptiver Lehr-kompetenz von angehenden Lehrkräften, der fünfte Baustein adressiert das Thema Sprachbildung als immanenten Teil von Inklusion. Das Projekt wurde kontinuierlich evaluiert, und die Seminarteilnehmenden wurden zu ihren Erfahrungen bei und nach der Bearbeitung der Seminarbausteine befragt. Der vorliegende Beitrag dokumentiert das Feedback der Seminarteilnehmenden. Er soll Lehrkräften, die die in diesem Heft vorgestellten Bausteine nutzen möchten, auf mögliche Herausforderungen und Implikationen aufmerksam machen und dient als additives und unterstützendes Material zu den beschriebenen Lehr-Lern-Bausteinen.
... Euler (2014b, S. 16) schlägt "Design Research" als übergeordneten Begriff vor. In der deutschsprachigen Literatur haben sich neben Design-Based Research (DBR) auch Bezeichnungen wie "Didaktische Entwicklungsforschung" (Einsiedler, 2011) oder "Entwicklungsorientierte Bildungsforschung" (Reinmann & Sesink, 2014) etabliert (Jahn, 2017 (Reinmann, 2017, S. 53). Vorläufer und Adaptionen von DBR finden sich auch in der Informatik, wobei die Entwicklung von Artefakten dort vornehmlich eine technische Perspektive (Gestaltung von Programmen, Modellen, Frameworks) zunehmend aber auch eine sozio-technische Perspektive einnimmt (Gestaltung der IT-Organisation) (Drechsler, 2013, S. 60-66). ...
Research
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In my research I combine "classic" lesson planning with "dynamic" business process ideas. I want to push collaboration in professional learning communities in the field of vocational schools.
... Aus dieser Haltung heraus -den jeweils anderen als Partner und nicht als Antagonisten zu verstehenkann Praxistransfer im tertiären Bildungsbereich gelingen. und wichtige Potenziale werden nicht ausgeschöpft (Reinmann & Sesink, 2014). Dies gilt nicht ‚nur' für die Befunde solcher Studien, deren Anlage und Umfang es gestattet, sie in steuerungs-(bildungspolitische Ebene) und handlungsrelevante (Ebene der Praxis) Evidenzen zu übersetzen. ...
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Für die tertiäre Bildungsforschung ist das Thema Transfer von Wissenschaft in die Praxis – und zurück – ein grundlegendes. Zu spezifizieren ist dabei jedoch, um welche Art von Praxis es sich handelt, welches Begriffsverständnis dem Transfer unterliegt und unter welchen Bedingungen, Zielvorstellungen und Erfolgskriterien Transfer betrachtet wird. Dieser Band vereinigt verschiedene Beiträge zur Beschreibung von Gelingensbedingungen, Modellen und Nachhaltigkeit von Transfer im Bildungsbereich. Forscherinnen und Forscher aus Hochschuldidaktik, Lehreraus- und -weiterbildung und Schulentwicklung blicken jeweils aus ihren unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam auf das Thema. Die Beiträge entstammen einer fachübergreifenden Tagung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Thema Praxistransfer in der tertiären Bildungsforschung an der Universität Hamburg im November 2017.
... z.B. Reinmann, 2018;Reinmann & Sesink, 2014), der ein exploratives, zyklusartiges Vorgehen im Sinne der Entwicklung, Durchführung, Evaluation und des Re-Designs einer Lehr-Lern-Maßnahme impliziert (vgl. Reinmann, 2005, S. 61; siehe auch Abb. 1). ...
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Das Projekt Fachdidaktische Qualifizierung Inklusion angehender Lehrkräfte an der Humboldt-Universität zu Berlin (FDQI-HU) entwickelt Konzepte für Hochschulseminare, um zukünftige Lehrkräfte auf die Planung, Durchführung und Reflexion von inklusivem (Fach-)Unterricht vorzubereiten. In diesem Themenheft werden fünf digitale, an Inklusion orientierte Lehr-Lern-Bausteine vorgestellt, die als Blended-Learning-Einheit für den Einsatz in der Lernplattform Moodle entwickelt und für die Nutzung durch andere lehrkräftebildende Akteur*innen didaktisch aufbereitet wurden. Dieses Heft gibt einen Einblick in die Nutzungsmöglichkeiten der Bausteine, die Erfahrungen der Lehrenden sowie Ergebnisse der Evaluation. Der erste Baustein behandelt das „Didaktische Modell für inklusives Lehren und Lernen“ (DiMiLL) und dessen unterrichtlichen Nutzen, die Bausteine zwei, drei und vier zielen auf die Entwicklung adaptiver Lehrkompetenz von angehenden Lehrkräften, der fünfte Baustein adressiert das Thema Sprachbildung als immanenten Teil von Inklusion. Im Editorial werden anhand des Konstrukts der adaptiven Lehrkompetenz die theoretischen Hintergründe des den Bausteinen zugrunde liegenden Professionalisierungsansatzes zwischen Kompetenzorientierung und Strukturtheorie erläutert. Es folgen eine Darlegung der didaktischen Grundsätze, nach denen die Bausteine entwickelt wurden, sowie eine Darstellung der digitalen Einsatzmöglichkeiten unter Beachtung größtmöglicher Barrierefreiheit. Abschließend werden die einzelnen Bausteine inhaltlich knapp umrissen.
... Anknüpfend an die vorgestellten Prozessstandards werden zudem das methodische Vorgehen zur Etablierung von Praxiskooperationen im Rahmen des Projektes (3.2) sowie die für das methodische Vorgehen zur Rekonstruktion und Reflexion der realisierten Praxiskooperationen (3.3) skizziert. Als methodischer Orientierungsrahmen zur Durchführung des Projektes diente das Konzept entwicklungsorientierter Bildungsforschung (Reinmann und Sesink 2014;Sesink und Reinmann 2015). Entsprechend stand eine gemeinsame Problematisierung am Anfang des «Entwicklungsprojekts» (Sesink und Reinmann 2015). ...
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Die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis in Schulentwicklungsprojekten steht vor vielfältigen Herausforderungen. Der Beitrag analysiert und reflektiert die Ausgestaltung von Kooperationsstrukturen und Kommunikationswegen in entwicklungsorientierten Forschungsprojekten zur Schulentwicklung am Beispiel des Darmstädter Modellschulprojekts. In diesem gestaltungs- und entwicklungsorientierten Forschungsprojekt wurden drei Schulen auf ihrem Weg zu digital souverän agierenden und im Schulalltag ‹digital literacy› vermittelnden Schulen forschend begleitet: eine integrierte Gesamtschule, eine berufliche Schule sowie eine Sprachheilschule. Die Kooperation erfolgte über zwei Jahre. In der Betrachtung schulischer Teilprojekte beschreibt der Beitrag drei unterschiedliche Kooperationsmodi zwischen Praktiker:innen und Wissenschaftler:innen, die Entwicklungsprozesse für alle Beteiligten ermöglichten: «Zuarbeit», «Beratung» und «Entwicklungspartnerschaft». Auf der Basis der vorgestellten Kooperationsmodi wird sichtbar, mit welchen Herausforderungen und Konflikten die Personen aus wissenschaftlicher und praktischer Perspektive konfrontiert waren. Anstatt lediglich zwischen erfolgreicher oder nicht erfolgreicher Kooperation zu unterscheiden, eröffnen die skizzierten «Grade» der Kooperation eine Heuristik, um Formen der Zusammenarbeit zwischen Praktiker:innen sowie Forschenden reflektieren wie auch aktiv und sensibel gestalten zu können.
... Gestaltungsaussagen, die sich im Feld der Bildungsarbeit bewährt haben. Dabei folgt sie Überlegungen des design based research (Preussler, Schiefner-Rohs, & Kerres, 2014;Tulodziecki, Herzig, & Grafe, 2014;Reinmann & Sesink, 2014) oder anderen Ansätzen, die stärker auf narrative oder partizipative Forschungspraxen setzen. Der Design-Begriff verweist darauf, dass die so entstehenden Gestaltungsaussagen nicht-algorithmischer Natur sind und damit nicht zuverlässig ein gegebenes Ziel erreichen lassen. ...
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Die Mediendidaktik beschäftigt sich mit dem Einsatz von Medien in Lehr- und Lernprozessen und der Gestaltung mediengestützter Lernangebote. Digitale Medien erweisen sich dabei als nicht grundsätzlich vorteilhaft. Entscheidend ist die didaktische Konzeption mediengestützter Lernangebote auch in ihrer Kombination mit Präsenzelementen in einem Lernarrangement. Die gestaltungsorientierte Mediendidaktik bietet ein Rahmenmodell für die Entwicklung und Begründung mediendidaktischer Konzepte (Kerres 2018).
... It was mainly characterized by the Design-Based Research Collective and the English-speaking region in general (Raatz, 2016, p. 38;Reinmann, 2005, p. 53). Furthermore, Raatz (2016, p. 38f.) says it should be an overarching notion of design and application-oriented 'design experiments' (Brown, 1992), 'design research' (Collins, Joseph, & Bielaczyc, 2004) (2011), the approach of development-oriented educational research by Reinmann and Sesink (2011), the approach of a practice-and theory-oriented development and empirical evaluation of concepts for teaching by Tulodziecki, Grafe and Herzig (2011), the approach of design development by Allerts and Richter (2011), and the approach of Design-Based Research by Euler (2014b). ...
Chapter
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Quality of teaching is a factor that has a great impact on students’ attainment, therefore, the improvement of teachers’ quality has generated endless debates for more than a century. Large amounts of financial resources are spent in supporting various methods that help teachers increase their pedagogical knowledge and skills. Professional learning communities is an approach that is widely utilized by well-performing systems for enhancement of teaching effectiveness. Thus, the goal of this paper is to offer a comprehensive framework about the concept of learning communities, their impact on teachers, factors affecting their activities, and the role of the principal in creating conditions for teachers’ professional development. The topic of the paper has been explored by reviewing theoretical works and empirical research on learning communities. The paper also offers a set of recommendations about PLCs and their influence. Its findings will contribute to the literature on PLCs and will help principals to understand their role and impact in facilitating teacher learning,
... Gestaltungsaussagen, die sich im Feld der Bildungsarbeit bewährt haben. Dabei folgt sie Überlegungen des design based research (Preussler, Schiefner-Rohs, & Kerres, 2014;Tulodziecki, Herzig, & Grafe, 2014;Reinmann & Sesink, 2014) oder anderen Ansätzen, die stärker auf narrative oder partizipative Forschungspraxen setzen. Der Design-Begriff verweist darauf, dass die so entstehenden Gestaltungsaussagen nicht-algorithmischer Natur sind und damit nicht zuverlässig ein gegebenes Ziel erreichen lassen. ...
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... entwicklungsorientierter bzw. gestaltungsorientierter Bildungsforschung, wie sie durch Sesink undReinmann (2014) sowie durchKerres (2004) vertreten werden: Beide Formen (Entwicklungs-sowie Gestaltungsorientierung) betonen Gestaltungsprozesse und beziehen sich in der Argumentation auf die Rolle von (Medien-)Didaktik als Handlungs-und Reflexionswissenschaft, in der "Entwürfe von Bildungspraxis erst noch Realität werden (sollen)" (Reinmann und Sesink 2014, S. 77). Sie betonen einen dritten Weg der Forschung jenseits der Polarität von Hermeneutik und Empirie (Reinmann und Sesink 2014). ...
... Es soll nicht nur die Wirk sam keit einzelner Maßnahmen, sondern der gesamte Entwicklungs-und Um setzungs prozess eines didaktischen Entwurfs in den Blick genommen werden. Gestaltungsorientierte Ansätze der Bildungsforschung liegen in unterschiedlichen Ausprägungen beispielsweise von Moser (1978) Kahlert, (2005), dem Design-Based Research Collective (2003) oder Reinmann & Sesink (2013) vor. Die Vorzüge dieser und ähnlicher Ansätze sind nach Herzig (2014) einerseits in der Berücksichtigung der Phase der Gestaltung bzw. ...
Conference Paper
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Wie kann die aktive und regelmäßige Beteiligung der Studierenden in einer Vorlesung ermöglicht werden? Ein Ansatz ist die Verbindung von Theorie und Praxis, die jedoch insbesondere im traditionellen Format der Vorlesung eine Herausforderung für Lehrende darstellt. E-Learning bietet hier unterschiedliche Möglichkeiten, um die Verknüpfung der beiden Bildungsräume Berufspraxis und Vorlesung zu realisieren. Um diese passgenau für die Disziplin und das Vorlesungsformat auszuwählen und einzusetzen, benötigen Lehrende professionelle Unterstützung. Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel einer Lehrveranstaltung im Fachgebiet Pfl anzenbau aufgezeigt, wie ein E-Learning Vorhaben durch Beratung und Coaching bei der Planung, Umsetzung und Auswertung von Hochschulseite begleitet werden kann. Der Beitrag fokussiert daher zwei Ebenen des E-Learning-Einsatzes: Zum einen die Unterstützung der E-Learning-Implementierung durch ein Lehrcoaching, zum anderen das Zusammenführen verschiedener Lernorte durch digitale Medien in einer Vorlesung. Besonderer Fokus liegt in der Analyse dieser beiden Ebenen auf Entwicklungen, die in Bezug auf die Artefakte, die Lernergebnisse der Studierenden und durch Reflexionen im Coachingprozess stattfanden.
... Der gemeinsame Fokus ist die Frage, «wie Menschen mit Medien für Medien sensibilisiert werden können» (ebd., 248). Dieser Argumentation folgend, bedeutet medienpädagogisch zu forschen insbesondere, «innovative medienpädagogische Praxisprojekte zu entwickeln, sie auszuprobieren, zu überprüfen und zu revidieren» (ebd.).An dieser Überlegung anknüpfend, wurde mit der Durchführung eines entwicklungsorientierten Forschungsprojektes nachReinmann und Sesink (2014) das Ziel verfolgt, einen praxis-und forschungsbezogenen Beitrag zur integrativen Medienbildung in der Lehrerinnen-und Lehrerbildung für die bildungswissenschaftlichen Studienanteile vorzulegen. In Anlehnung an Petko(2011)erfolgte die Verknüpfung einer medienpädagogischen und einer mediendidaktischen Perspektive, indem über die innovative Gestaltung von Lehr-und Lernsituationen mit sozialen Medien untersucht wurde, inwiefern Studierende für soziale Medien sensibilisiert werden können. ...
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Die durch die Digitalisierung und Mediatisierung induzierten Transformationsprozesse stellen die Lehrerinnen- und Lehrerbildung in Deutschland vor eine Vielzahl von Herausforderungen (van Ackeren u.a. 2019). Wenngleich die Bedeutung exemplarischer Entwicklungsfelder zur hochschuldidaktischen Praxis sowie integrativen Medienbildung in der Schule bereits seit über 20 Jahren diskutiert werden (AG Erziehungswissenschaft 1997), besteht weiterhin ein Desiderat hinsichtlich der Gestaltung und wissenschaftlichen Begleitung verpflichtender Angebote zum Lernen mit und über Medien im Lehramtsstudium (Kammerl 2015, van Ackeren u.a. 2019). In einem entwicklungsorientierten Bildungsforschungsprojekt (Rau 2020) wurde daher gefragt, wie das Lernen mit Wikibooks im Rahmen bildungswissenschaftlicher Seminare Anlässe zum Lernen über öffentliche Wiki-Gemeinschaften eröffnen kann. Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass und wie die Realisierung einer integrativen Medienbildung im Lehramtsstudium gelingen kann. Die entwickelten Lehr- und Lernsituationen mit Wikibooks eröffneten vielfältige Möglichkeiten, um das Lernen mit und über soziale Medien zur medienpädagogischen Professionalisierung erfahrungs- und reflexionsbasiert zu fördern und zu unterstützen. Zudem können verschiedene Spannungsverhältnisse beschrieben werden, die sich bei der Realisierung eines Projektes zur integrativen Medienbildung ergeben. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Konzeption des entwicklungsorientierten Bildungsforschungsprojektes und akzentuiert zentrale Erkenntnisse für die Forschung und Praxis.
... Fink 1970, S. 30 ff.). Ob "entwicklungsorientierte Bildungsforschung" (Reinmann und Sesink 2011) in diese Richtung weist und inwiefern sie tatsächlich eine Alternative zum Standardmodell empirischer Bildungsforschung darstellt, wäre genauer zu prüfen. ...
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Der Beitrag setzt sich kritisch mit dem Konzept des forschenden Lernens in Praxisphasen der Lehrerbildung auseinander. Die leitende These ist, dass das Konzept von ‚teacher as researcher‘ inzwischen aus dem ursprünglichen Kontext der Aktions- und Praxisforschung herausgeschnitten und in eine gegenwärtige Reformlandschaft hineingestellt wurde, in der es nicht nur seine kritische Stoßrichtung verloren hat, sondern zu einem funktionalen Versatzstück geworden ist. Nach 1) einer Beleuchtung des internationalen Diskurses zu ‚teacher research‘ sollen 2) konzeptuelle und studienorganisatorische Besonderheiten und Probleme des forschenden Lernens im Praxissemester diskutiert werden. Voraussetzung für die Bearbeitung dieser Probleme ist 3) eine Vergewisserung darüber, dass das schillernde Konzept zwei in sich vieldeutige Prozesse – Forschung und Lernen – miteinander verknüpft. Der Beitrag endet 4) mit einem kritischen Resümee zu den gegenstandsformierenden und subjektivierenden Effekten des forschenden Lernens in pädagogischen Handlungsfeldern.
... Aus dieser Haltung heraus -den jeweils anderen als Partner und nicht als Antagonisten zu verstehenkann Praxistransfer im tertiären Bildungsbereich gelingen. und wichtige Potenziale werden nicht ausgeschöpft (Reinmann & Sesink, 2014). Dies gilt nicht ‚nur' für die Befunde solcher Studien, deren Anlage und Umfang es gestattet, sie in steuerungs-(bildungspolitische Ebene) und handlungsrelevante (Ebene der Praxis) Evidenzen zu übersetzen. ...
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Für die tertiäre Bildungsforschung ist das Thema Transfer von Wissenschaft in die Praxis – und zurück – ein grundlegendes. Zu spezifizieren ist dabei jedoch, um welche Art von Praxis es sich handelt, welches Begriffsverständnis dem Transfer unterliegt und unter welchen Bedingungen, Zielvorstellungen und Erfolgskriterien Transfer betrachtet wird. Dieser Band vereinigt verschiedene Beiträge zur Beschreibung von Gelingensbedingungen, Modellen und Nachhaltigkeit von Transfer im Bildungsbereich. Forscherinnen und Forscher aus Hochschuldidaktik, Lehreraus- und -weiterbildung und Schulentwicklung blicken jeweils aus ihren unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam auf das Thema. Die Beiträge entstammen einer fachübergreifenden Tagung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Thema Praxistransfer in der tertiären Bildungsforschung an der Universität Hamburg im November 2017.
... Es soll nicht nur die Wirk sam keit ein- zelner Maßnahmen, sondern der gesamte Entwicklungs-und Um setzungs prozess eines didaktischen Entwurfs in den Blick genommen werden. Gestaltungs- orientierte Ansätze der Bildungsforschung liegen in unterschiedlichen Aus- prägungen beispielsweise von Moser (1978) Kahlert, (2005, dem Design- Based Research Collective (2003) oder Reinmann & Sesink (2013) vor. Die Vorzüge dieser und ähnlicher Ansätze sind nach Herzig (2014) einer- seits in der Berücksichtigung der Phase der Gestaltung bzw. ...
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Obwohl E-Learning inzwischen als fester Bestandteil der Hochschullehre gilt und Lernmanagement-Systeme bereits seit Jahren im Einsatz sind, beschränkt sich die Nutzung häufig auf einfache Szenarien, wie das Hochladen von Materialien. Woran liegt es, dass die didaktischen Potentiale, die mithilfe von Lernmanagement-Systemen möglich sind, nach wie vor von den wenigsten Lehrenden in der Hochschullehre ausgeschöpft werden? Welche Erkenntnisse liefert die aktuelle Forschung hierzu? Welche Hindernisse und mögliche Gründe lassen sich aus Untersuchung ableiten? Dieser Beitrag stellt Ergebnisse aktueller Studien vor.
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In der Berufswelt hat die Arbeit mit Medien einen hohen Stellenwert. Dies sollte auch der Berufswahlunterricht verstärkt abbilden. Vor diesem Hintergrund hat das an der Pädagogischen Hochschule Zürich (PH Zürich) initiierte Schulprojekt „Visualisierte Berufswünsche: Potenziale der Fotografie für Berufsbildung und Berufswahlunterricht (VIBES)“ (gefördert durch den Schweizerischen Nationalfonds) gearbeitet: Mit selbst gestalteten Fotografien visualisieren Jugendliche die eigene Berufswünsche. Gleichzeitig entstanden aus der Fotodokumentation visuelle und narrative Berufsbiografien, welche die Schülerinnen und Schüler mittels einer Powerpoint-Präsentation im Unterricht vortrugen.
Book
This book innovatively connects the two fields of oracy and practice-oriented empirical research in English language education. It creates synergies and proposes innovative approaches to the study of oracy in the context of learning and teaching English as a second, additional or foreign language. The book also develops a contemporary and holistic concept of oracy, thus contributing to the theoretical discourse in this area of research. The first part provides a general framework of different approaches to conducting practice-oriented research in English language teaching. It introduces the concept of oracy and discusses its relevance to language teaching. Design-based research and action research are outlined as two practice-oriented research approaches. The second part presents research on how oracy can be fostered and assessed at primary and secondary levels, while the third part focuses on tertiary education. The contributions to this book highlight the opportunities and challenges of conducting research in, on, and for classroom practice with stakeholders such as teachers, students, teacher trainees, university students, parents, and school administrators. They explore selected teaching methods, assessment and, finally, teacher education. The theoretical, methodological, and practical challenges of research-practice partnerships are also addressed.
Chapter
One of the key characteristics of Design-Based Research (DBR) is the cooperation between research and practice. What this cooperation looks like in concrete terms is subject of ongoing theoretical discourse and empirical study. Based on a completed DBR study (Delius, 2020) that aimed to explore both the theory and practice of fostering oracy in the English classroom using an innovative didactic approach, this chapter focuses on the realisation of the envisaged research-practice cooperation in DBR to successfully implement the innovation. The intervention was designed on principles derived from theory and was tested, evaluated, and further developed in two Year 6 English classes (a total of N = 52 learners aged 11–12) over three cycles within one school year. Data from participant observation, videography, written learner assessments, and learner and teacher interviews were used to evaluate the intervention. Outcomes of the study include a reference design, mature design principles, and local theory. This chapter provides insights into how the DBR study and the research-practice cooperation led to both the practical results and the empirical findings on successfully fostering oracy via the chosen didactic innovation.
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Der vorliegende Beitrag hat einen mehrfachen Bezug zur Lehrentwicklung und vermittelt einen exemplarischen Einblick in die Mechanismen eines Vorgehens, das auf dem Design-Based-Research-Ansatz beruht. Vorgestellt wird die zyklische und diskursorientierte Konzeptentwicklung des Masterstudiengangs „Higher Education“ an der Universität Hamburg. Bei diesem hochschuldidaktisch ausgerichteten Studiengang handelt es sich um ein Angebot, in dessen Rahmen die akademische Lehrkompetenzbildung zu den Gegenständen und Zielen des Lehrens und Lernens gehört. Des Weiteren wird aufgezeigt, dass das gewählte entwicklungsorientierte Vorgehen auch als Methodik einer wissenschaflich ausgerichteten, partizipativen Strategie der didaktischen Studiengangsentwicklung dienen kann. Dieser Beitrag hat einen mehrfachen Bezug zur Lehrentwicklung: Vorgestellt wird ein konkretes Beispiel einer zyklischen und diskursorientierten Entwicklung eines Masterstudiengangs. Gleichzeitig handelt es sich bei diesem Studiengang um ein hochschuldidaktisches Angebot, bei dem die Lehrentwicklung zu den Gegenständen und Zielen des Lehrens und Lernens gehört. Schließlich skizziert der Text exemplarisch, wie Lehrentwicklung auch auf Wegen verlaufen kann, die mit den Rahmenbedingungen der Bologna-Reform konform gehen – und die trotzdem jenseits der ausgetretenen Pfade verlaufen und zu innovativen Studienformaten führen. Der Text schildert zunächst die Genese eines langjährigen weiterbildenden Masterstudiengangs zur akademischen Lehrkompetenzbildung an der Universität Hamburg als Ausgangssituation und Startpunkt der hier im Interesse stehenden Lehrentwicklung (Abschnitt 1). Dargelegt wird dann der zyklische Prozess der Konzeptentwicklung im Rahmen des Design-Based-Research-Ansatzes (Abschnitt 2). Ausführlicher gehen wir auf den resultierenden Konzeptentwurf des reformierten Masterprogramms „Higher Education“ ein, da dieses im deutschen Sprachraum mit seiner genuin hochschuldidaktischen Ausrichtung einmalig ist (Abschnitt 3). Unsere knappe Skizze zu Fragen der Erprobung und wissenschaftlichen Begleitung gibt einen exemplarischen Einblick in die Mechanismen der designbasierten Lehrentwicklung. Das entwicklungsorientierte Vorgehen, das wir hier gewählt haben, kann als Methodik einer wissenschaflich ausgerichteten, partizipativen Strategie der didaktischen Studiengangsentwicklung dienen (Abschnitt 4)
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Die Vereinbarkeit mit und Anschlussfähigkeit von lern- und bildungsorientierten FabLab-Aktivitäten an schulisches Lernen, z. B. auf curricularer und fachdidaktischer Ebene, stellen derzeit sowohl eine konzeptionelle Herausforderung als auch Forschungslücke dar. Um den Möglichkeitsraum zwischen Grundschule und FabLabs zu erkunden, wurde 2021/22 eine mehrteilige Bildungsmodul-Reihe für Grundschulen im FabLab konzipiert und umgesetzt, aus der der Workshop «Wenn die Gabel nicht mehr gabeln will» (2022) vorgestellt wird. Der Praxisbericht geht sowohl auf die Entwicklung, Fundierung und Verortung als auch auf die praktischen Erfahrungen, Effekte und Anschlüsse des Workshops ein. Die gestalterische Auseinandersetzung mit Funktionslogiken von Grundschüler:innen in FabLabs, die hier inhaltlich verfolgt und umgesetzt wurde, steht dabei exemplarisch für eine explorative Auseinandersetzung mit möglichen Bildungsformaten in FabLabs als vermittelnder Ansatz ästhetischer und technischer Literalität. Als Brücke zwischen ästhetischem und sachunterrichtlichem, aber auch schulischem und making-orientiertem Lernen zeigt sich die Dekonstruktion und Weitergestaltung von Gebrauchsgegenständen, in denen sowohl Eigenlogiken (digitaler) Produktion als auch Gebrauch als Form der Gestaltung in ihrer Verwicklung thematisiert werden können.
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Die sogenannte Praxistheorie erlebt seit nunmehr einigen Jahren in der Erziehungswissenschaft eine enorme, Subdisziplinen übergreifende Konjunktur. Der Beitrag untersucht diese Rezeption exemplarisch anhand ausgewählter Schriften von Norbert Ricken. Im ersten Teil gehen wir zunächst, in problematisierender Orientierung, der Frage nach der Attraktivität und den Chancen praxistheoretischer Forschungen nach: Warum, so die uns hier interessierenden Fragen, ist laut Norbert Ricken Praxistheorie bzw. praxistheoretische Forschung für die Erziehungswissenschaft (so) attraktiv (geworden)? Wie erklärt er die Konjunktur praxistheoretischer Forschung? Und worin liegen unseres Erachtens ‚blinde Flecken‘ seiner Begründungen für die Konjunktur praxistheoretischer Forschung bzw. was bleibt in ihnen ungesagt? In Auseinandersetzung mit Rickens method(olog)ischen Überlegungen rücken wir im zweiten Teil die Praxis und mit dieser zugleich die Risiken praxistheoretischer Forschung in der Erziehungswissenschaft ins Zentrum. Wie, so die uns hier interessierenden Fragen, konzipiert Ricken praxistheoretische Forschung? Welche Bedeutung und welchen Ort erhält Praxistheorie damit für die erziehungswissenschaftliche Empirie und Theorie(bildung)? Wie wird (erziehungswissenschaftliche) Forschung zur (pädagogischen) Praxis relationiert? Und wo liegen unseres Erachtens problematische Aspekte dieser Praxis praxistheoretischer Forschung für die Erziehungswissenschaft? Wir beschließen unsere Ausführungen im dritten Teil mit einigen bilanzierenden Überlegungen zu den Chancen und Risiken einer an Praxistheorie(n) anschließenden sozialtheoretischen Umcodierung ‚der‘ Erziehungswissenschaft.
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Zusammenfassung Digitale Assistenzsysteme fördern den Austausch und den Erhalt von Wissen in Unternehmen. Ein Einsatzfeld ist die Instandhaltung, wo Problemlösefähigkeiten und Erfahrungswissen gefordert sind. Um das Potenzial von Assistenzsystemen zu realisieren, müssen diese erfolgreich in den Arbeitsalltag integriert sein. Im Projekt EVerAssist wurde daher der Einführungsprozess eines kognitiven Assistenzsystems für die Instandhaltung in KMU gestaltet und erforscht. Die Ergebnisse zeigen: Eine erfolgreiche Einführung hat mehrere Stellschrauben. Diese sind z. B. ein Vorgehen für die Erfassung von relevantem Erfahrungswissen, das von den Instandhaltern mitgetragen wird. Auch das Anlegen einer Ablagestruktur für Assistenzinhalte oder ein ganzheitliches Befähigungskonzept zur Gestaltung des digitalen Wissenstransfers zählen dazu. Der Beitrag stellt für diese und weitere Gestaltungsfelder Erfahrungen und Lösungsansätze aus dem Projekt vor. Den wissenschaftlichen Rahmen bildet ein organisationspädagogischer Designforschungs-Ansatz. Abschließend werden zentrale Erfolgsfaktoren sowie die Übertragbarkeit der entwickelten Lösungen herausgearbeitet.
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Design-Based Research (DBR) ist ein gestaltungsbasierter Forschungsansatz der Bildungswissenschaften. Eine Vielfalt von Umsetzungen prägt diesen Forschungsansatz. Unter der Maßgabe, dass Gestaltung ein Handeln ist, stellt dieser Beitrag ein handlungstheoretisches Modell zum Gestaltungshandeln vor und zeigt auf, wie sich Forschungsmethoden und methodologische Rahmenwerke nicht nur einordnen und analysieren lassen: Zum einen können DBR-spezifische wie auch fachdisziplinäre Methoden durch Varianten- und Analogiebildung entwickelt werden, was nicht nur Impulse für DBR, sondern auch Möglichkeiten des interdisziplinären Austauschs bietet. Zum anderen können methodologische Rahmenwerke in ihren Spezifika zugänglich gemacht und verglichen werden. All das kann dazu dienen, die Zusammenarbeit von Bildungswissenschaftler*innen mit Fachwissenschaftler*innen und Praktiker*innen in der Verständigung über DBR-Forschungsansätze und die anzuwendenden Methoden fruchtbarer zu gestalten, die damit beginnt, eine gemeinsame handlungswissenschaftliche Terminologie zu haben.
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Zunächst werde ich die zentralen Begriffe beziehungsweise Konzepte klären, die das Thema des Textes ausmachen: Ich stelle in aller Kürze die wichtigsten Charakteristika von DBR vor (Abschnitt 2.1) und beleuchte knapp Herkunft und Bedeutung des Begriffs Standard in der Wissenschaft (Abschnitt 2.2). Daran anschließend werden typische wissenschaftliche Standards erörtert, die ihre Wurzeln im Ideal naturwissenschaftlichen Forschens haben, oft aber disziplinübergreifend eingefordert werden (Abschnitt 3.1). Das führt nicht selten dazu, dass der Diskurs um Standards implizit oder explizit einen Streit um (Definitions-)Macht beinhaltet; exemplarisch lässt sich das an der Qualitativen Sozialforschung zeigen (Abschnitt 3.2). Ein Ausweg aus der typischen Streitspirale könnte die Unterscheidung von zwei Ebenen für die Bestimmung von Standards sein: eine Ebene, auf der man die Wissenschaftlichkeit eines Forschungsansatzes generell feststellt (Abschnitt 4.1), und eine Ebene, auf der man sicherstellt, dass ein Forschungsansatz seiner Spezifität, im Falle von DBR dem Design, gerecht wird (Abschnitt 4.2). Auf beiden Ebenen werde ich einige Vorschläge für DBR zur Diskussion stellen. Dabei bleiben allerdings Spannungsmomenten nicht aus: einerseits zwischen Research und Design, den beiden Begriffen, die DBR konstituieren und die sich in den beiden Ebenen spiegeln (Abschnitt 5.1), andererseits zwischen einzelnen Standards unabhängig von ihrer Ebenen-Zugehörigkeit (Abschnitt 5.2). Ein kurzer Ausblick schließt den Beitrag ab (Abschnitt 6).
Thesis
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Die Eingliederung von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt stellt einen der zentralen Aspekte gelungener Integration dar. Gerade der dualen Ausbildung kommt dabei eine zentrale Rolle zu, um nicht nur grundsätzlich den Weg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, sondern gleichzeitig die Sicherung qualifizierter Fachkräfte zu unterstützen. Vor dem Hintergrund der im Vergleich zu Auszubildenden mit deutscher Staatangehörigkeit hohen Quote vorzeitiger Vertragslösungen von geflüchteten Auszubildenden besteht Handlungsbedarf, diesen Prozess mit Blick auf die individuellen Ausbildungsverläufe zu unterstützen und die Auszubildenden zielgerichtet zu fördern. Die vorliegende Dissertation verfolgt das Ziel, gleichzeitig einen Einblick in die Herausforderungen in der dualen Ausbildung von Geflüchteten mit einem Fokus auf vorzeitige Vertragslösungen zu geben und durch das Design eines Mentoringkonzepts Impulse für die Gestaltung von Unterstützungsmaßnahmen zu liefern. Die Arbeit vertieft dazu in der theoretischen Auseinandersetzung die Hintergründe von vorzeitigen Vertragslösungen, präzisiert durch Erkenntnisse der Belastungs- und Stressforschung, sowie die Rahmenbedingungen, bisherigen Forschungsergebnisse und Gestaltungsansätze von Jugendmentoring. Am Ende des Forschungsprozesses steht ein vertieftes Verständnis der individuellen Dynamik von vorzeitigen Vertragslösungsprozessen von geflüchteten Auszubildenden sowie ein Kanon von Gestaltungsprinzipien für das Design von Mentoringmaßnahmen im relevanten Kontext, ergänzt um eine Diskussion der Übertragbarkeit in andere Settings.
Chapter
Design-based research is an approach to develop new theories and educational practices in a context-sensitive manner. The aim of this chapter is to introduce design-based research using the example of a concrete design research project. The combination of theory building and practical design is central to this approach. The research process is carried out in iterative design cycles consisting of design, implementation and evaluation. The orientation to the respective context, theory-based procedure, collaboration of practitioners and researchers, and, related to this, interconnection of theory and practice are characteristic of design research. Building on the theoretical and methodical basics of design research, the chapter shows a possible implementation of this approach based on a project in vocational education. The research interest of this project relates to the design of vocational education lessons with tablets to prepare vocational students for the requirements in digitized working processes. Building on the theoretical framework of the project, it illustrates how design, implementation and evaluation were implemented in cooperation with teachers – the educational practice – at the vocational schools (e.g. digital consultation hours, workshops). Results of the project are presented in terms of didactical design principles. At the end of the chapter, three reflected recommendations for design research projects – documentation and structuring of time, relevance of a design research portfolio and dealing with data formats – will be carved out.KeywordsDesign-based researchVocational educationProfessionalization of teachers
Article
Reinmann, G. & Brase, A. K. (2022). Forschungsimmanenter Wissenstransfer in der Hochschullehre mit Design-Based Research: Die Rolle von Wissenspartnerschaften. Bildungsforschung (2). https://bildungsforschung.org/ojs/index.php/bildungsforschung/article/view/865/864 Mangelnder Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis ist auch an Hochschulen ein Problem. Eine Lösung ist ein forschungsimmanenter Wissenstransfers, wie er durch Design-Based Research (DBR) befördert werden kann. Der Beitrag macht deutlich, dass es in gestaltungsbasierten Forschungsprojekten nicht das eine zu transferierende Ergebnis gibt, sondern Wissenspartnerschaften entstehen können, die gegenseitigen und vielfältigen Wissensaustausch ermöglichen und damit transferförderlich wirken. Transfert de connaissances inhérent à la recherche dans l'enseignement supérieur avec Design-Based Research : le rôle des partenariats de connaissances Research-immanent knowledge transfer in higher education with design-based research: the role of knowledge partnerships
Research
The development of an appropriate design for professional teacher training is a particularly relevant topic. Reasons for this include the structural characteristics of the teaching profession and the associated target group-specific needs. In particular digital learning designs, such as blended learning, offer additional and more flexible possibilities to meet the needs of teachers rather than purely face-to-face events. Therefore, this study investigates characteristics of digitally supported training courses that might favor their acceptance by the participants. In line with this, the central research question of this dissertation is: What are the characteristics that might favor the acceptance of professional teacher trainings in a blended learning design from the perspective of in-service teacher? To answer this question, a qualitative study using semi-structured interviews was conducted to examine the blended learning design of professional teacher trainings. In a first step, the subjective perspectives of the 27 interviewed teachers were analyzed and the characteristics that favor continuing education courses in this design were derived. In a second step, the findings were used for the development and implementation of two training courses. The analysis of the interviews showed that three specific areas support the acceptance by teachers, while they represent a necessary, though not sufficient, prerequisite for acceptance: (1) the framework, (2) the individualization and demand orientation, and (3) the exchange and communication. When integrating these areas, it becomes clear that despite the great potential of blended learning, the use by teachers is influenced and sometimes even blocked by the contextual conditions of this profession, being: the school structures and the temporarily changed working conditions during the COVID-19-pandemic, as well as the existing learning culture and teachers' individual attitudes. In future research, an investigation of the challenges of digital self-learning is necessary in order to develop comprehensive solutions for self-regulated and asynchronous learning outside of face-to-face training sessions. In addition, it is recommended to study existing educational systems where digitally supported learning by teachers is already established.
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Gegenstand dieses Artikels bilden Implikationen der Zeitlichkeit des Handelns und daraus resultierende methodische Konsequenzen für den Bereich medienpädagogischer Forschung. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse von Verläufen und Prozessen in zeitlicher Perspektive. Den Ausgangspunkt dieses Artikels bildet die These, dass zeitliche Verläufe und Prozesse in der gegenwärtigen quantitativen medienpädagogischen Forschung keine angemessene Berücksichtigung finden, und die Analyse von Verlaufsdaten in der Forschungspraxis weit hinter den Erkenntnismöglichkeiten zurück bleibt. Diese These wird am Beispiel der Analyse von Nutzungsprozessen in Online-Umgebungen entfaltet. Mit der Sequenzanalyse wird eine quantitative Methode zur Analyse von Verlaufsdaten erläutert und von der Methode der Ereignisanalyse abgegrenzt. Methoden der Analyse zeitlicher Verläufe Die Berücksichtigung der Zeitlichkeit des Handelns stellt eine forschungsmethodische Herausforderung dar, die bislang vor allem in der quantitativen medienpädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Forschung keine angemessene Berücksichtigung findet: Die Analyse von Verlaufsdaten bleibt in der medienpädagogischen und erziehungswissenschaftlichen Forschungspraxis hinter den Erkenntnispotentialen zurück. Dies ist umso erstaunlicher, als mit zentralen Begriffen wie "Bildung", "Lernen", "Erziehen" nicht nur auf Resultate rekurriert wird, sondern immer auch auf Prozesse und Verläufe, die in der Zeit stattfinden. Gleiches gilt für die Begriffe "Navigation", "Interaktion", "Kooperation" und "E-Learning". Grundlegende Anknüpfungspunkte pädagogischen und didaktischen Handelns sind aber nicht nur Ergebnisse von Lernprozessen, sondern immer auch die Prozesse selbst, sowie die komplexe Relation von Lernprozess und Lernergebnis. Aus medienpädagogischer Perspektive macht es z.B. einen entscheidenden Unterschied, ob das Thema "Werbung in Computerspielen" durch handlungsorientierte Methoden oder durch instruktionale Formate bearbeitet wird.
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Was passiert, wenn Jugendliche, die eine städtische Haupt- bzw. Mittelschule besuchen, im Zuge eines mehrwöchigen kultur- und medienpädagogischen Workshops mit avantgardistischen künstlerischen Ausdrucksformen konfrontiert werden? Wie an der hier präsentierten empirischen Studie ersichtlich, kann die Bandbreite ihrer Reaktionen von absoluter Ablehnung bis hin zur faszinierten Mitwirkung an einem solchen Projekt reichen. Letzteres zeigt einerseits, dass es möglich ist, im Verlauf derartiger Vorhaben ‚kreative Kollisionen‘ auszulösen, aus denen – gerade in Folge der Begegnung mit dem Fremden – lustvolle (Differenz-)Erfahrungen resultieren. Andererseits lässt das einige Axiome, die sowohl die praktische Arbeit im Feld der Kulturellen Medienbildung als auch ihre theoretischen Fundierungen derzeit prägen, kritisch hinterfragen – und hier nicht zuletzt die Orientierung an den ‚intrinsischen‘ Interessen von Jugendlichen, die sozioökonomischen Diskriminierungen ausgesetzt sind, zum Zwecke ihres (vermeintlichen) Empowerments. Im vorliegenden ERSTEN BAND werden zunächst die theoretischen Hintergründe der Untersuchung beleuchtet. Im Zuge dessen erfolgt eine Schwerpunktsetzung auf Diskurse zu soziologischen, pädagogischen sowie ästhetischen Aspekten, die an den Schnittstellen von Kultureller Bildung und Medienpädagogik von herausragender Bedeutung sind. Danach findet die Präsentation der methodologischen Verortung und der Forschungszugänge der Studie statt, wobei der Fokus auf Ansätzen der Praxisforschung und des Design-Based Research liegt. Sowohl im Hinblick auf die Theorie als auch die Methoden dient der Pragmatismus als eine Klammer, die die vielfältigen behandelten Inhalte aneinander bindet.
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Ziel des Beitrages ist, das Konzept und erste Erkenntnisse eines entwicklungsorientierten Forschungsprojektes zur Begleitung von Modellschulen auf ihrem Weg hin zu digital souverän agierenden Schulen zu präsentieren. In der Betrachtung von zwei ausgewählten Problem- und Handlungsfeldern wird empirisch fundiert beschrieben, mit welchen Herausforderungen digital weniger fortgeschrittene Schulen im Kontext aktueller Digitalisierungsdiskurse unter Pandemiebedingungen konfrontiert sind und wie die Gestaltung von Schulentwicklungsprozessen in der konkreten schulischen Praxis unterstützt werden kann. Das erste Problemfeld widmet sich der Frage, wie ausgehend von einem technisch vorhandenen Tablet-Klassensatz Lehrpersonen für mobiles Lernen zur Sprachförderung sensibilisiert werden können. Das zweite Problemfeld skizziert Herausforderungen und Ansätze zur Etablierung digitaler Lernplattformen an einer integrierten Gesamtschule. Die Projekterfahrungen dokumentieren Möglichkeiten zur Erschliessung neuer Handlungsspielräume und schulpraktische Bedingungen, die als einschränkend erlebt werden. Begrenzte Handlungsmöglichkeiten der Schulen wurden insbesondere bei Prozessen der Datenverarbeitung sowie Fragen des Datenschutzes sichtbar.
Thesis
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Im Fokus dieser Arbeit stehen drei Studien, die sich basierend auf den Prinzipien gestaltungsorientierter Bildungsforschung auf die Entwicklung, Durchführung und Evaluation zweier Unterrichtskonzepte zur Förderung von Medienkritikfähigkeit im Kontext zeitgenössischer Propaganda beziehen. Studie 1 widmet sich der praxis- und theorieorientierten Entwicklung und Evaluation eines fächerübergreifenden Unterrichtskonzepts für die zehnte Jahrgangsstufe an Gymnasien zur Förderung propagandaspezifischer Medienkritik- und Analysefähigkeit. Die auf Basis des Konzepts entwickelte unterrichtliche Handlungslinie nahm vor allem extremistische Propagandabeispiele in den Blick und wurde im Sozialkunde- und Englischunterricht umgesetzt. Die Evaluation erfolgt unter Verwendung von Mixed Methods und belegt die Wirksamkeit des Unterrichtskonzepts. Studie 2 resultiert aus einer Iteration von Studie 1 und behandelt die Entwicklung und Evaluation eines fachspezifischen Unterrichtskonzepts zur Förderung allgemeiner Medienkritikfähigkeit von Schüler*innen der zehnten Jahrgangsstufe an Gymnasien. Die Umsetzung des Unterrichtskonzepts im Englischunterricht ermöglichte eine stärkere Akzentsetzung auf Propagandaformen der gezielten Desinformation und belegt mit Blick auf die Ergebnisse dieser Mixed Methods-Studie die Zielerreichung der Förderung von Medienkrititkfähigkeit. Studie 3 widmet sich der differenzierten Darstellung und Evaluation der Gestaltung von Counter-Narrativen, die einen elementaren Bestandteil in beiden Unterrichtskonzepten ausmacht. Die vor dem Hintergrund theoretischer Grundlagen zu (Counter-)Narrativen und zur Mediengestaltung aus medienkritischer Perspektive entwickelten Produkte wurden mithilfe verschiedener Techniken der qualitativen Inhaltsanalyse untersucht. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass medienkritische Fähigkeiten im Rahmen der Gestaltung der Counter-Narrative angewandt wurden und unabhängig vom jeweiligen Grad an Narrativität zu identifizieren waren.
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The article shows how the development of interactive digital 3-D testimonies was initiated and is carried out at the LMU Munich. In a first step, current developments in Holocaust education are presented to locate the development of 3-D testimonies. Furthermore, an overview of the educational framework at university and school in Germany is given to refer conditions and contexts for teaching and learning about the Holocaust. In a second step, the project’s research and development approach – design-based research – is presented and the development of the testimonies outlined. This includes a self-positioning of the researchers as well as a first interim conclusion. The paper ends with an outlook and reflections between authenticity and algorithm.
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Der Beitrag diskutiert die Überzeugungen von Lehrkräften zu Musik und Technologie und die damit einhergehenden Herausforderungen und Chancen für die Umsetzung eines Songwriting-Projekts mit der App „Garage Band“. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund von Professionalisierungsdebatten in der Musiklehrkräftebildung diskutiert, wobei insbesondere die Unterschiede zwischen Fachlehrkräften und fachfremd unterrichtenden Lehrkräften im Zentrum stehen.
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Der sechste Teil der Arbeit umfasst die systematische Dokumentation der zweiten Erprobung, die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analyse (Kap. 10) sowie die Diskussion und Interpretation der Erkenntnisse (Kap. 11). Zu Beginn wird auf Basis konkreter Arbeitsprodukte, protokollierter Prozessabläufe und Sprachmemos ein systematischer Einblick in die Realisierung des Entwurfs gegeben (Kap. 10.2). Daran anschliessend werden die erhobenen Daten skizziert und die Forschungsmethoden konkretisiert (Kap. 10.3). Die im Folgenden präsentierten Ergebnisse der wissenschaftlichen Analysen basieren auf Interviews, Lehrveranstaltungsevaluationen, studentischen Seminarprodukten und Prozessdaten des Wikibooks. Mit dem elften Kapitel wird das Ziel verfolgt, die verschiedenen Ergebnisse zur Entwicklung und Analyse von Veränderungs- und Entwicklungspotenzialen einer integrativen Medienbildung in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung zusammenzufassen, zu diskutieren und neue Perspektiven zu entwickeln. Dafür erfolgt eine Beantwortung der zentralen Fragestellung in Form von drei Schwerpunkten: «Metaphern als Artikulations- und Reflexionsanlässe eigener Vorstellungen» (Kap. 11.2), «Lerngelegenheiten zur Teilhabe an öffentlichen Wikis» (Kap. 11.3) sowie «Neue Möglichkeiten zum Lernen mit (sozialen) Medien» (Kap. 11.4). Mit diesen drei Schwerpunkten wird gezeigt, dass die entwickelten Lernsituationen zum Ausgangspunkt individueller Entwicklungsprozesse geworden sind. Zudem werden sichtbar gewordene Bewältigungsstrategien und defensive Lernhandlungen im Umgang mit den entwickelten Lernsituationen markiert (Kap. 11.5). Zum Abschluss des Kapitels erfolgt eine methodische Reflexion der gewonnenen Erkenntnisse (Kap. 11.6).
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Seit über 20 Jahren wird die Bedeutung und Notwendigkeit einer integrativen Medienbildung in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung sowie in der Schule betont (AG Erziehungswissenschaft 1997; BMBF 2010; KMK 2012, 2016a). Zugleich besteht bis heute ein Desiderat hinsichtlich der Gestaltung und wissenschaftlichen Begleitung verpflichtender Angebote zum Lernen mit und über Medien im Lehramtsstudium (Kammerl und Mayrberger 2011, Kammerl 2015, van Ackeren et al. 2019). In dem vorliegenden entwicklungsorientierten Bildungsforschungsprojekt wurde daher gefragt, inwiefern die Mitgestaltung eines öffentlichen Wikibooks in erziehungswissenschaftlichen Seminaren im Lehramtsstudium Situationen schaffen kann, um eine pädagogische Artikulations- und Reflexionsfähigkeit (weiter) zu entwickeln und ein Lernen mit und über soziale Medien anzuregen. Die Entwicklung und Untersuchung von Möglichkeiten zum Lernen über Medien durch das Lernen mit Medien erfolgt in Anlehnung an das Plädoyer von Petko (2011), medienpädagogische und mediendidaktische Perspektiven in Form von praxisorientierter Forschung aufeinander zu beziehen. Zudem wurde das fachliche Lernen in den erziehungswissenschaftlichen Studienanteilen im Sinne einer integrativen Medienbildung berücksichtigt. In einem zirkulären Vorgehen erfolgte die Untersuchung von Veränderungs- und Entwicklungspotenzialen auf einer mikrodidaktischen Ebene. Das Vorgehen umfasst in Anlehnung an Sesink und Reinmann (2015) die wechselseitig aufeinander bezogenen Elemente zur Problematisierung der aktuellen Praxis, zur Formulierung eines theoretisch begründeten Entwurfs, empirische Erprobungen, wissenschaftliche Analysen der konkreten Handlungspraxis sowie eine Interpretation und Diskussion der erarbeiteten Ergebnisse. Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass und wie die Realisierung einer integrativen Medienbildung im Lehramtsstudium gelingen kann. Die entwickelten Lehr- und Lernsituationen mit Wikibooks eröffneten zum einen vielfältige Möglichkeiten, um das Lernen mit und über soziale Medien zur medienpädagogischen Professionalisierung erfahrungs- und reflexionsbasiert zu fördern und zu unterstützen. Zum anderen werden Potenziale von Metaphern als Artikulations- und Reflexionsanlassen eigener Vorstellungen zum Lehren und Lernen herausgearbeitet. Zudem können verschiedene Spannungsverhältnisse beschrieben werden, die sich bei der Realisierung eines Projektes zur integrativen Medienbildung ergeben.
Research
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Executive Summary. Educational policy makers and practitioners are increasingly expressing their desire to make better use of digital educational media in schools. This study examines the potential of ‘born-digital’ textbooks compared to analogue textbooks. Sections 1 and 2 outline the multi-method, qualitative research design that explore show one of the first born-digital textbooks, mBook Geschichte(mBook History), is used in everyday school practice. The study includes participant observation in history lessons and interviews with head teachers, teachers and pupils at two focal schools, one elite secondary school, traditionally preparing pupils for university (Gymnasium),and a mixed ability secondary school, traditionally preparing pupils for vocational qualifications (Realschule).The Conference of Ministers’ (Kultusministerkonferenz, KMK) documents on ‘Education in aDigital World’ and ‘Historical Competences’ serve as policyframeworksfor the study.The mBook Geschichte’s unique features draw primarily on its design as a multi-media artefact. A ‘born-digital’ book, i.e. designed as a digital, browser-based tool rather than a conversion of print to digital, the mBook utilises the affordances of an online, networked, connected medium. This report elaborates on users' assessments of the mBook Geschichte’s components. It identifies six central aspects that promise to be particularly relevant for the future development of digital textbooks…
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Der Bericht beschreibt als Zwischenergebnis die Planung eines didaktischen Designs zur Förderung der individuellen Kompetenzentwicklung Lehrender in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Am Beispiel der Entwicklung von Kompetenzen zur transferförderlichen Lehre soll mittels eines Designexperiments modellhaft gezeigt werden, wie dies unter den gegebenen Rahmenbedingen der Weiterbildung an Hochschulen gelingen und als akzeptierte Unterstützungsleistung etabliert werden könnte.
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Die in den 1960er und 70er Jahren vollzogene Wende von der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft war im Kern mit der Unterscheidung zwischen einer normativen Innenperspektive und einer nicht-normativen Außenperspek-tive auf Erziehung verbunden. In einem disziplingeschichtlichen Rückblick untersucht der Beitrag diese Selbstkonstitution der Erziehungswissenschaft als distanzierte Beobachtung des Pädagogischen aus der Theaterperspektive. Rekonstruiert wird in einem ersten Schritt, entlang welcher Unterscheidungen sich das Wissen der Disziplin vom Wissen der Profession abzugrenzen begann. Im zweiten Schritt wird verdeutlicht, inwiefern die Konstruktion der Erziehungswissenschaft paradoxerweise gerade mit normativen und päd-agogischen Positionierungen der Erziehungswissenschaft einhergeht, und zwar sowohl innerwissenschaftlich gegenüber Pädagogik als Wissensform als auch außerwissenschaftlich gegenüber der pädagogischen Praxis und deren Wissen(sform). In einem dritten Schritt wird angedeutet, wie sich die angesprochenen Dichotomisierungen überwinden ließen, womit zugleich Ausblicke auf eine Erziehungswissenschaft jenseits der Theaterperspektive gegeben werden.
Chapter
Die zentrale Annahme eines transformatorischen Bildungsbegriffes im Hinblick auf fachdidaktische Theoriebildung ist, dass eine durch die Auseinandersetzung mit fachlichen Gegenständen ausgelöste Irritation von Schüler/innen in ein bildungsrelevantes Geschehen im Fachunterricht transformierbar ist bzw. sein müsste. Der Beitrag diskutiert die Frage, ob und wie derartige Transformationen empirisch rekonstruierbar sind. Zunächst wird der Forschungsstand aus erziehungswissenschaftlicher sowie fachdidaktischer Perspektive (Fächer Biologie, Kunst, Sport und Theater) aufgearbeitet. Nach der Ausweisung von Desideraten wird im zweiten Teil des Beitrages das Forschungsdesign von drei Hamburger Studien dargestellt. Das Teilprojekt der Fachdidaktik Sport sowie das gemeinsame Projekt der Fachdidaktiken Biologie und Theater folgen dabei der Grounded Theory Methodologie; das Teilprojekt der Fachdidaktik Kunst verortet sich methodisch in Anlehnung an die Videoanalyse nach Knoblauch praxeologisch, methodologisch entwirft Sabisch eine Kasuistik und Symptomatologie der Bilderfahrung, die sich als indirekte Empirie versteht. Aus diesen Verortungen heraus werden abschließend erste Reflexionen zu zentralen methodologischen Herausforderungen zur empirischen Erforschbarkeit des Themenfeldes zur Diskussion gestellt.
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Forschung zum akademischen Lehren und Lernen zeichnet sich durch eine besondere Selbstbezüglichkeit aus, die Ausgangspunkt des Beitrags ist: Wer hochschuldidaktisch forscht, lehrt in der Regel auch und ist damit Teil der zu erforschenden Bildungspraxis. Die Forschungsorientierung akademischen Lehrens und Lernens wiederum bedingt, dass hochschuldidaktische Forschung nicht nur das Lehren und Lernen, sondern auch fachwissenschaftliche Forschung (als Lehr-Lernziel und -inhalt) zum Gegensand hat. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Beitrag Design-Based Research (DBR), Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) und Autoethnografie als Beispiele für besondere Wege der Erkenntnis in der Hochschuldidaktik. Analysiert und diskutiert werden die Möglichkeiten von DBR zum einen als Teilmenge der hochschuldidaktischen Forschung und zum anderen als Teilmenge der SoTL-Forschung sowie die Autoethnografie in DBR-Arbeiten im Rahmen von SoTL.
Chapter
Der Beitrag diskutiert, wie der schulische Umgang mit audiovisuellen Medienprodukten in den Fächern der ästhetischen Bildung im Sinne einer Professionalisierung der pädagogischen Praxis digital unterstützt werden kann. Der Bedarf für eine solche computergestützte ästhetische Bildung wurde über die Auswertung von Lehrplänen und eine Befragung von LehrerInnen an weiterführenden Schulen in der Schweiz ermittelt. Sich daraus ergebende Umsetzungsmöglichkeiten für eine neue Web-Applikation zur Unterstützung des Unterrichts werden mit Konzepten zur Filmbildung und Ergebnissen aus dem medienwissenschaftlichen Forschungsprojekt zum digitalen Analysewerkzeug trAVis (www.travis-analysis.org) zusammengebracht und reflektiert. Aufbauend darauf werden Funktionalitäten für eine angemessene technische Umsetzung der neuen Web-Applikation TRAVIS GO (www.travis-go.org) für den schulischen Unterricht herausgearbeitet und beschrieben.
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Ausgehend von der Einführung nationaler Bildungsstandards in der Bundesrepublik Deutschland skizziert der Beitrag zunächst einige, sich hieran anschließende und aus Sicht des Autors z. T. fatale Fehlentwicklungen innerhalb der Politikdidaktik. Als deren Kern wird eine Melange aus bildungspolitischen bzw. -administrativen Vorgaben, Anerkennungsbedürfnissen und dahinterliegenden Ängsten, eher strategischer denn inhaltlich begründbarer Forschungsausrichtung und – damit verbunden – einem durchzusetzen beabsichtigten Wissenschaftsverständnis identifiziert, bei der sowohl die Genese als auch der eigentliche Auftrag der Politikdidaktik allenfalls noch eine marginale Rolle spielen. Vor dem Hintergrund der Stellung der Politikdidaktik im Wissenschaftsgefüge sowie im Lichte dreier zentraler Herausforderungen der Politischen Bildung wird im zweiten Teil des Beitrags sodann dem oben beschriebenen und aus Sicht des Autors erheblich verkürzten (Selbst-)Verständnis der Politikdidaktik ein Entwurf gegenübergestellt, bei dem diese als eine interventionsorientierte Disziplin gedacht wird, deren Aufgabe auch und v. a. darin besteht, einen Beitrag zur Verbesserung der politisch-bildnerischen Praxis zu leisten. Schließlich wird mit dem design-based research-Ansatz ein methodologischer Rahmen präsentiert, innerhalb dessen die der (Politik-)Didaktik unweigerlich eingeschriebene Sonderrolle als ein Scharnier zwischen Wissenschaft auf der einen und Praxis auf der anderen Seite umfassend zur Geltung kommen kann.
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In dem Aufsatz wird eine Einführung in die didaktische Gestaltungsforschung (Design-Based-Research, DBR) gegeben. Der pragmatische Forschungsansatz wird als Alternative zu bestehenden Traditionen der Lehr-Lern-Forschung in Aussicht gestellt, da er deren oftmals beklagte Praxisferne überwinden soll. Gestaltungsforschung zielt darauf ab, komplexe Probleme in Lehr-Lernkontexten durch innovative, nützliche und praktische Entwicklungen zu adressieren. Durch das aktive Entwerfen und Gestalten dieser Interventionen werden dabei auch theoretische Erkenntnisse gewonnen, mit denen neue Theorien konstruiert oder bestehende bereichert werden können. Im dem Aufsatz wird die Nützlichkeit des DBR-Ansatzes herausgearbeitet, begriffliche Grundlagen erörtert und das methodische Vorgehen beschrieben. Dabei werden auch Standards und Gütekriterien besprochen. Abschließend wird der Ansatz einer kritischen Analyse unterzogen, um neben den Chancen auch Grenzen und Unzulänglichkeiten herauszuarbeiten. DBR eignet sich für Lehrende, die ihrer Praxis gestalterisch auf den Grund gehen möchten.
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Dieser Beitrag beschäftigt sich nicht mit der Zukunft von Hochschulen als einem Zustand zu einem Zeitpunkt X in einem umfassenden Sinne. Er beschäftigt sich vielmehr mit dem Weg von Universitäten in die Zukunft bezogen auf die Lehre als einer ihrer Kernaufgaben und der Frage, welche Rolle auf diesem Weg die wissenschaftliche Forschung spielt. Ich nehme also eine dreifache Eingrenzung sowie eine Konkretisierung vor: Universitäten als Orte der Forschung und Lehre unterscheiden sich nach wie vor von anderen Hochschulen, auch wenn die Differenzen – speziell in der Lehre – stellenweise verschwimmen. Eben darum lohnt es sich aus meiner Sicht, den Fokus auf Universitäten (versus Hochschulen generell) zu legen. Die universitäre Lehre hat im Zuge des Bologna-Prozesses eine tiefgreifende Veränderung erfahren, was in besonderer Weise für deren weitere Entwicklung sensibilisiert. Daher betrachte ich schwerpunktmäßig die Lehre (versus Forschung) an Universitäten, wobei speziell die Verbindung der Lehre mit der Forschung für Universitäten wichtig ist. Wie die Gesellschaft oder einzelne Bereiche der Gesellschaft in 10, 20, 50 oder mehr Jahren aussehen werden, beschäftigt viele Menschen in und außerhalb der Wissenschaft, aber nur wenige tun dies tatsächlich forschend, sodass nicht selten offenbleibt, wie die zahlreichen Zukunftsbilder überhaupt zustande kommen. Umso wichtiger erscheint es mir, sich Gedanken über den Prozess (versus Zustand) zu machen, wie wir zu Zukunftsvorstellungen – hier zur universitären Lehre – gelangen. Ganz konkret beleuchtet der vorliegende Text die Rolle der Forschung (die damit auf anderem Wege wieder ins Spiel kommt) in diesem Prozess. Dies ist deswegen naheliegend, weil die Universität als ein Ort der Forschung und Lehre im Prinzip über alle Möglichkeiten verfügt und angesichts der ihr zugrundeliegenden Idee auch die Pflicht dazu hat, sich forschend mit der Zukunft der Lehre als einer ihrer Kernaufgaben zu beschäftigen.
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Sowohl die Forschungskonzeption der Wirtschaftsinformatik wie auch die von Information Systems(IS) sind in die Kritik geraten. So mangelt es Projekten der Wirtschaftsinformatik häufig an einer elaborierten wissenschaftlichen Forschungsmethode. Auf der anderen wird einer auf empirische Untersuchungen limitierten Forschung, wie sie in IS üblich ist, ein Mangel an intellektueller Attraktivität und praktischem Nutzen vorgehalten. Es scheint deshalb nicht verwunderlich, dass ein Aufsatz in einer renommierten IS-Zeitschrift (Hevner et al. 2004), in dem eine alternative, auf den Entwurf von Artefakten gerichtete Forschungskonzeption vorgeschlagen wurde, eine beachtliche Resonanz erfuhr.
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Dieses Studienbuch stellt Konzepte und Methoden erziehungswissenschaftlichen Arbeitens und pädagogischer Forschung vor und führt in die methodologischen Grundlagen von Hermeneutik, Empirie und Statistik ein. In dieser Einführung werden Hermeneutik und Empirie nicht als unvereinbare und getrennt anzuwendende Konzepte diskutiert. Es wird deutlich, dass die methodologischen Grundlagen viele Parallelen aufzeigen und produktiv miteinander verbunden werden können. Die zugrunde liegenden Modelle und Verfahren der statistischen Analyse numerischer Daten werden in ihrem Modellcharakter herausgearbeitet und an einfachen Beispielen erläutert. Diese Einführung eröffnet Studierenden der Erziehungswissenschaft und in der Praxis tätigen Pädagoginnen und Pädagogen einen kritisch-reflexiven Zugang zur Forschung in ihrer Berufswissenschaft.
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»Wissen« und »Forschung« sind zu Schlüsselbegriffen für das Design avanciert. In der Designforschung wird derzeit die wechselwirksame Beziehung zwischen Praktiken des Entwerfens, Wissens und Produzierens eingehend befragt. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Aspekt des Anwendungskontextes, der das Paradox beschreibt, dass die gegenwärtige Produktion von Wissen sich zwar gesellschaftlichen Fragestellungen annähert, zugleich aber eine Kommerzialisierung dieses Wissens befördert. Die interdisziplinären Beiträge des Bandes zeigen, wie das praktische und theoretische Designwissen innerhalb dieses Spannungsfeldes verhandelt wird.
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Pädagogische bzw. erziehungswissenschaftliche Forschung soll nicht nur über die Erziehungs- und Bildungspraxis aufklären, sondern auch zu ihrer theoriebasierten Verbesserung beitragen. Diesem Anspruch kann in verschiedenen empirisch oder hermeneutisch orientierten Forschungsansätzen allerdings nur mittelbar Rechnung getragen werden (Forschungsergebnisse als Anregung für Verbesserungen). In anderen Ansätzen stellt dieser Anspruch jedoch ein unmittelbares Anliegen dar. Solche Ansätze zielen in besonderer Weise auf eine direkte Weiterentwicklung der Erziehungs- und Bildungspraxis. Dies gilt z.B. für die Aktionsforschung, die praxis- und theorieorientierte Entwicklung und Evaluation von Konzepten für pädagogisches Handeln, den Design-Based Research-Ansatz, die integrative Forschungsstrategie, die didaktische Entwicklungsforschung sowie das Konzept der entwicklungsorientierten Bildungsforschung. Nach einer kurzen Darstellung und Kommentierung dieser Ansätze werden zehn Anforderungen an eine gestaltungs- und entwicklungsorientierte Bildungsforschung herausgearbeitet, die gleichzeitig als Prozessstandards für eine entsprechende Forschung aufgefasst werden können. --------------------- English: Pedagogical or educational research should clarify not only the educational practice, but also contribute to their theory-based improvement. Whereas in different empirical or hermeneutic oriented research approaches this claim is only addressed indirectly (research results as suggestions for improvements), it is an immediate concern in other approaches. These approaches aim in a special way at a direct further development of educational practice. This applies to action research, the practical and theory-based development and evaluation of concepts for educational action, the design-based research approach, educational development research and the concept of development-oriented educational research. After a brief introduction and explanation of these approaches, ten characteristics are worked out to highlight the characteristics of a design and development-oriented educational research and to stimulate further discussion on object-adequate research methods in education.
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Die deutschsprachige Wirtschaftsinformatik kann auf eine reiche Tradition gestaltungsorientierter Arbeiten zurückblicken. Im Zuge der zunehmenden Forschungsinternationalisierung bietet sich hier die Chance, zum internationalen Diskurs im Information Systems und vor allem im Design Science Research beizutragen. Herausforderungen und Entwicklungspotenziale liegen für die gestaltungsorientierte Forschung jedoch vor allem in ihrer wissenschaftstheoretischen und methodischen Fundierung. Die Beiträge des Herausgeberbands „Wissenschaftstheorie und gestaltungsorientierte Wirtschaftsinformatik" stärken den theoretischen und methodischen Diskurs in der gestaltungsorientierten Wirtschaftsinformatik. Sie bieten Perspektiven und Ansatzpunkte für Wissenschaftler, Studenten sowie Praktiker an der Schnittstelle zwischen gestaltungsorientierter Forschung und betrieblicher Praxis.
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This book is based on the workshop that kickstarted the NATO Science Committee Special Programme on Advanced Educational Technology. We invited the leaders in the field to attend this inaugural meeting and were delighted by the quality of the attendance, the papers delivered at the workshop and this book. Many of the authors have subsequently run other meetings funded by the Special Programme and have, or are in the process of, editing books which focus on particular topics. This book covers all the major themes in the area ranging from fundamental theoretical work to empirical studies of state of the art technological innovations. Tim O'Shea chaired the NATO Survey Group which planned the Programme and the subsequent Panel which disbursed funds in the first two years of the Programme. He would like to thank the other group and panel members, namely, Professor N Balacheff, Professor D Bjomer, Professor H Bouma, Professor P C Duchastel, Professor A Dias de Figueiredo, Dr D Jonassen and Professor T Liao. He would like to offer his special thanks to Dr L V da Cunha the NATO Programme Director for his unfailing support and patience. Eileen Scanlon was the Director of the Workshop which is the basis of this book. She offers heartfelt thanks to the contributors and to the following who provided practical help with the meeting or the production of this book: Mrs Pauline Adams, Dr Mike Baker, Mrs Kathy Evans, Mrs Patricia Roe, Mr Dave Perry and Ms Fiona Spensley.
Article
Historically, some of the best minds in the world have addressed themselves to education; for example, Plato, Rousseau, Dewey, Bruner and Illich. But they have addressed education essentially as theorists, even where they have tried to design schools or curricula to implement their ideas. What is different today is that some of the best minds in the world are addressing themselves to education as experimentalists: their goal is to compare different designs to see what affects what. Technology provides us with powerful tools to try out different designs, so that instead of theories of education, we may begin to develop a science of education. But it cannot be an analytic science like physics or psychology; rather it must be a design science more like aeronautics or artificial intelligence. For example, in aeronautics the goal is to elucidate how different designs contribute to lift, drag, manoeuvrability, etc.. Similarly, a design science of education must determine how different designs of learning environments contribute to learning, cooperation, motivation, etc. There are, however, major problems with the kind of design experiments currently carried out that prevent our gaining much information from them. Typically the experiments are carried out by the people who designed some technological innovation, and so they have a vested interest in seeing that it works. They typically look only for significant effects (which can be very small effects) and test only one design, rather than trying to compare the size of effects for different designs or innovations. Furthermore, such experiments are so variable in their design and implementation that it is difficult to draw conclusions about the design process by comparing different experiments. Finally they are carried out without any underlying theory, and so the results are, for the most part, uninterpretable with respect to constructing a design theory of technology innovation in education. While we plan to look at past experiments in detail, we think only very limited conclusions can be drawn from them. Our goal then will be to construct a more systematic methodology for conducting design experiments, and ultimately to develop a design theory to guide implementation of future innovations. The kind of methodology we anticipate will involve working with teachers as co- investigators to compare multiple innovations (different media and software) at one site with no vested interest in the outcome. The design theory we envision will identify all the different variables that affect the success or failure of any innovation, and will specify critical values and combinations of values with respect to the different variables. This paper will elaborate on these two goals of our work.
Article
“Transfer” from research into practical applications is mostly seen as an autonomous domain between research and practice. For educational research, the author develops a conception in which transfer is a part of research, especially of applied educational research with a focus on teaching activities and teaching-learning materials. The criticism of traditional teaching research is examined and a research and development approach to didactics is proposed as a chance to combine theory and practice. The article comprises considerations on the scientific nature of research and development in didactics borrowing concepts from Bunge and Stokes and R & D in the economic sciences. The last section shows two research examples and closes with considerations for process and product evaluation in didactic research and development.
Article
“Transfer of innovation” is understood in education science as concerned with the dissemination of scientifically based innovations in educational systems. This contribution will begin with a more precise definition of the term transfer, an overview of the current state of research and on which factors influence the successful dissemination of innovations in educational systems. In the second part, four strategies will be presented which enable the dissemination of scientific evidence into practical settings. Here we will compare strategies which have been used within the context of pilot programmes in Germany with internationally established approaches. These international approaches are more output-orientated and, therefore, look to the effects of innovations on pupils—especially with respect to performance development. The comparison contrasts classic top-down with evidence-based strategies and participative strategies with design-research approaches. Finally, we discuss the role given to educational research within these strategies.
Article
1.-11. Aufl
URL: http:// l3t. tugraz. at/ index
  • Designforschung
Die realistische Wendung in der pädagogischen Forschung
  • Heinrich Roth
Roth, Heinrich. 1963. "Die realistische Wendung in der pädagogischen Forschung." Die Deutsche Schule 55. 109-119.
Konzepte pädagogischer Forschung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt
  • Jörg Schlömerkemper
Schlömerkemper, Jörg. 2010. Konzepte pädagogischer Forschung. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Wirkungs-vs. Gestaltungsforschung-eine feindliche Koexistenz? In: Zeitschrift für Berufs-und Wirtschaftspädagogik 107
  • Dieter Euler
Das Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft in der Gegenwart
  • Wilhelm Flitner
Flitner, Wilhelm. 1957. Das Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft in der Gegenwart. Heidelberg: Quelle und Meyer.
Aktionsforschung als kritische Theorie der Sozialwissenschaften
  • Heinz Moser
Moser, Heinz. 1975. Aktionsforschung als kritische Theorie der Sozialwissenschaften. München: Kösel.
Der Lernprozess als performante Korrelation von Einzelnem und kultureller Welt
  • Norbert Meder
Meder, Norbert. 2007. "Der Lernprozess als performante Korrelation von Einzelnem und kultureller Welt." Spektrum Freizeit 2007, Heft 1/2. 119-135.
Praxis-und theorieorientierte Entwicklung und Evaluation von Konzepten medienpädagogischen Handelns-eine Möglichkeit auf einzelne Desiderata medienpädagogischer Forschung zu antworten. Schriftfassung des Vortrags auf der Herbsttagung 2011 der Sektion Medienpädagogik am 3
  • Gerhard Tulodziecki
  • Grafe
  • Silke
  • Herzig
Einführung in die Praxisforschung
  • Heinz Moser
Moser, Heinz. 2001. "Einführung in die Praxisforschung." In: Theo Hug. Hrsg. Einführung in die Methodologie der Sozial-und Kulturwissenschaften. Band 3. Hohengehren: Schneider. 314-325.
Evidenzbasierte Bildung. Wirkungsevaluation in Bildungspolitik und pädagogischer Praxis
  • Wolfgang Böttcher
Böttcher, Wolfgang, Jan Nikolas Dicke und Holger Ziegler. 2009. Evidenzbasierte Bildung. Wirkungsevaluation in Bildungspolitik und pädagogischer Praxis. Münster: Waxmann.