Schiller war schon auf den Stoff gestoßen, als er noch an der »Maria Stuart« arbeitete. Er hat seinen Plan selbst so beschrieben: „Unter der Regierung Heinrichs VII. in England stand ein Betrüger, Warbeck, auf, der sich für einen der Prinzen Eduards V. ausgab, welche Richard III. im Tower hatte ermorden lassen. Er wußte scheinbare Gründe anzuführen, wie er gerettet worden, fand eine Parthey, die
... [Show full abstract] ihn anerkannte und auf den Thron sezen wollte; Eine Prinzessin desselben Hauses York, aus dem Eduard abstammte und welche Heinrich dem VIIten Händel erregen wollte, wußte und unterstüzte den Betrug, sie war es vorzüglich welche den Warbeck auf die Bühne gestellt hatte. Nachdem er als Fürst an ihrem Hof in Burgund gelebt und seine Rolle eine Zeitlang gespielt hatte, manquierte die Unternehmung, er wurde überwunden, entlarvt und hingerichtet“, Schiller hat diesen Plan zwar bald wieder beiseitegelegt; er tauchte aber immer wieder auf, wenn von Dramenplänen die Rede war: so etwa nach der Beendigung der »Maria Stuart«, Aber auch damals schienen sich trotz seines Interesses die Schwierigkeiten zu häufen die Bearbeitung des Märchenstückes »Turandot« von Gozzi schob sich dazwischen, ebenfalls ein noch „mächtiger Interesse“ — der »Tell«. Schließlich verdrängte auch noch der »Demetrius«-Entwurfden »Warbeck«.