Im folgenden untersuchen wir, wie sich unterschiedliche konzeptionelle Zielsetzungen von geschlossener Unterbringung auf den pädagogischen Alltag der Gruppen auswirken. Dabei geht es auch um die Frage, welche pädagogischen und therapeutischen Mittel von den Heimen für die Erziehung besonders schwieriger Jugendlicher für notwendig gehalten werden und wie sie im pädagogischen Alltag verwirklicht werden können. Vor allem interessiert dabei, wie die Jugendlichen vor dem Hintergrund ihrer besonderen biographischen Situation institutionell vorgegebene Regeln, Privilegien und Sanktionen erleben und verarbeiten. Wir werden fragen, in welchem Rahmen versucht wird, durch pädagogisch-therapeutische Konzepte die sozialisations- und therapiefeindlichen Merkmale ,totaler Institutionen‘ zu vermeiden und unter den Bedingungen von Freiheitsbeschränkung zu dem pädagogisch erwünschten Aufbau von Beziehungen zu gelangen.