Der Integrationsprozeß vollzieht sich nicht allein abstrakt auf der Ebene von Staaten. Will er erfolgreich sein, so muß Integration nicht nur auf der Ebene der hohen Politik initiiert und praktiziert werden, sondern vor allem auf der Einstellungs- und Verhaltensebene der am Integrationsprozeß beteiligten Bürger seine Entsprechung finden. Gesellschaftliches Zusammenwachsen auf der Ebene unterhalb von Regierungen sowie Verknüpfungen von grenznahen Gebieten benachbarter Staaten wird von der Wissenschaft als transnationale Integration bezeichnet. Innerhalb dieser transnationalen Integration hat sich die grenzüberschreitende Region benachbarter Staaten als eine neue Form der Zusammenarbeit herauskristallisiert. Vom Nordkap in Norwegen bis zur spanisch-französischen Grenze in den Pyrenäen haben sich unter dem Schlagwort „Europa wächst an seinen Grenzen zusammen“in den letzten Jahrzehnten 46 Regionen mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit dem Ziel des Abbaus grenzbedingter Hemmnisse gebildet. So sind die bekanntesten die EUREGIO, eine Kommunalgemeinschaft im Raum Rhein, Ems, Ijssel, die ARGE ALP, bestehend aus Bayern, den österreichischen Bundesländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg, dem Schweizer Kanton Graubünden, den autonomen Provinzen in Italien Bozen-Südtirol und Trient sowie der Region Lombardei. Die REGIO BASILIENSISIS — in diesem Zusammenhang oft genannt — umfaßt nur die schweizerischen Gebiete am Oberrheingraben.