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Abstract

Der Beitrag untersucht die Struktur und Entwicklung des Suchtmodells. Gemeinhin galt der Säufer als Sünder. Erst um 1800 kommt die Vorstellung auf, dass er an einer »Krankheit des Willens« leidet: der »Trunksucht«. Lange eine ärztliche Mindermeinung, setzt sich diese Sichtweise um 1900 durch. Durch Jellinek wird sie dann als »Krankheitsmodell des Alkoholismus« neu formuliert und prägt in dieser Form unser Alltagswissen. In der Forschung hingegen findet das »klassische« Modell kaum noch Anhänger; einigen gilt die Sucht sogar generell als ein »Mythos«. Und doch nimmt der Einfluss dieses empirisch und theoretisch weithin obsoleten Modells sogar noch zu, indem es unkritisch auf andere Substanzen und Verhaltensmuster übertragen wird, zumal seit die WHO den Suchtbegriff durch einen vagen Abhängigkeitsbegriff ersetzte. Diese hoch moralische »Suchtinflation« zeitigt nicht-intendierte Negativfolgen. Daher wird hier abschließend für eine Rückkehr zu einem strengen Suchtbegriff plädiert. --- Teaser below
... Diese Veränderung kann ungewollt sein, aber auch gewollt, um z. B. persönliches Leid zu betäuben (Haasen et al. 2010;Schlimme 2007;Spode 2013). ...
... Diese Veränderung kann ungewollt sein, aber auch gewollt, um z. B. persönliches Leid zu betäuben (Haasen et al. 2010;Schlimme 2007;Spode 2013). ...
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New electronic media and addictive behavior are at the center of socio-political debate due to the overall increase in media usage and the decreasing age of media users. The understanding of what constitutes »normal« media usage is controversial, for example between generations, and leads to disputes and conflicts in families and also in educational institutions. This study, now available in the second edition, focuses on scientific results regarding the extent and effects of addictive media usage. It refers to addictive online gaming and gambling, addictive online shopping, addictive social networking and online sex addiction. Considering the changes in our values and norms, the concerns and interests of stakeholders are evaluated and political options discussed.
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Zusammenfassung Zunehmend komplexer werdende Arbeitsprozesse, die Flexibilisierung und Entgrenzung der Arbeit sowie deren voranschreitende Subjektivierung eröffnen Erwerbstätigen neue Möglichkeiten, bergen aber auch Risiken. Der vorliegende Beitrag untersucht mit dem Phänomen des suchthaften Arbeitens ein bis heute für Deutschland nur schwach erforschtes Thema. So ist kaum bekannt, wie verbreitet arbeitssüchtiges Verhalten in Deutschland ist oder welche sozialen Gruppen von Erwerbstätigen in besonderem Maße davon betroffen sind. Auf Basis repräsentativer Daten für Deutschland aus dem Jahr 2017/18 und der Nutzung einer international etablierten Arbeitssuchtskala (Dutch Work Addiction Scale, DUWAS) kann gezeigt werden, dass suchthaftes Arbeiten kein Randphänomen darstellt. Während nur schwache Zusammenhänge zwischen soziodemografischen Merkmalen und arbeitssüchtigem Verhalten festgestellt werden können, tritt suchthaftes Arbeiten bei bestimmten Merkmalen der Beschäftigung (Arbeitszeit, Selbstständigkeit, Führungsverantwortung), des Betriebs (Betriebsgröße, Betriebsrat) und des ausgeübten Berufs häufiger auf.
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Moderne soziologische Konzepte sehen im Drogenkonsum den Ausdruck einer spezifischen gesellschaftlichen Situation und eines spezifischen Herkunftsmilieus. Die Entstehung süchtigen Verhaltens kann daher nicht monokausal, sondern nur multifaktoriell und multiperspektivisch erklärt werden. Gesellschaftliche Einflüsse bezüglich der Genese von Sucht und Abhängigkeit werden in der soziologischen Forschung aber noch zu sehr vernachlässigt.
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Inhalt: https://d-nb.info/931364485/04 ----- Vorsicht Plagiat: Teile dieses Werks wurden in der Münchner Dissertation von Sylvia Kloppe (verh. Sylvia Henrich) "Die gesellschaftliche Konstruktion der Suchtkrankheit" (Druck 2004) verwendet, ohne sie als Zitate zu kennzeichnen. Dies betrifft sowohl etliche Textpassagen als auch von der Autorin vorgeblich ausgewertete Quellen. Auch andere wissenschaftliche Literatur wurde plagiiert. Die Ludwig-Maximilians-Universität München hat 2013 dazu eine "vorsätzliche Täuschungshandlung" festgestellt; die Buchausgabe wurde vom mpress-Verlag zurückgezogen. ----- Hinweis: Dieses Buch, sowie meine Person, wird seit 2022 bei Amazon von einem Thomas Schaufuß diffamiert --- vgl. http://hasso-spode.de/publika/Schaufu%C3%9F23-AMAZON23.html
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Over the past 55 years, two longitudinal studies have been monitoring the drinking behaviors and their consequences of several hundred men from adolescence and early adulthood to old age. The studies identified co-occurring sociopathy, cultural factors (e.g., ethnicity), and genetic factors (i.e., a family history of alcoholism) as risk factors for alcoholism. In most alcoholics, the disease had a progressive course, resulting in increasing alcohol abuse or stable abstinence. However, some alcoholics exhibited a nonprogressive disease course and either maintained a stable level of alcohol abuse or returned to asymptomatic drinking. Long-term return to controlled drinking, however, was a rare and unstable outcome. Formal treatment, with the exception of attending Alcoholics Anonymous, did not appear to affect the men's long-term outcomes, whereas several non-treatment-related factors were important for achieving stable recovery.