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Indikationsstellung

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Abstract

Jahrzehntelange psychotherapeutische Praxis und Forschung haben dazu beigetragen, dass wir heute die psychischen Störungen benennen können, für die Psychotherapie in der Regel eine Hilfe darstellt. Diese sog. „Psychotherapie-indikativen“ Störungen sind zu Störungsgruppen zusammengefasst worden, die als „Anwendungsbereiche für Psychotherapie“ bezeichnet werden. Eine solche Einteilung der Psychotherapie-indikativen Störungen in größere Bereiche ist als Grundlage für Regelungen zur Anwendung von Psychotherapie sinnvoll, weil wir noch weit davon entfernt sind, für jede einzelne der fast 100 im ICD-10 (Weltgesundheitsorganisation 1991) aufgelisteten Störungen eine Aussage darüber machen zu können, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Psychotherapie bei ihr wie wirksam ist.

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Humanistische und experientielle Psychotherapieverfahren umfassen verschiedene Therapieansätze, welche mit ihrer Anerkennung einer kongruenten, empathischen und wertschätzenden therapeutischen Beziehung als notwendige und hinreichende Voraussetzung für Veränderungen, ihrem Fokus auf die Erfahrung im therapeutischen Prozess und auf das persönlichem Wachstum sowie ihrer expliziten Personzentrierung ein eigenständiges Verständnis- und Vorgehensparadigma darstellen. Ausgehend von frühen empirischen Beobachtungen Carl Rogers und deren Weiterentwicklung haben die humanistischen und experientiellen Psychotherapieverfahren fortlaufende Differenzierungen erfahren, wobei hier die motivierende Gesprächsführung und die emotionsfokussierten Psychotherapie als einflussreiche Bespiele zu nennen sind. Die Wirksamkeit von humanistischen und experientiellen Psychotherapieverfahren ist empirisch belegt und die angenommenen Wirkmechanismen sind durch die Ergebnisse der Psychotherapieforschung bestätigt.
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In diesem Beitrag werden Erfordernisse, die im Rahmen eines Erstgesprächs durch eine möglichst offene Exploration sowie diagnostische Abklärung zu erheben sind, dargestellt. Sie dienen der Überprüfung der Indikation zur Psychotherapie und der differenziellen Indikation für eine Personzentrierte Psychotherapie. Außerdem werden Rahmenbedingungen sowie die Arbeitsweise dem Klienten gegenüber erläutert, damit eine Therapieplanung erfolgen und der Klient letztlich dem Therapieangebot zustimmen kann, sowie weitere Aspekte reflektiert, etwa Therapieziel, -dauer bzw. -ende.
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Die Rahmenbedingungen sind im Vergleich zur therapeutischen Beziehung im personzentrierten Diskurs unterbelichtet. Sie sind aber nicht zu vernachlässigende Eckpfeiler der therapeutischen Arbeit. Nicht zuletzt erweisen sie sich aus professioneller Sicht als Strukturgeber für die therapeutische Beziehung, bilden das rechtliche Fundament der Kooperation und sind für die Therapieplanung unerlässlich. In diesem Zusammenhang kommt den ersten Kontakten zwischen Klient und Psychotherapeut eine gewichtige Rolle zu, werden dabei doch in Form von Vereinbarungen maßgebliche Weichenstellungen vorgenommen. Diese stecken zusammen mit allgemeinen Richtlinien den therapeutischen Rahmen ab – bis nach dem Ende der Therapie. In seinem Bezug zu Pflichten und Aufgaben von Psychotherapeuten steht das folgende Kapitel in einer Ergänzungsreihe mit den darauffolgenden, in denen diagnostische, indikationsbezogene, ethische und rechtliche Aspekte vertieft werden.