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Offizielles Organ: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)
Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA)
Deutsche Akademie für Anästhesiologische Fortbildung e.V. (DAAF)
Organ: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V. (DIVI)
www.ai-online.info
SUPPLEMENT NR. 3 | 2015
56. Jahrgang | Februar 2015
ANÄSTHESIOLOGIE & INTENSIVMEDIZIN
Aktiv Druck & Verlag GmbH | ISSN 0170 - 5334 I 02330
S34 Inhalt
© Anästh Intensivmed 2015;56:S34-S35 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Inhalt
Grußworte
Grußwort der Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin der DGAI
B. W. Böttiger · M. Fischer · J.-T. Gräsner S36
Grußwort der Präsidentin der DGAI
T. Koch S37
Best Abstract Award Winner
M. Bernhard
Observation Schockraummanagements in der Zentralen Notaufnahme
OBSERvE.-Studie: Ergebnisse nach 50 Tagen S38
C. Pönicke
AED ist nicht gleich AED: Extreme Unterschiede in den Qualitätsparametern der kardio-
pulmonalen Reanimation bei Public Access Defibrillatoren (PAD) verschiedener Hersteller
S39
P. Hilbert-Carius
Trauma-Induzierte Coagulopathie (TIC) - Reicht zur Diagnose und Therapieentscheidung
ein Blick auf die BGA und den Patienten? S40
Abstracts
Observation Schockraummanagements in der Zentralen Notaufnahme
OBSERvE-Studie: Ergebnisse nach 50 Tagen
M. Bernhard · S. Koch · A. Ramshorn-Zimmer · T. Hartwig · A. Gries S41
Einfluss der abdominellen Kontroll sonographie auf Traumapatienten
E. Schneck · C. Koch · M. Borgards · R. Röhrig · M. Henrich · A. Hecker ·
M.A. Weigand · M. Bernhard · F. Roller S41
Schwerverletzt nach zivilem Explosionstrauma – ein unterschätztes Problem
M. Kulla · J. Maier · D. Bieler · S. Hentsch · R. Lefering · L. Lampl · M. Helm S42
Der Einfluss einer frühen chirurgischen Intervention bei abdominaler
Hohlorganperforation auf das Outcome septischer Patienten
C. Koch · E. Schneck · F. Roller · R. Röhrig · V. Unterstab · W. Padberg ·
M.A. Weigand · A. Hecker · M. Henrich S43
Trauma-Induzierte-Coagulopathie (TIC) – Reicht zur Diagnose und Therapie-
entscheidung ein Blick auf die BGA und den Patienten?
P. Hilbert-Carius S43
Stop the Bleeding – Schwerer als gedacht?
P. Hilbert-Carius S44
Strukturdatenanalyse von Rettungs dienstbereichen anhand des
Deutschen Reanimationsregisters. Haben strukturelle Faktoren Einfluss auf den
Reanimationserfolg?
L. Miebach · S. Seewald · H. Maurer · J.-T. Gräsner · M. Fischer · A. Bohn · J. Wnent S44
Der Effekt einer priorisierten Umsetzung der ERC-Empfehlungen 2010 auf Langzeit-
überleben und neurologisches Outcome nach prähospitalem Herzkreislaufstillstand
U. Harding · A. Günther S45
Reanimation durch Laien: Bereitschaft und Wissen zur korrekten Hilfe sinken im Alter
P. Brinkrolf · R.-P. Lukas · M. Heyse · T. Dierschke · H. Van Aken · A. Bohn · K. Hahnenkamp
S45
EMuRgency „Bronze-Silber-Gold“: Implementierung eines euregionalen
BLS-Moduls an Schulen, um „(Ein) Leben (zu) retten“
N. Lenssen · M. Felzen · H. Biermann · L. Lambrecht · M. Skorning · R. Rossaint · S. Beckers
S46
Never Events in der Notfallmedizin – Ergebnisse eines modifizierten Delphi-Verfahrens
H. Marung · Hp. Moecke · S. Poloczek · M. Lenz S46
Technische Performance und Einsatzspektrum des Telenotarztsystems in der
Regelversorgung im Vergleich zum Forschungsprojekt Med-on-@ix
M. Felzen · J. Ch. Brokmann · F. Hirsch · S. K. Beckers · B. Valentin · M. Czaplik ·
R. Rossaint · S. Bergrath S47
Medizinische Ereignisse in Offshore-Windparks
M. Stuhr · N. Weinrich · D. Dethleff · B. Kowald · M. Nielsen · K. Seide · T. Kerner · C. Jürgens
S47
11. Wissenschaftliche
Arbeitstage
Notfallmedizin
der DGAI
8. - 9. Februar 2015, Kiel
Inhalt S35
© Anästh Intensivmed 2015;56:S34-S35 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
Validierung des Critical Illness Transport Score bei Intensiv- und Verlegungstransporten
im Rettungsdienst der Stadt Aachen
D. Wielpütz · R. Rossaint · S. K. Beckers S48
Die Vorhersage des schwierigen intravenösen Zuganges in der Notfallmedizin
J. Prottengeier S48
Inhaltliche Validierung des Notfalldatensatzes für die elektronische Gesundheitskarte –
Wer braucht welche Daten?
J. Born · J. Albert · A. Bohn · N. Butz · K. Fuchs · S. Loos · J. Schenkel · C. Juhra S49
Kohlenmonoxidintoxikation bei Brandopfern: Die Bedeutung routinemäßiger
Carboxyhämoglobinmessung am Notfallort
W. Dersch · I. Immekus · E. Boesl · A. Jerrentrup · E. Wranze · W. Lenz · H. Wulf · C. Kill
S49
Motivation und Arbeitsbedingungen im Notarztdienst
H. Marung · U. Harding · M. Stuhr · S. Tank · T. Kerner · F. Reifferscheid S50
Erwartungen hinsichtlich der Einführung eines Telekonsultationssystems im Rettungs-
dienst in Rheinland-Pfalz – Ergebnisse einer landesweiten web basierten Umfrage
T. Luiz · P. Wenzel S50
Innerklinische kardiopulmonale Reanimation: Prospektive Qualität- und Ergebnis-
analyse nach Einführung eines Frühdefibrillationsprogrammes
T. Wurmb · O. Happel · T. Vollmer · S. Meier · M. Kraus · A. Steinisch · B. Michael ·
N. Roewer S51
AED ist nicht gleich AED: Extreme Unterschiede in den Qualitäts parametern
der kardiopulmonalen Reanimation bei Public Access Defibrillatoren (PAD)
verschiedener Hersteller
C. Pönicke · M. Kurth · A. Heller · T. Koch · A. Pfältzer · C. Eisold · M. P. Müller S51
Outcome der AED-Anwendung im Rettungsdienst – eine retrospektive Erhebung
aus einem AED-Programm
T. Birkholz · T. Maiwald · M. Hutzler · J. Schmidt · A. Schiele · S. Heinrich S52
„Keep ’on pumping“ – Mechanische Thoraxkompressionsgeräte in der Luftrettung
H. Gässler · S. Kümmerle · M.M. Ventzke · L. Lampl · M. Helm S52
Langzeitentwicklung der Laienreanimation in Deutschland – Daten aus dem
Deutschen Reanimationsregister
S. Seewald · J. Wnent · M. Fischer · A. Bohn · M. Messelken · T. Jantzen · J.-T. Gräsner
Studiengruppe Deutsches Reanimationsregister S53
Einfluss der maschinellen Beatmung mit Intermitted Positive Pressure Ventilation
oder Chest Compression Synchronized Ventilation unter Reanimation auf die
zerebrale Oxygenation im Tiermodell
W. Dersch · R. Thonke · O. Hahn · P. Wallot · K. Kesper · H. Wulf · C. Kill S53
Reanimation nach stumpfem und penetrierendem Trauma im Schockraum –
Wertigkeit von Qualitätszirkeln sowie Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen
M. Kulla · H. Gässler · L. Lampl · S. Meiners · M. Helm S54
Notfallmanagement im Krankenhaus: Eine deutschlandweite Umfrage
M.P. Müller · V. Krause · C. Pönicke · J. Wnent · T. Jentzen · T. Koch · A.R. Heller ·
B.W. Böttiger · J.T. Gräsner S54
Verlauf des CO2 bei Reanimation: Prädiktion des Reanimationsverlaufes möglich?
L. Kourelas · A. Bohn · R. Lukas · M. Borowski S55
Liste der Erstautoren S56
Impressum S58
S36 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Grußwort
Wissenschaftlicher Arbeitskreis
Notfallmedizin der DGAI
11. Treffen der wissenschaftlich tätigen Arbeitsgruppen
der DGAI im Bereich Notfallmedizin
B. W. Böttiger · M. Fischer · J.-T. Gräsner
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum 11. Mal finden in Kiel die wissen-
schaftlichen Arbeitstage Notfallmedizin
des Arbeitskreises Notfallmedizin der
Deutschen Gesellschaft für Anästhesio-
logie und Intensivmedizin statt. Wir
freuen uns sehr, Sie auch in diesem
Jahr zu dieser inzwischen anerkannten
und beachteten Veranstaltung begrü -
ßen zu können. Dies ist auch Ihr Ver-
dienst! Herzlichen Dank für die aktive
Beteiligung in den vergangenen Jahren.
Auch die diesjährigen Arbeitstage bieten
die Gelegenheit, die aktuellsten Studien
aus den Bereichen experimentelle und
klinische Forschung, Ausbildung, Imple-
mentierung und Qualitätsmanagement
gemeinsam zu diskutieren.
Es ist uns eine besondere Freude, auch im
Jahr 2015 erneut einen „Best-Abstract-
Preis“ verleihen zu können. Die drei
Sieger werden automatisch als Haupt-
redner für den DINK 2015 eingeladen,
was zu
einer weiteren Aufwertung der
jeweiligen
Arbeiten führt.
Die Kernthemen der 11. WATN sind die
Reanimation, die Traumaversorgung und
die Aus- und Weiterbildung unserer
Kolleginnen und Kollegen. Diese The -
menblöcke spiegeln sich auch in den
Arbeitsgruppen innerhalb des AK-Not-
fallmedizin der DGAI wider. Auch 2015
werden die Leiter der Arbeitsgruppen
über die Tätigkeiten und Ergebnisse des
Jahres 2014 berichten.
Darüber hinaus beschäftigen uns Themen
wie der Notfallsanitäter, die Diskussio-
nen über die künftige Qualifikation des
ärztlichen Personals in Notaufnahmen,
aber auch medizinische Empfehlungen,
bei denen wir unsere Kompetenz ein-
bringen konnten. Wir räumen der inter-
kollegialen Diskussion als einem der
Schwerpunkte der Wissenschaftlichen
Arbeitstage im Jahr 2015 noch mehr
Zeitkontingente ein, die Sie sowohl als
Sitzungsbeiträge, aber auch zusätzlich
durch „Speakers-Corner“ während der
Pausenzeiten finden werden.
Lassen Sie uns auch diese Arbeitstage
2015 dazu nutzen, Erfahrungen und
Ideen auszutauschen, neue Projekte zu
diskutieren und auf den Weg zu bringen,
um die notfallmedizinische Versorgung
kontinuierlich zu verbessern.
Wir freuen uns mit Ihnen auf spannende,
lehrreiche und interessante Tage an der
Kieler Förde.
Prof. Dr. Bernd W. Böttiger
1. Sprecher
Klinik für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin, Universitätsklinikum Köln
Prof. Dr. Matthias Fischer
2. Sprecher
Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensiv-
medizin, Schmerztherapie und Notfallmedizin,
Kliniken des Landkreises Göppingen gGmbH
PD Dr. Jan-Thorsten Gräsner
Schriftführer
Klinik für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-
Holstein, Campus Kiel
Abstracts S37
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
Grußwort
der Präsidentin der DGAI
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist mir eine große Freude, Sie als
Präsidentin der Deutschen Gesellschaft
für Anästhesiologie und Intensivmedizin
zu den nunmehr schon traditionellen
Wissenschaftlichen Arbeitstagen Notfall-
medizin (WATN) zu begrüßen, die zum
11. Mal in Kiel stattfinden.
Die erfolgreiche Durchführung der letzten
zehn Jahre zeigt die Begeisterung für die
notfallmedizinische Forschung und re-
flektiert die Innovationen und Visionen
in diesem spannenden Bereich unseres
Fachgebietes. Die WATN haben sich zu
einer Plattform für den aktiven Informa-
tionsaustausch und die Vernetzung der
überaus aktiven Arbeitsgruppen etabliert.
In den Referaten werden die aktuellen
Forschungsaktivitäten aus der Grund-
lagenforschung, der präklinischen und
innerklinischen Notfallmedizin ebenso
wie aus den Bereichen der Aus- und Wei-
terbildung und dem Qualitätsmanage-
ment präsentiert und mit den Experten
diskutiert. Gerade in der Notfallmedizin,
wo viele Maßnahmen nicht evidenzba-
siert sind, gibt es einen hohen Bedarf an
translationaler Forschung und klinischen
Studien. Die Umsetzung neuer Erkennt-
nisse und die Schulung von Algorithmen
können direkt das Patientenoutcome
beeinflussen. Als Beispiel darf ich hier
die Ergebnisse aus dem eigenen Univer-
sitätsklinikum erwähnen. Diese zeigen,
dass durch jährliche Reanimationsschu-
lung des Stationspersonals die Überle-
bensrate beim Herzkreislaufstillstand
signifikant gesteigert werden konnte. Zur
Überprüfung des Behandlungserfolges
brauchen wir Registerforschung, wie sie
von DGAI und BDA durch das Deutsche
Reanimationsregister gefördert wird. Ne-
ben den grundlagenwissenschaftlichen
Fragestellungen wird in Zukunft die not-
fallmedizinische Versorgungsforschung
eine größere Bedeutung erlangen. Hier
kann sich unser Fachgebiet mit inno-
vativen Konzepten profilieren und zur
Optimierung der Behandlung beitragen.
Es seien hier auch die telemedizinischen
Entwicklungen mit ihren Möglichkeiten
in der notfallmedizinischen Versorgung
erwähnt, wie sie derzeit in Aachen er -
probt werden. Ebenfalls sind wir Vor-
reiter in der medizinischen Simulations-
forschung und dem Crew Ressource
Management. Wir sollten die Chance
unseres Vorsprungs auf diesem Behand-
lungsfeld nutzen und durch qualifizierte
experimentelle und klinische Forschung
nachhaltig sichern.
Nach den zahlreichen medienwirksamen
Aktionen anlässlich der „Woche der
Wiederbelebung“ im letzten Jahr dürfen
wir 2015 auf die Publikation der neuen
Reanimations-Guidelines gespannt sein,
die wieder durch öffentlichkeitswirksame
Aktivitäten der Fachgesellschaft und des
Berufsverbandes unterstützt werden.
Ich danke dem Arbeitskreis Notfallmedi-
zin der DGAI für die Weiterentwicklung
der Wissenschaftlichen Arbeitstage zu
einer der deutschlandweit erfolgreich-
sten Veranstaltungen dieser Art. Auch das
diesjährige Programm mit den zahlrei-
chen Beiträgen unterstreicht eindrucks-
voll die wissenschaftliche Bedeutung
der Notfallmedizin innerhalb unseres
Fachgebietes und darüber hinaus.
Ich bin überzeugt, dass der diesjährige
WATN mit seinem hochattraktiven Pro-
gramm die Erfolgsgeschichte fortschreiben
wird. In diesem Sinne wünsche ich eine
interessante und erfolgreiche Tagung.
Ihre
Prof. Dr. Thea Koch
Präsidentin der DGAI
Universitätsklinikum
Carl Gustav Carus Dresden
S38 Best Abstracts Award
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Best Abstract Award Winner 2015
PD Dr. med. habil. Michael Bernhard, Leipzig
Observation Schockraummanagements in der Zentralen Notaufnahme OBSERvE-Studie:
Ergebnisse nach 50 Tagen
Co-Autoren: Stephanie Koch, Alexandra Ramshorn-Zimmer, Thomas Hartwig, André Gries
Wissenschaftlicher Arbeitskreis 11. Wissenschaftliche Arbeitstage
Notfallmedizin Notfallmedizin
der DGAI Kiel, 8. - 9. Februar 2015
Curriculum Vitae
Geboren: 23. März 1976 in Mainz Mombach
Beruflicher Seit September 2011 Stellvertretender Ärztlicher Leiter und
Werdegang: Leitender Oberarzt der Zentralen
Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig
(Ärztlicher Leiter: Prof. Dr. A. Gries)
März 2008 – Leitender Oberarzt und Transfusions-
August 2011 beauftragter der Zentralen Notaufnahme
des Klinikums Fulda,
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Phillips-Universität Marburg
(Direktor: Prof. Dr. A. Gries)
Dezember 2007 – Facharzt für Anästhesiologie
Februar 2009 der Klinik für Anaesthesiologie des
Universitätsklinikums Heidelberg
(Direktor: Prof. Dr. E. Martin)
April 2007 – Komm. Leiter der Sektion Notfallmedizin
Februar 2009 und Ärztlicher Leiter des bodengebundenen
Notarztsystems der Klinik für Anaesthesiologie
am Universitätsklinikum Heidelberg
(Direktor: Prof. Dr. E. Martin)
Februar 2004 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter und
Februar 2009 Assistenzarzt an der Klinik für Anaesthesiologie
des Universitätsklinikums Heidelberg
(Direktor: Prof. Dr. E. Martin)
Kurzbeschreibung des Projektes
Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) stellt die interdisziplinäre und integrative Nahtstelle zwischen präklinischer und klini-
scher Versorgung von Notfallpatienten dar. Im Schockraum einer ZNA kommen vital bedrohte Patienten zur Aufnahme.
Bislang fehlen strukturierte Daten der Versorgung nicht-traumatologischer Schockraumpatienten aus Deutschland.
Best Abstracts Award S39
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
Best Abstract Award Winner 2015
Dipl.-Psych. Cynthia Pönicke, Leipzig
AED ist nicht gleich AED: Extreme Unterschiede in den Qualitätsparametern der kardio-
pulmonalen Reanimation bei Public Access Defibrillatoren (PAD) verschiedener Hersteller
Co-Autoren: Maxi Kurth, Axel Heller, Thea Koch, Adrian Pfältzer, Carolin Eisold, Michael P. Müller
Curriculum Vitae
Geboren: 11. März 1987 in Leipzig
Studium: 2005-2007 Psychologiestudium an der Technischen
Universität Chemnitz – Abschluss: Vordiplom
2007-2008 Psychologiestudium an der University of
Oklahoma (USA)
2008-2013 Psychologiestudium an der Technischen
Universität Dresden – Abschluss: Diplom
Beruflicher Seit September 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der
Werdegang: Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
am Universitätsklinikum Dresden
Seit Januar 2014 P&P Gutachten Selbstständige psychologische
Gutachterin für Familienrecht
Wissenschaftliche Preise:
2014: Posterpreis des Deutschen Interdisziplinären Notfallmedizin Kongresses (DINK)
Thema: „Effektivität eines 2-stündigen BLS-Kurses mit und ohne zusätzliches 7-minütiges Trainingsvideo
auf die Qualität der kardiopulmonalen Reanimation bei simuliertem Herz-Kreislauf-Stillstand“
Wissenschaftspreis des 1. Nationalen Arbeitstreffens PAD
Thema: „AED ist nicht gleich AED: Extreme Variationen von No-Flow-Fraktion, Zeit bis zur 1. Schockabgabe und
Perischock-Pause bei Public Access Defibrillatoren (PAD) verschiedener Hersteller“
Kurzbeschreibung des Projektes
Außerklinisch auftretende Herz-Kreislauf-Stillstände erfordern ein unmittelbares Eingreifen von Laienhelfern in Form
von Basic Life Support (BLS). Besonders bedeutsam dabei zeigt sich ein rasches Einsetzen einer qualitativ hochwertigen
Herzdruckmassage sowie eine möglichst frühzeitige Defibrillation bei Patienten, bei denen ein schockbarer Rhythmus
zugrunde liegt (Berg et al., 2010; Nolan et al., 2010). Immer mehr verbreitet finden sich daher in vielen Ländern
öffentlich zugängliche Defibrillatoren, welche auch durch Laienhelfer im Notfall einfach und sicher anzuwenden sein
sollen. Hier konnten bereits 2004 durch Fleischhackl et al. große Unterschiede bei der Benutzung verschiedener AED
durch Laien gezeigt werden. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Erfassung von No-Flow-Fraktion (NFF), Zeit
bis zum 1. Schock sowie Dauer der Perischock-Pausen von insgesamt acht verschiedenen Geräten.
Wissenschaftlicher Arbeitskreis 11. Wissenschaftliche Arbeitstage
Notfallmedizin Notfallmedizin
der DGAI Kiel, 8. - 9. Februar 2015
S40 Best Abstracts Award
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Best Abstract Award Winner 2015
Dr. med. Peter Hilbert-Carius, DEAA, Halle
Trauma-Induzierte-Coagulopathie (TIC) – Reicht zur Diagnose und Therapieentscheidung
ein Blick auf die BGA und den Patienten?
Curriculum Vitae
Geboren: 16. Dezember 1970 in Teterow
Studium: 1990 - 1991 Vorpraktisches Jahr im Kreiskrankenhaus
Sondershausen
1991 - 1998 Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg
2001 - 2003 Berufsbegleitendes Studium Technik in der
Medizin an der Universität Kaiserslautern
Beruflicher 1998 - 1999 Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin
Werdegang: Kreiskrankenhaus Sondershausen
seit 1999 Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfall-
medizin BG-Kliniken Bergmannstrost Halle (Saale)
2000 Promotion an der MLU Halle-Wittenberg
2002 1⁄4-jährliche Tätigkeit bei dem AMREF Flying Doctor Service in Kenia
seit 2002 HSD-Luftrettung / DRF-Luftrettung Halle (Oppin)
2002/2003 1⁄2-jährliche Tätigkeit am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau
2003 Facharztanerkennung (Anästhesiologie)
2004 European Diploma in Anaesthesiology and Intensive Care der
European Academy of Anaesthesiology (DEAA)
2004 ATL S ® (Advanced Trauma Life Support) Providerkurs
2008 ATLS® (Advanced Trauma Life Support) Instruktorkurs
Kurzbeschreibung des Projektes
Die Trauma-Induzierte-Coagulopathie (TIC) ist ein eigenständiges Krankheitsbild, welche die Prognose der Patienten ver-
schlechtert und das behandelnde Team vor diagnostische Probleme stellt. Ist es möglich, mit einer bei Schockraumauf-
nahme durchgeführten Blut-Gas-Analyse (BGA) und dem klinischen Eindruck des Patienten eine TIC zu diagnostizieren
und entsprechende Therapieschritte einzuleiten?
Wissenschaftlicher Arbeitskreis 11. Wissenschaftliche Arbeitstage
Notfallmedizin Notfallmedizin
der DGAI Kiel, 8. - 9. Februar 2015
Abstracts S41
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
11. Wissenschaftliche Arbeitstage
Notfallmedizin der DGAI
8. - 9. Februar 2015, Kiel
Abstracts
WATN 2 015 -1
Observation Schockraummanage-
ments in der Zentralen Notaufnahme
OBSERvE-Studie: Ergebnisse nach
50 Tagen
M. Bernhard · S. Koch · A. Ramshorn-Zimmer ·
T. Hartwig · A. Gries
Zentrale Notaufnahme, Universitätsklinikum
Leipzig
Fragestellung
Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) stellt die
interdisziplinäre und integrative Nahtstelle
zwischen präklinischer und klinischer Ver-
sorgung von Notfallpatienten dar [1]. Im
Schockraum einer ZNA kommen vital be-
drohte Patienten zur Aufnahme. Bislang feh-
len strukturierte Daten der Versorgung nicht-
traumatologischer Schockraumpatienten aus
Deutschland [2].
Methodik
In einer 12-monatigen prospektiven mono-
zentrischen Observationsstudie werden alle
erwachsenen Schockraumpatienten konsekutiv
evaluiert. In der vorliegenden Zwischen-
analyse wird von den Ergebnissen nach 50
Tagen berichtet. Die Datenerfassung erfolgt
mithilfe eines eigens entwickelten doppelsei-
tigen Evaluationsbogens. Die standardisierte
Dokumentation umfasst Parameter aus dem
prähospitalen Bereich, ergänzt durch unter-
suchungsspezifische Parameter des innerkli-
nischen Versorgungsabschnittes. Ein Votum
der Ethikkommission der Medizinischen Fa-
kultät der Universität Leipzig liegt vor.
Ergebnisse
In dem Untersuchungszeitraum kamen 71
nicht-traumatologische Patienten zur Auf-
nahme im Schockraum der ZNA. Die 71
Patienten waren 66±19 Jahre alt und der
Anteil des männlichen Geschlechtes betrug
65%. Das zur Aufnahme im Schockraum füh-
rende Leitsymptom war in 42% (n=30) eine
Vigilanzstörung, in 27% (n=19) eine respi-
ratorische Insuffizienz, in 21% (n=15) eine
Kreislaufinstabilität, in 6% (n=4) eine noch an-
dauernde Reanimationssituation; in 4% (n=3)
lagen andere Probleme vor. Im Schockraum
wurden 56% der Patienten mechanisch be-
atmet, eine invasive Blutdruckmessung wurde
in 52% etabliert, eine Katecholamintherapie
war in 27% notwendig, und eine kardiopul-
monale Reanimation wurde in 7% durchge-
führt. Diagnostische Maßnahmen wurden
in folgender Häufigkeit durchgeführt: Trans-
thorakale Echokardiographie in 38%, Rönt-
genthorax in 42% und eine Computertomo-
graphie in 55%. Die Schockraumversorgung
dauerte 46±30 min. In 26 Fällen (37%) kam
es zu einer Verzögerung der Verlegung des
Schockraumpatienten, insbesondere durch
Wartezeit auf ein freies Intensivstationsbett
in 18 Fällen, einen freien Computertomo-
graphen in 7 Fällen und in einem Fall durch
Wartezeit auf einen freien Operationssaal.
Interpretation
Die sich in Durchführung befindliche pro-
spektive monozentrische OBSERvE-Studie
ermöglicht erstmalig eine IST-Analyse zum
Schockraummanagement nicht-traumatolo-
gischer, vital bedrohter Patienten in einer
deutschen ZNA vorzunehmen und bietet das
Potential zum Erkennen zukünftiger Opti-
mierungsansätze für Ausbildungs- und Ver -
sorgungskonzepte sowie die Patientensicher-
heit in der Notfallmedizin. Durch die drin-
gend gebotene grundlegende Datenerhe-
bung zum Schockraummanagement an der
Nahtstelle zwischen präklinischer und früher
innerklinischer Versorgung werden sich Pro-
blemfelder identifizieren und neue Lösungs-
strategien im Schockraummanagement dieser
Patienten entwickeln lassen.
Literatur
1. Bernhard M et al: AINS 2010;45:400-406
2. Bernhard M
et al: Anaesthesist 2014;63:144-153
.
WATN 2 015 -2
Einfluss der abdominellen Kontroll-
sonographie auf Traumapatienten
E. Schneck1 · C. Koch1 · M. Borgards1 ·
R. Röhrig1 · M. Henrich1 · A. Hecker2 ·
M.A. Weigand1 · M. Bernhard3 · F. Roller4
1 Abteilung für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin, Universitätsklinikum Gießen
und Marburg, Standort Gießen
2 Abteilung für Allgemein, Viszeral- und Thorax-
chirurgie, Universitätsklinikum Gießen und
Marburg, Standort Gießen
3 Zentrale Notaufnahme, Universitätsklinikum
Leipzig
4 Abteilung für Radiologie, Universitätsklinikum
Gießen und Marburg, Standort Gießen
Fragestellung
Das Management des stumpfen Bauch-
traumas stellt eine große Herausforderung für
den Notfall- und Intensivmediziner dar, da
es zum einem eine akkurate Diagnostik und
zum anderen ein schnelles Handeln erfordert.
Dabei hat sich die Ganzkörper-Computer-
tomographie auf Grund ihrer hohen Sensiti-
vität und Spezifität als Goldstandard in der
Schockraumdiagnostik etabliert [1]. Im Rah-
men des Tertiary Trauma Surveys (TTS) werden
alle Traumapatienten routinemäßig einer Ab-
dominalsonographie unterzogen [2,3]. Mit
der vorliegenden Studie soll der Einfluss der
abdominellen Kontrollsonographie (AKS) auf
die Therapie und das Outcome von Patienten
ohne Nachweis einer Abdominalverletzung
in der initialen Computertomographie unter-
sucht werden.
Methodik
In dieser retrospektiven Analyse wurden alle
Traumapatienten (>18 Jahre), die im Zeitraum
zwischen Januar 2008 und Dezember 2012
eine Ganzkörper-Computertomographie und
eine AKS im Universitätsklinikum Gießen und
Marburg (Standort Gießen) innerhalb von 24
Stunden erhalten haben, eingeschlossen und
untersucht.
S42 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Ergebnisse
Entsprechend der Einschlusskriterien wurden
insgesamt 316 Patienten eingeschlossen und
analysiert (ISS 10±8, NISS 13±11). Es wurde
mit der AKS in 3 Fällen (0,9%) freie intra-
abdominelle Flüssigkeit detektiert, welche
alle ohne therapeutische Konsequenz blie-
ben. Kein Patient verstarb auf Grund einer
Sekundärblutung innerhalb von 24 Stunden
nach Krankenhauseinlieferung.
Interpretation
Die AKS, als Teil des TTS, konnte keine ent-
scheidenden neuen Informationen liefern und
hatte somit keinen Einfluss auf die weitere
Therapie des Patienten nach Abdominal-
trauma, der keine freie intraabdominelle
Flüssigkeit oder abdominelle Parenchym -
läsion in der initialen Computertomographie
aufwies. Daher ist der routinemäßige Einsatz
der AKS zu überprüfen und ihre differen -
zierte Anwendung im Rahmen der klinischen
Risikoeinschätzung in prospektiven Studien
zu untersuchen.
Literatur
1. Surendran A, Mori A, Varma DK, Gruen RL:
Systematic review of the benefits and harms of
whole-body computed tomography in the early
management of multitrauma patients: Are we
getting the whole picture? J Trauma Acute Care
Surg 2014;76(4)1122-30
2. German Trauma Society (DGU), S3-Guide-
line on Treatment of Patients with Severe and
Multiple Injuries, vol. 012-019. Germany, 2011
3. Spahn DR, Bouillon B, Cerny V, Coats TJ,
Duranteau J, Fernández-Mondéjar E, et al:
Management of bleeding and coagulopathy
following major trauma: an updated European
guideline. Crit Care 2013;17(2)R76.
WATN 2 015 -3
Schwerverletzt nach zivilem
Explosionstrauma – ein unterschätztes
Problem
M. Kulla1 · J. Maier1 · D. Bieler2 · S. Hentsch2 ·
R. Lefering3 · L. Lampl1 · M. Helm1
1
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
Bundeswehrkrankhaus Ulm
2 Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie,
Wiederherstellungs-, Hand- und Plastische
Chirurgie, Verbrennungsmedizin, Bundeswehr-
zentralkrankenhaus Koblenz
3
Institut für Forschung in der operativen Medizin,
Universität Witten-Herdecke
Hintergrund
Explosionsverletzungen [1,2] sind in Deutsch-
land eine seltene Ursache schwerer Traumata
und kaum Auslöser von Massenanfällen. Ziel
der Studie ist es einen Überblick über Demo-
graphie, Verletzungsmuster, Behandlungsalgo -
rithmen und Prognose des Explosionstraumas
im nationalen Umfeld zu erhalten.
Methodik
Es erfolgte die manuelle retrospektive Iden-
tifikation aller Patienten des TraumaRegister
DGU® (Stand 19.11.2012). Ausschluss aller
Patienten aus Auslandseinsätzen der Bundes-
wehr sowie von Kindern <13 Jahren. Deskrip-
tive Beschreibung des Patientenkollektives
sowie dreier Vergleichskollektive: „Verkehrs-
unfall“, „penetrierendes Trauma“ und „Sturz“.
Berechnung von Mittelwert, Standardabwei-
chung und 95% Konfidenzintervall des Mit-
telwertes für demographische Parameter
sowie Kennzahlen der prähospitalen und in-
nerklinischen Versorgung. Prognoseabschät-
zung mittels RISC (Revised Injury Severity
Classification) und RISC II. (TR-DGU-Projekt-
ID 2012-035 – Freigabe beantragt) [3].
Ergebnisse
137 Patienten erfüllen die Einschlusskriterien.
Die zu 90% männlichen Patienten werden
häufig (43%) mittels RTH in ein Trauma-
zentrum geflogen. Das schwerverletzte Patien -
tenkollektiv (ISS=18,0, ISS≥16=52%) muss
bei kreislaufstabilen Vitalwerten nie notfäl-
lig, jedoch auffällig häufig dringlich (59%)
operiert werden. Im Verletzungsmuster impo-
nieren mit 27% 6-mal mehr schwere (AIS≥3)
Weichteiltraumata (90% Verbrennungen) als
in den Vergleichsgruppen.
Bei sehr geringer innerklinischer Frühletali tät
(2,9%) ist der Intensivaufent halt tendenziell
länger als in den Vergleichsgruppen (5,5 Be-
atmungstage, 10,7 ICU Tage). Organversagen
tritt in 36%, Multiorganversagen in 29% und
septische Verläufe treten in 14% der Fälle
auf. Mit 16%
wer
den überproportional vie-
le Patienten innerhalb von 48 Stunden wei-
terverlegt. RISC und RISC II unterschätzen
die Letalität tendenziell (vgl. Abb. 1) ebenso
wie der TASH
Score (Trauma Associated Seve-
re Hemorrhage)
die Wahrscheinlichkeit einer
Transfusion unterschätzt (5,0% vs. 12,5%).
Interpretation
Die vorliegende Arbeit dient der Hypothe-
sengenerierung, welcher eine weitere kon-
firmatorische Prüfung folgen sollte. Bis dahin
muss festgehalten werden, dass Verletzungen
durch zivile Explosionen eine Kombination
aus dem klassischen Schwerstverletzten mit
zusätzlichem relevanten Anteil an schweren
Verbrennungen darstellen (thermomechani-
sche Kombinationsverletzung). Der Intensiv-
aufenthalt ist prolongiert und von häufigen
Komplikationen gekennzeichnet. Scores, wel-
che sich beim klassischen Schwerstverletzten
bewährt haben (RISC / RISC II / TASH), unter-
schätzen dabei die Prognose beim Explo-
sionsverletzten tendenziell.
Literatur
1. Champion HR, Holcomb JB, Young LA: Injuries
from explosions: physics, biophysics, pathology,
and required research focus. J Trauma 2009;66:
1468-1477
2. Hossfeld B, Holsträter T, Holsträter S, Rein D,
Josse F, Lampl L, Helm M.: Primärversorgung
penetrierender Verletzungen: Teil 1: Explosions-
trauma. Anaesthesist 2014;63:439-450
3. Das TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft
für Unfallchirurgie http://www.traumaregister.de
(Zugriff am 08.11.2014).
Abbildung 1
20%
18%
16%
14%
12%
10%
8%
6%
4%
2%
0%
Vergleich von Letalität und Prognose mittels RISC und RISC II
RISC RISC II
Explosionstrauma
n=88 n=122
RISC RISC II
Penetrierendes Trauma
n=2.954 n= 3.484
RISC RISC II
Verkehrsunfall
n=36.397 n=41.633
RISC RISC II
Sturz
n =17.864 n=21.685
10,2% 15,7 % 12 ,1% 15, 5%10,7% 15,5% 11, 8% 14 ,3%
6,8% 7, 5%
15,6 %
17, 7%
14,0 %
12,4 %
16,9 %
14,7 %
Vergleich von beobachteter Letalität versus der Prognosen durch RISC und RISC II (Revised Injury
Severity Classification) für das Kollektiv der Explosionsverletzten und der 3 Vergleichskolletive. Ergeb-
nisdarstellung der beobachteten Letalität als grauer Balken mit Angabe des jeweiligen Wertes. Zusätz-
lich ist das 95%CI als schwarzer Querbalken eingezeichnet. Darstellung der berechneten Prognose
als roter, bzw. grüner Querbalken (ebenfalls mit Angabe des Wertes).
Abstracts S43
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
WATN 2 015 - 4
Der Einfluss einer frühen chirur-
gischen Intervention bei abdominaler
Hohlorganperforation auf das
Outcome septischer Patienten
C. Koch1 · E. Schneck1 · F. Roller3 · R. Röhrig1 ·
V. Unterstab1 · W. Padberg 2 · M.A. Weigand1 ·
A. Hecker2 · M . Henrich1
1 Abteilung für Anästhesiologie, Operative Inten-
sivmedizin und Notfallmedizin, Universitäts-
klinikum Gießen
2 Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Thorax-,
Transplantations- und Kinderchirurgie,
Universitätsklinikum Gießen
3 Abteilung für Diagnostische und Interventio-
nelle Radiologie, Universitätsklinikum Gießen
Fragestellung
Die schwere Sepsis und der septische Schock
sind die häufigsten Todesursachen unter ope-
rativen Intensivpatienten. Frühe, zielgerichtete
antibiotische Therapie, chirurgische Interven-
tion und supportive Maßnahmen bilden dabei
die Grundpfeiler einer erfolgreichen Therapie.
Die internationalen Guidelines der Surviving
Sepsis Campaign empfehlen eine chirurgi-
sche Fokussanierung innerhalb der ersten 12
Stunden nach Symptombeginn (Grad 1C) [1].
Interessanterweise basiert diese Empfehlung
aber im Wesentlichen auf Studien zu Weich-
teilinfektionen. Diese Arbeit untersuchte den
Einfluss des Operationszeitpunktes auf das
Outcome von Patienten, welche in Folge einer
gastrointestinalen Perforation eine Sepsis ent-
wickelten.
Methodik
Im Rahmen dieser retrospektiven Analyse
wurden 76 Patienten (45 männlich, 31 weib-
lich), mit einem mittleren Alter von 59 Jah-
ren (21-88), mit gastrointestinaler Perforation
eingeschlossen. Der Untersuchungszeitraum
erstreckte sich von August 2008 bis Februar
2012. Die Patienten wurden anhand der Zeit
zwischen radiologischer Diagnose der Per-
foration und operativer Intervention (Time-
to-Intervention, TTI) in 3 Gruppen unterteilt
(TTI <3 h, TTI 3-9 h, TTI >9 h). Klinische- u.
intensivmedizinische Daten, sowie Prognose-
scores, Laborparameter und Outcome wurden
erfasst.
Ergebnisse
25 Patienten zeigten eine TTI <3 h (Gruppe
A), 36 Patienten 3-9 h (Gruppe B) und 15
Patienten >9 h (Gruppe C). Es konnten keine
signifikanten Unterschiede in den klinischen
Daten, Behandlungsstrategien und Laborbe-
funden zwischen den Gruppen identifiziert
werden. Die 30d-Letalitätsraten waren 20%
(Gruppe A), 25% (Gruppe B) und 27% (Grup-
pe C). Jedoch zeigte sich kein signifikanten
Einfluss der TTI auf die 30d-Letalität in unse-
rem Kollektiv (p = 0,862).
Interpretation
Ein signifikanter Einfluss des Operationszeit-
punktes auf das Outcome der Patienten konnte
anhand der analysierten Parameter nicht
identifiziert werden. Tendenziell nahmen je-
doch Letalität und Peritonitis mit einer länge-
ren TTI zu. Multizentrische Studien mit einem
größeren Patientenkollektiv könnten hier zu
einer endgültigen Klärung des Sachverhaltes
beitragen.
Literatur
1. Dellinger RP, Levy MM, Rhodes A, Annane D,
Gerlach H, Opal SM, Moreno R: Surviving
Sepsis Campaign: international guidelines for
management of severe sepsis and septic shock,
2012. Intensive Care Med 2013;39(2):165-228.
doi:10.1007/s00134-012-2769-8.
WATN 2 015 -5
Trauma-Induzierte-Coagulopathie
(TIC) – Reicht zur Diagnose und
Therapieentscheidung ein Blick auf
die BGA und den Patienten?
P. Hilbert-Carius
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfall-
medizin, BG-Kliniken Halle
Fragestellung
Die Trauma-Induzierte-Coagulopathie (TIC)
ist ein eigenständiges Krankheitsbild, welches
die Prognose der Patienten verschlechtert
und das behandelnde Team vor diagnosti-
sche Probleme stellt. Ist es möglich, mit einer
bei Schockraumaufnahme durchgeführten
Blut-Gas-Analyse (BGA) und dem klinischen
Eindruck des Patienten eine TIC zu diagno-
stizieren und entsprechende Therapieschritte
einzuleiten?
Methodik
Bestimmung der Korrelation nach Pearson
zwischen BGA-Parametern (Hb / BE / Lak-
tat) und den Globaltests der Gerinnung
(Quick, INR, PTT, Thrombozyten) an einem
über regionalen Traumazentrum und am
TraumaRegister DGU®. Ein Korrelationsko-
effizient (r) von >0,3 zeigt eine gute, Werte
>0,5 zeigen eine sehr gute und Werte >0,8
eine nahezu perfekte lineare Korrelation an.
Einschlusskrite rien waren: primäre Versor-
gung, ISS >9, RISC vorhanden, BGA- und Ge-
rinnungsparameter vorhanden.
Ergebnisse
Es wurden über 40.000 Patienten in die Un-
tersuchung eingeschlossen. Die Tabelle ver-
deutlicht die Korrelation des Hb mit den un-
tersuchten Parametern in der Gesamtkohorte
und in gebildeten Untergruppen.
Zwischen BE und Quick (r = -0,365) und BE /
aPTT (r = 0,327) wurde ebenfalls eine signi-
fikante Korrelation nachgewiesen. Die beste
Korrelation zeigt sich bei Patienten (ISS >16
+ Schock bei Aufnahme), die die grundle-
genden Voraussetzungen für die Entwick -
lung einer TIC (Gewebeschaden / Verletzungs-
schwere, Minderperfusion / Schock) erfüllen.
Mit der in der Literatur oft verwendeten INR
konnte keine Korrelation nachgewiesen wer-
den. Von allen untersuchten Parametern er-
wies sich der Hb als bester Prädiktor für eine
Massivtransfusion.
Interpretation
Die bei Schockraumaufnahme mittels BGA
bestimmten Hb- und BE-Werte sind zusam-
men mit dem klinischen Erscheinungsbild des
Patienten (Schock + Verletzungsschwere) in
der
Lage, eine TIC in den ersten Minuten nach
Patientenaufnahme zu identifizieren. Unter
Beachtung der Korrelationsgrade zwischen
den untersuchten Parametern ergibt sich die
Möglichkeit, Therapiekorridore anhand der
BGA zu definieren. Hiermit ist die Identifika-
tion von Traumapatienten mit einer TIC und
deren zeitnahe Therapie bereits kurz nach
Schockraumaufnahme möglich. Ein mögli-
ches Vorgehen hierzu ist bereits in der Litera-
tur verfügbar [1,2].
Literatur
1. Hilbert P, Hofmann GO, zur Nieden K,
Teichmann J, Jakubetz J, Stuttmann R: Coagu-
lation management of trauma patients with
unstabile circulation: establishment of a hemo-
globin-oriented standard operating procedure.
Anaesthesist 2012;61:703-10
2. Hilbert P, Hofmann GO, Teichmann J, Struck MF,
Stuttmann R. The "coagulation box" and a
new hemoglobin-driven algorithm for bleeding
control in patients with severe multiple traumas.
Arch Trauma Res 2013;2(1):3-10.
Tabelle 1
Korrelation zwischen Hb und den untersuchten Parametern.
aPTT Quick INR BE Laktat P LT
Alle Patienten -.414 .497 -.224 .328 -.165 .301
ISS 16 -.428 .514 -.232 .321 -.174 .319
ISS 25 -.448 .536 -.242 .321 -.199 .354
ISS 16 u. Schock -.457 .570 -.252 .254 -.196 .412
Massivtransfusion -.421 .523 -.248 .190 -.107 .404
S44 Abstracts
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WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
WATN 2 015 -6
Stop the Bleeding – Schwerer als
gedacht?
P. Hilbert-Carius
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfall-
medizin, BG-Kliniken Halle
Fragestellung
„Stop the bleeding“ stellt nicht nur im ATLS
®
[1,2] eine grundlegende Forderung bei der
Traumaversorgung dar. Diese umzusetzen ist
aber offensichtlich schwerer, als es scheinen
mag. Sind wir als Notärzte hierzu überhaupt
in der Lage oder stellt uns diese doch eigent-
lich simple Forderung vor Probleme?
Methodik
Fallanalyse von 5 polytraumatisierten Patien-
ten, die den Schockraum (SR) eines überregio-
nalen Traumazentrums in Notarztbegleitung
mit bestehender massiver Blutung erreichten,
ohne dass hier eine adäquate Blutstillung er-
reicht worden ist.
Ergebnisse
In allen 5 Fällen waren die Patienten zwar
mit eine „Stiff Neck“ versorgt, wobei sich bei
keinem in der Diagnostik eine HWS-Fraktur
zeigte, aber die offensichtliche äußere Blu-
tung wurde nicht (in 2 von 3 Fällen) oder un-
zureichend versorgt. Ein Tourniquet bei aus-
geprägten Extremitätenblutungen (in 3 von 5
Fällen) kam in keinem Fall zum Einsatz. Ein
Beckengurt / Beckenschlinge bei schweren
Beckenverletzungen (in 4 von 5 Fällen) kam nur
in 2 Fällen zum Einsatz, klassische Druckver-
bände, wie man sie aus dem Erste-Hilfe-Kurs
kennt, wurden überhaupt nicht eingesetzt.
Im Rahmen der SR-Versorgung erhielten alle
Patienten sofort eine manuelle Blutungskom-
pression, eine temp. Beckenschlinge, unge-
kreuzte EK und eine aggressive Gerinnungs-
u. Volumentherapie. Einer der 5 Patienten
verstarb 1 h nach Ankunft im SR, wobei dieser
den SR schon unter CPR erreichte, 2 verstar-
ben in den ersten 24 h aufgrund einer nicht
mehr zu therapierenden Gerinnungsstörung
und 2 überlebten mit gutem neurologischem
Outcome.
Interpretation
Die grundlegende notfallmedizinische For-
derung bei Blutungen „Stop the bleeding“
scheint den Rettungsdienst / Notarzt im Ein-
zugsbereich eines Mitteldeutschen Trauma-
zentrums vor enorme Probleme zu stellen.
Einfach zu handhabende Hilfsmittel (Tour-
niquet, Beckengurt / -schlinge) oder Erste-
Hilfe-Maßnahmen (Druckverband) kommen
nur
selten und oft inadäquat zur Anwen-
dung. Die
durch das Trauma hervorgerufene
und durch die inadäquate Blutstillung ver-
stärkte Koagulo pathie ist dann kaum noch
zu therapieren. Hier zeigt sich ein enormes
Optimierungspotential, wofür der WATN
eventuell wichtige Impulse setzen kann. Die
Bundeswehr mit Ihren Erfahrungen und den
einfachen, aber effektiven Maßnahmen im
Rahmen des TCCC (Tactical Combat Casual-
ty Care),
könnte hier einen wichtigen Partner
darstellen.
Literatur
1. Gries A: Advanced trauma life-support for
trauma management: A concept for Europe or
not? Anaesthesist 2007;56:1101-2
2. Helm M, Kulla M, Lampl L: Advanced Trauma
Life Support®: A training concept also for
Europe. Anaesthesist 2007;56:1142-6.
WATN 2 015 -7
Strukturdatenanalyse von Rettungs-
dienstbereichen anhand des
Deutschen Reanimationsregisters.
Haben strukturelle Faktoren Einfluss
auf den Reanimationserfolg?
L. Miebach1 · S. Seewald2 · H. Maurer1 ·
J.-T. Gräsner2 · M. Fischer3 · A. Bohn4 ·
J. Wnent1
1
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,
Campus Lübeck,
2 Klinik für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin, Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel,
3 Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin
und Schmerztherapie, Alb-Fils Kliniken,
Göppingen
4 Berufsfeuerwehr Stadt Münster
Fragestellung
In Deutschland erleiden jährlich ca. 100.000
Menschen einen außerklinischen Herzkreis-
laufstillstand, die Inzidenz beträgt dabei zwi-
schen 50 und 70 Reanimationen pro 100.000
Einwohner im Jahr und liegt damit deutlich
höher als die Inzidenz des Polytraumas [1].
Viele Faktoren, die das Outcome beeinflus-
sen, wie das Alter, das Geschlecht und der in-
itiale Herzrhythmus sowie die Eintreffzeit der
Rettungsmittel [2], sind mittlerweile bekannt.
Ebenso verbessert nachgewiesenerweise der
möglichst frühzeitige Beginn der Herzdruck-
massage durch Laien das Outcome der Pati-
enten nach einer außerklinischen Reanimati-
on [3]. Ziel dieser Studie war festzustellen, ob
strukturelle Unterschiede in deutschen Ret-
tungsdienstbereichen einen Einfluss auf das
Überleben und das neurologische Outcome
von Reanimationspatienten haben.
Methodik
In dieser deskriptiven epidemiologischen
Querschnittsstudie wurden 35 deutsche Ret-
tungsdienstbereiche, die alle Teilnehmer am
Deutschen Reanimationsregister sind, mit-
tels eines Fragebogens zu ihrer strukturellen
und personellen Ausstattung befragt. Über
den Zeitraum von 2011 bis 2013 wurden
von allen Standorten über 12 Monate die in
das Deutsche Reanimationsregister einge-
speisten Reanimationen ausgewertet und das
Outcome der Patienten ermittelt. Im zweiten
Schritt wurden die jeweiligen Outcomedaten
mit den abgefragten Strukturdaten korreliert.
Ergebnisse
Die untersuchten Rettungsdienstbereiche
ließen sich nach Bevölkerungsdichte der je-
weiligen Städte einteilen in die Kategorien
ländlicher Raum: 6 Bereiche, verstädterter
Raum: 5 Bereiche und Agglomerationsraum:
24 Bereiche.
Folgende Punkte der Strukturdaten wurden
unter anderem ausgewertet:
1. Standard operating procedure (SOP) für
den Reanimationsablauf: 31 Standorte
halten SOPs vor, 4 Standorte nicht.
2. Ärztlicher Leiter Rettungsdienst (ÄLRD):
2 der ausgewerteten Standorte halten kei-
nen ÄLRD vor, an 3 Standorten arbeiten
die ÄLRD als Honorarkräfte, an 15 Stand-
orten in Teilzeit und an 14 Standorten in
Vollzeit.
3. Vorhaltezeiten NEF und RTW: Die Vor-
haltezeiten variieren zwischen 305 und
51 Stunden pro 1.000 Einwohner im Jahr
für die NEF. Der Mittelwert beträgt dabei
127 Stunden pro 1.000 Einwohner/Jahr.
Die Vorhaltezeiten für die RTW variieren
zwischen 1.580 und 163 Stunden pro
1.000 Einwohner und Jahr. Der Mittel-
wert beträgt dabei 387 Stunden pro 1.000
Einwohner/Jahr.
5. Einsatzzahlen: Die Anzahl der Einsätze
bezogen auf 1.000 Einwohner im Jahr
liegt zwischen 69 und 940. Der Mittel-
wert beträgt dabei 169 Stunden pro 1.000
Einwohner/Jahr.
Interpretation
Es ergeben sich in der Auswertung der Struk-
turdaten bereits deutliche Unterschiede hin-
sichtlich der Ausstattung der Rettungsdienst-
bereiche. Im nächsten Schritt wird geprüft, ob
sich ebenfalls Unterschiede im Outcome der
Patienten zwischen den befragten Standor-
ten finden lassen. Anschließend wird mittels
multivariater Analyse statistisch ermittelt, ob
bestimmte strukturelle Gegebenheiten einen
positiven Einfluss auf das Überleben der Pati-
enten mit außerklinischem Herzkreislaufstill-
stand haben.
Literatur
1. Wnent J, et al: Das Deutsche Reanimations-
register. Qualitätsmanagement in der Notfall-
medizin, Rettungsdienst 04.2012, 35. Jahrgang;
320-325
Abstracts S45
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
2. Gräsner JT, et al: ROSC after cardiac arrest – the
RACA score to predict outcome after out-of-
hospital cardiac arrest. European Heart Journal
2011 Jul; 32(13):1649-56
3. Sasson C, et al: Predictors of survival from
out-of-hospital cardiac arrest: a systematic
review and metaanalysis. Circ Cardiovasc Qual
Outcomes 2010 Jan;3(1):63-81.
WATN 2 015 - 8
Der Effekt einer priorisierten Umset-
zung der ERC-Empfehlungen 2010
auf Langzeitüberleben und neurolo-
gisches Outcome nach prähospitalem
Herzkreislaufstillstand
U. Harding1 · A. Günther2
1 Zentrale Notfallaufnahme, Klinikum Wolfsburg
2 Stadt Braunschweig
Fragestellung
Die ERC-Empfehlungen 2010 erforderten
Änderungen der Vorgaben im Rettungsdienst
Braunschweig. Vor dem Hintergrund be-
grenzter Ressourcen erfolgte eine priorisier-
te Umsetzung mit Fokus auf kontinuierliche
„hochqualitative“ Thoraxkompressionen.
Bringt die gewählte Art der Umsetzung der
ERC-Empfehlungen eine messbare Verände-
rung beim Langzeitüberleben und Überleben
mit guter neurologischer Erholung? Wie sind
die Ergebnisse im eigenen Bereich im Ver-
gleich mit dem Reanimationsregister?
Methodik
Die Schulung von mehr als 90% der Mitar-
beiter erfolgte bis 30.06.12. Alle Reanima-
tionsversuche 2011-2013 wurden über das
Dt. Reanimationsregister (RR) [1] erfasst. Es
erfolgten ein jahrgangsweiser Vergleich der
Braunschweiger Daten mit dem RACA sowie
ein Vergleich mit definierten Indexpatienten
des Reanimationsregisters [2]. Verglichen
wurden die Endpunkte bis zum Einjahres-
überleben. Der statistische Vergleich erfolgte
mit dem χ²-test, bei dichotomen Merkmalen
mit dem Binominaltest. Signifikanzniveau
a=0,05.
Ergebnisse
Vom 01.01.2011 bis 31.12.2013 wurden 587
Reanimationen begonnen, 339 Datensät-
ze waren verwertbar. ROSC 50,5% (pRACA
44%; p<0,05). Vom 1.7.2012 bis 31.12.2013
wurden 312 Reanimationen begonnen, 274
Datensätze waren verwertbar (CPR-Inzidenz
83,2/100.000EW/Jahr). Die ROSC-Rate be-
trug 43,1% (RR: 46%; n.s.), die Lebendent-
lassungsrate 15,7% (RR: 14,7%, p<0,01), die
Lebendentlassungsrate mit CPC 1&2 14,4%
(RR: 11,7%; p<0,05), das Einjahresüberleben
15,4%. Die Inzidenz der Entlassung mit CPC
1&2 betrug 12,0/ 100.000EW/Jahr (RR: 5,8).
Das erste Rettungsmittel traf in 76,1% in <8
Minuten ein (RR: 64,4%). Der Anteil an Lai-
enreanimationen stieg von 18% in 2011 auf
27% in 2013 (p<0,05).
Interpretation
Der jahrgangsweise Vergleich zeigte eine
Verbesserung der risikoadjustierten ROSC-
Rate. Dieses wird als Folge der Anpassung
der lokalen Vorgaben an die aktuellen Leit-
linien gewertet. Die relevanten klinischen
Endpunkte wurden nach vollständiger Um-
setzung der Leitlinien in 2013 tendenziell
häufiger erreicht. Ebenso stieg die Rate an
Laienreanimationen von 2011 bis 2013 signi-
fikant an. Der Vergleich aller Reanimationen
mit dem Reanimationsregister zeigte tenden-
ziell niedrigere Raten bei ROSC und Kran-
kenhausaufnahme, aber signifikant bessere
Lebendentlassungsraten insgesamt und mit
guter neurologischer Erholung. Vor dem Hin-
tergrund der Verbesserungen im jahrgangs-
weisen Vergleich werteten wir die gewählte
Art der Umsetzung der Leitlinien als sicher.
Neben der Eintreffzeit des ersten Rettungsmit-
tels in weniger als 8 Minuten in 76% stimmt
der gestiegene Anteil an Laienreanimationen
hoffnungsvoll und trägt sicherlich zur hohen
Inzidenz an Überleben mit gutem neurologi-
schem Ergebnis bei.
Literatur
1. Gräsner JT, et al: Anaesthesist 2014;63:470-6
2. Gräsner JT, et al: European Heart Journal 2011;
32:1649-56.
WATN 2015-9
Reanimation durch Laien:
Bereitschaft und Wissen zur korrekten
Hilfe sinken im Alter
P. Brinkrolf1 · R.-P. Lukas1 · M. Heyse2 ·
T. Dierschke2 · H. Van Aken1 · A. Bohn3 ·
K. Hahnenkamp4
1 Klinik für Anästhesiologie, operative Intensiv-
medizin und Schmerztherapie, Universitäts-
klinikum Münster
2 Institut für Soziologie, Westfälische Wilhelms-
Universität Münster
3 Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Berufsfeuer-
wehr der Stadt Münster
4 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie
und Intensivmedizin, Universitätsklinikum
Greifswald
Fragestellung
Jährlich kommt es bundesweit zu etwa
75.000 außerklinischen Herz-Kreislaufstill-
ständen, deren Outcome durch frühzeitige
Wiederbelebungsmaßnahmen von Laien er-
höht werden kann. Der Großteil der Herz-
Kreislaufstillstände findet beobachtet im
häuslichen Umfeld statt, häufig sind ältere
Personen betroffen. Auch als mögliche Erst-
helfer spielen ältere Personen, beispielsweise
Lebenspartner, daher eine wichtige Rolle. Es
liegen jedoch kaum Daten vor, wie sich ältere
und jüngere Bürger hinsichtlich ihrer Bereit-
schaft, ihres Wissens und ihrer Informations-
quellen zur Laienreanimation unterscheiden.
Methodik
Mittels computergestützter Telefoninterviews
(CATI) wurden insgesamt 2.004 Personen zu
Wiederbelebungsmaßnahmen befragt. Die
Stichprobe basiert auf einer repräsentativen
Zufallsauswahl von Münsteraner Telefonan-
schlüssen nach dem Gabler-Häder-Design.
Der Datensatz wird hier anhand des Alters
der Befragten analysiert und Daten zur Laien-
reanimationsquote aus dem Reanimationsre-
gister gegenübergestellt. Die Auswertung der
Daten wurde mit IBM SPPS Statistics Version
22.0 durchgeführt.
Ergebnisse
Bei der Befragung wurde deutlich, dass älte-
re Befragte im Themenfeld Wiederbelebung
über deutlich weniger Wissen verfügten als
Jüngere. So nannten 84,9% der Teilnehmer
bis 65 Jahre, jedoch nur 72,8% der Teilneh-
mer über 65 Jahre die 112 als Notrufnum-
mer. Bei der korrekten Auswahl der bei ei-
nem Herz-Kreislauf-Stillstand notwendigen
Maßnahme nannten 67.6% der Befragten bis
65 Jahre die Thoraxkompression, diese Ant-
wort gaben nur 51,4% der über 65-jährigen.
Große Unterschiede zeigen sich auch in der
Selbsteinschätzung der interviewten Perso-
nen: In der Altersgruppe bis 35 Jahre waren
57,8% der Meinung, einen Herz-Kreislauf-
stillstand erkennen zu können, während dies
sich von den über 65-jährigen Teilnehmern
nur 44,4% zutrauten. Befragt zu ihrer Bereit-
schaft, eine Laienreanimation durchzuführen,
gaben 10,5% der über 65-jährigen an, dies
wahrscheinlich oder sicher nicht zu tun. Bei
den Teilnehmern bis 65 Jahre lag dieser Anteil
bei lediglich 3,7%.
Die Auswertung von Daten aus dem Deut-
schen Reanimationsregister zu 1.361 Reani-
mationen in Münster zeigt, dass bei Patienten
unter 65 Jahre (n=512) in 34,6%, bei älteren
Patienten (n=849) jedoch nur in 21,6% der
Fälle eine Laienreanimation durchgeführt
wurde.
Interpretation
Das Wissen, die Selbsteinschätzung sowie die
Bereitschaft, eine Laienreanimation durchzu-
führen, ist bei älteren Personen geringer aus-
geprägt als bei Jüngeren. Gleichzeitig werden
ältere Personen seltener durch Laien reani-
miert. Unter der Annahme, dass bei alten
Patienten auch mögliche Ersthelfer häufig Se-
nioren sind, stellen die Ergebnisse dieser Be-
S46 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
fragung eine denkbare Ursache für die gerin-
gere Laienreanimationsquote im Alter dar. Es
sollten daher gezielte Maßnahmen ergriffen
werden um auch diese Bevölkerungsgruppe
besser über das Thema zu informieren.
WATN 2 015 -10
EMuRgency „Bronze-Silber-Gold“:
Implementierung eines euregionalen
BLS-Moduls an Schulen, um
„(Ein) Leben (zu) retten“
N. Lenssen · M. Felzen · H. Biermann ·
L. Lambrecht · M. Skorning · R. Rossaint ·
S. Beckers
Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum
Aachen
Fragestellung
Ein vielversprechender Ansatz, die persis-
tierend niedrige Laienreanimationsrate zu
erhöhen, ist Wiederbelebungs-Unterricht an
Schulen. Im Rahmen des INTERREG-Projek-
tes EMuRgency wurde daher für die Euregio
Maas-Rhein (Grenzregion Deutschland-Nie-
derlande-Belgien) ein dreistufiges Trainings-
konzept (Bronze-, Silber-, Gold-Niveau) für
Wiederbelebung entwickelt. Dieses auf den
europäischen Leitlinien für Basic Life Support
(BLS) [1] basierende Konzept ermöglicht ein
standardisiertes Vorgehen, welches die z.T.
unterschiedlichen Rahmenbedingungen in
der Euregio berücksichtigt. In der Stadt/Städ-
teregion Aachen sollte in einer ersten Phase
das Bronze-Modul („Prüfen-Rufen-Drücken“)
in Analogie zum Kompetenzniveau der Initia-
tive „Ein Leben Retten“ (www.einlebenretten.
de) implementiert und evaluiert werden.
Methodik
Den weiterführenden Schulen der Stadt/Städ-
teregion Aachen wurde im Zeitraum 02/2013
- 10/2014 das Bronze-Modul des BLS-Trai-
nings kostenfrei angeboten. In 45 Minuten
wurden die Schüler ab der Jahrgangsstufe 7
theoretisch und praktisch in BLS geschult.
Dabei wurden in einer Prä-post-Analyse Wis-
sen und Selbsteinschätzung der SchülerInnen
zum Thema BLS erfragt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden in der Region Aachen rund
9.000 SchülerInnen mit dem EMuRgency-
Bronze-Modul geschult. 38% der Schulen der
Stadt und 33% der Städteregion Aachen nah-
men teil. Das Trainingskonzept war in allen
Schulformen und Jahrgangsstufen umsetzbar.
Wissen und Selbstvertrauen der SchülerInnen
bezüglich Erkennen des Herzkreislaufstill-
standes, Absetzen des Notrufs und Durchfüh-
rung von BLS-Maßnahmen wurden durch das
Training gesteigert. 90% der SchülerInnen ga-
ben nach dem Training an zu wissen, was bei
einem Herzkreislaufstillstand zu tun sei (prä:
21%). 80% trauten sich zu, eine Wiederbele-
bung durchzuführen (prä: 26%).
Interpretation
Ein kurzes BLS-Training in Erkennen des
Herzkreislaufstillstandes, Absetzen des Not-
rufs und Durchführung von Thoraxkompressi-
onen reicht aus, um das diesbezügliche Wis-
sen und Selbstvertrauen der SchülerInnen zu
verbessern. Aufbauende Trainingsmodule (Be-
atmung und AED) sollen in einem nächsten
Schritt für die Städteregion und Stadt Aachen
evaluiert werden. Da in etwa 60% der Schu-
len trotz kurzer Schulungszeiten ein BLS-Trai-
ning nicht implementiert werden konnte, sind
verbesserte Rahmenbedingungen, wie sie der
Schulausschuss der Kultusministerkonferenz
im Juni 2014 beschlossen hat, notwendig.
Literatur
1. Koster RW, et al: European Resuscitation
Council Guidelines for Resuscitation 2010
Section
2. Adult basic life support and use of automated
external defibrillators. Resuscitation 2010;81:
1277-1292.
WATN 2015 -11
Never Events in der Notfallmedizin –
Ergebnisse eines modifizierten
Delphi-Verfahrens
H. Marung1 · Hp. Moecke1 · S. Poloczek2 ·
M. Lenz3
1 Institut für Notfallmedizin,
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH
2 Ärztlicher Leiter Rettungsdienst,
Berliner Feuerwehr
3 Gesundheitswissenschaften,
Universität Hamburg
Fragestellung
Die Notfallmedizin gehört zu den Hochri-
siko-Bereichen. Allerdings sind sowohl in
Deutschland als auch international gegen-
wärtig kaum strukturierte Konzepte zur Erhö-
hung der Patientensicherheit umgesetzt [1,2].
Im angloamerikanischen Sprachraum hat sich
der Begriff "Never Events" (NE) für einen neu-
en Ansatz innerhalb des klinischen Risikoma-
nagements etabliert. Als NE gelten Ereignisse,
die im Rahmen der Patientenversorgung unter
keinen Umständen passieren dürfen.
Ziel dieser Untersuchung war die systemati-
sche Entwicklung und Konsentierung eines
NE-Katalogs für den Bereich der Präklinik im
deutschen Sprachraum. Vergleichbare Unter-
suchungen liegen bisher für den notfallmedi-
zinischen Bereich nicht vor.
Methodik
Dreistufige, online-basierte Delphistudie
[3] mit notfallmedizinischen Experten aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz. In-
itial wurden 27 auf die Präklinik abgestimmte
NE auf Basis eines Katalogs der US-amerika-
nischen „Agency for Healthcare Research and
Quality“ (www.ahrq.gov) vorgeschlagen. Die
Relevanz jedes NE war auf einer Skala von
1 („nicht relevant“) bis 5 („sehr relevant“)
einzustufen. Bei Überschreiten eines Mittel-
wertes von 3,75 (Runden 1 und 2) bzw. 2,5
(Runde 3) galt ein NE als konsentiert. NE ohne
Konsens wurden auf Basis von Kommentaren
revidiert. Neuvorschläge wurden nach qua-
litativer Auswertung in den Delphi-Prozess
eingespeist.
Ergebnisse
150 Experten waren eingeladen. 91,6% ver-
fügten über eine rettungsdienstliche Berufs-
erfahrung von über zehn Jahren. 83 Experten
vervollständigten Runde 1, 68 Runde 2 und
67 Runde 3. Insgesamt wurden 32 NE als re-
levant konsentiert. Die höchste Zustimmung
erhielten: „Tod oder schwere Schädigung
durch inadäquates Airway-Management“
(MW 4,89), „Unterlassung einer Anleitung
zur Telefonreanimation“ (4,59) sowie, „Tod
oder schwere Schädigung durch Medikati-
onsfehler“ (4,55).
Interpretation
Das Delphi-Verfahren ergab bei einer hohen
Teilnehmer-Quote ein differenziertes Bild be-
züglich kritischer Ereignisse. Die konsentier-
ten NE können als Indikatoren für die Ergeb-
nisqualität im Rettungsdienst herangezogen
werden. Sie sollten im Sinne eines Mindest-
Standards für das präklinische Risikomanage-
ment interpretiert werden. In einem nächsten
Schritt werden die Autoren aus dem NE-Ka-
talog ein Bündel gezielter Maßnahmen zur
Weiterentwicklung von Qualität und Sicher-
heit in der Notfallmedizin ableiten.
Literatur
1. Bigham B, Buick JE, Brooks SC, Morrison M:
Patient safety in Emergency Medical Services:
a systematic review of the literature. Prehosp
Emerg Care 2012;16:20-35
2.
Marung H, Moecke Hp, Oppermann S, Wirtz S:
Patientensicherheit: Wo steht der Rettungs-
dienst? Notarzt 2011;27:258-265
3. Boulkedid R, Abdoul H, Loustau M, Sibony O,
et al: Using and Reporting the Delphi Method
for Selecting Healthcare Quality Indicators: A
Systematic Review. PLoS ONE 6(6): e20476.
doi:10.1371/journal.pone.0020476.
Abstracts S47
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
WATN 2015-12
Technische Performance und Ein-
satzspektrum des Telenotarztsystems
in der Regelversorgung im Vergleich
zum Forschungsprojekt Med-on-@ix
M. Felzen · J. Ch. Brokmann · F. Hirsch ·
S. K. Beckers · B. Valentin · M. Czaplik ·
R. Rossaint · S. Bergrath
Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum
Aachen
Fragestellung
Seit 01.04.2014 wurde ein zuvor in zwei
Forschungsprojekten entwickeltes Telemedi-
zinsystem im Rettungsdienst der Stadt Aachen
in die Regelversorgung überführt. Es sollte
untersucht werden, ob sich die technische
Performance von der im Forschungsprojekt
Med-on-@ix unterscheidet. Ferner sollten das
Einsatzspektrum beurteilt und Komplikatio-
nen erfasst werden.
Methode
Die technische Zuverlässigkeit der Ein-
zelapplikationen wurde vom 15.05. bis
15.10.2014 nach jeder Telekonsultation (TK)
mit einem Fragebogen untersucht. Es erfolgte
ein Vergleich mit den Ergebnissen aus dem
Projekt Med-on-@ix [1]. Das Einsatzspekt-
rum und die Komplikationsrate wurden durch
Analyse aller Telekonsultationsprotokolle
analysiert.
Ergebnisse
Im genannten Zeitraum wurden 438 Primär- und
101 Sekundäreinsätze telemedizinisch unter-
stützt und ausgewertet. Im Vergleich zwischen
Med-on-@ix1 und dem aktuellen System zeig-
ten sich folgende Anteile an gescheiterter oder
nicht ausreichender Datenübertragung: Audio:
11% (16/143) vs. 2% (12/493), p<0,0001; Echt-
zeit-Vitaldaten: 20% (30/153) vs. 4% (21/444),
p<0,0001; 12-Kanal-EKG: 22% (17/77) vs. 7%
(16/223), p=0,0011; Foto: 11% (9/77) vs. 4%
(10/267), p=0,0188; Video: 5% (2/36) vs. 3%
(8/298), p=0,294. In 447 Einsätzen (82,9%)
wurde der Einsatz alleinig durch das RTW-Team
und den Telenotarzt (TNA) medizinisch bewäl-
tigt. In den restlichen Fällen erfolgte die TK bei
auf Anfahrt befindlichem Notarzt bzw. Notarzt-
nachalarm oder durch den Notarzt vor Ort. Bei
229 (52,3%) der 438 Primäreinsätze erfolgte
basierend auf leitlinienbasierten Verfahrensan-
weisungen eine Medikamentendelegation vom
TNA an das RTW-Team. In n=61 (26,3%) dieser
Fälle handelte es sich um ein Opiat. Es traten
keine medizinischen Komplikationen bedingt
durch die TK auf.
Interpretation
Signifikant weniger auftretende technische
Ausfälle im Vergleich zum Vorprojekt zeigen
bei höheren Einsatzzahlen eine deutlich ge-
ringere Störanfälligkeit des Systems. Eine
100%ige Zuverlässigkeit ist bei Mobilfunk-
basierten Technologien vermutlich nie zu
erreichen, jedoch stellte sich eine deutlich
höhere Zuverlässigkeit als bei anderen aktu-
ellen präklinischen Telemedizinsystemen dar
[2,3]. Fehlende medizinische Komplikationen
zeigen zudem, dass eine sichere Anwendung
der TK zwischen RTW-Team und TNA mög-
lich ist.
Literatur
1. Bergrath S, Rörtgen D, Rossaint R, Beckers SK,
Fischermann H, Brokmann JCh, Czaplik M,
Felzen M, Schneiders MT, Skorning M:
Technical and organisational feasibility of a
multifunctional telemedicine system in an
emer gency medical service. J Telemed Telecare
2011;17(7):371-7
2. Liman TGe, Winter B, Waldschmidt C, Zerbe N,
Hufnagl P, Audebert HJ, Endres M: Telestroke
ambulances in prehospital stroke management:
concept and pilot feasibility study. Stroke 2012
Aug;43(8):2086-90
3. Yperzeele L, Van Hooff RJ, De Smedt A,
Valenzuela Espinoza A, Van Dyck R, Van de
Casseye R, Convents A, Hubloue I, Lauwaert D,
De Keyser J, Brouns R: Feasibility of Am-
bulanCe-Based Telemedicine (FACT) Study.
PLoS One 2014 Oct 24;9(10):e110043.
WATN 2015-13
Medizinische Ereignisse in Offshore-
Windparks
M. Stuhr1, 5 · N. Weinrich2,5 · D. Dethleff2,5 ·
B. Kowald2 · M. Nielsen3, 5 · K. Seide2, 3,5 ·
T. Kerner4,5 · C. Jürgens2,5
1 Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Ret-
tungsmedizin, Zentrum für Schmerztherapie,
BG Unfallkrankenhaus Hamburg
2 Labor für Biomechanik, BG Unfallkrankenhaus
Hamburg
3 Abteilung für Unfall chirurgie, Orthopädie und
Sporttrauma to logie, BG Unfallkrankenhaus
Hamburg
4 Abt. für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfall-
medizin, Schmerztherapie, Asklepios Klinikum
Harburg
5 Forschungsprojekt Rettungskette Offshore Wind
Fragestellung
Seit Inbetriebnahme des ersten Offshore-
Windparks (OWP) in der deutschen aus-
schließlichen Wirtschaftszone (AWZ) im Jahr
2010 ist die Zahl der in Bau oder Betrieb
befindlichen Windparks auf derzeit 12 ange-
wachsen, weitere befinden sich in Planung.
Im Gegensatz zur Offshore Öl- und Gasbran-
che [1,2] liegen über medizinische Ereignisse
in OWP nur wenige Daten vor. Ziel der Studie
war, Art, Umfang und Muster von Unfallver-
letzungen und Akuterkrankungen in Wind-
parks der deutschen AWZ zu analysieren.
Methodik
In einer retrospektiven Analyse wurden Infor-
mationen zu Unfällen und Akuterkrankun-
gen von 4 Windparks aus den Jahren 2008
bis 2012 ausgewertet. Diese Infomationen
stammten von medizinischen Ereignissen auf
Errichterschiffen, Windenergieanlagen, sons-
tigen im Windpark befindlichen Schiffen so-
wie Umspannplattformen.
Ergebnisse
In der vorläufigen Auswertung konnten 319
Fälle analysiert werden. Diese unterteilten
sich in 190 Verletzungen (60%), 123 Erkran-
kungen (38%) und vier Todesfälle (~1,5%,
2x Taucher, 1x V.a. Herzinfarkt, 1x Sturz ins
Wasser am Boat-Landing). Zwei Notfälle
konnten keiner Kategorie zugeordnet werden
(~0,5%). Als Ereignisort wurde in 207 Fäl-
len (65%) das Errichterschiff dokumentiert,
in 50 Fällen (16%) eine Windenergieanlage,
seltener sonstige Schiffe (37, 12%) oder Um-
spannplattformen (20, 6%). In insgesamt 70
Fällen (22%) wurde eine Evakuierung des Pa-
tienten durchgeführt, davon in 53 Fällen per
Hubschrauber und in 17 Fällen per Schiff. Bei
30 (57%) der 53 Hubschrauberevakuierungen
waren unfallverletzte Personen betroffen. Bei
den Verletzungen waren insgesamt zu rund
zwei Dritteln die Extremitäten betroffen, sel-
tener die anderen Körperregionen. Mit 27%
waren Kontusionen und Quetschungen die
häufigsten Verletzungen. In der Gruppe der
Erkrankungen waren neben unspezifischen
Schmerzsyndromen (16%) das Atmungssys-
tem (16%) und der Verdauungstrakt (11%) die
am häufigsten betroffenen Organsysteme.
Interpretation
Es zeigt sich, dass in OWP in einem relevan-
ten Umfang medizinische Ereignisse auftre-
ten, derzeit überwiegend auf Errichterschif-
fen. Auch wenn schwere lebensbedrohliche
Verletzungen oder Akuterkrankungen in die-
ser Untersuchung nicht dokumentiert sind,
wurde dennoch in jedem vierten bis fünften
Fall eine Evakuierung mittels Schiff oder Hub-
schrauber durchgeführt, was die Sinnhaftig-
keit eines funktionierenden Rettungssystems
verdeutlicht. Zur prospektiv-systematischen
Datenerfassung und Kompensation der auf-
getretenen Limitationen einer retrospektiven
Analyse (z.B. uneinheitliche Dokumentati-
onen und Informationen zu medizinischen
Ereignissen) und Ableitung wichtiger Er-
kenntnisse zur Gesundheitsprävention und
zur Ausgestaltung der Rettungskette ist die
Entwicklung eines Zentralen Medizinischen
Offshore Registers (ZeMOR, [3]) initiiert.
S48 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Literatur
1. Thibodaux DP, et al: Medical evacuations from
oil rigs off the Gulf Coast of the United States
from 2008 to 2012: reasons and cost implica-
tions. J Occup Environ Med 2014;56: 681-685
2. Ponsonby W, et al: Offshore industry: medical
emergency response in the offshore oil and gas
industry. Occup Med 2009;59:298-303
3. Nielsen MV et al: Konzeption eines Zentralen
Medizinischen Offshore-Registers. Anästh
Intensivmed 2014; 55 Suppl2; S44-S45.
WATN 2015-14
Validierung des Critical Illness
Transport Score bei Intensiv- und Ver-
legungstransporten im Rettungsdienst
der Stadt Aachen
D. Wielpütz1 · R. Rossaint1 · S. K. Beckers1,2, 3
1 Klinik für Anästhesiologie,
Universitätsklinikum Aachen
2 Aachener Interdisziplinäres Trainingszen-
trum für medizinische Ausbildung (AIXTRA),
Skillslab der Medizinischen Fakultät,
RWTH Aachen University
3 Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Berufsfeuer-
wehr Stadt Aachen
Fragestellung
Da Verlegungstransporte zwischen Kranken-
häusern ständig zunehmen, sollte der Criti-
cal Illness Transport Score (CITS) im Rahmen
von Intensivverlegungstransporten durch den
Retttungsdienst der Stadt Aachen validiert
werden.
Methode
Es wurden sämtliche Anmeldungen von In-
tensiv- und Sekundärverlegung im Rettungs-
dienst der Stadt Aachen im Zeitraum vom
01.01.2010 bis 30.09.2012 gesichtet. Die
Transporte, die zu oder von einer der operati-
ven Intensivstationen oder der operativen In-
termediate Care Station des Universitätsklini-
kums Aachen durchgeführt wurden, wurden
in die weitere Auswertung eingeschlossen.
Es sollten dezidiert folgende Fragestellun-
gen beantwortet werden: Korreliert der CITS
mit dem SOFA- bzw. APACHE II-Score? Wie
valide ist der CITS und wie sinnvoll ist sei-
ne routinemäßige Verwendung? Von jedem
Patienten wurde der CITS, APACHE II- und
der SOFA-Score erhoben und in den Korrela-
tionsanalysen nach Spearmann und Pearson
analysiert. Das Signifikanzniveau wurde bei
0.05 festgelegt.
Ergebnisse
Es zeigte sich eine signifikant positive Korre-
lation zwischen CITS und SOFA und eine si-
gnifikant negative Korrelation zwischen CITS
und APACHE II. Diese wurde im Vergleich
SOFA vs. APACHE II durch eine deutliche ne-
gative Korrelation bestätigt.
Interpretation
Der CITS ist ein guter Bewertungsmaßstab,
um die Wahrscheinlichkeit vom patienten-
bedingten Komplikationen bei Intensiv- und
Sekundärverlegungen zu bewerten und auf
Grund dieses Wertes ein geeignetes Trans-
portmittel bereitzustellen. Auf Grund seiner
einfachen Struktur und der dadurch beding-
ten schnellen und komplikationslosen Erhe-
bung des CITS ist dieser auch in der täglichen
Routine gut anzuwenden.
Literatur
1. Reiter A, Mauritz W, Jordan B, et al: Improving
risk adjustment in critically ill trauma patients:
the TRISS-SAPS score: J Trauma 2004;57:
375-380
2. Lefering R, Neugebauer E: Scores In: Burchard
H, Larsen R, Kuhlen R, Jauch K-W (Hrsg).
Die Intensivmedizin, 10 Aufl. Springer, Berlin
Heidelberg New York Tokio: 2008 S. 53-63
3. Lin CY, Kao KC, Tlan YC, et al: Outcome scoring
systems for acute respiratory distress syndroma.
Shock 2010; 34:352-357.
WATN 2 015 -15
Die Vorhersage des schwierigen
intravenösen Zuganges in der Notfall-
medizin
J. Prottengeier
Anästhesiologische Klinik, Universitätsklinikum
Erlangen
Fragestellung
Die Anlage einer Venenverweilkanüle ist die
häufigste invasive Tätigkeit in der Präklinik
und die Voraussetzung vieler notfallmedi-
zinischer Maßnahmen [1]. Wie aber kann
man die Risikofaktoren für das Scheitern bei
der Anlage eines peripheren Gefäßzuganges
genauer identifizieren [2]? Ziel unserer Be-
obachtungsstudie war die Entwicklung eines
einfachen Bewertungsalgorithmus für die Vor-
hersage schwieriger Venenpunktionen. Wir
wollen Notärzten und Rettungsdienstpersonal
eine evidenzbasierte Entscheidungshilfe bie-
ten, um rasch richtige Entscheidungen zu in-
travenöser Punktion oder deren Alternativen
treffen zu können. So werden zeitraubende,
misslungene Punktionen vermieden, und
Notfall patienten kann schneller die nötige
Therapie zukommen.
Methodik
Am Notarztstandort Erlangen wurden intra-
venöse Zugänge bei erwachsenen Patienten
mit einem elektronischen Protokoll erfasst,
wobei jeweils 30 Variablen zu Einsatzlogis-
tik, Umgebungsbedingungen und Patien-
tenzustand detailliert abgefragt wurden. Die
Endpunkte der Studie waren mindestens eine
Fehlpunktion und eine zeitliche Verzögerung
≥2 Minuten durch die Punktion. Hierzu wur-
den jeweils anhand logistischer Regression
Einflussfaktoren ermittelt und deren prädikti-
ve Güte durch die Fläche unterhalb der zu-
gehörigen ROC-Kurven (AUC) bestimmt. Es
erfolgte zunächst eine univariate logistische
Regression zu den beiden Endpunkten. Vari-
ablen mit p-Wert <0.25 und OR <0.83 oder
>1.2 wurden einer multivariaten Regression
mit Backward Selection zugeführt.
Ergebnisse
Von den 762 dokumentierten Zugängen wur-
den 755 erfolgreich gelegt – 574 ohne Fehl-
punktion und 123, 43 bzw. 12 beim zweiten,
dritten bzw. vierten Punktionsversuch. Unse-
re Datenanalyse fand trotz einer großen Zahl
von potenziellen Einflussvariablen lediglich
die Sichtbarkeit von Venen vor Stauung und
den Tastbefund nach Stauung sowie die äu-
ßeren Lichtverhältnisse (also wieder einen
Beitrag zur Venensichtbarkeit) als homonym
prädiktiv sowohl für das Scheitern beim ers-
ten Punktionsversuch (AUC (Sichtbarkeit vor
Stauung) = 0.67, AUC (Tastbefund) = 0.68,
AUC (Lichtverhältnisse) = 0.63) als auch hin-
sichtlich der zeitlichen Verzögerung einer
präklinischen Venenpunktion.
Interpretation
Unsere groß angelegte Studie zeigt keinen
relevanten Einfluss der zahlreichen, subjektiv
eventuell beeindruckenden besonderen Um-
stände eines präklinischen Notfalleinsatzes
auf die periphere Venenpunktion. Eine extrem
kurze und simple Evaluation der Punktions-
verhältnisse am Patienten nach Sichtbarkeit
und Tastbefund der Venen ist entscheidend
für die Vorhersage von Fehlpunktionen und
zeitlichen Verzögerungen [3].
Literatur
1. Minville V, Pianezza A, Asehnoune K, Cabardis
S, Smail N: Prehospital intravenous line place-
ment assessment in the French emergency
system: a prospective study. Eur J Anaesthesiol
2006;23:594-7
2. Frisch A, Cammarata S, Mosesso VN Jr, Martin-
Gill C: Multivariate analysis of successful
intravenous line placement in the prehospital
setting. Prehosp Emerg Care 2013;17:46-50
3. Riker MW, Kennedy C, Winfrey BS, Yen K,
Dowd MD: Validation and refinement of the
difficult intravenous access score: a clinical
prediction rule for identifying children with
difficult intravenous access. Acad Emerg Med
2011;18:1129-34.
Abstracts S49
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
WATN 2 015 -16
Inhaltliche Validierung des Notfall-
datensatzes für die elektronische
Gesundheitskarte – Wer braucht
welche Daten?
J. Born1 · J. Albert2 · A. Bohn3 · N. Butz2 ·
K. Fuchs4 · S. Loos5 · J. Schenkel2 · C. Juhra1
1 Stabsstelle Telemedizin, Universitätsklinikum
Münster
2 Bundesärztekammer
3 Rettungsdienst der Feuerwehr
der Stadt Münster
4 Rettungsdienst des Kreises Steinfurt
5 IGES Institut Berlin
Fragestellung
Nationale und internationale Studien zeigen
übereinstimmend, dass die an der Behandlung
beteiligten Professionen dem Austausch not-
fallmedizinisch relevanter Patienteninformati-
onen einen hohen Nutzen beimessen [1-3].
Die elektronische Speicherung von Notfallda-
ten zählt daher zu den prioritären medizini-
schen Anwendungen, die in Deutschland auf
der elektronischen Gesundheitskarte (eGK)
implementiert werden sollen.
Im Rahmen einer von der Europäischen Uni-
on und dem MGEPA NRW geförderten Studie
wurde im Vorfeld getestet, welche Informati-
onen der Notfalldatensatz den verschiedenen
auslesenden Akteuren (Ärzte, Rettungsassis-
tenten) zukünftig in welcher Granularität zur
Verfügung stellen sollte, um eine effektive
Notfallversorgung zu unterstützen.
Methodik
Die Grundlage der Untersuchung bildete
der von der Bundesärztekammer konzipierte
Notfalldatensatz, welcher in seiner aktuellen
Fassung die Möglichkeit bietet, Informationen
zu bestehenden Diagnosen, Medikamenten,
Allergien, Implantaten sowie andere not-
fallmedizinisch relevante Hinweise einzu-
tragen. Im Rahmen der Studie wurde dieser
zunächst durch 13 Allgemeinmediziner für
insgesamt 64 Patienten papierbasiert ausge-
füllt. Anschließend wurden der Nutzen und
die Gebrauchstauglichkeit der ausgefüllten
Notfalldatensätze auf der Basis vorgegebener,
fiktiver Notfallszenarien durch jeweils 14 in
klinischen Notaufnahmen und im Rettungs-
dienst tätige Ärzte sowie durch 9 Rettungsas-
sistenten bewertet.
Ergebnisse
Während den Informationen zu Diagnosen
und Medikamenten von allen drei Gruppen
(klinisch und präklinisch tätige Notfallmedi-
ziner sowie Rettungsassistenten) gleicherma-
ßen in etwa 75% der begutachteten Fälle ein
sehr großer oder großer Nutzen beigemessen
wurde, zeigten sich im Hinblick auf die Anga-
ben zu Allergien deutliche Unterschiede. So
waren diese für die klinisch tätigen Notfall-
mediziner mit 46,2% häufiger von sehr gro-
ßer oder großer Relevanz als für die Notärzte
(12,5%) oder Rettungsassistenten (40,0%).
Darüber hinaus geht aus den Untersuchungs-
ergebnissen hervor, dass von den Klinikern
detailliertere Informationen zu vorhandenen
Implantaten (u. a. Typ, letzte Kontrolle, letzter
Batteriewechsel) gewünscht werden.
Interpretation
Der Bedarf an Notfall-relevanten Informati-
onen ist bei Rettungsdienstpersonal und Kli-
nikern hoch. Die Studienergebnisse machen
deutlich, dass zwischen den verschiedenen
auslesenden Personengruppen des Notfall-
datensatzes zum Teil unterschiedliche Infor-
mationsbedürfnisse bestehen, welche bei der
Aufbereitung und Anzeige der Daten berück-
sichtigt werden sollten.
Literatur
1. Drescher F, Marsden N: Akzeptanz der elektro-
nischen Gesundheitskarte im Feldtest. Gesund-
heitswesen 2011;73(12):835-42
2. Finnell JT, Overhage JM: Emergency Medical
Services: The Frontier in Health Information
Exchange. AMIA Annu Symp Proc 2010;
2010:222-26
3. Shapiro JS, Kannry J, Kushniruk AW, Kuperman
G: New York Clinical Information Exchange
(NYCLIX) Clinical Advisory Subcommittee.
Emergency Physicians’ Perceptions of Health
Information Exchange. J Am Med Inform Assoc
2007;14(6):700-5.
WATN 20 15-17
Kohlenmonoxidintoxikation bei
Brandopfern: Die Bedeutung routine-
mäßiger Carboxyhämoglobinmessung
am Notfallort
W. Dersch1 · I. Immekus2 · E. Boesl1 ·
A. Jerrentrup1 · E. Wranze3 · W. Lenz4 ·
H. Wulf2 · C. Kill1
1 Zentrum für Notfallmedizin,
Philipps-Universität Marburg
2 Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie,
Philipps-Universität Marburg
3 Landkreis Marburg-Biedenkopf,
Fachbereich Gefahrenabwehr, Marburg
4 Landkreis Main-Kinzig, Gelnhausen
Fragestellung
Die Rauchgasinhalation bei Brandereignissen
betrifft oftmals eine hohe Anzahl beteiligter
Opfer. Während klinische Zeichen wie Atem-
not oder Husten leicht erfasst werden kön-
nen, kann die Kohlenmonoxidintoxikation
mittels konventioneller Pulsoximetrie nicht
bestimmt werden [1]. Eine relevante Carby-
hämoglobinämie kann jedoch auch ohne
klinische Symptome Grund für eine weitere
Behandlung sein. Das Ziel dieser Studie war
die Bestimmung der Häufigkeit von Kohlen-
monoxidintoxikationen und die Korrelation
zu klinischen Symptomen bei Brandopfern.
Methodik
Nach der Genehmigung durch die loka-
le Ethikkommission wurden insgesamt 182
Brandopfer (medianes Alter 36a, 0-93) ein-
geschlossen. Alle Opfer wurden vom Not-
arzt am Notfallort klinisch untersucht und es
erfolgte eine Messung von SpO2, SpCO und
Herzfrequenz. Die Messungen wurden mit
einer Multiwellenlängen-Pulsoximetrie (Ma-
simo RAD57®) durchgeführt [2]. Die SpCO-
Werte wurden mit klinischen Symptomen
wie Dyspnoe, Husten und Zeichen von Ruß
in den oberen Luftwegen korreliert. Die sta-
tistische Auswertung erfolgte mittels Mann-
Whitney-U-Test.
Ergebnisse
SpCO-Pulsoximetrie: SpCO>4% trat auf bei
n=46 (25,3%), SpCO>6% bei n=29 (15,9%)
und SpCO>10% bei n=10 (5,5%) Beteiligten.
Klinische Symptome: Ruß in den Atemwe-
ge n=13 (7,1%), Dyspnoe n=14 (7,7%), Be-
wusstseinsstörung n=11 (6%), und Husten
n=7 (3,8%). Nur 6 von 10 (60%) Opfer mit
SpCO>10% entwickelten zumindest eines
dieser klinischen Symptome.
Die Korrelation zwischen klinischen Symp-
tomen und SpCO-Werten ergab: Ruß in den
Atemwegen vs. kein Ruß in den Atemwegen:
SpCO 5% vs. 2% (p=0,027). Dyspnoe vs.
ohne Dyspnoe: SpCO 5,5% vs. 2% (p=0,015).
21,4% aller Patienten (n=39) wurden ins
Krankenhaus eingeliefert.
Interpretation
Die Exposition von Brandopfern mit Rauch-
gas führt häufig zu einer Carboxyhämglobi-
nämie auch ohne klinische Symptome [3].
Eine Pulsoximetrie mit Multiwellenlängen-
Technologie zur Messung von SpCO sollte
routinemäßig bei der Notfallversorgung bei
Bränden zum Einsatz kommen.
Literatur
1. Hampson NB, Piantadosi CA, Thom SR,
Weaver LK: Am J Respir Crit Care Med 2012;
186(11):1095-101
2. Suner S, McMurdy J: Expert Rev Med Devices
2009;6(2):125-30
3. Jerrentrup A, Kill C: Notfallmedizin Up2date
2011;6:181-8.
S50 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
WATN 2 015 -18
Motivation und Arbeitsbedingungen
im Notarztdienst
H. Marung1,6 · U. Harding2,6 · M. Stuhr3,6 ·
S. Ta nk 4,6 · T. Kerner4,6 · F. Reifferscheid5,6
1 Institut für Notfallmedizin, Asklepios Kliniken
Hamburg
2 Zentrale Notfallaufnahme, Klinikum Wolfsburg
3 Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und Ret-
tungsmedizin, Zentrum für Schmerztherapie,
Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus
Hamburg
4 Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin,
Notfallmedizin, Schmerztherapie
Asklepios Klinikum Harburg
5 Klinik für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin, Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel
6 Wissenschafts-Ausschuss der Arbeitsgemein-
schaft in Norddeutschland tätiger Notärzte
(AGNN) e.V.
Fragestellung
Die flächendeckende Sicherstellung des
Notarzt(NA)-Dienstes ist eine der Kernaufga-
be der medizinischen Daseinsvorsorge. Vor
allem in dünn besiedelten Regionen sind in
früheren Publikationen Besetzungs-Engpässe
beschrieben worden [1]. Ziel dieser Untersu-
chung war es, Gründe zu identifizieren, die
für bzw. gegen die Teilnahme am NA-Dienst
sprechen und daraus gezielte Lösungsmög-
lichkeiten abzuleiten.
Methodik
Untersuchung mittels Fragebogen (13 Items,
überwiegend geschlossene Fragen) im Herbst
2013 an sechs Notarzt-Standorten in Nord-
deutschland. Dieser konnte per Fax, Post oder
E-Mail an die Studienleitung geschickt wer-
den und wurde dort umgehend anonymisiert.
Ergebnisse
Von n=178 Teilnehmern waren zum Zeit-
punkt der Umfrage 139 (78,1%) aktiv im Not-
arztdienst tätig, die übrigen 39 (21,9%) nicht.
Die Mehrheit (n=142; 79,8%) waren Fachärz-
te. Der Anteil weiblicher Kolleginnen betrug
33,7%. Die meisten Teilnehmer waren Anäs-
thesisten (81,6%), das Durchschnittsalter lag
bei 43 Jahren. Die Teilnehmer waren mehr-
heitlich in städtisch geprägten Rettungsdienst-
Bereichen tätig (61,8%), 22,5% in ländlichen;
gemischt 13,5%; fehlende Angaben 2,2%.
Abmeldungen notarztbesetzter Einsatzmittel
waren 62,9% in ihrem Rettungsdienstbereich
nicht bekannt; 10,1% berichteten von punk-
tuellen Abmeldungen (Mittelwert 2,9; Median
2/Monat). 21,9% konnten dazu keine Anga-
ben machen bzw. ließen diese Frage offen
(5,1%). Die mittlere Wochenarbeitszeit der
aktiven Notärzte betrug 42,9 Stunden ohne
bzw. 57,3 inklusive NA-Dienste. Der Stun-
denlohn wurde im Mittel mit € 30,45 ange-
geben (Spanne € 12,00 bis 45,00).
Als Gründe für die Teilnahme am Notarzt-
dienst wurden genannt (Antwortmöglichkei-
ten von 1 = trifft vollkommen zu bis 5 = trifft
gar nicht zu): eigenverantwortliche Tätigkeit
(MW 1,6; Med. 1); Tätigkeit außerhalb der
Klinik (1,7; 1) und Herausforderung durch
komplexe Notfallsituationen (1,8; 2). Haupt-
argumente der nicht als NA Tätigen waren:
das Gefühl, nicht richtig für die NA-Tätigkeit
qualifiziert zu sein (3,5; 4); fehlende Einsatz-
möglichkeiten am eigenen Standort (3,8; 4)
und fehlende Rückfallebenen im NA-Dienst
(3,9; 5). Im Freitext gemachte Vorschläge zur
Erhöhung der Attraktivität bezogen sich auf
verbesserte Fortbildungsangebote und de-
ren Anrechnung als Arbeitszeit (n=24), eine
sachgerechte NA-Indikationsstellung durch
die Leitstellen (n=11) und die Anpassung der
Vergütung (n=31).
Interpretation
Insbesondere die Angaben der zum Zeitpunkt
der Befragung nicht im NA-Dienst tätigen,
aber theoretisch dafür qualifizierten Teilneh-
mer zeigen Optionen zur Sicherstellung des
Notarztdienstes auf: So könnten strukturierte
Behandlungsalgorithmen und gemeinsame
Aus- und Fortbildungsmaßnahmen von Ärz-
ten und RD-Fachpersonal Defizite bezüglich
Qualifikation und Teamarbeit reduzieren [2].
Ärzte, die am eigenen Standort keine Einsatz-
möglichkeit haben, könnten in benachbarten
Bereichen tätig werden („Satelliten-System“
[3]). Die teilweise erst auf Ebene von Pilot-
projekten bestehenden Rückfallebenen im
Notarztdienst, wie Hinzuziehung eines Pädi-
aters, telefonische Experten-Hilfe bei geburts-
hilflichen Notfällen, Implementierung eines
„Oberarztes Rettungsdienst“, Konsultation
von Institutionen wie Giftinformations-Zent-
ralen, Gesundheitsamt etc. sollten ausgebaut
und breit bekanntgemacht werden. Die Über-
führung telemedizinischer Anwendungen in
den Regelbetrieb wird Rückschlüsse über ihre
Eignung als weitere Rückfallebene zulassen.
Literatur
1. Luiz T et al: Der Anaesthesist 2011;60:421-426
2. Rall M, Lackner CK: Notfall Rettungsmed
2010;13:349-356
3. Stratmann D et al: Der Notarzt 2004;20:90-93.
WATN 2 015 -19
Erwartungen hinsichtlich der Einfüh-
rung eines Telekonsultationssystems
im Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz –
Ergebnisse einer landesweiten web-
basierten Umfrage
T. Luiz1 · P. Wenzel2
1 Klinik für Anästhesie,
Westpfalz-Klinikum GmbH, Kaiserslautern
Fraunhofer IESE, Kaiserslautern
2 Studiengang Rescue Engineering, FH Köln
Fragestellung
Telemedizin gilt als ein Lösungsansatz für
aktuelle logistische Herausforderungen im
Rettungsdienst. In Aachen wurde jüngst nach
mehrjähriger Erprobung eine ärztliche Tele-
konsultation (TK) in die Routine überführt
[1,2]. Rettungsdienst folgt jedoch regionalen
Bedürfnissen und Strukturen. Die vorliegende
Studie hatte zum Ziel, die diesbezüglichen
Erwartungen in Rheinland-Pfalz (Rlp) zu eva-
luieren.
Methodik
Mit Unterstützung des Innenministeriums und
Zustimmung des Datenschutzbeauftragten er-
folgte im August 2014 eine webbasierte Um-
frage unter Ärztlichen Leitern Rettungsdienst
(ÄLRD), Notärzten, Rettungsfachpersonal,
Leitstellen und Kliniken. Insgesamt 27 Fragen
beinhalteten allgemeine Anforderungen,
taktische Umsetzung, Schulung, Technik und
Organisation.
Ergebnisse
200 Datensätze waren auswertbar. 90% der
Teilnehmer sind technischen Neuerungen
gegenüber positiv eingestellt, 77,4% haben
bereits von einem TK-System gehört, 62,6%
sehen einen Bedarf in Rlp. Alle Teilnehmer-
gruppen erwarten vom TK-System eine Unter-
stützung bei Einsätzen in unzulänglichen Ge-
bieten und bei komplexen infektiologischen
Einsätzen sowie eine verbesserte Klinikvor-
anmeldung und rechtliche Absicherung. Die
Mehrheit der ÄLRD, des Rettungsfach- und
Leitstellenpersonals nennt außerdem eine
Delegation ausgewählter ärztlicher Maßnah-
men. ÄLRD, Rettungsfach- und Leitstellenper-
sonal präferieren die Zugehörigkeit des TK-
Arztes zu einer Behörde, Not- und Klinikärzte
zu einer Klinik. Bei exemplarisch erfragten
Einsatzszenarien ergab sich zwischen den
Teilnehmergruppen bezüglich des einzusetz-
enden Rettungsmittels und der Unterstützung
durch ein TK-System nur für 4 von 13 Sze-
narien Übereinstimmung.
Interpretation
Die ausgesprochen technikaffinen Teilnehmer
wünschen zwar mehrheitlich die Einführung
Abstracts S51
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
eines TK-Systems in Rlp. Die zum Teil sehr
unterschiedlichen Erwartungen erfordern je-
doch umfassende Anforderungsanalysen und
Abstimmungsprozesse.
Literatur
1. Bergrath S, Reich A, Rossaint R, et al: Feasibility
of Prehospital Teleconsultation in Acute Stroke
– A Pilot Study in Clinical Routine. PLoS ONE
2012;7(5):e36796.
doi:10.1371/journal.pone.0036796
2. Schneiders M-T, Herbst S, Schilberg D et al:
Telenotarzt auf dem Prüfstand. Evaluation des
Projekts Med-on-@ix aus Sicht der Rettungs-
assistenten. Notfall Rettungsmed 2011;15:
410-4.
WATN 2015-20
Innerklinische kardiopulmonale
Reanimation: Prospektive Qualität-
und Ergebnisanalyse nach Einführung
eines Frühdefibrillationsprogrammes
T. Wurmb1 · O. Happel2 · T. Vollmer3 · S. Meier4
M. Kraus5 · A. Steinisch1 · B. Michael6
N. Roewer7
1 Sektion Notfallmedizin, Klinik und Poliklinik
für Anästhesiologie, Universitätsklinikum
Würzburg. 2. Arbeitsgruppe „Trauma- und
Schockraummanagement des Arbeitskreises
Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft
für Anästhesiologie und Intensivmedizin
2 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie,
Universitätsklinikum Würzburg
3 Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin,
Notfallmedizin und Schmerztherapie,
Klinikum Ludwigsburg
4 Klinik für Innere Medizin II, Klinikum
St. Elisabeth Straubing GmbH, Straubing
5 Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, Würzburg
6 Zentrale Notaufnahme, Universitätsklinikum
Leipzig AöR. 2. Arbeitsgruppe „Trauma- und
Schockraummanagement des Arbeitskreises
Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft
für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
7 Direktor der Klinik und Poliklinik für Anäs-
thesiologie, Universitätsklinikum Würzburg
Einleitung
Das Behandlungsergebnis von Patienten mit
Herz-Kreislaufstillstand ist nachweislich di-
rekt abhängig von der Qualität der durchge-
führten kardiopulmonalen Reanimation (CPR)
[1]. Die Anwendung von Automatischen Ex-
ternen Defibrillatoren (AED) mit integriertem
Feedbacksystem kann zu einer Verbesserung
der CPR-Qualität beitragen [1]. Darüber hin-
aus können AED zur Aufzeichnung von Qua-
litätsindikatoren (z.B. Kompressionstiefe und
-frequenz) dienen. Am Universitätsklinikum
Würzburg (UKW) wurde 2007 innerklinisch
ein Frühdefibrillations-Programm mittels AED
implementiert. Die AED-Daten werden seit-
dem systematisch ausgelesen und analysiert.
In dieser prospektiven Datenanalyse soll die
Frage beantwortet werden, inwieweit defi-
nierte Qualitätskriterien bei der CPR nach
Einführung erfüllt wurden. Zudem wurde die
Rate an Wiedereintritt eines Spontankreislauf
(ROSC) untersucht.
Methodik
In der vorliegenden prospektiven Daten-
erfassung wurden alle seit 2010 gemeldeten
AED-Einsätze am UKW systematisch erfasst
und anonymisiert ausgewertet. Als Qualitäts-
indikatoren für die CPR wurden die Druck-
tiefe (5-6 cm korrekt, <5 cm zu flach, >6 cm
zu tief), die Kompressionsfrequenz (100-120/
min korrekt, >120/min zu schnell, <100/
min zu langsam), die no-flow-Fraktion (NFF),
die Dauer bis zur ersten Thoraxkompression
(sec.), bis zur ersten Defibrillation (sec.) und
bis zur ersten Kompression nach Defibrillati-
on (sec.) festgelegt.
Ergebnisse
Über einen Zeitraum von 3 Jahren (2010-
2012) konnten 46 Datensätze ausgewertet
werden. In 45% der Fälle konnte ein ROSC
erzielt werden. 37% der Patienten wurden
unter fortgesetzten Reanimationmaßnahmen
verlegt, 18% sind vor Ort verstorben. Die
Kompressionstiefe war bei 30% korrekt, in
37% zu tief und in 33% zu flach. Die Kom-
pressionsfrequenz war zu 33% korrekt, zu
44% zu schnell und zu 23% zu langsam. Die
NFF betrug im Mittel 41%. Die Zeit bis zur
ersten Thorakompression [Median; (IQR)] be-
trug 32 sec. (24-52), die Zeit bis zur ersten
Defibrillation betrug 30 sec. (27-33) und die
Zeit bis zur ersten Kompression nach dem
ersten Schock (Postschockpause) betrug 4
sec. (3-6) .
Interpretation
Die ROSC-Rate lag im unteren Bereich ver-
gleichbarer Kollektive. Obwohl die NFF sich
in einem vergleichbaren Rahmen bewegte
[1], lag diese dennoch deutlich über den ge-
forderten Werten von 20% [2]. Das Ergebnis
von Kompressionstiefe und -frequenz, mit
nur einem Drittel korrekter Durchführungen,
lässt neben den anderen Ergebnissen auf ei-
nen weiteren Schulungsbedarf des Personals
in der Durchführung von suffizienten Reani-
mationsmaßnahmen schließen. Das Ziel, die
Zeit ohne Kompression nach einem Schock
möglichst kurz zu halten, konnte erreicht
werden [2].
Literatur
1. Nolan JP, Soar J, Zidemann A, et al: Euro-
pean Resusitation Council Guidelines for
Resuscitation 2010. Section 1. Executive
Summary. Resuscitation 2010:1219-1276
2. Müller M, Richter T, Papkalla N, et al: Effects
of a mandatory basic life support training
programme on the no-flow fraction during in-
hospital cardiac resuscitation: An observational
study. Resuscitation 2014;85:874-878
3. Meaney P, Bobrow B, Mancini M, et al: Car-
diopulmonary Resuscitation Quality: Improv-
ing Cardiac Resuscitation Outcomes Both
Inside and Outside the Hospital. A Consensus
Statement From the American Heart Asso-
ciation. Circulation 2013;128:417-435.
WATN 2 015 -21
AED ist nicht gleich AED: Extreme
Unterschiede in den Qualitäts-
parametern der kardiopulmonalen
Reanimation bei Public Access
Defibrillatoren (PAD) verschiedener
Hersteller
C. Pönicke1 · M. Kurth1 · A. Heller1 · T. Koch1
A. Pfältzer1 · C. Eisold1 · M. P. Müller1
1 Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und
Intensivtherapie, Universitätsklinikum
Carl Gustav Carus, Dresden
Fragestellung
Außerklinisch auftretende Herz-Kreislauf-
Stillstände erfordern ein unmittelbares Ein-
greifen von Laienhelfern in Form von Basic
Life Support (BLS). Besonders bedeutsam
dabei zeigt sich rasches Einsetzen einer
qualitativ hochwertigen Herzdruckmassage
sowie eine möglichst frühzeitige Defibrillation
bei Patienten, bei denen ein schockbarer
Rhythmus zugrunde liegt (Berg et al., 2010;
Nolan et al., 2010). Immer mehr Verbreitung
finden daher in vielen Ländern öffentlich
zugängliche Defibrillatoren, welche auch
durch Laienhelfer im Notfall einfach und
sicher anzuwenden sein sollen. Hier konnten
bereits 2004 durch Fleischhackl et al. große
Unterschiede bei der Benutzung verschiede-
ner AED durch Laien gezeigt werden. Ziel der
vorliegenden Untersuchung war die Erfassung
von No-Flow-Fraktion (NFF), der Zeit bis zum
1. Schock sowie der Dauer der Perischock-
Pausen von insgesamt acht verschiedenen
Geräten.
Methodik
Insgesamt wurden acht PAD untersucht
(Heartsave PAD, Metrax/Germany; Heartstart
HS1, Philips/The Netherlands; Lifeline VIEW
AED, defibtech/USA; Powerheart G5 AED,
Cardiac Science/USA; FRED easy Life, Schil-
ler/Switzerland; AED plus, Zoll/USA; LIFEPAK
CR Plus, Physio Control/USA; Cardiolife AED
2100, Nihon Kohden/Japan). Für jedes Gerät
erfolgten zwei Durchgänge von insgesamt
sechs 5-minütigen Szenarien (3xVF; 3xAsy-
stolie). Die Testung erfolgte durch einen BLS/
PAD-Instruktor in der Ein-Helfer-Methode mit
S52 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Einsatz der Original-AED. Die Anweisung
im ersten Setting lautete, die Sprachansage
des AED exakt bis zum Ende abzuwarten. Im
zweiten Durchlauf durften bereits vor Ablauf
der Sprachanweisung entsprechende Hand-
lungen ausgeführt werden. Erhoben wurden
die NFF (Zeit ohne Herzdruckmassage geteilt
durch die Gesamtzeit des Kreislaufstillstandes),
der Zeitpunkt des 1. Schocks und die Peri-
schock-Pause (Gaumard UI-Software). Die
gewonnenen Mittelwerte wurden hinsichtlich
ihrer Signifikanz geprüft (univariate ANOVA,
gepaarte T-Tests) und zudem mit einem zu-
sätzlichen BLS-Szenario, ohne Einsatz eines
AED, verglichen.
Ergebnisse
Im Ergebnis zeigten sich deutliche Unter-
schiede der erhobenen Parameter zwischen
den einzelnen Geräten. Insbesondere her-
vorzuheben ist die extreme Variation der NFF
zwischen .37±.01 und .72±.01 (VF) gegen-
über .40±.01 und .72±0 (Asystolie). Der Be-
ginn der 1. Herzdruckmassage bei Nutzung
eines AED lag im Mittel bei 50±3 Sekunden
verglichen mit 25±2 Sekunden (ohne AED).
Die durchschnittliche Dauer der Perischock-
Pausen reichte von 12±0 Sekunden bis 46±0
Sekunden. Im zweiten Durchlauf reduzierte
sich die NFF und lag im Mittel zwischen
.32±.01 und .37±.02 (VF) sowie .33±.01 –
.41±.01 (Asystolie). Die NFF erwies sich bei
allen Geräten als signifikant höher gegenüber
dem Szenario ohne AED (p<.01).
Interpretation
Die extremen Variationen von NFF und Peri-
schock-Pause sind möglichweise auf die un-
terschiedliche Sprach- und Benutzerführung
der Geräte zurückzuführen. Es ist zu überle-
gen, inwieweit der Einsatz eines AED durch
einen ungeschulten Laien aufgrund der ho-
hen NFF zu empfehlen ist.
Literatur
1. Berg RA, Hemphill R, Abella BS, et al: Part 5:
Adult Basic Life Support: 2010 American
HeartAssociation Guidelines for Cardiopul-
monary Resuscitation and Emergency Cardio-
vascular Care. Circulation 2010;122(18_suppl
_3):S685-S705
2. Nolan JP, Soar J, Zideman DA, et al: European
Resuscitation Council Guidelines for Resus-
citation 2010 Section 1. Executive summary.
Resuscitation 2010;81(10):1219-76
3. Fleischhackl R, Losert H, Haugk M, et al:
Differing operational outcomes with six com-
mercially available automated external defi-
brillators. Resuscitation 2004;62(2):167-74.
WATN 2 015 -22
Outcome der AED-Anwendung im
Rettungsdienst – eine retrospektive
Erhebung aus einem AED-Programm
T. Birkholz2 · T. Maiwald2 · M. Hutzler1
J. Schmidt2 · A. Schiele2 · S. Heinrich2
1 BRK-Kreisverband Erlangen-Höchstadt
2 Anästhesiologische Klinik, Universitäts-
klinikum Erlangen
Fragestellung
Qualitätssicherung und Benchmarking des
Reanimationsergebnisses mit dem deutschen
Reanimationsregister ist ein allgemein an-
erkanntes und verbreitetes Verfahren [1]. In
Bayern werden seit 2001 auf der Grundlage
eines ministeriellen Erlasses dezentral und
papiergebunden alle Reanimationsereignisse
mit Einsatz eines AED durch das Rettungs-
dienstpersonal dokumentiert [2]. Diese Daten
sind bisher kaum aufgearbeitet.
Methodik
Alle vom August 2003 bis zum August 2009
vorliegenden AED-Protokolle des BRK-Kreis-
verbandes Erlangen-Höchstadt wurden retro-
spektiv in einer Datenbank erfasst und die
Krankenhausentlassungs- und 12-Monats-
Outcome-Parameter nacherfasst. Die Daten
wurden mit nichtparametrischen Tests unter-
sucht (MWU, Spearman; Statistica 6.1,
StatSoft, Tulsa, USA).
Ergebnisse
Es konnten 218 dokumentierte Ereignisse von
größtenteils ländlichen Standorten einge-
schlossen werden. Der Initialrhythmus war in
30,3% der Fälle defibrillierbar (AED-Modus
78,9%, manuell 19,7%). Die ROSC-Rate be-
trug 36,7% (RACA-Score 38,0%), die Kran-
kenhausentlassungsrate lag bei 12,4% (CPC
1/2: 8,8%) und das 12-Monats-Überleben bei
7,3% (CPC 1/2: 6,0%). Die Defibrillation mit
AED-Funktion korrelierte negativ mit ROSC,
Krankenhausentlassung sowie 12-Monats-
Überleben.
Interpretation
Aus den Daten lässt sich die Hypothese ab-
leiten, dass der Einsatz eines Defibrillators
im AED-Modus ein nachteiliger Faktor für
das Outcome sein könnte. Dies wäre durch
No-Flow-Zeiten aufgrund der Beachtung von
Sprachanweisungen und Analysepausen er-
klärbar und muss genauer untersucht werden,
da zudem Ergebnisse mit einem Reanimati-
onsalgorithmus vor und nach 2005 eingingen.
Literatur
1. Kreutziger J, Wenzel V: Deutsches Reani ma-
tions register – Viel Qualitätsmanagement für
wenig Geld. Anaesthesist 2014;63: 467-9
2. Konzept für die automatisierte externe Defibril-
lation (AED) im Rettungsdienst in Bayern.
BStMI, 2001.
WATN 2 015 -23
„Keep ’on pumping“ – Mechanische
Thoraxkompressionsgeräte in der
Luftrettung
H. Gässler · S. Kümmerle · M.M. Ventzke
L. Lampl · M. Helm
Klinik für Anästhesiologie & Intensivmedizin –
Sektion Notfallmedizin, Bundeswehrkrankenhaus
Ulm
Fragestellung
In dieser Studie wurden in einem Rettungs-
hubschrauber (RTH)-Szenario mit Hilfe eines
Reanimationstrainers die Praktikabilität und
die Kompressionsqualität der mechanischen
Thoraxkompressionsgeräte LUCASTM2, Auto-
PulseTM und animax mono mit der manuel-
len Thoraxkompression verglichen und den
Vorgaben der Leitlinien 2010 des European
Resuscitation Councils (ERC) [1] gegenüber-
gestellt.
Methodik
In einem einheitlichen Szenario wurden
jeweils 10 Durchgänge mit manueller Kom-
pression, LUCASTM2, AutoPulseTM und animax
mono durchgeführt. Ausgangspunkt war die
manuelle Reanimation an einem Reanima-
tionstrainer (AmbuMan MegaCode Wireless
mit Rückenplatte), der bereits endotracheal
intubiert und kontrolliert beatmet war. Zum
Szenario gehörten die Anlage des jeweiligen
Geräts, der Transport auf einer Trage zum
RTH (Typ BK 117, Christoph 22, Ulm), das
Be- und Entladen des RTH sowie eine 10-mi-
nütige Phase innerhalb des Hubschraubers.
Untersucht wurden neben der Praktikabi-
lität jeweils die Kompressionsfrequenz, die
Drucktiefe, der korrekte Druckpunkt sowie
die Hands-off-Zeit.
Ergebnisse
Alle Kompressionsgeräte konnten in dem hier
untersuchten Hubschrauber-Typ problemlos
verwendet werden. Der LUCASTM2 erfüll-
te dabei als einziger alle Vorgaben des ERC
(Frequenz 102 ± 0,1/min, durchschnittliche
Drucktiefe 54 ± 3 mm, Hands-Off-Zeit 2,5 ±
1,6%). Bei der manuellen Kompression wur-
de die geforderte Kompressionstiefe sowohl
während der Transportphasen als auch im
Hubschrauber kaum erreicht (Anteil korrek-
ter Kompressionen insgesamt 21 ± 15%). Bei
allen 4 Vergleichsgruppen lag die Hands-Off-
Zeit unter 10%.
Interpretation
Aufgrund der Erfahrungen dieser Studie er-
scheint der Einsatz aller untersuchten Geräte
in einem RTH vom Typ BK 117 grundsätzlich
praktikabel. Die Auswertung der Ergebnisse
Abstracts S53
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
hinsichtlich der Qualität zeigt, dass eine leit-
liniengerechte Durchführung der manuellen
Thoraxkompression während der Transport-
phasen sowie im Hubschrauber kaum mög-
lich ist. Hier erweisen sich die mechanischen
Kompressionsgeräte von Vorteil, da sie auch
während dieser Phasen kontinuierlich weiter-
arbeiten. Da der halbautomatische animax
mono von einer Position neben der Trage
bedient werden kann, war auch hiermit eine
nahezu leitliniengerechte Durchführung der
Thoraxkompressionen möglich. Ob durch die
Nutzung dieser Geräte auch ein Überlebens-
vorteil erreicht werden kann, müssen weitere
Studien zeigen.
Literatur
1. Deakin CD, Nolan JP, Soar J, Sunde K,
Koster RW, Smith GB, Perkins GD: European
Resuscitation Council Guidelines for Resus-
citation 2010. Section 4. Adult advanced life
support. Resuscitation 2010;81:1305-1352.
WATN 2015-24
Langzeitentwicklung der Laien-
reanimation in Deutschland –
Daten aus dem Deutschen Reanima-
tionsregister
S. Seewald1 · J. Wnent2 · M. Fischer3 · A. Bohn4
M. Messelken5 · T. Jantzen6 · J.-T. Gräsner1
Studiengruppe Deutsches Reanimationsregister
1 Klinik für Anästhesiologie und Operative
Intensivmedizin, Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel
2
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,
Campus Lübeck
3 Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensiv-
medizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie,
Alb-Fils Kliniken, Klinik am Eichert, Göppingen
4 Berufsfeuerwehr Stadt Münster
5 Bad Boll
6 DRK Parchim, Intensivverlegungsdienst
Mecklenburg-Vorpommern
Fragestellung
Der Erfolg außerklinischer Reanimationen
beruht neben hoch qualitativen erweiterten
Reanimationsmaßnahmen durch den Ret-
tungsdienst in erster Linie auf dem schnellen
Beginn von Basismaßnahmen durch Ersthel-
fer. In einem bisher noch nicht publizierten
Vergleich aus einer Zusammenarbeit der eu-
ropäischen Reanimationsregister (EuReCa) [1]
liegt Deutschland zusammen mit Polen (27%)
und Rumänien (6%) im unteren Drittel. Die
Spitzenplätze nehmen Schweden mit >60%
und die Niederlande (70%) ein. Aber auch
in Tschechien, Norwegen und Dänemark
ergreift der Laie deutlich häufiger Basismaß-
nahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung
als in Deutschland. In den vergangenen Jah-
ren sind auf Initiative des Deutschen Rates für
Wiederbelebung (GRC) und der Deutschen
Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensiv-
medizin (DGAI) verschiedene Projekte initi-
iert worden, um diesen Anteil zu erhöhen [2].
Methodik
Eingeschlossen in die Analyse wurden alle im
Deutschen Reanimationsregister [3] zwischen
Januar 2007 und Dezember 2013 dokumen-
tierten präklinischen Reanimationen. Die
Laienreanimationsquote wurde über die Zeit
ausgewertet.
Ergebnisse
Tabelle 1.
Interpretation
Der Anteil der von Laien beobachteten Herz-
Kreislauf-Stillstände liegt im Durchschnitt im
Deutschen Reanimationsregister bei knapp
42% und nahm über die letzten Jahre zu. Die
Rate von Laienreanimationen lag bis 2012 im
Mittel unter 20% und konnte im Jahr 2013
auf über 27% gesteigert werden. Weitere Ak-
tivitäten sind notwendig, diese hohe Bereit-
schaft zur Laienreanimation zu fördern und
aufrechtzuerhalten.
Literatur
1. Gräsner JT, Herlitz J, Koster R, et al: Quality
management in resuscitation – towards a Euro -
pean cardiac arrest registry (EuReCa). Resus-
citation 2011;82:989-994
2. Gräsner JT, Wnent J, Bohn A et al: Ein Leben
Retten – 100 Pro Reanimation. Woche der
Wiederbelebung. Notfall Rettungsmed 2013;
16:345-348
3. Gräsner JT, Seewald S, Bohn A et al: Deut-
sches Reanimationsregister – Wissenschaft
und
Reanimationsforschung. Der Anaesthesist
2014; 63:470-476.
WATN 2015-25
Einfluss der maschinellen Beatmung
mit Intermitted Positive Pressure
Ventilation oder Chest Compression
Synchronized Ventilation unter
Reanimation auf die zerebrale
Oxygenation im Tiermodell
W. Dersch1,2 · R. Thonke1,2 · O. Hahn2
P. W a llot 2 · K. Kesper3 · H. Wulf 2 · C. Kill1,2
1 Zentrum für Notfallmedizin, Philipps-
Universität Marburg
2 Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie,
Philipps-Universität Marburg
3 Zentrum für Innere Medizin, SP Pneumologie,
Philipps-Universität Marburg
Fragestellung
Wesentliches Ziel der Reanimation ist die
Sicherstellung der cerebralen Oxygenation.
Wir untersuchten den Einfluss der maschinellen
Beatmung mittels IPPV oder Chest Com-
pression Synchronized Ventilation (CCSV)
während der Reanimation auf die cerebrale
Oxygenation (ScO
2
) mittels Weißlicht-Gewebe-
spektrometrie (O
2
C, LEA Medizintechnik) im
Tiermodell.
Methodik
Nach Genehmigung durch die zuständige
Behörde (RP Giessen) wurde an anästhe-
sierten und intubierten Hausschweinen ein
O
2
C-Glasfaser-Sondenpaar über Bohrlöcher
im Gehirn implantiert. Nach Induktion
von Kammerflimmern (t=0min) erfolgten
ab t=3min Thoraxkompressionen und Be-
atmung mittels IPPV oder CCSV (FiO
2
1,0).
Bei t=7min Gabe von Adrenalin 1mg iv, bei
t=11min Vasopressin 0,8IU iv. Statistische
Auswertung mittels U-Test, Ergebnisse Median
(25% / 75% Percentilen).
Ergebnisse
Eingeschlossen werden konnten n=32 (IPPV
18/CCSV 14) Tiere. ScO
2
[%] baseline (FiO
2
0,21): IPPV 49% (47/53), CCSV 50% (47/54),
p=0,8. t=6min: IPPV 38% (30/45), CCSV
46% (36/49), p=0,037. t=10min: IPPV 43%
(36/50), CCSV 51% (37/62), p=0,28. t=12min:
IPPV 54% (43/60), CCSV 59% (36/74), p=0,4.
Tabelle 1
Ergebnisse.
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 gesamt
n 2377 3142 3597 2990 4328 5473 5887 27794
Ereignis
von Laien
beobachtet
744
(31,3%)
1068
(34,0%)
1337
(37,2%)
1420
(47,5%)
1991
(46,0%)
2560
(46,8%)
2533
(43,0%)
11653
(41,9%)
Laienr-
eanimation
446
(18,8%)
636
(20,2%)
714
(19,8%)
419
(14,0%)
758
(17,5%)
1085
(19,8%)
1627
(27,6%)
5685
(20,5%)
S54 Abstracts
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
Interpretation
Auch unter Beatmung mit reinem Sauerstoff
bleibt die cerebrale Sauerstoffsättigung währ-
end der Reanimation unter den Ausgangswer-
ten. Die Beatmung mit CCSV verbessert dabei
die ScO
2
signifikant. Erst nach Vasopressor-
gabe und mit reiner Sauerstoffbeatmung er-
reicht die ScO
2
in allen Gruppen die Werte
vor Kreislaufstillstand.
Literatur
1. Schwarte LA, et al: J Appl Physiol 2005;98(3):
1070-5
2. Walter B, et al: Acta Neurochir Suppl 2002;81:
197-9
3. Kill C, et al: Care Med 2014;42(2):e89-95.
WATN 2 015 -26
Reanimation nach stumpfem
und penetrierendem Trauma im
Schockraum – Wertigkeit von
Qualitätszirkeln sowie Morbiditäts-
und Mortalitätskonferenzen
M. Kulla1 · H. Gässler1 · L. Lampl1 · S. M einers2
M. Helm1
1 Klinik für Anästhesiologie und Intensiv-
medizin, Bundeswehrkrankhaus Ulm
2 Klinik für Viszeral- und Thoraxchirurgie,
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Hintergrund
Leitlinien und Empfehlungen berichten, dass
die Prognose von Patienten mit traumatisch
bedingtem Herzkreislaufstillstand aktuell bei
einer Überlebensrate von 5% liegt und mit
einem akzeptablen neurologischen Ergebnis
in 1,6% der Fälle gerechnet werden kann. Aus
noch unklaren Gründen wird die Prog nose
in den letzten Jahren jedoch besser [1,2]. Die
interdisziplinäre Diskussion aufgearbeiteter
Fallberichte erscheint daher lohnenswert.
Methodik
Darstellung zweier Fälle aus dem Schock-
raum eines überregionalen Traumazentrums
(ÜTZ). Anschließende Diskussion der Er-
fahrungen des Teams sowie der gezogenen
Konsequenzen aus krankenhausinternen
Qualitätszirkeln sowie Morbiditäts- und Mor-
talitätskonferenzen (M&M) des zuständigen
TraumaNetzwerks.
Ergebnisse
Fall 1: 30-jähriger Patient, abdominelle Schuss-
wunde, prähospital „Load and Go“ Strategie,
beim Umlagern im Schockraum des ÜTZ
beobachteter Herzkreislaufstillstand, offene
Herzdruckmassage, ROSC (Return of spon-
taneous circulation) nach 25 Minuten, Not-
operation im Schockraum (u.a. Ersatz Aorta
abdominalis), Patient verstirbt 10 Stunden
nach Unfallereignis im Multiorganversagen
auf Intensivstation.
Fall 2: 18-jährige Patientin, stumpfes Rumpf-
trauma, V.a Schädel-Hirn-Trauma, durch
Notarzt beobachteter Herzkreislaufstillstand
(„stay and play“ Strategie), Einlieferung in das
ÜTZ unter Reanimation, ROSC nach 45 Mi-
nuten Reanimation, dann DCS (Damage Con-
trol Surgery – Laparotomie, Thorakotomie).
Entlassung nach 14 Tagen. Vollständige Wie-
derherstellung (Glasgow Outcome Score 5,
Glasgow-Pittsburgh Cerebral Performance
Category 1, Polytrauma Outcome Chart o.B
[3].)
Lessons Learned: Sowohl die gewonnenen
Erkenntnisse als auch kritische Ereignisse
während der Versorgung werden diskutiert.
Besonderes Augenmerk der Diskussion gilt
der Sicherung des Atemweges, dem Zugang
zum vaskulären System, der Durchführung
der mechanischen Herzdruckmassage (ma-
nuell geschlossen, Reanimationshilfen oder
offen) sowie der Bildgebung.
Interpretation
Die Reanimation nach Trauma ist bei be-
obachtetem Herzkreislaufstillstand grundsätz-
lich im Rahmen der Individualmedizin indi-
ziert. Eine regelhafte Reflektion der eigenen
Maßnahmen durch hausinterne Qualitäts-
zirkel und externe M&M Konferenzen unter-
stützen das eigene Vorgehen bei zukünftigen
Ereignissen.
Literatur
1. Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie,
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und
Viszeralchirurgie, Deutsche Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin, Deut-
sche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und
Gefäßmedizin, Deutsche Gesellschaft für
Handchirurgie, Deutsche Gesellschaft für
HNO-Heilkunde, Deutsche Gesellschaft für
Mund- und Kieferchirurgie, Deutsche Gesell-
schaft für Neurochirurgie, et al. S3 Leitlinie
Polytrauma – 2011; AWMF-Register Nr. 012/
019, AWMF
2. Soar J, Perkins GD, Abbas G, Alfonzo A,
Barelli A, Bierens JJ, et al: European Resuscita-
tion Council Guidelines for Resuscitation 2010
Section 8. Cardiac arrest in special circum-
stances: Electrolyte abnormalities, poisoning,
drowning, accidental hypothermia, hyperther-
mia, asthma, anaphylaxis, cardiac surgery,
trauma, pregnancy, electrocution. Resuscitation
2010;81:1400-1433
3. Pirente N, Bouillon B, Schäfer B, Raum M,
Helling HJ, Berger E, Neugebauer E:
Systematische Entwicklung eines Messinstru-
ments zur Erfassung der gesundheitsbezoge-
nen Lebensqualität beim polytraumatisierten
Patienten – Die Polytrauma-Outcome-(POLO-)
Chart. Unfallchirurg 2002;105:413-422.
WATN 2015-27
Notfallmanagement im Krankenhaus:
Eine deutschlandweite Umfrage
M.P. Müller1 · V. Krause1 · C. Pönicke1
J. Wnent 2 · T. Jentzen3 · T. Koch1 · A.R. Heller1
B.W. Böttiger5 · J.T. Gräsner4
1 Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie,
Universitätsklinikum Dresden
2 Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,
Cam pus Lübeck
3 Intensivverlegungsdienst Mecklen burg-
Vorpommern
4 Klinik für Anästhesiologie und Operative
In tensivmedizin, Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, Campus Kiel
5 Klinik für Anästhesiologie und Operative
In tensivmedizin, Universitätsklinikum Köln
Fragestellung
Die Leitlinien des European Resuscitation
Council (ERC) von 2010 empfehlen die Vor-
haltung von medizinischen Notfallteams in
Krankenhäusern. Hierfür sollen Triggerkriterien
für die Alarmierung des Teams festgelegt und
den Mitarbeitern kommuniziert sein, um
den sich verschlechternden Patienten recht-
zeitig zu identifizieren und zu behandeln. Bei
inner klinischem Kreislaufstillstand müssen
sofort die Maßnahmen des Basic Life Sup-
port eingeleitet werden, bei defibrillierbarem
Rhythmus sollte die erste Defibrillation inner-
halb von 2 Minuten erfolgen. Diese Studie
soll untersuchen, inwiefern medizinische
Notfallteams nach den Vorgaben der Leitlinien
etabliert sind.
Methodik
Mittels der Software LimeSurvey wurde ein
Fragebogen erstellt und über eine Webseite
zur Verfügung gestellt. Die ärztlichen Direk-
toren von allen 1905 Krankenhäusern des
Deutschen Krankenhausverzeichnis wurden
per Post sowie per Email angeschrieben
und gebeten, den Fragebogen an die für das
Notfallteam verantwortliche Person weiter-
zuleiten. Weitere Emails wurden jeweils an
die Chefärzte für Anästhesiologie und Innere
Medizin versendet. Jedes Krankenhaus erhielt
einen Token, der beim Ausfüllen des Fragebo-
gens eingegeben werden musste und verhin-
dert, dass für ein Krankenhaus mehrere Frage-
bögen ausgefüllt wurden.
Ergebnisse
Wir erhielten 724 Antwortsätze (38%), 515
Fragebögen waren komplett ausgefüllt (27%).
21% der Kliniken gaben an, ein medizini-
sches Notfallteam mit definierten und den
Mitarbeitern bekannten Alarmierungskriterien
vorzuhalten. 56% der Kliniken haben ein
Reanimationsteam, welches auch bei Notfäl-
len ohne Kreislaufstillstand alarmiert werden
Abstracts S55
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
08. - 09.02.2015 · Kiel WATN
darf. 13% halten ein reines Reanimationsteam
vor, 10% der Kliniken verfügen nicht über ein
Notfall- oder Reanimationsteam. 44% der
Kliniken halten automatisierte externe Defi-
brillatoren auf den Normalstationen vor, in
26% der Krankenhäuser sind die Defibrilla-
toren in maximal 1 Minute verfügbar. 39%
der Kliniken gaben an, die Anzahl der Re-
animationen in 2013 nicht erfasst zu haben.
79% der Kliniken nehmen nicht am Deut-
schen Reanimationsregister teil. Als häufigs-
ter Grund hierfür wurde die fehlende Zeit für
die Dateneingabe (25%) genannt, gefolgt von
Unkenntnis des Registers (13%).
Interpretation
Die Forderungen der internationalen Leitli-
nien für die Reanimation hinsichtlich inner-
klinischer Notfallversorgung sind in vielen
Einrichtungen noch nicht umgesetzt. Hier be-
steht dringender Handlungsbedarf. Die DGAI
sowie der GRC sollten die Kliniken bei der
Etablierung von Notfallteams begleiten. Mit
dem Deutschen Innerklinischen Notfallre-
gister, dem innerklinischen Notfallprotokoll
sowie den etablierten Kursen des German
Resuscitation Council stehen wertvolle Struk-
turen zur Verbesserung der innerklinischen
Notfallversorgung zur Verfügung.
WATN 2 015 -28
Verlauf des CO2 bei Reanimation:
Prädiktion des Reanimationsverlaufes
möglich?
L. Kourelas
1
· A. Bohn
1,2
· R. Lukas
1
· M. Borowski
3
1 Klinik für Anästhesiologie, operative Intensiv-
medizin und Schmerztherapie, Universitäts-
klinikum Münster
2 Berufsfeuerwehr, Stadt Münster
3 Institut für Biometrie und Klinische Forschung,
Universität Münster
Fragestellung
Ein erhöhter p(et)CO2-Wert während Reani-
mation ist mit einer hohen Wahrscheinlichkeit
für einen Return of spontaneous circulation
(ROSC) assoziiert [1]. Viele Einflussfaktoren
wie Qualität der Thoraxkompression [2],
Beatmungsparameter und Medikamente be-
einflussen die pCO2 Messung, sind aber ret-
rospektiv nicht zu erfassen. Zeigen sich trotz
unbekannter Einflussfaktoren vor Eintritt eines
ROSC mehr positive Trends in den pCO2-Zeit-
reihen als vor nicht erfolgreichen Reanima-
tionen? Lässt sich ein Verfahren entwickeln,
das steigende Trends in Echtzeit anzeigen und
somit eine Prädiktion für eine erfolgreiche
Reanimation liefern kann?
Methode
Die CO2-Datensätze von 77 erfolgreichen
(ROSC) und 88 nicht erfolgreichen (NO-
ROSC) Reanimationen wurden ausgewer-
tet, die zwischen dem 01.05.2010 und dem
31.12.2013 aufgezeichnet wurden. Die
beiden Gruppen wurden zunächst bzgl. der
Trends über die Gesamtdauer der etCO2-Zeit-
reihen verglichen. Darüber hinaus wird eine
auf dem SCARM (Slope comparting adaptive
repeated median) [3] basierende Methodik
entwickelt, die für jeden Messzeitpunkt an-
zeigt ob ein Trend vorliegt. Die Methodik
ermöglicht die Quantifizierung von Trendsi-
tuationen und ist auch geeignet zur Erken-
nung von Veränderungen in Echtzeit.
Ergebnisse
Der etCO2-Verlauf für ROSC-Fälle zeigte
über eine Dauer von 7,4 min eine mediane
Steigerung von 21 mmHg auf 24 mmHg. Der
Verlauf des etCO2 der NO-ROSC-Fälle blieb
bei einer Dauer von 26,2 min und 19 mmHg
stabil. Einsätze, die zu einem ROSC führten,
hatten in 37% der Messwerte positive und in
30% negative Trends. Im Vergleich zeigten
erfolglos beendete Reanimationen zu 28%
positive und 30% negative Trends. Hieraus
ergibt sich ein Odds Ratio von 1,5 (ROSC vs.
NO-ROSC) für das Auftreten von positiven
etCO2 Trends.
Interpretation
Zeigt sich während der laufenden Reanima-
tion ein positiver Trend des etCO2, kann dies
ein Hinweis für ein nachfolgendes ROSC
sein. Zukünftig könnte eine etCO2-Echtzeit-
Trenderkennung einen Spontankreislauf an-
kündigen.
Literatur
1. Pokorná M, Nečas E, Kratochvíl J, et al:
A sudden increase in partial pressure end-
tidal carbon dioxide (PETCO2) at the moment of
return of spontaneous circulation. J Emerg Med
2010;38:614-621
2. Lukas R, Gräsner JT, Seewald S, et al: Chest
compression quality management and return
of spontaneous circulation: A matched-pair
registry study. Resuscitation 2012;83:1212-1218
3. Borowski M, Fried R.: Online signal extraction
by robust regression in moving windows with
data-adaptive width selection. Statistics and
Computing 2014;24:597-613.
Arbeitskreis Notfallmedizin der DGAI www.dgai.de
12. WISSENSCHAFTLICHE
ARBEITSTAGE NOTFALLMEDIZIN
Im Namen des Arbeitskreises Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin laden wir Sie schon heute herzlich ein zum
12. Treffen der wissenschaftlich tätigen Arbeitsgruppen der DGAI
im Bereich Notfallmedizin vom 7. - 8. Februar 2016 nach Kiel.
Abstracts können vom 15.0 9. bis 15.11.2015 eingereicht werden. Weitere Informationen finden
Sie ab
August 2015 auf der Homepage des DGAI-Arbeitskreises Notfallmedizin.
20162016
EINLADUNG
S56 Abstracts
WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
© Anästh Intensivmed 2015;56:S36-S57 Aktiv Druck & Verlag GmbH
Liste der Erstautoren
Bernhard, Leipzig S41
Michael.Bernhard@medizin.uni-leipzig.de
Birkholz, Erlangen S52
torsten.birkholz@kfa.imed.uni-erlangen.de
Born, Münster S49
Judith.born@ukmuenster.de
Brinkrolf, Münster S45
Peter.Brinkrolf@ermail.de
Dersch, Marburg S49, S53
wolfgang.dersch@med.uni-marburg.de
Felzen, Aachen S47
MFelzen@ukaachen.de
Gässler, Ulm S52
gaessler@aol.com
Harding, Wolfsburg S45
u.harding@agnn.de
Hilbert-Carius, Halle S43, S44
peter.hilbert@bergmannstrost.com
Koch, Gießen S43
Christian.Koch@chiru.med.uni-giessen.de
Kourelas, Münster S55
l.kourelas@uni-muenster.de
Kulla, Ulm S42, S54
mail@kulla.de
Lenssen, Aachen S46
nlenssen@ukaachen.de
Luiz, Kaiserslautern S50
thomas.luiz@iese.fraunhofer.de
Marung, Hamburg S46, S50
h.marung@asklepios.com
Miebach, Lübeck S44
laura.miebach@medizin.uni-luebeck.de
Müller, Dresden S54
michael.mueller@uniklinikum-dresden.de
Pönicke, Dresden S51
Cynthia.poenicke@uniklinikum-dresden.de
Prottengeier, Erlangen S48
johannes.prottengeier@
kfa.imed.uni-erlangen.de
Schneck, Gießen S41
emmanuel.schneck@
chiru.med.uni-giessen.de
Seewald, Kiel S53
Stephan.Seewald@uksh.de
Stuhr, Hamburg S47
m.stuhr@buk-hamburg.de
Wielpütz, Aachen S48
dwielpuetz@ukaachen.de
Wurmb, Würzburg S51
wurmb_t@ukw.de
Deutscher interDisziplinärer
notfallmeDizin Kongress
05. - 06. März 2015
Rhein-Mosel-Halle, Koblenz
InformatIon und auskunft:
MCN Medizinische Congress-
organisation Nürnberg AG
Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg
Tel.: 0911/39316-40, Fax: 0911/39316-66
E-mail: dink@mcnag.info
Internet: www.dink2015.de
ZNA
neuer
Veranstaltungsort
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WATN 08. - 09.02.2015 · Kiel
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Herausgeber
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Deutsche Gesellschaft
für Anästhesiologie und
Intensivmedizin e.V.
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Th. Koch, Dresden
BDA
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Anästhesisten e.V.
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Fortbildung e.V.
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F. Wappler, Köln
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