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Wie "zukunftsreich" ist das neue Lehramtsstudium? Bestandsaufnahme zu Medienbildung und digitalen Kompetenzen in den Curriculaentwürfen der Sekundarstufe der PädagogInnenbildung_NEU

Authors:
  • Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik

Abstract

Durch die PädagogInnenbildung_NEU eröffnet sich derzeit die Chance, österreichweit in vier Verbundregionen in Kooperation zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen die Lehramtsausbildung für alle Schulstufen und Schultypen zukunftsweisend zu reformieren. Zu den Ansprüchen an das neue Studium gehört auch, dass es künftige Lehrerinnen und Lehrer an die Schulen entsendet, die neben ihrer fachlichen Expertise mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Entwicklungen adäquat umgehen können. Die rasant voranschreitende Technologisierung und Digitalisierung unserer Gesellschaft gehört zweifelsohne zu diesen Herausforderungen. Die E-Learning-Strategiegruppe der österreichischen Pädagogischen Hochschulen (PHELS) hat deshalb die aktuell vorliegenden Curricula und Curriculaentwürfe der Sekundarstufe Allgemeinbildung in den vier Verbundregionen einer kritischen Analyse hinsichtlich Medienbildung und digitaler Kompetenzen unterzogen, mit einem ernüchternden bis verheerenden Ergebnis: Es scheint nicht nur die historische Chance vertan, Medienbildung systematisch in der Lehrer/innenausbildung und damit in den Schulen zu verankern, sondern durch die fehlende informatische Grundbildung laufen künftige Generationen auch Gefahr, auf zunehmend digitalisierten Arbeitsmärkten den internationalen Anschluss zu verlieren.
Wie "zukunftsreich" ist das neue Lehramtsstudium?
Bestandsaufnahme zu Medienbildung und digitalen Kompetenzen in den Curriculaentwürfen der
Sekundarstufe der PädagogInnenbildung_NEU
AutorInnen:Klaus Himpsl-Gutermann /Elfriede Berger /Gerhard Brandhofer /Peter Harrich /Angela Kohl
Die E-Learning-Strategiegruppe der österreichischen Pädagogischen Hochschulen (PHELS) hat die aktuell
vorliegenden Curricula und Curriculaentwürfe der Sekundarstufe Allgemeinbildung in den vier Verbundregionen
einer kritischen Analyse hinsichtlich Medienbildung und digitaler Kompetenzen unterzogen.
Abstract
Durch die PädagogInnenbildung_NEU eröffnet sich derzeit die Chance, österreichweit in vier Verbundregionen in
Kooperation zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen die Lehramtsausbildung für alle Schulstufen
und Schultypen zukunftsweisend zu reformieren. Zu den Ansprüchen an das neue Studium gehört auch, dass es
künftige Lehrerinnen und Lehrer an die Schulen entsendet, die neben ihrer fachlichen Expertise mit aktuellen
gesellschaftlichen Herausforderungen und Entwicklungen adäquat umgehen können. Die rasant voranschreitende
Technologisierung und Digitalisierung unserer Gesellschaft gehört zweifelsohne zu diesen Herausforderungen. Die
E-Learning-Strategiegruppe der österreichischen Pädagogischen Hochschulen (PHELS) hat deshalb die aktuell
vorliegenden Curricula und Curriculaentwürfe der Sekundarstufe Allgemeinbildung in den vier Verbundregionen
einer kritischen Analyse hinsichtlich Medienbildung und digitaler Kompetenzen unterzogen ? mit einem
ernüchternden bis verheerenden Ergebnis: Es scheint nicht nur die historische Chance vertan, Medienbildung
systematisch in der Lehrer/innenausbildung und damit in den Schulen zu verankern, sondern durch die fehlende
informatische Grundbildung laufen künftige Generationen auch Gefahr, auf zunehmend digitalisierten
Arbeitsmärkten den internationalen Anschluss zu verlieren.
AutorInnen: Klaus Himpsl-Gutermann, Elfriede Berger, Gerhard Brandhofer, Peter Harrich, Angela Kohl, Johannes
Maurek, Thomas Nárosy, Karl Peböck, Manfred Tetz, Martin Teufel, Thomas Walden, Elisabeth Winklehner
1. Einleitung
Die PädagogInnenbildung_NEU [01] ist eines der ambitioniertesten Reformprojekte im Schulbereich der letzten
Jahrzehnte. Eine vom damaligen bm:ukk vor knapp zehn Jahren beauftragte ExpertInnengruppe rund um Peter
Härtel entwarf in einem mehrjährigen Prozess ein Konzept für eine Neugestaltung der Ausbildung der LehrerInnen,
in dessen Kern ein dreiphasiges System von Grundbildung (Bachelorstudium), Berufseinstieg (Induktionsphase und
Masterstudium) und Lebensbegleitendem Lernen (Fort- und Weiterbildung) steht (Härtel et al. 2010). Im Bereich
der Sekundarstufe Allgemeinbildung wird darüber hinaus ein epochal anmutender Schritt gewagt: die beiden
getrennten Welten der Pflichtschulen und höheren Schulen werden zumindest im Bereich der Lehramtsausbildung
einander näher gebracht, indem ein gemeinsames Studium für alle künftigen LehrerInnen ? unabhängig von
Schultyp oder -stufe (Sekundaria I und II) ? in vier Verbundregionen von den Universitäten und Pädagogischen
Hochschulen in Kooperation angeboten wird.
Der ambitionierte Zeitplan sieht vor, dass die reformierten Lehramtsausbildungen im Bereich der Primarstufe mit
Studienjahr 2015/2016 und im Bereich der Sekundarstufe mit Studienjahr 2016/2017 starten. Mit Erscheinen dieser
Ausgabe der MEDIENIMPULSE sind somit die Bachelorstudien im Bereich der Primarstufe bereits gestartet, im
Bereich der Sekundarstufe Allgemeinbildung steht der Start kurz bevor, mit Ausnahme der Verbundregion Südost,
die bereits mit dem Studienjahr 2015/16 auch in der Sekundaria gestartet ist. Begleitet werden die
Reformmaßnahmen und die Umgestaltung der Curricula durch einen von den beiden Ministerien bmwf und bmbf
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4/2015 - Medienbildung im Kontext der „PädagogI 17.12.2015 http://www.medienimpulse.at/articles/view/868
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eingesetzten, weisungsunabhängigen Qualitätssicherungsrat (QSR) [02]. Neben den strukturellen Änderungen im
Aufbau der Lehramtsausbildungen soll die PädagogInnenbildung_NEU vielfältige Verbesserungen hinsichtlich der
Professionalisierung der künftigen LehrerInnen bringen. Diese sind ebenso grundlegend wie anspruchsvoll.
Ausgehend von einem Bildungsbegriff, wie er in §2 des Schulorganisationsgesetzes aus dem Jahr 1962 definiert
ist, soll die künftige Ausbildung sich an internationalen Standards orientieren und auf die Schule von morgen
vorbereiten, die einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen muss:
"Darüber hinaus ist gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Dies betrifft den Bereich der Familie
ebenso wie das Medien- und Informationsumfeld, wissenschaftliche Erkenntnisse aus relevanten Disziplinen,
internationale Entwicklungen und Vergleiche, Migration und den Wandel der Arbeitswelt. Neben der Aufgabe,
jungen Menschen ein selbstbestimmtes, sinnerfülltes Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen, hat Bildung auch
den Auftrag, Entwicklungen in der Gesellschaft auf Basis von akzeptierten demokratischen, sozialen und religiösen
Werten mit zu beeinflussen." (Härtel et al. 2010:6)
Neben der Vermittlung von Kenntnissen in den Fachwissenschaften, den Fachdidaktiken und den
bildungswissenschaftlichen Grundlagen muss ein Lehramtsstudium also auch aktuelle Entwicklungen aufgreifen,
die in der Regel vor allem fachübergreifend als wichtige Querschnittsmaterien berücksichtigt werden müssen. Hier
wird vom ExpertInnenrat der Bereich der Medien- und Informationskompetenzen explizit erwähnt, was von PHELS
? also der E-Learning-Strategiegruppe der österreichischen Pädagogischen Hochschulen - sehr begrüßt wird [03].
Denn durch die rasant voranschreitende Technologisierung unserer Gesellschaft durchdringen digitale Medien
zunehmend alle Lebensbereiche. In der Vorbereitung auf diese Entwicklungen kann die Rolle des Bildungssystems
gar nicht überschätzt werden, wie das folgende Zitat aus dem Abschlussbericht des Bad Ischler Dialogs der
Sozialpartner Österreichs vom Oktober 2015 zeigt:
"Dem Bildungs- und Ausbildungssystem kommt eine hohe Bedeutung dabei zu, die Menschen auf die veränderte
Arbeits- und Lebenswelt ausreichend vorzubereiten und die Grundlage für die Digitalisierung weiterer Branchen
und Bereiche zu legen. Darüber hinaus ist es notwendig, in formaler, non-formaler und informeller Basisbildung
Menschen zu befähigen, eigenständig, selbstbestimmt, gleichberechtigt und verantwortungsvoll an einer digitalen
und vernetzten Gesellschaft teilhaben zu können, um das kreative und produktive Potenzial in einer digitalisierten
Gesellschaft und Wirtschaft voll ausschöpfen zu können und eine mögliche wachsende Spaltung wie z. B. in Hoch-
und Geringqualifizierte zu vermeiden." (Die Sozialpartner Österreich 2015:7)
Medienkompetentes Handeln setzt aber fundierte Kenntnisse über Medien voraus. Ein sicherer und routinierter
Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien und digitale Kompetenzen sind eine wichtige Basis in
der Mediensozialisation von Kindern und Jugendlichen sowie für das lebenslange Lernen. Medienbildung erschöpft
sich allerdings nicht darin, sondern zielt auf eine verantwortungsbewusste, kritisch-reflexive Nutzung und
Gestaltung von Medien.
Bildungsprozesse sind ohne Medien aller Art (analoge und digitale) nicht denkbar ? nichtsdestotrotz wird
insbesondere die Bedeutung digitaler Technologien für das Lernen oft zu wenig erkannt und deren innovatives
Potenzial in der Lehre bzw. in der LehrerInnenbildung weder systematisch noch didaktisch kohärent genutzt,
obwohl dafür mit dem von PHELS initiierten Weißbuch ein ausgearbeitetes Konzept zur Verfügung steht (Bachinger
et al. 2013). Dies spiegelt sich leider in äußerst negativer Form in allen aktuellen Curriculaentwürfen der
Sekundarstufe wider, und zwar sowohl in den bildungswissenschaftlichen Grundlagen als auch den
Fachwissenschaften, den Fachdidaktiken und den schulpraktischen Teilen.
Im Folgenden wird dieser ernüchternde Status quo in den vier Verbundregionen aus der Perspektive von PHELS
kurz beleuchtet. Basis für die Analyse sind die aktuell vorliegenden Curriculaentwürfe[1] sowie die Erfahrungen aus
den Arbeitsgruppen, an denen PHELS-Mitglieder in den Kooperationsverbünden beteiligt sind.
2. Überblick über den aktuellen Stand der Kooperationen
Der geplante "Neustart" der Lehramtsausbildung für die Sekundarstufe Allgemeinbildung ist auf Oktober 2016
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datiert. Einen Schritt voraus ist der Entwicklungsverbund Südost (EVSO) ? hier ist das neue Studium bereits mit
dem 01.10.2015 gestartet.
Im Verbund West wurde die Primarstufenausbildung mit dem neuen Curriculum im Oktober 2015 gestartet. Die
Sekundarstufe wurde an der Universität Innsbruck ebenfalls 2015 eröffnet, an der Pädagogischen Hochschule
Vorarlberg ist der Start im Oktober 2016 vorgesehen.
Im Verbund Mitte liegt die finale Version des Sekundarstufencurriculums intern vor. Ein kurzer Bericht aus dieser
Region soll einen Einblick in den Entwicklungsprozess geben, bei dem durchaus eher getrennte Welten zwischen
den Universitäten und den Pädagogischen Hochschulen aufeinanderprallen.
Im Entwicklungsverbund "Cluster Mitte" wurde eine Steuerungsgruppe konstituiert, welche sich aus je einer (Vize-
)Rektorin bzw. einem (Vize-)Rektor aller im Cluster Mitte beteiligten Universitäten und Hochschulen und anderen
von den Rektoraten beauftragten Personen zusammensetzt, sämtliche Entscheidungskompetenz innehat und vom
Vizerektor der PLUS (Paris Lodron Universität Salzburg) geleitet wird. Diese Steuerungsgruppe nominierte im
Oktober 2014 die Curricularkommission, die ihrerseits 27 Arbeitsgruppen mit FachexpertInnen aus den
verschiedenen Institutionen nominierte und begleitete. Beim Kick Off Meeting "Cluster Mitte ? Curriculare
Untergruppen" an der PLUS im November 2014 wurden die Rahmenrichtlinien für das Curriculum (Umfang, Aufbau
und Gliederung des Studiums, ECTS-Verteilung über Fachwissenschaften, Fachdidaktik, Bildungswissenschaften
und Schulpraxis, Zeitplan) präsentiert. Die Arbeitsgruppen für die einzelnen Unterrichtsfächer, die
Bildungswissenschaften, die Pädagogisch Praktischen Studien und die Schwerpunktsetzungen hatten nun den
Auftrag, auf Basis des vorliegenden Lehramtsstudiums der PLUS [04] unter Berücksichtigung der Empfehlungen
des QSR die Curricula zu entwickeln.
Wenngleich die Zusammenarbeit in diesen Arbeitsgruppen auf persönlicher Ebene vorwiegend kollegial verlief,
fehlte doch deutlich ein gemeinsames, tragfähiges Konzept zur LehrerInnenbildung. Während VertreterInnen der
Universitäten vorwiegend aus fachwissenschaftlicher Perspektive argumentierten und wenig Wissen über die
Schullehrpläne hatten, sahen die VertreterInnen der Pädagogischen Hochschulen ihre Kernaufgabe in der
LehrerInnenausbildung für die diversen Schultypen, insbesondere in den pädagogischen Konzepten der Neuen
Mittelschule. Strukturelle Differenzen zwischen den beteiligten Institutionen führten zu heftigen Diskussionen. So
war z. B. der Kunstuniversität Linz die Beibehaltung ihrer Aufnahmeprüfungen wichtig, die mit den allgemeinen
Zulassungsbedingungen zum Studium im Verbund Cluster Mitte unvereinbar waren und die Ruhendstellung der
Arbeiten seitens der Kunstuniversität und damit verbunden der Arbeitsgruppe Mediengestaltung zur Folge hatte. So
manche Vorschläge der Pädagogischen Hochschulen wurden als nicht verhandelbar abgeurteilt. So wurde z. B.
ein Vorschlag für virtuelle Lehrveranstaltungstypen nicht ins Curriculum aufgenommen, demzufolge Teile der
Anwesenheitspflicht durch virtuelle Kommunikationskanäle wie z. B. E-Lectures ableistbar werden sollten. Weiters
wurde ein Antrag der Arbeitsgruppen Informatik und Mediengestaltung vom 16.12.2014 von der Steuerungsgruppe
abgelehnt, demzufolge die Fo?rderung von Medienkompetenz und informatischer Grundbildung fu?r alle
LehrerInnen in den Bildungswissenschaften und in allen Fachdidaktiken mit quantifizierten ECTS-Punkten
verankert werden sollte. Im Februar 2015 erfolgte darauf hin nochmals eine mit der E-Learning-Steuergruppe der
Pädagogischen Hochschulen akkordierte Anfrage an den Vorsitzenden der Steuerungsgruppe des Clusters Mitte.
Diese Anfrage nahm den Beschluss, medienpädagogische und informatische Kompetenzen bloß in Form einer
Querschnittsmaterie in den Curricula zu verankern, ins Zentrum der Kritik und forderte ein Überdenken dieses
Entschlusses. In einer schriftlichen Rückantwort vertrat der Vorsitzende der Steuerungsgruppe die Auffassung,
dass diese Themenbereiche durch ihre Abbildung als Querschnittsmaterie ausreichend prominent im Curriculum
des Clusters Mitte verankert wären.
Die finale Version des Gesamtcurriculums liegt intern vor, im Februar soll es in den Curricular- und
Studienkommissionen beschlossen und durch Senate und Hochschulräte genehmigt werden. Für Oktober 2016 ist
die gemeinsame Umsetzung geplant. Manche Lehrveranstaltung an der Universität Linz, die bisher für das
Fachstudium und das Lehramtsstudium gemeinsam angeboten wurde, wird speziell für Lehramtsstudierende
geplant. Es wird sich zeigen, wie sich die Kooperationen zwischen den beteiligten Institutionen weiterentwickeln.
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Im Verbund Nordost sind die Arbeitsgruppen in die Curriculaentwicklung mit mehr als einjähriger Verspätung
gestartet, weil auf Rektoratsebene erst mit erheblicher Verspätung eine grundsätzliche Einigung hinsichtlich der
Rahmenbedingungen einer Kooperation erzielt werden konnte. Im Mai wurden die institutionsübergreifenden
Arbeitsgruppen zu den einzelnen Unterrichtsfächern gegründet, die über den Sommer auf Basis des bereits
vorliegenden Bachelorcurriculums der Universität Wien Curriculaentwürfe zu den einzelnen Fächern ausgearbeitet
haben. Dabei wurden die grundlegenden Vorgaben des Bachelorcurriculums der Universität Wien als bindender
Rahmen gesehen, so dass beispielsweise Verschiebungen von ECTS-Punkten zwischen den verschiedenen
Hauptbereichen (Bildungswissenschaftliche Grundlagen, Fachwissenschaften, Fachdidaktiken, Schulpraxis) nicht
mehr möglich waren. Die über den Sommer adaptierten Entwürfe wurden im November 2015 in erster Lesung
durch den Senat der Universität Wien einer Begutachtung unterzogen, werden derzeit von den Gremien der
Pädagogischen Hochschulen begutachtet und sollen über den Winter so weit überarbeitet werden, dass sie im
Frühjahr 2016 verabschiedet werden können, um im Studienjahr 2016/2017 zeitgerecht das gemeinsame
Lehramtsstudium in der Region anbieten zu können. Aufgrund der strengen Vorgaben durch die Universität Wien
und einer geringen Verhandlungsbereitschaft für Änderungsvorschläge seitens der Pädagogischen Hochschulen
sind die derzeit vorliegenden Entwürfe sehr nahe an den bereits bestehenden Bachelorcurricula der Universität
Wien, die laut Stellungnahme des QSR vom 18.05.2015 einige sehr kritische Aspekte aufweisen: deutlich zu
geringer Anteil an schulpraktischen Studien, insbesondere mit direktem SchülerInnenkontakt; Fachdidaktik hat in
den meisten Teilcurricula nicht den ihr zustehenden Stellenwert, was sich quantitativ am eher geringen Anteil an
ECTS-Punkten gegenüber den Fachwissenschaften zeigt; eine konsequente und ausreichende Orientierung an
Kompetenzen fehlt (QSR 2015).
3. Der Stand in den Curricula in den vier Verbundregionen im Detail
Details zum Stand im Verbund West
Das gemeinsame Curriculum zum Bachelorstudium Primarstufe der Pädagogischen Hochschulen Tirol und
Vorarlbeg nennt Medienkompetenz als Querschnittsmaterie, die in den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen,
der Fachwissenschaft bzw. Fachdidaktik und den Pädagogisch-praktischen Studien inhaltlich nachvollziehbar
verankert ist (Studienkommissionen der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Pädagogischen Hochschule
Vorarlberg 2015a). Die Medientechnologie ist im Modul "Bildung durch Sprache und Medien I" im ersten Semester
abgebildet, in den Semestern vier und acht findet sich die Mediendidaktik. Die Studierenden erlangen folgende
Kompetenzen:
Die Studierenden ...
sind in der Lage, die Urheberrechtsproblematik und die Sicherheitsaspekte im schulischen Umfeld zu
analysieren und können Lösungsansätze anbieten.
sind in der Lage, verschiedene Medien zu erstellen und kommunikationsfördernd einzusetzen.
haben Grundkenntnisse in der Gestaltung von Lernumgebungen mit Hilfe digitaler Medien unter Beachtung
adäquater Lerntheorien.
sind in der Lage, unterrichtsrelevante Medien und Technologien zu erstellen.
können digitale Medien für die Individualisierung und Personalisierung von Lernprozessen nutzen und
Unterricht für heterogene Lerngruppen planen.
Zusätzlich wird Medienpädagogik als Wahlpflichtbereich angeboten (25 ECTS), mit folgenden Modulen:
Schrift, Grafik und Informationsverarbeitung
Multimedia, Kommunikation und Lernen
Moderne Kommunikationstechniken und E-Learning
Medienprojekt mit Berufsfeldbezug
Im Masterstudium Primarstufe werden keine expliziten Bildungsinhalte zur Medienbildung und digitalen
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Kompetenzen genannt (Studienkommissionen der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Pädagogischen
Hochschule Vorarlberg 2015b).
Im Bereich der Sekundarstufe ist derzeit an der Universität Innsbruck bereits das neue Bachelorstudium in Kraft
(Universität Innsbruck 2015). Im dortigen Curriculum finden Medienbildung und digitale Kompetenzen in den
allgemeinen Vorbemerkungen keinerlei Erwähnung. In den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen wird im
"Pflichtmodul: Professionsspezifische Initiierung im Berufsfeld Schule" an einer Stelle erwähnt, dass die
Studierenden über "grundlegende Medienkompetenz" verfügen sollen, eine genauere Spezifizierung erfolgt aber
weder in diesem Modul noch in anderen Lehrveranstaltungen dieses Bereichs. Ähnliches gilt für die einzelnen
Unterrichtsfächer: an einzelnen Stellen gibt es Anknüpfungspunkte, in erster Linie hinsichtlich Mediendidaktik, aber
insgesamt in eher geringem Ausmaß.
Im Entwicklungsverbund West kann für das Lehramt Sekundarstufe ab 2016/2017 ein Lichtblick vermeldet werden.
Die Strukturvorgaben im Verbund sehen vor, dass statt eines zweiten Unterrichtsfaches die Studierenden sich für
einen pädagogischen Schwerpunktbereich entscheiden können. Als eine mögliche pädagogische Spezialisierung
liegt im Verbund West ein Curriculumsentwurf für eine Spezialisierung "Medienpädagogik" vor, wobei operative
Details in der Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Innsbruck, der Kirchlichen Pädagogischen
Hochschule-Edith Stein, der Pädagogischen Hochschule Tirol und der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg noch
abzuklären sind. Festgehalten sind die folgenden Inhalte im "Entwurf für eine pädagogische Spezialisierung
Medienpädagogik" (Entwicklungsverbund West 2014).
Das Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) mit der pädagogischen Spezialisierung
Medienpädagogik dient dem Erwerb von fachlichen Kenntnissen, methodischen und mediendidaktischen
Kompetenzen. Es basiert auf einer grundlegenden fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Ausbildung auf
dem aktuellen Stand der Forschung unter Berücksichtigung der jeweils gültigen Lehrpläne für die Sekundarstufe.
Es befähigt seine AbsolventInnen als MultiplikatorInnen von Medienwissen sowie von medienpädagogisch
fundierten Kenntnissen zur Berufsausübung in schulischen wie außerschulischen Bildungseinrichtungen, so dass
sie Aufgaben insbesondere in den folgenden Bereichen wahrnehmen können:
Gestaltung, Anwendung, Evaluation und Kritik von Medien und Informationstechnologien für Lernen und
Lehren,
Wahrnehmung von Erziehungs- und Bildungsaufgaben im Medienbereich und Förderung von Medienbildung in
verschiedenen Kontexten (z. B. in Kooperation mit Fachdidaktiken, Fort- und Weiterbildung) und
bildungsbiografischen Zusammenhängen,
Recherche, Bewertung, Verdichtung und Strukturierung von Informationsangeboten und Aufgaben der
mediengestützten Wissensorganisation auf individueller und institutioneller Ebene,
Entwicklung medienpädagogischer Konzepte für schulische und außerschulische Aufgabenbereiche,
schulisches und schulübergreifendes Kommunikationsdesign unter Berücksichtigung aller beteiligten Gruppen
(SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern, Administration sowie VertreterInnen der Schulbehörde, kooperierende
Einrichtungen, etc.).
Die Auseinandersetzung mit Medien und das daraus resultierende, differenzierte Verständnis sollen einen
reflektierten, sachlich-analytischen Zugang zu gesellschaftlichen Problemen erlauben. In Kenntnis von Dynamiken
der Medialisierung und Digitalisierung ermöglichen und unterstützen die AbsolventInnen der pädagogischen
Spezialisierung Medienpädagogik in der Schule Lern- und Bildungsprozesse, in denen SchülerInnen Kenntnisse,
Fähigkeiten und Fertigkeiten für ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches
Handeln in plural verfassten Medien- und Wissensgesellschaften erwerben.
Das Masterstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) mit der pädagogischen Spezialisierung
Medienpädagogik vertieft und ergänzt die im Bachelorstudium erworbenen fachlichen und mediendidaktischen
Kompetenzen.
Ziel des Ausbildungsschwerpunkts ist also die Medienpädagogik. Kaum abgebildet sind im Curriculum klassisch
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informatische Inhalte. Die Informatik wird von der Universität Innsbruck an das Institut für Informatik reklamiert. Die
Spezialisierung Medienpädagogik stellt ein ambitioniertes Vorhaben dar, das allen Interessierten umfassende
medienpädagogische Kompetenzen vermitteln kann. Ein eigenständiges Unterrichtsfach für diese Ausbildung gibt
es im Fächerkanon der Sekundarstufe allerdings nicht. Es darf daher gespannt erwartet werden, wie groß die
Nachfrage nach diesem Schwerpunkt vonseiten der Studierenden sein wird.
Details zum Stand im Verbund Mitte
Im Entwicklungsverbund "Cluster Mitte" kooperieren Johannes Kepler Universita?t Linz, Katholisch-Theologische
Privatuniversita?t Linz, Private Pa?dagogische Hochschule - Hochschulstiftung der Diözese Innsbruck,
Pädagogische Hochschule OÖ, Pädagogische Hochschule Salzburg, Paris-Lodron-Universität Salzburg, Private
Pädagogische Hochschule der Diözese Linz, Universität Mozarteum Salzburg und Anton Bruckner Privatuniversität.
Sucht man im Curriculum Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) nach dem Wort Medien, so
finden sich beinahe 300 Übereinstimmungen. Mit Ausnahme der "Spezialisierung Schule und Religion" werden in
jedem Fach Medien erwähnt. Im Kontext von digitalen bzw. neuen Technologien erhält man noch über 50 Einträge.
Schwierig wird es, wenn man die zugehörigen ECTS-Punkte summieren möchte.
Die curricularen Arbeitsgruppen Informatik und Mediengestaltung beantragten die Verankerung von
Medienkompetenz und informatischer Grundbildung für alle LehrerInnen in den Bildungswissenschaften und in
allen Fachdidaktiken im Ausmaß von insgesamt 8 bis 12 ECTS, wobei für die Bildungswissenschaften ein
Mindestausmaß von 4 ECTS vorgeschlagen wurde. Der Antrag wurde mit der Begründung abgelehnt, dass sich die
Steuerungsgruppe und die Curricularkommision des Clusters Mitte einig wären, Querschnittmaterien in den
Teilcurricula implizit, aber nicht explizit auszuweisen, wobei als auszuweisende Querschnittmaterien die Bereiche
"Diversität und Inklusion", "Medienkompetenz" und "sprachliche Bildung" festgelegt wurden. Offenbar wurde hier
der Unterschied zwischen impliziter und expliziter Verankerung an der Zahl der ECTS-Punkte festgemacht. An
dieser Stelle ist interessant zu erwähnen, dass die ExpertInnengruppe "Inklusive Pädagogik" ein Konzept zur
impliziten und expliziten Verankerung von Querschnittmaterie bereits bei einer Arbeitstagung in Wals/Salzburg
Ende Jänner 2014 ausgearbeitet hatte. Implizite Verankerung der Querschnittmaterie ist dort definiert als
durchgängiges Leitprinzip für das Handeln in pädagogischen Kontexten im gesamten Curriculum, während von
expliziter Verankerung gesprochen wird, wenn spezifische Themen für alle Studierenden in allen Fächern
implementiert werden. Die explizite Verankerung von Medienbildung als Querschnittmaterie in diesem Sinne muss
als gescheitert betrachtet werden. Zur Veranschaulichung werden hier einige Auszüge aus dem Curriculum
aufgezeigt.
"Absolventinnen und Absolventen können (...) Unterrichtsmedien und -technologien adressatengerecht im
Unterricht einsetzen", heißt es im allgemeinen Teil als Rahmenkompetenz für die Fachdidaktiken
(Entwicklungsverbund Mitte 2015:12[2]). In welchen Modulen, in welchen Lehrveranstaltungen können Studierende
diese Kompetenz entwickeln?
Die Teilcurricula für die Sprachen denken Sprach- und Medienkompetenz zusammen. Sensibilität und
hochentwickelte Schreib-, Lese- und Kommunikationskompetenzen sind traditionell in Sprachstudien verankert und
zählten in der Ausübung der Lehrprofession schon in den vergangenen Curricula zu vorrangigen Bildungszielen.
Medien wurden und werden in den Sprachcurricula häufig erwähnt. Digitale Medien sind kaum ausgewiesen. Im
Fach Deutsch werden ein einziges Mal Computermedien erwähnt und Aspekte von Transmedialität, Intermedialität
und Intertextualität, wie z. B. Lesen am Bildschirm, Medienverbundphänomene genannt (Entwicklungsverbund
Mitte 2015:29). Im Fach Englisch wird ein erweiterter Literacy-Begriff für linguistic literacy, critical media literacy,
visual literacy, computer literacy verwendet. Wie in den alten Curricula finden sich Inhalte zur Medienbildung, der
sichere und routinierte Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien scheint nicht auf.
Das Teilcurriculum BU (Biologie- und Umweltkunde) steht hier exemplarisch für viele andere Fächer. Innerhalb
eines umfangreichen Moduls wird eine Lehrveranstaltung mit wenigen ECTS-Punkten angeboten, in der zumindest
ein Learning Outcome beschrieben wird, der auf technologiebasiertes Arbeiten in Lehrveranstaltungen hinweist.
Das Modul "Spezifische Methoden und Unterrichtsprinzipien" im Umfang von 11 ECTS beinhaltet die
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Lehrveranstaltung "Medien im BU-Unterricht" im Umfang von 1 ECTS (Entwicklungsverbund Mitte 2015:112 ff).
Der Medienbezug ist mit folgenden Teilkompetenzen beschrieben: AbsolventInnen
"gestalten und bewerten unterschiedliche Lernumgebungen mit lebenden Organismen, Medien und
Experimenten schüler-, handlungs- und problemorientiert (...)
lernen Unterrichtsmedien (wie Powerpoint, Arbeitsblätter, Multimediaprogramme, Videos) kennen und - unter
Einbeziehung fachdidaktischer Theorien - mit ihnen zu konzipieren (...)
sind sich geschlechtsspezifischer Sozialisation durch Familie, Schule, Medien und Arbeitswelt sowie von
Auswirkungen dieser Sozialisation auf die Ausbildungs- und Berufswahl, Lebensplanung, Freizeitgestaltung
und das eigene Denken und Verhalten bewusst" (Entwicklungsverbund Mitte 2015:113).
Aus dem Teilcurriculum Geografie und Wirtschaftskunde geht die Bedeutung von Geodaten und deren
Visualisierung hervor. Im 10 ECTS großen "Lernfeld (Geo- und Wirtschafts-) Medien und ihre Didaktik" haben 6 von
den 8 angeführten Learning Outcomes einen Bezug zu Medienpädagogik, insbesondere auch zu digitalen Medien
(Entwicklungsverbund Mitte 2015:195). In den pädagogisch-praktischen Studien wird bei der Evaluierung und
Weiterentwicklung von Unterrichtsmaterialien sowohl auf die analoge als auch die digitale Form verwiesen und die
Ermöglichung eines konstruktivistischen und handlungsorientierten Unterrichts betont (Entwicklungsverbund Mitte
2015:198).
Als "State of the Art" könnte man das Teilcurriculum des Studienfachs Instrumentalerziehung sehen. Es hat ein
eigenes Modul "Neue Medien" im 3. und 4. Semester mit 6 ECTS, in dem folgende Kompetenzen formuliert sind:
"Studierende wissen um die Bedeutung Digitaler Medien fu?r die zeitgenössische Produktion und Rezeption
von Musik sowie um die Chancen und Grenzen ihres Unterrichtseinsatzes. Des Weiteren kennen sie die
grundlegenden Zuga?nge der aktiven bzw. kreativen Medienbildung sowie ihre Parallelen zu Ansätzen der
Musikpädagogik.(...)
Studierende sind in der Lage, Digitale Medien zur kreativen Unterrichtsgestaltung einzusetzen,
fächerübergreifende medienunterstütze Projekte durchzufu?hren, selbst neue Medien schöpferisch zu
verwenden sowie ihren SchülerInnen die dafür wesentlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln (...).
AbsolventInnen sind bereit, die ständige Weiterentwicklung Digitaler Medien im kreativen Bereich zu verfolgen
und ihr Wissen und Können im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit entsprechend zu aktualisieren."
(Entwicklungsverbund Mitte 2015:253)
Das Teilcurriculum Informatik und Informationsmanagement weist eine umfassende Verankerung der
Medienbildung auf (Entwicklungsverbund Mitte 2015: 207-240). Insbesondere das Modul "Kustodiat" mit 8 ECTS
berücksichtigt beide Seiten der "Medienbildungsmedaille", also Mediendidaktik und Medienerziehung:
digitale Medien in schulischen Aufgabenfeldern pädagogisch nutzen,
sich in Lehr-Lern-Prozessen kritisch-reflexiv vernetzen und dabei Emergenzeffekte produzieren,
KollegInnen bei der Auswahl von digitalen Werkzeugen, Methoden und Strategien für technologiebasiertes
Lernen unterstützen,
medientheoretische und -pädagogische Wissensbestände reflektieren,
didaktische Modelle medienpädagogischer Arbeit kennen (Entwicklungsverbund Mitte 2015: 238f).
Dieses Curriculum enthält Ziele und Kompetenzen von Medienbildung, wenngleich das Ausmaß an ECTS-Punkten
dafür unklar bleibt. Es ist kein digitales Bildungspaket für alle zukünftigen LehrerInnen der Sekundarstufe.
Informatische Grundbildung und die kreative und kritisch-reflektierte Nutzung digitaler Technologien und Medien ist
damit für die Zukunft der Schule nicht gesichert.
Details zum Stand im Verbund Südost
Die Curricula zur "PädagogInnenbildung NEU" traten im Entwicklungsverbund Südost (EVSO) mit dem Studienjahr
2015/16 in Kraft. Der EVSO ist somit der erste Verbund in Österreich, in dem eine gleichwertige akademische
Ausbildung für PädagogInnen der Primar- als auch der Sekundarstufe Allgemeinbildung bereits mit 1. Oktober 2015
medienimpulse-online, bmbf, Klaus Himpsl-Gutermann Wie “zukunftsreich” ist das neue Lehramtsstudium?
4/2015 - Medienbildung im Kontext der „PädagogI 17.12.2015 http://www.medienimpulse.at/articles/view/868
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gestartet ist. Die Kompetenzbereiche der digitalen und informatischen Bildung sowie der Medienpädagogik werden
in den beiden Curricula sehr unterschiedlich berücksichtigt.
Im Curriculum für den Bereich der Primarstufe werden die Inhalte der Medien und der digitalen Kompetenzen als
Inhalt von eigenen Lehrveranstaltungen mit insgesamt 4 ECTS ausgewiesen (Entwicklungsverbund Südost 2015a).
Erfreulich aus Sicht der Medienpädagogik ist zu erwähnen, dass an der PH Steiermark ein Schwerpunkt "
Medienpädagogik und digitale Kompetenz" im Umfang von 60 ECTS angeboten wird, der für den pädagogisch
orientierten Einsatz von neuen Medien im Unterricht der Primarstufe qualifiziert. Dabei erwerben die Studierenden
Kompetenzen zur Analyse, Auswahl und Gestaltung neuer und digitaler Medien für den Unterricht und lernen
Konzepte kennen, um neue und digitale Medien in individuelle Lernprozesse und personalisierte Lernumgebungen
zu integrieren und zu evaluieren.
Im Gegensatz dazu werden die digitalen Medien sowie die digitalen Kompetenzen im Curriculum der
Sekundarstufe Allgemeinbildung mit keiner einzigen eigenen fachbezogenen Lehrveranstaltung berücksichtigt,
sondern nur als eine von insgesamt sechs "transversalen Kenntnissen" oder "Kernelemente der Profession" im
allgemeinem Kompetenzprofil erwähnt. Die restlichen zu berücksichtigenden Kernelemente sind:
Diversität mit Fokus auf Mehrsprachigkeit, Interkulturalität, Interreligiosität
Gender
Global Citizenship Education
Inklusive Pädagogik mit Fokus Behinderung
Sprache und Literalität
Sämtliche Kernelemente der Profession werden in den Bildungswissenschaftlichen Grundlagen, in den
Pädagogisch-Praktischen Studien, in den Fachwissenschaften und in den Fachdidaktiken umgesetzt, wobei ein
konkreter Hinweis auf "Medien" oder "digitale Kompetenzen" lediglich im Modul "Lehren und Lernen" der
Bildungswissenschaftlichen Grundlagen zu finden ist. Dieser Hinweis beschränkt sich allerdings auf eine
allgemeine, theoretische Formulierung und ist zudem nur eine von acht formulierten Kompetenzen. Die genaue
Formulierung lautet: "Die AbsolventInnen des Moduls [...] können Medien und Arbeitsmaterialien entsprechend dem
neuesten Stand der informations- und medientechnischen Entwicklung und unter Berücksichtigung
mediendidaktischer Gesichtspunkte einschätzen" (Entwicklungsverbund Südost 2015: 19). Weitere
Berücksichtigungen der "digitalen Kompetenzen" finden sich nur mehr in einzelnen Unterrichtsfächern wie z. B.
"Geografie und Wirtschaftskunde" sowie "Musikerziehung", beschränken sich aber auch dort auf allgemeine
Formulierungen in ausgewählten Lehrveranstaltungen.
Eine Analyse des Curriculums für die Sekundarstufe Allgemeinbildung im EVSO ergibt in Hinblick auf die "digitalen
Kompetenzen" ein fatales Bild. In einer LehrerInnenausbildung im 21. Jahrhundert mit einem Workload von
insgesamt 240 ECTS im Bacherlorstudium gibt es keine einzige Lehrveranstaltung, die sich fachlich fundiert mit
diesem Thema auseinandersetzt. Die allgemeine Berücksichtigung als Kernelement der Profession ohne
verbindliche Verortung in fachbezogenen Lehrveranstaltungen hilft in Kombination mit einer unsystematischen und
auf Einzelfälle reduzierten Berücksichtigung in ausgewählten Lehrveranstaltungen in Unterrichtsfächern allenfalls
als Argumentarium bei kritischen Anmerkungen, lässt aber den Willen zu einem systematischen digitalen
Kompetenzaufbau nicht einmal ansatzweise erkennen.
Details zum Stand im Verbund Nordost
Im Allgemeinen Teil des Curriculumsentwurfs im Bereich "§ 1 Studienziele und Qualifikationsprofil" wird an
mehreren Stellen die Bedeutung von fächerübergreifenden Aspekten ("... wie sie in den Unterrichtsprinzipien für die
Lehrpläne der österreichischen Schulen beschrieben sind") und Fähigkeiten für ein "eigenständiges, lebenslanges
Lernen" hervorgehoben (Entwicklungsverbund Nordost 2015). Im Absatz "2. Fachdidaktische Kompetenzen" wird
die Kenntnis gefordert, "Fachunterricht adressaten- und situationsgerecht unter Nutzung von aktuellen
Unterrichtsmedien und -technologien zu planen. In Absatz "4. Pädagogisch-praktische Handlungskompetenzen"
wird gefordert, dass "die Absolventinnen und Absolventen [...] pädagogisch-praktische Kompetenzen in enger
Vernetzung mit fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und bildungswissenschaftlichen Kompetenzen entwickelt"
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haben.
"In enger Vernetzung" würde allerdings nahelegen, dass in den drei genannten Bereichen selbst auf
Handlungskompetenzen abgezielt wird. Es entsteht allerdings in allen Teilcurricula, insbesondere auch in den
Bildungswissenschaftlichen Grundlagen, der Eindruck, dass bloße theoretische Kenntnisse dominieren. Im Bereich
der didaktischen Kompetenzen und der Medienbildung wäre es allerdings essenziell, das theoretische Wissen in
unmittelbarer Verbindung mit der praktischen Anwendung zu erwerben. Im Absatz "5. Querschnittskompetenzen"
wird der Großteil der in Lehrplänen der österreichischen Schulen geforderten Querschnittskompetenzen direkt
genannt, es fehlt aber sowohl die Medienbildung als auch klare Bezüge zu digitalen Kompetenzen als wesentlicher
Bestandteil der von der EU geforderten 21st century skills.
Grundlegende didaktische Kompetenzen zur Planung und Durchführung von Unterricht unter Berücksichtigung
eines zielgruppenadäquaten Einsatzes von Medien, Methoden und Technologien müssen im Bereich der
Allgemeinen Bildungswissenschaftlichen Grundlagen (ABG) erworben werden. In den dort (siehe § 6) vorhandenen
40 ECTS-Punkten in sieben Modulen ist diese didaktische Kerndisziplin nur über das Modul ABGPM3 abgedeckt,
wobei dieses Modul insgesamt durch die Integration des Orientierungspraktikums in seinen Ansprüchen bei gerade
einmal 5 ECTS-Punkten völlig überfrachtet ist. Dort und in allen weiteren sechs Modulen sind keinerlei
verpflichtende Bezüge zu Medienpädagogik und/oder digitalen Kompetenzen zu finden:
"Medienpädagogik" wird an zwei Stellen zwar genannt (in den Modulen ABGPM4 und ABGPM7), allerdings
jeweils nur als ein kleiner Teil eines Wahlangebots (die Bezeichnung "Pflichtmodul" ist hier also insgesamt
irreführend, "Wahlpflichtmodul" wäre ehrlicher).
Das Adressieren digitaler Kompetenzen ? entweder als Bestandteil der Medienbildung durch die
Auseinandersetzung mit digitalen Medien oder in Form von grundlegenden IT-Kenntnissen oder in Form von E-
Learning als didaktisches Element ? unterbleibt gänzlich.
Das Fazit für den Bereich Allgemeine Bildungswissenschaftliche Grundlagen ist ernüchternd:
Didaktisches Design als Kernaufgabe pädagogischen Handelns kommt in diesem Curriculum nicht vor. Die
notwendigen Kompetenzen zur Gestaltung eines zielgruppenorientierten, didaktisch versierten Unterrichts müssen
von den Studierenden im Rahmen eines einzigen Moduls mit 5 ECTS-Punkten erworben werden, in einem Modul,
das darüberhinaus noch andere Aspekte abdecken soll. Wie oberflächlich die didaktischen Kenntnisse sein
werden, wenn die ersten eigenen Unterrichtsversuche in der Schulpraxis absolviert werden, liegt auf der Hand.
Darüber hinaus können AbsolventInnen dieses Lehramtsstudiums durch die angebotenen Wahlmöglichkeiten einen
Bachelorabschluss erwerben und in einer Schule unterrichten, ohne je ein einziges Mal mit Medienpädagogik und -
didaktik in Berührung gekommen zu sein.
Diese eklatante Minderberücksichtigung im Bereich "Allgemeine Bildungswissenschaftliche Grundlagen" setzt sich
leider in den Teilcurricula der angebotenen 12 Fachdisziplinen fort. Dort finden digitale Kompetenzen und
Medienbildung in vier Fächern überhaupt keine Berücksichtigung, in acht Fächern eine marginale in Form von
Erwähnungen in einigen wenigen Kompetenz- oder Inhaltsformulierungen. Eine explizite und differenzierter
ausgeführte Behandlung ist in keinem der 12 Unterrichtsfächer zu finden.
4. Zusammenfassung des Status quo
Eine umfassend verstandene Medienbildung, wie sie in der Einleitung zu diesem Artikel bereits kurz skizziert
wurde, beinhaltet zwei Seiten einer Medaille: Mediendidaktik und Medienerziehung. Dabei meint Mediendidaktik ein
Lernen mit Medien, d. h. die Verwendung und Gestaltung von medialen Lernumgebungen und deren Reflexion
sowie den Einsatz von Medien als Werkzeug und Mittel, wie es zum Beispiel mit E-Learning der Fall ist. Aber die
Mediendidaktik ist nur ein Teilbereich der Medienbildung, denn auf der anderen Seite gehört auch die
Medienerziehung dazu, das Lernen über Medien. Das heißt insbesondere das Erfassen aller medienbezogenen
Aktivitäten mit Erziehungsrelevanz und die "Theorie medienbezogener Erziehungsaufgaben". Darunter fallen unter
anderem Kenntnisse über die Mediensozialisation, das Kennen der Medienwelten Heranwachsender sowie das
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emergente Einbinden dieser Aspekte in die Lernprozesse (vgl. Schorb 2011; Tulodziecki 2011, Schiefner-Rohs
2012). Dabei kann durch iterative Aushandlungsprozesse gewährleistet werden, wie Kammerl (2014) schreibt, dass
die mediale Selbstwirksamkeit in den Händen der Individuen verbleibt und somit wirksame Medienkompetenzen
entfaltet werden können.
Aus der Analyse der im November 2015 vorliegenden Fassungen der Teilcurricula in den vier Verbundregionen
ergibt sich hinsichtlich Medienbildung und digitalen Kompetenzen folgendes Bild:
1. Alle Lehramtsstudierenden sollten im Sinne des Lifelong Learning über ihr gesamtes Studium hinweg mit
verschiedenen Medien und digitalen Technologien vertraut gemacht werden, und zwar nicht nur in Form von
reiner Wissensvermittlung über, sondern vor allem im sicheren und kritischen Umgang mit neuen Medien als
Lehr- und Lernmittel. Um dies sicherzustellen und auch nach außen zu deklarieren, bedarf es einerseits einer
verpflichtenden curricularen Verankerung, besonders in den Modulen der ersten beiden Semester (sowohl im
Bereich Allgemeine Bildungswissenschaftliche Grundlagen als auch in den Fachdidaktiken), und andererseits
der Bereitstellung verschiedener EDV-Services zur Unterstützung von Lehren und Lernen durch den jeweiligen
Verbund. Die curriculare Verankerung ist derzeit in keinem Curriculum der vier Entwicklungsverbünde und
somit in keiner Phase des Studiums auch nur annähernd gegeben, womit die Lehramtsstudien ihrem eigenen
Anspruch, Fähigkeiten für ein eigenständiges, lebenslanges Lernen zu vermitteln, ebensowenig gerecht
werden wie einer systematischen, kohärenten Verankerung von Medienbildung.
2. Neben entsprechenden Kenntnissen zur Mediennutzung und digitalen Kompetenzen für den eigenen
Studienerfolg und die Unterrichtsgestaltung ist es eine wichtige Aufgabe künftiger PädagogInnen, Kinder und
Jugendliche bei deren Mediensozialisation entsprechend zu begleiten. Dafür ist es notwendig, dass die
Studierenden im Rahmen ihres Studiums mit Themen der Mediendidaktik und -pädagogik nicht nur in
Berührung kommen, sondern sowohl einführenden als auch vertiefenden Angeboten aus diesen Bereichen
begegnen. Die Analyse des Bereichs "Allgemeine Bildungswissenschaftliche Grundlagen" fällt diesbezüglich
leider verheerend aus ? es gibt wenig bis keine verpflichtenden Modulteile zur Medienpädagogik! Für eine
durchgängige, nachhaltige und kohärente Medienbildung wäre darüber hinaus wichtig, entsprechende
Angebote auch in den Curricula der Fachwissenschaften und -didaktiken zu verankern, was über alle
Teilcurricula hinweg ebenfalls deutlich zu wenig ausgeprägt ist.
3. Unabhängig von der Ergänzung von Zielen, Inhalten und Kompetenzen aus dem Bereich der Medienbildung in
den Modulbeschreibungen, ließe sich Medienbildung als übergreifendes Prinzip leicht in den Formulierungen
der Lehr- und Prüfungsmethoden verankern. So wird beispielsweise häufig das "Portfolio" als Prüfungsleistung
genannt, was durch "E-Portfolio" ersetzt werden könnte. So würde mit dem E-Portfolio einer Methode in den
Curricula mehr Gewicht verliehen, die nicht nur als Prüfungsinstrument eingesetzt wird, sondern
reformpädagogische Ansätze mit Medienbildung verbindet und den künftigen LehrerInnen ein Instrument zur
professionellen Reflexion und Weiterentwicklung an die Hand gibt. E-Portfolios werden seit Jahren an
mehreren Pädagogischen Hochschulen erfolgreich eingesetzt, insbesondere auch in der Begleitung der
Pädagogisch-Praktischen Studien. In den künftigen Verbünden ist aber zu befürchten, dass dieser Einsatz
nicht fortgeführt wird.
Bei Durchsicht der vorliegenden Curricula wurde festgestellt, dass wenige bis keine Pflichtmodule oder
Lehrveranstaltungen Medienbildung und/oder digitale Kompetenzen explizit adressieren, weder in der
Beschreibung der Kompetenzen und Ziele noch der Inhalte. Es gibt geringfügige Anknüpfungspunkte in den
Bildungswissenschaftlichen Grundlagen und in den Fachdidaktiken einiger weniger Teilcurricula, was gemessen an
der Bedeutung der Kompetenzen in diesem Bereich für die Schulen nur als "ein Tropfen auf dem heißen Stein"
betrachtet werden kann. Das Fehlen von Medienpädagogik und -didaktik als Pflichtmodul im Bereich "Allgemeine
Bildungswissenschaftliche Grundlagen" ist aus dem Anspruch heraus, dass künftige LehrerInnen einen
zeitgemäßen Unterricht gestalten und Jugendliche auf einen kritisch-reflexiven Umgang mit Medien aller Art zur
aktiven Teilhabe in unserer Gesellschaft vorbereiten können sollen, ein unhaltbarer Zustand. Die derzeit
vorliegenden Curricula lassen leider auch nicht den Schluss zu, dass die künftigen LehrerInnen in der Lage sein
werden, Österreichs Kinder und Jugendliche zeitgemäß auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten, wie es
beispielsweise die Sozialpartner formulieren:
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"Lehren und Lernen sowie 'Lernen lernen' sollten vorwiegend interaktiv, kooperativ und projektorientiert erfolgen,
um selbständiges, verantwortungsvolles und vernetztes Denken und Handeln zu fördern. Die neuen
Vermittlungsmethoden und die neuen Kompetenzen sind für alle Bildungsstufen von der Elementarpädagogik über
die duale Ausbildung bis zur tertiären Ausbildung ebenso relevant wie für lebensbegleitendes Lernen. Angesichts
der exponentiell wachsenden Menge an verfügbarer Information sollte die Informationsverarbeitungskompetenz
Teil des Bildungsprozesses sein." (Die Sozialpartner Österreich 2015:7).
Die im Verbund West (Bereich Sekundarstufe) und Verbund Südost (Bereich Primarstufe) angebotenen
Spezialisierungen im Bereich "Medienpädagogik" sind als wenige Lichtblicke zu werten, die allerdings nur eine
ganz geringen Anteil der künftigen LehrerInnen erreichen werden.
5. Kurzstellungnahmen weiterer Stakeholder
Aus der Perspektive NMS eLearning
In bemerkenswerter Konsequenz wurde die Entwicklung der Neuen Mittelschule (NMS) seit 2008 von einem E-
Learning-Unterstützungspaket des BMBF begleitet. Dieser (auch budgetär) verlässlichen Größe sind einige
wesentliche jüngere Entwicklungen in Österreich zu verdanken:
Die Gründung einer Virtuellen Pädagogischen Hochschule (VPH);
die Kampagne "Kein Kind ohne digitale Kompetenzen", die auch von der Bundesministerin für Bildung und
Frauen in vielen Stellungnahmen mittlerweile als wesentliches Ziel der schulischen Innovation angeführt wird;
das KidZ-Projekt als größtes NMS und AHS verbindendes Schulprojekt in Österreich mit dem Schwerpunkt
des pädagogisch orientierten Tablet-Einsatzes sowie …
… viele, viele große und kleine Schritte der Personalentwicklung, Vernetzung und Zusammenarbeit weit über
den "harten Kern" der E-Learning- und Medienpädagogik-Community hinaus, die zu einer "digital-inklusiven"
Schulentwicklung führen.
Kern dieser Entwicklung ist ein permanenter, möglichst breiter Diskurs über alle Bildungs- und Systemebenen
hinweg ? laufend zwischen Praxis und Theorie, Forschung und Lehre vermittelnd. Nicht zuletzt der folgende,
sinngemäß formulierte, dringende Wunsch von aktiven Lehrpersonen aus Neuen Mittelschulen ist eine starke
Motivation und ein Auftrag für die NMS E-Learning-Unterstützung, sich ? beispielsweise in Kooperation mit der
VPH ? auch in der PädagogInnenbildung NEU zu engagieren: "Bitte sorgt endlich dafür, dass alle jungen
Kolleginnen und Kollegen, die aus der Erstausbildung kommen, kompetent mit digitalen Medien und Werkzeugen ?
zumindest auf einem verlässlichen Basisniveau ? umgehen können."
Wenn man weiß,
welchen unverzichtbaren Stellenwert "E-Learning" und "digitale Medien und Werkzeuge" mittlerweile in der
zeitgemäßen Personal- und Schulentwicklung generell und international einnehmen (vgl. Fullan 2012) und
welche unverzichtbare Bedeutung sie konkret für die österreichische NMS-Entwicklung bislang haben (die mit
der Onlineplattform www.NMSvernetzung.at verzahnte NMS-Entwicklung ist best-practice-Beispiel im ILE-
Projekt der OECD und wird im Jänner 2016 am ICSEI-Kongress in Glasgow vorgestellt) [05],
welche beeindruckenden Praxisbeispiele von exzellentem Unterricht medienkompetente Lehrpersonen liefern,
wie sie beispielsweise beim Media-Literacy-Award Jahr für Jahr vorgestellt werden,
dann ist die Enttäuschung über das "zaghafte" Vorgehen in der österreichischen LehrerInnenbildung, wie sie in den
neuen Curricula sichtbar wird, umso größer. Wir wüssten es besser. Wir könnten es besser. Allein: Wir tun es nicht
… Wieder einmal Zeit für ein Grillparzer-Zitat? "Das ist der Fluch von unserm edeln Haus: Auf halben Wegen und
zu halber Tat. Mit halben Mitteln zauderhaft zu streben."
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Aus der Perspektive der Virtuellen Pädagogischen Hochschule (VPH)
Die zentrale, im Auftrag durch das Bundesministerium für Bildung und Frauen verankerte Aufgabe des an der PH
Burgenland angesiedelten Bundeszentrums "Virtuelle Pädagogische Hochschule" (kurz: Virtuelle PH/VPH) ist das
Bereitstellen von Leistungen zur Vermittlung von digitalen Kompetenzen für PädagogInnen. In Form von
verschiedenen Online-Angeboten wie kooperativen Online-Seminaren, eLectures oder dem Selbstlern-Angebot
coffeecup learning kommt die Virtuelle PH diesem Auftrag nach [06]. Dieses Angebot wird hauptsächlich von
PädagogInnenund Lehrenden der Pädagogischen Hochschulen, immer mehr aber auch von Lehramtsstudierenden
genutzt. Letztere absolvieren Online-Seminare, eLectures oder coffeecup Module zum Teil im Rahmen von
Lehrveranstaltungen an den jeweiligen Pädagogischen Hochschulen und Universitäten, sehr oft aber auch aus
eigenem Antrieb heraus, da sie der Ansicht sind, dass der Erwerb von digitalen Kompetenzen wichtig für ihre
zukünftige Lehrtätigkeit ist, die Vermittlung dieser in ihrem Studium jedoch nicht systematisch abgedeckt ist.
Die Berücksichtigung der Medien- und Informationskompetenzen als Querschnittsmaterie in der
PädagogInnenbildung hängt in den meisten Fällen von den Kompetenzen der jeweiligen Lehrperson bzw. von
deren Interesse am Thema ab. So kommt es nicht selten vor, dass Studierende während ihres gesamten Studiums
keine Einblicke in die Bereiche Mediendidaktik und -pädagogik erhalten, weder auf theoretischer Ebene noch durch
Selbsterfahrung z. B. in mediengestützten Lehrveranstaltungen. Dieser Beliebigkeit könnte nur durch curriculare
Vorgaben entgegengewirkt werden, deren Notwendigkeit auch von Seiten der Virtuellen PH nur unterstrichen
werden kann.
Ebenso im Auftrag der Virtuellen PH festgehalten sind "Maßnahmen zur Sicherstellung der Vermittlung der digitalen
Kompetenzen bei den Lehrenden an den Pädagogischen Hochschulen und an PH-Praxisschulen tätigen
PraxislehrerInnen", welche im Hinblick auf die PädagogInnenbildung_NEU von besonderer Relevanz sind. Die
vonseiten der Virtuellen PH angebotenen Maßnahmen stoßen an den Pädagogischen Hochschulen auf immer
mehr Resonanz. Ob bestimmte Angebote aber tatsächlich in Anspruch genommen werden, hängt jedoch meist von
den Prioritätensetzungen an den jeweiligen Häusern bzw. von Eigeninitiativen einzelner PH-MitarbeiterInnen ab. So
wird beispielsweise an einigen Pädagogischen Hochschulen die Teilnahme von Lehrenden an virtuellen
Fortbildungen wie eLectures oder Online-Seminaren zu mediendidaktischen Themen explizit verlangt. In einigen
Fällen wurden auch bereits Online-Seminare von der Virtuellen PH "ausgeliehen" und an der jeweiligen
Pädagogischen Hochschule als interne Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Zum aktuellen Stand kann - trotz
der Bemühungen und Angebote der Virtuellen PH - nicht behauptet werden, die Vermittlung von digitalen
Kompetenzen an PH-Lehrende sei flächendeckend sichergestellt. Es wäre absolut wünschenswert, bei allen
Lehrenden digitale Kompetenzen voraussetzen bzw. einen kontinuierlichen Aufbau dieser im Sinne des Lifelong
Learning verlangen zu können.
Über welche digitalen Kompetenzen PädagogInnen und Lehrende verfügen sollten, um Studierende und Lernende
optimal beim digitalen Kompetenzerwerb unterstützen zu können, daran arbeitet zum aktuellen Zeitpunkt ein Team
der Virtuellen PH gemeinsam mit Mediendidaktik-ExpertInnen und in der Praxis stehenden LehrerInnen. Ziel ist es,
einen "digi.komP Kompetenzkatalog" bereit zu stellen, in dem digitale Kompetenzen von PädagogInnen auf drei
Ebenen (Kompetenzen nach Ende des Lehramtsstudiums/nach 5-jähriger Lehrtätigkeit/auf einer parallel dazu
verlaufenden Coach-Ebene) dargestellt werden und anhand von Indikatoren beschrieben sind. Dieser, an bereits
bestehende Kompetenzmodelle anschlussfähige, auf nationalen und internationalen Kompetenzmodellen
basierende Kompetenzkatalog soll zum einen PädagogInnen zur Selbsteinschätzung dienen, um Kompetenzlücken
erkennen und durch Fortbildungen schließen zu können, zum anderen aber auch Pädagogische Hochschulen und
Universitäten bei der systematischen Vermittlung dieser Kompetenzen an Studierende und beim Aufbau
ebendieser Kompetenzen beim Lehrpersonal unterstützen. Der digi.komP-Katalog soll im Laufe des Frühjahrs 2016
in ExpertInnenkreisen präsentiert werden und ab dem Schuljahr 2016/17 an Schulen, Pädagogischen Hochschulen
und Universitäten verwendet werden.
6. Schlussfolgerungen und Forderungen
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Wir gehen davon aus, dass es an dieser Stelle nicht erforderlich ist, die Bedeutung der Vermittlung von
Medienbildung und digitaler Kompetenzen, die damit zusammenhängenden Vorgaben auf regionaler, nationaler
wie internationaler Ebene sowie die relevanten Forschungsergebnisse erneut darzulegen. Nichtsdestotrotz seien
hier noch einmal wichtige Referenzpunkte genannt:
"Professionelle Kompetenzen von PädagogInnen: Zielperspektive", Entwicklungsrat zur PädagogInnenbildung
NEU (2013): u. a. "PädagogInnen verfügen über ein reichhaltiges Methodenrepertoire, das unterschiedliche
Arbeits-, Sozial- und Präsentationsformen umfasst. Sie können Medien und Arbeitsmaterialien entsprechend
dem Stand der bildungstechnologischen Entwicklung verwenden."
Empfehlungen der Sektion Medienpädagogik der ÖFEB zur PädagogInnenbildung NEU (2014): u. a. "in allen
Bereichen der Ausbildung medienpädagogische Fragestellungen zu integrieren" sowie "die Implementierung
eines Moduls "Medienbildung" (Inhalte vgl. oben) im Umfang von mindestens 5 ECTS im Rahmen der
"Bildungswissenschaftlichen Grundlagen"
Digitale Kompetenzen sind die einzigen namentlich in der Definition des Begriffs "Lebenslanges Lernen" [07]
im Memorandum der Europäischen Kommission (2000) genannten "Schlüsselqualifikationen des 21.
Jahrhunderts" und nicht zuletzt in der Digitalen Agenda der EU [08] in den strategischen Zielen bis 2020
wesentlich verankert. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung in allen Berufsfeldern und des europaweit
drohenden Fachkräftemangels im Bereich der IT werden VertreterInnen verschiedenster Interessensgruppen
nicht müde, auf die hohe Bedeutung einer ausreichenden informatischen Grundbildung in Österreichs Schulen
hinzuweisen (Die Sozialpartner Österreich 2015).
Auch wenn durchaus argumentiert werden kann, dass eine Verankerung von Medienbildung (zusätzlich!) über die
methodische Gestaltung von Lehrveranstaltungen erfolgen kann, sehen wir es als unbedingt erforderlich an,
1. Module aus der Studieneingangsphase hinsichtlich Medienbildung, digitaler Technologien und persönlichem
Wissensmanagement zu überarbeiten,
2. Module aus dem Bereich Allgemeine Bildungswissenschaftliche Grundlagen mit mediendidaktischen Inhalten,
Kompetenzen und Zielen zu ergänzen,
3. Medienpädagogik als wesentliche pädagogische Teildisziplin explizit als Pflichtbestandteil zu verankern,
4. für eine durchgängige, nachhaltige und kohärente Medienbildung entsprechende Angebote auch in den
Curricula aller Fachdidaktiken stärker als bisher abzubilden.
Die Curricula für die Lehramtsausbildung der Sekundarstufe werden mit Oktober 2016 (Ausnahme EVSO bereits
Oktober 2015) in Kraft treten und für mehrere Jahre den formgebenden Rahmen für die Lehramtsausbildung bilden.
Bei den derzeit vorliegenden Entwürfen muss hinsichtlich der Verankerung und Umsetzung von Medienbildung und
digitalen Kompetenzen leider in aller Deutlichkeit konstatiert werden, dass hier eine historische Chance vergeben
wird und die künftigen LehrerInnen der Sekundarstufe hinsichtlich dieser Kompetenzbereiche noch schlechter
ausgebildet sein werden als dies bisher schon der Fall war.
Anmerkungen
[1] Da noch nicht alle Curriculaentwürfe publiziert sind, wird um Verständnis gebeten, dass nicht zu allen Aussagen
der Analyse öffentlich zugängliche Quellenangaben gemacht werden können.
[2] Die Seitenangaben beziehen sich auf die interne Endversion vom Curriculum für das Bachelorstudium Lehramt
Sekundarstufe (Allgemeinbildung) Entwicklungsverbund Cluster Mitte, das noch nicht veröffentlicht wurde.
Literatur
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(2013): Weißbuch zum Kompetenzaufbau von Pädagoginnen und Pädagogen für den Umgang mit digitalen Medien
und Technologien, in: Micheuz, Peter/Reiter, Anton/Brandhofer, Gerhard/Ebner, Martin/Sabitzer, Barbara (Hg.):
medienimpulse-online, bmbf, Klaus Himpsl-Gutermann Wie “zukunftsreich” ist das neue Lehramtsstudium?
4/2015 - Medienbildung im Kontext der „PädagogI 17.12.2015 http://www.medienimpulse.at/articles/view/868
Seite 13 / 16, Nutzungsrecht nach Creative Commons 3.0 Österreich Lizenz
Digitale Schule Österreich. Eine analoge Standortbestimmung anlässlich der eEducation Sommertagung 2013
(Band 297, S. 67?70), Wien: Österreichische Computer Gesellschaft.
Curricularkommission für die Lehramtsstudien an der Universität Innsbruck (2015). Curriculum für das
Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) an der Universität Innsbruck (gemeinsames Studium
mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule ? Edith Stein, der Pädagogischen Hochschule Tirol, der
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http://www.sozialpartner.at/wp-content/uploads/2015/10/Bad-Ischl-Papier-2015-Digitale-Wirtschaft-und-
Arbeitswelt.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).
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Zielperspektive, online unter: http://www.qsr.or.at/dokumente/1869-20140529-092429-
Professionelle_Kompetenzen_von_PaedagogInnen__Zielperspektive.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).
Entwicklungsverbund Mitte (2015): Entwurf Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung.
Unveröffentlichtes Manuskript.
Entwicklungsverbund Nordost (2015): Entwurf Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung, Oktober
2015. Unveröffentlichtes Manuskript.
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16.12.2015).
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Weblinks
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[02] Qualitätssicherungs für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung: online unter: http://www.qsr.or.at/?content/der-
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[03] E-Learning-Strategiegruppe der Österreichischen Pädagogischen Hochschulen: online unter: www.phels.at
(letzter Zugriff: 16.12.2015).
[04] Studienpläne Universität Salzburg: online unter: http://www.uni-salzburg.at/index.php?id=62913&L=0 (letzter
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[05] Online-Plattform NMS Vernetzung: online unter: www.NMSvernetzung.at (letzter Zugriff: 16.12.2015).
[06] Virtuelle Pädagogische Hochschule: online unter: http://www.virtuelle-ph.at (letzter Zugriff: 16.12.2015).
[07] EU-Glossar Begriff "Lebenslanges Lernen": online unter: https://www.eufis.eu/eu-glossar.html?&type=0&uid
=186&tx_sgzz_pi1_cc=4&print=1 (letzter Zugriff: 16.12.2015).
[08] Digital Agenda for Europe: online unter: https://ec.europa.eu/digital-agenda/en (letzter Zugriff: 16.12.2015).
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medienimpulse-online, bmbf, Klaus Himpsl-Gutermann Wie “zukunftsreich” ist das neue Lehramtsstudium?
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In dem Beitrag geht es zunächst um die Fragen, in welchen Zusammenhängen die Begriffe Medienpädagogik, Medienerziehung, Mediendidaktik, Medienkompetenz und Medienbildung entstanden sind, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen und mit welchem Verständnis sie im Laufe der Entwicklung verwendet wurden. Damit soll ein vertieftes Verständnis der Begriffe und ihrer Bedeutung für die pädagogische Auseinandersetzung mit Medien erreicht werden. Zugleich lassen sich so unterschiedliche Auffassungen zum jeweiligen Begriffsinhalt einordnen bzw. aufklären. Vor diesem Hintergrund werden Empfehlungen zur zukünftigen Begriffsverwendung und zu einer möglichen Strukturierung der Medienpädagogik formuliert.
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In der Medienpädagogik findet zur Zeit ein theoretischer Konsolidierungsprozess statt. Er folgt der Entwicklung der Medien und ist Ausdruck der Tatsache, dass Medienpädagogik nicht mehr ihre Existenz begründen muss, sondern als wissenschaftliche Disziplin anerkannt wird und sich ergo um theoretisches Rüstzeug für die Bewältigung ihrer empirischen wie praktischen Aufgaben bemühen muss. Dabei bezieht sie sich auf den wissenschaftlichen Diskurs um Medien. Dieser Diskurs, der in der Erziehungswissenschaft erst in Ansätzen, in den anderen Sozialwissenschaften schon intensiver und am intensivsten in der Kommunikationswissenschaft geführt wird, bemüht sich Schritt zu halten mit der noch immer schnellen Medienentwicklung hin zur vollständigen Omnipräsenz und Omnipotenz der Medien.
Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt
  • Die Sozialpartner Österreich
Die Sozialpartner Österreich (2010): Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt. Bad Ischler Dialog 2015, online unter: http://www.sozialpartner.at/wp-content/uploads/2015/10/Bad-Ischl-Papier-2015-Digitale-Wirtschaft-und-Arbeitswelt.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).
Professionelle Kompetenzen von PädagogInnen: Zielperspektive, online unter
  • Neu Entwicklungsrat Zur Pädagoginnenbildung
Entwicklungsrat zur PädagogInnenbildung NEU (2013): Professionelle Kompetenzen von PädagogInnen: Zielperspektive, online unter: http://www.qsr.or.at/dokumente/1869-20140529-092429- Professionelle_Kompetenzen_von_PaedagogInnen__Zielperspektive.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).
Entwurf Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung
  • Entwicklungsverbund Mitte
Entwicklungsverbund Mitte (2015): Entwurf Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung. Unveröffentlichtes Manuskript.
Entwurf Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung, Oktober 2015
  • Entwicklungsverbund Nordost
Entwicklungsverbund Nordost (2015): Entwurf Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung, Oktober 2015. Unveröffentlichtes Manuskript.
Curricula Bachelorstudium Primarstufe
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Entwicklungsverbund Südost (2015a): Curricula Bachelorstudium Primarstufe, Juli 2015, online unter: http://www.phst.at/fileadmin/user_upload/09072015_Bachelor_Verbund_final.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).
Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung
  • Entwicklungsverbund Südost
Entwicklungsverbund Südost (2015b): Curricula Bachelorstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung, Juni 2015, online unter: http://www.phkaernten.ac.at/fileadmin/media/studienabteilung/LA_PBNEU/Bachelorstudium_SEK_AB_Endversion_public.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).
Stratosphere. Integrating Technology, Pedagogy, and Change Knowledge
  • Michael Fullan
Fullan, Michael (2012): Stratosphere. Integrating Technology, Pedagogy, and Change Knowledge, New York: Pearson.
LehrerInnenbildung NEU. Die Zukunft der pädagogischen Berufe, Wien: bmukk und bmwf
  • Peter Härtel
Härtel, Peter et al. (2010): LehrerInnenbildung NEU. Die Zukunft der pädagogischen Berufe, Wien: bmukk und bmwf, online unter: http://www.iue.tuwien.ac.at/ulv/bmwv/LB_NEU_Endbericht_Maerz_2010.pdf (letzter Zugriff: 16.12.2015).