Von Beginn an ging es bei der Individualisierungstheorie darum, einen Paradigmenwechsel in der Forschung sozialer Ungleichheit einzuleiten. Dieser kann heute erweitert werden um die Fragen, wie die Transnationalisierung sozialer Ungleichheiten die Rahmenbedingungen institutioneller Antworten aufsprengt — von Nationalstaaten, politischen Parteien, Gewerkschaften, dem Wohlfahrtsstaat und nicht
... [Show full abstract] zuletzt den nationalen Soziologien sozialer Ungleichheiten. In diesem Aufsatz versuche ich den „kosmopolitischen Blick“ konzeptionell auf die Verhältnisse sozialer Ungleichheit in drei Fallbeispielen zu erproben: (1) die Ungleichheit globaler Risiken, (2) die gesamteuropäische Dynamik der Ungleichheit und (3) transnationale Ungleichheiten, die aus den Kompetenzen und Ressourcen hervorgehen, grenzenüberschreitend zu handeln und zu leben. Zuvor will ich die Frage aufgreifen: Wie lässt sich Individualisierung empirisch operationalisieren und in welchem Sinne lässt sich ein Gestaltwandel sozialer Ungleichheit diagnostizieren? Individualization theory has been understood as a way of challenging the common paradigms within the studies of social inequality. This shift also addresses how the transnationalization of social inequalities challenges and alters the given framework of institutional settings -nation state (parties), trade unions, welfare state systems and the national sociologies of social inequalities. In this essay I will test the 'cosmopolitan perspective' and how it relates to social inequality focusing on three cases: (1) the inequality of global risk; (2) the European dynamics of inequality; and (3) transnational inequalities, which emerge from the capacities and resources to transcend borders. Before that I will tackle the questions: What exactly constitutes individualization and to what extent is it displacing class structures?