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Appearance, development of plumage and morphometric measurements in chicks of the Eurasian Oystercatcher Haematopus ostralegus from hatching to fledging

Authors:

Abstract

The paper describes the external changes of chicks of the Eurasian Oystercatcher (Haematopus ostralegus) from hatching to fledging. The downy plumage, bill, legs and eye-ring and the growth of plumage from the first until about the 40th day of life are treated and illustrated by photos. Average weight, wing lenght, bill length and bill depth are listed for one, eighteen and thirty days old chicks. More than 40 chicks had been tagged after hatching on Hamburger Hallig/North Frisia (Schleswig-Holstein) and their development was followed therefrom. On the first day after hatching, the contrasting downy plumage dries. Legs are light pinkish at first, soon changing to bluish grey. The bill is multi-coloured white, grey and black with a pink base. Up to c. the 14th day, chicks have a light, sandy downy plumage with black markings. The egg-tooth drops on the third or fourth day. The first primaries break through on the eleventh day. The bill is now dark brownish black with orange lower mandible. From c. the 15th day onwards, the downy plumage appears much darker, caused by dark feathers developping under the downs. The contrast of black markings decreases. The bill changes colour, getting more orange and the colour of the eye-ring starts to change to dark yellow. From about the 20th day, feathers of the juvenile plumage are found on most parts of the body. Remains of the downy plumage are still obvious, especially on the head and back. The eye-ring gets all yellow and the color of legs slowly starts to change to pink. From about the 30th day, juveniles appear fully feathered, showing only few remnants of downs. The bill is orange with a darker tip and darker ridge of the upper mandible. The change of colour of the legs becomes obvious only later. From ca. the 40th day onwards, hardly any downs are visible. The juveniles are now able to fly. Their head, neck, breast and upperparts are largely dark brown and a thin, ligth collar remains. The underparts are now white.
Vogelwarte 51, 2013: 47 54
© DO-G, IfV, MPG 2013
1. Einleitung
Die möglichst korrekte Einschätzung des Alters von
ugunfähigen Küken anhand von äußeren Merkmalen
ist eine wichtige Voraussetzung für viele brutbiologische
Untersuchungen, darunter auch die detaillierte Ermitt-
lung des Bruterfolgs insbesondere von nestüchtenden
Vogelarten. Für ein Bruterfolgsmonitoring beim Au-
sternscher (Haematopus ostralegus) und weiteren an
den Küsten brütenden Vogelarten ( z.B. yen et al.
2000), sind deshalb möglichst detaillierte Kenntnisse
über die Entwicklungstadien der Jungvögel von beson-
derer Bedeutung.
Einzig Heinroth & Heinroth (1928) publizierten bis-
her eine Serie von Schwarz/Weiß-Fotos mit verschie-
denen Jugendkleidern des Austernschers, die aller-
dings an einem einzigen handaufgezogenen Jungvogel
aufgenommen worden waren. Weitere Informationen
beziehen sich hauptsächlich auf Pege, Verhalten und
Lautäußerungen dieses Vogels, bieten aber keine Details
z.B. zur Veränderung äußerer Merkmale, zur Entwick-
lung morphologischer Maße und der Körpermasse.
Bei Felduntersuchungen an Austernscher-Brutplät-
zen wurde deshalb versucht, anhand einer möglichst
großen Stichprobe von Individuen den Ablauf der
wachstumsbedingten optischen Veränderungen junger
Austernscher anhand von Fotograen detailliert zu
dokumentieren und die Körpermasse wie auch mor-
phologische Maße (u.a. Flügellänge, Schnabellänge
und –höhe) für Küken verschiedener Altersstufen zu
erfassen. Augenmerk wurde auch auf eventuelle vom
Gros abweichende Entwicklungen einzelner Küken
gelegt.
2. Material und Methoden
Die Daten wurden parallel zu Untersuchungen zur Raumnut-
zung von Austernschern (Vasbender 2010, Volmer 2010) in
den Monaten Mai bis August 2010 auf der Hamburger Hallig
(Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein) erhoben. Alle drei
Untersuchungen basierten auf dem Fang und der Markierung
von Küken am Tag des Schlüpfens.
Bei regelmäßigen Kontrollgängen wurden die Gelege auf
Anzeichen des bevorstehenden Schlupfs überprü. Die ge-
schlüpen Küken wurden innerhalb des ersten Tages, so
lange sie sich noch in Nestnähe auielten oder das Schlüp-
fen von Geschwistern „abwarteten, mittels weißen Gewe-
Aussehen, Geederentwicklung und morphometrische Maße von
Küken des Austernschers Haematopus ostralegus vom Schlüpfen
bis zum Flüggewerden
Leander Khil
Khil L 2013: Appearance, development of plumage and morphometric measurements in chicks of the Eurasian Oyster-
catcher Haematopus ostralegus from hatching to edging. Vogelwarte 51: 47-54.
e paper describes the external changes of chicks of the Eurasian Oystercatcher (Haematopus ostralegus) from hatching to
edging. e downy plumage, bill, legs and eye-ring and the growth of plumage from the rst until about the 40th day of life
are treated and illustrated by photos. Average weight, wing lenght, bill length and bill depth are listed for one, eighteen and
thirty days old chicks. More than 40 chicks had been tagged aer hatching on Hamburger Hallig/North Frisia (Schleswig-
Holstein) and their development was followed therefrom.
On the rst day aer hatching, the contrasting downy plumage dries. Legs are light pinkish at rst, soon changing to bluish
grey. e bill is multi-coloured white, grey and black with a pink base. Up to c. the 14th day, chicks have a light, sandy downy
plumage with black markings. e egg-tooth drops on the third or fourth day. e rst primaries break through on the eleventh
day. e bill is now dark brownish black with orange lower mandible. From c. the 15th day onwards, the downy plumage
appears much darker, caused by dark feathers developping under the downs. e contrast of black markings decreases. e
bill changes colour, getting more orange and the colour of the eye-ring starts to change to dark yellow. From about the 20th
day, feathers of the juvenile plumage are found on most parts of the body. Remains of the downy plumage are still obvious,
especially on the head and back. e eye-ring gets all yellow and the color of legs slowly starts to change to pink. From about
the 30th day, juveniles appear fully feathered, showing only few remnants of downs. e bill is orange with a darker tip and
darker ridge of the upper mandible. e change of colour of the legs becomes obvious only later. From ca. the 40th day onwards,
hardly any downs are visible. e juveniles are now able to y. eir head, neck, breast and upperparts are largely dark brown
and a thin, ligth collar remains. e underparts are now white.
LK, Brunnengasse 33/9, A-1160 Wien, Österreich. E-Mail: leander@khil.net
48 L. Khil: Aussehen, Geederentwicklung und morphometrische Maße von Küken des Austernschers Haematopus ostralegus
bebands mit Buchstaben-Zahlen-Kombination am Tarsus
markiert. Die Wahl des Gewebebandes (Tesa Gewebeband®)
zielte darauf ab, dass die Jungvögel die Markierung vor dem
Flüggewerden verlieren, um Gefährdungen durch Einschnü-
rung oder Einwachsen vorzubeugen. Das Band löste sich bei
allen Küken vor dem Flüggewerden auf und el schließlich
ab, was aber größtenteils durch rechtzeitigen Austausch der
Markierung vermieden wurde: Bei späteren Kontrollen wur-
de Küken ausreichenden Alters das Gewebeband abgenom-
men und ein Stahlring der Vogelwarte Helgoland am Tarsus
angebracht.
Mehr als 40 Küken wurden bis zum Flüggewerden beo-
bachtet. Im Rahmen der parallelen Arbeiten wurden zudem
16 Küken mit Mikrosendern zur Radiotelemetrie ausgestattet.
Die Peilung dieser Küken diente in erster Linie der Beantwor-
tung von Fragestellungen zur Raumnutzung der Familien,
erleichterte aber parallel dazu auch das spätere Aunden der
sich duckenden Küken im Feld durch die Verfolgung des stär-
ker werdenden Signals („homing-in“-Methode). Bei regelmä-
ßigen Kontrollen im Abstand von maximal drei Tagen wurden
die Küken erneut per Hand gefangen, vermessen, gewogen,
der Fortschritt des Geederwachstums und Farbverände-
rungen unbeederter Körperpartien protokolliert und foto-
grasch erfasst.
Dadurch entstand eine Fotod atenbank, welche die gesamte
Entwicklung der Küken dokumentiert. Der größte Teil der
Entwicklungsschritte wurde bei mehreren Küken aufgenom-
men, um die Variation einschätzen und Ausnahmefälle er-
kennen zu können.
Da Kontrollgänge durch die Salzwiesen mit einer Störung
der brütenden Vögel verbunden sind (Neebe & Hüppop 1994;
Hüppop & Hüppop 1995), wurde der Zeitpunkt der Kontrol-
len stets so gewählt, dass möglichst viele Gelege beziehungs-
weise Küken bei einer Begehung bearbeitet werden konnten.
Zudem wurde bei der Wahl der Tageszeit darauf geachtet, die
Küken nicht durch zu lange Exposition durch Sonnenein-
strahlung, Auskühlen durch Wind oder ungünstige Tiden-
zeiten (z.B. auaufendes Wasser) zu gefährden.
3. Ergebnisse
Die äußerliche Entwicklung wird in den fol-
genden Kapiteln zur Veranschaulichung in
Entwicklungsschritte unterteilt, deren Abfol-
ge zwar bei allen Küken gleich, mitunter aber
unterschiedlich schnell verläu. Es nden
sich stets Angaben zur ungefähren Dauer der
einzelnen Schritte. Diese Tagesangaben ent-
sprechen dem Mittel meiner eigenen Beob-
achtungen, sind aber mit Vorsicht zu genie-
ßen. In der Tat lässt sich der ießende, von
zahlreichen Parametern und äußeren Ein-
üssen abhängige Wachstumsprozess, nicht
in starre Kategorien und Zeitspannen eintei-
len. Während der Erhebungen wurden An-
zeichen festgestellt, die eine Beeinussung
des Wachstumsfortschritts der Küken und
des Zeitpunkts der Ausprägung von Gee-
dermerkmalen, beispielsweise durch unter-
schiedliche Ernährung, Aufzuchtsort, An-
zahl der Geschwister und Altersstellung innerhalb einer
Brut vermuten lassen.
Die Messungen von Flügel, Schnabel und Gewicht
der Küken wurden von J. Vasbender und H. Volmer
vorgenommen.
3.1 Schlüpfen
Die genaue Dauer des Schlüpfvorganges ist schwer fest-
zustellen, kann sich aber jedenfalls über ein bis zwei
Tage ziehen. Mindestens zwei Tage vor dem Schlüpfen
sind Rufe des Kükens durch die noch geschlossene Ei-
schale hörbar. Mit dem Eizahn wird ein kleines Loch,
in allen beobachteten Fällen näher am stumpfen Ende
des Eis, gedrückt. Davon ausgehend perforiert das Kü-
ken die Eischale einmal im Kreis und drückt schließlich
eine vollständige Kappe ab. Vom ersten Durchbrechen
der Eischale bis zum tatsächlichen Schlüpfen vergehen
einige Stunden. Küken, die am Nachmittag oder Abend
die Schale durchdringen, unterbrechen das Schlüpfen
nachts möglicherweise. In zumindest zwei Einzelfällen
konnten Küken beobachtet werden, die schon am Vortag
ein Loch in die Eischale gebohrt hatten, am nächsten
Morgen aber noch immer schlüpen bzw. ganz frisch
geschlüp waren. Dass Altvögel den Küken beim Schlüp-
fen behilich sind, konnte nicht beobachtet werden.
3.2 Erster Lebenstag (Abb. 1-3)
In den ersten Stunden nach dem Schlüpfen liegen die
Küken nahezu regungslos in der Nestmulde. Während
dieser Zeit trocknet das Dunenkleid je nach Wetter und
Lutemperatur unterschiedlich schnell. Zuerst ge-
schlüpe Küken verlassen mit trockenem Geeder teil-
weise schon eigenständig das Nest und warten nicht
immer auf das Schlüpfen der Geschwister. Der Aktions-
Abb . 1-3: Kopf-, Seiten- und Rückenansicht eines eintägigen Kükens. –
Views of head, side and back of a one day old chick.
Vogelwarte 51 (2013) 49
radius beträgt aber höchstens wenige Meter.
Weitere Ausüge werden erst unter Anleitung
der Altvögel und wenn das ganze Gelege ge-
schlüp ist, unternommen.
Dunenkleid: Das frische Dunenkleid ist sehr
kontrastreich in Schwarz-, Grau- und Ockertö-
nen (manchmal gelblich) gefärbt. Bis auf einen
dunklen Scheitelstreif sind aber noch kaum
Geedermerkmale zu benennen.
Schnabel und Lidring: Der Schnabel ist mehrfarbig mar-
moriert, mit weißen, grauen und schwarzen Flächen.
Auällig ist die hellrosa Schnabelbasis. An der dunklen
Spitze des Oberschnabels hebt sich gut der weißliche
Eizahn ab. Der Lidring ist dunkel braunschwarz.
Beine: Beine und Zehen sind anfangs noch hell eisch-
farben, verfärben sich aber sehr rasch (fast immer in-
nerhalb der ersten Stunden nach dem Schlüpfen) und
werden hell blaugrau.
3.3 Helles Dunenkleid (ca. 2. bis 14. Lebenstag,
Abb. 4-9)
Nachdem das Dunenkleid getrocknet ist, wirkt es ge-
ordneter und eine Musterung ist nun gut erkennbar, die
allen Küken im Grunde gemeinsam ist. Im Detail be-
trachtet unterscheiden sich all diese Merkmale von
Vogel zu Vogel und verändern sich im Lauf der Zeit.
Die starken Kontraste zwischen schwarzer Zeichnung
und sandfarbener Grundfärbung nehmen mit zuneh-
mendem Alter ab.
Dunenkleid: Die Grundfärbung der Kükendunen ist
hell sandfarben bis bräunlich. Davon setzt sich eine
schwärzliche Zeichnung ab. Auf der Kopfoberseite
verläu ein mehr oder weniger deutlicher, schwarzer
Scheitelstreif, der im Hinterkopf- und Nackenbereich
von meist zwei schwarzen Querstreifen oder Punkt-
reihen durchbrochen wird. Von der Schnabelbasis
führt ein meist vielfach unterbrochener Augenstreif
in Richtung Nacken. Ab etwa der Körpermitte (hinter
dem Flügel) grenzt lateral ein schwarzer, bis zu den
Schwanzdunen reichender Streifen entlang der Flanke,
die sandfarbenen Dunen der Oberseite zur großteils
reinweißen Unterseite ab. Die zwei „Hosen-
träger“, dorsale schwarze Streifen in Längs-
richtung des Körpers, die sich am Hinteren-
de vereinen, sind bereits gut zu sehen. Sie
erscheinen im Lauf der nächsten Tage, im
Gegensatz zu den anderen schwarzen Abzei-
chen, aber noch deutlicher.
Geederwachstum: Nach etwa neun Tagen
sind die ersten Anzeichen von Großgeeder-
wachstum bemerkbar: An der Flügelspitze
sind die harten Blutkiele der äußeren Hand-
schwingen spürbar. Im Durschnitt am elen
Tag durchbrechen die sieben äußersten
Handschwingen und etwa gleich viele große
Handdecken die Blutkiele (Abb. 19). Erst um
den 13. Tag brechen auch die Armschwingen,
sowie das Schultergeeder durch.
Schnabel und Lidring: Der Schnabel ist schon
ab dem zweiten oder dritten Tag großteils
dunkel, mit von der Basis ausgehendem vari-
Abb. 4- 6: Kopf-, Seiten- und Rückena nsicht eines siebentäg igen Kükens.
Views of head, side and back of a seven days old chick.
Körpermasse (g) 22,2-37 (Ø33 30,8)
Flügellänge (cm) 21-32 ( Ø33 27,7)
Schnabellänge (mm) 12,1-16 ( Ø33 14,6)
Schnabelhöhe (mm) 5,6-8 ( Ø33 7,1)
Tab . 1: Körpermasse, Flügellänge, Sch nabellänge und
-höhe von eintägigen Küken (Quelle: J. Vasbender,
H. Volmer). Weight, wing length, bill length and bill
depth of one day old chicks (source: J. Vasbender,
H. Volmer).
Abb . 7-9: Kopf-, S eiten- und Rückenansicht eines 13-tä gigen Kükens.
Views of head, side and back of a thirteen days old chick.
50 L. Khil: Aussehen, Geederentwicklung und morphometrische Maße von Küken des Austernschers Haematopus ostralegus
abel orange getöntem Anteil des Unterschnabels. Der
Eizahn bleibt bis zum dritten oder vierten Tag erhalten.
Nach dem vierten Tag wurde er bei keinem Küken mehr
festgestellt.
Nachdem der Eizahn abgefallen ist, bleibt ein weißer
Fleck auf der Spitze des Oberschnabels zurück, der meist
bis zum siebten, selten auch noch bis zum neunten Tag
sichtbar ist.
Der Lidring ist unverändert einfärbig dunkel braun-
schwarz.
3.4 Dunkles Dunenkleid (ca. 15. bis 19. Lebenstag,
Abb. 10-12)
Dem hellen folgt ein dunkleres „Dunenkleid“, das na-
türlich kein tatsächliches, durch Federwechsel entstan-
denes Kleid, sondern der sichtbare und mehr oder
weniger abgrenzbare Übergang zwischen Dunen- und
erstem Federkleid (Jugendkleid) ist.
Dunenkleid: Das dunkle Geeder, das aus den selben
Papillen wächst wie zuvor die Dunen, prägt etwa ab
dem 15. Tag „indirekt“ das Erscheinungsbild der Küken
und lässt sie schwärzlich wirken. Weiterhin erscheinen
die Vögel aber als Dunenküken, da die Dunen noch
einige Tage an den Spitzen des nachschiebenden Gee-
ders sitzen und den Jungvögeln weiterhin ein „au-
schiges“ Äußeres verleihen.
Dementsprechend verdunkeln sich zuerst die Kör-
perpartien, in denen als erstes die Federn des Jugend-
kleides nachschieben.
Geederwachstum: Zuerst brechen die Handschwin-
gen, anschließend die Schulterfedern und Armschwin-
gen durch. Danach werden Federansätze an Kehllatz,
Brust, Oberügel, Flanken und Bauch sowie auf Wan-
gen, Stirn und im oberen Rückenbereich erkennbar,
wodurch diese Körperpartien abdunkeln. Durch diese
Dunkelfärbung werden die schwarzen Dunen-Merk-
male immer schlechter sichtbar und treten in ihrer
Auälligkeit (mit Ausnahme der schwarzen „Hosenträ-
ger“ am Rücken) in den Hintergrund.
Schnabel und Lidring: Der Schnabel färbt sich von der
Basis des Unterschnabels ausgehend immer weiter oran-
ge. Der Schnabelrst behält einen dunklen „Schatten.
Die Umfärbung des Lidringes beginnt um den 15.
Tag: Von vorne ausgehend hellt sich der Ring zunächst
auf und wird dann zunehmend dunkelgelb.
3.5 Übergang zum Jugendkleid, „Geederküken
(ca. 20. bis 30. Lebenstag, Abb. 13-15)
Ab dem etwa 20. Lebenstag überwiegen auf Oberügel,
oberem Rücken und Schultern sowie auf den weißen
Partien der Unterseite die Federn des Jugendkleids. Die
Dunenreste sind in diesen Bereichen schon abgefallen
und verleihen dem Küken zunehmend das Aussehen
eines beederten Jungvogels.
Zumindest bis zum 29. Tag laufen die Küken bei
Annäherung eines Menschen noch bis zur nächsten
Deckung und verstecken sich dort duckend.
Federkleid: Auällig sind jetzt die Bereiche, in denen
als letztes Federn wachsen und die daher noch bedunt
sind. Am Kopf entwickelt sich ein typisches Muster, bei
dem Scheitel, Stirn und Wangen beedert sind. Vom
Zügel zieht sich über den Augenbereich in den Nacken
und von dort auf die Kehle noch bis nach dem 30.
Tag ein Dunenband, das die schwarz beederten
Wangen hervorstechen lässt. Ebenfalls bedunt
sind weiterhin die Tibia und der untere Rücken-
sowie der Bürzel- und Oberschwanzbereich. Hier
sind noch bis um den 25. Tag die schwarzen Du-
nen-Längsstreifen auällig.
Geederwachstum: Der Rücken wird schließlich
von vorne nach hinten beedert, es bildet sich ein
weißer zentraler Streifen den Rücken hinunter bis
zum Schwanz. Hier verschwinden die Dunenreste
als letztes auf den unteren Rückenseiten und den
schwarzen Streifen selbst.
Um den 30. Tag ist die Unterseite des Handügels
bereits vollständig beedert, während der untere
Armügel noch nahezu gänzlich bedunt ist (Abb.
20). Zum selben Zeitpunkt sind die allerletzten
Dunenreste auf Unterschwanz, Tibia und im Kopf-
Hals-Bereich zu sehen.
Körpermasse (g) 183,4-273,2 (Ø6 230,3)
Flügellänge (cm) 7,3-10,7 (Ø6 9,55)
Schnabellänge (mm) 31-36,8 (Ø6 32,8)
Schnabelhöhe (mm) 10,9-12,9 (Ø6 12)
Tab . 2: Körpermasse, F lügellänge, Schnabellä nge und -höhe
von 18-tägigen Küken (Quelle: J. Vasbender, H. Volmer).
Weight, wing leng th, bill length and bill depth of e ighteen day
old chicks (source: J. Vasbender, H. Volmer).
Abb . 10 -12: Kopf-, Seiten- und Rückenansicht eines 19-tägigen
Kükens. – Vie ws of head, side and ba ck of a nineteen days old chick .
Vogelwarte 51 (2013) 51
Hand- und Armschwingen sind um den 20. Tag bereits
mehrere Zentimeter lang, wobei die Handschwingen in
der Regel doppelt so lang sind wie die Armschwingen.
Die Schwanzfedern beginnen erst um den 20. Tag zu
schieben.
Lidring: Die Umfärbung es Lidringes von dunkelbraun
auf dunkelgelb ist üblicherweise zwischen dem 20. und
25. Lebenstag (selten später) abgeschlossen.
Beine: Die Beinfarbe beginnt in diesem Zeitabschnitt
tendenziell eischfarben zu werden. Diese Umfärbung
vollzieht sich aber sehr langsam und ist daher nicht
immer sicher feststellbar.
3.6 Jugendkleid (ca. ab dem 30. Lebenstag,
Abb. 16-18)
Etwa einen Monat nach dem Schlüpfen sind die Jung-
vögel größtenteils beedert und aus größerer Distanz
bereits schwerer von Altvögeln zu unterscheiden.
Der jüngste ugfähige Vogel war 31 Tage alt, og aber
nur kurze Strecken und landete unsicher. Als Flucht-
verhalten wird das Ducken direkt vom Wegiegen ab-
gelöst.
Körpermasse (g) 362,3-388,4 (Ø3 372,6)
Flügellänge (cm) 17,2-19,1 (Ø3 18,23)
Schnabellänge (mm) 47,5-55,1 (Ø3 52,5)
Schnabelhöhe (mm) 13,4-14,8 (Ø3 14,2)
Tab. 3: Körpermasse, Flügellänge, Schnabellä nge und -höhe
von 30-tägigen Küken (Quelle: J. Vasbender, H. Volmer). –
Weight, wing length, bill length and bill depth of thirty day
old chicks (source: J. Vasbender, H. Volmer).
Abb. 16 -17: Kopf- und Seitenansicht eines
31-tägigen Kükens. – Views of head, side and back
of a thirty-one days old chick.
Abb . 18: Rückenan sicht eines 32-tägigen Kükens. – Views of
the back of a thirty-two days old chick.
Abb. 13 -15: Kopf-, Seiten- und Rückenansic ht eines 25-tägigen Kük ens.
Der graue Fleck am Rücken rechts unten ist ein zur Radiotelemetrie
auf die Dunen geklebter Sender. – Views of head, side and back of a
twenty-ve days old chick with radio transmitter glued on the dunes.
Federkleid: Letzte Dunenreste sind um den 30. Tag nur
noch aus der Nähe erkennbar und benden sich vor
und hinter dem Auge, auf Kehle, Hals, Tibia, Ober- und
Unterschwanz sowie auf den Rückenseiten, wo sich
weiterhin braune Dunenstreifen halten, die nun von
einem breiten weißen Keil getrennt sind (Abb. 18).
Ab dem 40. Tag sind kaum mehr Dunenreste zu erken-
nen. Kopf, Hals, Nacken und Oberseite sind dunkel-
braun beedert. Auf dem Rücken und der Flügelober-
seite sind die Federn hellspitzig. Am Hals setzt sich nur
noch ein dünner, hellerer Dunenkragen ab (Abb. 24),
der im späteren Jugendkleid ebenfalls verloren geht und
einen helleren Kehleck sichtbar werden lässt. Durch
die Mauser in das erste Winterkleid wird ein breiter
weißer zu einem „halsbandartig ausgeweitetem weißen
52 L. Khil: Aussehen, Geederentwicklung und morphometrische Maße von Küken des Austernschers Haematopus ostralegus
Abb. 21-22 : Kopfansichten zweier 14-tägiger Küken. Links ein außergewöhnlich dunkles, rechts ein gewöhnlich gefärbtes
Küken. – Views of heads of two fourteen days old chicks. Le: an abnormally dark coloured, right: an averagely coloured chick.
Abb. 19 : Oberügel ei nes elägigen Kü kens. – Upper wing of
an eleven days old chick.
Abb. 20 : Unterügel eines 29-tägigen Kü kens. – Underwing
of a twenty-nine days old chick.
Schnabel: Der Schnabel behält weiterhin eine dunkle
Spitze. Davon abgesehen ist der Unterschnabel gänzlich
orange (im Mittelteil gelblich), ebenso der Oberschna-
bel, dessen First weiterhin dunkel getönt ist.
Beine: Die Beinfärbung ist weiterhin hell blaugrau und
erhält einen zunehmend rosaroten Hauch.
3.7 Variation und Abweichungen
Besonders die dunkle Musterung junger Küken ist sehr
variabel. Dies betri in erster Linie das dunkle „Kreuz“
am Scheitel und die dunklen Längsstreifen am Rücken
der Dunenjungen. Individuelle Z eichnungsunterschiede
können aber kaum zur Unterscheidung einzelner Küken
herangezogen werden, da sich die Zeichnung stetig
leicht verändert.
Der größte Teil der Küken durchläu eine sehr ähnliche
äußerliche Entwicklung, wie sie in dieser Arbeit zusam-
menfassend dargestellt wird. Körpermasse und andere
Maße wie Tarsuslänge und -dicke, Flügel- und Kopän-
ge unterliegen einer wesentlich stärkeren Schwankung
(A. Kühn mdl.; eig. Beob.).
Es wurden aber auch einzelne Vögel gefunden, deren
äußerliche Entwicklung deutlich vom Durchschnitt ab-
wich.
Ein Vogel zeigte wesentlich früher ein sehr dunkles
Erscheinungsbild. Dies wurde oenbar nicht durch frü-
heres Nachschieben der dunklen Körperfedern verurs-
acht, die Dunen selbst waren wesentlich dunkler gefärbt.
Zudem wies dieser Vogel einen auälligen, durchgehend
breiten, schwarzen Augenring auf (s. Abb. 21-22). Der
Unterschied zu durchschnittlichen Küken wurde aber
mit zunehmendem Alter geringer und der Vogel zeigte
im Jugendkleid keine Auälligkeit mehr.
Zwischen gleichaltrigen Vögeln, mitunter sogar zwi-
schen Geschwistern, herrscht eine gewisse Variation im
Fortschritt des Geederwachstums, was vor allem im
Gesicht und auf den Flügeldecken auällig sein kann
(Abb. 23).
Kehleck“ ausgebildet (Glutz von Blotzheim et al. 1999).
Die Unterseite sowie Teile von Rücken, Schwanz und
Großgeeder sind weiß.
Vogelwarte 51 (2013) 53
4. Diskussion
Detaillierte Angaben zur äußerlichen Entwicklung der
Küken des Austernschers fehlen bisher im Schritum
völlig.
Bei Heinroth & Heinroth (1928) ndet sich zu Ge-
eder und Mauser eines einzelnen Jungvogels lediglich
der Hinweis, dass das Kleingeeder des Jugendkleids
„zum Herbste hin“ vermausert wurde, worauf es satter
schwarz und der Halsring breiter und deutlicher wur-
de. Webster (1943) verglich Küken mehrerer Arten der
Haematopodidae, geht aber kaum auf Details ein und
die Veränderung des Aussehens wird nicht beschrie-
ben. Bei Glutz von Blotzheim et al. (1999) ndet sich
eine allgemeine Beschreibung des Dunenkleids, wie
sie weitestgehend auf das in dieser Arbeit als „helles
Dunenkleid“ bezeichnete Stadium zwischen etwa dem
2. und 14. Tag zutri. Allerdings wird die Färbung
der Füße bei „frischgeschlüpen Dunenjungen“ als
grau bezeichnet. Alle von mir untersuchten frischge-
schlüpen Vögel, also Individuen mit noch feuchtem
Dunenkleid, zeigten aber hellrosa Beine, die sich rasch
und immer innerhalb des ersten Tages hell blaugrau
verfärbten.
Bei von Frisch (1959) nden sich einige Daten zu in
Gefangenscha aufgezogenen Küken. Zum Abfallen des
Eizahns wird dort etwa der siebte Tag angegeben. Die-
ser Zeitpunkt wurde von mir an etwa 15 Küken über-
prü. Ich konnte bei keinem Küken, das älter als vier
Tage war, noch einen Eizahn feststellen. Bei drei Küken
fehlte der Eizahn bereits am zweiten Tag. Für den Zeit-
punkt der ersten Beederung wird ebenfalls der 11. Tag
genannt (Brust, Schultern, Durchbrechen der Schwung-
federkiele). Die von ihm beobachteten Jungvögel waren
ebenfalls mit 31 bis 32 Tagen ügge.
Die Auswirkungen von Faktoren wie Ernährung,
Aufzuchtsort, Anzahl der Geschwister etc. auf das
Wachstum der Küken und die daraus resultierenden,
stark variablen Maße, wurden nicht in dieser, aber be-
reits in einer Reihe vergangener Arbeiten eingehend
untersucht und diskutiert (z.B. Ens et al. 1992; Heg &
van der Velde 2001, Kersten & Brenninkmeijer 1995,
Safriel et al. 1996).
Mit den hier präsentierten Daten werden erstmals die
äußerlichen Veränderungen der Küken des Austern-
schers, vom Schlüpfen bis zum Flüggewerden, im Detail
beschrieben und illustriert.
Dank
Ich bedanke mich beim Landesbetrieb für Küsten-
schutz, Nationalpark und Meeresschutz in
Schleswig-Holstein, mit dessen Genehmigung diese
Arbeit erfolgte. Für die gute Zusammenarbeit und den
Datenaustausch danke ich Henning Volmer und Julia
Vasbender, insbesondere aber für das zur Verfügung
stellen der Messdaten. Rainer Rehm und Martin Kühn
vom Nationalparkdienst des Nationalpark
Abb. 23: Unterschiedlich weit fortgeschrittenes Geeder-
wachstum bei zwei 19-tägigen Ge schwis tern. – Dierently
progressed growth of plumage in two 19 days old chicks.
Abb. 24-25: Flügger 42 Tage alter Jungvogel. - Fourty-two days old edgeling.
54 L. Khil: Aussehen, Geederentwicklung und morphometrische Maße von Küken des Austernschers Haematopus ostralegus
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer danke ich für
die gute Betreuung, Unterstützung und den Freiraum
zur Erstellung dieser Arbeit während meines Prakti-
kums. Allen oben genannten sei aber vor allem für die
gute gemeinsame Zeit im Wattenmeer gedankt! Dank
ergeht auch auch an Bernd Hälterlein, Angelika Kühn
und Martin Stock für die Bereitstellung relevanter Li-
teratur sowie an Ommo Hüppop für die Betreuung bei
der publikationsreifen Auereitung dieser Arbeit.
5. Zusammenfassung
Die Arbeit behandelt die äußere Entwicklung von Küken des
Austernschers (Haematopus ostralegus) vom Schlüpfen bis zur
Flugfähigkeit der Jungvögel im Schleswig-Holsteinischen Wat-
tenmeer. Das Aussehen und die Veränderung von Dunenkleid,
Schnabel, Beinen und Lidring sowie die Entwicklung des Ge-
eders vom ersten bis etwa zum 40. Lebenstag werden beschrie-
ben und durch Fotos illustriert. Gewicht, Flügellänge, Schna-
bellänge und -höhe von ein-, 18- und 30-tägige Küken werden
angegeben. Mehr als 40 Küken wurden nach dem Schlüpfen
markiert und ihre Entwicklung bis zum Flüggewerden verfolgt.
Am ersten Tag nach dem Schlüpfen trocknet das kontrastreiche
Dunenkleid. Die Beine sind zuerst hell eischfarben, verfärben
sich aber schnell blaugrau. Der Schnabel ist mehrfarbig weiß,
grau und schwarz und besitzt eine rosa Basis. Bis zum etwa 14.
Tag tragen die Küken ein hell sandfarbenes Dunenkleid mit
schwarzer Zeichnung. Der Eizahn fällt am dritten oder vierten
Tag ab. Die ersten Handschwingen durchbrechen am elen Tag
die Blutkiele. Der Schnabel ist dann dunkel braunschwarz mit
oranger Unterschnabelbasis. Ab dem etwa 15. Tag wirkt das
Dunenkleid deutlich dunkler, was durch nachschiebendes
dunkles Geeder verursacht wird. Der Kont rast der schwarzen
Zeichnung nimmt ab. Der Schnabel verfärbt sich zunehmend
orange und die Umfärbung des Lidrings zu dunkelgelb beginnt.
Ab ca. dem 20. Tag sind auf den meisten Körperpartien die
Federn des Jugendkleids durchgebrochen. Dunenreste bleiben
noch länger, vor allem auf Kopf und Rücken auällig. Die Um-
färbung des Lidrings wird abgeschlossen und sehr langsam
verfärben sich die Beine eischfarben. Ab ca. dem 30 Tag er-
scheinen die Jungvögel voll beedert, man ndet aber noch
kleinächige Dunenreste. Der Schnabel ist dann orange mit
dunkler Spitze und dunklerem Oberschnabelrst. Die Umfär-
bung der Beine wird erst später deutlich. Ab etwa dem 40. Tag
sind kaum mehr Dunen zu erkennen. Kopf, Hals, Brust und
Oberseite der jetzt ugfähigen Jungvögel sind größtenteils
dunkelbraun, nur ein dünner heller Kragen bleibt erhalten. Die
Unterseite ist weiß.
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Kiel
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son Bull. 55, Nr. 1: 40-46.

Supplementary resource (1)

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Article
Full-text available
1. Oystercatchers that breed on the saltmarsh of the Frisian island of Schiermon-nikoog occupy two different types of territory. In 'resident' territories the nesting area and the feeding area are adjacent. In 'leapfrog' territories the nesting area and the feeding area are separated by distances of 200-500 m. 2. Between 1984 and 1989, residents fledged on average 3.5 times as many chicks per year as leapfrogs. 3. The discrepancy in fledgling production arose primarily through increased mortality of leapfrog chicks due to starvation. This was indicated by low body weights of leapfrog chicks found dead and successful enhancement of leapfrog chick growth through supplementary food. In addition, the presence of a sibling reduced the probability of fledging for leapfrog chicks, but not for resident chicks, providing further evidence that leapfrog chicks competed for a limited food supply. 4. Leapfrog parents fledged fewer chicks, not because of poor feeding conditions in their feeding territory (intake rates of leapfrogs exceeded those of residents), but because they failed to transport a sufficient amount of food to the chicks. To supply their chicks with the same amount of food as did residents, leapfrog parents should have spent c. 4000 s per low water period in transport flights: no leapfrog parent ever reached this level of effort. 5. Our data show that it is not correct to equate parental effort to the number of chicks raised, as territories of different quality require different levels of effort for successful reproduction.
Article
Full-text available
We investigated the fledging probability of oystercatcher, Haematopus ostralegus, chicks as a function of hatching order, brood size, territory quality and food availability. Sibling dominance was related to the hatching order in both low- (’leapfrogs’) and high-quality (’residents’) territories. Differences in hatchling mass might have aided the establishment of a dominance hierarchy, since breeders produced small late eggs and hatchlings. These mass differences were most pronounced in leapfrogs, and in large broods in years with lower food availability (’poor’ years). Late hatchlings fledged less often and with lower body masses compared to early hatchlings in all situations. Leapfrogs produced smaller broods and hatched their broods more asynchronously in poor years than leapfrogs breeding in years with more available food (’good’ years) and residents breeding in both poor and good years. Large brood sizes resulted in lower survival of hatchlings in poor years. These results favour the ’brood reduction’ hypothesis. However, contrary to the expectations of this hypothesis, hatching order also affected fledging success in residents. Moreover, large brood size resulted in higher survival of hatchlings in good years, particularly in residents. Thus, although large broods experienced losses due to sibling competition in some years, they nevertheless consistently produced more fledglings per brood in all years, both as leapfrogs and residents. We believe this effect is due to parental quality correlating with initial brood size. Most leapfrogs, at best, fledged one chick successfully each year, losing chicks due to starvation. Nevertheless, leapfrog broods were reduced in size after hatching significantly less quickly than resident broods. These results suggest that breeders lay and hatch insurance eggs to compensate for unpredictable losses due to the high predation rates on both nests (ca 50%) and chicks (ca 90%), in accordance with the ’nest failure’ hypothesis.
Article
We studied the consequences of differences in growth rate on the subsequent survival of Oystercatcher Haematopus ostralegus chicks. Fledging success increased sharply with growth rate, from zero in chicks growing at less than 6 g per day to about 85% in chicks growing at more than 10 g per day. The age at which chicks fledged varied from 27 to 52 days. Chicks which fledged at an early age displayed a much faster growth rate than later fledging chicks. Although slow growth resulted in a considerable prolongation of the period before fledging, slow-growing chicks fledged at a smaller size and with a lower body-weight than fast-growing chicks. After fledging, all chicks remained almost completely dependent on their parents up to an age of 3 months and often longer. Almost 40% of the fledglings eventually returned to the breeding area. This figure probably reflects post-fledging survival. Age and size at fledging had no effect on a chick's probability of return. Body-weight at fledging had a small positive correlation with the return probability, but this was not statistically significant. We conclude that although slow growth severely reduces a chick's chance of fledging, it probably does not result in irreversible damage causing an increased risk of mortality during the first years after fledging. Apparently, any possible disadvantage associated with small size or low body-weight could be compensated for after fledging.
Der Einfluß von Störreizen auf die Herzschlagrate brütender Küstenseeschwalben (Sterna paradisaea)
  • B Neebe
  • O Hüppop
Neebe B & Hüppop O 1994: Der Einfluß von Störreizen auf die Herzschlagrate brütender Küstenseeschwalben (Sterna paradisaea). Artenschutzreport 4: 8-13.