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Abstract and Figures

To fulfil its mechanical function, bone must adapt to the mechanical loads through control of bone mass and strength. While disuse and inactivity reduce bone mass, strenuous exercise does increase it. Physical activity loads the muscular-skeletal system and these intermittent compressive forces cause deformation of the bone and fluid flow in the lacunocanalicular system. Osteocytes are sensitive to this shear stress. The mechanical forces are converted into biochemical signals; this process is known as mechanotransduction. Via transmission the effector cells are activated. If the deformation of the bone exceeds a certain threshold (modelling threshold), osteoblasts add bone and increase its strength. On the other hand, if a lower remodelling threshold is not regularly exceeded, bone is removed by osteoclasts. This control loop is not only dependent on the intensity and frequency of physical activity, but also on the acceleration of movement. Additionally, non-mechanical factors like the hormone status modulate the intensity of bone adaptation.
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Österreichische
Gesellschaft
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und Mineralstoffwechsels
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Das Mechanostat-Modell
Kerschan-Schindl K
Journal für Mineralstoffwechsel &
Muskuloskelettale Erkrankungen
2012; 19 (4), 159-162
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J MINER STOFFWECHS 2012; 19 (4) 159
Kurzfassung: Der Knochen ist ständig wechseln-
den Belastungen ausgesetzt und adaptiert seine
Festigkeit entsprechend. Mangelnde körperliche
Aktivität bedeutet eine zu geringe Verformung des
Knochens und in der Folge einen Knochenabbau.
Zyklische Belastungen des Knochens jenseits der
Modelling-Schwelle, welche ausreichend starke
Verformungen des Knochens und Verschiebungen
der intrakanalikulären Flüssigkeit mit sich brin-
gen, resultieren in einer Erhöhung der Knochen-
festigkeit. Diese Verformungen werden durch
Osteozyten wahrgenommen. Die mechanischen
Kräfte werden in biochemische Signale umge-
wandelt (Mechanotransduktion) und schließlich
die Effektorzellen aktiviert (Transmission). Die
Förderung der Osteoblasten bei Hemmung der
Osteoklastenaktivität führt letztlich zu einer posi-
tiven Knochenbilanz. Die Reaktionen des Knochens
sind aber nicht nur von Intensität und Frequenz der
Belastung, sondern auch von der Beschleunigung
der Bewegung abhängig. Nicht-mechanische
Faktoren wie Sexualhormone modulieren das
Ausmaß der Adaptation des Skeletts auf mecha-
nische Reize.
Schlüsselwörter: Knochen, mechanische Be-
lastung, Mechanotransduktion, Transmission
Abstract: The Mechanostat Model. To fulfil
its mechanical function, bone must adapt to the
mechanical loads through control of bone mass
and strength. While disuse and inactivity reduce
bone mass, strenuous exercise does increase it.
Physical activity loads the muscular-skeletal
system and these intermittent compressive
forces cause deformation of the bone and fluid
flow in the lacunocanalicular system.
Osteocytes
are sensitive to this shear stress. The mechanical
forces are converted into biochemical signals;
this process is known as mechanotransduction.
Via transmission the effector cells are activated.
If the deformation of the bone exceeds a certain
threshold (modelling threshold), osteoblasts add
bone and increase its strength. On the other hand,
if a lower remodelling threshold is not regularly
exceeded, bone is removed by osteoclasts. This
control loop is not only dependent on the intensity
and frequency of physical activity, but also on the
acceleration of movement. Additionally, non-me-
chanical factors like the hormone status modulate
the intensity of bone adaptation. J Miner Stoff-
wechs 2012; 19 (4): 159–62.
Key words: bone, mechanical load, mechano-
transduction, transmission
Das Mechanostat-Modell
K. Kerschan-Schindl
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!!
!Einleitung
Kindheit und Jugend sind die Lebensabschnitte eines Men-
schen, in denen vermehrt Knochen angebaut wird. Sie sind
neben der Zunahme der Knochenmineraldichte (KMD) geprägt
vom Wachstum des Skelettsystems in Länge und Querschnitt.
Neben genetischen Faktoren sind sowohl die initiale maximale
KMD als auch die Knochengeometrie von verschiedenen Le-
bensstilfaktoren – wie etwa sportlichen Aktivitäten – abhän-
gig. Aber auch nach Ende des Wachstums und im fortgeschrit-
teneren Alter kommt es zu Veränderungen in Knochengeometrie
und KMD. Inaktivität beziehungsweise mangelnde Belastung
bedeuten eine negative Knochenbilanz [1]. Regelmäßige kör-
perliche Aktivität hingegen wirkt sich in jedem Alter positiv
auf den Knochenstoffwechsel aus und verbessert die KMD [2,
3]. Der Knochen ist ständig wechselnden Belastungen ausge-
setzt und adaptiert Form und Festigkeit entsprechend den täg-
lichen Anforderungen. Den Zusammenhang zwischen mecha-
nischer Belastung und Knochenfestigkeit darzustellen, ist Ziel
dieses Artikels.
!!
!!
!Mechanische Belastung und Knochen-
formation
Knochen ist ein sehr dynamisches Gewebe. In der Spongiosa
werden jede Minute 12 „bone remodelling units“ (BRU) akti-
viert, jährlich somit ¼ (der Spongiosa) erneuert. In der Korti-
kalis beträgt die Aktivierungsrate 3 BRUs pro Minute; dies be-
deutet, dass jedes Jahr 2–3 % (der Kortikalis) ersetzt werden
Eingelangt am 25. Jänner 2012; angenommen am 27. Jänner 2012
Aus der Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische
Universität Wien
Korrespondenzadresse: Univ.-Prof. Dr. Katharina Kerschan-Schindl, Universitäts-
klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Medizinische Universität Wien,
A-1090 Wien, Währinger Gürtel 18–20; E-Mail: katharina.kerschan-schindl@med-
uniwien.ac.at
[4]. Das ist wesentlich für die Mineraldepotfunktion und die
Homöostase, aber vielfach auch, um die mechanischen Anfor-
derungen zu erfüllen. Seit Galileo ist ein Zusammenhang zwi-
schen Belastung und Form des Knochens bekannt. Ende des
19. Jahrhunderts beschrieb Julius Wolf die funktionale Adap-
tation von Knochenstruktur und -masse auf Gewebsebene [5].
Harold Frost entwickelte das Mechanostat-Konzept (siehe
Übersichtsartikel [6]). Hierbei handelt es sich um ein Modell,
welches das Knochenwachstum, Modelling und Remodelling
beschreibt.
Entsprechend den täglichen Anforderungen adaptiert der Kno-
chen also seine mechanische Funktion und somit seine Festig-
keit. Diese Kompressionsfestigkeit wird zu 60 % von der KMD
bestimmt, die übrigen 40 % sind erklärbar durch die Faktoren
Knochengröße (Querschnitt eines Röhrenknochens oder Wir-
belkörpers), Trabekelarchitektur (zahlreiche dünne Trabekel
sind effektiver als dicke diskonnektierte Trabekel), Knochen-
qualität (struktureller Aufbau und Materialeigenschaften) und
Funktionsfähigkeit der Osteozyten [7]. All diese Faktoren er-
möglichen die mechanischen Eigenschaften des Knochens: die
Festigkeit, Rigidität des Knochens auf der einen Seite und die
Elastizität auf der anderen Seite. Diese sind wichtig, denn der
Abbildung 1: Spannungs-Dehnungs-Diagramm
For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
160 J MINER STOFFWECHS 2012; 19 (4)
Abbildung 2: Das Mechanostat-Modell. Mod. nach [6].
Das Mechanostat-Modell
Knochen ist sehr unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt:
Kompression, Zugkraft und Torsion. Bedingt durch seine elas-
tischen Eigenschaften kann sich der Knochen in geringem
Umfang verformen.
Dieses Formveränderungsvermögen lässt sich mithilfe eines
Spannungs-Dehnungs-Diagrammes darstellen (Abb. 1). Bei
sehr geringen Spannungen kommt es zu leichten Verformun-
gen des Knochens, welche bei Entlastung vollständig reversi-
bel sind. Bei Belastung jenseits einer Dehngrenze beginnt sich
der Knochen plastisch zu verformen, es kommt also zu nicht-
reversiblen Veränderungen der Form. Die Verformung wird in
µStrain angegeben, wobei 1000 µStrain einer 0,1%igen Län-
genänderung entsprechen. Während im Tierexperiment Ver-
formungen bis zu 3500 µStrain gefunden wurden [8], konnten
in Humanstudien nur bis zu 2000 µStrain nachgewiesen wer-
den [9]. Auf jeden Fall ist die Mehrzahl der Belastungen sehr
gering (bis 10 µStrain), hohe Belastungen jenseits 1000 µStrain
sind sehr selten [10].
Mechanosensoren
Die meisten Zellen im Körper sind mechanosensitiv; die wich-
tigsten Mechanosensoren sind die Osteozyten, die durch ihre
3-dimensionale Verteilung im Knochengewebe und durch ihre
Verbindung untereinander in den Kanalikuli dafür prädestiniert
sind. In einem transgenen Mausmodell wurde die spezielle Rolle
der Osteozyten nachgewiesen: Osteozytenablation führte zu
einem porösen, fragilen Knochen mit Mikrofrakturen; die Tiere
waren aber resistent gegenüber einer Inaktivitätsosteoporose [11].
Körperliche Aktivität bedeutet eine mechanische Belastung des
muskuloskelettalen Systems. Die Belastung des Knochens
bedingt Flüssigkeitsverschiebungen innerhalb dieser Kanali-
kuli, weg von der Stelle großer Kompression und nach Entlas-
tung wieder zurück. Das führt zu Druckwellen zwischen 0,8
und 3 Pa [12], Scherkräften, Veränderungen des elektrischen
Feldes (interstitielle Flüssigkeitsverschiebungen vorbei an
geladenen Knochenkristallen) und auch Formveränderungen
der Zellen. Wichtig ist, dass sich nicht die statische Belastung
auf den Knochen auswirkt, sondern die intermittierende dyna-
mische Belastung – so wie es den Aktivitäten des täglichen
Lebens (z. B. Gehen) entspricht. Nur der dadurch hervorgerufe-
ne oszillierende Flüssigkeitsfluss hat einen osteogenen Effekt.
Mechanotransduktion
Die Mechanosensoren wandeln die mechanischen Kräfte kör-
perlicher Aktivität in biochemische Signale um, ein Prozess,
den man Mechanotransduktion nennt [13]. Verschiedene Me-
chanismen sind dabei bekannt: die Aktivierung von Ionenka-
nälen, welche über eine Zunahme von intrazellulärem Kalzi-
um Zytokinaktivitäten triggert, die Integrinproduktion, die
Aktivierung und Öffnung der interzellulären Kanäle und eine
etwas unklare Rolle der Zilien, welche sich bedingt durch die
Flüssigkeitsverschiebungen bewegen und so eine Interaktion
zwischen extrazellulärer Matrix und intrazellulären Signalen
ermöglichen.
Transmission zur Effektorzelle
Die durch mechanische Stimulation bedingten Scherkräfte
werden von Osteozyten wahrgenommen und führen zu einer
Modulation der Freisetzung verschiedener, für das Gleichge-
wicht des Knochenstoffwechsels wesentlicher Mediatoren. Die
Folge ist eine Steigerung der Osteoblasten- und Hemmung der
Osteoklastenaktivität. Eine Reihe solcher chemischer Media-
toren, welche im kanalikulären System zirkulieren, ist bekannt.
Beispielsweise wird die Produktion von Nitritoxid und Prosta-
glandinen induziert; Prostaglandine stimulieren die Osteoblas-
tenaktivität über die „insulin-like growth factors“ (IGF). Scle-
rostin wird unter mechanischer Stimulation weniger gebildet,
was über einen Wegfall der Inhibition des Wnt-Weges auch
zur Steigerung der Knochenformation beitragen kann. In Zell-
kulturen wurde gezeigt, dass das Verhältnis RANKL zu OPG im
Osteozyten und in der mesenchymalen Zelle unter Belastung
abnimmt; es wird auch „transforming growth factor-β“ (TGF-
β) produziert – beide inhibieren die Osteoklastogenese. Osteo-
blasten und Osteoklasten sind natürlich mit der Knochenmatrix
verbunden und die Deformation der Knochenoberfläche, wel-
che auch eine Deformation dieser Zellen bedeutet, führt zu
Veränderungen der Expression von RANKL und OPG, fördert
so die Produktion von Parathormon-related Protein der Osteo-
blasten. Diese zyklischen Anstiege von PTH-related Protein
sind eventuell Stimulatoren der belastungsbedingten periosta-
len Knochenformation. Eine solche Förderung der Osteoblas-
ten, bei Hemmung der Osteoklastenaktivität, führt letztlich zu
einer positiven Knochenbilanz (siehe Übersichtsartikel [14]).
!!
!!
!Das Mechanostat-Modell
Dieses Modell (Abb. 2) beschreibt, wie sich der Knochen den
täglichen Anforderungen entsprechend anpasst, um seine me-
chanische Funktion wahrzunehmen (siehe Übersichtsartikel [6]).
Regelmäßige Belastungen jenseits der Modelling-Schwelle von
etwa 1500 µStrain (z. B. in der Kindheit und Wachstumsphase
durch stete Zunahme von Körpergewicht und Muskelmasse)
sind ausschlaggebend für eine Zunahme von Knochenmasse
und Knochenfestigkeit. Sind Muskelmasse, Körpergewicht und
sportliche Aktivitäten relativ konstant, bedeutet dies mehr oder
weniger ähnliche Kräfte, welche auf den Knochen wirken,
wodurch Knochenmasse und -festigkeit erhalten bleiben.
Nimmt die Belastung auf den Knochen aber auf Werte unter
der Remodelling-Schwelle von etwa 800 µStrain ab (z. B. man-
gelnde sportliche Aktivität, Gewichtsverlust, Abbau von Mus-
kelmasse), kommt es zum langsamen Knochenmasseverlust.
Durch körperliche Aktivität/Sport ist es möglich, das Modelling
wieder anzukurbeln.
J MINER STOFFWECHS 2012; 19 (4) 161
Das Mechanostat-Modell
Abbildung 3: Schritte der Knochenadaptation an mechanische Belastungen und
Faktoren, welche die Adaptation beeinflussen
Tabelle 1: Unterschiedliche Beschleunigungen von Bewegun-
gen führen zu unterschiedlichen Veränderungen am Knochen
Beschleunigung Zunahme
1,1 g Kortikale Dicke
Kortikale Attenuation
Maximales kortikales Trägheitsmoment
2,5 g Umfang des Knochens
3,9 g Knochendichte
5,4 g Kortikaler Querschnitt
Einfluss durch unterschiedliche Kräfte
Die Kräfte, welche auf den Knochen wirken und die entspre-
chenden osteoanabolen Effekte haben, sind Kräfte durch den
Muskelzug und zumindest im Bereich des gewichtstragenden
Skeletts von der Schwerkraft abgeleitete Kräfte. Manche Stu-
dien deuten darauf hin, dass die Muskelkräfte mehr Bedeutung
haben [15, 16], andere Untersuchungen stellen die Bedeutung
der Muskelkraft zugunsten der Schwerkraft eher in den Hin-
tergrund [17, 18]. Die Datenlage ist somit noch nicht konklu-
siv. Gesichert ist, dass im normalen Alltag beide Faktoren eine
Rolle spielen.
Einfluss durch Belastungsform
Bei der Mechanostat-These findet keine Berücksichtigung, dass
der Knochen nicht nur in Abhängigkeit von der Größe der
Belastung reagiert, sondern auch gegenüber anderen mecha-
nischen Parametern sensitiv ist. Dazu zählt beispielsweise die
Frequenz der Belastung. Je höher die Frequenz der Belastung
ist, desto geringer ist das Ausmaß an Belastung, das ausreicht,
um die Knochenformation zu initiieren [19]. Im Tierexperi-
ment steigt auch die Zunahme der Bruchfestigkeit mit einer
Aufteilung der körperlichen Belastung in mehrere kleinere
Trainingseinheiten enorm an [20]. Auch die Beschleunigung
der Bewegung, gemessen mittels Accelerometer, ist entschei-
dend; eine vertikale, mindestens dem 3,9-Fachen der Erdbe-
schleunigung (3,9 g) entsprechende Beschleunigung ist osteo-
anabol [21]. Mit Sprungtraining und flottem Laufen ist dies zu
erreichen. Aber auch bei Sportarten mit geringerer Beschleu-
nigung sind positive strukturelle Effekte am Knochen zu ver-
zeichnen [22] (Tab. 1). Diese Veränderungen der Knochen-
geometrie tragen auch zur Stabilität des Knochens bei.
Einfluss durch hormonellen Status
Die Interaktion zwischen Sexualhormonen und mechanischer
Belastung ist sehr komplex. Körperliche Aktivität stimuliert
die periostale Knochenformation, während Östrogene gegentei-
lige Effekte haben. Deshalb wurde Östrogen teilweise auch als
„Antimechanostat“ bezeichnet. Dies ist im Einklang mit einer
Untersuchung, die zeigte, dass präpubertale Tennisspielerinnen
mit niedrigen Östrogenspiegeln deutlich höhere Effekte auf die
periostale Knochenapposition hatten als postpubertale Mädchen
[23]. Die Östrogengabe bei ovariektomierten Ratten reduzier-
te den trainingsinduzierten Zuwachs an periostaler Knochen-
apposition, reduzierte aber auch die endokortikale Resorption
mehr als Training allein [24]. Das würde bedeuten, dass Östro-
gen die Schwelle der minimalen effektiven Belastung nur en-
dokortikal oder trabekulär, nicht aber periostal reduziert. Um
festzustellen, ob die Östrogengabe antagonistische Effekte auf
die belastungsinduzierte periostale Knochenformation hat,
wurde die Ulna von jungen männlichen Ratten mit und ohne
Östrogentherapie (0,03 mg/kg) einer repetitiven mechanischen
Belastung unterzogen. Histomorphometrische Untersuchungen
zeigten klare Unterschiede in der periostalen Knochenformation
zwischen den beiden Gruppen: Die Östrogengabe reduzierte
die Knochenformationsrate um 43 % [25]. Tierexperimentelle
Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hormonrezeptoren in
der Interaktion zwischen Sexualhormonen und mechanischer
Belastung wesentlich sein dürften. Bei weiblichen Mäusen ist die
Aktivierung von Östrogenrezeptor- (ER-) α essenziell für die
osteogene Antwort nach mechanischer Belastung; der ER-β
hemmt diese eher. Bei männlichen Mäusen hingegen ist die
Aktivierung von ER-α und ER-β nicht wesentlich für die opti-
male Antwort nach mechanischer Belastung; eine Aktivierung
des ER limitiert die anabole Antwort [26]. Die eingeschränkte
Adaptation auf mechanische Reize in der Menopause lässt sich
vielleicht durch eine Abnahme von ER erklären [27]. Dies wür-
de bedeuten, dass die Knochenzellen nicht adäquat auf Belas-
tung reagieren und somit trotz bestehender Belastung ein Zu-
stand der reduzierten Belastung entsteht.
!!
!!
!Zusammenfassung
Die Festigkeit des Knochens richtet sich nach den Belastun-
gen, welchen er ausgesetzt ist (Abb. 3). Schwerkraft und die
durch den Muskelzug am Knochen bedingten Kräfte führen zu
minimalen Verformungen des Knochens und Verschiebungen
der intrakanalikulären Flüssigkeit. Osteozyten nehmen als
Mechanosensoren diese Veränderungen wahr. Es folgt der Pro-
zess der Mechanotransduktion, also die Umwandlung mecha-
nischer Kräfte in biochemische Signale, und über die Trans-
mission die Aktivierung von Osteoklasten und Osteoblasten.
Diese sind entscheidend für Veränderungen in Knochenmasse
und Knochengeometrie, welche beide für die Knochenfestig-
keit bestimmend sind. Übersteigt die Verformung des Knochens
einen bestimmten Grenzwert, wird die Knochenfestigkeit durch
Osteoblasten erhöht, sodass die Verformung wieder unter die-
sen Grenzwert fällt. Wird andererseits ein anderer, niedrigerer
Grenzwert nicht regelmäßig überschritten, wird Knochen durch
Osteoklasten abgebaut, sodass die Verformung wieder in ei-
nem Bereich zwischen den Grenzwerten liegt. Durch diese stän-
dige Regulation, welche im Mechanostat-Modell von Harold
162 J MINER STOFFWECHS 2012; 19 (4)
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Frost beschrieben wird, ist ein Maximum an Knochenfestig-
keit bei gleichzeitigem Minimum an Masse und Gewicht ge-
geben. Es gibt aber verschiedene Faktoren, die ausschlagge-
bend dafür sind, wie sehr das Skelett auf mechanische Reize
anspricht. Zu diesen zählen neben Genetik, Geschlecht und
Alter auch die Belastungsform (Ausmaß der Belastung, Anzahl
der Belastungszyklen, Belastungspausen etc.) sowie die hor-
monelle Situation.
!!
!!
!Interessenkonflikt
Die Autorin gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Literatur:
Das Mechanostat-Modell
!!
!!
!Relevanz für die Praxis
1. Mechanische Belastung muss dynamisch sein, um os-
teoanabol zu sein; statische Belastung führt nicht zu den
dafür nötigen Flüssigkeitsverschiebungen im intraka-
nalikulären System des Knochens.
2. Regelmäßige Belastungen müssen jenseits der Model-
ling-Schwelle von etwa 1500 µStrain liegen, um osteo-
anabol zu sein. Überschreiten die Belastungen auf den
Knochen die Remodelling-Schwelle von etwa 800 µStrain
nicht regelmäßig, kommt es zum Knochenmasseverlust.
3. Der Muskelzug am Knochen und die Schwerkraft sind
ausschlaggebend für die Effektivität der Belastung.
4. Intensität, Frequenz und Beschleunigung der Bewegung
haben Einfluss auf die Veränderungen in Knochendichte
und -geometrie.
5. Sexualhormone und deren Rezeptoren im Knochen
modulieren ebenfalls die Reaktion der Knochenzellen
auf mechanische Belastung.
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Mechanical loading is a major regulator of bone mass and geometry. The osteocytes network is considered the main sensor of loads, through the shear stress generated by strain induced fluid flow in the lacuno-canalicular system. Intracellular transduction implies several kinases and phosphorylation of the estrogen receptor. Several extra-cellular mediators, among which NO and prostaglandins are transducing the signal to the effector cells. Disuse results in osteocytes apoptosis and rapid imbalanced bone resorption, leading to severe osteoporosis. Exercising during growth increases peak bone mass, and could be beneficial with regards to osteoporosis later in life, but the gain could be lost if training is abandoned. Exercise programs in adults and seniors have barely significant effects on bone mass and geometry at least at short term. There are few data on a possible additive effect of exercise and drugs in osteoporosis treatment, but disuse could decrease drugs action. Exercise programs proposed for bone health are tedious and compliance is usually low. The most practical advice for patients is to walk a minimum of 30 to 60 minutes per day. Other exercises like swimming or cycling have less effect on bone, but could reduce fracture risk indirectly by maintaining muscle mass and force.
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Structural gender differences in bone mass - characterized by wider but not thicker bones - are generally attributed to opposing sex steroid actions in men and women. Recent findings have redefined the traditional concept of sex hormones as the main regulators of skeletal sexual dimorphism. GH-IGF1 action is likely to be the most important determinant of sex differences in bone mass. Estrogens limit periosteal bone expansion but stimulate endosteal bone apposition in females, whereas androgens stimulate radial bone expansion in males. Androgens not only act directly on bone through the androgen receptor (AR) but also activate estrogen receptor-α or -β (ERα or ERβ) following aromatization into estrogens. Both the AR and ERα pathways are needed to optimize radial cortical bone expansion, whereas AR signaling alone is the dominant pathway for normal male trabecular bone development. Estrogen/ERα-mediated effects in males may - at least partly - depend on interaction with IGF1. In addition, sex hormones and their receptors have an impact on the mechanical sensitivity of the growing skeleton. AR and ERβ signaling may limit the osteogenic response to loading in males and females respectively, while ERα may stimulate the response of bone to mechanical stimulation in the female skeleton. Overall, current evidence suggests that skeletal sexual dimorphism is not just the end result of differences in sex steroid secretion between the sexes, but depends on gender differences in GH-IGF1 and mechanical sensitivity to loading as well.
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Exercise has been shown to have positive effects on bone density and strength. However, knowledge of the time-course of exercise and bone changes is scarce due to lack of methods to quantify and qualify daily physical activity in long-term. The aim was to evaluate the association between exercise intensity at 3, 6 and 12 month intervals and 12-month changes in upper femur areal bone mineral density (aBMD) and mid-femur geometry in healthy premenopausal women. Physical activity was continuously assessed with a waist-worn accelerometer in 35 healthy women (35-40 years) participating in progressive high-impact training. To describe exercise intensity, individual average daily numbers of impacts were calculated at five acceleration levels (range 0.3-9.2 g) during time intervals of 0-3, 0-6, and 0-12 months. Proximal femur aBMD was measured with dual x-ray absorptiometry and mid-femur geometry was evaluated with quantitative computed tomography at the baseline and after 12 months. Physical activity data were correlated with yearly changes in bone density and geometry, and adjusted for confounding factors and impacts at later months of the trial using multivariate analysis. Femoral neck aBMD changes were significantly correlated with 6 and 12 months' impact activity at high intensity levels (> 3.9 g, r being up to 0.42). Trochanteric aBMD changes were associated even with first three months of exercise exceeding 1.1 g (r = 0.39-0.59, p < 0.05). Similarly, mid-femoral cortical bone geometry changes were related to even first three months' activity (r = 0.38-0.52, p < 0.05). In multivariate analysis, 0-3 months' activity did not correlate with bone change at any site after adjusting for impacts at later months. Instead, 0-6 months' impacts were significant correlates of 12-month changes in femoral neck and trochanter aBMD, mid-femur bone circumference and cortical bone attenuation even after adjustment. No significant correlations were found at the proximal or distal tibia. The number of high acceleration impacts during 6 months of training was positively associated with 12-month bone changes at the femoral neck, trochanter and mid-femur. These results can be utilized when designing feasible training programs to prevent bone loss in premenopausal women. Clinical trials.gov NCT00697957.
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A substantial body of cross-sectional data and a smaller number of intervention trials generally justify optimism that regular physical activity benefits the skeleton. We conducted an 8 month controlled exercise trial in a group of healthy college women (mean age = 19.9 years) who were randomly assigned to a control group or to progressive training in jogging or weight lifting. We measured the following variables: bone mineral density (BMD) of the spine (L2-4) and right proximal femur using dual-energy x-ray absorptiometry, dynamic muscle strength using the 1-RM method, and endurance performance using the 1.5 mile walk/run field test. A total of 31 women completed the 8 month study. For women completing the study, compliance, defined as the percentage of workout sessions attended, was 97% for the runners (range 90-100%) and 92% (range 88-100%) for the weight trainers. Body weight increased by approximately 2 kg in all groups (p less than 0.05). Weight training was associated with significant increases (p less than 0.01) in muscle strength in all muscle groups. Improvement ranged from 10% for the deep back to 54% for the leg. No significant changes in strength scores were observed in the control or running groups. Aerobic performance improved only in the running group (16%, p less than 0.01). Lumbar BMD increased (p less than 0.05) in both runners (1.3 +/- 1.6%) and weight trainers (1.2 +/- 1.8%). These results did not differ from each other but were both significantly greater than results in control subjects, in whom bone mineral did not change.(ABSTRACT TRUNCATED AT 250 WORDS)
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Galileo (1638) observed that "nature cannot grow a tree nor construct an animal beyond a certain size, while retaining the proportions which suffice in the case of a smaller structure". However, subsequent measurement has shown that limb bone dimensions are scaled geometrically with body size (Alexander et al., 1979a), and that the material properties of their constituent bone tissue are similar in animals over a wide range of body weight (Sedlin & Hirsch, 1966; Yamada, 1970; Burstein et al., 1972; Biewener, 1982). If, as suggested in previous scaling arguments (McMahon, 1973; Biewener, 1982), vigorous locomotion involved the same proportional forces over a wide range of animal size, this would create a paradox since large animals would be in far greater danger of skeletal failure than small ones. However, in vivo strain gauge implantations have shown that, during high speed running, axial force as a proportion of body weight (G) in the limb bones of animals decreases as a function of body size from 6.9 G in a 7 kg turkey to 2.8 G in a small (130 kg) horse. Estimates of axial force in larger animals suggest that this is further reduced to 0.8 G in a 2500 kg elephant. Nevertheless, it appears that, regardless of animal size or locomotory style, the peak stresses in the bones of these animals are remarkably similar. Therefore, throughout the range of animals considered (350 times differences in mass), we suggest that similar safety factors to failure are maintained, not by allometrically scaling bone dimensions, but rather by allometrically scaling the magnitude of the peak forces applied to them during vigorous locomotion.(ABSTRACT TRUNCATED AT 250 WORDS)
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Pre- and early puberty may be the most opportune time to strengthen the female skeleton, but there are few longitudinal data to support this claim. Competitive female premenarcheal (pre/peri, n = 13) and postmenarcheal (post, n = 32) tennis players aged 10 to 17 years were followed over 12 months. The osteogenic response to loading was studied by comparing the playing and nonplaying humeri for dual-energy X-ray absorptiometry (DXA) bone mineral content (BMC) and magnetic resonance imaging (MRI) total bone area (ToA), medullary area (MedA), cortical area (CoA), and muscle area (MCSA) at the humerus. Over 12 months, growth-induced gains (nonplaying arm) in BMC, ToA, and CoA were greater in pre/peri (10% to 19%, p < .001) than in post (3% to 5%, p < .05 to .001) players. At baseline, BMC, ToA, CoA, and MCSA were 8% to 18% greater in the playing versus nonplaying arms in pre/peri and post players (all p < .001); MedA was smaller in the playing versus nonplaying arms in post only players (p < .05). When comparing the annual gains in the playing arm relative to changes in the nonplaying arm, the increases in ToA and CoA were greater in pre/peri than post players (all p < .05). The smaller the side-to-side differences in BMC and CoA at baseline, the larger the exercise benefits at 12 months (r = -0.39 to -0.48, p < .01). The exercise-induced change in MCSA was predictive of the exercise benefits in BMC in pre/peri players only (p < .05). In conclusion, both pre/peri- and postmenarcheal tennis players showed significant exercise-induced skeletal benefits within a year, with greater benefits in cortical bone geometry in pre/perimenarcheal girls.
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Resistance training is becoming popular for maintaining bone health. Previous studies examined high intensity exercise; we compared high and low intensity resistance training performed 2 or 3 days per week in older adults. We found positive bone density responses for the hip and spine for all types of resistance training. This study determined the dose-response effect of resistance training on lumbar spine, proximal femur, and total body bone mineral density (BMD) in older men and women (55-74 years). Subjects included 45 men and 79 women who were assigned to one of the following training groups: 1-high intensity (80% 1RM), 2 days/week (2HI); 2-low intensity (40% 1RM), 2 days/week (2LI); 3-high intensity (80% 1RM), 3 days/week (3HI); and 4-low intensity (40% 1RM), 3 days/week (3LI). Bone scans (dual energy X-ray absorptiometry) were performed at baseline and after 40 weeks of training. Muscular strength (1-repetition maximum) was assessed every 5 weeks. There were significant trial (p < 0.05) effects but no significant trial × training group interactions for the BMD sites. Spine, trochanter, and total hip BMD increased from baseline to 40 weeks; however, the total body BMD site decreased in the 3LI group. Men and women exhibited similar improvements for the trochanter and total hip sites but the percent change in the spine tended (p = 0.054) to be higher for men (1.8%) than women (0.4%). The resistance training programs, regardless of intensity and frequency, were effective in improving BMD of the proximal femur and lumbar spine but not the total body. Both men and women responded similarly for the hip sites but men show a greater response at the lumbar spine than women.
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Our understanding of mechanical controls on bone remodeling comes from studies of animals with surgically implanted strain gages, but in vivo strain measurements have been made in a single human only once. That study showed that strains in the human tibia during walking and running are well below the fracture threshold. However, strains have never been monitored in vivo during vigorous activity in people, even though prolonged strenuous activity may be responsible for the occurrence of stress fractures. We hypothesized that strains > 3000 microstrain could be produced on the human tibial midshaft during vigorous activity. Strains were measured on the tibiae of two subjects via implanted strain gauges under conditions similar to those experienced by Israeli infantry recruits. Principal compressive and shear strains were greatest for uphill and downhill zigzag running, reaching nearly 2000 microstrain in some cases, about three times higher than recorded during walking. Strain rates were highest during sprinting and downhill running, reaching 0.050/sec. These results show that strain is maintained below 2000 microstrain even under conditions of strenuous activity. Strain rates are higher than previously recorded in human studies, but well within the range reported for running animals.
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Experiments were performed on two patients with custom-made instrumented massive proximal femoral prostheses implanted after tumour resection. In vivo axial forces transmitted along the prostheses were telemetered during level walking, single- and double-leg stance, and isometric exercises of the hip muscles. These activities varied the lever arms available to the external loads: minimum for double-leg stance and maximum for hip isometric exercises. Kinematic, force plate, EMG and telemetered force data were recorded simultaneously. The force magnification ratio (FMR; the ratio of the telemetered axial force to the external force) was calculated. The FMRs ranged from 1.3 (during double-leg stance) to 29.8 (during abductors test), indicating that a major part of the axial force in the long bones is a response to muscle activity, the strength of which depends on the lever arms available to the external loads. From these results, it was shown that the bulk of the bending moment along limbs is transmitted by a combination of tensile forces in muscles and compressive forces in bones, so moments transmitted by the bones are smaller than the limb moments. It was concluded that appropriate simulation of muscle forces is important in experimental or theoretical studies of load transmission along bones.