Die erste Mitteilung, die ich von Bohr bekam, war ein Telegramm, in dem mir angekündigt wurde, daß die Osterkonferenz um zwei Tage verschoben wurde. Ich war damals — man schrieb 1929 — in Göttingen und hatte zusammen mit Heitier die Bitte geäußert, jene berühmte Konferenz besuchen zu dürfen. Wir hatten von Klein eine positive Antwort erhalten, zu welcher das oben erwähnte Telegramm die vom
... [Show full abstract] Meister verfügte Korrektur in vorletzter Stunde brachte. Als wir in Kopenhagen ankamen, erzählte uns Bohr den Grund der Verschiebung. Er mußte eine dänische Übersetzung einiger seiner letzten Arbeiten fertigstellen (mit Kleins „freundlicher Hilfe“), die als Festschrift der Universität von Kopenhagen veröffentlicht werden sollten. Er erzählte uns alles über diese ehrwürdige Festschriftstradition und fügte hinzu: „Es wäre eine Katastrophe gewesen, wenn jene Arbeiten nicht zeitgerecht fertig geworden wären!“ Damals erschien mir diese Schilderung stark übertrieben. Wie wenig konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt die Tragödie vorstellen, die hinter jenem offensichtlich harmlosen Verfahren steckt, einer Veröffentlichung den letzten Schliff zu geben! Ich konnte ja noch nicht wissen, daß es mein Schicksal sein sollte, in einer ganzen Menge solcher Tragödien mitzuwirken!