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Online-Lehre in der Weiterbildung?
Martin Ebner
Die Rolle von technologiegestütztem Lehren und Lernen, im Volksmund auch als E-Learning bezeichnet, hat sich
in den letzten Jahren zunehmend und teilweise stark geändert und hat insbesondere für die Weiterbildung große
Bedeutung. In diesem Kurzbeitrag sollen dabei drei Milestones beleuchtet werden, die in den letzten 10 Jahren
an der TU Graz zur Anwendung kamen und damit TU Graz Life Long Learning zu einem attraktiven Angebot auf
höchstem internationalen Niveau mach(t)en:
1. Digitale Unterrichtsmaterialien: Bereits in den Anfängen der ersten LLL-Lehrgänge wurden diese vom
universitätsweiten Lernmanagementsystem (TeachCenter) begleitet, dieses diente als zentrales Online-
Repository für die zur Verfügung gestellten digitalen Lernmaterialien. Insbesondere wurde sehr früh
bereits mit Aufzeichnungen der Präsenzveranstaltungen experimentiert, mit der Idee, dass Studierende
diese auf ihren mobilen Endgeräte für die Nachbereitung des Unterrichts verwenden können. Zwei
wissenschaftliche Publikationen verweisen auf diese Erfahrungen (Ebner et al., 2007a) (Ebner et al,
2007b). Das Feedback der Lernenden und auch deren rege Verwendung führte dazu, dass
Aufzeichnungen und weitere Videos heute zum Standard gehören und bei großen Lehrgängen
selbstverständlich umgesetzt werden.
Darüber hinaus wurde an der TU Graz sehr früh über die Verwendung von frei zugänglichen und offenen
Bildungsressourcen nachgedacht und dazu auch eine eigene Strategie verabschiedet. Insbesondere
durch die Veröffentlichungen auf einem Videoportal konnte so innovative Elemente in die bestehende
Lehre eingeführt werden (Ebner & Stöckler-Penz, 2011)
2. Zeitliche und örtliche Flexibilität: Im nächsten Schritt wurden die Lernsettings angepasst: Durch einen
Blended-Learning-Ansatz wurden Teile der Vorlesungsinhalte in die Virtualität verlagert und die
Präsenztermine vermehrt zur Übung und Reflexion herangezogen. Studierende konnten sich so zeitlich
und örtlich flexibel Aufzeichnungen anhören, Übungsbeispiele durchführen und sich dabei über das
Lernmanagementsystem mit Kolleginnen und Kollegen bzw. den Lehrenden austauschen. Das
Weiterbildungsangebot unterteilte sich somit in einen Präsenz- und einen Onlineanteil. Die
Begleitstudien haben dabei nicht nur das LLL-Angebot verbessert sondern fließen heute bereits in den
Regelbetrieb der Technischen Universität ein (Grigoriadis et al, 2013).
3. Änderung der Lehrmethoden: Durch den intensiven Einsatz von Technologie, zum Teil einer
nahtlosen Integration, begannen Lehrende auch ihre Art der Vermittlung zu ändern. So wurden die
inhaltlichen Frontalvorträge in die Online-Phasen verlegt und mittels unterschiedlichster Methoden
angeboten. So gab es Livestreams, Aufzeichnungen oder anderwärtig vorbereitete Inhalte, wodurch wie
oben bereits erwähnt die Präsenztermine vermehrt für Übungen, Praxisbeispiele und Reflexionen
verwendet werden konnten. Durch diese starke Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden
konnte die Attraktivität des Unterrichts gesteigert werden, wie man Evaluationen entnehmen konnte
(Ebner, 2012).
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass LLL-Lehrgänge eine Vorreiterrolle für den Regellehrbetrieb
der TU Graz eingenommen haben. Erprobte innovative Unterrichtsmaterialien, Aufzeichnungstechniken oder
auch Lehrmethoden wurden im Anschluss an die Pilotphase zum Teil im Regelstudium übernommen und damit
weiterausgebaut. So sehen wir LLL-Programme nicht nur als innovatives Angebot im Bereich der Weiterbildung,
sondern auch als wesentlichen Treiber innovativer Lehr- und Lernformen, die in einem übersichtlichen Rahmen
ausprobiert und evaluiert werden können. In diesem Sinne bedanke ich mich auch recht herzlich für die
ausgezeichnete bisherige Kooperation, die uns letztendlich hilft, das Lehrangebot der TU Graz
zielgruppenadäquat anzubieten und wünsche alles Gute für die weitere Zukunft, sowie zahlreiche weitere
Projekte.
Literatur:
Ebner, M.; Stöckler-Penz, C.; Gugler, J.; Hoschopf, H. (2007a) Podcasting – Zukunftschance für die
universitäre Weiterbildung?, In: Zeitschrift für Hochschulentwicklung, Jg. 2/Nr.2 Juni 2007, S. 48 – 57
Ebner, M.; Fickert, L.; Nagler, W.; Stöckler-Penz, C. (2007b) Lifelong learning and Doctoral Studies –
Facilitation with Podcasting Techniques, In: Computers in Edcuation, Conference Proceeding IV, MIPRO
2007, S. 280-283, ISBN 978-953-233-029-8
Ebner, M.; Stöckler-Penz, C. (2011), Open Educational Resources als Lifelong-Learning Strategie am Beispiel
der TU Graz. - in: The Lifelong Learning University. (2011), S. 53 – 60
Ebner, M (2012) Sonderprojekt „Maßnahmen zur Erlangung des flexiblen Studierens im Sinne des LLL“,
interner Bericht
Grigoriadis, Y., Stickel, C., Nagler, W., Ebner, M., Schön, M. (2013) Automated Podcasting System for
Universities, International Journal of Emerging Technologies for Learning (iJET), Vol. 8, 1 (2013), p. 24-32