Wir berichten über einen Patienten, der erstmals im 70. Lebensjahr Kontakt mit der Psychiatrie aufnahm, nachdem er bereits
seit 20 Jahren einen Verfolgungswahn hatte, ohne initial kognitiv-demenzielle Störungen oder Symptome 1. Ranges nach Schneider
aufzuweisen. Die langfristige Behandlung im ambulanten, tagesklinischen und stationären Setting ermöglichte sowohl vertrauensvolle
Beziehungen als
... [Show full abstract] auch die wiederholte Integration in den Alltag, wobei das Wahnerleben zu keinem Zeitpunkt hinterfragt oder
aufgegeben werden konnte. Im weiteren Verlauf stellten sich Zeichen einer beginnenden demenziellen Entwicklung ein. Ein psychodynamisches
Verständnis der Psychopathologie und pharmakologische Behandlungsansätze der als Paranoia mit spätem Beginn diagnostizierten
Störung werden vorgestellt und differenzialdiagnostische Überlegungen dargelegt.
We report on a 70-year-old man who suffered from persecutory delusions during the last 20 years. During first visits, he showed
neither cognitive impairment nor Schneiderian first rank symptoms. Inpatient and day clinic treatment as well as further outpatient
therapy led to reintegration into social life and trusting relationships between the patient and the therapeutic team, although
the persecutory delusions still persisted. During following years, symptoms of cognitive impairment increased gradually and
neurological symptoms could be observed. We present a psychodynamic hypothesis regarding the reported psychopathology and
discuss alternative diagnoses and pharmacological treatment.