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Die 47 Soldaten aus dem Massengrab – Ergebnisse der bioarchäologischen Untersuchungen.

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Die archäologische Erforschung des Phänomens »Krieg« führte in den letzten 25 Jahren zu einem außerordentlichen Erkenntnisgewinn: Schlachtfelder und Befestigungen wur-den ausgegraben, Massengräber geborgen, unzählige Skelette mit Verletzungsspuren untersucht, Waffen sowie bildhafte Darstellungen und historische Texte analysiert. In diesem Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) wird der Frage nachgegangen, wann Krieg erstmals in Erscheinung tritt und wie es dazu kommt. Nach Überlegungen zur Definition von »Krieg« und Bezügen zur Ethnologie sowie zum Konfliktverhalten von Schimpansen wird der Mensch und sein kriegerisches Verhalten in den Vordergrund gerückt: beginnend mit den frühesten nachweis baren Konflikten der Menschheitsgeschichte in der Steinzeit und endend mit umfangreichen kriege rischen Auseinandersetzungen während der Bronzezeit. Hier spielt das neu entdeckte, mehr als 3000 Jahre alte Schlachtfeld vom Tollensetal eine besondere Rolle. Die aktuellen Forschungen auf dem Schlachtfeld von Lützen (1632) lenken schlaglichtartig den Blick in die jüngere Vergangenheit: Am Beispiel eines ge-borgenen Massengrabes werden die Spuren aufgedeckt, die der Dreißigjährige Krieg in Mitteldeutschland hinterlassen hat.
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KR
I
E
GEINE ARCHÄOLOGISCHE SPURENSUCHE
Die archäologische Erforschung des Phänomens »Krieg« führte in den letzten 25 Jahren
zu einem außerordentlichen Erkenntnisgewinn: Schlachtfelder und Befestigungen wur-
den ausgegraben, Massengräber geborgen, unzählige Skelette mit Verletzungsspuren
untersucht, Waffen sowie bildhafte Darstellungen und historische Texte analysiert.
In diesem Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte
Halle (Saale) wird der Frage nachgegangen, wann Krieg erstmals in Erscheinung tritt
und wie es dazu kommt. Nach Überlegungen zur Definition von »Krieg« und Bezügen
zur Ethnologie sowie zum Konfliktverhalten von Schimpansen wird der Mensch und sein
kriegerisches Verhalten in den Vordergrund gerückt: beginnend mit den frühesten
nachweis baren Konflikten der Menschheitsgeschichte in der Steinzeit und endend mit
umfangreichen kriege rischen Auseinandersetzungen während der Bronzezeit. Hier
spielt das neu entdeckte, mehr als 3000 Jahre alte Schlachtfeld vom Tollensetal eine
besondere Rolle. Die aktuellen Forschungen auf dem Schlachtfeld von Lützen (1632)
lenken schlaglichtartig den Blick in die jüngere Vergangenheit: Am Beispiel eines ge-
borgenen Massengrabes werden die Spuren aufgedeckt, die der Dreißigjährige Krieg in
Mitteldeutschland hinterlassen hat.
VOM AUFSTIEG DES KRIEGES
ISBN 978-3-944507-28-6
EINE ARCHÄOLOGISCHE
SPURENSUCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
EINE ARCHÄOLOGISCHE
SPURENSUCHE
SPURENSUCHE
SPURENSUCHE
SPURENSUCHE
SPURENSUCHE
SPURENSUCHE
SPURENSUCHE
KR
I
E
G
EINE ARCHÄOLOGISCHE
SPURENSUCHE
KRIEG
EINE archäologIschE spurENsuchE
HARALD MELLER unD MicHAEL ScHEfzik (HRSG.)
BEGLEITBAND ZUR SONDERAUSSTELLUNG
IM LANDESMUSEUM FÜR VORGESCHICHTE HALLE (SAALE)
6. novEMbER 2015 biS 22. MAi 2016
HALLE (SAALE) 2015
»KRIEG – EINE ARCHÄOLOGISCHE SPURENSUCHE«
6. novEMbER 2015 biS 22. MAi 2016
DIE AUSSTELLUNG STEHT UNTER DER SCHIRMHERRSCHAFT
DES BUNDESPRÄSIDENTEN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
JOACHIM GAUCK.
DIE AUSSTELLUNG WIRD FINANZIERT DURCH MITTEL
DES LANDES SACHSEN-ANHALT.
WIR DANKEN UNSEREN FÖRDERERN UND UNTERSTÜTZERN
bunDESpRoGRAMM »invEStitionEn füR
nAtionALE kuLtuREinRicHtunGEn in oStDEutScHLAnD«
StiftunG zuR föRDERunG DER ARcHäoLoGiE in SAcHSEn-AnHALt
MittELDEutScHE bRAunkoHLEnGESELLScHAft MbH (MibRAG)
kuLtuRStiftunG DER LänDER
vEREin zuR föRDERunG DES LAnDESMuSEuMS
füR voRGEScHicHtE HALLE (SAALE) E. v.
WIR DANKEN UNSEREN LEIHGEBERN
Däne mar k
· Nationalmuseum // Kopenhagen
deutschland
· Ostfriesische Landschaft // Aurich
· Ägyptisches Museum und Papyrussammlung der Staatlichen
Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz // Berlin
· Deutsches Historisches Museum // Berlin
· Museum für Vor- und Frühgeschichte – SMB // Berlin
· Staatliche Museen zu Berlin, Vorderasiatisches Museum // Berlin
· Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,
Handschr iftenabteilung // Berli n
· Museum Schloss Bernburg // Bernburg
· LVR-LandesMuseum // Bonn
· Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Dessau // Dessau
· Landesamt für Archäologie Sachsen // Dresden
· Militärhistorisches Museum der Bundeswehr // Dresden
· Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitäts-
bibliothek // Dre sden
· Sächsisches Staatsarchiv – Hauptstaatsarchiv Dresden // Dresden
· Sammlung Tom & Tino Guba // Edderitz
· Städtisches Museum // Halberstadt
· Kunstmuseum Moritzburg – Stiftung Dome und Schlösser
in Sachsen-An halt // Halle (Saale)
· Privatsamm ler // Halle (Saale)
· Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitäts-
und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt // Halle (Saale)
· Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim // Hildesheim
· Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg //
Konstanz
· Museum Lützen // Lützen
· Kulturhistorische s Mus eum // Magdeburg
· Landesmuseum Mainz – Generaldirektion Kulturelles Erbe
Rheinland-Pfalz // Mainz
· Archäologische Staatssam mlung // München
· Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek // München
· Staatliches Museum Ägyptischer Kunst // München
· Germanisc hes Nationalmuseum // Nürnberg
· Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg // Nürnberg
· Kreismuseum Oberhavel // Oranienbur g
· Museen der Stadt Regensburg – Historisches Museum //
Regensburg
· Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-
Vorpommern / Landesa rchäologie Mecklenburg-
Vorpommern // Schwerin
· Altmärkische s Mu seum // Stendal
· Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie // Weimar
· Museum Weißenfels // Weißenfels
· Niedersächsisches Institut für historische Küsten-
forschung // Wilhelmshaven
· Niedersächsisches Landesarchiv – Staatsarchiv
Wolfenbüttel // Wolfenbüttel
· Museum Wolmirstedt, Schlossdomäne // Wolmirstedt
· Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologisc hes Landesmuseum // Zossen
Frankr eich
· Musée d’Archéologie nationale et Domaine national
de Saint-Ger main-en- Laye // Saint-Germa in-en-Laye
· Muséum d’Histoire Naturelle de Toulouse // Toulouse
Italien
· Museo Archeologico Nazionale di Cagliari // Cagliari
· Pfarrei zu den hll. Aposteln Petrus und Paulus, Latsch
im Vinschgau – Autonome Provinz Bozen – Südtirol,
Amt für Bodendenk mäler // Latsch
· Dipartimento di Beni Culturali –
Università del Salento // Taranto
· Soprintendenza per i beni culturali. Ufficio beni
archeologici // Trento
Rep ubli k Moldau
· Muzeul Nat¸ional de Istorie a Moldovei // Chisinau
Monte negro
· Muzej grada Perasta // Perast
Niederla nde
· Collection Drents Museum // Assen
Österreich
· Heeresgeschichtliches Museum // Wien
· Naturhistorisches Museum Wien // Wien
Rumänien
· Muzeul National de Istorie a Romaniei // Bukarest
Schweden
· Lund University Historical Museum // Lund
· Krigsarkivet // Stockholm
· Livrustkammaren och Skoklosters slott med Stiftelsen
Hallw ylska museet // Stockholm
Schweiz
· Bernisches Historisches Museum // Bern
· Kantonsarchäologie Zür ich // Dübendorf
· Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, Sammlung
Ebnöther // Schaffh ausen
· Musée d'histoire du Valais // Sion
· Pfahlbaumuseum Dr. h.c. Carl Irlet // Twann
· Schweizerisches Nationalmuseu m // Zürich
Tschechische Republik
· Muzeum Cheb // Cheb
AUSSTELLUNG
gesam tleitu ng // Harald Meller
projektleitung // Michael Schefzik
Kurat or/-in // Anja Grothe, Michael Schefzik
Wissensch aftlic he Ber atung // Prof. Dr. Kurt W. Alt (Bad
Krozingen), Dr. Eric Biermann (Köln-Porz), Prof. Dr. Svend
Hansen (Berlin), Prof. Dr. Jürg Helbling (Zürich / CH), Dr. Detlef
Jantzen (Schwerin), Dr. Reinhard Jung (Wien / A), Per Karsten
(Lund / SE), Dr. Heidi Köpp-Junk (Trier), Prof. Dr. Hans Medick
(Göttingen), Prof. Dr. Steve Murdoch (St Andrews / GB),
Dr. Nicole Nicklisch (Halle / Saale), Dr. Jörg Orschiedt (Halle /
Saale), Dr. Constantin Rauer (Berlin), Maik Reichel M. A.
(Magdeburg), Prof. Dr. Roberto Risch (Barcelona / ES), Dr. Teodoro
Scarano (Lecce / I), André Schürger M. A. (Leipzig), Michael
Siedlaczek M. A. (Kirchberg), Dr. Roman Wittig (Leipzig)
Ausstellungs- und Audioguidetexte // Anja Grothe,
Anne-Kathrin Kokles, Arnold Muhl, Michael Schefzik,
Michael Strambowski
Gesta ltung // Juraj Lipták (München), Karol Schauer (Salzburg)
Bildrech erche // Anja Grothe, Anne-Kathrin Kokles,
Michael Strambowski
Transkribierung Handschriften // Anja Grothe, Philipp Herzog
(Halle / Saale), Andrea s Stahl
Öffentlichkeitsarbeit // Anja Stadelbacher, Alfred Reichen-
berger, Stefanie Buchwald, Julia Kruse, Norma Literski-Henkel
Besuche rbetre uung // Monika Bode, Sven Koch
Leihverk ehr // Urte Dally
Koordinat ion Ausst ellungsbau // Thomas Puttkammer,
Isabelle Kollig, Anja Stadelbacher
Technische Leitung Ausstellungsbau // Gerhard Lamm
(Halle / Saa le)
Ausstellungsvorbau und Haustechnik // Lutz Bloy und Team
Archäologische Untersuchungen Projekt »Schlachtfeld
Lützen mit Massengra// Susanne Friederich (Projektleitung),
André Schürger (Leipzig), Johannes Krumpel (Wien),
Olaf Schröder (jeweils örtliche Grabungsleitung) sowie Team
Sammlung // Roman Mischker, Irina Widany
Restau ratorisc he Betr euung // Heiko Breuer, Dennis Dittrich,
Dorothea Habel, Friederike Hertel, Vera Keil, Isabelle Kollig,
Christine Leßmann, Christian-Heinrich Wunderlich,
Exponateinrichtung // Fißler & Kollegen GmbH (Halsbrücke)
Ausstellungsgrafik // Kl aus Po ckrandt (Halle / Saale),
Stefanie Buchwald, Brigitte Parsche
Kar ten // Klaus Pockrandt (Halle / Saale), Nora Seeländer
Filme und Animationen // Thomas Claus (Berlin), »Erforschung
des Schlachtfeldes von Lützen«, Jochen Ehmann (Stuttgart),
Regie / Animation »Schlacht von Lützen«, Andreas Hummel
(Spalt), Animation / Composition »Schlacht von Lützen«,
Henry Gerlach (Halle / Saale), Daniel Méndez (Madrid) revives,
»La Bastida«, Thomas Puttkammer, Michael Strambowski
BEGLEITBAND
Her ausgeber // Harald Meller, Michael Schefzik
Konzept ion // Anja Grothe, Harald Meller, Michael Schefzik
Redaktion / Lektorat // Janine Näthe, Anja Grothe,
Michael Schefzik, Manuela Schwarz, Andrea Welk
Endredaktion // Janine Näthe, Manuela Schwarz
Layout, Satz, Bildbearbeitung // Brigitte Parsche
Umschlaggestaltung // Klaus Pock randt (Halle / Saale)
Umschlagmotiv // Schwerter aus Bothenheilingen (Unstrut-
Hainich-Kreis), Kehmstedt (Lkr. Nordhausen) und Hessen
(Lkr. Harz), Fotos: Juraj Lipták (München)
Schmutztitel // »Amazonena xt« aus Walternienbu rg
(Lkr. Anhalt-Bitterfeld); Foto: Juraj Lipták (München)
Vorsatz // Szenario Salzmünde. Das eponyme Erdwerk von
Salzmünde, Saalekreis, stammt aus einer späten Phase der
Salzmünder Kultur (ca. 31oo v. Chr.). Der folgende Bevölkerungs-
wechsel und der damit einhergehende Kulturwandel durch
das Vordringen der Bernburger Kultur dürften nicht ohne
kriegerische Auseinandersetzungen erfolgt sein;
Zeichnung: © K. Schauer (Salzburg)
Nachsatz // Schlacht von Lützen, Öl auf Leinen von Peeter Snayers
(1651), Heeresgeschichtliches Museum Wien
Recherche Bildrechte // Janine Näthe, Manuela Schwarz,
Melina Wießler, Anja Grothe, Anne-Kathrin Kokles
Überset zungen // Isabelle Kollig (Französisch), Marion Page
(Englisch), Klára Reitsma (Tschechisch), Antje Ritter (Spanisch)
Druck und Bindung // Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG;
gedruckt im Ultra HD Print®
bibliografische information der deutschen
nationa lbibliot hek // Die Deutsche Nationalbibliothek ver-
zeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliogra-
phie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über
http://www.dnb.de abrufbar.
Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Landesamts für
Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Landesmu-
seum für Vorgeschichte Halle und des Verlags unzulässig.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbei-
tung durch elektronische Systeme.
© 2o15 by Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
Sachsen-Anhalt, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
und WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt
Der Konrad Theiss Verlag ist ein Imprint der WBG.
Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmit-
glieder der WBG ermöglicht.
www.wbg-wissenverbindet.de
ISBN 978-3-9445o7-28- 6 (Museumsausgabe)
ISBN 978-3-8o62-3172-4 (Buchhandelsausgabe)
Die anthropomorphe Stele aus Arco
in Italien zeigt unter anderem Stabdolche,
Beile und Dolche und soll einen Krieger
darstellen (3. Jt. v. Chr.).
INHALT
Harald Meller / Michael Schefzik
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
EINFÜHRUNG
Harald Meller
Krieg – Eine archäologische Spurensuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Constantin Rauer
Zur Philospohie des Krieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Klaus Wahl
Aggression und Gewalt – Ein Zusammenspiel biotischer, psychischer
und sozialer Mechanismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Vicente Lull / Rafael Micó / Cristina Rihuete-Herrada / Roberto Risch
Gewalt – Ein Beitrag zu deren Wahrnehmung und Bedingungen . . . . . . . . . . . . . . . 33
Roberto Risch
Die Verherrlichung von Gewalt und Krieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Kurt W. Alt / Susanne Friederich
Massengräber – Eine logistische und wissenschaftliche Herausforderung
für Archäologie und Anthropologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Tony Pollard / Anja Grothe
Schlachtfeldarchäologie in Europa – Ein kurzer Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . .51
TIERREICH
Volker Witte
Kriegerisches Verhalten bei Ameisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Roman Wittig
Führen Schimpansen Krieg? Aggression unter Schimpansen und deren Gründe –
Ein Diskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
ETHNOLOGIE
Jürg Helbling
Tribale Kriege – Kriege zwischen Dörfern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .69
Jürg Helbling
Krieg und Allianz bei den Dani in West-Papua . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .77
PALÄOLITHIKUM / MES OLITHIKUM
Jörg Orschiedt
Spuren von Gewalt an menschlichen Skelettresten des Paläolithikums . . . . . . . . . . .83
Nohemi Sala
Der älteste Mord der Menschheit – Der Fall Sima de los Huesos. . . . . . . . . . . . .89
Liane Giemsch / Nicole Nicklisch / Ralf W. Schmitz
Unfall oder Gewalt? Neue Erkenntnisse zum späteiszeitlichen Doppelgrab
von Bonn-Oberkassel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .91
Thomas Terberger / Gundula Lidke
Gewalt bei steinzeitlichen Wildbeutern? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95
Jörg Orschiedt
Die Große Ofnet-Höhle: Ein steinzeitliches Massaker? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99
Gae¨lle Cap-Jédikian
Neue Beobachtungen zur Doppelbestattung von Téviec, Bretagne . . . . . . . . . . .103
Torbjörn Ahlström / Lars Larsson
Der skalpierte Mann aus Grab 33 von Skateholm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
NEOLITHIKUM / KUPFERZEIT
Harald Meller
Krieg im europäischen Neolithikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .109
Blagoje Govedarica
Das Häuptlingsgrab von Giurgiules¸ti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
Roberto Risch / Harald Meller
Kampf und Tod – Felsbildkunst in der Sahara und
am westlichen Mittelmeer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
Bernd Müller-Neuhof
Der Krieg im Neolithikum Vorderasiens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Michael Strambowski
Nicht nur für die Jagd – Pfeil und Bogen in der Vorgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . 131
Eric Biermann
Keulenköpfe aus Stein – Eine kleine Kulturgeschichte der Schlagfertigkeit . . . . . . . . 135
Michael Strambowski
Waffen oder Werkzeuge – Prähistorische Holzkeulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
Wijnand van der Sanden / Muuk ter Schegget
Frühe Gewalt in den Niederlanden – Der Mann aus dem Beilerstroom . . . . . . . . 145
Anne-Kathrin Kokles
Äxte und Beile – Steinerne Zeugen bewaffneter Konflikte? . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Barbara Horejs
Frühe Schleudern als Waffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
Bernd Müller-Neuhof
Jericho – Die älteste Befestigung der Welt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
Vicente Lull / Rafael Micó / Cristina Rihuete-Herrada /
Roberto Risch / Michael Strambowski
Befestigungen des 6.– 3. Jahrtausends v. Chr.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
Ralf Schwarz
Tore als Indiz für den Befestigungscharakter
neolithischer Erdwerke in Sachsen-Anhalt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165
Torsten Schunke
Abschreckung und Tabu – Immaterielle Aspekte jungsteinzeitlicher
Befestigungskonzepte im Saalegebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169
Michael Schefzik
Hinweise auf Massaker in der frühneolithischen Bandkeramik . . . . . . . . . . . . . . . 171
Christian Meyer / Olaf Kürbis / Veit Dresely / Kurt W. Alt
Das jüngst entdeckte Massengrab von Halberstadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177
Javier Armendáriz Martija
Das Hypogäum von Longar – Das megalithische Grab
einer keineswegs friedlichen Gemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179
Ralf Schwarz
Die Krieger der Streitaxtkultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181
Harald Meller / Nicole Nicklisch / Jörg Orschiedt / Kurt W. Alt
Rituelle Zweikämpfe schnurkeramischer Krieger?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
Arnold Muhl
Ein Steinzeitgemetzel – Hintergründe und Analysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
Franc˛ois Bertemes
Krieg und Gewalt zur Zeit der Glockenbecher-Leute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193
Mario Küßner
Ein ranghoher Krieger – Das besondere Grab der Glockenbecherkultur
von Apfelstädt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201
BRONZEZEIT
Svend Hansen
Krieg in der Bronzezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205
Ingo Schrakamp
Militär und Kriegführung in Vorderasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Ingo Schrakamp
Kampf- und Streitwagen in Vorderasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225
Heidi Köpp-Junk
Quellen zum Krieg im alten Ägypten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229
Heidi Köpp-Junk
Die Erstürmung befestigter Städte in altägyptischen Darstellungen . . . . . . . . . . 233
Heidi Köpp-Junk
Der Pharao siegt (fast) immer – Die Schilderungen der Schlachten bei
Megiddo und Kadesch im Spiegel altägyptischer Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . 235
Michael Schefzik
Der Staatsvertrag zwischen Ramses II. und H
˘attušili III. –
Der älteste Friedensvertrag der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239
Harald Meller
Armeen in der Frühbronzezeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243
Anthony Harding
Kriegergefolgschaften der Bronzezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253
Steffen Knöpke
Der urnenfelderzeitliche Männerfriedhof von Neckarsulm. . . . . . . . . . . . . . . . 257
Regine Maraszek
Realia und Rituale: Das Bild des Kriegers im 13.– 8. Jh. v. Chr.
in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259
Johan Ling / Per Cornell
Krieger und Felskunst im bronzezeitlichen Skandinavien . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Marianne Mödlinger
Bronzezeitliche Bewaffnung und Kampfesweise in Mitteleuropa . . . . . . . . . . . . . . 269
Christian Horn
Gebrauchsspuren an frühen Metallwaffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273
Bernd Zich
Der Stabdolch – Herrschaftssymbol oder Waffe? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275
Michael Siedlaczek
Das Schwert im bronzezeitlichen Mitteleuropa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279
Christian Konrad Piller
Die ältesten Schwerter der Welt: Die Funde von Arslantepe und Klady . . . . . . . . 283
Regine Maraszek
Äxte und Beile der Bronzezeit: Waffe, Werkzeug, Symbol . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
Regine Maraszek
Kampf- und Jagdwaffen: Lanzen und Speere im bronzezeitlichen Europa . . . . . . . . 289
Marianne Mödlinger
Bronzezeitliche Schutzwaffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293
Svend Hansen
Waffen aus Edelmetall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 297
Peter Ettel
Bronzezeitliche Befestigungen und Burgen in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301
Vicente Lull / Rafael Micó / Cristina Rihuete-Herrada / Roberto Risch
La Bastida – Eine bronzezeitliche Stadtbefestigung
im westlichen Mittelmeerraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307
Teodoro Scarano
Die Belagerung der bronzezeitlichen Befestigung von Roca Vecchia . . . . . . . . . . 309
Michael Schefzik
Die späturnenfelderzeitliche Befestigung Heunischenburg bei Kronach . . . . . . . . 313
Michael Schefzik
Massengräber der Bronzezeit: Wassenaar, Sund und Tormarton . . . . . . . . . . . . . . 315
Vera Hubensack / Nicole Nicklisch / Kurt W. Alt
Getötet und verscharrt?
Eine frühbronzezeitliche Mehrfachbestattung aus Plötzkau . . . . . . . . . . . . . . . 319
Reinhard Jung
Krieg und Krieger der Bronzezeit im zentralen und östlichen Mittelmeerraum . . . . . . 321
Reinhard Jung
Vom Stechen zum Hauen – Die Verbreitung neuer Schwerter am Ende
des zweiten Jahrtausends v. u. Z. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329
Michele Cupito` / Maria Letizia Pulcini / Alessandro Canci
Waffen und Wunden – Das bronzezeitliche Gräberfeld von Olmo di Nogara . . . . . 333
Gundula Lidke / Thomas Terberger / Detlef Jantzen
Das bronzezeitliche Schlachtfeld im Tollensetal –
Fehde, Krieg oder Elitenkonflikt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337
Ute Brinker / Annemarie Schramm / Stefan Flohr / Jörg Orschiedt
Die menschlichen Skelettreste aus dem Tollensetal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 347
Harald Meller / Ralf Schwarz
Von Kadesch nach Lützen
3000 Jahre europäische Kriegsgeschichte – Eine Skizze . . . . . . . . . . . . . . . . . . 351
DREISSIGJÄHRIGER KRIEG IN MITTELDEUTSCHLAND
Olaf Mörke
Die Schlacht bei Lützen. Ein Ereignis mitten im Krieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359
Lars Ericson Wolke
Warum Lützen? – Schwedens Weg in die Schlacht von Lützen
und darüber hinaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367
Claudia Reichl-Ham / Jenny Öhman
Die Kaiserlichen in der Schlacht bei Lützen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
André Schürger
Archäologisch entzaubert – Die Schlacht von Lützen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377
Anja Grothe
Auf die Kugeln geschaut – Schlachtfeldarchäologie in Lützen . . . . . . . . . . . . . 386
Andreas Stahl
Nach der Schlacht von Lützen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .387
Anja Grothe / Bettina Jungklaus
Der Tod – Steter Begleiter im Dreißigjährigen Krieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 391
Susanne Friederich / Olaf Schröder
Das Massengrab von Lützen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399
Nicole Nicklisch / Corina Knipper / Petra Held / Lisa Pickard /
Frank Ramsthaler / Susanne Friederich / Kurt W. Alt
Die 47 Soldaten aus dem Massengrab –
Ergebnisse der bioarchäologischen Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
Anja Grothe / Malin Grundberg
Der lange Weg zurück – Der Leichenzug Gustav II. Adolfs
von Schweden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 421
Ulf Dräger
Eine Medaille für den Helden – Die Kupfermünzen für das Fußvolk . . . . . . . . . . 424
Anja Grothe / Roland Wiermann
Heimgekehrt unter dem Regenbogen – Ernst von Anhalt-Bernburg . . . . . . . . . . 425
Christine Leßmann / Denis Dittrich
Die Aufbereitung des Massengrabes von Lützen
für die Ausstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427
Anja Grothe
Leben auf der Wanderschaft –
Im Lager, unter freiem Himmel und einquartiert in der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . 429
Jochen Fahr / Nicole Nicklisch / Anja Grothe / Hans-Jürgen Döhle /
Susanne Friederich
Herbst 1644 – Das schwedische Feldlager bei Latdorf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .433
Jochen Fahr
Ein gefallener Reiter des Dreißigjährigen Krieges bei Bernburg? . . . . . . . . . . . . 437
Iris Trautmann / Martin Trautmann
Die Toten »vor dem Nienburger Tor« –
Eine Sammelgrablege in der Bernburger Talstadt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 438
C. Michael Sch irren
In Notzeiten versteckt – Metallgefäße aus dem Mühlenteich
bei Gützkow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439
Dietlind Paddenberg
Was von Goldberg übrig blieb – Der Dreißigjährige Krieg
abseits der großen Schlachtfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441
Antoine Odier
»Nulla calamitas SOLA« – Fürst Christian II. von Anhalt-Bernburg und
die Plünderung seines Schlosses im Jahr 1636 nach seinem Diarium . . . . . . . . . . .443
Mechthild Klamm / Andreas Stahl
Der befestigte Elbübergang mit schwedischem Lager von Werben
und weitere Schanzen in Sachsen-Anhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445
Anja Grothe / Thomas Weber / Andrea Dietmar-Trauth /
Gösta Dietmar-Trauth / Juliane Huthmann / Doris Köther
Die Katastrophe von Magdeburg 1631 –
Eine archäologische Spurensuche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 449
Maik Reichel / Inger Schuberth
Albrecht von Wallenstein und Gustav II. Adolf von Schweden –
Zwei Leben auf Kollisionskurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453
Ann Grönhammar
Das Pferd und die »Totenkleider« – Erinnerungen an Gustav II. Adolf
in der Königlichen Rüstkammer in Schweden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461
Michaela Bäumlová
»Sempre stivalato« – Die Wallenstein-Sammlung im Museum Cheb / Eger . . . . . . 463
Hans Medick
Der Druck des Ereignisses – Zeitzeugnisse zur Schlacht bei Lützen . . . . . . . . . . . . 467
Andreas Stahl
Mitteldeutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473
Ulf Dräger
Werteverlust – Die große Inflation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477
ANHANG
Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 480
Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483
Making of . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .487
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 405
EINLEITUNG
Die Widrigkeiten der Glaubensspaltung sowie das
Machtstreben der Herrschenden mündeten im Jahr
1618 in den Dreißigjährigen Krieg. Dieser belastete
die Bevölkerung stark, zumal die durch die kleine
Eiszeit bedingten Missernten und zahlreiche Seuchen
wie Tuberkulose, Cholera, Typhus und Pest ohnehin
schon keine einfachen Bedingungen boten. Während
des Krieges verschlechterte sich die Lebenssituation
dann derart, dass viele Männer keinen anderen Aus-
weg mehr sahen, als in den Kriegsdienst zu treten,
um Frau, Kind und sich selbst zu versorgen (Kroe-
ner 1998). Nur ein geringer Teil der Soldaten dürfte
aus ideeller Gesinnung oder aus religiösen Gründen
gekämpft haben.
Das bevorzugte Alter der für den Krieg angeworbe-
nen Männer lag zwischen 16 und 4o Jahren. Aufgrund
der recht langen Ausbildungszeiten an den Waffen
werden Rekruten immer erst mit einiger zeitlicher
Verzögerung in die Schlacht gezogen sein. Je länger
der Krieg andauerte, desto mehr Kinder wurden in das
Kriegs- und Militärwesen hineingeboren. Als junge
Männer traten sie das Erbe ihrer Väter an und wur-
den Soldaten. Aufgrund der Dauer des Krieges und
der damit einhergehenden Krise ist davon auszugehen,
dass der Großteil der Bevölkerung des 17. Jhs. bereits
von Kindesbeinen an mit Armut, Hunger und erhöhten
Infektionsrisiken konfrontiert war. Schlachten, Belage-
rungen, Plünderungen und durch das Kriegsgeschehen
verheerte Land- und Wirtschaftsflächen brachten Hun-
gersnöte mit sich, welche dann erneute Seuchenausbrü-
che begünstigten – ein immerwährender Teufelskreis,
aus dem ein Ausweg unmöglich schien.
Das Soldatenleben war hart und die Versorgungs-
lage sehr unterschiedlich. Auf Phasen ausreichender
Verpflegung konnten rasch Not und Entbehrung folgen.
Hier bestimmte auch das Glück, ob man sich der »richti-
gen Seite« angeschlossen hatte; immer wieder wurden
die Fronten gewechselt. Es ist zu vermuten, dass die
Soldaten häufig unter einer beträchtlichen physischen
und psychischen Anspannung standen. Gewalt und
Grausamkeiten prägten den Alltag, wie es auch Grim-
melshausen (um 1622–1676) in seinen Abenteuern
des »Simplicissimus Teutsch« beschreibt. Der Tod war
nicht nur auf dem Schlachtfeld allgegenwärtig; oft galt
es schlicht und ergreifend, zunächst sein eigenes Leben
zu schützen. Plünderungen verliefen zum Leidwesen
der Zivilbevölkerung oft sehr blutig: Ganze Familien
wurden massakriert, Frauen vergewaltigt. Branntwein
und Tabak erlebten zu dieser Zeit einen erheblichen
Zuspruch (Villstrand 2o11). Der Genussmittelkonsum
mag Angst, Sorgen und Krankheitsleiden zeitweise
unterdrückt oder gemildert haben.
Die kaiserliche Armee rekrutierte ihre Soldaten
im gesamten katholischen Europa. Sie vereinte also
|vermutlich ohne Unterscheidung der Konfessions-
zugehörigkeit – u. a. Deutsche, Österreicher, Tschechen,
Italiener, Ungarn und Kroaten. Auf schwedischer Seite
waren gebürtige Skandinavier in der Minderheit. Seit
der Landung Gustav II. Adolfs in Peenemünde im Juli
163o wurden die unter der Verwaltung der schwedi-
schen Krone stehenden Truppen durch z. T. komplette
deutsche Einheiten verstärkt. Diese stammten vor
allem aus den verbündeten Gebieten Mecklenburgs,
Pommerns und Brandenburgs, dem heutigen Sachsen-
Anhalt, Sachsen, aber auch aus Hessen. Vor allem die
verlustreichen Gefechte – September 1631: Schlacht
von Breitenfeld bei Leipzig; Oktober 1631: Einnahme
Würzburgs; April 1632: Schlacht bei Rain am Lech;
September 1632: Angriff auf das Lager Wallensteins
bei Fürth – erforderten wiederholt umfangreiche Neu-
rekrutierungen. Im November 1632 standen mittler-
weile über 15o ooo deutsche Soldaten unter schwedi-
schem Kommando. Von den 18 ooo auf der Seite Gustav
II. Adolfs in Lützen kämpfenden Personen waren in
der Kavallerie gerade einmal ein Viertel und in der
Infanterie sogar nur ein Zehntel gebürtige Schweden
oder Finnen (Brezezinski 2oo1).
Bezüglich der Schlacht von Lützen verdient eine
Einheit des schwedischen Heeres ganz besondere
Erwähnung: die »Blaue Brigade«. Dies war eine etwa
16 Kompanien bzw. 11oo Mann umfassende deutsche
DIE 47 SOLDATEN AUS DEM MASSENGRAB –
ERGEBNISSE DER BIOARCHÄOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGEN
Nicole Nicklisch, Corina Knipper, Petra Held, Lisa Pickard, Frank Ramsthaler,
Susanne Friederich und Kurt W. Alt
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche406
Eliteeinheit, die aus langjährig erfahrenen Musketie-
ren, Pikenieren und Offizieren bestand (Brzezinski
2oo1). Die »Blaue Brigade« soll laut schriftlicher Quel-
len genau an jener Stelle auf die kaiserlichen Truppen
gestoßen sein, an der man das nun ergrabene und
umfassend untersuchte Massengrab anlegte.
Im Lützener Massengrab konnten die skeletalen
Überreste von insgesamt 47 Individuen dokumentiert
werden. Ihr Erhaltungszustand war überwiegend
sehr gut, was zum Großteil dem stark kalkhaltigen
Boden zu verdanken ist. An einigen Knochen sind
Nagespuren von Kleinsäugern erkennbar und auch
die Verlagerung von Knochen weist auf Wühlerakti-
vitäten innerhalb des Grabes hin.
Mit der Untersuchung der Toten bot sich die sel-
tene Gelegenheit, sowohl die dramatischen Kampfge-
schehnisse auf dem Schlachtfeld zu rekonstruieren
als auch Einblicke in die Lebensbedingungen und
Herkunft der Soldaten zu erhalten. Hierbei helfen
Vergleiche zu anderen Schlachten und Massengrä-
bern der damaligen Zeit, wie Wittstock 1636 (Eick-
hoff u. a. 2o12) oder Alerheim 1645 (Misterek 2o12).
Die Befunde aus Lützen stehen in klarem Gegensatz
zum Alerheimer Massengrab, bei dem die Toten
mindestens sechs Wochen der sommerlichen Hitze
ausgesetzt waren und die Leichenzersetzung bei der
Niederlegung bereits weit fortgeschritten war. Das
Fehlen eindeutiger Verbissspuren von Raubtieren
deutet darauf hin, dass die Körper im Lützener Mas-
sengrab entweder »relativ zügig« in die Erde gebracht
wurden oder die Masse an Toten ein Überangebot
für Aasfresser darstellte und daher nicht alle Leichen
Tierverbiss am Knochen zeigen. Weitere Informati-
onen liefert die Haltung und Lagerung der Körper,
die darauf schließen lässt, dass die Totenstarre bei
der Niederlegung bereits weitgehend gelöst war. Dar-
aus lässt sich ableiten, dass die Toten – in Anbetracht
der zu erwartenden spätherbstlichen Witterungsver-
hältnisse – frühestens nach einigen Tagen bestattet
wurden. Bei sehr niedrigen Umgebungstemperaturen
kann sich das Lösen der Totenstarre mitunter über
mehrere Tage bis wenige Wochen erstrecken. Da die
Schlacht im November stattfand, ist eher von einer
etwas länger anhaltenden Totenstarre auszugehen.
Die Toten wurden nach der Schlacht fast vollstän-
dig geplündert – Überreste von Kleidung und Zubehör
sind nicht erhalten. Bei einigen Individuen konnten
grünliche Verfärbungen an Schädel und Rippen fest-
gestellt werden, die auf kleinteilige Buntmetallobjekte
deuten.
DIE SOLDATEN
Bei den Toten aus dem Massengrab handelt es sich um
47 Männer im Alter zwischen 15 und 5o Jahren. Der
Jüngste war etwa 14–16 Jahre, der Älteste erreichte ein
Lebensalter zwischen 4o und 5o Jahren. Mehr als die
Hälfte der Männer kam im Alter zwischen 2o und 3o
Jahren zu Tode, eine Altersgruppe, die nach Angaben
historischer Quellen bei der Rekrutierung präferiert
wurde. Eine ähnliche Sterbealterverteilung zeigen
auch die Untersuchungsbefunde im Wittstocker Mas-
sengrab. Die Daten verdeutlichen, dass die Lebenser-
wartung eines Soldaten nicht besonders hoch war und
nur wenige Männer über 4o das riskante Militärleben
noch bestritten. »Altgediente« Soldaten wurden wegen
ihrer Erfahrung durchaus geschätzt und übernahmen
eine Vorbildfunktion innerhalb der Truppe (Kroe-
ner 1998). Durch die hohe Verlustrate und den damit
zunehmenden Mangel an Soldaten wurden immer
jüngere Männer rekrutiert. Das veranschaulicht das
Alerheimer Massengrab, das einen deutlich höheren
Anteil an 13- bis 25-Jährigen zeigt.
Eine Schätzung der Körperhöhe (Trotter 197o) bei
allen 47 Individuen ergab eine Körperhöhenspanne
zwischen 16o cm und 183 cm mit einem Durchschnitts-
wert von 171 cm. Die Verteilung der metrischen Merk-
malserfassung zeigt deutliche Übereinstimmungen
mit den Toten aus dem Wittstocker Massengrab, wo
der Mittelwert bei 17o cm liegt. Selbst ein Jahrhundert
später zeigt sich noch ein ähnliches Verteilungsmuster:
Einfache Soldaten der theresianisch-josephinischen
Armee aus dem 18. Jh. erreichten eine mittlere Körper-
höhe von 173 cm (Binder 2oo8).
VORERKRANKUNGEN
An den Skeletten der Toten läßt sich eine Vielzahl
von traumatischen und krankhaften Veränderungen
nachweisen, die zum einen auf gewalttätige Ausein-
andersetzungen zurückzuführen sind (verheilte und
unverheilte Verletzungen) und zum anderen mit den
Lebensbedingungen und auftretenden Krankheiten
der damaligen Zeit in Zusammenhang stehen (Zahn-
gesundheit, Mangel- und Infektionskrankheiten).
Zahnerkrankungen
Bei mehr als der Hälfte der Toten konnten kariöse
Defekte an den Zähnen festgestellt werden (Abb. 1).
Zudem fällt selbst bei den jüngeren Männern die erheb-
liche Anzahl fehlender Backenzähne auf, die nicht
durch Gewalteinwirkung zu erklären ist. Häufig zeigen
die angrenzenden Zähne Verfärbungen oder kariöse
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 407
Läsionen, was auf einen Verlust oder eine Extraktion
schmerzender, kariöser Zähne hindeutet. Während die
Anzahl kariesinfizierter Individuen recht hoch ist, hält
sich der Anteil kariöser Zähne mit nur 8 % in Grenzen.
Einige Männer waren stärker von Zahnfäule betrof-
fen als andere und zeigten darüber hinaus Anzeichen
von Knochenentzündungen im Wurzelbereich sowie
Abszessbildungen. Auch entzündliche Erkrankungen
des Zahnhalteapparates waren unter den Soldaten weit
verbreitet, welche häufig das Ergebnis einer mangel-
haften Mundhygiene sind, aber auch durch Mangeler-
krankungen wie Skorbut (Vitamin-C-Mangel) begüns-
tigt werden.
Mangel- und Infektionskrankheiten
Bei einigen der Toten sind an den Knochen Hinweise
auf Mangel- und Infektionskrankheiten erkennbar.
Häufig sind Schmelzdefekte, oberflächliche Umbau-
vorgänge an den Langknochen (periostale Reaktionen)
oder siebartige Veränderungen (porotische Verände-
rungen) am Hirn- und Gesichtsschädel zu beobachten,
die als Stressindikatoren angesehen werden dürfen
und auf ungünstige Lebensbedingungen hindeuten.
Zu den Einflussgrößen zählen u. a. das quantitative
und qualitative Nahrungsangebot, die Wohnverhält-
nisse, hygienische Bedingungen oder auch der indivi-
duelle Immunstatus.
Unspezifische Stressmarker
Horizontal verlaufende Rillen im Zahnschmelz können
sich nur während der Schmelzbildung entwickeln und
werden mit erhöhten Infektionsrisiken oder Stoffwech-
selstörungen in der frühen Kindheit in Verbindung
gebracht (Abb. 2). Bei etwa 7o % der Männer waren
Schmelzbildungsdefekte in unterschiedlichen Schwe-
regraden zu beobachten. Aufgrund der ungünstigen
Lebensbedingungen vor und zu Beginn des Krieges
ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Männer
bereits eine krisenbehaftete Kindheit und Jugend ver-
brachte, womit der hohe Prozentsatz an Schmelzhypo-
plasien wenig verwundert.
Bei zahlreichen Toten konnten Porosierungen am
Schädeldach festgestellt werden (Abb. 3). Die betroffe-
nen Areale lassen sich überwiegend an den Scheitelbei-
nen und am Hinterhaupt, entlang und oberhalb der sog.
Hutkrempenregion, lokalisieren. Für derartige Verände-
rungen werden zahlreiche Ursachen diskutiert (Ortner
2oo3). Im vorliegenden Fall erscheinen Mangelkrank-
heiten (z. B. Skorbut) und parasitäre Erkrankungen am
überzeugendsten. Aus medizinischen Abhandlungen
des 18. Jhs. ist bekannt, dass in Soldatenverbänden
diverse parasitäre Erkrankungen verbreitet waren (van
Swieten 1759). Ein anhaltender Befall mit Endoparasi-
ten kann, insbesondere bei bereits ungünstiger Ernäh-
rungslage, mit einem Mangel an Eisen und Vitamin
B12 einhergehen und langfristig zu den genannten
Knochenveränderungen führen. Unterstützung findet
dieser Verdacht im Nachweis von Spulwurm-Eiern in
Bodenproben aus dem Beckenbereich einiger Toter
1
Kiefer eines etwa 35- bis 45-
jährigen Soldaten (Ind. 8) mit
mehreren kariösen Zahndefekten;
zu Lebzeiten waren bereits
etliche Zähne verloren gegangen.
2
Während der Kindheit kann es
krankheits- oder hungerbedingt
zu Wachstumsstörungen kom-
men, die sich im Zahnschmelz
in Form von horizontalen Rillen
als Stressmarker bemerkbar
machen (Ind. 9).
3
Als mögliche Ursache für Porosi-
täten am Schädeldach (Ind. 24)
werden u. a. Anämien und
Entzündungen der Kopfhaut
diskutiert.
2 cm
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche408
(Analysen: Dr. Piers Mitchell, Department of Biolo-
gical Anthropology, University of Cambridge). Aber
auch Ektoparasiten oder Hautpilzerkrankungen (z. B.
»Kopfgrind«) könnten verantwortlich sein. Pilzsporen
sind äußerst resistent und verbreiten sich leicht über
Haare, Bürsten oder Kopfbedeckungen und somit
recht schnell in einem Feldlager oder über geplünderte
Gegenstände infizierter Personen. Differenzialdiagnos-
tisch kommen auch bakterielle Hauterkrankungen und
Milbenbefall (»Krätze«) in Frage.
Mangelerkrankungen
Um die Verpflegung der Soldaten war es recht wech-
selhaft bestellt, was auch die Tagebucheinträge des
Söldners Peter Hagendorf belegen (Peters 2o12). Auf
reichliche Versorgung folgten Tage und Wochen mit
Entbehrung und Hunger. Die Ausgabe der reglemen-
tierten Rationen wurde selten eingehalten, zum einen
aufgrund tatsächlicher Versorgungsengpässe, zum
anderen forciert durch die Profitgier und Korruption
der Händler und Proviantverwalter. Beispielhaft lässt
sich dies anhand der zugeteilten Brotmengen verdeut-
lichen (Kroener 1998). Um den Gewinn zu steigern
und unter dem Vorwand der Kostensenkung wurden
die Mengenvorgaben missachtet und minderwertiges
Getreide verwendet. Mitunter erfolgte eine Beimen-
gung unzulässiger Futtermittel oder eine Streckung
mit anderen Zutaten (z. B. Kleie). Man schreckte jedoch
auch nicht davor zurück, verdorbene Brotrationen zu
verteilen. Die damit einhergehende Minderung der
Nahrungsmittelqualität und Reduktion der Nährwerte
blieben nicht folgenlos und förderten Mangel- und
Durchfallerkrankungen in den Truppen.
Ein unzureichender Verzehr von frischem Obst und
Gemüse konnte gerade im Winter bereits nach zwei
Monaten zu einem chronischen Vitamin-C-Mangel
(Skorbut) führen. Diese Mangelerkrankung beein-
trächtigt auf verschiedenen Wegen den menschlichen
Stoffwechsel und insbesondere auch das Immunsys-
tem. Neben einer deutlich gestörten Wundheilung
und dem Auftreten von spontanen Blutungen, z. B.
unter die Knochenhaut, gehört vor allem der sukzes-
sive und rasante Zahnverlust zu den dramatischsten
Krankheitsfolgen, die auch an skelettierten Überres-
ten ihre Spuren hinterlassen. Für die Veränderungen
am Knochen, die erst bei einem länger anhaltenden
Mangelzustand auftreten, ist vor allem die fehlerhafte
Kollagensynthese verantwortlich; infolge dessen kann
es zu Einblutungen kommen, die an der Knochenober-
fläche die Bildung dünner Knochenlagen anregen. Im
Lützener Kollektiv fanden sich derartige Knochenneu-
bildungen bei sieben der Getöteten an charakteristi-
schen Knochenregionen von Schädel, Kiefer und Lang-
knochen. Bei einem Individuum besteht der Verdacht
auf einen im Kindesalter durchlebten chronischen
Vitamin-D-Mangel (Rachitis).
Hinweise auf spezifische Infektionskrankheiten
Auflagerungen an den Rippeninnenseiten, wie sie
in zwei Fällen zu beobachten waren, könnten auf
die Präsenz von entzündlichen Erkrankungen der
Lungen oder des Brustkorbes (z. B. Tuberkulose oder
Pneumonie) hindeuten. Hinweise auf tiefer greifende
Entzündungen des Knochens mit möglicher Beteiligung
der Markhöhle fanden sich bei fünf Toten. In drei der
genannten Fälle handelt es sich scheinbar um Infekti-
onen infolge von Weichgewebeverletzungen oder offe-
nen Knochenbrüchen. Obwohl das klassische Merkmal
der trockenen Knochenfäule am Schädeldach, die sog.
Caries sicca, nicht zu belegen war, deuten die Befunde
bei wenigstens zwei Soldaten auf Syphilis hin (Abb. 4a).
Histologische Untersuchungen krankhaft veränderter
Langknochen unterstützen diesen Verdacht (Abb. 4b).
Syphilis, eine durch spiralförmige Bakterien (Trepo-
nema pallidum) verursachte und primär über sexuelle
Kontakte übertragene Infektionskrankheit, war in der
Frühen Neuzeit weit verbreitet. Zu den wohl berühmtes-
ten Erkrankten des Dreißigjährigen Krieges soll Gene-
ralissimus Albrecht von Wallenstein gezählt haben. Die
auch als »Franzosenkrankheit« oder »Venusseuche«
bekannte Erkrankung führt erst im fortgeschrittenen
Stadium (Tertiärstadium) zu Veränderungen am Kno-
chen – Manifestationen am Skelett spiegeln daher nur
einen Bruchteil der tatsächlichen Erkrankungshäufig-
keit wider. Es ist durchaus möglich, dass weitere Indivi-
duen mit periostalen Veränderungen oder auch Porosie-
rungen ein nicht chara kteristisches Anfangsstadium der
Krankheit zeigen. Auch im Massengrab von Wittstock
konnten Tote mit Syphilis identifiziert werden (Eickhoff
u. a. 2o12) und in einer ins 18. Jh. datierenden Unter-
suchungsgruppe aus Wien wird ebenfalls Syphilis als
mögliche Ursache für entzündliche Veränderungen an
den Langknochen diskutiert (Binder 2oo8).
VERLETZUNGSMUSTER UND TODESURSACHEN
Bei der Untersuchung von Skelettüberresten eines Mas-
sengrabes spielt der Nachweis von Verletzungen, die in
direktem Zusammenhang mit den Todesumständen
stehen, eine bedeutende Rolle für die Interpretation
des Gesamtbefundes. Derartige Informationen können,
4
Entzündlich veränderte Unter-
schenkelknochen (rechte Tibia
und Fibula) eines 40- bis
50-jährigen Mannes (a). Die
histologische Untersuchung zeigt
charakteristische Strukturen
(P = Polster, G = Gr enzstreife n),
die auf eine chronische Knochen-
infektion hindeuten und die
Verdachtsdiagnose Syphilis
unterstützen (b).
a
b
10 cm
400 μm
G
P
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 409
wie im vorliegenden Fall, bei der Rekonstruktion des
Schlachtverlaufs helfen, während verheilte Verletzun-
gen Auskunft über den Lebens- oder gar Leidensweg
einer Person und die mögliche medizinische Versor-
gungslage geben.
In der forensischen Wissenschaft lassen sich je nach
Art der Gewalteinwirkung u. a. stumpfe und scharfe
Traumata sowie Schussverletzungen unterscheiden.
Analog zu Fragen der forensischen Untersuchung bei
rezenten Gewaltopfern können solche Verletzungsmus-
ter auch im archäologischen Kontext analysiert werden.
Verheilte Verletzungen
Verletzungen, die zu Lebzeiten entstanden und über-
lebt wurden, lassen sich durch erkennbare Heilungs-
reaktionen eindeutig identifizieren. Die Heilungsdauer
variiert individuell beträchtlich. Häufig ist unter nor-
malen Umständen nach etwa vier bis sechs Wochen
mit einer deutlichen knöchernen An- und Umbaure-
aktion zu rechnen. Dass viele der Männer bereits im
Vorfeld der Schlacht von Lützen in gewaltsame Kon-
flikte involviert, jedoch nicht vollkommen kampfunfä-
hig waren, belegen die zahlreichen verheilten oder in
Heilung befindlichen Verletzungen.
Bei zwölf Toten fassen wir verheilte Wunden am
Schädel. Überwiegend handelt es sich um Impressions-
frakturen am Schädeldach oder Nasenbeinfrakturen,
die Dellen oder Krümmungen am Knochen hinterlas-
sen haben. Verheilte Traumata sind noch deutlich häu-
figer am Postkranium nachzuweisen: An 2o Skeletten
lassen sich 27 verheilte oder ausheilende Verletzungen
belegen. Dazu zählen u. a. Frakturen an den Langkno-
chen (Unterarm, Oberschenkel, Unterschenkel) oder
Verletzungen an Hand- und Fußknochen sowie Rip-
penfrakturen. Im Kampf oder auch bei Unfällen kann
es leicht zu Weichgewebeschäden und Wundheilungs-
störungen mit Geschwürbildungen kommen, die zu
einer lokal begrenzten Einblutung, Reizung und Ent-
zündungsreaktion der Knochenhaut führen können.
Veränderungen, die sich vermutlich auf einen derar-
tigen Knochenhautdefekt zurückführen lassen, waren
bei acht Männern vor allem an Oberschenkeln und
Schienbeinen zu finden.
Besonders eindrücklich ist der Befund eines etwa
25- bis 3o-jährigen Mannes (Ind. 13), der schon in jun-
gen Jahren eine Oberschenkelfraktur erlitten hatte
(Abb. 5). Dabei war versäumt worden, die Bruchenden
anatomisch korrekt zu repositionieren. Die Heilung
des Bruches in Fehlstellung und eine starke Verkür-
zung des rechten Oberschenkels waren die Folge.
Zunächst überrascht, dass dieser Mann trotz seiner
körperlichen Beeinträchtigung rekrutiert wurde –
was aber zur damaligen Zeit nicht ungewöhnlich
war: Im 15. Kriegsjahr wäre eine anspruchsvolle
Musterung wenig gewinnbringend gewesen. Mögli-
cherweise handelt es sich bei dieser Person um einen
Kavalleristen, der zu Pferd sein körperliches Handi-
cap ausgleichen konnte.
Tod auf dem Schlachtfeld
Allein anhand von knöchernen Verletzungsbildern
auf eine Todesursache zu schließen, ist sehr schwie-
rig, denn nicht die Knochenfraktur selbst, sondern
damit einhergehende Blutungen und Verletzungen
lebenswichtiger Organe bedingen letztendlich den Tod.
Eine mögliche Todesursache weisen 3o der gefallenen
Soldaten (64 %) auf, da schwer traumatisierende Kopf-
schussverletzungen oder durch Hiebwaffen bedingte
Gewalteinwirkungen gegen den Kopf in der Regel
nicht überlebt werden – insbesondere vor dem Hinter-
grund der damals begrenzten Kenntnisse in der Feld-
chirurgie. Bei weiteren neun Individuen (19 %) wird
man sich mit Verdachtsdiagnosen begnügen müssen.
Es ist durchaus möglich, dass den Männern zusätzli-
5
Der rechte Oberschenkel von
Ind. 13 zeigt eine gut verheilte
Fraktur. Im Vergleich zu dem
gesunden linken Oberschenkel
liegt eine Verkürzung von etwa
8,5 cm vo r.
8,5 cm
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche410
7
CT-Aufnahmen des Schädels
eines 35- bis 45-jährigen
Mannes (Ind. 8) direkt nach der
Bergung aus dem Grab: Die
Position der im Schädel verblie-
benen Kugel konnte durch die
hohe Dichte der Streustrahlung
des Bleis lokalisiert werden
(links und rechts oben). Die
Bleikugel (Karabiner) wurde
durch den Aufprall deutlich
deformiert (rechts unten).
6
Schädel dreier Männer mit
Einschüssen an der linken
Schädelseite
a Ind. 5: Steckschuss mit
Kontusionswunde am rechten
Hinterhaupt;
b Ind. 18: Steckschuss mit
Zersplitterung des Projektils
am Schädelknochen;
c Ind. 3: Durchschuss mit
Austrittswunde am rechten
Scheitelbein.
che Wunden zugefügt wurden, die zwar zu schweren
Schädigungen des Weichgewebes und der inneren
Organe führten, jedoch keine Spuren am Knochen
hinterließen.
Als Todesursache dominiert die Schussverletzung.
Mehr als die Hälfte der Männer wurde von Schüssen
getroffen, deren Verletzungen direkt oder nach kurzer
Zeit zum Tode geführt haben dürften. Allein bei 21
Toten (45 %) konnten Schussverletzungen am Schädel
festgestellt werden (Abb. 6). In elf Fällen befanden
sich die bleiernen Geschosse noch in den Schädeln.
Die Einschüsse ließen sich überwiegend im Stirn- und
5 mm
2 cm
a) Ind. 5 c) Ind. 3b) Ind. 18
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 411
Scheitelbeinbereich lokalisieren, am Hinterkopf konn-
ten hingegen kaum Treffer verzeichnet werden. Die
Verteilung deutet auf eine schnell verlaufende, fron-
tale Konfrontation hin, bei der den Männern kaum
Zeit für eine Flucht blieb. Die Mehrzahl der Schüsse
wurde vermutlich in einem Abstand von etwa 2–5 m
auf das Ziel abgefeuert. Einige Schädel wurden für
eingehendere Untersuchungen vorübergehend aus
dem Grab entnommen (Abb. 7 und 8). Auch an Rumpf
und Extremitäten fallen Schussverletzungen auf: Bei
sieben Individuen wurden insgesamt neun Treffer
festgestellt. Die Bleikugeln fanden sich im Hüftge-
lenk, Darmbein, Lendenwirbelbereich und Bauch-
raum (Abb. 9). Auch einige Trümmerfrakturen an
Ober- und Unterschenkeln lassen sich durch Schuss-
einwirkung erklären.
Die mit Verletzungen assoziierbaren Bleikugeln
stammen – anhand der Kugeldurchmesser und dem
Gewicht ermittelt – aus Pistolen (n = 1–2), Musketen
(n = 4) und vor allem Karabinern (n = 8–1o) (siehe Beitrag
»Die Schlacht von Lützen«, S. 377). Pistolen und Karabi-
ner sind Waffen, die in der Regel von der Kavallerie auf
kurze Distanz genutzt wurden und Verletzungen ver-
ursachen, die sehr gut zum beobachteten Wundspek-
trum passen. Bei zwei Toten fanden sich noch nicht
verschossene Bleikugeln in der Mundhöhle (Abb. 1o).
Aus dem »Kriegs-Büchlein« von Hans Conrad Lavater
(1659) wissen wir, dass zur Beschleunigung des Lade-
vorgangs die Soldaten die Kugeln in den Mund nah-
men (Lavater 1659, 85 f.).
Tödliche Verletzungen allein durch stumpfe oder
scharfe Gewalteinwirkungen scheinen – zumindest
soweit die Befunde am Knochen eine Aussage zulas-
sen – im Bereich des hier untersuchten Schlachtfeldes
bzw. bei dieser Gruppe bestatteter Soldaten nur eine
untergeordnete Rolle gespielt zu haben. Unverheilte
Schädelverletzungen durch Klingenwaffen weisen
lediglich zwei Tote auf (Abb. 11). Im Wirbel-Becken-
Bereich und an den Extremitäten waren etwas häufi-
ger Schnitt- und Stichverletzungen zu beobachten. Als
Waffen kommen Schwert / Degen, Messer / Dolch o der
Pike infrage. Hinweise auf stumpfe Gewalt fanden
sich vor allem im Kiefer- und Gesichtsbereich (Abb. 12).
Betroffen waren aber auch Unterarme, Rippen sowie
Hand- und Fußknochen. Manche der stumpfen Verlet-
zungen lassen an den gezielten Einsatz von Musketen-
kolben oder Schwertknäufen, andere aber ebenso an
Huftritte von Pferden denken. Einige der Verletzungen
könnten jedoch auch beim Transport und der Nieder-
legung der Toten entstanden sein.
Die aufgezeigten Ergebnisse zeichnen Momente des
Schlachtverlaufes nach. Doch wer sind die 47 Toten aus
dem Massengrab? Die hohe Zahl an Schussverletzun-
gen legt die Vermutung nahe, dass wir – aufbauend
auf den schriftlichen Quellen – mit dem untersuchten
Massengrab vorrangig Kämpfer aus der schwedischen
Einheit »Blaue Brigade« fassen. Ihre geografische Her-
kunft können die Isotopenverhältnisse von in Zähnen
und Knochen enthaltenem Strontium und Sauerstoff
näher eingrenzen.
8
Schussverletzung am Schädel
von Ind. 8: Die Kugel ist am Hin-
terhaupt eingedrungen (oben),
gegen das Stirnbein geprallt und
stecken geblieben (unten).
1 cm
1 cm
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche412
HERKUNFT DER SOLDATEN
Als Archiv der Kindheit vermittelt der Zahnschmelz
Informationen zur Herkunft eines Individuums. Dar um
wurde dieses Hartgewebe bezüglich seiner Strontium-
und Sauerstoff-Isotopenzusammensetzung analysiert.
Strontium-Isotopenverhältnisse (87Sr / 86Sr) des Zahn-
schmelzes sind Anzeiger der geologischen Verhältnisse
in der Region, aus der die Nahrung stammte, die ein
Mensch während seiner ersten Lebensjahre verzehrt
hat (Knipper 2oo4). Sauerstoff-Isotopenverhältnisse
(18O / 16O bzw. δ18O) gehen hingegen vor allem auf das
Trinkwasser, aber auch auf die Nahrung zurück. Dabei
sind die Messwerte abhängig von der Temperatur, der
Höhenlage, der geografischen Breite und der Entfer-
nung vom Meer (Tütken 2o1o).
Unter der Prämisse, bei den im untersuchten Mas-
sengrab beigesetzten Toten handele es sich überwie-
gend um Soldaten der »Blauen Brigade«, können durch
den Vergleich der für die Zähne ermittelten Isotopen-
verhältnisse mit entsprechenden Daten aus den mögli-
chen Herkunftsregionen Hypothesen zum regionalen
Ursprung großer Teile der schwedischen Truppen for-
muliert werden. Eine ortsgenaue Zuweisung einzelner
Personen stößt jedoch oft an die Grenzen der räum-
lichen Interpretierbarkeit, denn aufgrund ähnlicher
geologischer und klimatischer Bedingungen können
die Zähne von Personen aus weit voneinander entfernt
liegenden Regionen sehr ähnliche Strontium- und Sau-
erstoff-Isotopenverhältnisse zeigen.
Von jedem Soldaten aus dem Massengrab wurde
der Zahnschmelz von zwei Zähnen untersucht. Wenn
vorhanden, war darunter ein erster Dauerbackenzahn,
dessen Krone zwischen der Geburt und der Voll-
endung des dritten Lebensjahres wächst, und ein
Weisheitszahn, der die späte Kindheit und Jugend
repräsentiert. Ein deutlicher Unterschied der Stron-
tium-Isotopenverhältnisse dieser beiden Zähne zeigt
eine Ortsveränderung der untersuchten Person im
Laufe der Kindheit an. Für die Sauerstoff-Isotopenver-
hältnisse können höhere Werte im ersten Backenzahn
im Vergleich zu den anderen Backenzähnen durch das
Trinken von Muttermilch bedingt sein. Dagegen ver-
weisen deutlich höhere δ18O-Werte im Weisheitszahn
im Vergleich zu den ersten Backenzähnen auf einen
Ortswechsel in den ersten Lebensjahren. Alle von der
ortstypischen Wertespanne eines Fundortes (in die-
sem Falle von Lützen) abweichenden Isotopendaten
sind Anzeichen für einen Geburtsort in der Fremde.
Insgesamt besteht der Datensatz für das Massengrab
aus 9o Analysen am Zahnschmelz von 45 Individuen.
Die Analysedaten für Individuum 1 lagen zum Zeit-
punkt der Manuskripterstellung noch nicht vor. Von
Individuum 3o konnte lediglich eine Knochenprobe
analysiert werden.
Während die Isotopenverhältnisse des Zahnschmel-
zes als härtestes Material im menschlichen Körper meist
auf die zu Lebzeiten aufgenommene Nahrung und das
Trinkwasser zurückgehen, ist dies bei an Knochen ermit-
telten Daten oft nicht der Fall. Ihre porösere Struktur
lässt Knochen bereits nach kurzer Liegezeit Elemente
11
Einem erst 16- bis 19-jährigen
Rekruten (Ind. 9) wurden mit
einer Klingenwaffe mehrere
Hiebverletzungen am Hinter-
haupt beigebracht.
9
Ein etwa 30- bis 40-jähriger
Mann (Ind. 2) wurde von hinten
angeschossen: Die Bleikugel ist
in der linken Beckenschaufel
stecken geblieben.
10
Bei einem 24- bis 26-Jährigen
(Ind. 22) fand sich eine unver-
schossene Bleikugel in der Mund-
höhle, die vermutlich zum schnel-
leren Nachladen seiner Waffe
gedacht war.
5 cm
2 cm
1
2
3
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 413
aus dem Boden aufnehmen, sodass ihre Isotopenverhält-
nisse als Anzeiger für die ortstypischen Werte dienen
können. Aus dem Massengrab von Lützen wurden elf
Knochenproben untersucht, darunter neun von einer
Auswahl der Soldaten und zwei von Nagetieren.
Die Analysedaten und ihre Interpretation
Bedingt durch das Stillen mit Muttermilch zeigte sich
im ersten Dauerbackenzahn der meisten Individuen ein
höherer δ18O-Wert als im Weisheitszahn der jeweils sel-
ben Person. Da dieser Effekt bei den einzelnen Männern
unterschiedlich stark ausgeprägt ist, konzentrieren sich
die folgenden Aussagen zur möglichen Herkunft der Sol-
daten auf die Weisheitszähne bzw. andere nach der Still-
zeit angelegte Zähne. Bei 36 Individuen (ca. 8o %) liegen
die Sauerstoff-Isotopenwerte der zweiten und dritten
Backenzähne in einem vergleichsweise engen Bereich
(15,7–17,2 ‰ vs. VSMOW; Abb. 13). Dies spricht für eine
Herkunft dieser Individuen aus derselben klimatischen
Großregion. Nach bisher vorliegenden Analysedaten
finden sich derartige Werte in einem Korridor längs
durch Mitteleuropa, von Süddeutschland über Hessen
bis ins Mittelelbe-Saale-Gebiet. Aus Brandenburg und
Mecklenburg fehlen bislang die zum Vergleich nötigen
Datensätze, während ähnliche Messwerte wiederum in
menschlichen Zähnen aus Südschweden und von der
Ostseeinsel Bornholm belegt sind.
Von dem genannten dominierenden Wertebereich
weichen zwei Personen durch merklich niedrigere
und sechs Individuen durch höhere Analysedaten
ab (Abb. 13). Niedrigere Werte verweisen auf höher
gelegene oder kältere Regionen mit Belegen in den
Alpen oder auch in den mittleren und nördlichen
Regionen Skandinaviens. Die höheren Werte sind
von Mitteldeutschland aus in westliche Richtung
zu verzeichnen, so z. B. im Rheinland, in Friesland
oder auf den Britischen Inseln. Bemerkenswert sind
die Individuen 4o und 11, denn die δ18O-Werte ihrer
später mineralisierten Zahnkronen sind deutlich
höher als diejenigen der in den ersten Lebensjahren
angelegten Zähne (Abb. 13). Dies resultiert aus Orts-
wechseln zwischen klimatisch sehr unterschiedlichen
Regionen bereits während der Kindheit.
Im Gegensatz zu diesen überwiegend in einem
engen Wertebereich konzentrierten Sauerstoff-Isoto-
pendaten zeigen die 87Sr / 86Sr-Verhältnisse deutliche
Unterschiede zwischen den Soldaten (Abb. 14). Die
Messwerte der beiden Zahnkronen der jeweils selben
Individuen sind dabei meist nahezu identisch. Dies
spricht für unterschiedliche Kleinregionen, an denen
die meisten Männer während ihrer Kind heit und Jugend
ortskonstant lebten. Lediglich bei den Individuen 7, 16
und 45 zeigen die deutlich verschiedenen Sr-Isotopen-
verhältnisse zwischen den beiden Zähnen einen Wohn-
ortwechsel bereits im Laufe der Kindheit an.
Innerhalb des durch die Sauerstoff-Isotopendaten
angezeigten Korridors wuchsen die Männer an Orten
mit sehr unterschiedlichen geologischen Verhältnis-
sen auf (Abb. 15). Darunter sind Lokalitäten mit Kalk-
steinen oder fluviatilen Sedimenten, Löss, aber auch
Grundgebirge, eiszeitliche Geschiebe und Hinweise
auf die sehr alten Gesteine des Baltischen Schildes.
Während der Eiszeiten wurde Gesteinsmaterial skan-
dinavischen Ursprungs von Norden her bis nach Mit-
teldeutschland transportiert, was eine Überlappung
14.0
14.5
15.0
15.5
16.0
16.5
17.0
17.5
18.0
18.5
19.0
18
17
15
33
39
44
27
2
5
47
4
38
36
20
21
32
45
29
24
46
10
7
8
6
26
12
14
13
3
19
9
37
41
16
31
35
25
23
34
22
42
28
40
11
Individuum
δ18 Op (‰ vs. VSMOW)
1. Molar (Backenzahn) 2. Molar (Backenzahn) 3. Molar (Weisheitszahn)
Eckzahn Schneidezahn
Korridor von
Süddeutschland bis
Südskandinavien
Westeuropa
Britische Inseln
Mittel- und
Nordskandinavien
Alpen
12
Stumpfe Traumata fanden sich
häufig im Kiefer- und Gesichts-
bereich wie beispielsweise bei
einem 30- bis 40-jährigen Mann
(Ind. 2), dem im Gefecht die
Frontzahnregion im Unterkiefer
eingeschlagen oder eingetreten
wurde.
13
Ergebnisse der Sauerstoff-Isoto-
penanalysen am Zahnschmelz
der Gefallenen aus dem Massen-
grab von Lützen. Daten vom sel-
ben Individuum sind durch eine
Linie miteinander verbunden. Die
beiden horizontal gestrichelten
Linien verdeutlichen die Haupt-
datenverteilung aus den Ergeb-
nissen der Untersuchung der
zweiten und dritten Molaren.
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche414
Mitteleuropa:
Kalkstein
Mitteleuropa:
Löss
Sedimentgestein
Skandinavien:
Baltischer Schild
Mitteleuropa:
Eiszeitliche
Geschiebe
Grundgebirge
Sedimentgestein
Skandinavien:
Baltischer Schild
Mitteleuropa:
Eiszeitliche
Geschiebe
Grundgebirge
Skandinavien:
Kristallingesteine
des Baltischen
Schildes
Knochen aus
Lützen
0.708
0.710
0.712
0.714
0.716
0.718
40
4
25
12
13
42
19
27
44
16
34
5
43
23
10
15
32
18
38
26
47
9
17
41
20
37
36
22
11
3
28
35
31
29
46
7
45
14
39
24
2
8
21
33
6
30
Nagetier 1
Nagetier 2
Individuum
1. Molar (Backenzahn) 2. Molar (Backenzahn) 3. Molar (Weisheitszahn)
Eckzahn Schneidezahn Knochen
87Sr/ 86Sr
Skandinavischer Ursprung
unwahrscheinlich möglich wahrscheinlich
Deutscher Ursprung
unwahrscheinlichmöglichwahrscheinlich
0.708
0.710
0.712
0.714
0.716
0.718
14.0 15.0 16.0 17.0 18.0 19.0
87Sr/ 86Sr
δ18 Op (‰ vs. VSMOW)
1. Molar (Backenzahn) 2. Molar (Backenzahn) 3. Molar (Weisheitszahn)
Eckzahn
Mitteleuropa:
Kalkstein
Mitteleuropa:
Löss
Sedimentgestein
Skandinavien:
Baltischer Schild
Mitteleuropa:
Eiszeitliche
Geschiebe
Grundgebirge
Sedimentgestein
Skandinavien:
Baltischer Schild
Mitteleuropa:
Eiszeitliche
Geschiebe
Grundgebirge
Skandinavien:
Kristallingesteine
des Baltischen
Schildes
Knochen aus
Lützen
2
45 8
21
33
6
7
16
34
40
11
22 28
24
17
18
δ18O-Hauptdatengruppe
14
Ergebnisse der Strontium-Isotopenanalysen an Zahnschmelz und
Knochen der Gefallenen aus dem Massengrab von Lützen. Daten vom
selben Individuum sind durch eine Linie miteinander verbunden. Die
farblichen Schattierungen im Hintergrund markieren die Wertebereiche
von Sr-Isotopenverhältnissen ausgewählter geologischer Einheiten
Mitteleuropas und Skandinaviens. Die horizontal gestrichelte Linie
zeigt das ungefähre Minimum der Sr-Isotopenverhältnisse in
Skandinavien.
15
Kombination von Strontium- und Sauerstoff-Isotopendaten der
zweiten und dritten Molaren der Gefallenen aus dem Massengrab
von Lützen. Für Individuen mit Hinweisen auf Ortswechsel während
der Kindheit sind außerdem die Daten der früher ausgebildeten Zahn-
kronen eingetragen. Die Wertebereiche im Hintergrund sind aus
Abb. 13 und 14 übernommen. Die horizontal gestrichelte Linie
zeigt das ungefähre Minimum der Sr-Isotopenverhältnisse in
Skandinavien.
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 415
der Strontium-Isotopenverhältnisse dieser Regionen
bewirkt.
Im Vergleich zum Zahnschmelz zeigten die Knochen
einheitlichere Sr-Isotopenverhältnisse (vgl. Abb. 14).
Grund dafür ist ein Einfluss von Strontium aus dem
Boden während der Liegezeit im Grab. Deshalb infor-
mieren die Isotopendaten der Knochen nicht über die
Wohn- und Aufenthaltsorte der Männer in den letzten
Jahren vor dem Tod, wie es bei lebenden Personen der
Fall wäre. Sie helfen aber, den für Lützen selbst ortsty-
pischen Wertebereich abzugrenzen, in dem lediglich
die Sr-Isotopenverhältnisse des Zahnschmelzes der
Individuen 2 und 24 liegen. Diese spärlichen Hinweise
auf möglicherweise lokal ansässige Personen entspre-
chen den Erwartungen für in einer Schlacht gefallene
Soldaten, denn allenfalls in Ausnahmefällen stammten
sie aus der unmittelbaren Umgebung.
Nach derzeit vorliegenden Vergleichsdaten ist für
etwa die Hälfte der Toten im Massengrab eine direkte
Herkunft aus Skandinavien äußerst unwahrscheinlich
(vgl. Abb. 15). Ihre Strontium-Isotopenverhältnisse sind
stattdessen charakteristisch für die fruchtbaren Löss-
regionen, wie sie in Mittel- und Süddeutschland weite
Bereiche der Altsiedellandschaften prägen. Bei der ande-
ren Hälfte der Individuen mit Sr-Isotopenverhältnissen
von über o,711o könnte es sich dagegen um Soldaten aus
Schweden handeln. Ebenfalls möglich ist aber auch, dass
sie an Orten aufgewachsen sind, an denen während der
Eiszeiten Gesteinsmaterial skandinavischen Ursprungs
abgelagert worden war. Dies ist für die Region nörd-
lich von Lützen einschließlich Brandenburg und Meck-
lenburg der Fall. Hält man sich die Ergebnisse anderer
Isotopenstudien aus dem mitteleuropäischen Raum vor
Augen, so fällt im Lützener Massengrab der vergleichs-
weise häufige Nachweis von hohen 87Sr / 86Sr-Werten auf.
Dies steht im Einklang mit der Hypothese, dass es sich
bei einem Teil der Toten um Soldaten aus den genannten
mit Schweden verbündeten Regionen handelte.
Strontium-Isotopenverhältnisse jenseits von o,714o
|dies entspricht ungefähr der oberen Grenze des Lüt-
zener Wertebereichs – sind charakteristisch für die
alten Grundgebirge des Baltischen Schildes in Skan-
dinavien und nur in wenigen Fällen auch südlich der
Ostsee belegt. Daher ist für Individuum 6 mit dem
höchsten Sr-Isotopenverhältnis und möglicherweise
auch für die Individuen 8, 21, 33 und 45 anzunehmen,
dass sie gebürtige Skandinavier waren (vgl. Abb. 15).
In einer vergleichbaren Studie am Wittstocker Massen-
grab ließen sich deutlich mehr Männer einer nordeuro-
päischen Herkunft zuweisen (Grupe u. a. 2o12).
ERNÄHRUNG DER SOLDATEN
Kollagen ist der wichtigste organische Baustoff
menschlicher und tierischer Knochen und oft auch
in bodengelagerten Skelettfunden gut erhalten. Koh-
lenstoff und Stickstoff sind Hauptelemente des Kol-
lagens. Beide verfügen über zwei stabile Isotope, d. h.
Atomsorten mit unterschiedlichen Massen. Für Koh-
lenstoff sind dies 12C und 13C (im Verhältnis dargestellt
als δ13C) und für Stickstoff 14N und 15N (dargestellt als
δ15N). Diese Isotopenverhältnisse im Knochenkollagen
geben Einblick in die Nahrungsgewohnheiten eines
Menschen während der letzten 1o–2o Lebensjahre vor
dem Tod – genauer gesagt in die Anteile pflanzlicher
und tierischer Eiweiße, über den Verzehr von Pflanzen
mit unterschiedlichem Photosynthesezyklus und den
Konsum von Meeresfrüchten und Fisch.
Jedes Ökosystem ist durch eine Aufeinanderfolge
von Ernährungsstufen (Trophiestufen) gekennzeich-
net und entlang von Nahrungsketten kommt es zu
Anreicherungen der schweren Isotope. So hat das
Kollagen von Pflanzenfressern einen 3–5 ‰ höheren
δ15N-Wert und einen ca. 5 ‰ höheren δ13C-Wert als die
Pflanzen an der Basis der Nahrungskette. Auf ähnliche
Weise sind die δ-Werte des Kollagens von Fleischfres-
sern höher als diejenigen der Pflanzenfresser, wobei
die Differenz zwischen Vertretern beider Ernährungs-
stufen bezüglich δ13C hier lediglich ca. 1 ‰ beträgt
6, 0
7, 0
8, 0
9, 0
10 ,0
11 ,0
12 ,0
13 ,0
14 ,0
15 ,0
-2 3, 0 -2 2, 5 -2 2,0 - 21 ,5 - 21 ,0 - 20 ,5 -2 0, 0 -1 9, 5 -1 9,0 - 18 ,5
δ¹³C (‰ vs. PDB)
δ¹5
N (‰ vs. AIR)
+2,81
+1,91
Soldaten Lützen
Rind Tiere (Mittelwert)
Soldaten Lützen (Mittelwert)
Schaf / Ziege Schwein
16
Vergleich der bei den Lützener
Soldaten ermittelten Kohlen-
stoff- und Stickstoff-Isotopen-
verhältnisse mit den Isotopen-
daten und Mittelwerten von
Tierkochen (Rinder, Schweine
und S chafe / Ziegen) aus
Weißenfels.
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche416
(DeNiro / Schöninger 1983). Je höher ein Organismus
in einer Nahrungskette steht, desto höher sind also
die δ13C- und δ15N-Werte seines Kollagens. Dies macht
sich die Ernährungsrekonstruktion zunutze, um beim
Menschen prinzipiell auf die Anteile der verzehrten
tierischen und pflanzlichen Komponenten zu schlie-
ßen. Allerdings ist bei der Auswertung von Analyse-
daten zu berücksichtigen, dass auch beispielsweise die
Düngung von Anbauflächen mit tierischen Exkremen-
ten, Dürre oder extreme Hungerzeiten, in denen der
menschliche Körper beginnt, sich selbst zu verdauen,
die Stickstoffisotopenverhältnisse ansteigen lassen.
Bezüglich der Kohlenstoff-Isotopenverhältnisse verän-
dern etwa unterschiedliche Standortbedingungen der
im mitteleuropäischen Nahrungsspektrum dominie-
renden C3-Pflanzen oder der Konsum von Hirse sowie
in jüngerer Zeit Mais oder Zuckerrohr – also von Pflan-
zen, die dem C4-Photosynthesezyklus folgen – die δ13C-
Werte. Schlussendlich nimmt auch der Verzehr von
Süßwasserfisch oder marinem Fisch Einfluss auf die
Isotopenverhältnisse beider Elemente.
Durch komplexe Wechselwirkungen der genann-
ten Faktoren überlagern sich in den Isotopendaten
sowohl langfristige Durchschnittswerte der qualitati-
ven Zusammensetzung der Nahrung als auch regionale
Einflüsse. Schlüssel zur Interpretation der Analyseda-
ten der Soldaten des Massengrabes von Lützen sind des-
halb Vergleiche mit Isotopenverhältnissen tierischen
Kollagens von Pflanzen-, Alles- und Fleischfressern
sowie mit Daten anderer menschlicher Bestattungs-
gemeinschaften gleicher oder ähnlicher Zeitstellung.
Für die Analysen wurde aus jeweils einer Rippe der
Soldaten Knochenkollagen extrahiert und die δ13C- und
δ15N-Werte ermittelt. Zum Vergleich dienten Knochen
von 13 Tieren – darunter Schweine, Schafe / Ziegen und
Rinder – ähnlicher Zeitstellung aus dem ca. 1o km süd-
westlich von Lützen gelegenen Weißenfels.
Getreide und Fleisch: Die Nahrungsgrundlagen
im Dreißigjährigen Krieg
Die δ13C-Werte des Knochenkollagens der im Lützener
Massengrab beigesetzten Soldaten reichen von -2o,4 ‰
bis 19,o ‰ mit einem Mittelwert von -19,6 ± o,3
(1 SD). Dies ist charakteristisch für eine Nahrungs-
kette, an deren Basis C3-Pflanzen stehen, wie sie für
Mitteleuropa typisch sind. Dazu gehören z. B. Roggen,
Gerste, Hafer und Weizen, deren Bedeutung als dama-
lige Hauptnahrungsquellen schriftlich überliefert
ist. Weizen war allerdings wesentlich teurer als die
anderen Getreide und eher für die soziale Oberschicht
erschwinglich. Weiterhin waren Gemüsepflanzen wie
Kohl, Rüben, Erbsen und Bohnen sicher ein wichti-
ger Bestandteil der pflanzlichen Kost. Die vergleichs-
weise einheitlichen und niedrigen δ13C-Werte sprechen
gegen eine große Bedeutung von Meeresfisch oder der
C4-Pflanze Hirse für die Ernährung der Soldaten.
Die δ15N-Werte der Lützener Knochenproben variie-
ren zwischen 9,o ‰ und 13,6 ‰ mit einem Mittelwert
von 11,5 ± 1,o ‰ (1 SD). Der δ15N-Mittelwert der zum
Vergleich herangezogenen Tiere aus Weißenfels liegt
bei 8,7 ‰ (Abb. 16). Die Differenz von 2,8 ‰ zwischen
den Durchschnittswerten der menschlichen und der
tierischen Proben spricht für eine Mischernährung aus
pflanzlichen und tierischen Proteinen. Für einige der
Soldaten waren Letztere offensichtlich von erheblicher
Bedeutung. Da sich die Männer aber nur für kurze Zeit
in der Region aufgehalten haben, ist nicht zu erwar-
ten, dass sich die aus der Umgebung von Lützen stam-
mende Nahrung bereits in den Isotopenverhältnissen
des Kollagens widerspiegelte. Es ist vielmehr davon
auszugehen, dass die gemessenen Isotopenwerte der
jüngeren Männer im Massengrab noch auf ihre Kind-
heit bzw. Jugendzeit zurückgehen.
In der Frühen Neuzeit wurden laut historischer
Quellen vor allem das Fleisch von Schwein und Schaf
konsumiert. Weitere wichtige Lieferanten für tieri-
sches Protein waren Milchprodukte und Eier. Anhand
der Isotopendaten lassen sich allerdings keine Rück-
schlüsse auf die Art der tierischen Proteine und die
Qualität des Fleisches ziehen. Obwohl wir uns zum
Zeitpunkt der Schlacht bereits im 15. Kriegsjahr befin-
den, zeigen die ermittelten Stickstoff-Isotopenwerte
keine Hinweise auf eine längerfristige Mangelernäh-
2,01
2,87
2,06
3,77 3,82
1,70
4,60
0,0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
Rathewitz
5.6. Jh.
Obermöllern
5.– 6. Jh.
Magdeburg
11.– 12. Jh.
Unterschicht
Magdeburg
11.– 12. Jh.
Oberschicht
Hettstedt
15.– 16. Jh.
Anklam 1638 Lützen 1632
15
N (‰)
17
Vergleiche der Differenzen
zwischen den minimalen und
maximalen Stickstoff-Isotopen-
verhältnissen des Knochen-
kollagens menschlicher Bestat-
tungen der Fundplätze Rathe-
witz, Obermöllern, Magdeburg,
Hettstedt, Anklam und Lützen.
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 417
rung in Form besonders geringer Anteile tierischer
Proteine. Dennoch hatten die Männer vor allem im
Winter Schwierigkeiten, ihren täglichen Bedarf an
Nährstoffen, wie z. B. Vitamin C, zu decken.
Bei genauer Betrachtung der Lützener Daten fällt
die starke Streuung der δ15N-Werte im Vergleich zu
anderen Isotopenstudien aus dem gleichen Raum bzw.
gleichen Zeithorizont auf. Zu nennen sind die Gräber-
felder Rathewitz und Obermöllern, beide Burgenland-
kreis, aus dem 5. und 6. Jh., Kirchen- und Friedhofsbe-
stattungen des Magdeburger Domes (11. / 12. Jh.) sowie
der Hettstedter Friedhof, Lkr. Mansfeld-Südharz, aus
dem 15. / 16. Jh. (Knipper u. a. 2o13; Alt u. a. 2o12). Mit
den in das Jahr 1638 datierenden Befunden aus dem
mecklenburgischen Anklam haben wir Vergleichsda-
ten zum Dreißigjährigen Krieg (Peitel 2oo6). In allen
Vergleichsgruppen ist die jeweilige Differenz zwischen
dem minimalen und dem maximalen δ15N-Wert mit
2 ‰ in Anklam und 3,8 ‰ bei der sozialen Ober-
schicht in Magdeburg und dem Friedhof aus Hettstedt
deutlich niedriger als bei den Soldaten aus Lützen mit
4,6 ‰ (Abb. 17). Dies unterstreicht eine sehr heterogene
Herkunft der Männer aus unterschiedlichen sozialen
Schichten oder verschiedenen Regionen. Einige Sol-
daten mit hohen δ15N-Werten (Ind. 1, 19, 23 und 46)
verzehrten sicher mehr tierisches Protein und mögli-
cherweise auch Fisch als andere. Bei jenen Soldaten mit
relativ niedrigen Stickstoff-Isotopenwerten (Ind. 13, 34
und 35) scheint der Anteil tierischer Proteine in ihrer
Nahrung vor ihrem Eintritt in das Heer sehr gering
gewesen zu sein.
Ein Vergleich der Mittelwerte der Isotopenverhält-
nisse aus Lützen mit anderen Fundplätzen in Mittel-
und Norddeutschland zeigt die größte Ähnlichkeit zu
denjenigen aus der Kleinstadt Hettstedt (Abb. 18). Die
frühmittelalterlichen Bestattungen aus Rathewitz und
Obermöllern haben deutlich niedrigere δ15N -Werte,
was für niedrigere Anteile tierischer Proteine an der
Gesamtnahrung im Vergleich zur Frühen Neuzeit
spricht. Die δ13C-Werte aus Magdeburg und Anklam
liegen etwas höher als diejenigen aus Lützen und kön-
nen durch einen gewissen Anteil an C4-Pflanzen wie
Hirse oder marinem Fisch in der Nahrung bedingt sein.
Letzteres ist besonders für das direkt an der Ostsee
liegende Anklam überzeugend.
Ernährung und Herkunft
Auch die Kohlenstoff- und Stickstoffisotope können
Hinweise auf eine mögliche Herkunft der Soldaten
liefern. Hierzu wurden die Mittelwerte der Isotopen-
daten aus Lützen mit Daten aus Schweden, Dänemark,
Schottland und Italien verglichen (Kjellström u. a.
2oo9; Yoder 2o1o; Müldner u. a. 2oo9; Lamb u. a. 2o12;
Ciaffi u. a. 2o12; Reitsema / Vercelotti 2o12). Allein
aus der Zugehörigkeit zu den schwedischen oder den
kaiserlichen Truppen kann kein Hinweis auf die Her-
6,0
7,0
8,0
9,0
10,0
11,0
12,0
13,0
14,0
15,0
16,0
-22,5 -22,0 -21,5 -21,0 -20,5 -20,0 -19,5 -19,0 -18,5 -18,0 -17,5
Soldaten Lützen 1632
Soldaten Lützen 1632 (Mittelwert)
Rathewitz 5.–
6.
Jh.
Obermöllern 5.–
6.
Jh.
Magdeburg 11.–
12.
Jh.
Unterschicht
Magdeburg 11.–
12.
Jh.
Oberschicht
Hettstedt 15.–
16.
Jh.
Anklam 1638
Sigtuna 900
1650 (Schweden)
Ribe 13.–
16.
Jh. (Dänemark)
Whithorn Cathedral 11.–
14.
Jh.
(Schottland)
Auldham 7.–
17.
Jh. (Schottland)
Palazzo Doria Pamphili, Albano
1040
1220 (Italien)
Trino, Vercellese 8.–
13.
Jh.
(Italien)
1
1
2
2
3
3
4
4
5
5
6
6
δ13C (‰ vs. PDB)
δ15N (‰ vs. AIR)
Terrestrische Pflanzen
Marine Pflanzen
C4-Pflanzen
Pflanzenfresser Fleischfresser Fischfresser
18
Kohlenstoff- und Stickstoff-
Isotopenverhältnisse der
Lützener Soldaten und deren
Mittelwert im Vergleich mit deut-
schen Fundplätzen (Rathewitz,
Obermöllern, Magdeburg,
Hettstedt und Anklam) und
mit Fundplätzen aus Schweden,
Dänemark, Schottland und
Italien.
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche418
kunft gewonnen werden, da beide Heere multiethnisch
zusammengesetzt waren. Hinzu kommt, dass nicht aus
allen Ländern Datensätze aus der Zeit des Dreißigjäh-
rigen Krieges vorliegen. Abbildung 18 macht deutlich,
dass Proben aus Italien weit niedrigere δ15N-Werte und
etwas höhere δ13C-Werte aufweisen als diejenigen der
Lützener Soldaten. Auch Einzelwerte von Söldnern aus
Lützen reichen kaum in ihr Wertespektrum hinein.
Dagegen sind die Lützener von den beiden Fundplätzen
in Schottland nicht zu unterscheiden. Die δ13C-Werte
aus Schweden liegen niedriger und deuten möglicher-
weise einen erhöhten Konsum von Süßwasserfisch an.
Jedoch reichen auch hier nicht einmal einzelne Indivi-
duen aus Lützen in den Datenbereich der Individuen
aus Sigtuna, Schweden, hinein. Aus Schweden liegen
keine weiteren vergleichbaren Datenserien vor. Wür-
den die vorhandenen Werte ganz Schweden repräsen-
tieren, was unwahrscheinlich ist, könnte man die Lüt-
zener Soldaten eindeutig von denjenigen aus Schweden
unterscheiden. Die gute Vergleichbarkeit mit dem
Datensatz aus Hettstedt (s. o.) steht im Einklang mit
einem Überwiegen von Deutschen unter den beprob-
ten Soldaten und mit der historischen Überlieferung
zur Aufstellung der Armee Gustav II. Adolfs.
ZUSAMMENFASSUNG
Im Jahr 2o1o wurde im Bereich des Schlachtfeldes von
Lützen ein Massengrab geborgen und anschließend
in Zusammenarbeit von Archäologen, Anthropologen
und Restauratoren freigelegt.
Die Lage des Massengrabes im Gelände entspricht
mehr oder weniger jener Stelle, an der eine der Eliteein-
heiten Gustav II. Adolfs, die »Blaue Brigade«, und das
kaiserliche Heer aufeinanderprallten. Die Dominanz
an Schussverletzungen bei den 47 Soldaten aus dem
Massengrab unterstützt die archäologisch-historische
Hypothese, dass es sich bei den Toten überwiegend um
Angehörige der schwedischen Armee handelte.
Die Strontium- und Sauerstoff-Isotopenverhält-
nisse der beigesetzten Individuen unterscheiden sich
grundlegend von Datenspektren regulärer Friedhöfe.
Insbesondere die Variationsbreite der Sr-Isotopendaten
bestätigt, dass die Personen aus geologisch sehr unter-
schiedlichen Herkunftsgebieten kamen. Die meisten
davon lagen jedoch in einer Region mit sehr ähnli-
chen Sauerstoff-Isotopenverhältnissen – wahrschein-
lich in einem Korridor, der von Süddeutschland bis
nach Südskandinavien reichte. Da es sich bei den Toten
mehrheitlich um Mitglieder der schwedischen »Blauen
Brigade« handeln dürfte, sollten sie überwiegend aus
dem Norden des heutigen Deutschlands, vor allem aus
Brandenburg und Mecklenburg stammen. Für nur fünf
Tote ist eine direkte Herkunft aus Skandinavien wahr-
scheinlich. Dies entspricht den Erwartungen, da gebür-
tige Skandinavier in der unter schwedischem Kom-
mando stehenden Armee in der Minderheit waren. Für
etwa die Hälfte der Individuen ist eine Herkunft aus
Schweden oder Finnland weitgehend auszuschließen.
Ihre Wertebereiche stehen im Einklang mit Löss und
Kalkstein der Altsiedellandschaften, wie sie für Mit-
tel-, aber auch Süddeutschland charakteristisch sind.
Auch eine Verortung im Norden Deutschlands ist nicht
auszuschließen. Wenige Individuen mit niedrigeren
oder höheren Sauerstoff-Isotopendaten stammen aus
anderen Großregionen. Für Letztere wären das Rhein-
land, große Teile Westeuropas oder auch die Britischen
Inseln als Herkunftsregionen denkbar.
In den Wirren der Schlacht mit ihren zahlreichen
Opfern ist kaum davon auszugehen, dass es sich bei
allen im Lützener Massengrab vereinten Soldaten um
Angehörige einer einzigen Einheit handelte. Vielmehr
ist denkbar, dass sowohl Männer der Truppen Gus-
tav II. Adolfs als auch des kaiserlichen Heeres ihre
letzte Ruhestätte in dem Lützener Massengrab fanden.
Dabei ist letzten Endes nicht auszuschließen, dass
beide Truppen gar in denselben Regionen rekrutier-
ten oder einzelne Soldaten von einer zur anderen
Truppe überliefen.
Die untersuchten Soldaten bevorzugten eine eher
terrestrische Ernährungsweise, die hauptsächlich auf
der Basis von C3-Pflanzen beruhte. Die Männer wer-
den vorwiegend Brot und Brei aus Roggen, Gerste und
Hafer sowie Kraut, Rüben, Bohnen und Erbsen zu
sich genommen haben. Als Eiweißlieferanten dienten
Milchprodukte, Eier und Fleisch von Schweinen, Zie-
gen, Schafen, Hühnern und Rindern. Der Hunger war
sicher ein Begleiter des Krieges, allerdings sind lange
Hungerphasen eher auszuschließen, da die Stickstoff-
werte keinen eindeutigen Hinweis darauf liefern. Die
Ernährung war sehr heterogen, was gegen eine Verpfle-
gung spricht, die alle Soldaten gleichmäßig versorgte.
Letztendlich gelingt es über die zusammenfassen-
den Informationen zu den Lebensbedingungen hinaus
zu jedem der im Alter zwischen 15 und 5o Jahren ver-
storbenen Soldaten anhand Krankenbild und vielem
anderen mehr selbst nach 4oo Jahren den individuel-
len Lebenslauf zu skizzieren. Mit welcher Bandbreite
an Schicksalen wir es im militärischen Apparat des
17. Jhs. zu tun haben, veranschaulichen beispielhaft
drei Lebensläufe.
Dreissigjähriger Krieg in Mitteldeutschland // Krieg – Eine archäologische Spurensuche 419
Individuum 6
Bei Individuum 6 handelt es sich um einen etwa 22-
bis 26-jährigen Mann, der mit seiner Körperhöhe
von etwa 174 cm etwas über dem Durchschnitt des
Lützener Kollektivs lag. Veränderungen an den Kno-
chenoberflächen von Schädel und Langknochen sowie
mehrere Zahninfektionen sprechen für einen schlech-
ten Gesundheitszustand. Der junge Mann, im besten
Soldatenalter, wurde am rechten Schädeldach durch
einen Schuss tödlich getroffen. Das belegt die Blei-
kugel (Karabiner oder Muskete), die im noch erhalte-
nen linken Scheitelbein gefunden wurde.
Die Sr-Isotopenanalysen an den Zähnen des jungen
Mannes ergaben die höchsten (radiogensten) 87Sr / 86Sr-
Verhältnisse in der gesamten Studie. Gemeinsam mit
den Sauerstoff-Isotopenverhältnissen spricht dies
dafür, dass er sehr wahrscheinlich ein gebürtiger Skan-
dinavier war. Möglicherweise diente er als Infanterist
in der »Blauen Brigade« und wurde im Gefecht mit
einer kaiserlichen Kavallerie erschossen.
Die Analysen der leichten stabilen Isotope der
Knochen zeigten vergleichsweise niedrige Kohlen-
stoff- und durchschnittliche Stickstoff-Isotopenwerte.
Möglicherweise spielte Süßwasserfisch neben Getrei-
deprodukten und Fleisch seit seiner Jugend eine wich-
tige Rolle in seiner Ernährung. Aber auch die Stand-
ortfaktoren der landwirtschaftlichen Nutzflächen
in seiner Heimat mögen sich hier niedergeschlagen
haben.
Individuum 16
Individuum 16 gehörte mit einem Alter von ca. 25–35
Jahren bereits zum Kreis der erfahrenen Kämpfer.
Mit einer Körperhöhe von etwa 169 cm zählte er eher
zum Durchschnitt. Hypoplastische Linien im Zahn-
schmelz deuten auf eine krisenbehaftete Kindheit hin,
Veränderungen am Schädeldach, eine schlechte Zahn-
gesundheit sowie chronische Kieferhöhlenentzündun-
gen lassen auf ungünstige Lebensbedingungen schlie-
ßen; auch eine Unterversorgung mit Vitamin C wäre
denkbar. Der Nachweis von Parasiteneiern in Erdpro-
ben aus dem Beckenbereich deutet auf einen Befall
mit Spulwürmern hin, zudem besteht der Verdacht
auf eine Infektion mit Amöbenruhr. Diese Befunde
sprechen für ein geschwächtes Immunsystem, das
im Kampf sicherlich zu kräftezehrenden Einbußen
führte. Bei dem Toten wurden Frakturen am rechten
Ober- und Unterschenkel festgestellt, eine Bleikugel
steckte noch im linken Schulterblatt. Somit steht fest,
dass auch dieser Soldat in ein Schussgefecht geriet, bei
dem zwei Treffer in Schulter und Unterschenkel tödli-
che Wunden verursachten.
Nach seinen Strontium-Isotopenverhältnissen zu
urteilen, stammte der Mann nicht aus Skandinavien.
Wahrscheinlich verbrachte er seine frühen Kindheits-
jahre in einem der fruchtbaren Lössgebiete, wie sie
für weite Teile Mitteleuropas charakteristisch sind.
Ein deutlicher Unterschied zwischen den Isotopenver-
hältnissen von nacheinander gebildeten Zähnen seines
Gebisses zeigt, dass er diese Region bereits im Laufe
seiner Kindheit oder frühen Jugend verließ und seinen
Wohnort wechselte. Möglicherweise war dies durch
die widrigen Lebensumstände vor und zu Beginn des
Krieges bedingt.
Die durchschnittlichen Kohlenstoff- und Stickstoff-
isotopenverhältnisse sprechen für eine Mischernäh-
rung aus Getreideprodukten, Gemüse, Fleisch, Milch-
produkten und möglicherweise auch Süßwasserfisch.
Bedeutende Anteile von marinem Fisch oder Hirse sind
auszuschließen.
Individuum 18
Individuum 18 war etwa 173 cm groß und zeichnete
sich durch markante Gesichtszüge aus. Mit seinen
4o–5o Lebensjahren kann er zu den altgedienten und
erfahrenen Soldaten des Dreißigjährigen Krieges
gezählt werden; zu Kriegsbeginn war er im besten Rek-
rutenalter. Mehrere verheilte Verletzungen im Gesicht
und am linken Unterarm sind als Beleg zahlreicher kör-
perlicher Auseinandersetzungen anzusehen. Eine mas-
sive Verdickung des rechten Unterschenkels deutet auf
eine chronische Knocheninfektion hin (Abb. 4). Histo-
logische Untersuchungen stützen den Verdacht einer
fortgeschrittenen Syphilis-Infektion, die im Anfangs-
stadium die Betroffenen häufig in Form von Haut- und
Schleimhautgeschwüren äußerlich stigmatisiert.
Am linken Scheitelbein fand sich ein Lochdefekt
und im angrenzenden Schädelknochen steckte noch
das Fragment einer Kugel (Abb. 6b). Computertomo-
grafische Daten deuten darauf hin, dass von der zer-
splitterten Bleikugel auch winzige Bruchstücke in das
tiefer liegende Hirngewebe eindrangen.
Der Weisheitszahn des Mannes zeigte das nied-
rigste Sauerstoff-Isotopenverhältnis unter allen Solda-
ten im Massengrab. Er stammte demnach aus einer
vergleichsweise kühlen Region oder aus dem Bergland.
Die Strontium-Isotopenverhältnisse sprechen gegen
eine Herkunft aus den mittleren und nördlichen Tei-
len Skandinaviens, was allein anhand der Sauerstoff-
Isotopendaten möglich gewesen wäre.
Nicole Nicklisch u. a. // Krieg – Eine archäologische Spurensuche420
Die Stickstoffisotopenwerte des Mannes sind im
Vergleich zu denen der anderen Soldaten erhöht. Er
hatte demnach Zugang zu einer an tierischen Protei-
nen reichen Ernährung. Bedeutende Anteile von Süß-
wasserfisch mögen seinen Speiseplan ergänzt haben,
was auch mit seiner Herkunft in Zusammenhang ste-
hen könnte.
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ANHANg
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Seite Abb. Nachweis
2 J. Lipták, München
4 J. Lipták, München
8 © Soprintendenza per i beni cultu-
rali. Ufficio beni archeologici, Trento
15 © The Trustees of the British Museum
17 Musées Royaux des Beaux-Arts,
Bruxelles
19 1 Museo Nacional Centro de Arte Reina
Sofia, Madrid.
21 2 Wendorf Skeletal Collection
22 3 G. Buschan, Die Sitten der Völker.
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Kultureigentümlichkeiten, Tod und
Bestattung bei allen Völkern der Erde
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376 f.
24 4 J. Lipták, München
27 1 © The University of Edinburgh
37 f. © 2015. Photo Werner Forman
Archive / Scala, Florenc e
40 1 nach Schulz 2002 Abb. 4; 8; 9
40 2 nach Feller 2013, 163 Abb. 24.6
41 3 nach Rezepkin 2000, Taf. 40
42 f. 4–5 R. Pérez, UAB
44 6 S. Gili, UAB, nach Foto:Katalog Badi-
sches Landesmuseum 1976, 485
und Ambrosi 1972, 107
45 7 nach E. Simpson, in Bahrami 2008,
148 f.
48 1 J. Lipták, München
49 2 © LDA Sachsen-Anhalt
51 1 Grabungsteam Kalkriese; © Varus-
schlacht im Osnabrücker Land GmbH
– Museum und Park Kalkriese
52 2 T. Pollard
53 3 T. Sutherland
55 © A. Mielke (Taï Chimpanzee Project)
58 1 V. Witte
59 2–3 © A. Wild
64 1 © R. M. Wittig (Taï Chimpanzee
Project)
65 2 © N. Eckhardt (Taï Chimpanzee
Project)
67 Photograph by Michael Clark Rocke-
feller. (c) President and Fellows of
Harvard College, Peabody Museum
of Archaeology and Ethnology,
PM# 2006.12.1.83.8 (digital file #
98470022)
69 1 Yanomamö Photograph courtesy of
Napoleon A. Chagnon
70 f. 2 Karl G. Heider. Gift of Karl G. Heider
© President and fellows of Harvard
College, Peabody Museum of
Archaeology and Ethnology PM#
2006.17.1.89.4
73 3 © B. Norton
74 4 J. Helbling
77 1 nach Roscoe 2011
79 2 Michael Clark Rockefeller. Gift of
the family of Michael R. Rockefeller
© President and fellows of Har-
vard College, Peabody Museum of
Archaeology and Ethnology PM#
2006.12.1.50.27
81 © LVR-LandesMuseum Bonn,
Zeichnung: K. Schauer (Salzburg)
84 f. 1–2 Jörg Orschiedt
85 f. 3–4 Erik Trinkaus
87 5 Emile Rivière 1887, Pl. XIII
90 1 J. Trueba / Madrid Scientific Films
91 f. 1–4 J. Vogel / LVR-LandesMuseum B onn
93 5 N. Nicklisch, LDA
95 1 Niedersächsisches Landesamt
für Denkmalpflege
96 2 J. Lipták, München
96 3 Dr. Alfred Czarnetzki, Tübingen
97 4 nach Bennike 1997, Abb. 1; 3
97 5 nach Brinch Petersen u. a. 1993
99 f. 1–2 Robert Rudolf Schmidt 1912
101 3–6 Jörg Orschiedt
103 1 D. Martin
104 2 IMA Solutions
105 f. 1–2 T. Ahlström / C. Larss on
107 J. Lipták, München
110 1 © K. Schauer, Salzburg
112 2 nach Schwarz 2013, 233 Abb. 2;
236 Abb. 5
113 3 F. Knoll, LDA
114 4 nach Vegas 2007, 131–132
Ab b. 2 0– 21
117 1 S. Buchwald, LDA, nach
B. Govedarica 20 04
118 2 National Museum of History of
Moldova
120 1 S. Gili, basierend auf der
Photographie von J.-D. Lajoux
1962, 160–162
120 2 nach J. B. Porcar Ripollés 1953,
78 Abb. 2
121 3 R. Risch
121 4–6 Foto: R. Risch, Bearbeitung:
123 J. A. Soldevilla
126 Zusammenstellung LDA Sachsen-
Anhalt nach M. Uckelmann, Die
Schilde der Bronzezeit in Nord-,
West- und Zentraleuropa
(Stuttgart 2012) 201 Tab. 12
127 1 nach © J. Süß, MediaCultura
128 2 B. Müller-Neuhof
131 1 J. Lipták, München
132 2 © Jaap Beuker, Assen
133 3 © LDA Sachsen-Anhalt
134 4 © The Wendel Collection,
Neanderthal Museum
135 f. 1–3 J. Lipták, München
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L. Lars en
141 2 nach ten Anscher 2012, 336
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Yarmouth
162 6 V. Lull, R. Micó, C. Rihuete-Her rada,
R. Risch
163 7 V. Lull, R. Micó, C. Rihuete-Her rada,
R. Risch, basierend auf de Miroshedji
2009, Rey 2012, Ivanova 2008,
Risch 2013
166 f. 1–2 Entzerrung der Luftbilder und
Vektorisierung der Grabenbefunde
M. Freudenreich, Halle (Saale)
168 3 R. Schwarz, LDA
169 1 T. Richter / T. Schunke, LDA
ABBILDUNGSNACHWEIS
Anhang // Krieg – Eine Archäologische Spurensuche 481
171 1 Landesamt für Denkmalpflege Baden-
Württemberg, Esslingen: Bearbeitung:
gruppe sepia (A. Golowin / A. Keck)
Heilbronn im Auftrag der Städtischen
Museen Heilbronn, Entwurf J. Wahl
(Konstanz)
172 2 Landesamt für Denkmalpflege Baden-
Württemberg, Esslingen: Bearbeitung:
gruppe sepia (A. Golowin / A. Keck)
Heilbronn im Auftrag der Städtischen
Museen Heilbronn, Foto: M. Seitz
(Rottenbur g a. N.)
172 3 Einzelfotos: Landesamt für Denkmal-
pflege Hessen, hessenARCHÄOLOGIE;
Zusammenstellung: C. L ohr
173 4 K. Pockr andt (Halle / Saale), basie-
rend auf Ergebnissen von C. Meyer
(Halle / Saale)
173 f. 5–6 J. Lipták, München
175 7 nach Teschler-Nicola u. a. 2006 Tab. 1
177 1 C. Meyer, LDA
179 f. 1–2 J. Armendáriz Martija, Universidad
Nacional de Educación a Distancia
182 1 J. Lipták, München
182 2 nach Loewe 1959; Lucas 1965;
Matthias 1968; Matthias 1974; Mat-
thias 982; Matthias 1987; Schädelma-
nipulationen nach Lidke 2008, 229 ff.;
Conrad / Teegen 2009
183 3 J. Lipták, München
185 1 Lukas Fischer
186 2 J. Lipták, München
187 3 Jörg Orschiedt
188 4 Lukas Fischer
190 © K. Schauer, Salzburg
191 1 J. Lipták, München
192 2 © K. Schauer, Salzburg
193 1 nach Heyd 2013a, Fig. 28.
194 2 nach Heyd 2013a, Fig. 30
195 3 J. Lipták, München
196 4 © K. Schauer, Salzburg
198 5 © Wessex Archaeology
198 6 nach Spatzier 2013, Taf. 73, 3
199 7 nach Spatzier 2013, Kartierung A17
201 1–2 TLDA / H. Arnold
203 J. Lipták, München
205 1 Corum Museum
206 2 (c) Soprintendenza per i beni cultu-
rali. Ufficio beni archeologici, Trento
208 3 © GDKE – Landesmuseum Mainz
(U. Rudischer)
209 4 Araldo De Luca‘s Archive
211 5 nach Furtwängler / Loeschke 1886
213 1 nach Hamblin 2006, 218 Abb. b
214 2 P. Steinkeller 2013, Abb. 1–4
215 3 bpk / RMN – Gr and Palais / Hervé
Lewandowski
216 4 nach Hamblin 2006, 218 Abb. c
218 5 bpk / RMN – Grand Palais / Franck Raux
222 6 © The Trustees of the British Museum
225 1 © The Trustees of the British Museum
226 2 bpk / Vorderasiatisches Museum,
SMB / Olaf M. Teßmer
227 3 Staatliche Antikensammlungen
und Glyptothek München;
Foto: R . Kühling
230 1 DAI Kairo / © H. Köpp-Junk;
Zeichnung Alexandra Kireenko nach
Jaroš-Deckert 1984, Faltkarte 3
233 1 nach Kanawati / McFarlane 1993
236 f. 1 Araldo De Luca‘s Archive
240 1 © The Art Archive / Alamy
241 bpk / RMN – Grand Palais / Hervé
Lewandowski
242 The National Museum of Denmark /
L. Lars en
244 f. 1–2 J. Lipták, München
246 f. 3 J. Filipp, LDA
248 4 N. Seeländer, LDA
249 5 J. Lipták, München
250 6 B. Parsche, LDA
251 7 bpk / Ägyptisches Museum und Papy-
russammlung, SMB / Sandra Steiß
254 1 The National Museum of Denmark
255 2 nach Burgess / Colquhoun 1988
256 3 © D. Sommer, BLDAM
257 1 Landesamt für Denkmalpflege im
Regierungspräsidium Stuttgart
259 1 © K. Schauer, Salzburg
260 f. 2–3 R. Maraszek, LDA
261 4 R. Maraszek, nach Anati 1995,
Abb. 46
262 5 nach Harrison 2004, 219: C22; 296:
C78
263 6 nach Demontis 2005
263 7 Cagliari, National Archaeological
Museum of Cagliari. © 2015. DeAgos-
tini Picture Library / Scala, Florence
264 8 nach Brøndsted 1962, 199
265 1 Milstreu, Tanums Hällristningsmuseum
Underslös, Quelle Swedish Rock Art
Research Archive (SHFA)
266 2 Dokumentation D. Evers (Quelle
SHFA) / C. Bertilsson Q uelle SHFA
267 3 Foto und Dokumentation
E. Kjellén. Quelle SHFA
267 4 nach A. Toreld 2012. Dokumentation
Stiftelsen för dokumentation av
Bohusläns hällristningar
268 5 Dokumentation Högberg, T &
Milstreu, G. Tanums Hällristnings-
museum Underslös, Quelle SHFA
270 1 Internetquelle unbekannt
271 2 a Musée d‘Archéologie nationale et
Domaine national de Saint-Germain-
en-Laye, Foto: A. Chauvet – C2RMF;
b Magyar Nemzeti Múzeum Budapest;
Foto: M. Mödlinger;
c Musée d‘Archéologie nationale et
Domaine national de Saint-Germain-
en-Laye, Foto: A. Chauvet – C2RMF
272 3 a nach Uckelmann 2011, Abb. 4;
b Uckelmann 2012, Taf. 63, 42e
273 1–2 C. Horn
274 3 J. Lipták, München
276 1 Landesamt für Kultur und Denkmal-
pflege M ecklenburg-Vorpommern /
Landesarchäologie Mecklenburg-
Vorpommern / Schwerin
276 2 nach Groht 2013, 52 Abb. 11
277 3 J. Groht
280 1 M. Siedlaczek
281 2 J. Lipták, München
284 1 nach Piller 2009, 16 Abb. 4
284 2 M. Frangipane
285 f. 1–2 M. Schefzik, LDA
286 3 J. Lipták, München
286 4 nach Sommerfeld 2004, 84 Abb. links
287 5 nach Weller 2014
287 6 Replikenfotos: J. Lipták, München
289 1 nach Jacob-Friesen 1967, Taf. 27,4;
163,1
290 2 J. Lipták, München
291 3 R. Maraszek, LDA
291 4 nach Anati 1961, 34 f.
292 5 nach Maraszek 2010, 151 ff.
293 f. 1–2 M. Mödlinger
295 3 a nach Müller-Karpe 1980;
b nach Petres / Jankovits 2014, mit
Ergänzungen der Autorin;
c nach Mottier 1988
295 4 nach Verdelis 1967; nach Clausing
2002
297 1 a S. Reinhold; b J. Müller;
c R. Munteanu
298 2 nach Durman 1988, 59
298 3 Museum zu Allerheiligen
Schaffhausen
298 4 Baghdad, Iraq Museum. © 2015.
Photo Scala, Florence
299 5 Muzeul Nat˛ional de Istorie a României
299 6 J. Lipták, München
301 1 nach Ettel 2010, Abb. 1
302 2 nach Jockenhövel 1990, 215 f.
Abb. 3– 4
303 3 nach Diemer 1995, Abb. 4–7
303 4 Krause 2008, Abb. 12
304 5 Bayerisches Landesamt für Denkmal-
pflege-Luftbilddokumentation,
Aufnahmedatum 17.12.98,
Foto: Klaus Leidorf, Archiv-
Nr. 6332/001, Dia 7995-27
305 6 nach Ettel 2010, 360 Abb. 8
307 f. 1–2 © ASOME- UAB
309 1 Laboratory of Ancient Topography
and Photogrammetry, Department of
Cultural Heritage-University of Salento,
Lecce
310 f. 2–3 T. Scarano
312 Museum zu Allerheiligen Schaffhausen
314 1 © LDA Sachsen-Anhalt
315 1 a Faculty of Archaeology, Leiden
University
b S. Buchwald, LDA, mit Ergänzungen
nach Louwe Kooijmans 2005,
Abb. L1
316 2 Oddunn Farbregd, NTNU University
Museum
318 3–4 I. Cartwright, Courtesy of the City of
Bristol Museum and Art Gallery
319 1 N. Nicklisch, LDA
322 1 R. Jung
323 2 Foto: H. Çetinkaya (reproduziert mit
freundl. Genehm. der Liman-Tepe-
Grabung)
324 f. 3–4 R. Jung
326 5 Zeichnung: F. Dakoronia (mit
freundl. Genehm. der Ausgräberin)
482 Abbildungsnachweis // Krieg – Eine Archäologische Spurensuche
328 © Irisches Nationalmuseum, Dublin;
Foto: M. Uc kelmann
329– 1–3 a Foto und Grafik R. Jung;
331 b J. Lipták, München;
c R. Jung
d Staatliche Museen zu Berlin –
Ägyptisches Museum und Papyrus-
sammlung, Inv. Nr. ÄM 204 47
334 1 Canci u. a. 2010, 19
334 2 Canci u. a. 2010, 9
334 3 On the permission of italian Ministero
dei beni e delle attività culturali e del
turismo; reproduction prohibited.
334 4 Canci u. a. 2010, 7
335 5 Canci u. a. 2010, 22
335 6 M. Letizia Pulcini
336 © K. Schauer, Salzburg
337 1 F. Ruchhöft, Landesamt für Kultur und
Denkmalpflege (LAKD) Mecklenburg-
Vorpommern, Landesarchäologie
338 2–4 S. Suhr, LAKD Mecklenburg-
Vorpommern, Landesarchäologie
339 5 S. Sauer, Stralsund
339 6 G. Lidke, Niedersächsisches Landes-
amt für Denkmalpflege
340 7 S. Suhr, LAKD Mecklenburg-Vorpom-
mern, Landesarchäologie
340 8 J. Krüger, Landesverband für Unter-
wasserarchäologie Mecklenburg-
Vorpommern
341 9 G. Lidke, Niedersächsisches Landes-
amt für Denkmalpflege
341 10 A. Dombrowsky, Niedersächsisches
Landesamt für Denkmalpflege
342– 11–12 S. Suhr, LAKD Mecklenburg-Vorpom-
345 mern, Landesarchäologie
348 1 V. Minkus für das Tollensetal-Projekt
348 2 K. Hauenstein, Institut für Diagnosti-
sche und Interventionelle Radiologie,
Universitätsmedizin Rostock
349 3 U. Brinker, M. Wagner, LAKD
Mecklenburg-Vorpommern, Landes-
archäologie
349 4–5 S. Suhr, LAKD Mecklenburg-
Vorpommern, Landesarchäologie
351 1 Rome, Museo Nazionale Etrusco di
Villa Giulia. © 2015. Photo Scala,
Florence – courtesy of the Ministero
Beni e Att. Culturali
352 2 The State Hermitage Museum,
St. Petersburg, photograph
© The State Hermitage Museum/photo
by V. Terebenin
352 3 Universitätsbibliothek Heidelberg /
C 5570-6 Gross::[2]/Taf. 88
353 4 © K. Schauer, Salzburg
354 5 bpk
355 6 Paris, Bibliotheque Nationale.
Miniature. © 2015. White Images /
Scala, Florence
355 7 Diebold-Schilling-Chronik 1513 –
Eigentum der Korporation Luzern
357 J. Lipták, München
359 1 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26-1
(T E 1_1662_ S16)
361 2 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26-1
(T E 1_1662_ S168)
362 3 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26-2
(TE 2_1646_S73)
362 4 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26-2
(TE 2_1646_S227)
365 5 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26- 3
(TE 3_1670_S735)
367 1 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26-2
(TE 2_1646_S350f_Taf13)
368 2 SLUB Dresden / Deutsche Fotothek
373– 1–3 Heeresgeschichtliches Museum
375 Wien
378– 1–4 A. Schürger
384
386 1 K. Bentele, LDA
387 1 © Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg, Foto: G. Janßen
388 2 Staatsarchiv Bamberg
392 1 BLDAM, Foto: A. Grothe
393 2 BLDAM, Zeichnung: A. Grothe
394 3 Firma ADV, Foto: F. Wedekind
395 4 LAKD Mecklenburg-Vorpommern /
Landesarchäologie Schwerin,
Foto: R. Samariter
397 5 Kirchengemeinde Wittstock,
Foto: A. Grothe
400 1 J. Lipták, München
401 2 O. Schröde r, S. B uchwald, LDA
402 3 F. Hertel, LDA
403 4 K. Bentele, LDA
403 5 GEO-METRIKopter Magdeburg
407 1–2 N. Nicklisch, LDA
407 3 K. Bentele, LDA
408 4 N. Nicklisch, LDA
409 f. 5–6 K. Bentele, LDA
410 7 CT-Aufnahmen: N. Nicklisch /
S. Brandt, Messungen: Klinik und
Poliklinik für Diagnostische Radiologie,
Uniklinikum Halle (Saale);
Bleikugel: K. Bentele
411 8 N. Nicklisch / K. Bentele
412 9 K. Bentele
412 10 J. Lipták, München
412 11 K. Bentele
413 12 J. Lipták, München
413 f. 13–15 C. Knipper
415 16 P. Held
416 17 P. Held; Vergleichsdaten nach
C. Knipper u. a. 2013, Alt u. a. 2013,
Peitel 2006
417 18 P. Held; Vergleichsdaten nach
C. Knipper u. a. 2013, Alt u. a. 2013,
Peitel 2006, Kjellström u. a. 2009,
Yoder 2010, Müldner u. a. 2009,
Lamb u. a. 2012, Ciaffi u. a. 2013,
Reitsema / Vercelotti 2012
421 f. 1–2 Livrustkammaren,
Foto: E. Lernes tål
423 3 © Germanisches Nationalmuseum
Nürnberg, Foto: G. Janßen
424 1 Foto: U. Dräger, Kunstmuseum
Moritzburg – Halle (Saale)
424 2 Foto: D. Sommer, BLDAM
425 f. 1–2 A. Hörentrup, LDA
427 1 Foto: C. L eßmann / D. Dittrich,
Fotomontage D. Dittrich
428 2 D. Dittrich
428 3 H. Breuer, LDA
428 4 D. Dittrich
429 1 P. Pacak, LDA
430 2 nach Atlas zur Geschichte. GEO
Themenlexikon 20 (Mannheim 2007)
1607
431 3 LDA, J. Callot, Les petites misères
de la guerre – Le campement
(Straßburg 1636).
432 4 K. Bentele, LDA
433 1 Universitäts- und Landesbibliothek
Halle
435 2 J. Lipták, München
437 1 A. Strauch, LDA
438 1 I. Tr autmann / M. Trautmann
440 1 LAKD Mecklenburg-Vorpommern /
Landesarchäologie Schwerin
441 1 J. Lipták, München
441 2 © GeoBasis-DE/LVerm GeoLSA, 2013,
010213
442 3 bpk / Deutsches Historis ches Museum /
Arne Psille
443 1 LHASA, DE, Z 18, A 9b Nr. 14 Bd. XIV
445 1 Universitätsbibliothek Augsburg,
Sign. 02/ IV.13.2.26-2
(TE 2_1646_Taf 16)
446 2–3 bpk / Staatsbibliothek zu Berlin –
Preußischer Kulturbesitz
447 4 Landesamt für Vermessung und
Geoinformation Sachsen-Anhalt
450 1 München, Universitätsbibliothek 4
Hist. 4011:12
451 2–3 A. Hörentrup, LDA
454 1 J. Lipták, München
454 2 A. Hörentrup, LDA
456 3 Kulturhistorisches Museum
Magdeburg
458 4 © Museum Schloss Lützen
461 1 Livrustkammaren, Foto: E. Lernestål
463 f. 1–2 J. Lipták, München
465 f. J. Lipták, München
469 1 Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
[70.B Hist.2°]
471 2 J. Lipták, München
475 1 Sächsisches Staatsarchiv, Haupt-
staatsarchiv Dresden, 10001 Ältere
Urkunden, Nr. 13177
477 f. 1–2 Foto: U. Dräger, Kunstmuseum
Moritzburg – Halle (Saale)
479 A. Hörentrup, LDA
487 f. J. Lipták, München
Anhang // Krieg – Eine Archäologische Spurensuche 483
Prof. Dr. Torbjörn Ahlström
Lunds Universitet
Institutionen för arkeologi och antikens historia
Helgonavägen 3
PO Box 192
S-221 00 Lund
Schweden
Univ.-Prof. Dr. Kurt W. Alt
Center of Natural and Cultural History of Teeth
Danube Private University (DPU)
Steiner Landstraße 124
A-3500 Krems-Stein
Österreich
Mgr. Michaela Bäumlová
Muzeum Cheb
prˇíspeˇvková organizace Karlovarského kraje
nám. Krále Jirˇího z Podeˇbrad 493/4
CZ-350 11 Cheb
Tschechische Republik
Prof. Dr. François Bertemes
Institut für Kunstgeschichte und
Archäologien Europas
Standort Prähistorische Archäologie und
Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit
Brandbergweg 23c
D-06120 Halle (Saale)
Dr. Eric Biermann M. A.
Parkstr. 59
D-51147 Köln-Porz
Ute Brinker M. A.
Landesamt für Kultur und Denkmalpflege
Mecklenburg-Vorpommern
Landesarchäologie
Domhof 4/5
D-19055 Schwerin
Dott. Alessandro Canci
Dipartimento dei Beni Culturali: Archeologia,
Storia dell’Arte, del Cinema e della Musica
Università degli Studi di Padova
Piazza Capitaniato 7
I-35139 Padova
Italien
Gaëlle Cap-Jédikian
Muséum de Toulouse
35, Allées Jules Guesde
F-31000 Toulouse
Frankreich
Prof. Per Cornell
Universitet Göteborg
Institutionen för Historiska studier: Arkeologi
Box 200
S-40530 Göteborg
Schweden
Dott. Michele Cupitò
Professore associato di Preistoria e Protostoria
Dipartimento dei Beni Culturali: Archeologia,
Storia dell’Arte, del Cinema e della Musica
Università degli Studi di Padova
Piazza Capitaniato 7
I-35139 Padova
Italien
Andrea Ditmar-Trauth M. A.
Behrens-Ring 30a
D-26127 Oldenburg
Dr. Gösta Ditmar-Trauth
Behrens-Ring 30a
D-26127 Oldenburg
Denis Dittrich M. A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Hans-Jürgen Döhle
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dipl.-Mus. Ulf Dräger
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5
D-06108 Halle (Saale)
Dr. Veit Dresely
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Prof. Lars Ericson Wolke
Försvarshögskolan/MHA
Box 27805
S-115 93 Stockholm
Schweden
Prof. Dr. Peter Ettel
Bereich für Ur- und Frühgeschichte
Friedrich-Schiller-Universität
Löbdergraben 24a
D-0 774 3 Je na
Jochen Fahr M. A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Stefan Flohr
Thüringisches Landesamt für
Denkmalpflege und Archäologie
Humboldtstraße 11
D-99423 Weimar
und
Institut für Biologie und Chemie,
Universität Hildesheim
Universitätsplatz 1
D-31141 Hildesheim
Dr. Susanne Friederich
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Liane Giemsch
Prähistorische Archäologie
Archäologisches Museum Frankfurt
Karmelitergasse 1
D-60311 Frankfurt am Main
Prof. Dr. Blagoje Govedarica
Deutsches Archäologisches Institut
Eurasien-Abteilung (Haus 2)
Im Dol 2–6
D-14195 Be rlin
Dr. Ann Grönhammar
Livrustkammaren / The Royal Armoury
Slottsbacken 3
S-111 30 Stockholm
Schweden
Anja Grothe M. A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
AUTOREN
484 Autoren // Krieg – Eine Archäologische Spurensuche
Dr. Malin Grundberg
Livrustkammaren / The Royal Armoury
Slottsbacken 3
S-111 30 Stockholm
Schweden
Prof. Dr. Dr. h. c. Svend Hansen
Eurasien-Abteilung des Deutschen
Archäologischen Instituts
Im Dol 2–6
D-14195 Be rlin
Prof. Dr. Anthony Harding
Department of Archaeology
University of Exeter
Laver Building
North Park Road
Exeter
EX4 4QE
Großbritannien
Prof. Dr. Jürg Helbling
Universität Luzern
Kultur- und sozialwissenschaftliche
Fakultät
Frohburgstraße 3
Postfach 4466
CH-6002 Luzern
Schweiz
Dipl. Biol. Petra Held
Angewandte und Analytische Paläontologie
Institut für Geowissenschaften
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Johann-Joachim-Becher-Weg 21
D-55099 Mainz
Direktorin Dr. Barbara Horejs
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Institut für Orientalische und
Europäische Archäologie
Fleischmarkt 20-22
A-1010 Wien
Österreich
Dr. Christian Horn
Graduate School ‚Human Development
in Landscapes‘
Institut für Ur- und Frühgeschichte
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Johanna-Mestorf-Straße 2–6
D-24118 Kiel
Dr. Vera Hubensack
Landesamt für Archäologie Sachsen
Arbeitsstelle Leipzig
Heilemannstraße 3
D-04277 Leipzig
Juliane Huthmann
Olvenstedter Straße 12
D-39108 Magdeburg
Dr. Detlef Jantzen
Landesamt für Kultur und
Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern
Landesarchäologie
Domhof 4/5
D-19055 Schwerin
PD Dr. Reinhard Jung
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Institut für Orientalische und Europäische
Archäologie (OREA)
Dr. Ignaz-Seipel-Platz 2
A-1010 Wien
Österreich
Dr. Bettina Jungklaus
Anthropologie-Büro Jungklaus
Weißwasserweg 4
D-12205 Berlin
Dr. Mechthild Klamm
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Corina Knipper
Curt-Engelhorn-Zentrum
Archäometrie gGmbH
D6, 3
D-68159 Mannheim
Dr. Steffen Knöpke
Jägerstraße 17
CH-4058 Basel
Schweiz
Anne-Kathrin Kokles M.A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Heidi Köpp-Junk
Fachbereich III – Ägyptologie
Universität Trier
Universitätsring 15
D-54296 Trier
Doris Köther M. A.
Goßlerstraße 29
D-37075 Göttingen
Dipl.-Prähist. Olaf Kürbis
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Mario Küßner
Thüringisches Landesamt für
Denkmalpflege und Archäologie
Humboldtstraße 11
D-99423 Weimar
Prof. Dr. Lars Larsson
Lunds Universitet
Institutionen för arkeologi och antikens historia
Helgonavägen 3
PO Box 192
S-221 00 Lund
Schweden
Christine Leßmann M. A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Gundula Lidke
Projektkoordinatorin DFG-Projekt
»Bronzezeitliches Schlachtfeld im Tollensetal«
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Scharnhorststr. 1
D-30175 Hannover
Dr. Johan Ling
Universitet Göteborg
Institutionen för Historiska studier: Arkeologi
Box 200
S-40530 Göteborg
Schweden
Prof. Dr. Vicente Lull
Universitat Autònoma de Barcelona
Departament de Prehistòria, Edifici B
E-08193 Bellaterra (Barcelona)
Spanien
Dr. Regine Maraszek
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Javier Armendáriz Martija
Sancho el Fuerte 26, 8A
E-31008-Pamplona
Spanien
Anhang // Krieg – Eine Archäologische Spurensuche 485
Prof. Dr. Hans Medick
Bühlstraße 8
D-37073 Göttingen
Prof. Dr. Harald Meller
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Christian Meyer M. A.
Burgstraße 21
D-06114 Halle (Saale)
Prof. Dr. Rafael Micó
Universitat Autònoma de Barcelona
Departament de Prehistòria, Edifici B
E-08193 Bellaterra (Barcelona)
Spanien
Mag. Dr. Marianne Mödlinger
Institut de recherche sur les Archéomatériaux –
Centre de recherche en physique
appliquée à l’archéologie
UMR 5060 CNRS – Université Bordeaux
Montaigne
Maison de l’archéologie, Esplanade des Antilles
F-33607 Pessac
Frankreich
und
Laboratorio di Metallurgia e Materiali
Dipartimento di Chimica e Chimica Industriali
Università degli Studi di Genova
Via Dodecaneso 31,
I-16146 Genova
Italien
Prof. Dr. Olaf Mörke
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Historisches Seminar
Olshausenstraße 40
D-24098 Kiel
Dr. Arnold Muhl
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Bernd Müller-Neuhof
Deutsches Archäologisches Institut
Orient-Abteilung
Podbielskiallee 69–71
D-14195 Be rlin
Dr. Nicole Nicklisch
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Antoine Odier M. A.
Herzog August Bibliothek
Lessingplatz 1
D-38304 Wolfenbüttel
Dr. Jenny Öhmann
Vindängsvägen 3
S-451 94 Uddevalla
Schweden
Priv. Doz. Dr. Jörg Orschiedt
Institut für Prähistorische Archäologie
Freie Universität Berlin
Fabeckstraße 23 –25
D-14195 Be rlin
Dr. Dietlind Paddenberg
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Lisa Pickard M. A.
Ho hl we g 11
D-55779 Heimbach
Dr. Christian Konrad Piller
Ludwig-Maximilians-Universität München
Institut für Vorderasiatische Archäologie
Geschwister-Scholl-Platz 1
D-80539 München
Dr. Tony Pollard
Department of Archaeology
Gregory Building
University of Glasgow
G-128QQ
Schottland
Dott. Maria Letizia Pulcini
Dipartimento dei Beni Culturali: Archeologia,
Storia dell’Arte, del Cinema e della Musica
Università degli Studi di Padova
Piazza Capitaniato 7
I-35139 Padova
Italien
Prof. Dr. Frank Ramsthaler
Institut für Rechtsmedizin der Universität
des Saarlandes
Gebäude 42
D-66421 Homburg / S aar
Dr. Constantin Rauer
Gleditschstraße 80
D-10823 Berlin
Maik Reichel M. A.
Landeszentrale für politische Bildung
Sachsen-Anhalt
Schleinufer 12
D-39104 Magdeburg
Dr. Claudia Reichl-Ham
Heeresgeschichtliches Museum
Arsenal Objekt 1
A-1030 Wien
Österreich
Prof. Dr. Cristina Rihuete-Herrada
Universitat Autònoma de Barcelona
Departament de Prehistòria, Edifici B
E-08193 Bellaterra (Barcelona)
Spanien
Prof. Dr. Roberto Risch
Universitat Autònoma de Barcelona
Departament de Prehistòria, Edifici B
E-08193 Bellaterra (Barcelona)
Spanien
Dr. Nohemi Sala
Universität Tübingen
Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie
Burgste ig e 11
D-72070 Tübingen
und
Centro Mixto UCM-ISCIII de Evolución y
Comportamiento Humanos
Avda. Monforte de Lemos, 5
E-28029 Madrid
Spanien
Dott. Teodoro Scarano
Dipartimento di Beni Culturali
Università del Salento
Via D. Birago 64
I-73100 Lecce
Italien
Dr. Michael Schefzik
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. C. Michael Schirren
Landesamt für Kultur und Denkmalpflege
Mecklenburg-Vorpommern
Landesarchäologie
Domhof 4 / 5
D-19055 Schwerin
486 Autoren // Krieg – Eine Archäologische Spurensuche
PD Dr. Ralf W. Schmitz
LVR-LandesMuseum Bonn
Bachstraße 9
D-53115 Bo nn
Dr. Ingo Schrakamp
Freie Universität Berlin
Institut für Altorientalistik
Fabeckstraße 23 –25
D-14195 Be rlin
Annemarie Schramm M. A.
Landesamt für Kultur und Denkmalpflege
Mecklenburg-Vorpommern
Landesarchäologie
Domhof 4 / 5
D-19055 Schwerin
Dipl.-Ing. (FH) Olaf Schröder
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Inger Schuberth
Höchelenacker 9
D-53343 Wachtberg
Torsten Schunke M. A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
André Schürger M. A.
Kurt-Eisner-Straße 81
D-04275 Leipzig
Dr. Ralf Schwarz
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Michael Siedlaczek M. A.
Ernst-Wöllstein-Straße 11
D-55481 Kirchberg
Dipl.-Hist. Andreas Stahl
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Michael Strambowski M. A.
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Prof. Dr. Thomas Terberger
Niedersächsisches Landesamt
für Denkmalpflege
Scharnhorststr. 1
D-30175 Hannover
Dr. Iris Trautmann
A und O – Anthropologie und Osteoarchäologie
Praxis für Bioarchäologie
IfoSA München
Dall’Armistraße 16
D-80638 München
Dr. Martin Trautmann
A und O – Anthropologie und Osteoarchäologie
Praxis für Bioarchäologie
IfoSA München
Dall’Armistraße 16
D-80638 München
Drs. Muuk ter Schegget
Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed (RCE) /
Cultural Heritage Agency of the Netherlands
Ministry of Education, Culture and Science
P.O. Box 1600
NL-3800 BP Amersfoort
Niederlande
Dr. Wijnand van der Sanden
Provincie Drenthe
Westerbrink 1
P.O. Box 122
NL-9400 AC Assen
Niederlande
Prof. Dr. Klaus Wahl
Höllriegelskreuther Str. 1
D-81379 München
Dr. Thomas Weber
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
Dr. Roland Wiermann
Museum Schloss Bernburg
Schloßstraße 24
D-06406 Bernburg (Saale)
Dr. Volker Witte
Einsteinstraße 26
D-82152 Planegg
Dr. Roman M. Wittig
Direktor Taï Chimpanzee Project
Max Planck Institute for Evolutionary
Anthropology
Deutscher Platz 6
D-0 4103 Leipzig
Dr. Bernd Zich
Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Landesmuseum für Vorgeschichte
Richard-Wagner-Straße 9
D-06114 Halle (Saale)
... In the past 10 years, however, interest in and recognition of bioarchaeological research carried out on post-medieval theatres of war has considerably increased (e.g. [38][39][40][41][42][43][44][45][46]). ...
... Examining the human remains provides us with an opportunity to reconstruct the violent events that took place on the battlefield on the one hand and to gain an insight into the living conditions of the soldiers on the other. The grave and the bioarchaeological analyses were components of an exhibition and preliminary results have already been published in the accompanying volume of the exhibition [45]. The main aim of this study was to analyse the fatal injuries the men sustained during the battle. ...
... 16,17,34), the infection might have been caused by soft-tissue injuries or open fractures, whilst the other two cases (indiv. 18,23) are suspected syphilis infections [45]. ...
Article
Full-text available
Contemporary accounts of battles are often incomplete or even erroneous because they reflect the—often biased—viewpoints of the authors. Battlefield archaeology faces the task of compiling an historical analysis of a battle and of gathering all the available facts. Besides cultural historical evidence and artefacts, the human remains of those who have fallen in battle also provide invaluable information. In studying mass graves from a military context, the injury types and patterns are significant. They allow us to reconstruct the circumstances surrounding the soldiers’ deaths and provide information on the hostilities that occurred on the battlefield. One such mass grave was discovered in 2011 at Lützen, Saxony-Anhalt (Germany). Based on its geographical location and on the results obtained from archaeological examinations carried out in the area, the grave could be dated to the Thirty Years War (1618–1648). Further archaeological research confirmed that the dead had been soldiers from the Battle of Lützen (1632). The mass grave was block-lifted and then comprehensively examined at the State Museum of Prehistory in Halle (Saale). As well as osteological examinations to determine age, sex, height, state of health, i.e. diseases or injuries, imaging methods were also employed and histological and isotopic analyses carried out. The focus of this study was on the injuries sustained by the soldiers both prior to and during the battle. The results revealed that the 47 deceased had been between the ages of 15 and 50 when they died. Numerous healed injuries showed that the men had often been involved in violent encounters. Approximately three in every four soldiers had injuries that could have been fatal. Wounds inflicted by handguns, particularly to the skull, were predominant. The integrative analysis of the archaeological and anthropological data allowed us to conclude that the majority had been killed during a cavalry attack.
... Bone collagen (from ribs) was extracted for nitrogen isotope analysis following Münster et al. (2018) and Nicklisch et al. (2015) and combusted to CO 2 and N 2 in an elemental analyser coupled with a stable isotope ratio mass spectrometer. The samples were measured at the University of Mainz using a Vario EL III (Elementar Analytical Systems) and an Isoprime High Performance IRMS (VG Instruments) as well as a Thermo Flash 2000 Organic Elemental Analyser coupled with a Thermo Finnigan Mat 253. ...
Article
Background The prevalence of hard tissue formations in the dental pulp varies considerably. Beside ageing processes and irritations of the dental pulp, etiological associations with cardiovascular disease and dietary habits have been discussed, which are of particular research interest. The aim of this pilot study is to provide new insights on structural and etiological factors involved in the development of pulp calcifications by investigating skeletal remains from different (pre)historic periods. Methods The jaws of 46 skeletons excavated in central Germany, were examined for the presence of pulp stones using digital volume tomography (DVT). A total of 1122 teeth were examined with all tooth types considered. To obtain information about the three-dimensional structure of pulp calcifications, micro-CT images were taken. Thin sections of three molars were histologically analysed. Potential dietary effects were studied by analysing stable isotope ratios of nitrogen (δ¹⁵N) in bone samples collected from each individual. Results The analysis indicates that pulp stones affect molars in particular and increase slightly with age and dental wear. The micro-CT scans and the histological analysis show that the structures are much more complex than presumed on the basis of DVT imaging. Individuals with lower δ¹⁵N-isotope values and thus with a potentially lower proportion of animal protein in their diet appear to be less affected by pulp stones. Conclusion When comparing between archaeological and recent data, DVT analysis provides qualitatively comparable results. Micro-CT and histological images illustrate the excellent preservation of pulp calcifications and their complex structure. Differences in prevalence rates and δ¹⁵N-isotope values of Neolithic and historical individuals support the assumption that dietary habits and living conditions could have an influence on the development of pulp calcifications. Due to the small sample size these results require further validation.
... The majority of the enamel data of local individuals from the Late La Tène oppidum of Manching in 350 km distance, for example, are indistinguishable from the local ranges at Basel-Gasfabrik. Moreover, oxygen isotope ratios between 15.5 and 17.5‰ prevail in an area that extends from southern Germany up to southern Scandinavia (Nicklisch et al., 2015). It can therefore not be excluded that non-local individuals from other areas with similar biologically available strontium and climatic conditions are among the individuals who appear local at Basel. ...
Article
The Basel-Gasfabrik site (Switzerland) is among the largest and best investigated proto-urban centres of the La Tène period (chiefly La Tène C2/D1; 200/150–80 BCE). Excavations revealed evidence of an urban lifestyle, crafts production as well as a multitude of imported goods. Human skeletal remains were recovered both from two cemeteries and from various settlement features. Strontium (87Sr/86Sr) and oxygen (δ18Op) isotope analyses aimed at an assessment of the role of residential changes in the makeup of the site's population, the positioning of Basel-Gasfabrik in local, regional, and long-distance networks, and the exploration of possible correlations between the complex mortuary practices and the individuals' residential history. The study involved 94 enamel samples from 54 human individuals, while archaeological animal teeth and modern vegetation and water samples provided baseline information. The 87Sr/86Sr and the δ18Op ratios of the human teeth varied widely between 0.70755 and 0.71655 and 14.7 and 19.3 ‰, respectively, with more variation among adult males and females than among juveniles. Both the archaeological setting and the isotope data attest to lively contacts of the central site to its hinterland, but also to distant regions, such as the Mediterranean. Differences in the isotope data of successively formed tooth crowns of some of the adult population point to residential changes in childhood. Possible explanations include fosterage as an important element in strengthening regional and interregional ties among Iron Age communities, settlement centralization, and mobile animal husbandry practices. However, areas of origin or patterns of mobility were not among the key factors which shaped the complex mortuary practices.