Im April 2011 führte das Zusammenspiel von bestimmten meteorologischen Verhältnissen und günstige Bodeneigenschaften zu einer Massenkarambolage auf der Autobahn A19 bei Rostock. Durch Winderosion konnten große Mengen an Bodenmaterial von landwirtschaftlichen Nutzflächen abgetragen und über das Medium Wind transportiert werden. Die Folge waren Sichtbehinderungen auf der Verkehrstrasse, wobei 80
... [Show full abstract] Fahrzeuge Unfallschäden erlitten, 131 Verkehrsteilnehmer verletzt und acht Menschen getötet wurden (WÖRDEMANN 2014). Solch ein Zusammentreffen von Ungunstfaktoren ist keine Seltenheit. Jüngst führten im März 2014 äolisch transportierte Bodenpartikel zu Sichtbehinderungen auf Autobahnen Mecklenburg-Vorpommerns und Brandenburgs (WÖRDEMANN 2014; DPA 2014). Die ostdeutschen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen zeichnen sich durch ähnliche Merkmale in ihrer Bodenbeschaffenheit, Geomorphologie, Meteorologie und landwirtschaftlichen Nutzungsgeschichte aus. Im Freistaat Sachsen kam es in den vergangenen Jahren jedoch zu keinen Winderosionsereignissen mit ähnlich verheerenden Auswirkungen.
Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit versucht, das Winderosionspotential der Teilregion Westsachsen zu ermitteln, um weiterführende, praxisrelevante Abschätzungen treffen zu können.