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Depression: Unbehagen in der Kultur oder neue Formen der Sozialität

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... Given the historically unprecedented levels of wealth and physical health, this might be puzzling at first sight, and it surely is a situation that demands more research on the concept of resilience and for fostering resilience. But an overly individualized neurobiological concept of resilience alone may not be the solution to this puzzle; on the contrary-following some sociological studies-it might even be counterproductive if applied exclusively: Alain Ehrenberg, who investigated the history of depression throughout the twentieth century claims that depression stems from an inadequacy of social context where success is attributed to, and expected of, the autonomous individual (Ehrenberg 2010a), insofar as depression in modern Western societies is a responsibility-related disease (Ehrenberg 2010b). Other authors point to the same direction (for example , Han 2010;Rosa 2013). ...
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Since a number of years, popular and scientific interest in resilience is rapidly increasing. More recently, also neuroscientific research in resilience and the associated neurobiological findings is gaining more attention. Some of these neuroscientific findings might open up new measures to foster personal resilience, ranging from magnetic stimulation to pharmaceutical interventions and awareness-based techniques. Therefore, bioethics should also take a closer look at resilience and resilience research, which are today philosophically under-theorized. In this paper we analyze different conceptualizations of resilience and argue that especially one-sided understandings of resilience, which dismiss social and cultural contexts of personal resilience do pose social and ethical problems. On a social level such unbalanced views on resilience could hide and thereby stabilize structural social injustices, and on an individual level it might even lead to an aggravation of stress-related mental health problems by overexerting the individual. Furthermore, some forms of fostering resilience could be a latent form of human enhancement and trigger similar criticisms.
... Der Imperativ der Leistung ist das Gebot der spätmodernen Arbeitsgesellschaft mit einem Menschentyp, der ohne Fremdzwänge und im vermeintlichen Bewusstsein der Freiheit nur noch arbeitet, auf ein kommunikatives Ja programmiert und zum Nein, zum Anhalten, zur kontemplativen Versenkung nicht mehr fähig ist.Wenn eine Gesellschaft ihr Nein verliert, läuft sie durch fehlende Stoppregeln in eine positive Überhitzung und Erschöpfung. Die Depression ist ihr Pendant auf der individuellen Seite(Ehrenberg 2010). Die alte Disziplinargesellschaft war eine Gesellschaft der Negativität des Verbots, des Nicht-Dürfens. ...
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Zusammenfassung Dieser Artikel untersucht moderne Arbeit in hochentwickelten, kapitalistischen Ländern, deren Kennzeichen es ist, dass auf der einen Seite Arbeitsprozesse informatisiert und auf der anderen Seite immer mehr Bereiche gesellschaftlicher, ehemals lebensweltlicher Kommunikation ökonomisiert werden. Beides verschmilzt in der modernen Kommunikationsarbeit. Lebensweltliche Kommunikation kann unabhängig von einem zustimmenden Ja oder einem ablehnenden Nein anschlussfähig weitergeführt werden. Dies ist bei Kommunikationsarbeit anders. Hier geht es nicht in erster Linie um ein gemeinsames Verständnis, sondern um Zustimmung, weil der Arbeitsaspekt der Kommunikationsarbeit nicht realisiert werden kann, wenn die Kommunikationsofferte inhaltlich abgelehnt wird. Mit dem qualitativ Hegemonialwerden von immaterieller Kommunikationsarbeit und der Auflösung der Grenze zwischen Arbeitswelt und Lebenswelt vergrößert sich die Gefahr, dass gesellschaftliche Kommunikation insgesamt rein strategisch in der persuasiven Organisation von Zustimmung aufgeht und Kritik neutralisiert wird.
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Über eine historische Verortung der Psychoanalyse im Zusam­menhang mit der Kritischen Theorie nähert sich der Beitrag der Frage nach der heutigen gesellschaftstheoretischen Relevanz der Psychoanalyse. Entlang der Ent­subjektivierungsthese der Kritischen Theorie und entgegen der Annahme, Psycho­analyse verliere aufgrund ihrer historischen Bedingtheit ihre Relevanz und ihren Wirkungsraum, soll hier Psychoanalyse als historisch­materialistisches, bewegliches und notwendiges Instrument zeitgenössischer Gesellschaftskritik diskutiert wer­den. Gerade in Hinblick auf die neoliberale Transformation der kapitalistischen Produktionsweise und den daraus resultierenden Anforderungen an die Subjekte wird der normative Anspruch der Psychoanalyse als kritischer Spiegel aktueller Verhältnisse immer wichtiger. Denn die für eine «gelungene» Individuation notwen­dige Herausbildung autonomer Subjektivität scheint innerhalb einer neoliberalen Subjektivierung, trotz der Erweiterung von Freiheitsspielräumen, kaum realisierbar zu sein.
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Die vorliegende Arbeit hat das Ziel den Wandel der subjektiven Wahrnehmung des Individuums im Verlauf des Überganges von den Wirtschaftssystemen des „Fordismus“ und des Taylorismus“ hinzu der zeitgenössischen Form des „Neoliberalismus“ in ‚groben Zügen‘ darzulegen und die pathologischen Erscheinungen der „Depression“ und des „Burn-out Syndroms“ in diesem Zusammenhang zu betrachten.
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Dieser Artikel untersucht die Ökonomie von Emotionen als ›Gabentausch‹. Ziel ist, ein empirisch grundiertes Deutungsangebot zur affektiv-sozialen Wirklichkeit von Arbeitsverhältnissen in der Kreativökonomie zu präsentieren. Methodische Basis ist eine Fallstudie einer kleinteilig organisierten Agentur für strategisches Design. Die Frage ist, inwieweit sich darin der Lohn für Arbeit nicht allein in Geld, sondern auch in Gefühlen bemisst. Die These lautet, dass die soziale Ordnung der untersuchten Agentur vom Glauben an die ›gute‹ Agentur und von als authentisch emotionalisierten Gefühlen getragen wird, die von den Beschäftigten zugleich mitunter als erzwungen erlebt werden.
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In dieser Arbeit wird Stephen Daldry’s „The Hours“ primär als eine Meditation über verschiedene Ausprägungen von Depression und Suizidalität beschrieben, vor allem aber werden verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit psychischem Leid im Zusammenhang mit Kreativität gezeigt: Alle drei Protagonistinnen der komplex miteinander verwobenen Erzählstränge nutzen ihre ästhetische Erfahrung, ihr Erleben eines Kunstwerks (nämlich des Romans „Mrs. Dalloway“ von Virginia Woolf) als Mittel zur Bewältigung ihrer seelischen Schmerzen und Verlusterlebnisse. Die unterschiedlichen Beziehungen der Frauen zu diesem Kunstwerk als einem „unbelebten Objekt“ werden unter Rückgriff auf psychoanalytische Konzepte (speziell von Christopher Bollas und André Green) versucht zu deuten. Daraus folgen verschiedene Möglichkeiten der Produktion oder Rezeption von Kunst zur Bewältigung psychischer Krisen.
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Kreativität - einst Kernforderung der (künstlerischen) Gesellschaftskritik - scheint heute nicht mehr als ein omnipräsenter gesellschaftlicher Imperativ zu sein. Ihr emanzipatorisches Potenzial wurde verspielt zugunsten einer strategischen Verwertung durch Politik und Wirtschaft, so der allgemeine Vorwurf. Vor diesem Hintergrund thematisiert der Band das facettenreiche Verhältnis von Kreativität und Kritik. Dazu versammelt er Beiträge aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen, künstlerischer sowie aktivistischer Praxis entlang der zentralen Fragen: Wie lässt sich das Konzept der Kreativität kritisieren und (wie) kann sein ursprünglich kritisches Potenzial reaktualisiert werden?
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Der digital lernende Selbstmanager ist in die Kritik geraten, denn das Abarbeiten von Lernprojekten lässt oft eine – gerade in inklusiven Kontexten – nur schwer entbehrliche Lehr-Lern-Interaktion vermissen, durch die Lehrende als verantwortliche Persönlichkeiten mit Wissensvorsprung, didaktischem Geschick und Vorbildcharakter gezielt Bildungsprozesse anregen können. Bildung lässt sich hierbei als ein sinn- und verantwortliches Sich-ins-Verhältnis-Setzen zu anderen, anderem und sich selbst verstehen, das einer geduldigen und versierten Begleitung bedarf. Favorisiert wird vielfach stattdessen im selbstgesteuerten digitalen Lernen eine Selbstkontrolle, die zur Selbstüberforderung werden kann. Zu fordern ist darum ein bildungsrelevantes Lernverständnis, das Lernende als schützenswerte, aber auch – zumindest potentiell – kritische und verantwortlich für andere und sich selbst eintretende Lernsubjekte ernstnimmt.
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Die Frage, »wie in unserer Kultur Menschen zu Subjekten gemacht werden« (Michel Foucault), gehört zum Grundbestand auch erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Forschungen. Sie immer wieder neu zu bearbeiten, stellt eine bleibende Herausforderung dar. Mit »Subjektivierung« kann eine in vielen Disziplinen inzwischen beheimatete Theorieperspektive markiert werden, die seit einigen Jahren auch erziehungswissenschaftlich auf zunehmend breite Resonanz stößt. Ihr Fokus, die (Epi-)Genese des Subjekts als einen historisch und kulturell codierten, durch Andere konstituierten und praktisch verfassten Prozess zu denken, bietet dabei ein enormes Anregungspotential für sozial- und kultur-, wie aber auch erziehungswissenschaftliche Forschungen.
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Das Konzept der Mentalisierung wird zunächst vorgestellt. Es wird sodann in Bezug zu den Theorien der Resilienz und des Epistemisches Vertrauens gesetzt, die für die Erhaltung und Wiederaneignung psychischer Gesundheit wichtige und interdependente Faktoren darstellen. Das Beleuchten der Bedeutung von Mentalisierungsprozessen für Supervisionen im beruflichen Kontext stellt im nächsten Schritt das theoretische Fundament einer empirischen Untersuchung dar. Diese längsschnittliche Evaluationsstudie im Kontrollgruppendesign versucht an einer Stichprobe Studierender (n=30) erstmals zu erheben, ob ein 15-maliges Supervisionsangebot einen förderlichen Einfluss auf ihre Mentalisierungsfähigkeit hat. Die Ergebnisse werden abschließend unter Einbeziehung der berichteten Theorie diskutiert.
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Zeitdiagnostische Ansätze divergierender wissenschaftlicher Paradigmen und Disziplinen konkurrieren um die adäquate Beschreibung und Interpretation von Gegenwartsprozessen. Vielfach werden psychodiagnostische Studien als Aufweis für gesellschaftliche Krisen angeführt. Anhand einer Auseinandersetzung mit Arbeiten Martin Dornesʼ (Psyche – Zeitschrift für Psychoanalyse 69:115−160, 2015, Macht der Kapitalismus depressiv?, Fischer, Frankfurt am Main, 2016) wird in den auf Deutschland bezogenen Sachverhalt eingeführt, warum im Gesundheitssystem die Zahl psychischer Erkrankungen (Diagnoseprävalenz) gestiegen, aus epidemiologischer Sicht aber keine Zunahme psychischer Erkrankungen (Realprävalenz) zu verzeichnen ist. Damit wird das Zunahmeargument relativiert, die gleichbleibend hohe Rate psychischer Erkrankungen, ein Anstieg subklinischen Unbehagens und die Veränderung von Formen des Leidens dagegen bleiben erklärungsbedürftig. Diesen Phänomenen versuchen jene soziologischen und sozialpsychologischen Ansätze Rechnung zu tragen, die gesellschaftliche Stimmungen und subjektives Unbehagen in einer nicht-trivialen, wechselseitig aufeinander bezogenen Logik betrachten und analysieren.
Thesis
Die Arbeit geht der Frage nach, ob sozialisatorische Kontexte, in denen Kindern ein hohes Maß an Autonomie und Selbstbestimmung zugestanden wird, per se im Widerspruch stehen zur Verletzlichkeit kindlicher Subjekte. Um klären zu können, ob eine Erziehungsauffassung, die Kindern weitreichende Selbstbestimmung in alltäglichen Belangen und sie betreffenden Lebensentscheidungen zugesteht, notwendig zu negativen Folgen führen muss, stellt die Autorin die These auf den Prüfstand, dass zwischen Kindern und Erwachsenen ein kategorialer Unterschied bestünde. Es kann nicht hinreichend bewiesen werden, dass die Anerkennung kindlicher Autonomie notwendig in einem Widerspruch mit einer verantwortungsbewussten Begleitung des Aufwachsens von Kindern steht, so die These der Arbeit. Allerdings bedarf es entsprechender Bedingungen, damit sich die individuelle Autonomie des einzelnen Kindes verwirklichen kann; auf individueller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene. Ambivalente Effekte einer an kindlicher Autonomie orientierten Erziehung ergeben sich somit primär aus dem Fehlen dieser Voraussetzungen.
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Das klassische Bildungsverständnis, in dem Bildung vorrangig als Selbst-Bildung gedacht wird, ist spätestens seit den poststrukturalistischen Einschnitten des 20. Jahrhunderts radikal infrage gestellt, wenn nicht gar unbrauchbar geworden. Die mit dem Poststrukturalismus vollzogenen Dezentrierungen des Selbst und Fokussierungen des Anderen ermöglichten neue Perspektiven auf den Bildungsbegriff. In „Erschöpfte Selbst-Bildungen“ soll an diese Dezentrierungsbewegungen mit einer dekonstruktiven Lektüre von Alain Ehrenbergs „Das erschöpfte Selbst“ und einer anschließenden bildungstheoretischen Einbettung angeschlossen werden. Anlass dieser Bewegung ist der Verdacht (vgl. Wimmer 2016, 355–371), dass in diversen Publikationen zunehmend an sehr klassische Selbst-Bildungs-Verständnisse oder (jedenfalls in den hier verwendeten Texten) auch an Humboldtsche Kraft-Rhetoriken angeschlossen wird, ohne dies in irgendeiner Weise zu problematisieren. Dieser Verdacht wird hier exemplarisch in Bezug auf den Sammelband „Selbst-Bildungen. Soziale und kulturelle Praktiken der Subjektivierung“ von Alkemeyer, Budde und Freist aus dem Jahre 2013 konkretisiert, indem der nicht ‚fiktiven‘ ‚Selbst-Bildung‘ als ‚reale [und schaffende] Kraft‘ Alkemeyers eine Ehrenbergsche ‚fantasmatische‘ Selbstbildung mit ‚erschöpfender‘ Wirkung gegenüber gestellt wird: eine Selbstbildung, in der jeder (notwendige) Autonomieanspruch zum Problem wird und paradoxerweise jede gestörte Autonomie zur Ermöglichung wie aber auch zum Verlust von Handlungsfähigkeit beitragen kann.
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Niklas Petersen diskutiert in seinem Beitrag die Idee der Selbstbestimmung in ihrer Bedeutung für zeitgenössische Subjektivität. Er argumentiert, dass eine soziologische Subjektivierungsanalyse, die der widersprüchlichen Verfasstheit individueller Subjektivität Rechnung tragen will, nicht nur institutionalisierte Anforderungen und hegemoniale Leitbilder gelungener Subjektivität untersuchen, sondern auch tradierte Wertvorstellungen, Bedürfnisstrukturen, sowie eingeschliffene Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster der Alltagshandelnden in den Blick nehmen muss. Der Autor schlägt vor, Subjektivität auf den Ebenen des ‚gesellschaftlichen Sollens‘, des ‚subjektiven Wollens‘ und des ‚individuellen Könnens‘ zu beschreiben, und zu untersuchen, wie mögliche Widersprüche zwischen diesen Momenten im ‚praktischem Handeln‘ bearbeitet werden. Mittels der entwickelten Heuristik führt er Befunde aus arbeitssoziologischen Studien sowie kultur- und gouvernementalitätstheoretischen Zeitdiagnosen und erste Ergebnisse aus dem DFG-Forschungsprojekt ‚Handlungsautonomie in der Spätmoderne‘ zusammen, und nähert sich dem Verhältnis von Anforderungen, Ansprüchen, Möglichkeiten und Praktiken der Selbstbestimmung an.
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Frankfurt sociologist Greta Wagner explores the self-medication with amphetamines by students in Germany and the United States. In both countries, there has been an alarmist media debate in recent years about the increasing use of stimulants as ‘study drugs’. Based on interviews with users of attention-deficit hyperactivity disorder prescription drugs, she shows that it is not primarily the cognition-enhancing effect that makes students take them, but rather the increase in wakefulness, alertness, and motivation. A closer look at the history of amphetamines reveals that since their discovery in 1887, they have been prescribed to ‘treat’ exhaustion syndromes and ‘misused’ to fight feelings of exhaustion.
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Sighard Neckel and Greta Wagner characterise burnout as a form of social suffering generated by the current regime of economic growth. In our competitive society, individuals are compelled permanently to monitor and optimise their own performance. At the same time, they exert themselves more and more in an attempt to achieve professional and personal fulfilment, a process which often results into self-exploitation. Yet, in recent years, the critique of the abuse of subjectivity in contemporary capitalism has become so strong that the discourse of exhaustion might trigger the emergence of a new order of justification which promises to use subjective resources more sparingly. Following Weber and his claim that capitalism has always used external orders of justification, Neckel and Wagner argue that we may be witnessing the emergence of a Buddhist spirit of capitalism. Buddhist practices such as mindfulness that are increasingly being implemented in large corporations are highly individualised strategies for preventing exhaustion.
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The following paper suggests a connection between recent developments in the justification of the capitalist system and contemporary European Liberal Arts programs. By looking at Luc Boltanski’s and Eve Chiapello’s study on The New Spirit Of Capitalism and Gilles Deleuze’s term of societies of control we highlight a pivot within Western societies towards flexibility, creativity and self-fulfillment as essential requirements on the job market. We then link this observation to European Liberal Arts programs and ask to what extent the Liberal Arts’ self-understanding, as it appears at European universities, conforms to this new capitalist imperative. Furthermore, we examine how we experienced these claims during our time as Liberal Arts students.
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El gust és la categoria en què l'estètica burgesa que va emergir al segle XVII formula la promesa d'autonomia per reconciliar sense fissures la forma de la subjectivitat amb l'exigència d'objectivitat. Aquesta promesa d'autonomia va ser anul · lada pel capitalisme de consum de masses i substituïda pel gust com a mitjà per a l'adaptació creativa. Això planteja la qüestió per un «gust diferent» alhora més enllà de l'autonomia burgesa i l'adaptació consumista. Aquesta és la idea de gust com a passió (pathos) o Kraft-com «aversió» (Adorno).
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In welchen sozialstrukturellen Dimensionen entfalten sich Emotionen? Variieren Emotionen in ihrer Genese und Form mit sozialstrukturellen Differenzen? Gibt es sozialstrukturell geprägte ›Emotionsmilieus‹? Und lassen sich sozialstrukturelle Dimensionen ihrerseits auf Strukturen unterschiedlichen Fühlens zurückführen? Haben sozialstrukturelle Differenzierungen ein emotionales Fundament? Dieses sind die Fragen, um die es in den folgenden Überlegungen gehen soll. Sie nehmen dabei eine Frage und einen Begriff auf, die von Raymond Williams aufgeworfen wurden. Williams (1977: Kap. 9) zufolge handelt es sich bei den »structures of feelings« um einen zentralen Parameter der Sozialstruktur von Gesellschaften. Sie stellen nach Williams neben ökonomischen Austausch- und politischen Herrschaftsbeziehungen einen wesentlichen kulturellen Faktor im Aufbau gesellschaftlicher Beziehungen dar. Williams, einer der Inauguratoren der frühen, marxistischen Phase der ›Cultural Studies‹, suchte mit der Betonung solcher »structures of feelings« eine Korrektur an ökonomistischen Verkürzungen gesellschaftstheoretischer Analysen anzubringen.
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In Deutschland gibt es derzeit 333 Selbsthilfekontaktstellen mit hauptamtlichem Personal, die Selbsthilfegruppen organisieren. Sie suchen »Betroffene« und gründen für diese Gruppen, die dann im Idealfall von einem Betroffenen weiter geleitet werden. Seit dem Jahr 2008 sind die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet, gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen zu fördern (§ 20c, SGB 5). Stark im Vordergrund stehen dabei seit Beginn der Nullerjahre psychische Leiden.
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Diskurse über Gewalt, Vulnerabilität, Misstrauen und Angst sind gesellschaftlich und wissenschaftlich zahlreich und fallen unterschiedlich aus. Dies hängt von den Perspektiven ab, ob sie kulturell, disziplinär, milieuspezifisch, historisch oder gar individuell ausgerichtet sind. Der Terminus Gewalt assoziiert viele Handlungsformen. Für die Erziehungswissenschaft sind Gewalt und Vulnerabilität besondere Themen, denn hier geht es um das Erkenntnisinteresse, Formen des Erleidens und Handelns von gewalttätigen Kindern und Jugendlichen, Eltern oder professionellen Pädagogen zu erfassen. Die Ergebnisse sind für eine pädagogische Praxis der Prävention und Intervention von herausragender Bedeutung (Popp 2015). In der Erziehungswissenschaft ist zwar auch institutionelle Gewalt ein Thema (Scherr 2015), aber dennoch finden sich vorrangig Analysen zum prozessualen Verlauf gewaltförmigen Handelns.
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Kulturelle Formen und Praxen der Inszenierung und Optimierung des Selbst spielen heute in der alltäglichen Lebensgestaltung und Lebensführung eine herausragende Rolle. Die Erstellung und Anpassung von Profilseiten in sozialen Netzwerken und Partnerbörsen, die Inanspruchnahme unterschiedlichster Formen von Beratung und Coaching, um das ‚eigene Potential‘ zu entwickeln und zu präsentieren, sowie die verschiedensten Strategien der Evaluation belegen die Permanenz und Intensität, mit der Menschen heute aufgefordert sind, an sich und ihrer Erscheinung zu arbeiten, mit anderen Worten: sich erneut und verändert im Horizont gesellschaftlich bestimmter Vorstellungen von „Schönheit“, „Erfolg“, „Leistungsfähigkeit“ etc. zu entwerfen und auszulegen.
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El gusto es la categoría en que la estética burguesa que emergió en el siglo XVII formula la promesa de autonomía para reconciliar sin fisuras la forma de la subjetividad con la exigencia de objetividad. Esta promesa de autonomía fue anulada por el capitalismo de consumo de masas y substituida por el gusto como medio para la adaptación creativa. Esto plantea la cuestión por un «gusto distinto» a la vez más allá de la autonomía burguesa y la adaptación consumista. Esta es la idea de gusto como pasión (pathos) o Kraft ¿como «aversión» (Adorno).
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Aujourd’hui, la dépression constitue l’antithèse à la permanence du travail. La personne dépressive représente le contre-pied de la personne flexible et possédant le sens de l’entreprise qui est exigé en tout lieu. Ce faisant, la dépression est soit vue comme pathologie, en tant que partie du rébus ou bien comme symptôme de la société moderne. L’article décrit ces attributions de sens concernant la personne dépressive en Allemagne et en France à l’aide de textes sociologiques et philosophiques d’Alain Ehrenberg, Alexandra Rau et Byung-Chul Han. Pour ce faire, on ébauche la relation complexe entre le travail, l’absence de travail et la dépression ; les causes de cette relation ne pouvant être facilement imputées. Avec la chercheuse américaine en lettres modernes Lauren Berlant, on propose donc ensuite de considérer l’état dépressif comme une forme d’attachement aux fantasmes collectifs liés au travail et à l’absence de travail, comme un attachement qui est transmis de manière affective plutôt que rationnelle.
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