Aus einer vollständigen Falldokumentation aller stationären Erziehungshilfemaßnahmen des Stadtjugendamtes München in den Jahren 1996 bis 1998 wurden einerseits die mit dem jungen Menschen vereinbarten pädagogischen Ziele, andererseits die mit seinen Eltern vereinbarten Ziele der Hilfeplanung einer typologischen Analyse unterzogen. Mithilfe einer Latenten-Klassen-Analyse fanden sich 12 "typische"
... [Show full abstract] Muster von Zielkonstellationen bei den jungen Menschen, die sich als charakteristische Konstellationen aus einer umfangreichen Liste von 54 möglichen Einzelzielen ergeben. Für die Ziele mit den Eltern wurden aus 28 Einzelzielen 5 Zieltypen identifiziert. Die Zieleklassen folgen einem Muster aus steigender Intensität bei sinkender Prävalenz, und einigen speziellen Konstellationen. Sie zeigen sich stark altersabhängig und geschlechtsspezifisch; zudem bestehen deutliche Zusammenhänge zwischen den Zielvereinbarungen mit den Kindern und Jugendlichen einerseits und denjenigen mit den Eltern andererseits. Die Zielemuster können als soziale Repräsentationen von Zuweisungen in die stationäre Hilfe gelten, die Aufschluss über die daraus abzuleitenden diagnostischen Anforderungen an die Hilfeplanung im Rahmen der Unterbringung in die stationären Erziehungshilfen geben können.