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Trends in der Pflanzenschutztechnik
Dr. Jens Karl Wegener
Liederbacher Ackerbautage am 23.02.2015
Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, Messeweg 11-12, 38104 Braunschweig
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• Gesetzliche Regelungen zu Pflanzenschutzgeräten
• Prüftätigkeit des JKI
• Sägeräte und Granulatstreuer – Prüfung für staubarme Applikation
• Spritzgeräte im Ackerbau
größer – breiter – schneller?
neue Düsen
Düsenüberwachung
Assistenzsysteme für
- Gestängesteuerung
- Gerätereinigung
- Teilbreitenschaltung
• Ausblick
Gliederung
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Das Inverkehrbringen wird ab dem Jahr 2012 nicht mehr durch das Pflanzenschutzgesetz
sondern über das Produktsicherheitsgesetz geregelt
§ 16 PflSchG regelt den Gebrauch der Pflanzenschutzgeräte – demnach dürfen diese nur
verwendet werden, wenn bestimmte Mindestanforderungen eingehalten werden.
Das bisherige Erklärungsverfahren des JKI wurde ersatzlos gestrichen
JKI führt aber weiterhin eine Beschreibende Liste (www.jki.bund.de) mit solchen Geräten,
die entweder bis 2011 erklärt oder JKI-anerkannt waren sowie mit seit 2012 im
freiwilligen Verfahren geprüften Geräten. Bei diesen Geräten geht man davon aus, dass
die zurzeit gültigen gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden.
Gesetzliche Regelungen für Pflanzenschutzgeräte
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Die Maschinenrichtlinie (Richtlinie 2009/127/EG) wurde ergänzt und enthält nun neben
Anforderungen an die Arbeitssicherheit auch Umweltanforderungen für „Maschinen zur
Ausbringung von Pestiziden“
Die Gerätehersteller haben Ihre Maschinen hinsichtlich der Einhaltung der Anforderungen
selbst zu überprüfen und die Einhaltung über eine Konformitätserklärung und das „CE-
Zeichen“ zu bestätigen
Eine Überprüfung durch eine unabhängige Stelle ist nicht vorgesehen
Auf freiwilliger Basis prüft das JKI: Dokumentenprüfung (wie früheres Erklärungsverfahren)
Technikcheck
ENTAM-Prüfung
JKI-Anerkennungsprüfung
Verlustmindernde Eigenschaften
ENTAM = European Network for Testing of
Agricultural Machinery
Gesetzliche Regelungen zum Inverkehrbringen von
Pflanzenschutzgeräten
Foto: JKI
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Dokumenten-
prüfung:
Technikcheck:
ENTAM:
Anerkennung:
Verlustminderung /
Pflanzenschutz-
mitteleinsparung:
Prüfung der Abdriftminderung
Praxiseinsatzprüfung
Prüfstandmessung + zusätzliche Anforderungen
Sichtprüfung
Dokumentenprüfung
Prüfstandmessung
Sichtprüfung
Dokumentenprüfung
Sichtprüfung
Dokumentenprüfung
Dokumentenprüfung
Verzeichnis
„Verlustmin-
dernde
Geräte“
50 / 75 / 90 / 95 %
+
§16 Absatz 1 PflSchG
Arbeitssicherheitsprüfung
JKI-Anerkennung
Prüfung auf Pflanzenschutzmitteleinsparung
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Worauf muss man beim Gerätekauf achten?
• Gerät muss CE-Konformität nachgewiesen haben (CE-Zeichen auf Typenschild)
• Gerät sollte vom JKI geprüft und gelistet sein, möglichst JKI-Anerkennung
• Kontrollplakette am Neugerät, ansonsten Gerätekontrolle in den ersten sechs
Monaten nach Ingebrauchnahme
• Ausländische Kontrollplaketten werden in Deutschland akzeptiert, wenn die
Gerätekontrolle nach EN 13790 durchgeführt und ein Kontrollbericht
mitgeliefert wurde.
Bei Problemen mit Geräten ist die Marktüberwachung (nicht das JKI) zuständig =>
Gewerbeaufsichtsämter wären durch den Landwirt zu kontaktieren.
Der Gebrauch von nicht ordnungsgemäß arbeitenden Geräten kann untersagt werden!
Konsequenzen für den Kauf von Pflanzenschutzgeräten
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Seit 2009 Listung von besonders abdriftarm
arbeitenden Maissägeräten (90 % -
abdriftmindernd)
Aussaat von mit Mesurol gebeiztem Saatgut nur
mit gelisteten Geräten
Neonikotinoide (Imidacloprid, Clothianidin,
Thiacloprid) werden für Mais vermutlich nicht
wieder zur Verfügung stehen
Aussaat von gebeiztem Maissaatgut
Sägeräte für Mais und Getreide
JKI-Prüfung von mit Unterdruck vereinzelnden Geräten, jetzt auch mit Überdruck
und Universalsägeräte (Raps und Mais)
Liste der abdriftmindernden Maissägeräte 04-08-2014
Liste der abdriftmindernden (Universal)Sägeräte 04-08-2014 auf ww.jki.bund.de
Für gebeiztes Getreide gibt es derzeit keine Einschränkungen hinsichtlich der
Verwendung von Sägeräten
Foto: JKI
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Prüfmethode Maissägeräte
Wetterstation
5m 1 3
Windrichtung
9m
24 Reihen = 18m
30m
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BSF-
Pulver
BSF-
Pulver
Luft
V
F
Dünger
Saatgut
(ungebeizt)
Dosierung eines Farbstoffes in die Abluft – Schema Unterdruckvereinzelung
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Abdriftmessung im Freiland
Fotos: JKI
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Abdriftmindernde Sägeräte
Beispiel für die
Abführung der
staubbelasteten
Abluft in der Nähe
des Bodens. Andere
Systeme arbeiten mit
Düngerscharen oder
leiten die Luft
bodennah ab.
Foto: JKI
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Ergebnisübersicht
Prüfung von abdriftmindernden Sägeräten
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Ausbringung von insektiziden Granulaten während der Aussaat nur mit gelisteten
Granulatstreuern
Auflage:
Einarbeitung und vollständige Bedeckung des Granulates auch beim Aus- und Einheben des
Sägerätes. Daher Abschalten des Granulatflusses mindestens 4 m vor Erreichen des
Vorgewendes.
Granulatstreuer
Nur mechanisch arbeitende Geräte mit max.
2 Reihen pro Granulatstreueinheit möglich.
-> störungsfreier Granulatfluss muss
gewährleistet sein.
Fotos: JKI
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Abdriftmessung mit Granulatstreuern
Mit einem Farbstoff
versehenes Granulat
wird ausgebracht (24
Reihen) –
Staubsediment wird in
Petrischalen
aufgefangen und
Farbstoffgehalt
anschließend im Labor
untersucht.
Foto: JKI
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Abdrift bei pneumatisch und mechanisch arbeitenden
Granulatsteuern
Fragestellung: Gibt es Unterschiede bezüglich der Staubabdrift zwischen
pneumatisch arbeitenden Granulatstreuern und
mechanisch arbeitenden Granulatstreuern
Hintergrund:
Zur Zeit können pneumatisch arbeitende Granulatstreugeräte nicht für die
Ausbringung von bestimmten Granulaten genutzt werden, da die
Zulassungsbescheide für insektizide Granulate (z. B. Belem für Mais oder Goldor
Bait für Kartoffeln) die Anwendung nur mit mechanischen Granulatstreuern
vorschreiben, da es bisher keine ausreichenden Abdriftuntersuchungen gab.
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Amazone EDX 6000-2F
6 Saatreihen
Horsch Maestro 8.75CC
8 Saatreihen
Untersuchte Granulatstreugeräte
an Einzelkornsägeräten
Fotos: JKI
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Kuhn Maxima 2TS
6 Saatreihen
Kverneland Monopill S
6 Saatreihen
Untersuchte Granulatstreugeräte
an Einzelkornsägeräten
Fotos: JKI
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Versuchsanordnung:
5 1 3
Wetterstation
Windrichtung
10 m
2. Fahrt 1. Fahrt
Messaufbau wie bei der Abdriftmessung
an Einzelkornsägeräten im Freiland
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Versuchsparameter
Anlehnung an die Richtlinie 2-1.1 zur Messung der direkten Abdrift
Verwendeter Nachweisstoff = Nemathorin 10G
(Nematizid, Wirkstoffgehalt: 100 g/kg Fosthiazate)
Aufwandmenge = 10 kg/ha
Anzahl Wiederholungen = 3
Arbeitsgeschwindigkeit = 8 km/h
Mittlere Windgeschwindigkeit =
2,8 – 3,9 m / sec.
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Darstellung der Ergebnisse 2014
0,000
0,001
0,002
0,003
0,004
0,005
0,006
0 1 2 3 4 5 6
Bodensediment in % des Wirkstoffes
Messreihenabstand (m)
90. Perzentil der Bodensedimente
„Risikobewertung“
Amazone
Horsch
Kuhn
Kverneland (mechanisch)
Pneumatische
Geräte
Mechanisches Gerät
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Vergleich mit Universalsägerät
0,000
0,001
0,010
0,100
1,000
0 1 2 3 4 5 6
Bodensediment in % des Wirkstoffes
Messreihenabstand (m)
Vergleich mit Kerner Eros
(99 % Abdriftminderung)
Amazone
Horsch
Kuhn
Kverneland (mechanisch)
Amazone
Mechanisches Gerät
Pneumatische
Geräte
Universalsägerät
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Diskussion
• Anteil an durch Stauabdrift auf Nichtzielflächen verlagertem Wirkstoff
(Fosthiazat) ist bei mechanisch arbeitenden Granulatstreugeräten faktisch
nicht nachweisbar und bei den pneumatischen Geräten sehr gering
• Eine Bewertung der Ergebnisse durch das BVL, ob auch pneumatisch
arbeitende Granulatstreuer für die Ausbringung bestimmter Granulate
verwendet werden dürfen, steht unter Berücksichtigung der Eigenschaften
des jeweiligen Präparates noch aus
• Wichtig ist, zu verhindern, dass beim Einsetzen und Ausheben der Geräte
Granulat auf der Oberfläche liegen bleibt bzw. bei der Befüllung der
Behälter am Gerät, Granulat verschüttet wird
(Anwendungsbestimmungen)
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Größer (Behälter) – Breiter (Gestängebreite) – Schneller (Fahrgeschwindigkeit)
Der Trend zu größeren Behältern hat bislang zu Behältergrößen von bis zu 12000 l geführt,
ob hier ein Ende erreicht ist, wird die Agritechnica 2015 zeigen -
mögliche max. Achsbelastungen setzen dem Wachstum aber Grenzen!
Gestängearbeitsbreiten im Moment bei durchschnittlich 27 m – Arbeitsbreiten bis zu 48 m
sind lieferbar. Aufgrund des Gewichts der Gestänge sind auch hier Grenzen gesetzt.
Höhere Fahrgeschwindigkeit wird von vielen Landwirten angestrebt
# Gute fachliche Praxis: 8 km/h, höhere Geschwindigkeiten sind möglich, wenn die
Gerätetechnik dies zulässt und die Abdrift nicht erhöht wird
# Verdoppelung der Fahrgeschwindigkeit = Verdoppelung der Abdrift
(Versuche aus 2008 bis 2009) – auch mit abdriftmindernden Düsen!
# In abdriftrelevanten Bereichen (Feldrand) keine höhere Fahrgeschwindigkeit
möglich = Anwendungsbestimmungen sind einzuhalten
# Im Bestand z.B. bei Fungizidbehandlungen im Fahnenblattbereich kann höhere
Fahrgeschwindigkeit positive Effekte zeigen (Tropfenflugbahn)
Trends bei Feldspritzgeräten
Dirk Rautmann, Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz, Braunschweig
Abdriftwerte mit hohen Fahrgeschwindigkeiten
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Druckzirkulationssysteme heute überwiegend Standard
Vorteil: - geringer Druckabfall im Düsenrohr
- gleichmäßiger Konzentrationsaufbau bereits auf den ersten Metern
- Verwendung von Einzeldüsenventilen möglich
- Spülen der Düsenleitung ohne „Spritzen“ machbar
Nachteil: - Oftmals höhere Restmenge (Rücklaufleitungen)
- Spülwassermenge muss auf den zusätzlichen Bedarf abgestimmt sein
Trends bei Gestängen von Feldspritzgeräten
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Größere Arbeitsbreiten > 36 m sind inzwischen bei vielen Herstellern im Lieferprogramm
Nachteil: Das Gewicht der Gestänge führt zwar meist zu einer ruhigen
Gestängelage, Gestängeregelsysteme haben es aber schwer, eine
bodenparallele Führung einzuhalten
Die Lösung könnten leichtere Gestänge aus neuen Materialien sein
-> Gestänge aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen (z.B altec auf Agritechnica 2013)
Trends bei Gestängen von Feldspritzgeräten
Fotos: JKI
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Elektrische Düsenschaltung und Überwachung
Trends bei Gestängen von Feldspritzgeräten
Systeme z. B. von Lemken (EltecBase), altec
(eSpray-Stop), Amazone (AmaSelect Pro) –
Schaltung wird unterstützt durch
Energiespeicher (Kondensatoren) am Gerät
oder direkt im Düsenkörper
Vorteil:
• Freie Wahl der Teilbreitenaufteilung bis hin zu
50 cm – Teilbreiten über Bus-System
• keine Verlegung von Pneumatikschläuchen
• Einfaches Ansprechen verschiedener Düsen u.
Düsenkombinationen
Nachteil:
• Energieverbrauch
• Steckverbindungen
• Bewährung im Feldeinsatz steht noch aus
Fotos: JKI
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Düsenüberwachung
Trends bei Gestängen von Feldspritzgeräten
Systeme z. B. von TeeJet (Sentry 6140),
INUMA (Spray Guard), Lemken (EltecBase)
Vorteil:
• Überwachung aller Düsen – auch die hinter
dem Gerät versteckten
Nachteil:
• Praxisreife noch nicht nachgewiesen
• Bewegliche Teile im Düsenkörper können
durch Verschmutzung beeinträchtigt werden
Abbildung: Werkbild TeeJet
Foto: JKI
Durch einfache Beleuchtung fast ebenso
gutes Überwachungsergebnis
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Automatische Teilbreitenschaltung
Trends bei Gestängen von Feldspritzgeräten
Vorteil:
• Bei neuen Geräten vielfach einfach
nachzurüsten (ISO-Bus + App)
• Genauere Teilbreitenschaltung bei
jeder Tageszeit
• GPS-Empfänger bei Traktoren
oftmals schon Standard
(Parallelfahrhilfen auch bei Düngung,
Bodenbearbeitung oder Aussaat)
• Bei Einsatz elektrischer
Einzeldüsenventile auch sehr kurze
Teilbreiten (z.B. 100 cm) möglich
Nachteil:
-
Fotos: JKI
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Automatische Teilbreitenschaltung
Trends bei Gestängen von Feldspritzgeräten
Foto: JKI
Die Genauigkeit der Applikation ist neben der Genauigkeit der GPS-
Positionsbestimmung abhängig von der
- „Unschärfe“ des Randbereiches
- Ausdehnung des Spritzstrahles
in Fahrtrichtung
Abhilfe:
a) Anpassung der Überlappung
(0% / 50% / 100%)
b) Anpassung der Schaltzeiten
an die verwendete Technik –
z. B. Abschalten etwas früher /
Einschalten etwas später als
es das GPS-Signal vorgibt
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Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
Automatische Teilbreitenschaltung
Prüfverfahren zur Bewertung der Schaltgenauigkeiten
Zur Bestimmung der wahren Position
werden zwei Referenzmarken im Abstand
von 10 m zueinander gesetzt.
Das Erreichen der Referenzmarke wird
über einen Lichttaster an der Spritze
(Gestänge) registriert. Die zweite Marke im
Abstand von 10 m dient zur Zeitmessung
für den zurückgelegten Weg
und damit der exakten Bestimmung der
Fahrgeschwindigkeit.
Referenzmarke 1
Referenzmarke 2
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Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
Automatische Teilbreitenschaltung
Prüfverfahren zur Bewertung der Schaltgenauigkeiten
Das zuvor angelegte Vorgewende
wird im Winkel von 45° durchfahren.
Dabei werden die Schaltzustände der
einzelnen Teilbreiten über Drucksensoren
erfasst und über Datenlogger
aufgezeichnet.
Die Zuordnung der Teilbreitenposition
lässt sich über die errechnete Ge-
schwindigkeit und den Abstand von
der Gerätemitte exakt ermitteln.
Referenzmarke 1
Drucksensor
Abbildung:
Aufgezeichnete
Spritzbahn am Terminal
Fotos: JKI
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Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
Automatische Teilbreitenschaltung
40
58
55
41
31
41
46
71
59
47
77
81
80
90
0
25
50
75
100
125
150
1
2
3
4
5
6
7
Überlappung / %
Ausschalten
Einschalten
Teilbreitenschaltung 8 km/h
56
52
56
41
31
42
41
69
78
51
99
93
80
131
0
50
100
150
200
250
300
1
2
3
4
5
6
7
Überlappung / %
Ausschalten
Einschalten
Teilbreitenschaltung bei 16 km/h
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Aktive Gestängesteuerung – heute schon Standard?
Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
Vorteile:
Entlastung des Fahrers und freier Blick
für das Wesentliche (Überwachung der
Dosierung, Einhalten der Fahrspur, Ein-
und Ausschalten der Düsen)
Kein „Eintauchen“ in den Bestand oder
„Bodenberührung“ von Düsen beim
Wenden durch Vorgewendemanagement
Sichere Gestängeführung auch Nachts
Nachteile:
Teils sehr träge Reaktion begründet
durch die Bewegung von großen Massen
(Gewicht des Gestänges)
Zusatzkosten für die Ausstattung
Foto: JKI
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Aktive Gestängesteuerung – heute schon Standard?
Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
Herbst 2011 bis Frühjahr 2013:
Entwicklung eines Prüfstandes zur Prüfung und Beurteilung
von automatischen Gestängeführungen.
Art der Prüfung:
Stationäre Simulation durch „Bewegen“ der Zielfläche und
Aufzeichnung der Gestängereaktion mittels eigener Abstandssensoren.
Montageplatte, ev. über Rollen fahrbar
Gestänge
mit Sensor
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Aktive Gestängesteuerung
Wie gut arbeiten die Systeme?
Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
Fotos: JKI
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Aktive Gestängesteuerung
Erste Ergebnisse:
Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
-600
-500
-400
-300
-200
-100
0
100
200
300
0 50 100 150 200 250 300 350
Auslenkung / mm
t / s
Soll li / mm
Soll re / mm
Ist li / mm
Ist re / mm
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Aktive Gestängesteuerung
Erste Ergebnisse:
Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
80
0 50 100 150 200 250 300 350
Abweichung / %
t / s
Diff li / %
Diff re / %
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Aktive Gestängesteuerung
Erste Ergebnisse:
Trends bei Gestängen an Feldspritzgeräten
0 5 10 15 20 25
-90
-80
-70
-60
-50
-40
-30
-20
-10
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
relative Häufigkeit / %
Abweichung / %
Anteil der Abweichungen >20%: 21,9
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Wo ist der Unterschied?
ID 120-03 < - > ID-120-03
Neues bei den Düsen
Fotos: JKI
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Neue Lechler ID Düsen mit dem Strich zwischen „ID“ und „120“ in der
Bezeichnung, gern auch als „ID3“ bezeichnet, vereinen die alten
ID- und IDN-Düsen.
# Druckbereich bei den neuen ID-Düsen von 2,0 bis 8,0 bar
# Verlustmindernde Eintragungen: Abdriftminderungen 50 % bis 90 %
(außer ID-120-02)
Neues bei den Düsen
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Neues bei den Düsen
DIX bei Druck / bar
V-Nr
G-Nr
F
Hersteller
Düsentyp
Höhe / cm
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
5
6
7
8
10
407
1974
Lechler
ID-120-025 C
50
14
16
19
26
42
52
403
1970
Lechler
ID-120-03 C
50
14
17
19
23
33
35
43
404
1971
Lechler
ID-120-04 C
50
12
15
18
24
27
40
406
1973
Lechler
ID-120-05 C
50
10
13
15
21
20
21
18
402
1969
Lechler
ID-120-02 POM
50
28
33
41
48
398
1965
Lechler
ID-120-025 POM
50
13
17
19
23
34
37
45
51
401
1968
Lechler
ID-120-03 POM
50
12
17
22
29
33
39
405
1972
Lechler
ID-120-04 POM
50
12
13
21
24
27
35
399
1966
Lechler
ID-120-05 POM
50
11
15
19
19
24
30
31
90 %
Bereich Anerkennung
75 %
50 %
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Weitere neue Düsen
Hypro Guardian Air Twin 035
Neues bei den Düsen
Doppelflachstrahldüse im
Kaliber 035 – also
zwischen 03 und 04.
Druckbereich 1,5 – 6,0
bar
Foto: JKI
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Neues bei den Düsen
Lechler Dropleg
Fotos: JKI
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Neues bei den Düsen
Lechler Dropleg
Fotos: JKI
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Neues bei den Düsen
Lechler Dropleg
Foto: JKI
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Neues bei den Düsen
0,0 10,0 20,0 30,0
20 cm
40 cm
60 cm
100 cm
oben
(Blütenz
one)
relativer Blattbelag
Probenposition
Relativer Blattbelag von unten bis
Blütenzone - Dropleg 7 km/h - 1,6 bar
Abstand Droplegdüsen: 70 – 80 cm
oberhalb der Bodenoberfläche
Mittelwert
aus drei
Fahrten
0,0 10,0 20,0 30,0
20 cm
40 cm
60 cm
100 cm
oben
(Blütenzo
ne)
relativer Blattbelag
Probenposition
Relativer Blattbelag von unten bis
Blütenzone –
Konventionell IDKN 120 04 / 3,6 bar – 7
km/h
Mittelwert aus
drei Fahrten
Konventionell
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Randdüsen
Neues bei den Düsen
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
1800
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
Messzylinderfüllstand
Randbereich
Verteilungsvergleich Randdüse - Standarddüse bei 3 bar
Randdüse
Standardüse
Feldrand
Ein Überspritzen des Feldrandes ist (schon immer) auf jeden Fall zu vermeiden!
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Randdüsen
Neues bei den Düsen
Daher: Randdüse als letzte Düse am Feldrand einsetzen!
• Keine Wirkungsminderung im Randbereich, da die volle
Aufwandmenge im Randbereich aufrecht erhalten
bleibt.
• Will man nicht absteigen, so bieten sich auch
Nachrüstlösungen z.B. mit zwei Doppeldüsenkörpern
und Magnetschaltventilen an (z.B. TeeJet „ChemSaver“)
• Inzwischen sind zahlreiche Kombinationen von Haupt-
und Randdüsen geprüft und im Verzeichnis
„Verlustmindernde Geräte“ eingetragen
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Neues bei den Düsen
Lechler
Kombination für
TeeJet
Kombination für
Agrotop
Kombination für
IDK-S 80-
025
IDK 120-025, IDKT 120-025
AIUB 85 02
AI 110 025 VS, AIC 110
025 VS
AirMix OC 80-02
TurboDrop HiSpeed 110-025, CVI
Twin 110-025
IDK-S 80-03
IDKN 120-03, IDKT 120-03,
IDK 120-03 jeweils in "POM"
und "C"
AIUB 85 025
AI 110 03 VS, AIC 110
03 VS, AIC 110 03 VP
AirMix OC 80-025
AirMix 110-03, AirMix NoDrift 110-
03, TurboDrop HiSpeed 110-03, CVI
Twin 110-03, ALBUZ AVI 110-03
IDK-S 80-04
IDKN 120-04, IDKT 120-04,
IDK 120-04 jeweils in "POM"
und "C"
AIUB 85 03
AI 110 04 VS, AIC 110
04 VS, AIC 110 04 VP
AirMix OC 80-03
AirMix 110-04, AirMix NoDrift 110-
04, TurboDrop HiSpeed 110-04, CVI
Twin 110-04, ALBUZ AVI Twin 110-
04, ALBUZ AVI 110-04
IDK-S 80-05
IDKT 120-05, IDK 120-05
jeweils in "POM" und "C"
AIUB 85 04
AI 110 05 VS, AIC 110
05 VS, AIC 110 05 VP
AirMix OC 80-04
AirMix 110-05, TurboDrop HiSpeed
110-05, CVI Twin 110-05
IDK-S 80-06
IDK 120-06 POM
IS 80-02
ID-120-02 POM, ID 120-02
POM, ID 120-02 C
IS 80-025
ID 120-025, IDN 120-025, ID-
120-025 jeweils in "POM"
und "C"
IS 80-03
ID 120-03, IDN 120-03, ID-
120-03 jeweils in "POM" und
"C"
IS 80-04
ID 120-04, ID-120-04 jeweils
in "POM" und "C"
IS 80-05
ID 120-05, ID-120-05 jeweils
in "POM" und "C"
Bislang anerkannte Randdüsen – Kombinationen
(Auszug aus dem offiziellen Verzeichnis verlustmindernder Geräte unter www.jki.bund.de)
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Trends in der Pflanzenschutztechnik
Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur besseren
Reinigung
Restmengenmanagement: z. B. Amazone „WorkToZero“ mit „Smart-Refill“
# Software im Terminal errechnet ständig GPS-
unterstützt die noch nicht behandelte Restfläche
und passt (in Maßen) die Ausbringmenge an die
Restfläche an – durch Anwender anpassbar
# „SmartRefill“ schlägt dem Anwender das Auffüllen
vor, wenn die im Behälter befindliche
Flüssigkeitsmenge für die Restbehandlung einer
Fahrgasse nicht mehr ausreicht. => Einsparung
unnötiger Wege!
# Leichte Nachrüstung des vorhandenen Terminals
(ISO-Bus) durch Applikationen („Apps“) auch bei
anderen Herstellern (z.B. Müller-Elektronik) möglich.
Abbildung: Werkfoto Amazone
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Trends in der Pflanzenschutztechnik
Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur besseren
Reinigung
Zudosierung von flüssigen PSM mit Dokumentationsmöglichkeit
Agrotop „QuantoFill M“
- Stationäre oder mobile Station möglich
- Zeitersparnis beim Befüllen
- Genaues Zumischen
- Reinigung von PSM-Behältern
Fotos: JKI
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Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur
besseren Reinigung
Automatische Reinigungseinrichtungen werden inzwischen bei vielen
Herstellern als Zubehör angeboten
Vorteile:
+Je nach Anwendung kann der Anwender zwischen Teilreinigung (Spülung)
des Gerätes bis hin zur Komplettreinigung mit mehr oder weniger Wasser
wählen.
+ Das Reinigungsergebnis überzeugt in vielen Fällen
+ Kein Absteigen notwendig (Vermeidung von Kontamination der Kleidung)
Nachteil:
- Eine Komplettreinigung nach Arbeitsende schlägt mit durchschnittlich 10 –
20 min Zeit zu Buche
- Spritze muss mit (teuren) Motorstellventilen ausgerüstet sein
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Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur
besseren Reinigung
Automatische Reinigungseinrichtungen werden inzwischen bei vielen
Herstellern als Zubehör angeboten
vorher
nachher
Reinigungsergebnis
Fotos: JKI
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Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur
besseren Reinigung
Ergebnisse der letzten Reinigungsmessungen – 6 Geräte mit 4000 l / 27 m
Hersteller
verbrauchtes
Spülwasser
[l]
Anzahl
Reinigungs-
düsen
Zeit
[sec]
verbleibendes
Spülwasser [l]
Reinigungssystem
1
492
5
621
0
absätzig, manuell fernbedient
2
420
3 * 2
Zungendüsen
575
0
absätzig, manuell fernbedient
3
470
3
758
0
absätzig plus kontinuierlich,
manuell fernbedient
4
455
2
1300
45
absätzig, vollautomatisch
5
369
3
959
81
absätzig, vollautomatisch
6
540
3
680
10
kontinuierlich, vollautomatisch
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Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur
besseren Reinigung
Ergebnisse der letzten Reinigungsmessungen
0,000
0,020
0,040
0,060
0,080
0,100
0,120
0,140
0,160
0,180
0,200
Hersteller 1
Hersteller 2
Hersteller 3
Hersteller 4
Hersteller 5
Hersteller 6
Konzentration (%)
Konzentration nach Wiederbefüllung [%]
Die Anforderungen aus
EN/ISO 16119 sehen
eine max.
Restkonzentration von
0,25 % vor, dies
entspricht einer
Verdünnung um den
Faktor 400!
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Elektronische Hilfen zur Vermeidung von Restmengen und zur
besseren Reinigung
Nachrüstalternativen – auch „alte“ Geräte lassen sich einfach Reinigen!
Kontinuierliche Innenreinigungen der
Firmen Herbst und Agrotop
(siehe Artikel in Top Agrar 03/2015)
Gerät
Verdünnung
1 : x
Spülwasser-
verbrauch
RAU D2 1000 l
1097
60
Hardi Master 1200 l
2078
170
Lochmann RPS 15
2545
70
Fotos: JKI
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Teilflächenbehandlung
These:
Trend zu effizientem PSM-Einsatz hält an, die Teilflächenapplikation nach
Spritzkarten oder über Sensoren (online) wird zukünftig an Bedeutung
gewinnen.
Forschungsprogramm Direkteinspeisung
- bis zu vier Mittel
- keine Zeitverzögerung bei „EIN“/“AUS“
- hohe Dosiergenauigkeit
- Verwendung von Applikationskarten
- Zukünftig auch Pflanzensensoren
- leichte Reinigung von Gebinden und
Schläuchen
Fotos: JKI
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Trends in der Pflanzenschutztechnik
Ausblick
•Elektronik wird wichtig bleiben
Vernetzung – Applikationen – Automatisierung („autonome Landmaschinen“)
•Hohe Fahrgeschwindigkeiten werden ein Thema bleiben
•Dem „Wachstum“ der Geräte sind technische (Gewichts)Grenzen gesetzt
•Zwang zu effizienten PSM-Anwendungen wird zunehmen
Mitteleinsparung – Teilflächenbewirtschaftung – Sensortechnik
•JKI wird mit neuen Forschungsvorhaben diese Entwicklung unterstützen
Beispiele:
Direkteinspeisung
Autonome Landmaschinen
Assistenzsysteme
Abdriftarme Sägeräte
usw…….